Hochinteressant, dass auf Metallurgie eingegangen wird! Ich experimentiere selbst ein wenig mit Bronze- und Kupferguss. Kupfer müssen wir lediglich weichglühen, bevor es weiter verformt werden kann - bei Bronze sieht es anders aus. Sie muss auf schwache Glut erhitzt werden und dann abgeschreckt werden. Wirklich ein tolles Thema, gerne mehr zu Experimentalarchäologie!
Minute 8:00: Man kann das Material nicht "verdichten". Die Dichte von festen Metallen ist mit mechanischen Verfahren nicht veränderbar. Hier geht es bestenfalls um Formkorrektur (= Verdrängung) sowie Kaltverfestigung. Das sind bekannte Verfahren in der Bronzezeit.
Toll, ein Großangriff auf vermeintliches Wissen! Natürlich habe auch ich vor über 40 Jahren an der Uni gelernt, dass Randleistenbeile aus Bronze sind. Genauer gesagt: nicht mal explizit gelernt, sondern einfach stillschweigend vorausgesetzt, weil ja die "Kupferzeit" bereits vorbei war. ;-) Habe ich im Film etwas überhört, oder wurde auf die mutmaßliche Form der Rohlinge doch eingegangen? Kann man mit der hier vorgestellten Schmiedetechnik (nicht zuviel Hämmern zwischen den Anlassvorgängen, und langsam Auskühlen lassen statt Abschrecken) Beile möglicherweise sogar aus unerwartet geformten Rohlingen treiben? Die Randleisten lassen daran denken, dass sie ursprünglich mal beim Stauchen flacherer Kupferstücke entstanden sein mögen. Dass sie dann der Klinge gleichzeitig eine höhere Steifigkeit verliehen, kann ein angenehmer Nebeneffekt gewesen sein und zur Tradierung der Form beigetragen haben. Jedenfalls möchte ich bezweifeln, dass die leichtere Schäftbarkeit der Hauptzweck der Leiste gewesen ist. Hinweis: das "risskante"(sic!) Auskühlen nach dem Anlassen lässt sich bei waghalsigeren Umformungen wahrscheinlich durch Lagerung in heißem Sand verlangsamen. Wie sieht es eigentlich mit der Größen-/Gewichtsverteilung der Randleistenbeile aus: gab es da schon sowas wie eine "Norm"? Gibt es rohlingsverdächtige Bodenfunde in passender Größe, die man bisher für Handels-Barren gehalten hat? Oder gibt es Großbarren, die - wie auch immer - entsprechend geteilt werden konnten? Ein minoischer Barren gleich sechs Beile oder so?
Sehr interessante Sendung. Es waren also Kupfer- und keine Bronzebeile. Die Bronzezeit war also eine Kupferzeit. Hatten die Leute damals auch Eisenhämmer und Zangen zur Bearbeitung?
Interessanter Film! Außergewöhnlich finde ich ja wie die Vorfahren der Bronzezeit die Bronze hergestellt haben, wie das Metall aus dem Erz heraus geschmolzen wurde, und die Genauigkeit dahinter. Im Film gibt es allerhand Sicherheitsvorkehrungen, der Gießer hat einen Schutzanzug feuerfest, einen Helm und Handschuhe, unsere Vorfahren hatten nichts dergleichen, sie hatten wohl noch nicht einmal Schuhe an wie sie die Metalle aus dem Erz in ihren heute abenteuerlich anmutenden Rennöfen gewonnen haben, noch das sie irgendwelche Werkzeuge benutzen die mit Strom angetrieben wurden. Ich selbst stelle Steinbeile her, wo der Archäologe zu mir sagt, wehe wenn du das auf den Acker wirfst, denn manche Steinbeile sind so perfekt von mir gearbeitet das man den Unterschied zum Original unmöglich mit dem bloßem Auge erkennen kann. Ich benutze dafür einen Silizium Carbid Schleifstein mit grober und sehr feiner Körnung, nach ungefähr sechs Stunden habe ich dann schon einen brauchbaren Rohling aus einem gewöhnlichen Stein vom Acker hergestellt den ich dann noch fein nacharbeite. Unsere Vorfahren haben dafür nur ganz normale Steine genommen um solche Steinbeile/Schuhleistenkeile herzustellen und nachzubearbeiten. Wie gerne hätte man so einen Zauberring an dem man drehen würde und schwupps wäre man in dieser Zeit und könnte den Meistern von damals über die Schulter schauen wie sie das gemacht haben...., wünsche weiterhin gutes gelingen bei den interessanten noch kommenden Beiträgen!!
