Es müssen immer 7 Vorzeichen sein, zum Beispiel: 1B + 6 Kreuze, 2B + 5 Kreuze u. s. w. 1B = F-Dur + 6 Kreuze = Fis-Dur. Das ist praktisch, wenn jemand nicht so schnell die Tonarten erkennt. Damit ist es leichter. 2B = B-Dur + 5 Kreuze = H-Dur, 3B = Es-Dur + 4 Kreuze = E-Dur, u. s. w. Ich kann zum Beispiel ein Lied, das in E-Dur steht genauso in Es-Dur spielen, ohne das Notenbild verändern zu müssen.
Hallo und danke für die Anmerkung. Solche Gedankenstützen und Merkhilfen sind in der Tat sehr hilfreich. In den Videos halte ich mich damit etwas zurück, denn hier geht es zunächst um das Verstehen der dahinterstehenden Mechanismen des Tonsystems selbst. Natürlich sind Merkhilfen sinnvoll, wenn man sich Dinge einprägen möchte (oder für Prüfungen lernen muss). Allerdings ist die Begründung, warum die Tonarten eines Tongeschlechts zum gleichen Stammton zusammen immer 7 Vorzeichen haben, gar nicht so einfach herzuleiten und zu verstehen. Zudem möchte ich drei Ergänzungen machen: 1. Nicht auf jedem denkbaren Ton des Tonsystems lässt sich eine Tonleiter mit den üblichen Vorzeichen Kreuz und B bilden. Zwar gibt es z.B: D-Dur (2 #) und Des-Dur (5 b), aber Dis-Dur ist als reguläre Tonart nicht gebräuchlich, weil die Dis-Dur-Tonleiter aus den Tönen dis - eis - FisIS - gis - ais - his - CisIS und wieder dis besteht. Alle diese Töne gibt es im Tonsystem, allerdings würde man als Vorzeichen für die Stammtöne F und C Doppelkreuze brauchen, um sie wie bei gebräuchlichen Tonarten an den Anfang eines Notensystems zu notieren. Das ist allerdings vollkommen ungebräuchlich. Man muss bei der "Zusammen-müssen-es-sieben-Vorzeichen-sein"-Regel also immer im Blick behalten, welche Tonarten sich mit maximal 7 Kreuzen bzw. B bilden lassen. 2. Es gibt eine Ausnahme von der Regel, die ich gern erwähnen möchte: Es gibt einen Stammton, bei dem es sowohl für den Stammton selbst, als auch für den hoch- bzw. tiefalterierten Ton eine Dur-Tonart gibt: C. Bei C-Dur notiert man keine Vorzeichen, für Cis-Dur sieben Kreuze und für Ces-Dur sieben B. Hier stimmt die Summenregel also nicht, bzw. man müsste sie um diese Ausnahme erweitern. Bei allen anderen Stammtönen gibt es immer zwei mögliche Dur-Tonarten: Des- und D-Dur, Es- und E-Dur, F- und Fis-Dur, Ges- und G-Dur, As- und A-Dur, B- und H-Dur. Und bei ihnen allen trifft die 7er-Regel zu. 3. Das Transponieren einer Melodie durch die Um-Interpretation der Vorzeichen um einen Halbton funktioniert gut - unter einer Einschränkung: Versetzungszeichen vor einzelnen Noten müssen gegebenenfalls uminterpretiert werden. So lange es vor einzelnen Noten keine Kreuze und B gibt, kann man in der Tat eine in E-Dur notierte Melodie als Es-Dur lesen und umgekehrt. Steht aber vor einem Lied in E-Dur bei einer Note A ein Kreuz, dann muss man es beim Transponieren nach Es-Dur in Gedanken zu einem Auflösungszeichen abschwächen. Ein Auflösungszeichen bei einem vor einem Gis bzw. G wird in Es-Dur zu einem B. Umgekehrt ist es bei einer Melodie in Es-Dur, die man als E-Dur-Melodie lesen möchte. Steht ursprünglich vor einem A ein Auflösungszeichen, ist jetzt ein Kreuz gemeint. Ebenso schwächt sich ein b vor dem Ton D zu einem Auflösungszeichen ab. Nichtsdestotrotz ist das eine gute Hilfe und Übung zum Transponieren. Man kann sie sogar ausdehnen. Wenn man die Noten des Violinschlüssels als Bass-Schlüssel liest oder umgekehrt, kann man durch zweifaches Oktavieren auch um eine Terz nach oben bzw. unten transponieren. Ganz zu Schweigen vom Lesen des Bratschen-Schlüssels oder historischer C-Schlüssel... Vielen Dank für deinen Kommentar. Davon lebt dieser Kanal. Wenn du einmal Fragen oder Anregungen hast, freue ich mich auf deine Zuschrift. Entweder hier oder per Kontaktformular auf capella-academy.de Beste Grüße, Martin
Klasse Fortsetzung der ersten Folge ! 🌻
Es müssen immer 7 Vorzeichen sein, zum Beispiel: 1B + 6 Kreuze, 2B + 5 Kreuze u. s. w. 1B = F-Dur + 6 Kreuze = Fis-Dur. Das ist praktisch, wenn jemand nicht so schnell die Tonarten erkennt. Damit ist es leichter. 2B = B-Dur + 5 Kreuze = H-Dur, 3B = Es-Dur + 4 Kreuze = E-Dur, u. s. w. Ich kann zum Beispiel ein Lied, das in E-Dur steht genauso in Es-Dur spielen, ohne das Notenbild verändern zu müssen.
