Ohhh, tut das gut. Endlich mal zwei Seiten einer Medaille ausgewogen hören. Ruhig & sachlich ohne überzogene Emotionen. Das fehlt uns mittlerweile so sehr in unserer Gesellschaft. Danke 🙏
Das ist eine wissenschaftliche Vorlesung, kein Diskussionsforum, keine Polit-Talkshow. Eine Darstellung mit wissenschaftlichen Methoden gewonnener Erkenntnisse. Im besten Falle im Versuch erworben und in weiteren Versuchen bestätigt. Wo das nicht möglich ist, durch anschauliche Beispiele für jede(n) nachvollziehbar gemachte, aufrichtige Suche nach der Wahrheit durch dazu bestens ausgebildete Experten, die dieser Aufgabe einen Großteil ihres Lebens widmen. Keine Ideologie, kein Glaube, kein Bullshit.
So wird Alles in der Wissenschaft besprochen. Die Leute müssen aufhören, kapitalistische Nachrichten zu lesen und stattdessen Marxistischen (d.h. wissenschaftlichen) Diskurs praktizieren und ihre Ideen aus akademischen Publikation beziehen.
Vielen Dank, Herr Huebl! Ich finde Ihre Ansichten sehr treffend und freue mich über Ihre wissenschaftliche, differenzierte, umfassende Ausarbeitung zur echt komplizierten und facettenreichen Thematik ums Gendern. Mir war hierzu sehr sehr viel nicht bekannt oder zumindest nicht bewusst. Ich fand Ihren Vortragsstil und Ihre Kommunikation mit den Zuschauern [generisch 🤗] anregend, sympathisch und sachlich sowie menschlich sehr gelungen!
Interessante Studien und Überlegungen zum Thema. Danke, dass Sie das hier öffentlich zugänglich machen. Ihre Vorlesung lädt dazu ein, das eigentliche Ziel zu fokussieren.
@@andreasfreyaldenhoven5785 Gern geschehen! ;) Das ist eine kleine Feinheit: Gender-Skeptiker als Angeklagte, die sich zu den Anschuldigungen äußern, wie vor Gericht eine Einlassung.
Stimme. Wollte es erst gar nicht anschauen, da dieses Thema so zermürbend ist. Leider heute bei vielen Themen so, wie z.B. Drogenpolitik, Asylpolitik, "Ost-West-Konflikt" etc.
Sehr toller, unaufgeregter, sachlicher Vortrag! Vielen Dank! Richtig, man muss streng zwischen Zielen und Mitteln unterscheiden, das ist ein ganz zentraler Punkt: Nur weil ich Gendersprech (wenn im Übermaß verwendet oder es aufgezwungen wird oder werden soll) kritisch sehe, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht die Ziele dahinter teile! Viele weitere wichtige Punkte wurden informativ dargelegt, danke dafür! Wirklich wichtig ist es m.E. auch, zwischen den Wörtern und der Bedeutung/ den Gedanken hinter den Wörtern zu unterscheiden. Was spräche z.B. dagegen, eine gerechtere, inklusivere Gesellschaft zu erreichen, indem man die Gesellschaft selber verbessert, im Inneren, statt (nur) den oberflächlichen Anstrich, die Fassade (die Sprache, nach der fragwürdigen und kaum belegten These: "Wenn man das Äußere nur ändert, dann wird das Innere schon nachwachsen!")? Als nur EIN denkbares alternatives Mittel: Wie wäre es z.B. an der BEDEUTUNG der Wörter zu arbeiten, z.B. über Beispiele, Assoziationen, etc.? Man könnte z.B. schon in der Grundschule oder dem Kindergarten damit anfangen; als konkretes Beispiel: z.B. ein Bild zeigen, mit einer Gruppe aus weiblichen, männlichen, sowie diversen Menschen der jeweiligen Berufsgruppe, wo dann darunter steht "Polizist", "Arzt" oder "Physiker", etc. Wäre das nicht evtl. der bessere Weg, der mehr bringen könnte? Wurde sowas schon untersucht? Wenn man aber das generische Maskulinum abschaffte/ vermeiden würde, so wie das manche Gruppen anstreben und wie es gerade läuft, würde/ wird dieser Weg verstellt... Und ach... was für mich noch nicht richtig herüberkam: Das generische Maskulin, seine Verwendung, richtig verstanden, bedeutet, soweit ich das sehe, eben nicht, dass die Frauen, etc. "mitgemeint" seien, sondern, dass das Geschlecht bzw. der Genus in diesen Fällen ganz einfach überhaupt keine Rolle spielt, auch nicht der maskuline. Das ist ein gehöriger Unterschied! Das generische Maskulin ist außerdem sprachlich ganz einfach die Grundform, daher auch die einfachste und kürzeste Form. Daraus folgt: Wenn man daran etwas ändert, werden die Dinge länger, verworrener, unklarer und schwieriger zu lesen und zu sagen. Aus meiner Sicht eben kein Fortschritt, mit fragwürdiger Wirkung. Ebenso sehe ich kritisch, unter der Unzahl aller möglichen Unterscheidungsmerkmale zwischen Menschen, ausgerechnet den Genus/das Geschlecht mit der Sprache ständig in den Vordergrund rücken zu wollen. Warum ausgerechnet das? Schadet das evtl. nicht mehr, als dass es hilft? Weiß man die Antwort darauf überhaupt? Das Gegenteil von "gut" ist leider allzu oft "gut gemeint"...
@@Inception1338 Grundsätzlich stimme ich zu. Jedoch kann sich nicht jeder dem entziehen. Im öffentlichen Dienst bin ich regelmäßig damit konfrontiert und kann mir das nicht aussuchen. (Dieser Beitrag ist nicht gegendert. Er inkludiert Männer, Frauen und alle weiteren Geschlechter. Und die Geshlechtslosen.)
@@Tortentaenzer Das Thema gendern sollte es garnicht geben. Schon witzig, wie man hier jetzt den Bock zum Gärtner macht. Generell möchte man ja liberales erlauben solange es nicht stört, aber an der Stelle wird einfach gnadenlos angegriffen. - Die Lösung ist nicht die Diskussion sondern die Abschaltung der Ursache. - Im Öffentlichen Dienst hat man halt auch echt Pech, bei der juristischen Unsicherheit die Deutschland heute vertritt.
Das Gendern ist doch Unsinn - die beiden ursächlichen Begriffe für das weibliche sind "Weib" und "Mädchen". Stören Sie sich nicht daran, dass "Weib" heute eher ein Schimpfwort ist, der Begriff "Frau" ist eine Aufwertung des Weibes, es entspricht einem Adelstitel aus dem Mittelalter, genauso wie man heute bei Männern von Herr spricht. Weib und Mädchen sind im Genus unserer Gramatik was? - genau, sie sind neutrum. NEUTRUM. Warum ist das einer Luise F. Putsch eigentlich nicht aufgefallen? Feministisches Gedankengut scheint zu vernebeln. Auch den Vortragenden hat der Nebel befangen, aber ich versuche den zu lichten. Also, das Femininum in unserer Sprache bezeichnet eben nicht das Weibliche. Da hat Luther wohl was verwechselt. Vergleichen wir andere Sprachen, so kennen wir im Englischen überhaupt keine Artikel, gerade mal Hi und She für Mann und Frau. Offenbar ein sächsischer Einfluss, denn im Norddeutschen Plattdeutsch ist es genau so. Im Französischen ist es anders. Auch dort kennt man Artikel, das dürfte aus dem Fränkischen stammen, der Mutter der Franzosen und von uns Deutschen. Jetzt stellt sich die Frage nach dem warum für das Gendern, denn unsere Sprache ist sehr präzise, dafür ist sie bekannt. Auch wird unsere Sprache als Muttersprache vermittelt, von Frauen an unsere Kinder. Das war schon immer so. Kulturträger war auch die Frau, vermutlich geht das leider gerade baden. Wieso ist Frau nicht schon viel früher auf den Gedanken gekommen, man müsse anders sprechen? - sie hätte doch alle Möglichkeit gehabt. Sie tat es nicht und die Sprache wurde uns weiter überliefert, immer wieder etwas verändert, aber eigentlich gleich. Unsere Muttersprache. Teil unserer Kultur, identitätsstiftend im Verständnis und in Kultur liegt Weisheit - nicht nur in unserer, auch der anderer Länder, auch wenn das heute so gern bestritten wird und wir höchst fragwürdig eine "feministische Außenpolitik" zur gänzlichen Eliminierung einsetzen. Was hat es jetzt also mit den Artikeln, dem Geschlecht, in unserer Sprache auf sich? Ich vertrete eine These, die mir nach einer Fahrt im Auto und einer entsetzlichen Beschallung durch den Deutschlandfunk eingefallen ist. Mir wird von der Sprache übrigens tatsächlich übel. Unsere Artikel beschreiben nicht ein Geschlecht, sondern sie kennzeichnen Wertschätzung oder eben besonderes. Wie wir auch eine adjektivische Steigerung kennen - schön, schöner am schönsten. Das gewöhnliche, das normale das ordinäre hat den niedrigesten Rang im Artikel, dass, was wir heute fälschlich "männlich" oder "maskulinum" nennen, richtiger das generische Maskulinum. Der Mann, Der Hammer. Auf der zweiten Ebene heben wir auf der Masse heraus, man nennt es heute fälschlich Neutrum, man könnte es eigentlich eher "weiblich" nennen, denn Vertreter sind Das Weib, Das Beil. Wer bezweifelt, dass das Beil eine höhere Wertschätzung genießt, als der Hammer. Die höchste Wertschätzung und als Ausdruck für das Besondere wird das heute fälschlich als "Femininum" bezeichnete Genus verwendet, folgerichtig ist es Die Frau und Die Säge. Das eine Säge in alter Zeit ein Wunderwerk der Technik war, wird sich vielleicht jeder mit etwas Überlegung auch denken können. Eine Gendersprache halte ich vor diesem Hintergrund für völlig verfehlt und wer soetwas anfängt, kommt unweigerlich in eine Diskreminierungsspirale, aus der es kein vernünftiges Entrinnen gibt. Für mich ist das Ausdruck einer verlorenen Bodenhaftung zu unserer Kultur. Die mag man ablehnen, ich aber nicht. Eine Frau Pusch hat sich offensichtlich von einer Aufbruchstimmung leiten lassen, die sie selbst in einer Opferrolle sah um sich darüber in Szene zu setzen. Anders kann ich ihre Fehlleistung nicht kommentieren. Ihre Idee zu einem generischen Femininum offenbart die Motivation. Ich bin kein Germanist, aber vielleicht war es mir deswegen möglich, diesen Ansatz zu entwickeln, denn Gramatik ist mir schon immer zu wider gewesen und so war die Basis für das Modell bei mir eben nicht durch in Fleisch und Blut eingegangene Regeln erstickt.
@@Inception1338 Einfach zu behaupten, dass es das Thema nicht geben sollte ist keine Begründung. Und "solange es nicht stört" ist ja eben das Problem, nämlich das es Probleme gibt.
Ich schließe mich meiner Vor-Schore69 an. Würde aber ergänzen, dass „zu hören, dass mehr X als Y die Tätigkeit T ausüben“ noch nicht den Stereotype Threat auslösen. Korrekt wäre es, zu sagen, dass die Behauptung „Alle X sind schlecht (schlechter als alle Y) bezüglich T“ den Threat auslösen. Das sind ganz unterschiedliche Dinge. Ansonsten schön flüssig vorgetragenen und mit interessanten Beispielen untermalt. 😂
@@peterwolf8092stimmt nicht, der stereo type threat wird auch ausgelöst, wenn man sagt "es bestehen Unterschiede " (ohne zu erwähnen in welche Richtung)
@@onkelskotstulle445 Da du hast dich selbst entschieden meinen Kommentar hier zu lesen und zu kommentieren, dürfte Dein Potenzial an Langeweile dem meinen in nichts nach stehen. Wenn Du nun auch noch das Video ganz gesehen hast, wirst Du bestimmt genug unterhaltsamen Gesprächsstoff für zukünftige soziale Zusammenkünfte haben um nicht als Langweiler zu gelten.
Diese Vorlesung war durchweg eine Bereicherung! Ich selbst habe mich als Student schon mehrfach in der Position gesehen, "gendergerechte" Sprache verwenden zu müssen, um zu vermeiden in ein bestimmtes Lager geschoben zu werden. Ich befürchte, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt, allerdings habe ich nun belegbare Argumente an der Hand, um mich im Zweifelsfall für meine bevorzugte Art zu sprechen einzusetzen. Leider vermute ich, die wenigsten der nahezu militanten Befürworter der Gendersprache dazu bewegen zu können, sich mit Ihrem Vortrag, oder Ihren Quellen offen auseinanderzusetzen, aber ich kann es wenigstens versuchen. Als Akademiker aus einer Arbeiterfamilie fällt mir besonders der Drang der "Elite", sich durch Eloquenz vom "niedrigen Volk" (überspitzt ausgedrückt) abzusetzen, regelmäßig auf. Die Sprachreform, welche sich mehr und mehr durchsetzt wird von einer Minderheit getragen, die meiner Meinung nach wohlmeinend, aber gleichermaßen ignorant/naiv ist, wenn es darum geht sich mit Fakten kritisch zu befassen. Man wirft ungebildeten vor, sie folgten blind populistischen Aussagen, aber gibt sich selbst mit Studien von minderster Qualität zufrieden, sofern sich deren Ergebnis mit der eigenen Moralvorstellung deckt. Danke für den neutralen Blick auf das Thema, der sowohl diesen Sachverhalt widerspiegelt, als auch betont, dass in der gesamten Debatte das eigentliche Ziel der Inklusivität vor lauter Diskussion über ein mögliches Mittel aus den Augen verloren wird.
Die Diskussion ist leider in beide Richtungen verhärtet. Ich bin ein paar Jahre älter als du, damals hat Gendersprache an der Uni noch keine Rolle gespielt - aber dafür erlebe ich im Arbeitsalltag häufig, wie Menschen auf Übelste beleidigt und niedergemacht werden, gar ihre Argumente von vornherein für nichtig erklärt werden, einfach, weil sie irgendwo z.B. von "MitarbeiterInnen" gesprochen haben. Ich gendere selbst nicht, aber mir fällt das nicht mal auf, bis sich wieder Kollegen (kein Gendern nötig, das sind ausschließlich Männer) darüber ausgelassen haben, dass da jetzt ein Binnen-I in der Firmenmail steht. Und das regt mich sehr stark auf, vor allem, weil ich selbst wie gesagt nicht gendere und dann, genau entgegengesetzt zu dir, Angst habe, auf derselben Seite mit solchen militanten, aggressiven Sprachpolizisten zu sein. P.S.: nur zur Sicherheit, ich will keinesfalls deine eigenen entgegengesetzten Erfahrungen relativieren. Aber ich wollte trotzdem noch mal aufzeigen, dass diese Diskussion mitnichten nur wegen der aggressiven Genderbefürworter so verhärtet ist.
Du kannst die Welt nicht ändern, du kannst nur versuchen, ein System bestmöglich auszunutzen. Und das nächste ist: die Studentenzeit spielt in 10 Jahren absolut keine Rolle mehr. Es ist nur eine relativ kurze Periode.
Ich habe weniger den Eindruck, dass Gendernde sich vom "Pöbel" abheben wollen, sondern wirklich meinen, moralisch das Richtige zu tun. Ich bin Dozent und habe neulich mit einem Studenten darüber diskutiert. Das war sehr informativ.
@bierundkippen720 Richtig, sie WOLLEN sich nicht abheben. Aber sie merken auch nicht, wie abgehoben sie SIND. So erlangen sie genauso wenig Einfluss auf die Massen wie die studentischen Marxisten der 70er.
Wenn ich höre: die Zuschauer, die Studenten, die Ärzte, die Rentner, sehe ich vor meinem inneren Auge Frauen und Männer, weil das seit meiner Kindheit meinen Erfahrungen im Alltag entspricht.
@@eb3222 Das ist möglicherweise die Folge einer Generation feminismusbewegter Pädagoginen, die den Schülern einhämmerten, dass dies so zu verstehen sei? Dabei waren wir eigentlich so schön auf dem Weg diese Form mehr und mehr generisch zu verstehen, wie im englischen auch. Irgendwie ist das rückwärtsgewandt. (Btw.: Die Verwendung des einen "n" oben ist Absicht.)
Huebls Punkt ist ja gerade, dass es völlig irrelevant ist, was man vor seinem inneren Auge sieht. Es ist relevant, ob man den Satz versteht. Wenn man die Durchsage hört "Alle Passagiere bitte zu Gate 1", laufen dann nur alle Männer zu Gate 1, weil die Frauen gar nicht verstehen, dass sie gemeint sind? Nein.
@@etfluezu9161 Oder wenn man keine Lust hat, sich mit einem Thema zu befassen, denn dann findet man die Zeit. Halt etwas weniger glotzen oder zocken, schon geht's.
Ich weiß, warum das Bahnhofsbeispiel bei "mehrere der Frauen" bei mir ein Nachdenken auslöst. Wenn ich eine Gruppe (Sozialarbeiter) nenne, und danach "mehrere der …" sage, dann hört sich das für mich nicht nach einem Teil der Gruppe an, sondern um eine weitere Präzisierung der Gruppe. Beispiel: "Die Mannschaft kam zu spät. Mehrere der Spieler waren wütend". Spieler ist hier einfach ein Alternatives Wort für Mannschaft, man hätte auch "mehrere der Mannschaft", "mehrere des Teams" usw sagen können. Würde ich sagen "Mehrere der Nachwuchsspieler waren wütend", dann würde es sich für mich anhören, als wäre es eine Mannschaft, die nur aus Nachwuchsspielern besteht. Zumindest wäre diese Interpretation möglich. Ein "mehrere Nachwuchsspieler darunter/der Mannschaft/des Teams waren wütend" wäre hier auf jeden Fall präziser.
Das liegt an der Stichprobe aus den vielen Psycholinguistischen Studien. Dort werden Psychologiestudenten eingeladen( intelligent, eher bessere Schicht, weiblich, links). Wundert mich also nicht.
@@HeinzSchluter Wobei es oft einfach einer Frage unzureichender Argumentation ist, der man bisher ausgesetzt wurde. Ich war bis eben auch Befürworter der Gendersprache, nicht, um Gruppenzugehörigkeit zu signalisieren, sondern, da die Argumente, die ich für das Gendern gehört habe, plausibler erschienen. Jetzt würde ich diese Position nur noch eingeschränkt vertreten.
So wird Alles in der Wissenschaft besprochen. Die Leute müssen aufhören, kapitalistische Nachrichten zu lesen und stattdessen Marxistischen (d.h. wissenschaftlichen) Diskurs praktizieren und ihre Ideen aus akademischen Publikation beziehen.
@@bierundkippen720 In selbstgewählter heiliger Opferrolle kann man sich alles erlauben (jede Lüge, jeden Übergriff, jede noch so feministische Aggression usw..): Man hat immer recht - wie Madame Pusch😉
Viel Dank für dieses Referat Herr Huebl. Ich finde die Art und weise wie Sie an das Thema herangehen sehr wertvoll. In meinem Umfeld ist das Gendern extrem populär und tatsächlich erlebe ich eine gewisse "Belehrung" wenn ich dies nicht tue. Es ist in diesem Umfeld für mich sehr schwierig mich dem Gendern gegenüber kritisch zu äussern ohne dabei eine gewisse "Abwertung" und Schubaladiesierung in die Schublade "ignorant, konservativ" zu verspüren. Es scheint mir, dass es bei dem Thema viele Befindlichkeiten und "Lagerzugehörigkeit" gibt. Ich wünsche mir dass dieses Referat viel Reichweite erhät um so die "Fronten" villeicht etwas aufzulockern und wieder in eine Stimmung von konstruktivem Dialog spürbr ist. Viele Grüsse
@@schupiluliuma7179 Danke für Ihren Kommentar. Das ist eine Unterstellung und finde ich nicht konstruktiv. Genau diese Einstellung bewirkt ein Verhärten der Fronten, sinkende Dialogbereitschaft und eine Einteilung in Lager. Ich möchte Sie höflich bitten den Kommentar noch einmal zu Überdenken. Ich glaube überhaupt nicht, dass es dabei um Unterwerfung geht. Für mich ist das eine Frage des informiert seins und einer offenen Perspektive - Und genau dafür finde ich den Vortrag von Herr Huebl hilfreich; weil er sachlich, ruhig und wissenschaftlich orientiert ist, denn auch das schätzt mein Umfeld.
