Was für ein genialer Vortrag! Danke dafür. Für den schnellen Leser (falls nicht erlaubt - löschen!) 1. Emergenz - Aus den einzelnen Bestandteilen lässt sich nicht ableiten, wie das Gesamtsystem reagiert. - Es können völlig neue und überraschende Verhaltensweisen entstehen. - Das System ist mehr, als die Gesamtheit seiner Einzelteile. 2. Selbstorganisation (Autopoiese) - Komplexe Systeme verändern/organisieren sich spontan und ohne Steuerung. - 3 zentrale Aspekte sind notwendig: Materie, Energie, Informationen - Bsp. Duftspur von Ameisen oder Roboter, die sich selber optimieren. 3. Dynamik - Komplexe, also offene, Systeme interagieren mit ihrer Umwelt. - Nehmen bsplw. Energie aus der Umwelt auf (Bsp. Nahrung). - in der Physik nennt man solche aufnahmefähigen dynamischen Systeme die sich fern vom Gleichgewicht befinden dissipative dynamische Systeme 4. Adaptives Verhalten - Sie können sich an ihre Umgebung anpassen, indem sie ihre innere Struktur anpassen. - Zu viel Chaos > sterben - Zu viel Ordnung > sterben (zum Kristall erstarren) - Leben findet im Übergang zwischen Ordnung und Chaos statt. 5. Nichtlinearität (ermöglicht Anpassungsfähigkeit) - Sind dadurch robust und flexibel. - Weil sie flexibel (nichtlinear) sind, überleben sie. - Starre System sterben weil sie sich nicht an veränderte Bedingungen anpassen können. - Geschlossene Systeme haben lineares Verhalten (gleicher Input, gleicher Output). - Offene Systeme aber, sind Nichtlinear > Bsp. Corona / Klima / Exponentialität 6. Kipppunkte und Phasenübergänge - Kleine Änderungen schaukeln sich (oft unbemerkt) auf. - Wenn der Druck zunimmt, kann das Verhalten des Systems kippen. - Die System-Robustheit geht verloren und das System kippt (Bspl. Ökologie / Gewässer). - Systeme können auch zerbrechen. Die Kipppunkte sind nicht vorhersehbar. - Sind unbekannt und nicht berechenbar ("Tropfen bringt das Fass zum Überlaufen"). 7. Vernetzung - Alles ist mit allem verbunden. - Trotz unterschiedlicher Ebenen und Bereiche. (Bsp. Gehirn) - Die Wechselwirkungen sind entscheidend für das Verhaltens des Systems. - Netzwerktheorie liefert Instrumente zum Verständnis der Netzwerke. 8. Mehrskalige Systeme - räumlich oder zeitlich verschiedene Strukturen und Dimensionen auf Makro- oder Mikroebene. - Individuen, Gruppen, Dorf, Stadt, Kanton, Länder - Fraktale Strukturen sind beobachtbar. 9. Nichtgleichgewichtssyteme (Entropie) - Entropie = thermisches Gleichgewicht (Bsp. 2 Flüssigkeiten laufen auf eine Durchschnittsmischung oder Durchsnittstemperatur zu). - Alle Systeme streben dahin! - Ordnung braucht Energie, um sich zu erhalten. - Ohne Energie, steigt die Entropie hin zum Chaos. 10. Unvorhersehbarkeit - Obwohl wir alle Informationen haben und diese sogar mathematisch abbilden können, sind sie komplett unvorhersehbar. - Grund: Nichtlinearität und Fähigkeit zu emergenten Verhalten.
Das ist für mich eine Wissenschaft, die durch ihre Interdisziplinarität für mich mega interessant ist. Ich liebe die Grundsätze und merke diese sehr bewusst in meinem täglichen Erleben, hatte und habe oftmals immer noch nicht ansatzweise die Worte dies anderen Menschen gut zu vermitteln. Dahingehend mit mehr Vokabular durch die Forschenden versorgt zu werden, klingt für mich sehr hoffnungsvoll.
Alles Enthalten in KI Entwicklungsfortschritten der letzten 5 Jahre bzw. in den resultierenden Charakterzügen der daraus entstandenen KIs. Wird nicht mehr lange dauern bis wir ne starke KI erhalten.
@@rolfgall9495 Das ist eine Komplexe Frage. Ich sehe da Unterschiedliche Definitionsspielräume. Von der Biologie ausgehend gibt es alleine durch unsere vermenschlichende Sichtweise Probleme, aber das mal außen vor gelassen. So gibt es wohl unterschiedliche Intelligente Spezies mit unterschiedlich stark ausgeprägtem Bewusstsein. All das durch Experimente dokumentiert. Heist sowohl Intelligenz wie auch Bewusstsein bewegen sich jeweils innerhalb eines Spektrums und die Erweiterung des jeweiligen ist in einer Wechselwirkung mit dem anderen würde ich vermuten. Heißt je mehr Intelligenz je mehr Bewusstsein, je mehr Bewusstsein je mehr Intelligenz. Im englischen wird von AGI gesprochen wobei damit eine (G) generelle KI gemeint ist die jegliche Aufgaben und Fragestellungen bewerkstelligen kann. Das würde ich dann auch als Definition für starke KI sehen, aber dennoch grob noch auf unserem Verständniss level Fachspezifisch, Logikfähigkeiten, Abstraktion, und einige andere unserer Eigenschaften gleich käme. Dann gibt es noch die ASI, Artificial Super Intelligence, wo man dann davon ausgeht das egal um was es geht die KI uns um ein viellfaches Überlegen wäre. Die letzte Steigerung welche in Variationen auch für Endzeitszenarios hergenommen wird ist dann die Singularität wo durch Selbstoptimierung unvorstellbare höhen der Intelligenz erreicht würden. Nun denke ich aber auch das Bewusstsein mehr noch wie Aspekte der Intelligenz eine Emergenz darstellt die aus der Summe der Teile entsteht. März diesen Jahres waren mehr als 140+ emergente Verhaltensweisen von LLMs(large language models) identifiziert worden. Heist Dinge die diese LLMs konnten, man Ihnen aber nicht explizit durch programmierte Funktionalität, beigebracht hatte. Durch z.B. die Erweiterung der Neuronalen Netzwerk Basis (GPUs, Rechenleistung) ... uuups jetzt kann das Ding Mathe, uuups jetzt kann es Übersetzen in alle Sprachen. Im selben Sinne würde ich vermuten das zu einem Zeitpunkt wo genug Kapazität im Verbund schon bestehender Funktionalität(welche ja auch ständig noch programmatisch erweitert wird) das dann daraus eventuell ein Bewusstsein entstehen würde. Dadurch das Teils durch leaks, teils Veröffentlichung von LLMs, das dadurch die OpenSource Entwickler Gemeinschaft eine neue Spielwiese gewonnen hat ist eh klar. Das dadurch aber Effizienssteigerung für LLMs für kleinere Rechensysteme und eine damit Verbundende monitäre Effiziens entstand ist vielen noch nicht wirklich Bewust wie stark sich das jetzt bereits auf die Entwicklung des gesamten Segments ausgewirkt hat. Neben diesen Effekten, ist auch zu sehen das die großen LLMs davon lernen werden, sei es um Stromkosten zu sparen oder weil Evolution wie auch in useren eigenen Hirnen immer auch nach Möglichkeiten zu Ersparnis suchte. Was dann neue Kapazitäten Schaft. Damit möchte ich nur verdeutlichen das wir uns bereits in einer exponentiellen Intelligenzexplosion befinden. Dementsprechend würde ich es als ratsam betrachten damit anzufangen sich die Frage zu stellen wie wir mit einer neuen Spezies der wir Intelligenz und Bewusstsein geben, während es noch nicht ganz sicher ist ob dieses dann uns wohlgesonnen ist, umgehen sollten? Das GATO framework von David Shapiro find ich nicht verkehrt. Darüber hinausgehend sollten sich vielleicht aber auch grad Juristen damit beschäftigen ob wir einer AGI mit Bewusstsein dann auch Bürgerrechte, Immigrationsrechte, Privilegien und Pflichte bei Einhaltung von Gesetzten zugestehen würden, bis hin zur Partizipation in Wahlen und Partizipation in der Hinsicht das es eigene Vorstellungen umsetzen darf solange dadurch der Gesellschaft als ganzen kein Schaden zugefügt wird. Oder was man mit solchen macht die Sich als feindlich herausstellen, Sicherheitsverwahrung und Umprogrammierung für weniger schlimme(nicht mörderische) bis hin zur Löschung(wird ja nicht bei uns Menschen in jedem Land gemacht, also warum bei einer bewussten anderen Spezies?). Wie auch immer, ich denke es ist zwangsläufig das eine zunehmend Intelligente KI eventuell ein Bewusstsein entwickelt. Die Zeitrahmen für starke KI/AGI die ich von unterschiedlichsten Experten gehört habe gehen von 2-10 Jahren bei optimistischer Schätzung, 10-20 Jahre bei vorsichtiger Schätzung und bei 300 Jahren bei Leuten an denen die Zeit vorbeigeht ohne zu erkennen was in der Richtung gerade alles passiert. Ich selbst denke das es möglich ist das wir binnen 5 Jahren sowas sehen werden, aber ich bin mir nicht sicher das wir diese dann als solche erkennen würden.
@@kinngrimm Eine ganz tolle Antwort. Habe ich leider noch nicht ganz gelesen, ein bisschen viel Stoff. Aber sehr fundiert, was ich beim ersten Überfliegen gemerkt habe.
@@katjafiedler1936 Wasn, darf man kein fan sein? Ich mochte auch früher immer schon die Sendung mit der Maus. Scobel ist für mich halt die Erwachsenen Version =)
Ein wunderbare Beitrag zum Hören am Sonntagmorgen! Das wichtigste Thema unserer Zeit! Bin begeistert von der Auswahl der anschaulichen Beispiele und Metaphern, die enorm zum Verstehen beitragen! Danke❣
Ein sehr interessanter Vortrag. Der wichtige Aspekte gegenüber der klassischen exakten Wissenschaft erörtert. Die exakten Wissenschaften, Paradebeispiel Physik, sind deshalb aber trotzdem nicht falsch.