Hallo und danke für die Anmerkung. Solche Gedankenstützen und Merkhilfen sind in der Tat sehr hilfreich. In den Videos halte ich mich damit etwas zurück, denn hier geht es zunächst um das Verstehen der dahinterstehenden Mechanismen des Tonsystems selbst. Natürlich sind Merkhilfen sinnvoll, wenn man sich Dinge einprägen möchte (oder für Prüfungen lernen muss). Allerdings ist die Begründung, warum die Tonarten eines Tongeschlechts zum gleichen Stammton zusammen immer 7 Vorzeichen haben, gar nicht so einfach herzuleiten und zu verstehen. Zudem möchte ich drei Ergänzungen machen:
1. Nicht auf jedem denkbaren Ton des Tonsystems lässt sich eine Tonleiter mit den üblichen Vorzeichen Kreuz und B bilden. Zwar gibt es z.B: D-Dur (2 #) und Des-Dur (5 b), aber Dis-Dur ist als reguläre Tonart nicht gebräuchlich, weil die Dis-Dur-Tonleiter aus den Tönen dis - eis - FisIS - gis - ais - his - CisIS und wieder dis besteht. Alle diese Töne gibt es im Tonsystem, allerdings würde man als Vorzeichen für die Stammtöne F und C Doppelkreuze brauchen, um sie wie bei gebräuchlichen Tonarten an den Anfang eines Notensystems zu notieren. Das ist allerdings vollkommen ungebräuchlich. Man muss bei der "Zusammen-müssen-es-sieben-Vorzeichen-sein"-Regel also immer im Blick behalten, welche Tonarten sich mit maximal 7 Kreuzen bzw. B bilden lassen.
2. Es gibt eine Ausnahme von der Regel, die ich gern erwähnen möchte: Es gibt einen Stammton, bei dem es sowohl für den Stammton selbst, als auch für den hoch- bzw. tiefalterierten Ton eine Dur-Tonart gibt: C. Bei C-Dur notiert man keine Vorzeichen, für Cis-Dur sieben Kreuze und für Ces-Dur sieben B. Hier stimmt die Summenregel also nicht, bzw. man müsste sie um diese Ausnahme erweitern. Bei allen anderen Stammtönen gibt es immer zwei mögliche Dur-Tonarten: Des- und D-Dur, Es- und E-Dur, F- und Fis-Dur, Ges- und G-Dur, As- und A-Dur, B- und H-Dur. Und bei ihnen allen trifft die 7er-Regel zu.
3. Das Transponieren einer Melodie durch die Um-Interpretation der Vorzeichen um einen Halbton funktioniert gut - unter einer Einschränkung: Versetzungszeichen vor einzelnen Noten müssen gegebenenfalls uminterpretiert werden. So lange es vor einzelnen Noten keine Kreuze und B gibt, kann man in der Tat eine in E-Dur notierte Melodie als Es-Dur lesen und umgekehrt. Steht aber vor einem Lied in E-Dur bei einer Note A ein Kreuz, dann muss man es beim Transponieren nach Es-Dur in Gedanken zu einem Auflösungszeichen abschwächen. Ein Auflösungszeichen bei einem vor einem Gis bzw. G wird in Es-Dur zu einem B. Umgekehrt ist es bei einer Melodie in Es-Dur, die man als E-Dur-Melodie lesen möchte. Steht ursprünglich vor einem A ein Auflösungszeichen, ist jetzt ein Kreuz gemeint. Ebenso schwächt sich ein b vor dem Ton D zu einem Auflösungszeichen ab. Nichtsdestotrotz ist das eine gute Hilfe und Übung zum Transponieren. Man kann sie sogar ausdehnen. Wenn man die Noten des Violinschlüssels als Bass-Schlüssel liest oder umgekehrt, kann man durch zweifaches Oktavieren auch um eine Terz nach oben bzw. unten transponieren. Ganz zu Schweigen vom Lesen des Bratschen-Schlüssels oder historischer C-Schlüssel...
Vielen Dank für deinen Kommentar. Davon lebt dieser Kanal. Wenn du einmal Fragen oder Anregungen hast, freue ich mich auf deine Zuschrift. Entweder hier oder per Kontaktformular auf capella-academy.de
Beste Grüße, Martin