@@Felitsius Meine - zugegeben sehr kurze - Antwort ist weder polemisch, noch ironisch gemeint. Ich denke Gender/Progressivism - wie immer man es nennen will, ist eine autoritäre Ideologie die viele Ähnlichkeiten mit einer Heilslehre/Religion aufweist. Es ist mir bei Gesprächen mit Anhängern aufgefallen, dass ich so gut wie nie Erklärungen oder Argumente zu hören bekam, sondern das Gespräch exakt so lange geführt wird, bis dem Gegenüber klar ist, ob man zustimmt, jedoch sofort abgebrochen wird, wenn man sich den Dogmen verweigert. Ab dann wird ad Personam gemobbt. Gender/Progressivismus wird auch akademisch nie debattiert, sondern Doziert und hat akzeptiert zu werden. Gegenmeinungen wird ausschließlich mit Aufrufen zu Lehrverboten begegnet. ("Solchen Leuten keine Bühne bieten") Diese autoritäre Methodik wird nicht nur von fanatisierten Studenten sondern auch und besonders von Lehrenden angewandt. Ich beobachte dies nun seit über 20 Jahren und finde die Einschüchterung und auch die Angst der Dissidenten die seither zugenommen hat, erschreckend. Aus alledem erklärt sich mein kurzer Kommentar, den ich hiermit zwar nicht überdacht, wohl aber ergänzt habe. Was die Strategie mit Ihrem sozialen Umfeld angeht, kann ich ihnen leider nur Prophezeien, dass sie, sollten sie Ihre Ansichten aufrichtig vertreten, dieses höchstwahrscheinlich verlieren werden. Es schadet aber nie, es trotzdem zu probieren! PS. Danke für Ihre sehr höfliche Antwort!
@@Felitsius Sie widersprechen sich selbst, ohne es zu merken. Ich kenne Ihr Umfeld nicht, aber es ist völlig unmöglich, einerseits eine sachliche, ruhige und wissenschaftliche Orientierung zu haben UND gleichzeitig einem Menschen, konkret Ihnen, aufgrund seiner Kritik am Gendern das Gefühl der Abwertung zu vermitteln und ihn in eine Schublade zu stecken, auf der vermutlich „alter weißer Mann“ steht. Ich bin ein toleranter und liberaler Mensch, wenn es um Lebenseinstellungen und Verhaltensweisen geht. Aber ich reagiere reziprok, wenn ich auf Menschen treffe, die religiös oder anderweitig dogmatisch verbohrt sind. Und meine Lebenserfahrung zeigt mir, dass Menschen mit Gendersprache alles andere als tolerant und sachlich sind. Warum sollte ich es diesen Menschen gegenüber sein, die nach meinem Dafürhalten die Sprache vergewaltigen und Deutschland als de facto Einwanderungsland einen Bärendienst erweisen. Deutsch zu lernen ist ja ohnehin nicht einfach, aber Gendern macht es zum kompletten Wahnsinn. Da brauchen wir uns nicht wundern, wenn Migranten lieber in ihrer sprachlichen Parallelwelt bleiben und sich nicht mehr die Mühe machen, Deutsch zu lernen. Und genau das schadet unserem Land und unserer Gesellschaft.
@@Felitsius Ein Grundproblem bei dieser Diskussion ist, dass es sehr schwer bis unmöglich ist einen Kompromiss zu finden, wie in der aktuellen Gesellschaft oft üblich. Jeder Solche ist meiner Wahrnehmung untauglich beide Seiten zufriedenzustellen und stört jede weitere Kommunikation massiv. Der Diskurs muss ins Grundsätziche geführt werden. Ein komplett anderer Ansatz um Neutralität herzustellen, anstatt die Unterschiede zu betonen wie beispielsweise von H. Phettberg ist ein zwar satirischer, aber immerhin prinzipiell funktionsfähiger Versuch, aber eben kein Kompromiss. Darüber zu diskutieren ob nun : ; / " " * . oder _ in Worten zu stehen haben und in welchen ist müßig und lächerlich. Die Grundannahme ist prinzipiell defekt. Einfach so lassen wie es bisher war und besser die Realität anpassen wäre wohl der bessere und ökonomisch sinnvollere Weg. (Sprachlich wie finanziell gemeint.)
Sehr guter Vortrag, der wieder zeigt, wie wichtig es ist von ideologischen Positionen auf beiden Seiten wegzukommen und das Thema Gendersprache da zu diskutieren, wo es hingehört, in der Liguistik.
Wut? Die Linguistik kann gern erforschen, warum wir nicht gendern, aber die ist sicher nicht dazu da, um von oben herab unsere Sprache zu ändern. Die Universitäten sind von oben bis unten irre, glaub mir ich war da und meine Frau auch. Gefühlt die Hälfte unserer Kommilitonen war oder ist in psychischer Behandlung. Die sollen was anständiges arbeiten. Themen wie das gendern gehören irgendwo zu den linken und sozen, wenn sie sich das nächste mal zudröhnen und anderen die Schuld für ihr Leben gegen, aber bitte nicht in die Linguistik. Gerade nicht jetzt wo die Linguistik gerade wieder etwas an Bedeutung gewinnt durch LLMs
@@hifex_4275 ob du's glaubst oder nicht, ich habe Physik studiert, meinen Abschluss, ein Unternehmen gegründet und ich geb n scheiß drauf, was du von meinem Geschreibsel hälst. Im Gegenteil ist dein Stuss, vom Schreibstil und der Wortwahl auf den Bildungsgrad zu schließen, genau ein Beleg für die elitäre Konformitätsblase. Lappen.
Super Vortrag. Fand auch Ihr Buch, die aufgeregte Gesellschaft großartig. Vielen Dank dafür! Zwei Anmerkungen. Geschwister ist ein klassisches generisches Femininum. Es kommt von Schwestern. Früher gab es auch Gebrüder (z.B. die bekannten Grimms), was aber nur für Brüder verwendet wurde. Es zeigt gut, dass viele sich nur über ein "nicht mit genannt sein" echauffieren, weil sie einen Fokus darauf setzen. Noch nie hat sich ein Bruder misgendert gefühlt, weil er unter Geschwister subsummiert wurde, weil es nur ein Symbol ist, dass vielleicht von Schwestern kommt, aber im Kontext frei von Geschlecht ist. Und da sind wir auch beim zweiten Punkt, als die Studentin zum Schluss wieder diesen Strohmann bringt, dass sie im generischen Maskulinum nur "mitgemeint" sei. Das fasse ich mittlerweile ernsthaft als dreiste aktivistische Betroffenenheitslüge auf und Payr und andere haben das hinreichend erklärt: Generisch heißt: kein Geschlecht ist gemeint. Somit können solche Aktivisten auch nicht ankommen und sagen, sie seien nur mitgemeint. Das geht zurück auf die sogenannten Nomina Agentis. Backen als Verb und Bäcker als Substantivierung bzw. teilweise Personifizierung des Verbs, die backt und ohne Kontext unmarkiert, d.h. ohne geschlechtliche Informationen. Es gibt im deutschen so viele Wörter, die auch keine Männer meinen obwohl genau so aufgebaut, oder sind ein (Papier)Flieger oder ein Staubsauger Männer? Komischerweise reicht das Kontextverständnis auch in der pro Genderseite aus, Dinge von Männern zu unterscheiden. Ich vermisse hier den Aufschrei total. Es geht ja sogar soweit, dass ich, um wirklich Männer sicher zu meinen, "männlich" davor packen muss: "männliche Bürger". Es geht in diesem Zusammenhang auch "weibliche Bürger" oder "weibliche Lehrer" (oder trans Lehrer), weil Bürger ohne Kontext generisch und eben geschlechtlich unmarkiert. Erst die Nennung der feminien Form drückt das generische ins spezifische Maskulinum. Wäre es daher nicht emanzipierter, die feminine Form zumindest im Plural als sexistisch zu streichen? Meine Oma (Ostdeutschland) sagt immer, dass sie Lehrer war. Würden ihr Sprachaktivisten dann unterstellen, sie sei zu doof, sich selbst richtig zu gendern, wenn sie ihr diese Art zu reden in Abrede stellen? Es ist sehr erstaunlich, wie viele Frauen generische Maskulina auf sich selbst anwenden ohne, dass irgendwer auf die Idee käme, sie seien Männer. Was dagegen in jedem Fall einen Knoten im Kopf macht: "männliche Lehrerinnen". Warum? Weil die Movierung "in" bzw. "Innen" im Deutschen ein Geschlecht markiert. Es gibt keine Wörter die mit "in/innen" enden, die nicht eine weibliche Person meinen und es auch immer in den Sexus drücken. Telefonhörerin oder Staubsaugerin klingen plötzlich sehr weiblich (selbst Apfelin oder Tischin klingen plötzlich sehr geschlechtlich) während bei Telefonhörer oder Staubsauger wohl niemand an einen Mann denkt. Genderaktivisten tun so, als sei Sprache immer eindeutig. Aber die Mehrdeutigkeit ist grundlegender Bestandteil jeder Sprache und muss durch Semantik und Kontext "disambiguisiert" werden, was in der Regel immer funktioniert bzw. gerade bei Humor und Witzen absichtlich manipuliert wird. Flügel, Bank, Schloss und viele andere Wörter können ohne Kontext viele Sachen bedeuten. Ich kann minutenlang über ein Schloss schwärmen und das ganze erst später mit Fahrrad auflösen. Es hat daher den Eindruck, Sprachaktivisten wollen mich (und ich arbeite an der Uni und bekomme dort die dämlichsten Sprachleitfäden vor die Nase gesetzt) bevormunden, aber zeigen, dass sie keine Ahnung von Semantik, Genus und Kontext haben und das Resultat ist dann Gendersprache. Und ich schließe mich der Mehrheit an: Ich bin auch für geschlechliche Gleichberechtigung, möchte aber dafür nicht reden müssen wie ein Idiot und genau das macht Gendern. Selbst die Doppelnennung nervt, wenn sie ständig kommt. Ich hatte dazu mal mit Herrn Payr telefoniert und wir kamen etwas flapsig zum Schluss: Es gibt Freunde des Genderns und Freunde der Logik. Beides verträgt sich nicht. Und ich bin absolut bei Ihnen: es ist ein progressiver Elitensoziolekt, gehe aber noch weiter, dass er eine politische Seite markiert, ohne dass Argumente ausgetauscht wurden. Dahingehend ist es toxisch für den Meinungsaustausch, da konservative, wenn in den Nachrichten gegendert wird, automatisch mit Vorbehalten an die Information gehen, was Bubblebildung weiter verstärkt. Es ist die pervertierte Form des Veganismus, nur das man vor 10 Jahren einfach das Thema wechseln bzw. auslassen konnte, wenn es triggert. Mit Sprache geht das leider nicht.
Schon interessant, wie narzisstisch diejenigen großanteilig sonst auch geneigt sind in ihrer Weltsicht und Orientiereung, Motivation. Identitäre Spaltung interessiert solche auch nicht, wie vieles anderes auch nicht mit ihren Widersprüchen. Aus der an die Wurzel gehenden humanistischen Sicht, was radikal und links meint(e) ruf das Selbstdarstellen, Hervorstellen, Aufwerten gegen andere, das Selbstüberprivilegieren und dabei konstant täuschen mit falschen Angaben nichts positives hervor. Damit man daran nicht verzweifelt, braucht es nicht nur Wissenschaftlichkeit (bubblefreie), auch Humor.
"Noch nie hat sich ein Bruder misgendert gefühlt", hier wird bloß übertrieben angemerkt, dass etwas jemandem noch nicht aufgefallen ist, so wie eben den meisten Menschen wenn es um ein gesellschaftlich noch recht unbekanntes Thema geht. Sprache existiert bereits in allen Eigenheiten und Problemen, sodass es keine 100%ige Perfektion geben wird und wir also bloß in Teilen anpassen können was effektiv ist. So ein Einzelbeispiel ist nicht repräsentativ für einen Vergleich zu "mitgemeint sein" auf der anderen Seite. Zudem gibt es hier noch einige andere Fehler die mir aufgefallen sind.
@@xraselver7634wie entlarvend. Es war also vorher alles ok, aber dann "fällt es einem auf" (ggf. Weil es einem gesagt wird), und auf einmal ist das Leben, das vorher vollkommen in Ordnung war und sich überhaupt nicht verändert hat, nicht mehr in Ordnung? Wenn ich dir sage, was ich verdiene, bist du dann auch unzufriedener mit deinem Einkommen?
@@vornamenachname906 Naja eigentlich offensichtlich oder? Du sprichst hier von einem ganz normalen Prozess. z.B. Menschen im Mittelalter waren auch mit einigen Dingen zufrieden weils "halt so ist", was aber nicht bedeutet das es keinen Vervesserungsbedarf gäbe. Den gibt es selbstverständlich immer und überall, sonst würde alles gleich bleiben und man sich nie Gedanken machen.
Vielen Dank für das Video! Unsere Deutschlehrerin hat es in einem Satz zusammengefasst: "Ich bin ein Frau, ich bin ein Lehrer und ich bin Mitglied des Lehrerkollegiums. Somit vereine ich Femininum, Maskulinum und Neutrum auf mich, das geht in der Grammatik in der Biologie nicht." Und wenn es nach ihr gegangen wäre, dann würde es die Begriffe: Femininum, Maskulinum und Neutrum nicht geben bzw. sie durch neutrale Formen ersetzt werden. Dies täte der Grammatik keinen Abbruch, aber die Fehlinterpretation wäre damit vom Tisch.
@@LudwigSandor Die Begriffe Maskulinum, Femininum und Neutrum durch: Gattung Der, Gattung Die und Gattung Das z.b. ersetzen. Dann wird auch den bildungsfernen Personen klarer, dass es sich nicht bei Maskulinum, Femininum und Neutrum nicht um Lebewesn handel. :-)
41:55, wenn das so währe, dann würden sich Personen im Satz: "Vor dem Tor stand die Wache" grundsätzlich eine weibliche Wache vorstellen, wobei ich fest davon ausgehe, dass sich die meisten eine männliche Wache vorstellen würden.
In einer Welt in der immer mehr in schwarz und weiß gedacht und argumentiert wird, ist das ein wirklich sehr ausgewogener, rationaler und sachlich fundierter Vortrag. Ganz herzlichen Dank dafür!
Wow! Ein richtig, richtig guter Beitrag zum Thema. Endlich mal jemand der rational und fundiert über das Thema spricht - sogar das Gender Equality Paradox wird angesprochen! Herr Huebl, bitte machen Sie mehr Videos!
So wurde dieses Thema (so wie auch Alles andere) in der Wissenschaft besprochen. Die Leute müssen aufhören, kapitalistische Nachrichten zu lesen und stattdessen Marxistischen (d.h. wissenschaftlichen) Diskurs praktizieren und ihre Ideen aus akademischen Publikation beziehen.
Eine ausgezeichnete Analyse des Themas. Vielen Dank an Herrn Huebl für die Veröffentlichung. Als Biostatistiker beobachte ich die Entwicklung an den Unis mit Sorge, dass teilweise eine Selbstzensur unter Profs entsteht, weil man Angst vor wenigen, nervenden Aktivistinnen hat. Gerechtigkeit entsteht durch aktive Veränderung soziokultureller Bedingungen und nicht durch endlose Sprach-diskussionen.
@@OlliS71 Ich lebe in Berlin und bin an einer Uni eingeschrieben, in der die Nichtverwendung von Gendersprachregeln in schriftlichen Arbeiten mit Abzügen bei der Bewertung geahndet wird. Desweiteren kommt es regelmäßig zu Boykottaufrufen und Sexismusvorwürfen von sogenannten Aktivistinnen, wenn einzelne Lehrer sich nicht an sogenannte Sprachempfehlungen halten. Von Diffamierungskampagnen gegen Vertreter der Lebenswissenschaften, die es wagen, die Zweigeschlechtigkeit der menschlichen Art zu erwähnen, ganz zu schweigen. Im Übrigen hat niemand davor "Angst weil man *innen schreieben soll", sondern vor den Folgen für die eigene Karriere, wenn man es nicht tut. Versuchen Sie bitte, den Unterschied zu erfassen.
scheidungsrate und margarine korrelieren natuerlich nicht bloß zufaellig. singlehaushalte brauchen lang haltbaren aufstrich, der in unregelmaeßigen zeitabstaenden genutzt und sofort streichbar sein muss. da schneidet margarine eindeutig besser ab. außerdem ist die nutzung von margarine, statt butter, ein indiz fuer fehlende liebe beim kochen. ein scheidungsgrund; ganz klar.
Für das erste Teil thumbs up. Für das zweite thumbs down. Die bessere Kochende, die ich kenne, brauchen keine billiger tricks wie Butter. Ein gutes Stück Fleisch lässt sich in seinem eigenen Säfte gut braten. Und mit gute pflanzliche Öle ist man sowieso besser bedient.
Es gibt auch den sogenannten "Lippenstift"-Index, nach dem in Krisenzeiten auch die Nachfrage nach Lippenstift steigt, weil Frauen sich verstärkt auf der Suche nach einem Mann machen, der ihnen in solchen Zeiten mehr Sicherheit gibt.
Daumen hoch und Abo. Ich hätte IMHO zwei Punkte ins Zentrum gerückt, die hier nur implizit oder am Rand standen: Die effektiven immer noch bestehenden Asymmetrien in Gesellschaften, die auf Sprache und Sprachkontrolle (oder Kontrollwünsche) durchschlagen und den klaren Unterschied zwischen Toleranz von Sprachvielfalt und einem schwer erträglichen Sprachnormierungsdruck. Da ich aus Frankreich komme, kann ich nur an académie française erinnern, die Worte wie Computer und E-Mail de facto 'verbietet'.
@@KotobaHi, hi - kann durchaus sein. Ich schaue als 'Ausländer' gern Pro7Max, American Football, und versuche einige teutsche Worte bei den Kommentatoren zu entdecken. Das formale m.E. fühlt sich aber falsch an: es wirkt bürokratisch auf mich und vergisst die Bescheidenheit, also das 'H'.
@@andreasbrey6277 Schon 1989 wurde festgehalten: "the use of IMHO was never actually humble". In der Zeit, als diese Floskel entstand, war es auch üblich, "meine Wenigkeit" statt "ich" zu schreiben und das Gegenüber "alleruntertänigst" zu grüßen. Denn das war die Zeit des Absolutismus, als Kommunikation zwischen sozial Ungleichen ein Gnadenakt war. Das haben wir zum Glück hinter uns. Höflichkeit und (falsche) Bescheidenheit sind unterschiedliche Dinge.
Einfach sehr, sehr gut, weil wissenschaftlich und eben nicht bloß politisch. Jeder, der über das Thema diskutieren möchte, sollte verpflichtet werden, sich den Vortrag im Vorfeld anzuhören ;)
Schon witzig, wie Leute im Kommentarbereich über ein (eigentlich gut gemeintes) Thema, in das sich einige Menschen so überzogen reinsteigern, dass es toxisch wird, genau gegenteilig toxisch reagieren, indem sie sich in die entgegengesetzte Richtung reinsteigern und behaupten Kritik daran wär überhaupt nicht mehr möglich. Bevor sie sich wundern es geht hier um den unsinnigen 2. Teil (Ich bin überrascht, dass er diesen Vortrag in Berlin halten durfte.)