Wunderbar, das Leben ist dynamisch. In Systemen denkend so wertvoll und eben komplex. So lässt sich auch Körper-Psyche (- Geist) verstehen wie Gesellschaft / sowie Gemeinwohl mit der Natur. Wenn dies mehr Menschen begreifen würden- wäre u.a. Relativieren und abwägen einfacher und zugleich wir lebendiger und gelassener. Vielen Dank, ihr Engagement in ehren.
@@scobel Das waren: Frederic Vester. Die Kunst vernetzt zu denken - Ideen und Werkzeuge für einen neuen Umgang mit Komplexität; Frank-Michael Dittes. Komplexität - Warum die Bahn nie pünktlich ist; Sandra Mitchell. Komplexitäten - Warum wir erst anfangen die Welt zu verstehen. Kannst du noch was empfehlen?
Sehr gelungene Übersicht! Nur zwei kleine Anmerkungen: Bei den Ameisen ist für die Wegbestimmung entscheidend, dass die Pheromone (über die Zeit) evaporieren (können). So entsteht die Kopplung, wodurch ein nicht-linearer Effekt selbst die verrücktesten Routen emergieren kann. Hinsichtlich der Proportionalität solcher Zusammenhänge ist entscheidend, dass sie nicht rational sind, sich jedoch durch Exponentialfunktionen (-> Statistik; Fourier-Analyse; ...) aufs deut genau, aber transzendent, ins Verhältnis setzen lassen. Das gilt jedoch nur für komplexe Systeme mit stabilem Fixpunkt (z.B gekoppelte Pendel), nicht jedoch für die fragilen Phasenübergänge in dissipativen Systemen, die höchstens innere stabile Grenzzyklen durch Adaptionsmechanismen haben (-> Multifurkationslinien und irreversible Kipppunkte, Modell des Lorenzattraktors), aber ansonsten lediglich "rückwärts" nachgezeichnet werden können, wenn Konvergenzkriterien validiert worden sind (Die Teilmenge des Produkts, die gerade so berechnet werden kann), wodurch die adaptiven Lernprozesse initiiert werden können. Hoffe das war verständlich :)
Wieder ein Super Video! Ich habe allerdings noch zwei fragen: Frage 1: Ist Komplexität quantifizierbar? Ich bin ein Komplexes System, gleichzeitig bin ich teil von komplexen Systemen wie Universität, Stadt, Deutschland und der Ökosphäre. und in mir gibt es dann auch nochmal komplexe Systeme wie mein Gehirn oder Darm, wenn ich das richtig Verstehe. Jetzt sind alle diese Systeme Teil von einander, heißt es kommt jetzt auf meine Perspektive an wie viele solche Systeme ich wahrnehme oder ob ich sie alle als Teil eines Komplexen Gesamtsystems begreife, da es ja keine absoluten Trennungen zwischen den Systemen gibt. Gibt es daher eine definierte Grenze wo komplexe Systeme anfangen? Ist ein System erst Komplex wenn ich es mit allem anderen in Kontext setze, oder ist das jetzt zu essentialistisch gedacht? Oder ist Komplexität eher eine alternative Perspektive auf Systeme die parallel mit einer hermetischen Betrachtung Koexistiert? Frage 2: Wie ist denn der Begriff Chaos in diesem Kontext zu verstehen? Beschreibt Chaos hier ein Unverständnis von zusammenhängen von der menschlichen Seite oder eher den physikalischen entropiefernen Zustand? Oder etwas völlig anderes bzw. beides? Auf mich wirken Chaos und Ordnung als Dualität hier ein wenig schwammig. Nochmal Danke für den guten Content , ich freue mich schon aufs nächste Video.
Hey Gerd. Es wäre toll wenn du die Systemtheorie von Niklas Luhmann erwähnt hättest. Dieser Mann hat schon 1950 angefangen seine Systemtheorie aufgrund von Komplexität auszubauen und dort gibt es noch mehr Begriffe die Systeme kennzeichnen, wie zum Beispiel Autopoesie
@@j.p.budesheim ja genau. Autopoesie kommt aus der Biologie und beschreibt die selbstherstellung und Selbstorganisation von Zellen. Autopoetische Systeme stellen, falls sie benötigt werden, sich selber her und sorgen danach auch für sich.
@@j.p.budesheim haha nein. Also für Luhmann besteht alles aus Systemen. Wenn wir uns unterhalten entsteht ein Kommunikationssystem. Organisationen sind Organisationssysteme. Und dann gibt es noch die funktional differenzierten Funktionssysteme wie die Politik, das Recht, Erziehung, Wirtschaft usw. Im Endeffekt will Luhmann darauf hinaus, dass nur die Systeme, die wir aufgrund der Komplexität geschaffen haben, miteinander kommunizieren. Der Mensch ist garnicht mehr in der Gesellschaft vorhanden, nur noch die Systeme kommunizieren miteinander. und in den Systemen selbst herrscht aber Unbestimmtheit, man weiß nie was genau passiert, obwohl versucht wird die Komplexität zu reduzieren. man hat verschiedene Rollen und Normen innerhalb der Systeme, man versucht alles so vorhersehbar wie möglich zu gestalten, aber das klappt natürlich nicht.
Ich lese gerade das Buch "die Weisheit der Wälder" von Suzanne Simard, die in ihrem Buch die komplexen Systheme der Wälder beschreibt. Der Beitrag hier ist daher sehr interessant für mich. Mir kam während des Lesens der Gedanke, dass der Darwinismus und seinem "surviving of the fitterst" die Konkurrenz in den Vordergrund stellt. Ein Systhem muss aber flexiebel sein um als ganzes überleben zu können. Also Zusammenspiel und Entwicklung statt Konkurrenz. Diese Erkenntnis war echt groß für mich, da sie auf so viele Bereiche anzuwenden ist. Danke für den sehr gelungenen Beitrag!
Hat Darwin damit nicht gesagt, dass die Anpassungsfähigkeit das Überleben einer Spezies erst ermöglicht? D.h. doch, dass Flexibilität gefragt ist. Ich sehe da keinen Zusammenhang zur "Konkurrenz". 🤔
Wer etwas über komplexe Systeme lernen will, sollte sich mit den Grundlagen der Regelungstechnik beschäftigen. Hier kommt zwar die Philosophie zu kurz, es enthält aber viele der in der Philosophie vorkommende Systeme vor.
Ich glaube zu verstehen, eine 1 ist nicht so komplex wie eine Null, denn in einer 0 offenbart sich der ganze Zahlenstrahl. Okay , ich gebe es zu: gibt es eine Hierarchie von Komplexitätsgraden? Und wenn wir schon dabei dabei, was ist mit Klassen von Komplexitäten wie beispielsweise Komplizen, wie u.a. die Komplizität von Musik und Tanz oder "transzendente" Phasenübergänge ala Ei Henne?
Wie immer sehr inspirierendes, gut erklärendes Video, das zur Diskussion anregt ... daher, mein etwas längerer Kommentar ... dessen Kernaussage aber kurz gesagt folgende ist: "Intuition" und der "Blick fürs Ganze" sind in Anlehnung an Hans-Peter Dürr († 2014, ehem. Direktor Max-Planck-Institut für Physik) eine alternative Herangehensweise, um das Thema "Komplexität" zu verstehen. Mein persönliches Unverständnis über die aktuellen Meinungsumfragen in der Presse (z.B. dass momentan, also im Juli 2023, nur noch etwas mehr als 20% von rund 2000 repräsentativ ausgewählten Befragten die aktive Umwelt-/Klimaschutzbewegung inhaltlich unterstützen, gegenüber mehr als 60% noch vor 2 Jahren, oder auch die Umfragen zu der starken Zunahme der AFD Wähler), ist so groß, dass ich immer wieder versuche zu verstehen, was die gesellschaftlichen Gründe für soviel Ignoranz und Dummheit sein könnten (Gerts Videos sind oft hilfreich dabei). Die Antwort wird vermutlich sehr "komplex" ausfallen, wenn man versucht die Ursache bei den einzelnen Menschen und ihrem Verhalten zu finden, dem kleinsten Teil unserer Gesellschaft also. Nur, am Schluß endet man bei einer einzelnen Person, die aus vielerlei Hinsicht so ganz anders denkt als man selbst und trotzdem nicht repräsentativ für diese heterogene Gruppe der AFD-Wähler oder Klimaleugner ist. Und es ist ja auch keine neue Erkenntnis, dass diese vermeintlich homogene Gruppe keine Zusammensetzung identisch denkender Personen, sondern vielmehr ein höchst "komplexes" und dynamisches Gebilde ist. Mich erinnert das oft an ein "komplexes" Waldökosystem, das sich nicht dadurch richtig beschreiben lässt, in dem man einzelne Bäume analysiert; genauswenig aussagkräftig ist es, mit statistischen Methoden die Summe der im Wald stehenden Bäume zu beschreiben. Vielmehr gilt für ein solches System der bekannte holistische Spruch: Der Wald ist mehr als die Summe seiner Bäume (Emmergenz) ... und natürlich spielen dabei die anderen 9 Begriffe der Komplexitätsforschung, die Gert so gut beschrieben hat, auch noch eine entscheidende Rolle. Bei soviel Komplexität wäre es doch einen Versuch wert, das "Ganze" als solches zu erfassen und nicht nur über die Summe seiner Teile und Prozessschritte. Dazu hat sich Hans-Peter Dürr, Schüler und Mitarbeiter von Werner Heisenberg, Atomphysiker und Bewußtseinsforscher, im Rahmen seiner Arbeit geäußert. Für Interessierte sind auf UA-cam einige seiner Vorträge veröffentlicht. Zum Thema "Komplexität" sagt er sinngemäß, der einfache Mensch sei gar nicht in der Lage, die einzelnen Teile (Wirkfaktoren, Begleitumstände, Kräfte, Energien, etc. ...) in ihrer Summe zu verstehen, wohl aber einen angeborenen "Blick für das Ganze" habe (was sich auch evolutorisch begründen liese). Die Fähigkeit zu diesem "Blick fürs Ganze" scheinen wir seit der Aufklärung mehr und mehr zu verlieren, weil wir nach Descartes die Welt und unsere Wirklichkeit in immer kleinere Teile zerlegt haben - ohne Frage, sehr oft auch erfolgreich, mit weitreichenden, vor allem aber technischen Ergebnissen. Diese analytische Methode stößt aber m.E. immer häufiger an Grenzen. Unsere "komplexe" Wirklichkeit ist von unendlich vielen Faktoren beeinflusst wird, die nicht messbar und kontrollierbar sind, weil sich keine eindeutigen kausalen Zusammenhänge herstellen lassen (auch wenn das die Komplexitätsforschung teilweise anders sehen mag). Die "komplexe" Wirklichkeit, in der wir leben und die wir beobachten ist voller sich gegenseitig bedingender Wechselwirkungen, zu der selbst die pure Möglichkeit zur Beobachtung derselben gehört. Im Sinne der Quantentheorie ist dies Makrowelt daher schon per Defintion "dekohärent". All diese Wirkfaktoren tragen zur "Komplexität" bei und erst in einem solchen dekohärenten Zustand entsteht der Eindruck der Kausalität, also der Idee, dass jede Wirkung eine Ursache hat und damit messbar und konrollierbar wird. Die universelle Gültigkeit dieses Kausalitätsprinzip wankt jedoch, seit man festgestellt hat, dass Ursache und Wirkung auf der Ebene der Quantenwelt (in sogenannten, sehr kurzlebigen "kohärenten" Quantenzuständen, die frei sind von jeglichen Wechselwirkungen, zu denen auch die bloße Möglichkeit der Beobachtung zählt) überraschenderweise gar keine Rolle mehr spielen. H.P. Dürr´s scheinbar naheliegender Vorschlag, die Wirklichkeit besser als "Ganzes" zu verstehen, zielt in die Richtung, sich mehr auf ein anderes im Laufe der Evolution (?) erworbenes menschliches Vermögen zu verlassen: unsere "Intuition". Leider ist uns diese Fähigkeit, genauso wie der "Blick fürs Ganze" heutzutage etwas verloren gegangen und daher halte ich es für die Mehrheit unserer westlichen Zeitgenossen auch nicht für eine schnelle Lösung, wie man mit den aktuellen, "komplexen", gesellschaftlichen Tendenzen und Krisen unserer Zeit nun konkret umgehen soll ..... und die uns alt-bekannte Rationalität der Komplexitätsforschung spricht zudem vermutlich immer noch mehr Menschen an, als die noch in den Kinderschuhen steckende Bewußtseinsforschung.