Wenn Beile beim Schmieden mangels ausreichendem Zwischenglühen gerissen sind, dann müssten ihre gefundenen Bruchstücke eine unfertige Form besitzen. Und da sie bereits bei ihrer Herstellung zerstört wurden, sind sie nie benutzt worden und dürften daher auch keine Gebrauchssputen aufweisen. Ist das denn der Fall?
Bronze ist durch das zufügen von Zinn härter. Kupfer leitet besser Wärme. So, wie ich es verstanden habe, hat man erst reines, weicheres, Kupfer verwandt und dann erst die Legierungsmöglichkeit entwickelt. Dann hat die Verwendung von z.B. reinen Kupferbeilen halt nachgelassen. Übrigens, "Ötzi" war noch mit einem Kupferbeil unterwegs, die Forscher stellen sich die Frage, ob es bei ihm eher ein Statussymbol war.🤷♀️
Hochinteressant, dass auf Metallurgie eingegangen wird! Ich experimentiere selbst ein wenig mit Bronze- und Kupferguss. Kupfer müssen wir lediglich weichglühen, bevor es weiter verformt werden kann - bei Bronze sieht es anders aus. Sie muss auf schwache Glut erhitzt werden und dann abgeschreckt werden. Wirklich ein tolles Thema, gerne mehr zu Experimentalarchäologie!
Die Faszination ist angekommen! 👍 Danke! Ich bin begeistert! 👍
wieder mal ein sehr guter beitrag,vielen dank👍👍👏👏
Minute 8:00: Man kann das Material nicht "verdichten". Die Dichte von festen Metallen ist mit mechanischen Verfahren nicht veränderbar. Hier geht es bestenfalls um Formkorrektur (= Verdrängung) sowie Kaltverfestigung. Das sind bekannte Verfahren in der Bronzezeit.
Sehr interessant!
Vielen Dank.
Sehr spannend, vielen Dank 😊
Toll, ein Großangriff auf vermeintliches Wissen! Natürlich habe auch ich vor über 40 Jahren an der Uni gelernt, dass Randleistenbeile aus Bronze sind. Genauer gesagt: nicht mal explizit gelernt, sondern einfach stillschweigend vorausgesetzt, weil ja die "Kupferzeit" bereits vorbei war. ;-)
Habe ich im Film etwas überhört, oder wurde auf die mutmaßliche Form der Rohlinge doch eingegangen? Kann man mit der hier vorgestellten Schmiedetechnik (nicht zuviel Hämmern zwischen den Anlassvorgängen, und langsam Auskühlen lassen statt Abschrecken) Beile möglicherweise sogar aus unerwartet geformten Rohlingen treiben? Die Randleisten lassen daran denken, dass sie ursprünglich mal beim Stauchen flacherer Kupferstücke entstanden sein mögen. Dass sie dann der Klinge gleichzeitig eine höhere Steifigkeit verliehen, kann ein angenehmer Nebeneffekt gewesen sein und zur Tradierung der Form beigetragen haben. Jedenfalls möchte ich bezweifeln, dass die leichtere Schäftbarkeit der Hauptzweck der Leiste gewesen ist.
Hinweis: das "risskante"(sic!) Auskühlen nach dem Anlassen lässt sich bei waghalsigeren Umformungen wahrscheinlich durch Lagerung in heißem Sand verlangsamen.
Wie sieht es eigentlich mit der Größen-/Gewichtsverteilung der Randleistenbeile aus: gab es da schon sowas wie eine "Norm"? Gibt es rohlingsverdächtige Bodenfunde in passender Größe, die man bisher für Handels-Barren gehalten hat? Oder gibt es Großbarren, die - wie auch immer - entsprechend geteilt werden konnten? Ein minoischer Barren gleich sechs Beile oder so?