@@KiHToG Wir hatten bereits Vorträge an Berliner Unis, die als "reaktionär" eingestuft wurden und von einem Mob aus Antifa und ähnlichen Gesinnungsgenossen gestürmt wurden. Mit einer öffentlichen Kritik am "Genderwahn" wäre eine "Cancelung" dieses Vortrages durchaus möglich gewesen.
Köstlich, wie die Kritikerin am Ende sagt "Beim generischen Maskulinum fühle ich mich nicht mitgemeint" und dann "JEDER (!!) soll so sprechen können, wie er will". 😅😅😅 Das zeigt doch recht deutlich, dass dieses "nicht-mitgemeint-Gefühl-Argument" oft nicht authentisch ist. (vermutlich soll ein starker moralischer Druck mit etwas "Unwiderlegbarem" erzeugt werden)
Nein, dass zeigt es nicht. Es soll eben aufzeigen, dass entgegen der Hass-Tiraden von (rechten ?) Gender-Gegnern es eben kein Gesetz oder keine Verordnung gibt, die Dir das vorschreibt und daher jeder so sprechen kann, wie er/sie/divers will.
@@a.b.5884 🤔🤔 Merkwürdig. Das widerspricht überhaupt nicht dem, was ich schrieb. Sie DARF natürlich sagen, was sie will (tut es ja auch). Aber ihre Aussage sie fühle sich bei männlichen Formen nicht angesprochen wirkt nicht glaubwürdig, wenn sie gleichzeitig eine solche benutzt, um alle Menschen (auch Frauen und höchstwahrscheinlich auch sie selbst) anzusprechen.
Nein, natürlich hat sie ein echtes Maskulinum verwendet. Sie meint, dass alle Männer sprechen dürfen, wie sie wollen, Angehörige anderer Geschlechter aber strikten Regeln folgen sollen (die von wem auch immer vorgegeben werden). Sonst würde sie sich ja widersprechen oder genderungerechte Sprache verwenden 😉
Ein sehr interessanter Vortrag, ich bin mit dem Thema tatsächlich noch nicht abschließend fertig. Faktoren die ich an Geschlechtergerechtesprache schwierig finde ist das mangelnde Regelset und die Komplexität in der (schriftlichen) Anwendung. Ich bin mir auch nicht sicher, ob das proklamierte Ziel nicht verfehlt wird, wenn man sich anschaut wie viel schlechte Laune bei den strengen Befürwortern und Ablehnenden entsteht über den Streit. Seit das Thema zunehmend ganz groß ventiliert wird, rückt die Gesellschaft in den Wahlen nach rechts. Womöglich einer der Faktoren, weil sich eine Elite von den Bürgern abkoppelt (sprachlich und von den Diskursen her).
Die Funktion des Genderns, ist es nicht, mehr Inklusion zu schaffen, sondern Unterschiede deutlich zu machen und zu zementieren. Vielen Dank für das Zugänglichmachen dieser Vorlesung!
@@dahangman7557 Einfach mal kritisch drüber nachdenken. Wenn man sagt: "Die Studenten verlassen den Hörsaal." Dann hat der Hörer vermutlich das Bild einer buntgemischten Gruppe jüngerer Leute vor seinem geistigen Auge, die den großen Raum mehr oder weniger geordnet verlassen. Einige unterhalten sich noch kurz, ein paar packen ihre Sachen noch zusammen, einige lachen miteinander, ein oder zwei schauen auf die Uhr, vielleicht hat jemand noch eine kurze Frage an den Professor ...... ein lebendiges Bild. Sagt man jetzt stattdessen: "Die Studentinnen und Studenten verlassen den Hörsaal." Dann drängt sich das Bild von "weiblichen Studenten" in den Vordergrund. "Oh, es gibt auch WEIBLICHE Studenten! Was für ein Wunder!" Der Blick wird von der Hauptidentität ("Menschen, die studieren") auf das Geschlecht (welches für die Hauptidentität vollkommen irrelevant ist) reduziert. Ich empfinde dies für die Frauen als diskriminierend. Frauenquote in der Sprache ist genauso qualitätsraubend wie jede andere Frauenquote im Leben.
@@dahangman7557 Das ist zwar die intendierte und gut gemeinte Absicht, welche aber eher überhaupt nicht klappt und dann die hier gemeinte Funktion zur Folge hat. Ein typisch kontraproduktiver Lösungsansatz. Gut gemeint vs. gut gemacht.
@@dahangman7557 Nein, darum geht es nicht. Das wird lediglich behauptet. Das generische Maskulinum spricht bereits alle an. Dies wurde nun durch das Femininum ersetzt + extra Betonung auf die weibliche Endung. Es ergibt keinen Sinn. Und es gibt nicht einen einzigen gendernden Menschen, der konsequent richtig gendert ... weil selbst die härtesten Verfechter dieses feministischen Blödsinns ihre "neutrale" Gendersprache nicht als neutral sondern eben explizit weiblich wahrnehmen.
Sehr guter Vortrag. Zur Ziel vs. Mittel Thematik fand ich schon immer komisch, dass wir mit Gendern das Ziel einer inklusive Gesellschaft mit einer exklusiveren bzw. spaltenden Sprache zu erreichen versuchen.
@connieeify "einer inklusiven Gesellschaft" Wer bitte ist "wir"? Wir Normalen wären niemals auf die verrückte Idee gekommen, unsere schöne deutsche Muttersprache dermaßen zu verschandeln, und wir befinden uns in der großen Mehrheit. Es kann gut sein, daß die einfältigen Mitläufer nicht begreifen, was mit diesem Dschänderwahn angerichtet wird. Sie mögen es gut meinen und nicht erkennen, daß es zur Spaltung führen muß. Es ist ja auch für gute Menschen eine verlockende Möglichkeit, sich über einen bloßen Sprechakt ein paar weitere Modernitätspunkte anzueignen, zu demonstrieren, daß man alle Menschen ganz dolli lieb hat, Männlein, Weiblein, Zwitter und sonstige, um so gute Aufstiegschancen in den Kreis der Bessermenschen, ja sogar in den elitären Klub der Bestmenschen zu erheischen. Trotzdem sollte man niemals von Dummheit und Unfähigkeit ausgehen, wenn die Option eines durchaus durchdachten und zutiefst bösartigen Planes nicht auszuschließen ist. Von einem solchen gehe ich aus, denn wären unsere tatsächlichen obersten Herren und Gebieter, denen wir (nicht nur) den Segen der Dschänderhauptverströmung verdanken, dumm und kurzsichtig, hätten sie niemals ihre hohen Machtpositionen erringen können.
Genau wie auch andere Inklusion durch mehr Unterscheidung und verschiedene Behandlung (aka Diskriminierung) erreicht werden soll. Aber immerhin geht den Problemfindern auf ihren mit Steuern finanzierten Posten so nicht die einzige Beschäftigung aus, für die sie qualifiziert sind.
Die Ziel vs. Mittel Thematik ist fast schon Zeitgeist. Findet sich auch bei der Klimadiskussion und im Umgang mit der sogenannten Pandemie. Zwischen Empfehlung und Zwang zur Anwendung der falschen Mittel stehen meist nur etwa 6 Monate.
@@ArneBinder Wirklich? "So genannte Pandemie"? An der "so genannten Pandemie" sind imemrhin rund 20Mio. Menschen gestorben. Deiner doch sehr beschränkten Sichtweise war wohl auch der Holochaust eher ein Abenteuerurlaub für jüdische Menschen, oder?...
Hier nochmal ein Punkt von mir als jemandem mit Muttersprache ohne Gender, dem Ungarischen. Als ich mit etwa vier Jahren Deutsch lernte und fremde Leute meinen Vater als "Sie" bezeichneten, habe ich mich gefragt, ob die Leute denn nicht sehen, dass mein Vater ganz offensichtlich ein Mann ist. Außerdem steht vor dem generischen Maskulinum z.B. "Die Ärzte haben gefuscht. " der Artikel und der ist im Plural immer "die", klingt also wie der weibliche Artikel. Die dritte Person plural hat quasi einen generisches Femininum im Artikel und ein generisches Maskulinum im Nomen. Ich wundere mich immer wieder darüber, dass dieser Umstand irgendwie niemandem in der Debatte zu jucken scheint. Und dass das ganze ein Soziolekt ist mir auch schon in den Sinn gekommen und scheint mir sehr plausibel.
ja, der Plural steht in generischem Femininum, besser gesagt im abstrakten Genus. ich finde das auch wichtig zu erwähnen. für unnötig halte ich es, aufgrund dieser Einordnung der Geschlechter im Sinne von Sexus hinein in die Genera, gleich die gesamte Einteilung als weiblich und männliche Geschlechter zu bezeichnen. das kann nur männlichen Ursprungs sein, denn wo Männer Geschlechtliches gewittert haben, kommt das so leicht nicht mehr aus deren Kopf heraus im Erlernen der Sprache hatte ich mich auch gewundert, dass Opa trotz der Männlichkeit ein a als Endung hat (und hatte mich gewundert, dass da keine Rebellion zu bemerken war. ich habe Männer schon als Kind als sehr stolz auf ihre Männlichkeit und sich gegen Weiblichkeit rigide abgrenzend erlebt)
2:22:22 Generisches Singular gibt es durchaus explizit "generisch", wenn man Situationen verallgemeinert: "Bei der Partnerwahl..." - "Ein wenig motivierter Klavierschüler..."
Ich habe mich auch kritisch damit auseinandergesetzt. Was mich an der ganzen Sache so wütend macht, ist nicht das Inhaltliche, sondern wie unreflektiert diese Sprache in der Breite übernommen wurde - nicht von Privatpersonen, sondern Insitututionen, Städte, Gemeinden, Universitäten. Warum gibt es keine kritische Auseinandersetzung? Persönlich ist mir Sprache zu heilig um solche Konstrukte zu bilden und ich lege auch als Frau keinen Wert darauf, gegendert zu werden. "Bürgerinnen und Bürger" führt ja auch dazu, dass mein Geschlecht in einem Kontext in den Vordegrund gerückt wird, in dem keine Unterscheidung gemacht werden sollte, weil es um meine Funktion als Bürger geht, in der gleiche Rechte und Pflichten herrschen. Anders zb wenn man über frauenspezifische Themen spricht, zb Mutterschutz, da beträfe es natürlich nur BürgerINNEN. Es ist und bleibt ein komplexes Thema. Hat ja auch viel mit der Debattenkultur in der heutigen Zeit zu tun, die Kritik daran, was wie gesagt werden darf.
Als Mitarbeiterin einer Hochschule, deren Marketingteam das Gendern übernommen hat: Es gibt erst eine Schulung, in der jemand der pro Gendern ist die Argumente und Studien vorstellt, die für das Gendern sprechen, und auf klassische Gegenargumente eingeht. Dann geht eine Mail vom Präsidialbüro herum, die alle nochmal informiert dass hier der Gender-Leitfaden ist und niemand verpflichtet ist die eigene Sprache anzupassen. Du überlegst dir das und denkst Hm, ich bräuchte es nicht, aber wenn es anderen wichtig ist, okay. Du gewöhnt es dir an als Teil deiner beruflichen Sprache. Irgendwann irritiert es dich wenn jemand in einem Text vergisst zu gendern. Zum Wütendsein gibt es eigentlich keinen Grund. Und unreflektiert übernommen wird das ganze auch nicht.
Es gibt keine kritische Auseinandersetzung, weil die Leute, die das leisten könnten (Journalisten, Schriftsteller, leitende Beamte, Stadtverordnete und Bürgermeister) das Gendern nutzen, um ihre Klassenzugehörigkeit zu bewahren und um sich gegen andere bei den Fleischtöpfen (öffentlich-rechtlicher Rundfunk) abzuschotten.
Komme auch aus der linken Akademiker Bubble, aber das Gendern war mir immer suspekt. Dummerweise wird man mit dieser Meinung schnell in die rechte Ecke gedrängt, und eine sachliche Diskusion ist dann garnicht möglich.
@@cptpayday2080Menschen mit einer anderen Meinung als "indoktriniert" zu bezeichnen ist immer ein sehr effektives Mittel, um sicherzustellen, dass einem die andere Seite überhaupt nicht mehr zuhört :) So bekommt man viel Beifall von Leuten, die eh schon dieselbe Meinung haben, und überzeugt exakt niemanden mit einer anderen.
@@cptpayday2080 Schreib erstmal "Indoktrinierten" richtig - nämlich groß. Indoktriniert scheinst mir aber eher du selbst zu sein. @RadicalCreamer hingegen zeigt sich hier sehr aufgeschlossen, was eher kein Merkmal Indoktrinierter ist.
57:15 Danke, dass das Argument, dass Männer grammatikalisch benachteiligt sein können hier aufgenommen wird. Ich dachte schon ich wäre der einzige, dem diese Idee gekommen ist.
Neulich hat Sarah Wagenknecht als Haupt-Argument für ihre Gender-Kritik das Beispiel mit den "schlafenden Studierenden" gebracht - das gab tosenden Applaus ...
Wer gegen den Mainstream schwimmt, der muss eben besser argumentieren um zu überzeugen. Mitläufertum ist meine Sache nicht - von daher: klopf klopf klopf: Vorlesung hat mir gefallen & ich freue mich auf die nächste!
Du deutest die, die am lautesten schreien als Mainstream. Das wollen die auch so, es ist trotzdem eine winzig kleine Minderheit. Gendern ist so Populär wie Veganismus. Wird viel Wind drum gemacht ... von 3-4% der Bevölkerung. Nein, Herr Huebl ist hier Mainstream, er kann sich nur besser ausdrücken als der Durchschnittsmensch.
Super Vortrag. Vorschlag: versucht bitte andere Überschriften für UA-cam zu finden. Ich wollte mir das Ding überhaupt nicht ansehen weil ich bei dem Titel davon ausgehen durfte, dass hier in der häufig unqualifizerten und marktschreierischen Art und Weise so ein Thema behandelt wird. So hätte ich fast einen aus meiner Sicht hilfreichen Beitrag zu dem Thema verpasst.
46:50 Der Trick bei dieser Konstellation ist doch, daß im ersten Satz, der Sexus der Sozialarbeiter keine Rolle spielt. Im zweiten Satz möchte man dann aber genau darauf bezug nehmen. Niemand redet so. Eine normale, wohlwollende Formulierung wäre eher: Die Frauen unter ihnen...
Edit: Was mit einem kurze Fakten-Check angefangen hat, hat damit geendet, dass ich feststellen musste, dass jede Quelle die ich gegengelesen habe entweder falsch zitiert wurde oder benutzt wurde um einen Trugschluss zu ziehen. Das hier sind nur einige der Punkte die ich kritisiere. Ich hatte keine Zeit mir mehr der Quellen durchzulesen, muss aber sagen, dass es sich hier um keine objektive Darstellung der gegenwärtigen Forschungslage handelt. Die Argumente für die Lesbarkeit und die praktische Umsetzung sind allerdings plausibel. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass das Problem der sprachlichen Gleichstellung (welches real ist und nachweisbare Auswirkungen hat) etwas heruntergeredet wird. Gendern ist m. E. nicht die Lösung, aber einen Gegenvorschlag habe ich (und Herr Huebl anscheinend auch) nicht 47:27 Punkt 5 ist nicht korrekt. Die zitierte Studie von Körner et al. (2022) hat den exakt gleichen Effekt im Bezug auf die maskuline Assoziation der generischen Form gefunden. Es steht sogar wortwörtlich so im Abstract: "We found that, following the generic masculine, continuations about men (vs. women) were more frequently and more quickly judged to be compatible, replicating the male bias, even though participants were informed about the generic intention." Das ist die erste Quelle, die ich gegengelesen habe und da dort eine so gravierende Fehlzitierung auftritt, lässt das schon große Zweifel für die Korrektheit der anderen Quellen aufkommen. Nachtrag: Punkt 6 ist ebenfalls sehr fragwürdig. In der Studie von Redl et al. (2018) werden keine generischen Maskulina (Mehrzahl) feminin aufgelöst, sondern es wird lediglich gezeigt, dass das niederländische Wort "zijn" was für das Possessivpronomen "sein" steht, keinen nachweisbaren Einfluss auf die maskulin gefärbte Wahrnehmung hat. In der niederländischen Sprache gibt es darüber hinaus anders als im Deutschen, keine weit verbreiteten femininen und maskulinen Endungen für Berufe oder Rollen. Es waren also keine "vergleichbaren Sätze" wie behauptet (48:27). Generell scheint sich Herr Huebl hier sehr bewusst die Quellen herauszupicken, die seine Meinung stützen: (48:10) Er gibt offen zu, dass es mehrere Studien gibt, welche Augenbewegung untersuchen und zu anderen Schlüssen kommen als die Studie, die er zitiert. Nachtrag 2: 1:24:40 - "könnte Zufall sein": Genau zu diesem Zweck untersuchen die Studien die statistische Signifikanz. Beispiel aus der zitierten Studie von Jakiela 2020: "The association between the proportion of a country’s population speaking a gender native language and female labor force participation is negative and statistically significant in every year for which data is available, as is the relationship between grammatical gender and the gender gap in labor force participation." Der Zusammenhang wurde für "jedes Jahr zu dem Daten verfügbar waren" bestätigt. Zu behaupten es könnte Zufall sein und es mit dem "Magerine-Verbrauch / Scheidungsraten"-Trugschluss zu vergleichen halte ich für falsch. 1:25:40 - Extreme Varianz: In der Studie wird vor allem die Gender (Un)Gerechtigkeit innerhalb von Ländern verglichen, in denen sowohl Gendersprache als auch neutrale Sprache verwendet wird: "Focusing on five countries where both gender and non-gender languages are indigenous and widely spoken (India, Kenya, Niger, Nigeria, and Uganda), we show that a similar empirical link between grammatical gender and women’s equality exists within countries." (Jakiela et al. 2020) Während man also verschiedene Länder (aufgrund von Kultur und sozialen Normen) nicht direkt miteinander vergleichen kann, konnte man zeigen, dass die Verwendung von Geschlechtersprache einen statistisch signifikanten (negativen) Effekt innerhalb eines Landes auf die Geschlechtergleichstellung hat. Hier auf die Varianz zwischen den Ländern hinzuweisen verfehlt den Punkt, den die Studie macht. Nachtrag 3: 1:35:50 "Gendersternchen oder Doppelnennungen führen nicht dazu, dass Hörer bei diesen Gruppen mehr an Frauen denken" Auch diese Aussage ist absolut belegbar falsch. Selbst die hier zitierten Studien widersprechen dieser Aussage. Beispiel Verwecken et al. (2015): "Two classroom experiments with 591 primary school students from two different linguistic backgrounds (Dutch or German) showed that the presentation of occupational titles in pair forms (e.g., Ingenieurinnen und Ingenieure, female and male engineers), rather than in generic masculine forms (Ingenieure, plural for engineers), boosted children's self-efficacy with regard to traditionally male occupations, with the effect fully being mediated by perceptions that the jobs are not as difficult as gender stereotypes suggest." Direkt messbarer Effekt bei Schulkindern, widerspricht der hier gemachten Aussage Beispiel Jöckel et al. (2021): "Zentraler Befund beider Studien ist, dass einzig die Gender_Gap-Sprechweise als signifikant schlechter verständlich bewertet wird. Gleichzeitig führt diese Ansprache zu einem signifikant höher geschätzten Anteil an Frauen in den Beiträgen." Schlechter verständlich, aber der Frauenanteil wird als höher eingeschätzt bei der Gender-Gap (Sternchen) Sprechweise. Ich bin wirklich erstaunt über die Fahrlässigkeit mit der diese Zitierungen hier gemacht werden und habe gar nicht genug Zeit jede der genannten Quellen gegenzuchecken. Aber ich befürchte, dass sich die wenigsten die Mühe machen werden ihre Quelle gegenzulesen. Es ist auch sehr leicht den Schein von "wissenschaftlicher Objektivität" zu wahren, solange man willkürlichen Aussagen mit Quellen untermauert, die im kompletten Widerspruch zu dem stehen, was hier erzählt wird. Überprüfen wird das schließlich eh niemand. Und diejenigen die es tun, gehen in der Kommentarspalte wohl oder übel unter.