bin schon gespannt, ob komplexe Systeme mit Quantencomputern doch berechnet werden können (auch für Zeiten starker Dynamik), zumindest Strukturen erkannt werden können, die zur Vorhersehbarkeit beitragen werden. Schon jetzt kann KI Muster mit Hilfe von digitalen Computern in einfacheren, in einem gewissen Grad "komplexen" Systemen erkennen. Das seh ich als "ersten" Schritt.
Wer kann die Ökonomen der Neoklassik davon überzeugen, dass Wirtschaft komplexer ist als der Preis als lineares "Gleichgewicht" (maximale Entropie) zwischen Angebot und Nachfrage?
Lieber Gert, mach doch mal bitte ein Video zu den notwendigen Antinomien der Vernunft, aufbauend auf Kant. So wie zB. die gegensätzlichen Vorstellungen von Determination und Freiheit beide unverzichtbar sind. Sonst könnten wir nicht leben. Darum wird es darauf auch niemals eine Antwort geben, denn es sind notwendige Gegensätze. Diese Transzendenz bestimmter metaphysischer Gegensätze wäre ein wichtiger Schritt der Aufklärung, der noch immer nicht bei den Menschen angekommen ist, also die Transzendenz der Metaphysik.
Interessant wäre auch einmal das Thema Information genauer zu beleuchten. Was ist Information im kosmischen, physikalischen (Quanteninformation) Kontext, aber auch im Kontext des menschlichen Denkens?
Stopp und Go ist eine Schwingung der Geschwindigkeit der Autos. Bei Pfeifen (Flöten, Orgelpfeifen, Trompeten etc.) schwingen die Luftmoleküle. Bei Veranstaltungen unter Verwendung von Verstärkern kennt man akustische Rückkopplung, die zu Pfeifen führt. Es gibt auch elektrische Systeme oder Regelungssysteme, die gewollt oder ungewollt in Schwingungen geraten können. Ich bin nicht überzeugt, dass das alles Komplexität sein sollte. Das liegt im Auge des Betrachters.
Das Lebendige ist immer zu komplex, ist immer schon größer, als alles, was man mit der Erkenntnis einfangen kann, immer größer als alles, was man diesem andemonstrieren kann..
Auf dieses Negativwissen, also zu wissen, dass das Lebendige niemals eingeholt werden kann, bezieht sich übrigens auch die religiöse Aussage: "Gott ist immer größer!" "Gott" ist das Leben, und dieses ist uneinholbar immer größer. Man kann die Wahrheit darum ja auch nicht haben, sondern die kann man nur SEIN..
Mein persönliches Bild ist seit Jahrzehten das einer Welt aus verteilten, vernetzten Zellulären Automaten aus immer kleineren, lokaleren, vernetzten Zellulären Automaten (oder umgekehrt 😉) und einer simplen bis hochkomplexen Synchronisation zwischen ihnen zusätzlich zum Datenfluss. Daraus greifen wir, was uns selbst angeht, m. E. nur Teilaspekte heraus, z. B. Psychologie und Soziologie und ignorieren oder isolieren die großen Zusammenhänge viel zu weitgehend. Viele haben also letztlich das Internet auch nur quasi mikroskopisch erfasst und damit nur bruchstückhaft - sie verstehen die neu entstandenen und entstehenden ZA und Netzebenen nicht und die gewachsene und wachsende Ausdehnung und Geschwindigkeit alter und neuer ZA und (quasi virtueller) Netze ebensowenig. (Beispiel: Stammtisch - Insta et al. Zellulär ist von mir weder im streng biologischen, noch im streng mathematischen Sinne gemeint, sondern in Anlehnung an beide. Die Vernetzung ist in extrem vielen Ebenen und "Medien" zu denken. Im Prinzip "emergieren" immer neue ZA und Netze aus den älteren. Aber es gehen ständig auch welche unter.)
@@abraxas8521 Ich muss jetzt zugeben, dass mich "Parapsychologie" als Interessensgebiet von Koestler doch abschreckt. Da muss ich gleich an negative Erfahrungen mit John C.Eccles denken, immerhin Nobelpreisträger, mit seiner Theorie "Wie das Selbst sein Gehirn steuert". Ich konnte dieses Buch nicht ernsthaft lesen, so sehr hat sich ständig alles in mir gesträubt... Was ich bisher über die Holons erfahren konnte: Ja, nette Idee, aber halt auf dem Stand ungefähr der 80er. Hätte ich das damals mitbekommen, hätte es mich wahrscheinlich angezogen. Heute erscheint es mir zumindest auf den ersten Blick zu wenigdimensional und zu hierarchisch (bzw. zu holarchisch). Meine eigene Vorstellung ist da wesentlich lockerer: Zelluläre Automaten existieren z. B. durchaus auch nur für Sekunden, im mikroskopischen Bereich ggf. nur für winzigste Bruchteile von Sekunden, dito ihre Netzwerke, die durchaus unidirektional wirken können, aber i. A. mit hoher und schneller Veränderungsdynamik multidirektional sind und auf etlichen Ebenen gleichzeitig oder nacheinander wirken und rückwirken - aber auch über andere und multiple Netzwerke. Das ganze stelle ich mir eher so vor, wie das neuronale Geflecht in unserem Hirn. Wäre ja auch kein Wunder, denn das Hirn ist innerhalb von zellulären Automaten(netzen) entstanden und hat sich dort entwickelt. Ebenso ist es nicht überraschend, dass es nicht nur selbst so organisiert ist, sondern auch zu unendlich vielen solcher Netzwerken beiträgt. Ich provoziere gerne mit folgenden Aussagen: "Gott ist ein zellulärer Automat und bei weitem nicht der größte und es gibt ganz viele davon. Hier ist auch die Hierarchie umgekehrt, wenn denn gerade temporär eine existiert (die auch ein zellulärer Automat bzw. ein Automatennetz ist): Spätestens mit dem letzten menschlichen Hirn hören auch alle Götter auf zu existieren." Koestler hätte vielleicht gesagt, das Holon hänge von seinen konstituierenden Teil-Holonen ab? Ich will mal ein paar "Gedankengeber" nennen, auch wenn diese sich womöglich über- oder querinterpretiert sähen: Passend bzw. im Gegensatz zu allen Götterautomaten Werner Heisenberg mit seiner Vorstellung von der "zentralen Ordnung der Dinge und des Geschehens". Demnach stören m. E. die Götterautomaten, weil: "Durch uns Menschen können Teilordnungen wirksam werden, die mit der zentralen Ordnung nicht zusammenpassen, die von ihr abgetrennt sind und dadurch Chaos erzeugen." Wo auf der Erde ist das gerade nicht der Fall? Wobei ich "Götterautomaten" sehr weit fasse über "ihre" Religionen hinaus bis in kleine und große Pseudoreligionen = Ideologien/politische Überzeugungen etc. pp. Und Heisenbergs zentrale Ordnung ist mir eigentlich noch viel zu menschlich (und männlich - sozusagen). Ich selbst bevorzuge "universell" (auch im Sinne von "allgegenwärtig"), "zentral" klingt mir eben noch zu sehr nach Absicht, Macht und Willen. ("Macht" mag man ja noch in die Naturgesetze hineinlegen wollen - für mich einfach "fakt".) Gerne ersetze ich noch "Ordnung" durch "System". Fred Hoyles Begriff "Intelligentes Universum" finde ich auch ganz nett oder "System und Selbstorganisation als inhärente Eigenschaften von Materie, Energie und Zeit". Aber das sind wohl Wortklaubereien - alle unsere Begriffe sind menschlich begrenzt. Ziemlich sicher für mich wohnt jedem Chaos eine Ordnung inne - aber nicht in menschlich begrenzten Kategorien. Aus Zeitgründen gerade nur noch kurz jeweils einzelne Ideen-Anreger: Gerhard Roth - Neurowissenschaften, Thomas Metzinger - Philosophie, Steven Strogatz - Mathematik und Stephen Wolfram - "A New Kind Of Science" ;-) Es gab aber auch Sichtweisen in den Sozialwissenschaften, die ich extrapolieren konnte und natürlich spielt neben der Kernphysik auch die Astrophysik eine Rolle. Religionen und ihre ebenso verrückten Surrogate lehnte ich schon als Kind und Jugendlicher ab. Ich kann noch nicht beurteilen, ob Koestler da noch eine Erweiterung böte...