Sehr schön gezeigt. Genau mein Thema !! Danke
Sehr interessante Sendung. Es waren also Kupfer- und keine Bronzebeile. Die Bronzezeit war also eine Kupferzeit. Hatten die Leute damals auch Eisenhämmer und Zangen zur Bearbeitung?
Die haben auf einen großen Stein als Ambos und mit kleinen harten Steinen in einem Holzstiehl geklemmt geschmiedet
Interessanter Film! Außergewöhnlich finde ich ja wie die Vorfahren der Bronzezeit die Bronze hergestellt haben, wie das Metall aus dem Erz heraus geschmolzen wurde, und die Genauigkeit dahinter. Im Film gibt es allerhand Sicherheitsvorkehrungen, der Gießer hat einen Schutzanzug feuerfest, einen Helm und Handschuhe, unsere Vorfahren hatten nichts dergleichen, sie hatten wohl noch nicht einmal Schuhe an wie sie die Metalle aus dem Erz in ihren heute abenteuerlich anmutenden Rennöfen gewonnen haben, noch das sie irgendwelche Werkzeuge benutzen die mit Strom angetrieben wurden. Ich selbst stelle Steinbeile her, wo der Archäologe zu mir sagt, wehe wenn du das auf den Acker wirfst, denn manche Steinbeile sind so perfekt von mir gearbeitet das man den Unterschied zum Original unmöglich mit dem bloßem Auge erkennen kann. Ich benutze dafür einen Silizium Carbid Schleifstein mit grober und sehr feiner Körnung, nach ungefähr sechs Stunden habe ich dann schon einen brauchbaren Rohling aus einem gewöhnlichen Stein vom Acker hergestellt den ich dann noch fein nacharbeite. Unsere Vorfahren haben dafür nur ganz normale Steine genommen um solche Steinbeile/Schuhleistenkeile herzustellen und nachzubearbeiten. Wie gerne hätte man so einen Zauberring an dem man drehen würde und schwupps wäre man in dieser Zeit und könnte den Meistern von damals über die Schulter schauen wie sie das gemacht haben...., wünsche weiterhin gutes gelingen bei den interessanten noch kommenden Beiträgen!!
Danke für das Video!!!! Gern hätte ich den Herstellungsprozess ausführlicher gesehen.
danke
Wenn Beile beim Schmieden mangels ausreichendem Zwischenglühen gerissen sind, dann müssten ihre gefundenen Bruchstücke eine unfertige Form besitzen.
Und da sie bereits bei ihrer Herstellung zerstört wurden, sind sie nie benutzt worden und dürften daher auch keine Gebrauchssputen aufweisen.
Ist das denn der Fall?
Es gab mal eine Sendung oder Video, in dem Steine mit Gießform (Fundstücke) für solche Beile gezeigt wurden.
👍 also wie haben die früher das gemacht und welche Fehler machten sie?
Also die meisten Beile waren Kupferbeile und keine Bronzebeile. Welche Qualität hatten denn die denn?
Bronze ist durch das zufügen von Zinn härter. Kupfer leitet besser Wärme.
So, wie ich es verstanden habe, hat man erst reines, weicheres, Kupfer verwandt und dann erst die Legierungsmöglichkeit entwickelt. Dann hat die Verwendung von z.B. reinen Kupferbeilen halt nachgelassen.
Übrigens, "Ötzi" war noch mit einem Kupferbeil unterwegs, die Forscher stellen sich die Frage, ob es bei ihm eher ein Statussymbol war.🤷♀️
@@angelikapreu9323
Über Otzi ist mir beigeblieben dass Untersuchung seiner Haarwürzel gezeigt hat er sei an Gussarbeiten beteiligt gewesen.
Ich habe nicht ganz verstanden: Sind die historischen Beile jetzt gut geschmiedet (nicht porös und rissig) oder sind eher nach der Abschreckvariante?
Ersteres 😉
👍
Also Gussformen, halte ich für sehr wahrscheinlich.
Nicht umsonst verwendet man in der Goldschmiede in der Regel kein Wasser zum abschrecken. Es ist einfach zu schroff.