Eine interessante Ergänzung könnte zudem der Blick nach Dänemark oder in die Niederlande sein. Dort stand man vor ähnlichen sprachlichen Problemen, ist aber einen pragmatischeren Weg gegangen, indem einfach männliche Berufsbezeichnungen zum Standard und weibliche Berufsbezeichnungen ungebräuchlich wurden, also eher ein Entgendern der Sprachen stattgefunden hat. Scheint nicht, als hätte dies negative Effekte auf die Gleichstellung in diesen Ländern gehabt.
@bubobubo4878 Wer genau ist dieser "man", der vor sprachlichen Problemen stand? Meines Erachtens haben wir Normalen überhaupt kein sprachliches Problem, sehr wohl aber ein sehr großes Problem mit durchgeknallten Linksextremisten.
@@achterndiek5368 Nö, damit macht man es sich zu einfach. Das Thema bewegt viele Menschen und wer normal ist, ist ohnehin höchst subjektiv. In den Niederlanden gab es beispielsweise schon Anfang der 1980er eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Regierung, die sich mit dem Thema befasst hat.
@@bubobubo4878 Begriffe wie "DER Wähler", "DER Kunde", "DIE Person" oder "DIE Fachkraft" haben bei uns Normalen immer funktioniert. Wer sich bei einem Begriff wie "der Kunde" fragt, welche Geschlechtsteile sich bei selbigem in der Unterwäsche verbergen, ist einfach nicht ganz sauber im Kopf.
@achterndiek, "Die Lehrer gingen über den Zebrastreifen. Wegen des schönen Wetters hatten einige von ihnen Röcke an." Wenn es bei Dir beim Lesen nicht knirscht im Getriebe, bist Du dann normal?
@@theverhohnepeople8934 Was wäre dann besser? Einige von den Lehrenden hatten Röcke an. Einige von den Lehrerinnen und Lehrern hatten Röcke an. Einige von den Lehrer*innen hatten Röcke an.
Ich habe ein bisschen ein Problem mit dem Begriff "Gleichstellung", denn da geht es um Ergebnisgleichheit (als vielleicht nicht zwingende aber praktisch angestrebte Konsequeenz), was zu Ungerechtigkeit führt, da es viele gute Gründe für Ergebnisunterschiede gibt. Gleichberechtigung und Chancengleichheit halte ich da für wesentlich besser...
Stimmt, war etwas ungenau. In der Umfrage ist von "Gleichstellungspolitik" die Rede. Ich vermute, dass das die Testpersonen das als "Politik, die beide Geschlechter gleichbehandelt" oder "Politik, die Chancengleichheit sicherstellt" interpretieren, nicht als "Politik, die dazu führen soll, dass beide Geschlechter zu exakt den gleichen Präferenzen gebracht/gezwungen werden". Ich meinte "Geschlechtergerechtigkeit" in dem Argument.
@@philipphuebl2931 Der Fehler liegt nicht bei Ihnen. Das ist der Begriff, der verwendet wird, und Sie haben Ihn entsprechend benutzt. Und wann immer davon gesprochen wird, dann wird das auch genauso erklärt, wie Sie das getan haben. Und in der Realität sieht es dann aber anders aus - m.E. ein klassisches Trojanisches Pferd. Niemand hat etwas gegen Geschlechtergerechtigkeit, aber schauen Sie sich doch einfach mal den Zirkus an, der im Reichstag versammelt ist. Um Dieter Bohlen zu zietieren, "Da wird mir sauer im Magen.". Das ist es, was uns dann untergeschoben wird, und es gäbe noch viele weitere Beispiele. Das wäre m.E. einfach ein weitere Punkt zu denen, die Sie bereits angeführt haben, in dem die "Forschung" und "Wissenschaft" nicht ganz lauter ist...
Ob jemand bei "Die Studenten sind in der Vorlesung" an vornehmlich Männer oder Frauen denkt, hängt IMHO davon ab, welche Vorlesungen diese Person selbst besucht hat. Die Vorstellung wir sicher sehr unterschiedlich sein, je nach dem ob man Informatik, Elektrotechnik oder Maschinenbau selbst erlebt hat oder Wirtschaft, Tourismus und Soziale Arbeit.
Es hängt davon ab, von welcher Vorlesung die Rede ist. Zumindest wenn man weiß, wie die Besetzung der einzelnen Fächer üblicherweise aussieht. Wenn von Chemie die Rede ist, würde ich an mindestens 50% Frauen denken; bei Informatik eher so 10%.
Nicht nur... Mir wurde mal was über einen "Kollegen" von mir erzählt, und wollte dann raten, um wen (Kollegenkreis 1/2 m, 1/2 w) es geht. Ich hab so lange nur an Männer gedacht, bis es echt peinlich wurde. Seitdem versuche ich selbst, in solchen Fällen zu gendern.
@@bierundkippen720 Ja, in dem Fall sollte man gendern (Kollege/Kollegin, jemand aus dem Kollegenkreis ...) wenn das Geschlecht egal ist. Wichtig ist doch, ein wenig sensibilisiert zu sein. Wenn ich heute eine Anfrage bekäme, welchen Mitarbeiter ich für eine bestimmte Aufgabe vorschlagen würde, würden mir nicht mehr nur Männer einfallen. Statt dessen wäre meine erste Vermutung, dass die Mail blöd formuliert ist, pder von einem Schnneflöckchen stammt, das es als Zumutung empfindet, richtig zu gendern.
Vielen Dank für die Veröffentlichung der interessanten Vorlesung (die ich mir noch zuende ansehen werde). Zur Sapir-Whorf-These: Wieso sollte sie nicht stimmen, wenn (auf alltagsebene gesprochen) doch jede Sprache, die man lernt, ein neues Fenster zur Wahrnehmung der Wirklichkeit wird? Ich erinnere mich an meinen Altgriechisch-Unterricht, möchte auf den holistischen Ansatz des Hebräischen verweisen, was beides Generationen von Theologiestudierenden nicht nur die inneren Bilder austauschte, die Sinnebenen von Sätzen bereicherte, sondern auch die innere Architektur ihrer Überzeugungen umzubauen im Stande war. Darauf eine Antwort wäre schön. :-) aber auch schön, den historischen Kontext mit einzubeziehen, wir sind im moment ja auch in einer aktivistischen Zeit - also auch ein Abschnitt in der Metamorphose. spannend! 🙂
Im Französischen ist der Tod weiblich, also kann man Allegorien damit machen. Etwa Oncle Archibald von Brassens. Funktioniert natürlich nicht im Deutschen. Bedeutet aber auch gar nichts, dass die Sonne männlich ist für Franzosen. Manchmal zwingt der Reim den Sinn. Oder das Sakrale, da kommt dann der Sack Zement und Porco Due her. Sehr schön, alles, was nicht übersetzbar ist. Sprache kann auf vielen Ebenen reicher sein, manchmal wünscht man sich, dass es verschiedene Wirs im Deutschen geben könnte, das exklusive und das inklusive wir. Die Frage ist natürlich, ob man Wert- und Rangurteile treffen kann und soll zwischen Sprachen und den sich in ihnen ausformenden sprachlichen Reichtum. Ist etwa das Englische "geschlechtergerechter" als das Deutsche? Gibt es richtige und falsche Sprachen? Sprachen, mit denen sich das wahre Sein der Welt nicht so gut erfassen lässt? Kann man in bestimmten Sprachen nicht das gleiche denken? Die praktische Gegenposition ist Marx: Das Sein bestimmt das Bewusstsein. Also muss der soziale Reformer die materiellen Verhältnisse statt das "Mindset" ändern. Die Frage ist dann nicht, ist die englische Sprache geschlechtergerechter als die Deutsche, sondern wie unterscheiden sich die sozialen Geschlechterverhältnisse in Deutschland und UK. Es ist ein Akt der Gewalt eine Form der linguistischen Eugenik auf der Basis von Sapir-Whorf zu betreiben. Man kann Verschiedenheit und Vielfalt leben und mehrsprachige Sinnräume schaffen. Sprache, ein hochpersönliches und kollektives eigenes, anhand sozialer Zwecke zu vergewaltigen, ist nicht schön. Linguisten sind wie Anthropologen, sie werten nicht, was sie schauen, und wenn sie es tun, sind sie schrecklich. Und ich glaube, der Punkt ist nicht jedes Werturteil, ich nutzte etwa "schön", sondern der Wunsch zur Vernichtung. Wenn die Romantisierung der Welt in Philisterhass umschlägt....
Stelle mir dieselbe Frage. Ich verstehe ein bisschen Japanisch und habe Sprachphänomene kennengelernt, die ich unmöglich ins Deutsche übertragen kann ohne den Sinn zu verfremden. So wie ich es verstanden habe, wird in einer Kommunikationssituation viel mehr Ungesprochenes als gegeben vorausgesetzt bzw. angenommen als das im Deutschen der Fall ist. Jemand, dessen Sprache so funktioniert, der denkt doch auch anders... oder denken die Japaner anders, weswegen sich ihre Sprache so entwickelt hat?
Was meine Frage ein bisschen relativiert ist die Unterscheidung zwischen "Verstehen" und "bildliche Assoziation", was im Vortrag ja immer wieder betont wurde. Oder eben die unterschiedliche Struktur von Sprachen, wie du sagst. Wer weiß?😅
Von einer "aktivistischen Zeit" sehe ich (leider) überhaupt nichts, ich höre nur viele (blödsinnige) Erzählungen darüber. Der eine Kritiker zur Sapir-Whorf These, den dieser Gastprofessor hier bring, namentlich McWhorter, ist eine akademische Katastrophe und ein Apologet des Woke-Wahns. Nur als Beispiel dafür, welche vermeidlich "kritisch-neutrale" Paper hier herausgesucht wurden. Ich bin da komplett bei dir, und finde es unterirdisch, dass ein Philosophieprofessor so wenig Sinn für Sprache im Detail hat.
Es gibt doch sogar Studien die zeigen, dass Menschen in einigen Sprachregionen (vor allem früher) den Himmel als grün statt als blau wahrgenommen haben. Einfach bloß, weil es kein Wort für blau gab. Außerdem gibt es im Russischen zum Beispiel viele verschiedene Worte für unterschiedliche Blauschattierungen. Dadurch können Muttersprachler Abstufungen von Blautönen viel leichter erkennen.
2:24:40 Ich denke besser als Zuschauer oder Steuerzahler wäre *Zwillinge*. Es liegt ja in der Natur der Dinge, dass man von Zwillingen meist im Plural spricht, aber der Singular "Zwilling" ist maskulin und der Plural somit generisches Maskulinum. Ich glaube nicht, dass ein weiblicher Zwilling sich nur beim Wort "Zwillingsschwester" angesprochen fühlt oder zwei Schwestern nicht sagen würden "Wir sind Zwillinge".
@10:36 Diese Verwirrung wurde ja seit den 90ern mit Schülern und Schülerinnen eingeführt. Vorher dachte ich bei Schülern an meine Klasse und bei Lehrern an meine Klassenlehrer. Wenn man hingegen das Geschlecht stark unterstrichen betont, dann wird auch die Unterscheidung betont. Bei Schüler und Schülerinnen sortiere ich im Kopf meien Schulklasse in Mädchen und Jungen. Ich habe mal eine Werbebanner gestaltet mit dem Wortlaut "Urlauber aufgepasst! Jetzt 30% Rabatt!" Davon fühlten sich Frauen genauso angesprochen wie immer.
Zum Thema "Innere Bilder" vs. Bedeutung möchte ich aus eigener Erfahrung vielleicht hinzufügen, dass es Menschen gibt, die keine Bilder "vor dem inneren Auge" kennen. Nennt sich Afantasie und ist noch recht wenig erforscht. Heißt aber, wenn mir jemand sagt "Stell dir mal einen Strand vor", dann sehe ich keinen Strand. Klar könnte ich beschreiben wie einer aussieht, das muss ich dann aber auf Basis von Faktenwissen konstruieren. Bedeutung kann also nicht das selbe wie innere Bilder sein, sonst dürfte ich gar kein Sprachverständnis haben.
Von Aphantasie hab erst vor ein paar Wochen zum ersten Mal gehört. Spontan klang das sehr interessant. Beim Nachzudenken darüber kamen mir Zweifel: Was heißt denn, 'Bilder vor dem inneren Auge zu sehen'? Woher will ich wissen, daß das, was passiert, wenn jemand - um bei Ihrem Beispiel zu bleiben - von Strand spricht, und ich mir versuche, einen Strand vorzustellen und dann evtl. irgendeinen Eindruck habe, das ist, was andere mit 'Bilder-vorm-inneren-Auge-sehen' meinen? Das läßt sich prinzipiell nicht klären. Genauso wenig, wie wir uns gegenseitig erklären könnten, was wir sehen, wenn wir die Farbe 'Blau' sehen. Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber ich bin deshalb der Meinung, daß die Idee der Aphantasie lediglich auf einem Mißverständnis beruht. Und das ist sehr schade, denn Ihr Argument wäre dann ein überaus starkes.
Sehr interessant. Vielen Dank für diesen Einblick. Bei einigen wandelt sich die Vielfalt und Toleranz zur neuen Kategorisierung und zu einem neuen Nährboden für Intoleranz. Am Ende geht es dann wieder um eine neue Form der Abgrenzung. Um sich als besonders, weil für ach so offen und am Puls der Zeit, gehalten wird. Wer da Bock drauf hat bitte. Mir ist das zu dumm und arrogant. 2:00:10 „Nebeneffekte die man nicht einrechnet“ … Das ist ja süß in Schutz genommen 😂 Das man sich über diese „Nebeneffekte“ nicht bewusst ist sollte man bei einem so hohen intellektuellen Bildungsniveau nicht erwarten.
Sich aufgrund von xy anderen Menschen überlegen zu fühlen, ist, denke ich, immer problematisch. Gleichzeitig sollte man in der Lage sein, das eigene Verhalten für das Sinnvollere zu erklären und das Ganze im gesellschaftlichen Diskurs austragen zu können. Ein Spagat. Ich glaube auch nicht, dass Bildung alleine jemanden vor den Fallgruben des Menschseins bewahren kann.
Danke für den Vortrag! Vielleicht habe ich es verpasst, aber mir hat die Erwähnung der Euphemismus-Tretmühle gefehlt. Selbst wenn es kleine positive Effekte des Genderns gibt, sollten sie nicht dauerhaft sein. Ähnlich wie beim Wechsel von Flüchtlinge zu Geflüchtete zu Schutzsuchende hat die Änderung des Wortes nicht zu einer Änderung der Wahrnehmung der Personengruppe geführt, sondern zu einer Übertragung der bestehenden Assoziationen auf das neue Wort. Ähnlich ist es beim Wort Querdenker, das mittlerweile recht verbrannt ist.
Die englische Entsprechung "lateral thinking" ist wohl zumindest dort noch eher positiv besetzt. Wichtig in Wissenschaft und Technik, um auf entscheidende neue Ideen zu kommen, die aus eingefahrenen Strukturen ausbrechen. Im Deutschen hat es nun eher den destruktiven Beiklang, allen Anderen Prügel zwischen die Beine zu werfen.
"Empörungserschöpfung" kommt in meine Liste der Top-Wörter 2023..!
Ja, man kann seine Energie echt besser auf wahrhaft Sinnvolles lenken.
Dann fehlt noch ein Strafrechtler, der ergründet, in wie weit die Erzeugung von Empörungserschöpfung strafrechtlich relevant werden könnte😅
@@gestaltwandlerin Ja, so wie auf der Titanic. Wenn die Bar offen bleibt und die Kapelle spielt ist die Welt noch in Ordnung.
Ohhh, tut das gut. Endlich mal zwei Seiten einer Medaille ausgewogen hören. Ruhig & sachlich ohne überzogene Emotionen. Das fehlt uns mittlerweile so sehr in unserer Gesellschaft. Danke 🙏
Das ist eine wissenschaftliche Vorlesung, kein Diskussionsforum, keine Polit-Talkshow. Eine Darstellung mit wissenschaftlichen Methoden gewonnener Erkenntnisse. Im besten Falle im Versuch erworben und in weiteren Versuchen bestätigt. Wo das nicht möglich ist, durch anschauliche Beispiele für jede(n) nachvollziehbar gemachte, aufrichtige Suche nach der Wahrheit durch dazu bestens ausgebildete Experten, die dieser Aufgabe einen Großteil ihres Lebens widmen.
Keine Ideologie, kein Glaube, kein Bullshit.
So wird Alles in der Wissenschaft besprochen. Die Leute müssen aufhören, kapitalistische Nachrichten zu lesen und stattdessen Marxistischen (d.h. wissenschaftlichen) Diskurs praktizieren und ihre Ideen aus akademischen Publikation beziehen.
ja auf den Punkt gebracht, wer die "falsche" Meinung hat wird als Feind behandelt
Man muss mehr Philosophen reden lassen!
@@jopeDE Auf die Auftritte der Sophistn bin ich gespannt. 🙃
Super Vorlesung! Danke, dass diese auf YT veröffentlicht wurde und somit einer breiteren Masse zugänglich gemacht wurde. 👍
fast 3 Stunden?
@@gaswirt Wie passt das mit dem Kommentar zusammen?
Das kann man auch kürzer?
@@gaswirt Das ist eine normale Länge für eine Vorlesung.
@@gaswirtVogel 😂😂
Vielen Dank, Herr Huebl! Ich finde Ihre Ansichten sehr treffend und freue mich über Ihre wissenschaftliche, differenzierte, umfassende Ausarbeitung zur echt komplizierten und facettenreichen Thematik ums Gendern. Mir war hierzu sehr sehr viel nicht bekannt oder zumindest nicht bewusst. Ich fand Ihren Vortragsstil und Ihre Kommunikation mit den Zuschauern [generisch 🤗] anregend, sympathisch und sachlich sowie menschlich sehr gelungen!
Interessante Studien und Überlegungen zum Thema. Danke, dass Sie das hier öffentlich zugänglich machen. Ihre Vorlesung lädt dazu ein, das eigentliche Ziel zu fokussieren.
Großen Respekt und einen Riesendank für diese Aufbereitung. Sehr erhellend.
@@onkelskotstulle445 ha ha
Inhaltübersicht:
1:04 - Gliederung
3:02 - Gendern: die Anfänge
- Luise Pusch: Feministische Linguistik5:07 - Argumente für das Gendern
- Wortbedeutungswandel, Grammatik
16:47 - Exkurs: Sprachphilosophie
- Semantik und Pragmatik; Frege 1893, Davidson 1984, Grice 1989
- Bilder im Kopf
- Sprachlicher Relativismus; Humboldt, Sapir-Whorf-These
28:28 - Exkurs: Grammatik
- Generische Plural
40:33 - Linguistische Argumente gegen das Gendern
- Mythos Wortassoziation: Assoziation vs. Verständnis; Boroditsky et al. 2003
- Experimentelle Linguistik
55:44 - Wissenschaftstheoretische Probleme
- Stichprobengröße und Repräsentativität,
- (Rekrutierung und) Probandencharakteristika
1:01:30 - Mythos Stereotype
- Formt Sprache Stereotype?
- Gender-Equality-Paradox
1:13:56 - Wissenschaft mit Auftrag
- Biasis in der Wissenschaft: Myside-Bias, White-Hat-Bias, Publication Bias, Replication-Bias, Media Bias
1:19:17 - Grammatik und Gerechtigkeit
- Korrelation Sprache und soziale Gerechtigkeit
- Distribution of Genderlanguages; Jakiela et al. 2020
- Cultur Map 2020
1:30:08 - Rückzugsposition: Repräsentation für alle?
- Inklusiver Sprachgebrauch
1:38:04 - Praktische Aspekte
- Einheitlichkeit, Lesbarkeit, Lernbarkeit, Verständigkeit
1:45:35 - Wer legt wert auf das Gendern?