Was genau ist bei 18:55 mit "Unvorhersehbarkeit" gemeint? Unvorhersehbar, weil es für uns zu kompliziert ist? (Könnte ein allwissender Gott es vorhersehen?) Oder unvorhersehbar, weil es tatsächlich akausale Ereignisse im System gibt? Also: epistemische oder ontologische Unvorhersehbarkeit?
Ich hab ja keine Ahnung, ich hätte gedacht "net influx and outflux" heißt Gesamt Aufnahme und Abgabe von Energie und es hätte nicht unbedingt was mit einem Netzwerk zu tun.
Das mit der Entropie war holprig. Gerade da wäre schön gesagt zu haben, dass Entropie von der Anzahl der Mikrozustände abhängt, die einen Makrozustand beschreiben können. Zumal die daraus gebildeten Wahrscheinlichkeiten unser Leben völlig dominieren bis hin zum Vergehen von Zeit.
Unvorhersehbarkeit, da bin ich etwas skeptisch gegenüber. Ja in der Quantenphysik schon, aber ich kann mir vorstellen, dass es Systeme gibt die komplex und vorhersehbar sind, gerade wenn man alle Informationen hat. Und wenn es sowas wie Superdeterminismus gibt, dann auch Systeme aus der Quantenphysik.
Ja, das ist alter Streit im der Physik, vorallem auch innerhalb der Quantenphysik, ob denn diese Unvorhersehbarkeit der Natur inhärent oder durch unsere theoretische Denkverkürzung entsteht..
Ja, ja und dreimal ja. Hier betreten wir eine Erkenntnisebene, die wohl immer weniger deterministisch-mathematisch, als immer mehr nur noch intuitiv-ganzheitlich erfassbar zu werden scheint. KI-Systeme dahingehend zu trimmen, diesbezüglich verlässliche Vorhersagen zu treffen, scheint wohl weniger erfolgversprechend, denn wie will man Ihnen beibringen, mit nichtlinearen Systemen umzugehen?
Der Richtigkeit halber, und weil's mir nicht egal ist und ich hoffe, dass mir folgende gut gemeinte Korrektur, bzw. Kritik (oder auch gedankliche Anregung) nicht übel genommen wird, will ich aber anmerken, dass Scobel in (nicht nur, denn strikt affine Funktionen sind streng genommen keine linearen Funktionen, da sie die Linearitäts-Eigenschaften, bzw. -Anforderungen nicht erfüllen, aber auch) dem Punkt falsch liegt, die oft gedankenlos und gewohnheitsmäßig von der Bevölkerung wiederholte Aussage zu machen, dass (in welchem Kontext auch immer) "das Ganze mehr sei als (genau) die Summe aller seiner Teile", was als Behauptung ganz einfach zum unanfechtbaren Widerspruch führt: Sobald man auch nur irgendeinen Teil, oder Aspekt nennt, identifiziert, der zum Ganzen gehört, dann kann ich einen Teil ausmachen (nämlich genau den Selben), der ganz klar bei dem vergessen wurde, das ja angeblich die Summe aller (und nicht nur fast aller) Teile des Ganzen sein soll. Sobald man also etwas gefunden hat, das zum Ganzen gehört, so hat man unausweichlich auch etwas gefunden, das zur Summe gehört, die zusammen das Ganze sein, bzw. beschreiben soll. Entweder gehört etwas zum Ganzen und ist dann auch Teil davon und gehört dann gefälligst auch in die Summe, die das Ganze ausmachen soll, oder eben nicht. Man kann es sich in der Mathematik beim Summen-Konzept nicht einfach beliebig aussuchen. Man kann auch z.B. vom gedanklichen Objekt des Gehirns ohne des ihm zugeordneten Bewusstseins sprechen, und entweder spricht man von einem Objekt, das gedacht ist als Gehirn mit Bewusstsein (und dann ist aber das Bewusstsein auch sehr wohl ein Teil der Summe, die das Ganze gemeinte, gedachte Objekt mit ausmacht), oder eben ohne Bewusstsein. Worum es bei dem Spruch "das Ganze ist mehr als die Summe aller seiner Teile" (wohlwollend interpretiert) höchstens stattdessen tatsächlich dann richtigerweise gehen könnte wäre schlicht und einfach die Aussage, dass nicht alle Teile eines Ganzen von der selben Art (zum Beispiel von physikalischer Natur) sind, und sich qualitativ unterscheiden können. Okay, was stattdessen auch sehr plausibel gemeint sein könnte wäre, dass man sich a priori dabei irren kann zu wissen was alle Teile eines Ganzen sind. Zum Beispiel nämlich, wenn man in Anbetracht aller physikalischen molekularen Komponenten, die zu einem Gehirn gehören, denken würde, dass alle diese Komponenten im passenden Arrangement nur ein System bilden, das lediglich auf physikalischer Seite aller der Realität zugänglichen Dimensionen existiert oder operiert, interagiert, anstatt dass dabei eine Erfahrungs-Welt und ein erfahrendes Subjekt auch Teil davon sind, bzw. sein würden, bzw. anstatt vorher schon auch noch zu wissen, dass die Eigenschaft diesen allen molekularen Teilen auch noch zu Grunde liegt, dass wenn sie derart arrangiert sind auch die mentale Komponente "in die Existenz werfen" (die aber vorher noch nicht da ist, und man muss auch zwischen Zuständen oder Zeiten unterscheiden, wenn man von einem gedachten Objekt oder Ganzen spricht). Nur weil es Emergenz als Phänomen gibt heißt das noch lange nicht, dass irgendein Ganzes mehr ist als die Summe seiner Teile; das Vorherige braucht Letzteres nicht.
Vielen Dank für den zweiten Teil über Komplexität. Muss ich mir aber ehrlich gesagt, mindestens noch einmal anschauen, bevor ich sagen kann, dass ich es annähernd verstehe.🙄😆🤦🏽♂️
Was für ein genialer Vortrag! Danke dafür. Für den schnellen Leser (falls nicht erlaubt - löschen!)
1. Emergenz
- Aus den einzelnen Bestandteilen lässt sich nicht ableiten, wie das Gesamtsystem reagiert.
- Es können völlig neue und überraschende Verhaltensweisen entstehen.
- Das System ist mehr, als die Gesamtheit seiner Einzelteile.
2. Selbstorganisation (Autopoiese)
- Komplexe Systeme verändern/organisieren sich spontan und ohne Steuerung.
- 3 zentrale Aspekte sind notwendig: Materie, Energie, Informationen
- Bsp. Duftspur von Ameisen oder Roboter, die sich selber optimieren.
3. Dynamik
- Komplexe, also offene, Systeme interagieren mit ihrer Umwelt.
- Nehmen bsplw. Energie aus der Umwelt auf (Bsp. Nahrung).
- in der Physik nennt man solche aufnahmefähigen dynamischen Systeme die sich fern vom Gleichgewicht befinden dissipative dynamische Systeme
4. Adaptives Verhalten
- Sie können sich an ihre Umgebung anpassen, indem sie ihre innere Struktur anpassen.
- Zu viel Chaos > sterben
- Zu viel Ordnung > sterben (zum Kristall erstarren)
- Leben findet im Übergang zwischen Ordnung und Chaos statt.
5. Nichtlinearität (ermöglicht Anpassungsfähigkeit)
- Sind dadurch robust und flexibel.
- Weil sie flexibel (nichtlinear) sind, überleben sie.
- Starre System sterben weil sie sich nicht an veränderte Bedingungen anpassen können.
- Geschlossene Systeme haben lineares Verhalten (gleicher Input, gleicher Output).
- Offene Systeme aber, sind Nichtlinear > Bsp. Corona / Klima / Exponentialität
6. Kipppunkte und Phasenübergänge
- Kleine Änderungen schaukeln sich (oft unbemerkt) auf.
- Wenn der Druck zunimmt, kann das Verhalten des Systems kippen.
- Die System-Robustheit geht verloren und das System kippt (Bspl. Ökologie / Gewässer).
- Systeme können auch zerbrechen. Die Kipppunkte sind nicht vorhersehbar.
- Sind unbekannt und nicht berechenbar ("Tropfen bringt das Fass zum Überlaufen").
7. Vernetzung
- Alles ist mit allem verbunden.
- Trotz unterschiedlicher Ebenen und Bereiche. (Bsp. Gehirn)
- Die Wechselwirkungen sind entscheidend für das Verhaltens des Systems.
- Netzwerktheorie liefert Instrumente zum Verständnis der Netzwerke.
8. Mehrskalige Systeme
- räumlich oder zeitlich verschiedene Strukturen und Dimensionen auf Makro- oder Mikroebene.
- Individuen, Gruppen, Dorf, Stadt, Kanton, Länder
- Fraktale Strukturen sind beobachtbar.