- infratest dimap Umfrage, nach
- Jäckel 2021
1:48:38 - Exkurs: Politische Korrekte Sprache in den USA
- progressive activists
1:50:40 - Gendern als Sprache der Elite
- Als Sozioloekt; Bourdieus 1979
- Moralischer Marker; Hübl 2019
- Neue Fachsprache; Latein, Englisch
2:00:30 - Kulturkampf
- Sprachpolarisierung
2:04:01 - Denkfehler der Diskussion
- Ziel und Mittel; Behörden, Audi-Fall 2023
2:11:20 - Ausblick: Was tun?
2:15:51 - Fragen
2:30:53 - Fazit
2:34:15 - Literatur
Danke ❤
Danke!!!
Nicht alle Helden tragen Umhänge. 👏
Gendern als Fachsprache ist eine ziemlich interessante Idee
Ganz hervorragende Vorlesung. Vielen Dank für die nüchterne Aufbereitung dieses politisch völlig überladenen Themas.
Gerne mehr 🙂
Da ich aus der technischen Ecke komme und mich eher nicht mit Sprache per se beschäftige ist diese Vorlesung ein Geschenk. Merci.
Die wohl beste Einlassung zu dem Thema, die ich bisher gehört habe.
@@andih4463 Gut!
Übrigens, Philosoph Hübl ist ein toller Freigeist, Hübl setzt sich auch für die vollständige Gleichstellung der Homo-Ehe ein... 🌈
Habe gerade ein neues Wort kennengelernt. Einlassung... Man lernt nie aus
@@andreasfreyaldenhoven5785 Gern geschehen! ;) Das ist eine kleine Feinheit: Gender-Skeptiker als Angeklagte, die sich zu den Anschuldigungen äußern, wie vor Gericht eine Einlassung.
@@anaxlaon3839 der WAS?
Was für ein primitiver Kommentar.... AfD- Niveau hätte ich hier nicht erwartet.@@nedflanders8465
Grandios. Auseinandersetzung zum Gendern ohne großen Kampf für oder gegen ein bestimmtes Lager. Leider selten. Danke fürs Hochladen.
Stimme. Wollte es erst gar nicht anschauen, da dieses Thema so zermürbend ist. Leider heute bei vielen Themen so, wie z.B. Drogenpolitik, Asylpolitik, "Ost-West-Konflikt" etc.
Sehr toller, unaufgeregter, sachlicher Vortrag! Vielen Dank!
Richtig, man muss streng zwischen Zielen und Mitteln unterscheiden, das ist ein ganz zentraler Punkt: Nur weil ich Gendersprech (wenn im Übermaß verwendet oder es aufgezwungen wird oder werden soll) kritisch sehe, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht die Ziele dahinter teile! Viele weitere wichtige Punkte wurden informativ dargelegt, danke dafür!
Wirklich wichtig ist es m.E. auch, zwischen den Wörtern und der Bedeutung/ den Gedanken hinter den Wörtern zu unterscheiden.
Was spräche z.B. dagegen, eine gerechtere, inklusivere Gesellschaft zu erreichen, indem man die Gesellschaft selber verbessert, im Inneren, statt (nur) den oberflächlichen Anstrich, die Fassade (die Sprache, nach der fragwürdigen und kaum belegten These: "Wenn man das Äußere nur ändert, dann wird das Innere schon nachwachsen!")?
Als nur EIN denkbares alternatives Mittel: Wie wäre es z.B. an der BEDEUTUNG der Wörter zu arbeiten, z.B. über Beispiele, Assoziationen, etc.? Man könnte z.B. schon in der Grundschule oder dem Kindergarten damit anfangen; als konkretes Beispiel: z.B. ein Bild zeigen, mit einer Gruppe aus weiblichen, männlichen, sowie diversen Menschen der jeweiligen Berufsgruppe, wo dann darunter steht "Polizist", "Arzt" oder "Physiker", etc. Wäre das nicht evtl. der bessere Weg, der mehr bringen könnte? Wurde sowas schon untersucht?
Wenn man aber das generische Maskulinum abschaffte/ vermeiden würde, so wie das manche Gruppen anstreben und wie es gerade läuft, würde/ wird dieser Weg verstellt...
Und ach... was für mich noch nicht richtig herüberkam: Das generische Maskulin, seine Verwendung, richtig verstanden, bedeutet, soweit ich das sehe, eben nicht, dass die Frauen, etc. "mitgemeint" seien, sondern, dass das Geschlecht bzw. der Genus in diesen Fällen ganz einfach überhaupt keine Rolle spielt, auch nicht der maskuline. Das ist ein gehöriger Unterschied!
Das generische Maskulin ist außerdem sprachlich ganz einfach die Grundform, daher auch die einfachste und kürzeste Form. Daraus folgt: Wenn man daran etwas ändert, werden die Dinge länger, verworrener, unklarer und schwieriger zu lesen und zu sagen. Aus meiner Sicht eben kein Fortschritt, mit fragwürdiger Wirkung. Ebenso sehe ich kritisch, unter der Unzahl aller möglichen Unterscheidungsmerkmale zwischen Menschen, ausgerechnet den Genus/das Geschlecht mit der Sprache ständig in den Vordergrund rücken zu wollen. Warum ausgerechnet das? Schadet das evtl. nicht mehr, als dass es hilft? Weiß man die Antwort darauf überhaupt? Das Gegenteil von "gut" ist leider allzu oft "gut gemeint"...
Solche Auseinandersetzungen mit dem Thema bräuchten wir öfter
Nein. Die Gesellschaft hat wichtigere Themen, als Spinnern zu gefallen.
Vielen Dank für diesen umfassenden Vortrag. Große Klasse.
Einer der interessantesten Inhalte, die ich bisher zu dem Thema gefunden habe. Vielen Dank für hervorragende Arbeit und Vortrag.
Der Trick besteht darin bullshit automatisch von sich fern zu halten. Es sollte nicht notwendig sein sich mit sowas zu beschäftigen.
@@Inception1338 Grundsätzlich stimme ich zu. Jedoch kann sich nicht jeder dem entziehen. Im öffentlichen Dienst bin ich regelmäßig damit konfrontiert und kann mir das nicht aussuchen.
(Dieser Beitrag ist nicht gegendert. Er inkludiert Männer, Frauen und alle weiteren Geschlechter. Und die Geshlechtslosen.)
@@Tortentaenzer Das Thema gendern sollte es garnicht geben. Schon witzig, wie man hier jetzt den Bock zum Gärtner macht. Generell möchte man ja liberales erlauben solange es nicht stört, aber an der Stelle wird einfach gnadenlos angegriffen. - Die Lösung ist nicht die Diskussion sondern die Abschaltung der Ursache. - Im Öffentlichen Dienst hat man halt auch echt Pech, bei der juristischen Unsicherheit die Deutschland heute vertritt.
Das Gendern ist doch Unsinn
- die beiden ursächlichen Begriffe für das weibliche sind "Weib" und "Mädchen". Stören Sie sich nicht daran, dass "Weib" heute eher ein Schimpfwort ist, der Begriff "Frau" ist eine Aufwertung des Weibes, es entspricht einem Adelstitel aus dem Mittelalter, genauso wie man heute bei Männern von Herr spricht. Weib und Mädchen sind im Genus unserer Gramatik was? - genau, sie sind neutrum. NEUTRUM. Warum ist das einer Luise F. Putsch eigentlich nicht aufgefallen? Feministisches Gedankengut scheint zu vernebeln. Auch den Vortragenden hat der Nebel befangen, aber ich versuche den zu lichten.
Also, das Femininum in unserer Sprache bezeichnet eben nicht das Weibliche. Da hat Luther wohl was verwechselt. Vergleichen wir andere Sprachen, so kennen wir im Englischen überhaupt keine Artikel, gerade mal Hi und She für Mann und Frau. Offenbar ein sächsischer Einfluss, denn im Norddeutschen Plattdeutsch ist es genau so. Im Französischen ist es anders. Auch dort kennt man Artikel, das dürfte aus dem Fränkischen stammen, der Mutter der Franzosen und von uns Deutschen.
Jetzt stellt sich die Frage nach dem warum für das Gendern, denn unsere Sprache ist sehr präzise, dafür ist sie bekannt. Auch wird unsere Sprache als Muttersprache vermittelt, von Frauen an unsere Kinder. Das war schon immer so. Kulturträger war auch die Frau, vermutlich geht das leider gerade baden. Wieso ist Frau nicht schon viel früher auf den Gedanken gekommen, man müsse anders sprechen? - sie hätte doch alle Möglichkeit gehabt. Sie tat es nicht und die Sprache wurde uns weiter überliefert, immer wieder etwas verändert, aber eigentlich gleich. Unsere Muttersprache. Teil unserer Kultur, identitätsstiftend im Verständnis und in Kultur liegt Weisheit - nicht nur in unserer, auch der anderer Länder, auch wenn das heute so gern bestritten wird und wir höchst fragwürdig eine "feministische Außenpolitik" zur gänzlichen Eliminierung einsetzen.
Was hat es jetzt also mit den Artikeln, dem Geschlecht, in unserer Sprache auf sich? Ich vertrete eine These, die mir nach einer Fahrt im Auto und einer entsetzlichen Beschallung durch den Deutschlandfunk eingefallen ist. Mir wird von der Sprache übrigens tatsächlich übel. Unsere Artikel beschreiben nicht ein Geschlecht, sondern sie kennzeichnen Wertschätzung oder eben besonderes. Wie wir auch eine adjektivische Steigerung kennen - schön, schöner am schönsten. Das gewöhnliche, das normale das ordinäre hat den niedrigesten Rang im Artikel, dass, was wir heute fälschlich "männlich" oder "maskulinum" nennen, richtiger das generische Maskulinum. Der Mann, Der Hammer. Auf der zweiten Ebene heben wir auf der Masse heraus, man nennt es heute fälschlich Neutrum, man könnte es eigentlich eher "weiblich" nennen, denn Vertreter sind Das Weib, Das Beil. Wer bezweifelt, dass das Beil eine höhere Wertschätzung genießt, als der Hammer. Die höchste Wertschätzung und als Ausdruck für das Besondere wird das heute fälschlich als "Femininum" bezeichnete Genus verwendet, folgerichtig ist es Die Frau und Die Säge. Das eine Säge in alter Zeit ein Wunderwerk der Technik war, wird sich vielleicht jeder mit etwas Überlegung auch denken können.
Eine Gendersprache halte ich vor diesem Hintergrund für völlig verfehlt und wer soetwas anfängt, kommt unweigerlich in eine Diskreminierungsspirale, aus der es kein vernünftiges Entrinnen gibt. Für mich ist das Ausdruck einer verlorenen Bodenhaftung zu unserer Kultur. Die mag man ablehnen, ich aber nicht.
Eine Frau Pusch hat sich offensichtlich von einer Aufbruchstimmung leiten lassen, die sie selbst in einer Opferrolle sah um sich darüber in Szene zu setzen. Anders kann ich ihre Fehlleistung nicht kommentieren. Ihre Idee zu einem generischen Femininum offenbart die Motivation.
Ich bin kein Germanist, aber vielleicht war es mir deswegen möglich, diesen Ansatz zu entwickeln, denn Gramatik ist mir schon immer zu wider gewesen und so war die Basis für das Modell bei mir eben nicht durch in Fleisch und Blut eingegangene Regeln erstickt.
@@Inception1338 Einfach zu behaupten, dass es das Thema nicht geben sollte ist keine Begründung.
Und "solange es nicht stört" ist ja eben das Problem, nämlich das es Probleme gibt.
Großes Danke für diesen vernünftigen Vortrag!
Sehr fundierte Vorlesung, Medienwechsel und Betonung sind Themen zum Nachdenken.
Vielen Dank.
Hervorragender Vortrag! Hat mir die Augen geöffnet.
er hat frei gesprochen und bilder benutzt! mir hat es sehr gut gefallen!
Ich würde ihm eine 2+ geben.
Ich schließe mich meiner Vor-Schore69 an.
Würde aber ergänzen, dass „zu hören, dass mehr X als Y die Tätigkeit T ausüben“ noch nicht den Stereotype Threat auslösen. Korrekt wäre es, zu sagen, dass die Behauptung „Alle X sind schlecht (schlechter als alle Y) bezüglich T“ den Threat auslösen. Das sind ganz unterschiedliche Dinge.
Ansonsten schön flüssig vorgetragenen und mit interessanten Beispielen untermalt. 😂
@@peterwolf8092stimmt nicht, der stereo type threat wird auch ausgelöst, wenn man sagt "es bestehen Unterschiede " (ohne zu erwähnen in welche Richtung)
😂😂
Weil du ausser Bildchen anschauen nichts raffst.
Endlich einmal etwas fundiertes zu diesem Thema. SEHR erfrischend!
@@onkelskotstulle445 Da du hast dich selbst entschieden meinen Kommentar hier zu lesen und zu kommentieren, dürfte Dein Potenzial an Langeweile dem meinen in nichts nach stehen. Wenn Du nun auch noch das Video ganz gesehen hast, wirst Du bestimmt genug unterhaltsamen Gesprächsstoff für zukünftige soziale Zusammenkünfte haben um nicht als Langweiler zu gelten.
@@irmgardhannoschock3141 Weil Ihnen das Video und sein Inhalt nicht gefällt oder weil ich es als fundiert bezeichne?
@@difldifl1812 Sorry. Ich habe meinen Kommentar gelöscht. Ich bin ganz Ihrer Meinung, dass der Vortrag ganz hervorragend ist.
Ganz großes Kino! Vielen Dank für den Vortrag!
Diese Vorlesung war durchweg eine Bereicherung! Ich selbst habe mich als Student schon mehrfach in der Position gesehen, "gendergerechte" Sprache verwenden zu müssen, um zu vermeiden in ein bestimmtes Lager geschoben zu werden. Ich befürchte, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt, allerdings habe ich nun belegbare Argumente an der Hand, um mich im Zweifelsfall für meine bevorzugte Art zu sprechen einzusetzen. Leider vermute ich, die wenigsten der nahezu militanten Befürworter der Gendersprache dazu bewegen zu können, sich mit Ihrem Vortrag, oder Ihren Quellen offen auseinanderzusetzen, aber ich kann es wenigstens versuchen. Als Akademiker aus einer Arbeiterfamilie fällt mir besonders der Drang der "Elite", sich durch Eloquenz vom "niedrigen Volk" (überspitzt ausgedrückt) abzusetzen, regelmäßig auf. Die Sprachreform, welche sich mehr und mehr durchsetzt wird von einer Minderheit getragen, die meiner Meinung nach wohlmeinend, aber gleichermaßen ignorant/naiv ist, wenn es darum geht sich mit Fakten kritisch zu befassen. Man wirft ungebildeten vor, sie folgten blind populistischen Aussagen, aber gibt sich selbst mit Studien von minderster Qualität zufrieden, sofern sich deren Ergebnis mit der eigenen Moralvorstellung deckt.
Danke für den neutralen Blick auf das Thema, der sowohl diesen Sachverhalt widerspiegelt, als auch betont, dass in der gesamten Debatte das eigentliche Ziel der Inklusivität vor lauter Diskussion über ein mögliches Mittel aus den Augen verloren wird.
Die Diskussion ist leider in beide Richtungen verhärtet. Ich bin ein paar Jahre älter als du, damals hat Gendersprache an der Uni noch keine Rolle gespielt - aber dafür erlebe ich im Arbeitsalltag häufig, wie Menschen auf Übelste beleidigt und niedergemacht werden, gar ihre Argumente von vornherein für nichtig erklärt werden, einfach, weil sie irgendwo z.B. von "MitarbeiterInnen" gesprochen haben. Ich gendere selbst nicht, aber mir fällt das nicht mal auf, bis sich wieder Kollegen (kein Gendern nötig, das sind ausschließlich Männer) darüber ausgelassen haben, dass da jetzt ein Binnen-I in der Firmenmail steht. Und das regt mich sehr stark auf, vor allem, weil ich selbst wie gesagt nicht gendere und dann, genau entgegengesetzt zu dir, Angst habe, auf derselben Seite mit solchen militanten, aggressiven Sprachpolizisten zu sein.
P.S.: nur zur Sicherheit, ich will keinesfalls deine eigenen entgegengesetzten Erfahrungen relativieren. Aber ich wollte trotzdem noch mal aufzeigen, dass diese Diskussion mitnichten nur wegen der aggressiven Genderbefürworter so verhärtet ist.
Du kannst die Welt nicht ändern, du kannst nur versuchen, ein System bestmöglich auszunutzen. Und das nächste ist: die Studentenzeit spielt in 10 Jahren absolut keine Rolle mehr. Es ist nur eine relativ kurze Periode.
Ich habe weniger den Eindruck, dass Gendernde sich vom "Pöbel" abheben wollen, sondern wirklich meinen, moralisch das Richtige zu tun. Ich bin Dozent und habe neulich mit einem Studenten darüber diskutiert. Das war sehr informativ.
@bierundkippen720 Richtig, sie WOLLEN sich nicht abheben. Aber sie merken auch nicht, wie abgehoben sie SIND.
So erlangen sie genauso wenig Einfluss auf die Massen wie die studentischen Marxisten der 70er.
@Tastingo117 Sehe ich zu 100% so wie du.
Wenn ich höre: die Zuschauer, die Studenten, die Ärzte, die Rentner, sehe ich vor meinem inneren Auge Frauen und Männer, weil das seit meiner Kindheit meinen Erfahrungen im Alltag entspricht.
Ich sehe vor meinem inneren Auge dabei Männer. Außer in den Fällen,in denen aus dem Kontext hervorgeht, dass auch Frauen darunter sind.
Sehr gut, endlich sagt es mal einer 🙏🏼
Ich sehe da tatsächlich eher Männer, obwohl ich auch viele Ärztinnen kenne und in meiner Sprache (aus einfachheit) alle meine.
@@eb3222 Das ist möglicherweise die Folge einer Generation feminismusbewegter Pädagoginen, die den Schülern einhämmerten, dass dies so zu verstehen sei? Dabei waren wir eigentlich so schön auf dem Weg diese Form mehr und mehr generisch zu verstehen, wie im englischen auch. Irgendwie ist das rückwärtsgewandt. (Btw.: Die Verwendung des einen "n" oben ist Absicht.)
Huebls Punkt ist ja gerade, dass es völlig irrelevant ist, was man vor seinem inneren Auge sieht. Es ist relevant, ob man den Satz versteht. Wenn man die Durchsage hört "Alle Passagiere bitte zu Gate 1", laufen dann nur alle Männer zu Gate 1, weil die Frauen gar nicht verstehen, dass sie gemeint sind? Nein.
Sehr spannende Vorlesung. Hätte vorher nicht gedacht, dass ich mir das bei der Länge komplett reinziehen werde. War aber überhaupt kein Problem.
Nee, wenn man keine Arbeit und sonst nichts zu tun hat, ist das auch kein Problem
@@etfluezu9161Dann geh doch arbeiten. :)
@@etfluezu9161 Oder wenn man keine Lust hat, sich mit einem Thema zu befassen, denn dann findet man die Zeit. Halt etwas weniger glotzen oder zocken, schon geht's.
@@etfluezu9161 Und du arbeitest 16 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche?
@@etfluezu9161Ihr kommentar geht völlig am Ursprungskommentar vorbei. Aber schön, dassSie hier Ihre persönliche Stimmung mit uns allen teilen wollen.
Eine große Erweiterung des Wissens zu diesen Thema, hochinteressant und sehr informativ. Danke für die Teilhabe an diesem Vortrag von Prof. Huebl
Richtig cool aufgezogen und sehr schön objektiv, nachvollziehbar, intellektuell sehr anregend
Ich hatte so einige Aha-Impulse. Sehr interessant. Vielen Dank lieber Philipp. 🫶👍
Vielen Dank für diese großartige Vorlesung! Ein schwieriges Thema sehr gut und umfassend recherchiert präsentiert. Bravo!
Ich weiß, warum das Bahnhofsbeispiel bei "mehrere der Frauen" bei mir ein Nachdenken auslöst. Wenn ich eine Gruppe (Sozialarbeiter) nenne, und danach "mehrere der …" sage, dann hört sich das für mich nicht nach einem Teil der Gruppe an, sondern um eine weitere Präzisierung der Gruppe.
Beispiel: "Die Mannschaft kam zu spät. Mehrere der Spieler waren wütend". Spieler ist hier einfach ein Alternatives Wort für Mannschaft, man hätte auch "mehrere der Mannschaft", "mehrere des Teams" usw sagen können. Würde ich sagen "Mehrere der Nachwuchsspieler waren wütend", dann würde es sich für mich anhören, als wäre es eine Mannschaft, die nur aus Nachwuchsspielern besteht. Zumindest wäre diese Interpretation möglich. Ein "mehrere Nachwuchsspieler darunter/der Mannschaft/des Teams waren wütend" wäre hier auf jeden Fall präziser.
Aber genau darum ging es doch. "Alle" Sozialarbeiter waren Frauen...
Das liegt an der Stichprobe aus den vielen Psycholinguistischen Studien. Dort werden Psychologiestudenten eingeladen( intelligent, eher bessere Schicht, weiblich, links). Wundert mich also nicht.
Interessant. War bis eben noch ein Befürworter von "gendergerechter Sprache" in öffentlichen Texten. Bin aber jetzt zum Nachdenken angeregt. :)
Ziel erreicht....die meisten plappern einfach nach, weil sie zur "richtigen" Gruppe gehören wollen....
@@HeinzSchluter Wobei es oft einfach einer Frage unzureichender Argumentation ist, der man bisher ausgesetzt wurde. Ich war bis eben auch Befürworter der Gendersprache, nicht, um Gruppenzugehörigkeit zu signalisieren, sondern, da die Argumente, die ich für das Gendern gehört habe, plausibler erschienen. Jetzt würde ich diese Position nur noch eingeschränkt vertreten.
Top Vortrag! Endlich eine ganzheitliche, rationale Betrachtung!
So wird Alles in der Wissenschaft besprochen. Die Leute müssen aufhören, kapitalistische Nachrichten zu lesen und stattdessen Marxistischen (d.h. wissenschaftlichen) Diskurs praktizieren und ihre Ideen aus akademischen Publikation beziehen.
Danke fürs Hochladen dieser tollen Vorlesungsreihe
Brillant! Sachlich, fair, nüchtern, wohlwollend, klug. Danke!
Die tragische Luise Pusch: Früh zum Opfer geworden, kam sie nicht mehr aus der heiligen Rolle heraus.
Du meinst die "Heiligenrolle"?
@@bierundkippen720 In selbstgewählter heiliger Opferrolle kann man sich alles erlauben (jede Lüge, jeden Übergriff, jede noch so feministische Aggression usw..): Man hat immer recht - wie Madame Pusch😉
Nunnja - Sie erklärt sich selbst zum Opfer aus einem grundlegenden Missverständnis heraus.
Exzellente Einführung in die Gendersprache. Entspannte und intelligente Atmosphäre auf diesem Forum.
❤ geiler vortragsstil … sehr achtsam - auch für uns im „channel“‘
Viel Dank für dieses Referat Herr Huebl. Ich finde die Art und weise wie Sie an das Thema herangehen sehr wertvoll. In meinem Umfeld ist das Gendern extrem populär und tatsächlich erlebe ich eine gewisse "Belehrung" wenn ich dies nicht tue. Es ist in diesem Umfeld für mich sehr schwierig mich dem Gendern gegenüber kritisch zu äussern ohne dabei eine gewisse "Abwertung" und Schubaladiesierung in die Schublade "ignorant, konservativ" zu verspüren. Es scheint mir, dass es bei dem Thema viele Befindlichkeiten und "Lagerzugehörigkeit" gibt. Ich wünsche mir dass dieses Referat viel Reichweite erhät um so die "Fronten" villeicht etwas aufzulockern und wieder in eine Stimmung von konstruktivem Dialog spürbr ist.
Viele Grüsse
Ihr Umfeld wünscht keinen Dialog sondern Unterwerfung. Es liegt an Ihnen sich zu Entscheiden.
@@schupiluliuma7179 Danke für Ihren Kommentar. Das ist eine Unterstellung und finde ich nicht konstruktiv. Genau diese Einstellung bewirkt ein Verhärten der Fronten, sinkende Dialogbereitschaft und eine Einteilung in Lager. Ich möchte Sie höflich bitten den Kommentar noch einmal zu Überdenken. Ich glaube überhaupt nicht, dass es dabei um Unterwerfung geht. Für mich ist das eine Frage des informiert seins und einer offenen Perspektive - Und genau dafür finde ich den Vortrag von Herr Huebl hilfreich; weil er sachlich, ruhig und wissenschaftlich orientiert ist, denn auch das schätzt mein Umfeld.
@@Felitsius Meine - zugegeben sehr kurze - Antwort ist weder polemisch, noch ironisch gemeint. Ich denke Gender/Progressivism - wie immer man es nennen will, ist eine autoritäre Ideologie die viele Ähnlichkeiten mit einer Heilslehre/Religion aufweist. Es ist mir bei Gesprächen mit Anhängern aufgefallen, dass ich so gut wie nie Erklärungen oder Argumente zu hören bekam, sondern das Gespräch exakt so lange geführt wird, bis dem Gegenüber klar ist, ob man zustimmt, jedoch sofort abgebrochen wird, wenn man sich den Dogmen verweigert. Ab dann wird ad Personam gemobbt. Gender/Progressivismus wird auch akademisch nie debattiert, sondern Doziert und hat akzeptiert zu werden. Gegenmeinungen wird ausschließlich mit Aufrufen zu Lehrverboten begegnet. ("Solchen Leuten keine Bühne bieten") Diese autoritäre Methodik wird nicht nur von fanatisierten Studenten sondern auch und besonders von Lehrenden angewandt. Ich beobachte dies nun seit über 20 Jahren und finde die Einschüchterung und auch die Angst der Dissidenten die seither zugenommen hat, erschreckend. Aus alledem erklärt sich mein kurzer Kommentar, den ich hiermit zwar nicht überdacht, wohl aber ergänzt habe. Was die Strategie mit Ihrem sozialen Umfeld angeht, kann ich ihnen leider nur Prophezeien, dass sie, sollten sie Ihre Ansichten aufrichtig vertreten, dieses höchstwahrscheinlich verlieren werden. Es schadet aber nie, es trotzdem zu probieren! PS. Danke für Ihre sehr höfliche Antwort!
@@Felitsius Sie widersprechen sich selbst, ohne es zu merken. Ich kenne Ihr Umfeld nicht, aber es ist völlig unmöglich, einerseits eine sachliche, ruhige und wissenschaftliche Orientierung zu haben UND gleichzeitig einem Menschen, konkret Ihnen, aufgrund seiner Kritik am Gendern das Gefühl der Abwertung zu vermitteln und ihn in eine Schublade zu stecken, auf der vermutlich „alter weißer Mann“ steht. Ich bin ein toleranter und liberaler Mensch, wenn es um Lebenseinstellungen und Verhaltensweisen geht. Aber ich reagiere reziprok, wenn ich auf Menschen treffe, die religiös oder anderweitig dogmatisch verbohrt sind. Und meine Lebenserfahrung zeigt mir, dass Menschen mit Gendersprache alles andere als tolerant und sachlich sind. Warum sollte ich es diesen Menschen gegenüber sein, die nach meinem Dafürhalten die Sprache vergewaltigen und Deutschland als de facto Einwanderungsland einen Bärendienst erweisen. Deutsch zu lernen ist ja ohnehin nicht einfach, aber Gendern macht es zum kompletten Wahnsinn. Da brauchen wir uns nicht wundern, wenn Migranten lieber in ihrer sprachlichen Parallelwelt bleiben und sich nicht mehr die Mühe machen, Deutsch zu lernen. Und genau das schadet unserem Land und unserer Gesellschaft.
@@Felitsius Ein Grundproblem bei dieser Diskussion ist, dass es sehr schwer bis unmöglich ist einen Kompromiss zu finden, wie in der aktuellen Gesellschaft oft üblich. Jeder Solche ist meiner Wahrnehmung untauglich beide Seiten zufriedenzustellen und stört jede weitere Kommunikation massiv. Der Diskurs muss ins Grundsätziche geführt werden. Ein komplett anderer Ansatz um Neutralität herzustellen, anstatt die Unterschiede zu betonen wie beispielsweise von H. Phettberg ist ein zwar satirischer, aber immerhin prinzipiell funktionsfähiger Versuch, aber eben kein Kompromiss.
Darüber zu diskutieren ob nun : ; / " " * . oder _ in Worten zu stehen haben und in welchen ist müßig und lächerlich. Die Grundannahme ist prinzipiell defekt.
Einfach so lassen wie es bisher war und besser die Realität anpassen wäre wohl der bessere und ökonomisch sinnvollere Weg. (Sprachlich wie finanziell gemeint.)
Tolle Zusammenfassung, vielen Dank! 🙂
Wirklich feine Vorlesung. Stringent mit Tiefgang viele Facetten beleuchtend!
@@loschwahn723gute Besserung
Sehr guter Vortrag, der wieder zeigt, wie wichtig es ist von ideologischen Positionen auf beiden Seiten wegzukommen und das Thema Gendersprache da zu diskutieren, wo es hingehört, in der Liguistik.
Wut? Die Linguistik kann gern erforschen, warum wir nicht gendern, aber die ist sicher nicht dazu da, um von oben herab unsere Sprache zu ändern. Die Universitäten sind von oben bis unten irre, glaub mir ich war da und meine Frau auch. Gefühlt die Hälfte unserer Kommilitonen war oder ist in psychischer Behandlung.
Die sollen was anständiges arbeiten. Themen wie das gendern gehören irgendwo zu den linken und sozen, wenn sie sich das nächste mal zudröhnen und anderen die Schuld für ihr Leben gegen, aber bitte nicht in die Linguistik. Gerade nicht jetzt wo die Linguistik gerade wieder etwas an Bedeutung gewinnt durch LLMs
@@vornamenachname906bei dem Geschreibsel glaub ich dir sofort aufs Wort das du mal an einer Uni warst (ironie).
@@hifex_4275Wieso? Gasthörer gibt es immer.
Es gehört gar nirgens hin, außer in die Mülltonne.
@@hifex_4275 ob du's glaubst oder nicht, ich habe Physik studiert, meinen Abschluss, ein Unternehmen gegründet und ich geb n scheiß drauf, was du von meinem Geschreibsel hälst. Im Gegenteil ist dein Stuss, vom Schreibstil und der Wortwahl auf den Bildungsgrad zu schließen, genau ein Beleg für die elitäre Konformitätsblase. Lappen.
Top! Ohne Geschrei, ohne Hysterie - Wissen pur. So geht moderne Aufklärung.
google mal hysterie
Super Vortrag. Fand auch Ihr Buch, die aufgeregte Gesellschaft großartig. Vielen Dank dafür! Zwei Anmerkungen. Geschwister ist ein klassisches generisches Femininum. Es kommt von Schwestern. Früher gab es auch Gebrüder (z.B. die bekannten Grimms), was aber nur für Brüder verwendet wurde. Es zeigt gut, dass viele sich nur über ein "nicht mit genannt sein" echauffieren, weil sie einen Fokus darauf setzen. Noch nie hat sich ein Bruder misgendert gefühlt, weil er unter Geschwister subsummiert wurde, weil es nur ein Symbol ist, dass vielleicht von Schwestern kommt, aber im Kontext frei von Geschlecht ist. Und da sind wir auch beim zweiten Punkt, als die Studentin zum Schluss wieder diesen Strohmann bringt, dass sie im generischen Maskulinum nur "mitgemeint" sei. Das fasse ich mittlerweile ernsthaft als dreiste aktivistische Betroffenenheitslüge auf und Payr und andere haben das hinreichend erklärt: Generisch heißt: kein Geschlecht ist gemeint. Somit können solche Aktivisten auch nicht ankommen und sagen, sie seien nur mitgemeint. Das geht zurück auf die sogenannten Nomina Agentis. Backen als Verb und Bäcker als Substantivierung bzw. teilweise Personifizierung des Verbs, die backt und ohne Kontext unmarkiert, d.h. ohne geschlechtliche Informationen. Es gibt im deutschen so viele Wörter, die auch keine Männer meinen obwohl genau so aufgebaut, oder sind ein (Papier)Flieger oder ein Staubsauger Männer? Komischerweise reicht das Kontextverständnis auch in der pro Genderseite aus, Dinge von Männern zu unterscheiden. Ich vermisse hier den Aufschrei total. Es geht ja sogar soweit, dass ich, um wirklich Männer sicher zu meinen, "männlich" davor packen muss: "männliche Bürger". Es geht in diesem Zusammenhang auch "weibliche Bürger" oder "weibliche Lehrer" (oder trans Lehrer), weil Bürger ohne Kontext generisch und eben geschlechtlich unmarkiert. Erst die Nennung der feminien Form drückt das generische ins spezifische Maskulinum. Wäre es daher nicht emanzipierter, die feminine Form zumindest im Plural als sexistisch zu streichen? Meine Oma (Ostdeutschland) sagt immer, dass sie Lehrer war. Würden ihr Sprachaktivisten dann unterstellen, sie sei zu doof, sich selbst richtig zu gendern, wenn sie ihr diese Art zu reden in Abrede stellen? Es ist sehr erstaunlich, wie viele Frauen generische Maskulina auf sich selbst anwenden ohne, dass irgendwer auf die Idee käme, sie seien Männer. Was dagegen in jedem Fall einen Knoten im Kopf macht: "männliche Lehrerinnen". Warum? Weil die Movierung "in" bzw. "Innen" im Deutschen ein Geschlecht markiert. Es gibt keine Wörter die mit "in/innen" enden, die nicht eine weibliche Person meinen und es auch immer in den Sexus drücken. Telefonhörerin oder Staubsaugerin klingen plötzlich sehr weiblich (selbst Apfelin oder Tischin klingen plötzlich sehr geschlechtlich) während bei Telefonhörer oder Staubsauger wohl niemand an einen Mann denkt. Genderaktivisten tun so, als sei Sprache immer eindeutig. Aber die Mehrdeutigkeit ist grundlegender Bestandteil jeder Sprache und muss durch Semantik und Kontext "disambiguisiert" werden, was in der Regel immer funktioniert bzw. gerade bei Humor und Witzen absichtlich manipuliert wird. Flügel, Bank, Schloss und viele andere Wörter können ohne Kontext viele Sachen bedeuten. Ich kann minutenlang über ein Schloss schwärmen und das ganze erst später mit Fahrrad auflösen. Es hat daher den Eindruck, Sprachaktivisten wollen mich (und ich arbeite an der Uni und bekomme dort die dämlichsten Sprachleitfäden vor die Nase gesetzt) bevormunden, aber zeigen, dass sie keine Ahnung von Semantik, Genus und Kontext haben und das Resultat ist dann Gendersprache. Und ich schließe mich der Mehrheit an: Ich bin auch für geschlechliche Gleichberechtigung, möchte aber dafür nicht reden müssen wie ein Idiot und genau das macht Gendern. Selbst die Doppelnennung nervt, wenn sie ständig kommt. Ich hatte dazu mal mit Herrn Payr telefoniert und wir kamen etwas flapsig zum Schluss: Es gibt Freunde des Genderns und Freunde der Logik. Beides verträgt sich nicht. Und ich bin absolut bei Ihnen: es ist ein progressiver Elitensoziolekt, gehe aber noch weiter, dass er eine politische Seite markiert, ohne dass Argumente ausgetauscht wurden. Dahingehend ist es toxisch für den Meinungsaustausch, da konservative, wenn in den Nachrichten gegendert wird, automatisch mit Vorbehalten an die Information gehen, was Bubblebildung weiter verstärkt. Es ist die pervertierte Form des Veganismus, nur das man vor 10 Jahren einfach das Thema wechseln bzw. auslassen konnte, wenn es triggert. Mit Sprache geht das leider nicht.
Schon interessant, wie narzisstisch diejenigen großanteilig sonst auch geneigt sind in ihrer Weltsicht und Orientiereung, Motivation.
Identitäre Spaltung interessiert solche auch nicht, wie vieles anderes auch nicht mit ihren Widersprüchen.
Aus der an die Wurzel gehenden humanistischen Sicht, was radikal und links meint(e) ruf das Selbstdarstellen, Hervorstellen, Aufwerten gegen andere, das Selbstüberprivilegieren und dabei konstant täuschen mit falschen Angaben nichts positives hervor.
Damit man daran nicht verzweifelt, braucht es nicht nur Wissenschaftlichkeit (bubblefreie), auch Humor.
Danke für deinen Beitrag, das mit Geschwister ist mir noch nie aufgefallen und wirklich ein tolles Argument und Selbstexperiment.
"Noch nie hat sich ein Bruder misgendert gefühlt", hier wird bloß übertrieben angemerkt, dass etwas jemandem noch nicht aufgefallen ist, so wie eben den meisten Menschen wenn es um ein gesellschaftlich noch recht unbekanntes Thema geht.
Sprache existiert bereits in allen Eigenheiten und Problemen, sodass es keine 100%ige Perfektion geben wird und wir also bloß in Teilen anpassen können was effektiv ist.
So ein Einzelbeispiel ist nicht repräsentativ für einen Vergleich zu "mitgemeint sein" auf der anderen Seite.
Zudem gibt es hier noch einige andere Fehler die mir aufgefallen sind.
@@xraselver7634wie entlarvend. Es war also vorher alles ok, aber dann "fällt es einem auf" (ggf. Weil es einem gesagt wird), und auf einmal ist das Leben, das vorher vollkommen in Ordnung war und sich überhaupt nicht verändert hat, nicht mehr in Ordnung?
Wenn ich dir sage, was ich verdiene, bist du dann auch unzufriedener mit deinem Einkommen?
@@vornamenachname906 Naja eigentlich offensichtlich oder?
Du sprichst hier von einem ganz normalen Prozess.
z.B. Menschen im Mittelalter waren auch mit einigen Dingen zufrieden weils "halt so ist", was aber nicht bedeutet das es keinen Vervesserungsbedarf gäbe.
Den gibt es selbstverständlich immer und überall, sonst würde alles gleich bleiben und man sich nie Gedanken machen.
Vielen Dank auch von mir als Nichtsprachwissenschaftler - ein toller Beitrag zum Verständnis 😊😊😊
er ist kein Sprachwissenschaftler, er ist Philosoph
@xxyy9147 ja merkt man. Die Thesen am Anfang nennt er "sehr gewagt". Ein Sprachwissenschaftler würde sagen, die Thesen sind Müll, alles nur Ideologie
Sehr geiler Vortrag eines eher trockenen Themas, toll vorgetragen.
Toller Vortrag. Super Dozent!
Super Vortrag. Ausführlich, ausgewogen, unaufgeregt. 👍😎
Vielen Dank für das Video!
Unsere Deutschlehrerin hat es in einem Satz zusammengefasst:
"Ich bin ein Frau, ich bin ein Lehrer und ich bin Mitglied des Lehrerkollegiums. Somit vereine ich Femininum, Maskulinum und Neutrum auf mich, das geht in der Grammatik in der Biologie nicht."
Und wenn es nach ihr gegangen wäre, dann würde es die Begriffe: Femininum, Maskulinum und Neutrum nicht geben bzw. sie durch neutrale Formen ersetzt werden. Dies täte der Grammatik keinen Abbruch, aber die Fehlinterpretation wäre damit vom Tisch.
»ein frau«?
Du willst das Neutrum durch eine neutrale Form ersetzen?
@@LudwigSandor Die Begriffe Maskulinum, Femininum und Neutrum durch: Gattung Der, Gattung Die und Gattung Das z.b. ersetzen. Dann wird auch den bildungsfernen Personen klarer, dass es sich nicht bei Maskulinum, Femininum und Neutrum nicht um Lebewesn handel. :-)
@@LudwigSandor watt? lies den originalkommentar.