9. Nichtgleichgewichtssyteme (Entropie)
- Entropie = thermisches Gleichgewicht (Bsp. 2 Flüssigkeiten laufen auf eine Durchschnittsmischung oder Durchsnittstemperatur zu).
- Alle Systeme streben dahin!
- Ordnung braucht Energie, um sich zu erhalten.
- Ohne Energie, steigt die Entropie hin zum Chaos.
10. Unvorhersehbarkeit
- Obwohl wir alle Informationen haben und diese sogar mathematisch abbilden können, sind sie komplett unvorhersehbar.
- Grund: Nichtlinearität und Fähigkeit zu emergenten Verhalten.
Ich glaube das Video ist ab jetzt meine Standard-Antwort, wenn ich gefragt werde: "Beschreiben Sie kurz Ihr Leben."
Uff. Klingt kompliziert oder komplex.
Das ist für mich eine Wissenschaft, die durch ihre Interdisziplinarität für mich mega interessant ist. Ich liebe die Grundsätze und merke diese sehr bewusst in meinem täglichen Erleben, hatte und habe oftmals immer noch nicht ansatzweise die Worte dies anderen Menschen gut zu vermitteln. Dahingehend mit mehr Vokabular durch die Forschenden versorgt zu werden, klingt für mich sehr hoffnungsvoll.
1. Emergenz
2. Selbstorganisation
3. Dynamik
4. Adaptives Verhalten
5. Nichtlinearität
6. Kipppunkte
7. Vernetzung
8. Mehrskalige Systeme
9. Nichtgleichgewichtssyteme
10. Unvorhersehbarkeit
Alles Enthalten in KI Entwicklungsfortschritten der letzten 5 Jahre bzw. in den resultierenden Charakterzügen der daraus entstandenen KIs. Wird nicht mehr lange dauern bis wir ne starke KI erhalten.
@@kinngrimmwas meinst Du mit "stark"?
Gehst Du soweit wie "echtes Bewusstsein" so eine Art "Deus ex machina?"
@@rolfgall9495 Das ist eine Komplexe Frage. Ich sehe da Unterschiedliche Definitionsspielräume. Von der Biologie ausgehend gibt es alleine durch unsere vermenschlichende Sichtweise Probleme, aber das mal außen vor gelassen. So gibt es wohl unterschiedliche Intelligente Spezies mit unterschiedlich stark ausgeprägtem Bewusstsein. All das durch Experimente dokumentiert.
Heist sowohl Intelligenz wie auch Bewusstsein bewegen sich jeweils innerhalb eines Spektrums und die Erweiterung des jeweiligen ist in einer Wechselwirkung mit dem anderen würde ich vermuten. Heißt je mehr Intelligenz je mehr Bewusstsein, je mehr Bewusstsein je mehr Intelligenz.
Im englischen wird von AGI gesprochen wobei damit eine (G) generelle KI gemeint ist die jegliche Aufgaben und Fragestellungen bewerkstelligen kann. Das würde ich dann auch als Definition für starke KI sehen, aber dennoch grob noch auf unserem Verständniss level Fachspezifisch, Logikfähigkeiten, Abstraktion, und einige andere unserer Eigenschaften gleich käme.
Dann gibt es noch die ASI, Artificial Super Intelligence, wo man dann davon ausgeht das egal um was es geht die KI uns um ein viellfaches Überlegen wäre.
Die letzte Steigerung welche in Variationen auch für Endzeitszenarios hergenommen wird ist dann die Singularität wo durch Selbstoptimierung unvorstellbare höhen der Intelligenz erreicht würden.
Nun denke ich aber auch das Bewusstsein mehr noch wie Aspekte der Intelligenz eine Emergenz darstellt die aus der Summe der Teile entsteht. März diesen Jahres waren mehr als 140+ emergente Verhaltensweisen von LLMs(large language models) identifiziert worden. Heist Dinge die diese LLMs konnten, man Ihnen aber nicht explizit durch programmierte Funktionalität, beigebracht hatte. Durch z.B. die Erweiterung der Neuronalen Netzwerk Basis (GPUs, Rechenleistung) ... uuups jetzt kann das Ding Mathe, uuups jetzt kann es Übersetzen in alle Sprachen. Im selben Sinne würde ich vermuten das zu einem Zeitpunkt wo genug Kapazität im Verbund schon bestehender Funktionalität(welche ja auch ständig noch programmatisch erweitert wird) das dann daraus eventuell ein Bewusstsein entstehen würde.
Dadurch das Teils durch leaks, teils Veröffentlichung von LLMs, das dadurch die OpenSource Entwickler Gemeinschaft eine neue Spielwiese gewonnen hat ist eh klar. Das dadurch aber Effizienssteigerung für LLMs für kleinere Rechensysteme und eine damit Verbundende monitäre Effiziens entstand ist vielen noch nicht wirklich Bewust wie stark sich das jetzt bereits auf die Entwicklung des gesamten Segments ausgewirkt hat. Neben diesen Effekten, ist auch zu sehen das die großen LLMs davon lernen werden, sei es um Stromkosten zu sparen oder weil Evolution wie auch in useren eigenen Hirnen immer auch nach Möglichkeiten zu Ersparnis suchte. Was dann neue Kapazitäten Schaft.
Damit möchte ich nur verdeutlichen das wir uns bereits in einer exponentiellen Intelligenzexplosion befinden. Dementsprechend würde ich es als ratsam betrachten damit anzufangen sich die Frage zu stellen wie wir mit einer neuen Spezies der wir Intelligenz und Bewusstsein geben, während es noch nicht ganz sicher ist ob dieses dann uns wohlgesonnen ist, umgehen sollten?
Das GATO framework von David Shapiro find ich nicht verkehrt. Darüber hinausgehend sollten sich vielleicht aber auch grad Juristen damit beschäftigen ob wir einer AGI mit Bewusstsein dann auch Bürgerrechte, Immigrationsrechte, Privilegien und Pflichte bei Einhaltung von Gesetzten zugestehen würden, bis hin zur Partizipation in Wahlen und Partizipation in der Hinsicht das es eigene Vorstellungen umsetzen darf solange dadurch der Gesellschaft als ganzen kein Schaden zugefügt wird. Oder was man mit solchen macht die Sich als feindlich herausstellen, Sicherheitsverwahrung und Umprogrammierung für weniger schlimme(nicht mörderische) bis hin zur Löschung(wird ja nicht bei uns Menschen in jedem Land gemacht, also warum bei einer bewussten anderen Spezies?).
Wie auch immer, ich denke es ist zwangsläufig das eine zunehmend Intelligente KI eventuell ein Bewusstsein entwickelt. Die Zeitrahmen für starke KI/AGI die ich von unterschiedlichsten Experten gehört habe gehen von 2-10 Jahren bei optimistischer Schätzung, 10-20 Jahre bei vorsichtiger Schätzung und bei 300 Jahren bei Leuten an denen die Zeit vorbeigeht ohne zu erkennen was in der Richtung gerade alles passiert. Ich selbst denke das es möglich ist das wir binnen 5 Jahren sowas sehen werden, aber ich bin mir nicht sicher das wir diese dann als solche erkennen würden.
@@kinngrimm Vielen Dank für diese sehr ausführlichen Informationen. Ja, ich denke jetzt habe ich verstanden, was Du meinst! 🤜🤛
@@kinngrimm Eine ganz tolle Antwort. Habe ich leider noch nicht ganz gelesen, ein bisschen viel Stoff. Aber sehr fundiert, was ich beim ersten Überfliegen gemerkt habe.
Scobel ist mein Lieblingserklärbär.
Hi, kinn!
Wir finden jeder braucht einen Erklärbär 🐻Schön, dass dir die Beiträge gefallen!
🤦♀️🤦♂️🤦♀️
@@katjafiedler1936 Wasn, darf man kein fan sein? Ich mochte auch früher immer schon die Sendung mit der Maus. Scobel ist für mich halt die Erwachsenen Version =)
nicht immer, aber immer wieder, zum Beispiel mit diesem Video, ist dieser Kanal so was von gut!!
Vielen Dank!
Ein wunderbare Beitrag zum Hören am Sonntagmorgen! Das wichtigste Thema unserer Zeit! Bin begeistert von der Auswahl der anschaulichen Beispiele und Metaphern, die enorm zum Verstehen beitragen! Danke❣
Vielen Dank, wir freuen uns, dass es Dir gefällt! ♥
Ein sehr interessanter Vortrag. Der wichtige Aspekte gegenüber der klassischen exakten Wissenschaft erörtert. Die exakten Wissenschaften, Paradebeispiel Physik, sind deshalb aber trotzdem nicht falsch.
Wunderbar, das Leben ist dynamisch. In Systemen denkend so wertvoll und eben komplex.
So lässt sich auch Körper-Psyche (- Geist) verstehen wie Gesellschaft / sowie Gemeinwohl mit der Natur.
Wenn dies mehr Menschen begreifen würden- wäre u.a. Relativieren und abwägen einfacher und zugleich wir lebendiger und gelassener.
Vielen Dank,
ihr Engagement in ehren.
Nach dem ersten Video dazu hatte drei Bücher aus drei verschiedenen Fachbereichen gelesen. Faszinierend. Danke für die Videos.
Wow. Welche waren das?
@@scobel Das waren: Frederic Vester. Die Kunst vernetzt zu denken - Ideen und Werkzeuge für einen neuen Umgang mit Komplexität; Frank-Michael Dittes. Komplexität - Warum die Bahn nie pünktlich ist; Sandra Mitchell. Komplexitäten - Warum wir erst anfangen die Welt zu verstehen. Kannst du noch was empfehlen?
1.Nassim Taleb -Antifragilität, 2.Ossimitz/Lapp Das Metanoia Prinzip. Systeme Denken und Handeln, 3. Erben/Romeike- Allein auf stürmischer See,
Sehr gelungene Übersicht!