Das englische Volk ist besser dran.😀
Selten so einen sachlichen und fundierten wie auch eloquent vorgetragenen Vortrag gesehen. Danke dafür!
41:55, wenn das so währe, dann würden sich Personen im Satz: "Vor dem Tor stand die Wache" grundsätzlich eine weibliche Wache vorstellen, wobei ich fest davon ausgehe, dass sich die meisten eine männliche Wache vorstellen würden.
Dazu eine simple Frage. Willst du lieber von einer Frau, als von einem Mann bewacht werden ?
stimmt. wenn man sich etwas vorstellen muss, dann würde man sich eher der Stereotypen bedienen. Männer sind häufiger in solchen Jobs zu finden.
In einer Welt in der immer mehr in schwarz und weiß gedacht und argumentiert wird, ist das ein wirklich sehr ausgewogener, rationaler und sachlich fundierter Vortrag. Ganz herzlichen Dank dafür!
Leider gibt es hier nur Schwarz und Weiß: Entweder man gendert oder man schreibt verständlich.
@@harmless6813 Das Video anzuschauen würde das Verständnis des Themas sehr fördern. Sofern das gewollt ist, was ich bezweifle.
@@yannickseibert8647Selbstverständlich habe ich das Video komplett angesehen. Ich bin durchaus der Meinung, daß ich das Thema verstanden habe.
@@harmless6813 Ist doch schön, sie haben ihre Meinung und ich muss sie nicht teilen. :-)
@@yannickseibert8647So ist es. Ihre Meinung haben sie ja sicherheitshalber gar nicht erst mitgeteilt. Kann man auch machen.
Diese Vorlesung ist Gold! Alle Menschen sollten sie hören.
Juckt mich leider null
ich hatte nach einer Minute genug von dem Quatsch. Wer tut sich sowas 2,5 Stunden an?
Zivilisation heißt Arbeitsteilung, jeder kann sich um was anderes kümmern.
@@finsterfyrstman kann halt nicht nur Shorts auf UA-cam schauen und dann glauben, in jedem Thema gleich Experte zu sein.
@@daniel_361doch kann man
Wow! Ein richtig, richtig guter Beitrag zum Thema.
Endlich mal jemand der rational und fundiert über das Thema spricht - sogar das Gender Equality Paradox wird angesprochen!
Herr Huebl, bitte machen Sie mehr Videos!
So wurde dieses Thema (so wie auch Alles andere) in der Wissenschaft besprochen. Die Leute müssen aufhören, kapitalistische Nachrichten zu lesen und stattdessen Marxistischen (d.h. wissenschaftlichen) Diskurs praktizieren und ihre Ideen aus akademischen Publikation beziehen.
Das ist die umfassendste Betrachtung des Themas, die ich bislang gehört habe.
Eine ausgezeichnete Analyse des Themas. Vielen Dank an Herrn Huebl für die Veröffentlichung. Als Biostatistiker beobachte ich die Entwicklung an den Unis mit Sorge, dass teilweise eine Selbstzensur unter Profs entsteht, weil man Angst vor wenigen, nervenden Aktivistinnen hat. Gerechtigkeit entsteht durch aktive Veränderung soziokultureller Bedingungen und nicht durch endlose Sprach-diskussionen.
_Angst _weil man *innen o.Ä. schreieben soll ??? Wo leben SIe ?
@@OlliS71 Ich lebe in Berlin und bin an einer Uni eingeschrieben, in der die Nichtverwendung von Gendersprachregeln in schriftlichen Arbeiten mit Abzügen bei der Bewertung geahndet wird. Desweiteren kommt es regelmäßig zu Boykottaufrufen und Sexismusvorwürfen von sogenannten Aktivistinnen, wenn einzelne Lehrer sich nicht an sogenannte Sprachempfehlungen halten. Von Diffamierungskampagnen gegen Vertreter der Lebenswissenschaften, die es wagen, die Zweigeschlechtigkeit der menschlichen Art zu erwähnen, ganz zu schweigen. Im Übrigen hat niemand davor "Angst weil man *innen schreieben soll", sondern vor den Folgen für die eigene Karriere, wenn man es nicht tut. Versuchen Sie bitte, den Unterschied zu erfassen.
@@OlliS71 Nein, weil man von Aktivisten bedrängt wird, wenn man es nicht tut, oder - Gott bewahre - kritisch dazu äußert.
@@emergencydortmund1023 So ein Quatsch, die bedrängen keinen. Du hast da irgendwie ein mentales Schema.
@@OlliS71 Oh doch, das tun sie.
Toller Vortrag! Und sehr gute Denkanstöße!
scheidungsrate und margarine korrelieren natuerlich nicht bloß zufaellig. singlehaushalte brauchen lang haltbaren aufstrich, der in unregelmaeßigen zeitabstaenden genutzt und sofort streichbar sein muss. da schneidet margarine eindeutig besser ab.
außerdem ist die nutzung von margarine, statt butter, ein indiz fuer fehlende liebe beim kochen. ein scheidungsgrund; ganz klar.
Für das erste Teil thumbs up. Für das zweite thumbs down.
Die bessere Kochende, die ich kenne, brauchen keine billiger tricks wie Butter.
Ein gutes Stück Fleisch lässt sich in seinem eigenen Säfte gut braten.
Und mit gute pflanzliche Öle ist man sowieso besser bedient.
Es gibt auch den sogenannten "Lippenstift"-Index, nach dem in Krisenzeiten auch die Nachfrage nach Lippenstift steigt, weil Frauen sich verstärkt auf der Suche nach einem Mann machen, der ihnen in solchen Zeiten mehr Sicherheit gibt.
@@naomiharbour7841 "billige Tricks", sag das mal der französischen Küche... oh man
Das ist die wildesten Erklärung für eine Korrelation, die ich mor dieses Jahr geben musste
@@naomiharbour7841 sag mir du kannst nicht kochen ohne mir zu sagen du kannst nicht kochen
Danke für den interessanten und komprimierten Vortrag.
Daumen hoch und Abo. Ich hätte IMHO zwei Punkte ins Zentrum gerückt, die hier nur implizit oder am Rand standen: Die effektiven immer noch bestehenden Asymmetrien in Gesellschaften, die auf Sprache und Sprachkontrolle (oder Kontrollwünsche) durchschlagen und den klaren Unterschied zwischen Toleranz von Sprachvielfalt und einem schwer erträglichen Sprachnormierungsdruck. Da ich aus Frankreich komme, kann ich nur an académie française erinnern, die Worte wie Computer und E-Mail de facto 'verbietet'.
@@loschwahn723 Huh, ... Interpunktion, Groß-Kleinschreibung, Sinn und Absicht?
Danke für deinen exzellenten Kommentar!
Sprachnormierungsdruck führt z.B. dazu, daß man IMHO schreibt statt m.E.
@@KotobaHi, hi - kann durchaus sein. Ich schaue als 'Ausländer' gern Pro7Max, American Football, und versuche einige teutsche Worte bei den Kommentatoren zu entdecken. Das formale m.E. fühlt sich aber falsch an: es wirkt bürokratisch auf mich und vergisst die Bescheidenheit, also das 'H'.
@@andreasbrey6277 Schon 1989 wurde festgehalten: "the use of IMHO was never actually humble". In der Zeit, als diese Floskel entstand, war es auch üblich, "meine Wenigkeit" statt "ich" zu schreiben und das Gegenüber "alleruntertänigst" zu grüßen. Denn das war die Zeit des Absolutismus, als Kommunikation zwischen sozial Ungleichen ein Gnadenakt war. Das haben wir zum Glück hinter uns. Höflichkeit und (falsche) Bescheidenheit sind unterschiedliche Dinge.
Danke. Das ist mit Abstand der interessanteste und beste Vortrag über Gendersprache, den ich bisher bei UA-cam finden konnte. ❤
Einfach sehr, sehr gut, weil wissenschaftlich und eben nicht bloß politisch. Jeder, der über das Thema diskutieren möchte, sollte verpflichtet werden, sich den Vortrag im Vorfeld anzuhören ;)
Ja ja verpflichtet
@@arndtschulze3142 deshalb zwinkersmiley
@@arndtschulze3142Fände ich gut, denn dann müsste die AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag mal für eine gewisse Zeit nachdenken.
@@irmgardhannoschock3141 Ja klar , nur die AfD . Alle anderen sind immer völlig klar . Was ist bei Ihnen los ?
@@arndtschulze3142 Mir würde es völlig reichen, wenn die AfD ihre ganze Genderbesessenheit reflektieren müsste.
Die Diskussion am Ende mit der Studentin hat, mich noch einmal abschliessend zum Schmunzeln gebracht. Schöner Vortrag.
Er hat "Studenten" gesagt, steinigt ihn!
Ich bin überrascht, dass er diesen Vortrag in Berlin halten durfte.
are you serious?
@@jazzochannel Japp, in den hysterischen Zeiten in denen wir leben, hätte es auch sein können, dass ein Antifamop diese Vorlesung stürmt.
Jehova, Jehova!
Schon witzig, wie Leute im Kommentarbereich über ein (eigentlich gut gemeintes) Thema, in das sich einige Menschen so überzogen reinsteigern, dass es toxisch wird, genau gegenteilig toxisch reagieren, indem sie sich in die entgegengesetzte Richtung reinsteigern und behaupten Kritik daran wär überhaupt nicht mehr möglich. Bevor sie sich wundern es geht hier um den unsinnigen 2. Teil (Ich bin überrascht, dass er diesen Vortrag in Berlin halten durfte.)
@@KiHToG Wir hatten bereits Vorträge an Berliner Unis, die als "reaktionär" eingestuft wurden und von einem Mob aus Antifa und ähnlichen Gesinnungsgenossen gestürmt wurden. Mit einer öffentlichen Kritik am "Genderwahn" wäre eine "Cancelung" dieses Vortrages durchaus möglich gewesen.
Dass man sich überhaupt mit dem Scheiß befassen muss.
Köstlich, wie die Kritikerin am Ende sagt "Beim generischen Maskulinum fühle ich mich nicht mitgemeint" und dann "JEDER (!!) soll so sprechen können, wie er will". 😅😅😅
Das zeigt doch recht deutlich, dass dieses "nicht-mitgemeint-Gefühl-Argument" oft nicht authentisch ist.
(vermutlich soll ein starker moralischer Druck mit etwas "Unwiderlegbarem" erzeugt werden)
Nein, dass zeigt es nicht. Es soll eben aufzeigen, dass entgegen der Hass-Tiraden von (rechten ?) Gender-Gegnern es eben kein Gesetz oder keine Verordnung gibt, die Dir das vorschreibt und daher jeder so sprechen kann, wie er/sie/divers will.
@@a.b.5884 🤔🤔
Merkwürdig. Das widerspricht überhaupt nicht dem, was ich schrieb.
Sie DARF natürlich sagen, was sie will (tut es ja auch).
Aber ihre Aussage sie fühle sich bei männlichen Formen nicht angesprochen wirkt nicht glaubwürdig, wenn sie gleichzeitig eine solche benutzt, um alle Menschen (auch Frauen und höchstwahrscheinlich auch sie selbst) anzusprechen.
Nein, natürlich hat sie ein echtes Maskulinum verwendet. Sie meint, dass alle Männer sprechen dürfen, wie sie wollen, Angehörige anderer Geschlechter aber strikten Regeln folgen sollen (die von wem auch immer vorgegeben werden).
Sonst würde sie sich ja widersprechen oder genderungerechte Sprache verwenden 😉
@@stanleymill4910 DAS wird's sein. 😅😅😅
Schön, dass Herr Precht mal ausführlich seine Meinung darstellt.
🎉😂
BITTE schreiben Sie in Buch darüber!
Bitte mehr Vorlesungen online stellen. Habe die ganze Reihe gerne gesehen und bereue etwas nicht die Uni besucht zu haben.
Es ist nie zu spät, ein Studium zu machen!
Ein sehr interessanter Vortrag, ich bin mit dem Thema tatsächlich noch nicht abschließend fertig.
Faktoren die ich an Geschlechtergerechtesprache schwierig finde ist das mangelnde Regelset und die Komplexität in der (schriftlichen) Anwendung. Ich bin mir auch nicht sicher, ob das proklamierte Ziel nicht verfehlt wird, wenn man sich anschaut wie viel schlechte Laune bei den strengen Befürwortern und Ablehnenden entsteht über den Streit. Seit das Thema zunehmend ganz groß ventiliert wird, rückt die Gesellschaft in den Wahlen nach rechts. Womöglich einer der Faktoren, weil sich eine Elite von den Bürgern abkoppelt (sprachlich und von den Diskursen her).
Die Funktion des Genderns, ist es nicht, mehr Inklusion zu schaffen, sondern Unterschiede deutlich zu machen und zu zementieren. Vielen Dank für das Zugänglichmachen dieser Vorlesung!
Es geht darum dass man einfach alle anspricht. Wer hat ihnen denn sowas erzählt?
@@dahangman7557 Einfach mal kritisch drüber nachdenken.
Wenn man sagt: "Die Studenten verlassen den Hörsaal." Dann hat der Hörer vermutlich das Bild einer buntgemischten Gruppe jüngerer Leute vor seinem geistigen Auge, die den großen Raum mehr oder weniger geordnet verlassen. Einige unterhalten sich noch kurz, ein paar packen ihre Sachen noch zusammen, einige lachen miteinander, ein oder zwei schauen auf die Uhr, vielleicht hat jemand noch eine kurze Frage an den Professor ...... ein lebendiges Bild.
Sagt man jetzt stattdessen: "Die Studentinnen und Studenten verlassen den Hörsaal." Dann drängt sich das Bild von "weiblichen Studenten" in den Vordergrund. "Oh, es gibt auch WEIBLICHE Studenten! Was für ein Wunder!" Der Blick wird von der Hauptidentität ("Menschen, die studieren") auf das Geschlecht (welches für die Hauptidentität vollkommen irrelevant ist) reduziert.
Ich empfinde dies für die Frauen als diskriminierend.
Frauenquote in der Sprache ist genauso qualitätsraubend wie jede andere Frauenquote im Leben.
@@dahangman7557 Das ist zwar die intendierte und gut gemeinte Absicht, welche aber eher überhaupt nicht klappt und dann die hier gemeinte Funktion zur Folge hat. Ein typisch kontraproduktiver Lösungsansatz.
Gut gemeint vs. gut gemacht.
@@dahangman7557 Nein, darum geht es nicht. Das wird lediglich behauptet.
Das generische Maskulinum spricht bereits alle an. Dies wurde nun durch das Femininum ersetzt + extra Betonung auf die weibliche Endung.
Es ergibt keinen Sinn. Und es gibt nicht einen einzigen gendernden Menschen, der konsequent richtig gendert ... weil selbst die härtesten Verfechter dieses feministischen Blödsinns ihre "neutrale" Gendersprache nicht als neutral sondern eben explizit weiblich wahrnehmen.
@@dahangman7557 Sprachvergewaltigung, die Texte zu einer blanken Zumutung machen helfen absolut nicht.
Grossartiger Vortrag! Vielen Dank für diesen Beitrag zur Diskussion und die Veröffentlichung.
Vielen vielen Dank
Sehr guter Vortrag. Zur Ziel vs. Mittel Thematik fand ich schon immer komisch, dass wir mit Gendern das Ziel einer inklusive Gesellschaft mit einer exklusiveren bzw. spaltenden Sprache zu erreichen versuchen.
@connieeify
"einer inklusiven Gesellschaft"
Wer bitte ist "wir"? Wir Normalen wären niemals auf die verrückte Idee gekommen, unsere schöne deutsche Muttersprache dermaßen zu verschandeln, und wir befinden uns in der großen Mehrheit.
Es kann gut sein, daß die einfältigen Mitläufer nicht begreifen, was mit diesem Dschänderwahn angerichtet wird. Sie mögen es gut meinen und nicht erkennen, daß es zur Spaltung führen muß. Es ist ja auch für gute Menschen eine verlockende Möglichkeit, sich über einen bloßen Sprechakt ein paar weitere Modernitätspunkte anzueignen, zu demonstrieren, daß man alle Menschen ganz dolli lieb hat, Männlein, Weiblein, Zwitter und sonstige, um so gute Aufstiegschancen in den Kreis der Bessermenschen, ja sogar in den elitären Klub der Bestmenschen zu erheischen.
Trotzdem sollte man niemals von Dummheit und Unfähigkeit ausgehen, wenn die Option eines durchaus durchdachten und zutiefst bösartigen Planes nicht auszuschließen ist. Von einem solchen gehe ich aus, denn wären unsere tatsächlichen obersten Herren und Gebieter, denen wir (nicht nur) den Segen der Dschänderhauptverströmung verdanken, dumm und kurzsichtig, hätten sie niemals ihre hohen Machtpositionen erringen können.
Genau wie auch andere Inklusion durch mehr Unterscheidung und verschiedene Behandlung (aka Diskriminierung) erreicht werden soll.
Aber immerhin geht den Problemfindern auf ihren mit Steuern finanzierten Posten so nicht die einzige Beschäftigung aus, für die sie qualifiziert sind.
Die Ziel vs. Mittel Thematik ist fast schon Zeitgeist. Findet sich auch bei der Klimadiskussion und im Umgang mit der sogenannten Pandemie. Zwischen Empfehlung und Zwang zur Anwendung der falschen Mittel stehen meist nur etwa 6 Monate.
@@ArneBinder
Wirklich? "So genannte Pandemie"? An der "so genannten Pandemie" sind imemrhin rund 20Mio. Menschen gestorben. Deiner doch sehr beschränkten Sichtweise war wohl auch der Holochaust eher ein Abenteuerurlaub für jüdische Menschen, oder?...
@@ViolosD2IWer bezahlt Sie denn?
Hier nochmal ein Punkt von mir als jemandem mit Muttersprache ohne Gender, dem Ungarischen. Als ich mit etwa vier Jahren Deutsch lernte und fremde Leute meinen Vater als "Sie" bezeichneten, habe ich mich gefragt, ob die Leute denn nicht sehen, dass mein Vater ganz offensichtlich ein Mann ist. Außerdem steht vor dem generischen Maskulinum z.B. "Die Ärzte haben gefuscht. " der Artikel und der ist im Plural immer "die", klingt also wie der weibliche Artikel. Die dritte Person plural hat quasi einen generisches Femininum im Artikel und ein generisches Maskulinum im Nomen. Ich wundere mich immer wieder darüber, dass dieser Umstand irgendwie niemandem in der Debatte zu jucken scheint.
Und dass das ganze ein Soziolekt ist mir auch schon in den Sinn gekommen und scheint mir sehr plausibel.
ja, der Plural steht in generischem Femininum, besser gesagt im abstrakten Genus. ich finde das auch wichtig zu erwähnen. für unnötig halte ich es, aufgrund dieser Einordnung der Geschlechter im Sinne von Sexus hinein in die Genera, gleich die gesamte Einteilung als weiblich und männliche Geschlechter zu bezeichnen. das kann nur männlichen Ursprungs sein, denn wo Männer Geschlechtliches gewittert haben, kommt das so leicht nicht mehr aus deren Kopf heraus
im Erlernen der Sprache hatte ich mich auch gewundert, dass Opa trotz der Männlichkeit ein a als Endung hat (und hatte mich gewundert, dass da keine Rebellion zu bemerken war. ich habe Männer schon als Kind als sehr stolz auf ihre Männlichkeit und sich gegen Weiblichkeit rigide abgrenzend erlebt)
klasse Vortrag!
2:22:22 Generisches Singular gibt es durchaus explizit "generisch", wenn man Situationen verallgemeinert: "Bei der Partnerwahl..." - "Ein wenig motivierter Klavierschüler..."
Ich habe mich auch kritisch damit auseinandergesetzt. Was mich an der ganzen Sache so wütend macht, ist nicht das Inhaltliche, sondern wie unreflektiert diese Sprache in der Breite übernommen wurde - nicht von Privatpersonen, sondern Insitututionen, Städte, Gemeinden, Universitäten.