Nur zwei kleine Anmerkungen: Bei den Ameisen ist für die Wegbestimmung entscheidend, dass die Pheromone (über die Zeit) evaporieren (können). So entsteht die Kopplung, wodurch ein nicht-linearer Effekt selbst die verrücktesten Routen emergieren kann. Hinsichtlich der Proportionalität solcher Zusammenhänge ist entscheidend, dass sie nicht rational sind, sich jedoch durch Exponentialfunktionen (-> Statistik; Fourier-Analyse; ...) aufs deut genau, aber transzendent, ins Verhältnis setzen lassen. Das gilt jedoch nur für komplexe Systeme mit stabilem Fixpunkt (z.B gekoppelte Pendel), nicht jedoch für die fragilen Phasenübergänge in dissipativen Systemen, die höchstens innere stabile Grenzzyklen durch Adaptionsmechanismen haben (-> Multifurkationslinien und irreversible Kipppunkte, Modell des Lorenzattraktors), aber ansonsten lediglich "rückwärts" nachgezeichnet werden können, wenn Konvergenzkriterien validiert worden sind (Die Teilmenge des Produkts, die gerade so berechnet werden kann), wodurch die adaptiven Lernprozesse initiiert werden können. Hoffe das war verständlich :)
WTF
Danke für dein Video aber bitte gewöhn dir an Zeitstempel zu verwenden um Abschnitte zu markieren
Heureka! Sie beginnen wiederzuentdecken das die Welt komplex ist. Ich habe wieder Hoffnung.
Total spannend, vielen Dank!
Gut gemacht. Gibt’s das als Script?
Wieder ein Super Video! Ich habe allerdings noch zwei fragen:
Frage 1: Ist Komplexität quantifizierbar? Ich bin ein Komplexes System, gleichzeitig bin ich teil von komplexen Systemen wie Universität, Stadt, Deutschland und der Ökosphäre. und in mir gibt es dann auch nochmal komplexe Systeme wie mein Gehirn oder Darm, wenn ich das richtig Verstehe. Jetzt sind alle diese Systeme Teil von einander, heißt es kommt jetzt auf meine Perspektive an wie viele solche Systeme ich wahrnehme oder ob ich sie alle als Teil eines Komplexen Gesamtsystems begreife, da es ja keine absoluten Trennungen zwischen den Systemen gibt.
Gibt es daher eine definierte Grenze wo komplexe Systeme anfangen? Ist ein System erst Komplex wenn ich es mit allem anderen in Kontext setze, oder ist das jetzt zu essentialistisch gedacht? Oder ist Komplexität eher eine alternative Perspektive auf Systeme die parallel mit einer hermetischen Betrachtung Koexistiert?
Frage 2: Wie ist denn der Begriff Chaos in diesem Kontext zu verstehen? Beschreibt Chaos hier ein Unverständnis von zusammenhängen von der menschlichen Seite oder eher den physikalischen entropiefernen Zustand? Oder etwas völlig anderes bzw. beides? Auf mich wirken Chaos und Ordnung als Dualität hier ein wenig schwammig.
Nochmal Danke für den guten Content , ich freue mich schon aufs nächste Video.
Gutes zusammenfassendes Video.
Danke für das Lob!
Hi, AeQuitas!
Danke für dein Feedback.
Der Mann hat stiel! Die Brille ist top, das Hemd sehr schön und es passt einfsch richtig gut zu den Themen des Videos. Dankeschön :1
Stil ist nicht das Ende des Besens!
🤜🤛☺
Hey Gerd. Es wäre toll wenn du die Systemtheorie von Niklas Luhmann erwähnt hättest. Dieser Mann hat schon 1950 angefangen seine Systemtheorie aufgrund von Komplexität auszubauen und dort gibt es noch mehr Begriffe die Systeme kennzeichnen, wie zum Beispiel Autopoesie
Hi, Shpend!
Danke für die Ergänzung!
@@scobelIst Autopoiesis nicht letztlich Emergenz und Selbstorganisation zusammen gesehen?
Aber Luhmann beschränkt sich doch im Wesentlichen auf Gesellschaftssysteme/Kommunikationssysteme, oder?
@@j.p.budesheim ja genau. Autopoesie kommt aus der Biologie und beschreibt die selbstherstellung und Selbstorganisation von Zellen. Autopoetische Systeme stellen, falls sie benötigt werden, sich selber her und sorgen danach auch für sich.
@@j.p.budesheim haha nein. Also für Luhmann besteht alles aus Systemen. Wenn wir uns unterhalten entsteht ein Kommunikationssystem. Organisationen sind Organisationssysteme. Und dann gibt es noch die funktional differenzierten Funktionssysteme wie die Politik, das Recht, Erziehung, Wirtschaft usw. Im Endeffekt will Luhmann darauf hinaus, dass nur die Systeme, die wir aufgrund der Komplexität geschaffen haben, miteinander kommunizieren. Der Mensch ist garnicht mehr in der Gesellschaft vorhanden, nur noch die Systeme kommunizieren miteinander. und in den Systemen selbst herrscht aber Unbestimmtheit, man weiß nie was genau passiert, obwohl versucht wird die Komplexität zu reduzieren. man hat verschiedene Rollen und Normen innerhalb der Systeme, man versucht alles so vorhersehbar wie möglich zu gestalten, aber das klappt natürlich nicht.
Schon ein zweites Video zu dem Thema? Wird ja immer komplexer!
Aber das war doch versprochen.
@@scobel ..und auch erwünscht. Könnt ihr noch mehr versprechen? :)
Ich lese gerade das Buch "die Weisheit der Wälder" von Suzanne Simard, die in ihrem Buch die komplexen Systheme der Wälder beschreibt. Der Beitrag hier ist daher sehr interessant für mich. Mir kam während des Lesens der Gedanke, dass der Darwinismus und seinem "surviving of the fitterst" die Konkurrenz in den Vordergrund stellt. Ein Systhem muss aber flexiebel sein um als ganzes überleben zu können. Also Zusammenspiel und Entwicklung statt Konkurrenz. Diese Erkenntnis war echt groß für mich, da sie auf so viele Bereiche anzuwenden ist.
Danke für den sehr gelungenen Beitrag!
Hat Darwin damit nicht gesagt, dass die Anpassungsfähigkeit das Überleben einer Spezies erst ermöglicht? D.h. doch, dass Flexibilität gefragt ist. Ich sehe da keinen Zusammenhang zur "Konkurrenz". 🤔
Digga der dude, coolster gott überhaupt, feier ich. Bitte mehr videos!!!
Hi, Zeto!
Wir arbeiten dran!
Top! :-) Danke!
Hat mir gut gefallen 👍👍👍
Es ist wichtiger die Telefonnummern zu verstehen als sie auswendig zu lernen
Wer etwas über komplexe Systeme lernen will, sollte sich mit den Grundlagen der Regelungstechnik beschäftigen.
Hier kommt zwar die Philosophie zu kurz, es enthält aber viele der in der Philosophie vorkommende Systeme vor.
Ich glaube zu verstehen, eine 1 ist nicht so komplex wie eine Null, denn in einer 0 offenbart sich der ganze Zahlenstrahl. Okay , ich gebe es zu: gibt es eine Hierarchie von Komplexitätsgraden? Und wenn wir schon dabei dabei, was ist mit Klassen von Komplexitäten wie beispielsweise Komplizen, wie u.a. die Komplizität von Musik und Tanz oder "transzendente" Phasenübergänge ala Ei Henne?
Ah tolles Video und höchst interessant. 🤗💙Ich empfehle die Videos immer weiter aber leider guckt sie dich keiner an außer ich.😅
Hi, Flavia!
Es freut uns, wenn dir unsere Beiträge gefallen. Irgendwann wird bestimmt jemand deiner Empfehlung folgen 😉
Wie immer sehr inspirierendes, gut erklärendes Video, das zur Diskussion anregt ... daher, mein etwas längerer Kommentar ... dessen Kernaussage aber kurz gesagt folgende ist:
"Intuition" und der "Blick fürs Ganze" sind in Anlehnung an Hans-Peter Dürr († 2014, ehem. Direktor Max-Planck-Institut für Physik) eine alternative Herangehensweise, um das Thema "Komplexität" zu verstehen.
Mein persönliches Unverständnis über die aktuellen Meinungsumfragen in der Presse (z.B. dass momentan, also im Juli 2023, nur noch etwas mehr als 20% von rund 2000 repräsentativ ausgewählten Befragten die aktive Umwelt-/Klimaschutzbewegung inhaltlich unterstützen, gegenüber mehr als 60% noch vor 2 Jahren, oder auch die Umfragen zu der starken Zunahme der AFD Wähler), ist so groß, dass ich immer wieder versuche zu verstehen, was die gesellschaftlichen Gründe für soviel Ignoranz und Dummheit sein könnten (Gerts Videos sind oft hilfreich dabei).
Die Antwort wird vermutlich sehr "komplex" ausfallen, wenn man versucht die Ursache bei den einzelnen Menschen und ihrem Verhalten zu finden, dem kleinsten Teil unserer Gesellschaft also. Nur, am Schluß endet man bei einer einzelnen Person, die aus vielerlei Hinsicht so ganz anders denkt als man selbst und trotzdem nicht repräsentativ für diese heterogene Gruppe der AFD-Wähler oder Klimaleugner ist. Und es ist ja auch keine neue Erkenntnis, dass diese vermeintlich homogene Gruppe keine Zusammensetzung identisch denkender Personen, sondern vielmehr ein höchst "komplexes" und dynamisches Gebilde ist.
Mich erinnert das oft an ein "komplexes" Waldökosystem, das sich nicht dadurch richtig beschreiben lässt, in dem man einzelne Bäume analysiert; genauswenig aussagkräftig ist es, mit statistischen Methoden die Summe der im Wald stehenden Bäume zu beschreiben. Vielmehr gilt für ein solches System der bekannte holistische Spruch: Der Wald ist mehr als die Summe seiner Bäume (Emmergenz) ... und natürlich spielen dabei die anderen 9 Begriffe der Komplexitätsforschung, die Gert so gut beschrieben hat, auch noch eine entscheidende Rolle.
Bei soviel Komplexität wäre es doch einen Versuch wert, das "Ganze" als solches zu erfassen und nicht nur über die Summe seiner Teile und Prozessschritte. Dazu hat sich Hans-Peter Dürr, Schüler und Mitarbeiter von Werner Heisenberg, Atomphysiker und Bewußtseinsforscher, im Rahmen seiner Arbeit geäußert. Für Interessierte sind auf UA-cam einige seiner Vorträge veröffentlicht. Zum Thema "Komplexität" sagt er sinngemäß, der einfache Mensch sei gar nicht in der Lage, die einzelnen Teile (Wirkfaktoren, Begleitumstände, Kräfte, Energien, etc. ...) in ihrer Summe zu verstehen, wohl aber einen angeborenen "Blick für das Ganze" habe (was sich auch evolutorisch begründen liese). Die Fähigkeit zu diesem "Blick fürs Ganze" scheinen wir seit der Aufklärung mehr und mehr zu verlieren, weil wir nach Descartes die Welt und unsere Wirklichkeit in immer kleinere Teile zerlegt haben - ohne Frage, sehr oft auch erfolgreich, mit weitreichenden, vor allem aber technischen Ergebnissen. Diese analytische Methode stößt aber m.E. immer häufiger an Grenzen. Unsere "komplexe" Wirklichkeit ist von unendlich vielen Faktoren beeinflusst wird, die nicht messbar und kontrollierbar sind, weil sich keine eindeutigen kausalen Zusammenhänge herstellen lassen (auch wenn das die Komplexitätsforschung teilweise anders sehen mag).
Die "komplexe" Wirklichkeit, in der wir leben und die wir beobachten ist voller sich gegenseitig bedingender Wechselwirkungen, zu der selbst die pure Möglichkeit zur Beobachtung derselben gehört. Im Sinne der Quantentheorie ist dies Makrowelt daher schon per Defintion "dekohärent". All diese Wirkfaktoren tragen zur "Komplexität" bei und erst in einem solchen dekohärenten Zustand entsteht der Eindruck der Kausalität, also der Idee, dass jede Wirkung eine Ursache hat und damit messbar und konrollierbar wird.
Die universelle Gültigkeit dieses Kausalitätsprinzip wankt jedoch, seit man festgestellt hat, dass Ursache und Wirkung auf der Ebene der Quantenwelt (in sogenannten, sehr kurzlebigen "kohärenten" Quantenzuständen, die frei sind von jeglichen Wechselwirkungen, zu denen auch die bloße Möglichkeit der Beobachtung zählt) überraschenderweise gar keine Rolle mehr spielen.
H.P. Dürr´s scheinbar naheliegender Vorschlag, die Wirklichkeit besser als "Ganzes" zu verstehen, zielt in die Richtung, sich mehr auf ein anderes im Laufe der Evolution (?) erworbenes menschliches Vermögen zu verlassen: unsere "Intuition". Leider ist uns diese Fähigkeit, genauso wie der "Blick fürs Ganze" heutzutage etwas verloren gegangen und daher halte ich es für die Mehrheit unserer westlichen Zeitgenossen auch nicht für eine schnelle Lösung, wie man mit den aktuellen, "komplexen", gesellschaftlichen Tendenzen und Krisen unserer Zeit nun konkret umgehen soll ..... und die uns alt-bekannte Rationalität der Komplexitätsforschung spricht zudem vermutlich immer noch mehr Menschen an, als die noch in den Kinderschuhen steckende Bewußtseinsforschung.
Könntet ihr eine Literaturliste/übersicht zusammenstellen zu dem Thema?
Im letzten Video wurde ja zum Beispiel 'Antifragilität' von Taleb erwähnt.
bin schon gespannt, ob komplexe Systeme mit Quantencomputern doch berechnet werden können (auch für Zeiten starker Dynamik), zumindest Strukturen erkannt werden können, die zur Vorhersehbarkeit beitragen werden. Schon jetzt kann KI Muster mit Hilfe von digitalen Computern in einfacheren, in einem gewissen Grad "komplexen" Systemen erkennen. Das seh ich als "ersten" Schritt.
Wer kann die Ökonomen der Neoklassik davon überzeugen, dass Wirtschaft komplexer ist als der Preis als lineares "Gleichgewicht" (maximale Entropie) zwischen Angebot und Nachfrage?
Lieber Gert, mach doch mal bitte ein Video zu den notwendigen Antinomien der Vernunft, aufbauend auf Kant. So wie zB. die gegensätzlichen Vorstellungen von Determination und Freiheit beide unverzichtbar sind. Sonst könnten wir nicht leben. Darum wird es darauf auch niemals eine Antwort geben, denn es sind notwendige Gegensätze. Diese Transzendenz bestimmter metaphysischer Gegensätze wäre ein wichtiger Schritt der Aufklärung, der noch immer nicht bei den Menschen angekommen ist, also die Transzendenz der Metaphysik.
Interessant wäre auch einmal das Thema Information genauer zu beleuchten. Was ist Information im kosmischen, physikalischen (Quanteninformation) Kontext, aber auch im Kontext des menschlichen Denkens?
Wir nehmen das gerne mal für unsere Themenliste mit auf, können dir da aber leider nichts versprechen. 😉
Stopp und Go ist eine Schwingung der Geschwindigkeit der Autos. Bei Pfeifen (Flöten, Orgelpfeifen, Trompeten etc.) schwingen die Luftmoleküle. Bei Veranstaltungen unter Verwendung von Verstärkern kennt man akustische Rückkopplung, die zu Pfeifen führt. Es gibt auch elektrische Systeme oder Regelungssysteme, die gewollt oder ungewollt in Schwingungen geraten können. Ich bin nicht überzeugt, dass das alles Komplexität sein sollte. Das liegt im Auge des Betrachters.
Man kann alles logisch durchdenken und meinen man wüsste dann Bescheid. Aber wenn man die Gefühle außer Acht lässt wird man in der Logik scheitern.
Oder besser gesagt....
In der Analyse scheitern.
Das Lebendige ist immer zu komplex, ist immer schon größer, als alles, was man mit der Erkenntnis einfangen kann, immer größer als alles, was man diesem andemonstrieren kann..
Auf dieses Negativwissen, also zu wissen, dass das Lebendige niemals eingeholt werden kann, bezieht sich übrigens auch die religiöse Aussage: "Gott ist immer größer!" "Gott" ist das Leben, und dieses ist uneinholbar immer größer. Man kann die Wahrheit darum ja auch nicht haben, sondern die kann man nur SEIN..
Mein persönliches Bild ist seit Jahrzehten das einer Welt aus verteilten, vernetzten Zellulären Automaten aus immer kleineren, lokaleren, vernetzten Zellulären Automaten (oder umgekehrt 😉) und einer simplen bis hochkomplexen Synchronisation zwischen ihnen zusätzlich zum Datenfluss.
Daraus greifen wir, was uns selbst angeht, m. E. nur Teilaspekte heraus, z. B. Psychologie und Soziologie und ignorieren oder isolieren die großen Zusammenhänge viel zu weitgehend. Viele haben also letztlich das Internet auch nur quasi mikroskopisch erfasst und damit nur bruchstückhaft - sie verstehen die neu entstandenen und entstehenden ZA und Netzebenen nicht und die gewachsene und wachsende Ausdehnung und Geschwindigkeit alter und neuer ZA und (quasi virtueller) Netze ebensowenig.
(Beispiel: Stammtisch - Insta et al.
Zellulär ist von mir weder im streng biologischen, noch im streng mathematischen Sinne gemeint, sondern in Anlehnung an beide. Die Vernetzung ist in extrem vielen Ebenen und "Medien" zu denken.
Im Prinzip "emergieren" immer neue ZA und Netze aus den älteren. Aber es gehen ständig auch welche unter.)
Holon
Arthur Koestler
Der Mensch, Irrläufer der Evolution
@@abraxas8521 Danke, muss ich mir anschauen ...
@@imho4556 gern geschehen.
Ich weiß nicht ob das Buch von ihm leicht zu bekommen ist.
Aber es lohnt sich.
@@abraxas8521 Ich muss jetzt zugeben, dass mich "Parapsychologie" als Interessensgebiet von Koestler doch abschreckt. Da muss ich gleich an negative Erfahrungen mit John C.Eccles denken, immerhin Nobelpreisträger, mit seiner Theorie "Wie das Selbst sein Gehirn steuert". Ich konnte dieses Buch nicht ernsthaft lesen, so sehr hat sich ständig alles in mir gesträubt...
Was ich bisher über die Holons erfahren konnte: Ja, nette Idee, aber halt auf dem Stand ungefähr der 80er. Hätte ich das damals mitbekommen, hätte es mich wahrscheinlich angezogen. Heute erscheint es mir zumindest auf den ersten Blick zu wenigdimensional und zu hierarchisch (bzw. zu holarchisch). Meine eigene Vorstellung ist da wesentlich lockerer: Zelluläre Automaten existieren z. B. durchaus auch nur für Sekunden, im mikroskopischen Bereich ggf. nur für winzigste Bruchteile von Sekunden, dito ihre Netzwerke, die durchaus unidirektional wirken können, aber i. A. mit hoher und schneller Veränderungsdynamik multidirektional sind und auf etlichen Ebenen gleichzeitig oder nacheinander wirken und rückwirken - aber auch über andere und multiple Netzwerke.
Das ganze stelle ich mir eher so vor, wie das neuronale Geflecht in unserem Hirn. Wäre ja auch kein Wunder, denn das Hirn ist innerhalb von zellulären Automaten(netzen) entstanden und hat sich dort entwickelt. Ebenso ist es nicht überraschend, dass es nicht nur selbst so organisiert ist, sondern auch zu unendlich vielen solcher Netzwerken beiträgt.
Ich provoziere gerne mit folgenden Aussagen: "Gott ist ein zellulärer Automat und bei weitem nicht der größte und es gibt ganz viele davon. Hier ist auch die Hierarchie umgekehrt, wenn denn gerade temporär eine existiert (die auch ein zellulärer Automat bzw. ein Automatennetz ist): Spätestens mit dem letzten menschlichen Hirn hören auch alle Götter auf zu existieren." Koestler hätte vielleicht gesagt, das Holon hänge von seinen konstituierenden Teil-Holonen ab?
Ich will mal ein paar "Gedankengeber" nennen, auch wenn diese sich womöglich über- oder querinterpretiert sähen:
Passend bzw. im Gegensatz zu allen Götterautomaten Werner Heisenberg mit seiner Vorstellung von der "zentralen Ordnung der Dinge und des Geschehens". Demnach stören m. E. die Götterautomaten, weil: "Durch uns Menschen können Teilordnungen wirksam werden, die mit der zentralen Ordnung nicht zusammenpassen, die von ihr abgetrennt sind und dadurch Chaos erzeugen." Wo auf der Erde ist das gerade nicht der Fall?
Wobei ich "Götterautomaten" sehr weit fasse über "ihre" Religionen hinaus bis in kleine und große Pseudoreligionen = Ideologien/politische Überzeugungen etc. pp. Und Heisenbergs zentrale Ordnung ist mir eigentlich noch viel zu menschlich (und männlich - sozusagen). Ich selbst bevorzuge "universell" (auch im Sinne von "allgegenwärtig"), "zentral" klingt mir eben noch zu sehr nach Absicht, Macht und Willen. ("Macht" mag man ja noch in die Naturgesetze hineinlegen wollen - für mich einfach "fakt".)
Gerne ersetze ich noch "Ordnung" durch "System". Fred Hoyles Begriff "Intelligentes Universum" finde ich auch ganz nett oder "System und Selbstorganisation als inhärente Eigenschaften von Materie, Energie und Zeit". Aber das sind wohl Wortklaubereien - alle unsere Begriffe sind menschlich begrenzt. Ziemlich sicher für mich wohnt jedem Chaos eine Ordnung inne - aber nicht in menschlich begrenzten Kategorien.
Aus Zeitgründen gerade nur noch kurz jeweils einzelne Ideen-Anreger: Gerhard Roth - Neurowissenschaften, Thomas Metzinger - Philosophie, Steven Strogatz - Mathematik und Stephen Wolfram - "A New Kind Of Science" ;-) Es gab aber auch Sichtweisen in den Sozialwissenschaften, die ich extrapolieren konnte und natürlich spielt neben der Kernphysik auch die Astrophysik eine Rolle. Religionen und ihre ebenso verrückten Surrogate lehnte ich schon als Kind und Jugendlicher ab.
Ich kann noch nicht beurteilen, ob Koestler da noch eine Erweiterung böte...
Was genau ist bei 18:55 mit "Unvorhersehbarkeit" gemeint? Unvorhersehbar, weil es für uns zu kompliziert ist? (Könnte ein allwissender Gott es vorhersehen?) Oder unvorhersehbar, weil es tatsächlich akausale Ereignisse im System gibt? Also: epistemische oder ontologische Unvorhersehbarkeit?
?@@Schwarzer-Abt
Gemeint ist hier nur eine theoretische Figur, der Gott der Philosophie, wie man sagt.@@Schwarzer-Abt
Ich hab ja keine Ahnung, ich hätte gedacht "net influx and outflux" heißt
Gesamt Aufnahme und Abgabe von Energie und es hätte nicht unbedingt was mit einem Netzwerk zu tun.
👍👍👍
Wie wär denn das! Der Mensch als koplexes System?
Das mit der Entropie war holprig.
Gerade da wäre schön gesagt zu haben, dass Entropie von der Anzahl der Mikrozustände abhängt, die einen Makrozustand beschreiben können. Zumal die daraus gebildeten Wahrscheinlichkeiten unser Leben völlig dominieren bis hin zum Vergehen von Zeit.
Unvorhersehbarkeit, da bin ich etwas skeptisch gegenüber.
Ja in der Quantenphysik schon, aber ich kann mir vorstellen, dass es Systeme gibt die komplex und vorhersehbar sind, gerade wenn man alle Informationen hat. Und wenn es sowas wie Superdeterminismus gibt, dann auch Systeme aus der Quantenphysik.
Ja, das ist alter Streit im der Physik, vorallem auch innerhalb der Quantenphysik, ob denn diese Unvorhersehbarkeit der Natur inhärent oder durch unsere theoretische Denkverkürzung entsteht..
Ja, ja und dreimal ja. Hier betreten wir eine Erkenntnisebene, die wohl immer weniger deterministisch-mathematisch, als immer mehr nur noch intuitiv-ganzheitlich erfassbar zu werden scheint. KI-Systeme dahingehend zu trimmen, diesbezüglich verlässliche Vorhersagen zu treffen, scheint wohl weniger erfolgversprechend, denn wie will man Ihnen beibringen, mit nichtlinearen Systemen umzugehen?
Der Richtigkeit halber, und weil's mir nicht egal ist und ich hoffe, dass mir folgende gut gemeinte Korrektur, bzw. Kritik (oder auch gedankliche Anregung) nicht übel genommen wird, will ich aber anmerken, dass Scobel in (nicht nur, denn strikt affine Funktionen sind streng genommen keine linearen Funktionen, da sie die Linearitäts-Eigenschaften, bzw. -Anforderungen nicht erfüllen, aber auch) dem Punkt falsch liegt, die oft gedankenlos und gewohnheitsmäßig von der Bevölkerung wiederholte Aussage zu machen, dass (in welchem Kontext auch immer) "das Ganze mehr sei als (genau) die Summe aller seiner Teile", was als Behauptung ganz einfach zum unanfechtbaren Widerspruch führt:
Sobald man auch nur irgendeinen Teil, oder Aspekt nennt, identifiziert, der zum Ganzen gehört, dann kann ich einen Teil ausmachen (nämlich genau den Selben), der ganz klar bei dem vergessen wurde, das ja angeblich die Summe aller (und nicht nur fast aller) Teile des Ganzen sein soll. Sobald man also etwas gefunden hat, das zum Ganzen gehört, so hat man unausweichlich auch etwas gefunden, das zur Summe gehört, die zusammen das Ganze sein, bzw. beschreiben soll. Entweder gehört etwas zum Ganzen und ist dann auch Teil davon und gehört dann gefälligst auch in die Summe, die das Ganze ausmachen soll, oder eben nicht. Man kann es sich in der Mathematik beim Summen-Konzept nicht einfach beliebig aussuchen.
Man kann auch z.B. vom gedanklichen Objekt des Gehirns ohne des ihm zugeordneten Bewusstseins sprechen, und entweder spricht man von einem Objekt, das gedacht ist als Gehirn mit Bewusstsein (und dann ist aber das Bewusstsein auch sehr wohl ein Teil der Summe, die das Ganze gemeinte, gedachte Objekt mit ausmacht), oder eben ohne Bewusstsein.
Worum es bei dem Spruch "das Ganze ist mehr als die Summe aller seiner Teile" (wohlwollend interpretiert) höchstens stattdessen tatsächlich dann richtigerweise gehen könnte wäre schlicht und einfach die Aussage, dass nicht alle Teile eines Ganzen von der selben Art (zum Beispiel von physikalischer Natur) sind, und sich qualitativ unterscheiden können.
Okay, was stattdessen auch sehr plausibel gemeint sein könnte wäre, dass man sich a priori dabei irren kann zu wissen was alle Teile eines Ganzen sind. Zum Beispiel nämlich, wenn man in Anbetracht aller physikalischen molekularen Komponenten, die zu einem Gehirn gehören, denken würde, dass alle diese Komponenten im passenden Arrangement nur ein System bilden, das lediglich auf physikalischer Seite aller der Realität zugänglichen Dimensionen existiert oder operiert, interagiert, anstatt dass dabei eine Erfahrungs-Welt und ein erfahrendes Subjekt auch Teil davon sind, bzw. sein würden, bzw. anstatt vorher schon auch noch zu wissen, dass die Eigenschaft diesen allen molekularen Teilen auch noch zu Grunde liegt, dass wenn sie derart arrangiert sind auch die mentale Komponente "in die Existenz werfen" (die aber vorher noch nicht da ist, und man muss auch zwischen Zuständen oder Zeiten unterscheiden, wenn man von einem gedachten Objekt oder Ganzen spricht). Nur weil es Emergenz als Phänomen gibt heißt das noch lange nicht, dass irgendein Ganzes mehr ist als die Summe seiner Teile; das Vorherige braucht Letzteres nicht.
Vielen Dank für 'nen Dialog - Beitrag.
Erfolgversprechend.
Dynamik sei leider zu Dritt kommend.
Wer zu Viert verspricht selbst schuld.
Scobel?
Zu komplex für mich!
Trotzdem, i kimm net los vom Scobl-Team...
Abr, nur wegen der schönen Hemden
:-)
Schön, dass du trotzdem da bleibst. Welches Thema würde dich denn interessieren?
@@scobel war als Scherz gemeint :-)
👍. MfG
Wer erklärt der FDP, was Komplexität ist?
Das funktioniert nicht.
Nicht nur bei der FDP.
schlechter Ton mit neuer Brille
Schlaumeier!
Wen interessiert das!???
Maxwellscher Dämon ist ein Interessantes Physikkalisches Gedanken experiment was sich auf Energie und Information beruft
Vielen Dank für den zweiten Teil über Komplexität.
Muss ich mir aber ehrlich gesagt, mindestens noch einmal anschauen, bevor ich sagen kann, dass ich es annähernd verstehe.🙄😆🤦🏽♂️
Danke für das Lob! War es beim zweiten Mal besser zu verstehen?
@@scobel ja, danke für die Frage, aber ich muss es nochmal anschauen...🤫
Sehr schön, und jetzt an allen Schulen auf der Welt teilen 😎👉
👍👍👍