Warum gibt es keine kritische Auseinandersetzung?
Persönlich ist mir Sprache zu heilig um solche Konstrukte zu bilden und ich lege auch als Frau keinen Wert darauf, gegendert zu werden.
"Bürgerinnen und Bürger" führt ja auch dazu, dass mein Geschlecht in einem Kontext in den Vordegrund gerückt wird, in dem keine Unterscheidung gemacht werden sollte, weil es um meine Funktion als Bürger geht, in der gleiche Rechte und Pflichten herrschen. Anders zb wenn man über frauenspezifische Themen spricht, zb Mutterschutz, da beträfe es natürlich nur BürgerINNEN.
Es ist und bleibt ein komplexes Thema. Hat ja auch viel mit der Debattenkultur in der heutigen Zeit zu tun, die Kritik daran, was wie gesagt werden darf.
Als Mitarbeiterin einer Hochschule, deren Marketingteam das Gendern übernommen hat:
Es gibt erst eine Schulung, in der jemand der pro Gendern ist die Argumente und Studien vorstellt, die für das Gendern sprechen, und auf klassische Gegenargumente eingeht.
Dann geht eine Mail vom Präsidialbüro herum, die alle nochmal informiert dass hier der Gender-Leitfaden ist und niemand verpflichtet ist die eigene Sprache anzupassen.
Du überlegst dir das und denkst Hm, ich bräuchte es nicht, aber wenn es anderen wichtig ist, okay.
Du gewöhnt es dir an als Teil deiner beruflichen Sprache. Irgendwann irritiert es dich wenn jemand in einem Text vergisst zu gendern.
Zum Wütendsein gibt es eigentlich keinen Grund. Und unreflektiert übernommen wird das ganze auch nicht.
Ja nur weil du es nicht willst, sollen auch andere Frauen drauf verzichten dass sie gegendert werden? Kling nach sprachpolizei.
Es gibt keine kritische Auseinandersetzung, weil die Leute, die das leisten könnten (Journalisten, Schriftsteller, leitende Beamte, Stadtverordnete und Bürgermeister) das Gendern nutzen, um ihre Klassenzugehörigkeit zu bewahren und um sich gegen andere bei den Fleischtöpfen (öffentlich-rechtlicher Rundfunk) abzuschotten.
Hab viel gelernt❗️
Sehr ausgewogen und ruhig vorgetragen…
Du sprichst wie du willst, ich spreche wie ich will.
Schauen wir, wer den Turm fertig gebaut bekommt.
Ich als linkversiffter Akademiker muss jetzt wirklich meine Meinung zum Gendern ueberdenken. Geiler Vortrag
Würde euch indoktrinierten vielleicht etwas helfen :)
Komme auch aus der linken Akademiker Bubble, aber das Gendern war mir immer suspekt. Dummerweise wird man mit dieser Meinung schnell in die rechte Ecke gedrängt, und eine sachliche Diskusion ist dann garnicht möglich.
@@cptpayday2080Menschen mit einer anderen Meinung als "indoktriniert" zu bezeichnen ist immer ein sehr effektives Mittel, um sicherzustellen, dass einem die andere Seite überhaupt nicht mehr zuhört :)
So bekommt man viel Beifall von Leuten, die eh schon dieselbe Meinung haben, und überzeugt exakt niemanden mit einer anderen.
Das stimmt. Stimmt aber auch, dass die indoktriniert sind. @@daniel_361
@@cptpayday2080 Schreib erstmal "Indoktrinierten" richtig - nämlich groß. Indoktriniert scheinst mir aber eher du selbst zu sein. @RadicalCreamer hingegen zeigt sich hier sehr aufgeschlossen, was eher kein Merkmal Indoktrinierter ist.
57:15 Danke, dass das Argument, dass Männer grammatikalisch benachteiligt sein können hier aufgenommen wird. Ich dachte schon ich wäre der einzige, dem diese Idee gekommen ist.
Neulich hat Sarah Wagenknecht als Haupt-Argument für ihre Gender-Kritik das Beispiel mit den "schlafenden Studierenden" gebracht - das gab tosenden Applaus ...
ich bin kein großer fan von wagenknecht. aber wo sie recht hat...
Vielen Dank fürs zur Verfügungstellen
Wer gegen den Mainstream schwimmt, der muss eben besser argumentieren um zu überzeugen. Mitläufertum ist meine Sache nicht - von daher: klopf klopf klopf: Vorlesung hat mir gefallen & ich freue mich auf die nächste!
Du deutest die, die am lautesten schreien als Mainstream. Das wollen die auch so, es ist trotzdem eine winzig kleine Minderheit. Gendern ist so Populär wie Veganismus. Wird viel Wind drum gemacht ... von 3-4% der Bevölkerung.
Nein, Herr Huebl ist hier Mainstream, er kann sich nur besser ausdrücken als der Durchschnittsmensch.
Das Ding ist, die Mehrheit hat keine Lust drauf, die GROßE Mehrheit und das ist auch gut so.
Super Vortrag. Vorschlag: versucht bitte andere Überschriften für UA-cam zu finden. Ich wollte mir das Ding überhaupt nicht ansehen weil ich bei dem Titel davon ausgehen durfte, dass hier in der häufig unqualifizerten und marktschreierischen Art und Weise so ein Thema behandelt wird. So hätte ich fast einen aus meiner Sicht hilfreichen Beitrag zu dem Thema verpasst.
46:50 Der Trick bei dieser Konstellation ist doch, daß im ersten Satz, der Sexus der Sozialarbeiter keine Rolle spielt. Im zweiten Satz möchte man dann aber genau darauf bezug nehmen. Niemand redet so. Eine normale, wohlwollende Formulierung wäre eher: Die Frauen unter ihnen...
Edit: Was mit einem kurze Fakten-Check angefangen hat, hat damit geendet, dass ich feststellen musste, dass jede Quelle die ich gegengelesen habe entweder falsch zitiert wurde oder benutzt wurde um einen Trugschluss zu ziehen. Das hier sind nur einige der Punkte die ich kritisiere. Ich hatte keine Zeit mir mehr der Quellen durchzulesen, muss aber sagen, dass es sich hier um keine objektive Darstellung der gegenwärtigen Forschungslage handelt. Die Argumente für die Lesbarkeit und die praktische Umsetzung sind allerdings plausibel. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass das Problem der sprachlichen Gleichstellung (welches real ist und nachweisbare Auswirkungen hat) etwas heruntergeredet wird. Gendern ist m. E. nicht die Lösung, aber einen Gegenvorschlag habe ich (und Herr Huebl anscheinend auch) nicht
47:27
Punkt 5 ist nicht korrekt. Die zitierte Studie von Körner et al. (2022) hat den exakt gleichen Effekt im Bezug auf die maskuline Assoziation der generischen Form gefunden. Es steht sogar wortwörtlich so im Abstract:
"We found that, following the generic masculine, continuations about men (vs. women) were more frequently and more quickly judged to be compatible, replicating the male bias, even though participants were informed about the generic intention."
Das ist die erste Quelle, die ich gegengelesen habe und da dort eine so gravierende Fehlzitierung auftritt, lässt das schon große Zweifel für die Korrektheit der anderen Quellen aufkommen.
Nachtrag:
Punkt 6 ist ebenfalls sehr fragwürdig. In der Studie von Redl et al. (2018) werden keine generischen Maskulina (Mehrzahl) feminin aufgelöst, sondern es wird lediglich gezeigt, dass das niederländische Wort "zijn" was für das Possessivpronomen "sein" steht, keinen nachweisbaren Einfluss auf die maskulin gefärbte Wahrnehmung hat. In der niederländischen Sprache gibt es darüber hinaus anders als im Deutschen, keine weit verbreiteten femininen und maskulinen Endungen für Berufe oder Rollen. Es waren also keine "vergleichbaren Sätze" wie behauptet (48:27). Generell scheint sich Herr Huebl hier sehr bewusst die Quellen herauszupicken, die seine Meinung stützen: (48:10) Er gibt offen zu, dass es mehrere Studien gibt, welche Augenbewegung untersuchen und zu anderen Schlüssen kommen als die Studie, die er zitiert.
Nachtrag 2:
1:24:40 - "könnte Zufall sein": Genau zu diesem Zweck untersuchen die Studien die statistische Signifikanz. Beispiel aus der zitierten Studie von Jakiela 2020: "The association between the proportion of a country’s population speaking a gender native language and female labor force participation is negative and statistically significant in every year for which data is available,
as is the relationship between grammatical gender and the gender gap in labor force participation."
Der Zusammenhang wurde für "jedes Jahr zu dem Daten verfügbar waren" bestätigt. Zu behaupten es könnte Zufall sein und es mit dem "Magerine-Verbrauch / Scheidungsraten"-Trugschluss zu vergleichen halte ich für falsch.
1:25:40 - Extreme Varianz: In der Studie wird vor allem die Gender (Un)Gerechtigkeit innerhalb von Ländern verglichen, in denen sowohl Gendersprache als auch neutrale Sprache verwendet wird: "Focusing on five countries where both gender and non-gender languages are indigenous and widely spoken (India, Kenya, Niger, Nigeria, and Uganda), we show that a similar empirical link between grammatical gender and women’s equality exists within countries." (Jakiela et al. 2020)
Während man also verschiedene Länder (aufgrund von Kultur und sozialen Normen) nicht direkt miteinander vergleichen kann, konnte man zeigen, dass die Verwendung von Geschlechtersprache einen statistisch signifikanten (negativen) Effekt innerhalb eines Landes auf die Geschlechtergleichstellung hat.
Hier auf die Varianz zwischen den Ländern hinzuweisen verfehlt den Punkt, den die Studie macht.
Nachtrag 3:
1:35:50 "Gendersternchen oder Doppelnennungen führen nicht dazu, dass Hörer bei diesen Gruppen mehr an Frauen denken"
Auch diese Aussage ist absolut belegbar falsch. Selbst die hier zitierten Studien widersprechen dieser Aussage.
Beispiel Verwecken et al. (2015): "Two classroom experiments with 591 primary school students from two different linguistic backgrounds (Dutch or German) showed that the presentation of occupational titles in pair forms (e.g., Ingenieurinnen und Ingenieure, female and male engineers), rather than in generic masculine forms (Ingenieure, plural for engineers), boosted children's self-efficacy with regard to traditionally male occupations, with the effect fully being mediated by perceptions that the jobs are not as difficult as gender stereotypes suggest."
Direkt messbarer Effekt bei Schulkindern, widerspricht der hier gemachten Aussage
Beispiel Jöckel et al. (2021): "Zentraler Befund beider Studien ist, dass einzig die Gender_Gap-Sprechweise als signifikant schlechter verständlich bewertet wird. Gleichzeitig führt diese Ansprache zu einem signifikant höher geschätzten Anteil an Frauen in den Beiträgen."
Schlechter verständlich, aber der Frauenanteil wird als höher eingeschätzt bei der Gender-Gap (Sternchen) Sprechweise.
Ich bin wirklich erstaunt über die Fahrlässigkeit mit der diese Zitierungen hier gemacht werden und habe gar nicht genug Zeit jede der genannten Quellen gegenzuchecken. Aber ich befürchte, dass sich die wenigsten die Mühe machen werden ihre Quelle gegenzulesen. Es ist auch sehr leicht den Schein von "wissenschaftlicher Objektivität" zu wahren, solange man willkürlichen Aussagen mit Quellen untermauert, die im kompletten Widerspruch zu dem stehen, was hier erzählt wird. Überprüfen wird das schließlich eh niemand. Und diejenigen die es tun, gehen in der Kommentarspalte wohl oder übel unter.
danke dir für deine mühe! sehr wichtig und richtig, das nochmal so aufzuarbeiten...
vom gefühl her kam mir der typ gleich komisch vor. Sehr systemanbiedernd und wannabe precht mäßig
Vielen Dank für diesen interessanten Vortrag.
Eine interessante Ergänzung könnte zudem der Blick nach Dänemark oder in die Niederlande sein. Dort stand man vor ähnlichen sprachlichen Problemen, ist aber einen pragmatischeren Weg gegangen, indem einfach männliche Berufsbezeichnungen zum Standard und weibliche Berufsbezeichnungen ungebräuchlich wurden, also eher ein Entgendern der Sprachen stattgefunden hat. Scheint nicht, als hätte dies negative Effekte auf die Gleichstellung in diesen Ländern gehabt.
@bubobubo4878
Wer genau ist dieser "man", der vor sprachlichen Problemen stand? Meines Erachtens haben wir Normalen überhaupt kein sprachliches Problem, sehr wohl aber ein sehr großes Problem mit durchgeknallten Linksextremisten.
@@achterndiek5368 Nö, damit macht man es sich zu einfach. Das Thema bewegt viele Menschen und wer normal ist, ist ohnehin höchst subjektiv. In den Niederlanden gab es beispielsweise schon Anfang der 1980er eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Regierung, die sich mit dem Thema befasst hat.
@@bubobubo4878 Begriffe wie "DER Wähler", "DER Kunde", "DIE Person" oder "DIE Fachkraft" haben bei uns Normalen immer funktioniert. Wer sich
bei einem Begriff wie "der Kunde" fragt, welche Geschlechtsteile sich bei selbigem in der Unterwäsche verbergen, ist einfach nicht ganz sauber im Kopf.
@achterndiek, "Die Lehrer gingen über den Zebrastreifen. Wegen des schönen Wetters hatten einige von ihnen Röcke an." Wenn es bei Dir beim Lesen nicht knirscht im Getriebe, bist Du dann normal?
@@theverhohnepeople8934
Was wäre dann besser?
Einige von den Lehrenden hatten Röcke an.
Einige von den Lehrerinnen und Lehrern hatten Röcke an.
Einige von den Lehrer*innen hatten Röcke an.
Ich habe ein bisschen ein Problem mit dem Begriff "Gleichstellung", denn da geht es um Ergebnisgleichheit (als vielleicht nicht zwingende aber praktisch angestrebte Konsequeenz), was zu Ungerechtigkeit führt, da es viele gute Gründe für Ergebnisunterschiede gibt. Gleichberechtigung und Chancengleichheit halte ich da für wesentlich besser...
Stimmt, war etwas ungenau. In der Umfrage ist von "Gleichstellungspolitik" die Rede. Ich vermute, dass das die Testpersonen das als "Politik, die beide Geschlechter gleichbehandelt" oder "Politik, die Chancengleichheit sicherstellt" interpretieren, nicht als "Politik, die dazu führen soll, dass beide Geschlechter zu exakt den gleichen Präferenzen gebracht/gezwungen werden". Ich meinte "Geschlechtergerechtigkeit" in dem Argument.
@@philipphuebl2931 Der Fehler liegt nicht bei Ihnen. Das ist der Begriff, der verwendet wird, und Sie haben Ihn entsprechend benutzt. Und wann immer davon gesprochen wird, dann wird das auch genauso erklärt, wie Sie das getan haben. Und in der Realität sieht es dann aber anders aus - m.E. ein klassisches Trojanisches Pferd. Niemand hat etwas gegen Geschlechtergerechtigkeit, aber schauen Sie sich doch einfach mal den Zirkus an, der im Reichstag versammelt ist. Um Dieter Bohlen zu zietieren, "Da wird mir sauer im Magen.". Das ist es, was uns dann untergeschoben wird, und es gäbe noch viele weitere Beispiele.
Das wäre m.E. einfach ein weitere Punkt zu denen, die Sie bereits angeführt haben, in dem die "Forschung" und "Wissenschaft" nicht ganz lauter ist...
Ob jemand bei "Die Studenten sind in der Vorlesung" an vornehmlich Männer oder Frauen denkt, hängt IMHO davon ab, welche Vorlesungen diese Person selbst besucht hat.
Die Vorstellung wir sicher sehr unterschiedlich sein, je nach dem ob man Informatik, Elektrotechnik oder Maschinenbau selbst erlebt hat oder Wirtschaft, Tourismus und Soziale Arbeit.
Es hängt davon ab, von welcher Vorlesung die Rede ist. Zumindest wenn man weiß, wie die Besetzung der einzelnen Fächer üblicherweise aussieht. Wenn von Chemie die Rede ist, würde ich an mindestens 50% Frauen denken; bei Informatik eher so 10%.
Nicht nur... Mir wurde mal was über einen "Kollegen" von mir erzählt, und wollte dann raten, um wen (Kollegenkreis 1/2 m, 1/2 w) es geht. Ich hab so lange nur an Männer gedacht, bis es echt peinlich wurde.
Seitdem versuche ich selbst, in solchen Fällen zu gendern.
@@KlausJLinkeBeim Singular ist die Sache doch auch recht klar.
@@bierundkippen720 Ja, in dem Fall sollte man gendern (Kollege/Kollegin, jemand aus dem Kollegenkreis ...) wenn das Geschlecht egal ist.
Wichtig ist doch, ein wenig sensibilisiert zu sein. Wenn ich heute eine Anfrage bekäme, welchen Mitarbeiter ich für eine bestimmte Aufgabe vorschlagen würde, würden mir nicht mehr nur Männer einfallen. Statt dessen wäre meine erste Vermutung, dass die Mail blöd formuliert ist, pder von einem Schnneflöckchen stammt, das es als Zumutung empfindet, richtig zu gendern.
@@KlausJLinke Nee, "Mitarbeiter" passt schon. Ist ja generisches Maskulinum. So geht Deutsch!
geniale Vorlesung!
Vielen Dank für die Veröffentlichung der interessanten Vorlesung (die ich mir noch zuende ansehen werde). Zur Sapir-Whorf-These: Wieso sollte sie nicht stimmen, wenn (auf alltagsebene gesprochen) doch jede Sprache, die man lernt, ein neues Fenster zur Wahrnehmung der Wirklichkeit wird? Ich erinnere mich an meinen Altgriechisch-Unterricht, möchte auf den holistischen Ansatz des Hebräischen verweisen, was beides Generationen von Theologiestudierenden nicht nur die inneren Bilder austauschte, die Sinnebenen von Sätzen bereicherte, sondern auch die innere Architektur ihrer Überzeugungen umzubauen im Stande war. Darauf eine Antwort wäre schön. :-) aber auch schön, den historischen Kontext mit einzubeziehen, wir sind im moment ja auch in einer aktivistischen Zeit - also auch ein Abschnitt in der Metamorphose. spannend! 🙂
Im Französischen ist der Tod weiblich, also kann man Allegorien damit machen. Etwa Oncle Archibald von Brassens. Funktioniert natürlich nicht im Deutschen. Bedeutet aber auch gar nichts, dass die Sonne männlich ist für Franzosen. Manchmal zwingt der Reim den Sinn. Oder das Sakrale, da kommt dann der Sack Zement und Porco Due her. Sehr schön, alles, was nicht übersetzbar ist.
Sprache kann auf vielen Ebenen reicher sein, manchmal wünscht man sich, dass es verschiedene Wirs im Deutschen geben könnte, das exklusive und das inklusive wir.
Die Frage ist natürlich, ob man Wert- und Rangurteile treffen kann und soll zwischen Sprachen und den sich in ihnen ausformenden sprachlichen Reichtum. Ist etwa das Englische "geschlechtergerechter" als das Deutsche? Gibt es richtige und falsche Sprachen? Sprachen, mit denen sich das wahre Sein der Welt nicht so gut erfassen lässt? Kann man in bestimmten Sprachen nicht das gleiche denken?
Die praktische Gegenposition ist Marx: Das Sein bestimmt das Bewusstsein. Also muss der soziale Reformer die materiellen Verhältnisse statt das "Mindset" ändern. Die Frage ist dann nicht, ist die englische Sprache geschlechtergerechter als die Deutsche, sondern wie unterscheiden sich die sozialen Geschlechterverhältnisse in Deutschland und UK.
Es ist ein Akt der Gewalt eine Form der linguistischen Eugenik auf der Basis von Sapir-Whorf zu betreiben. Man kann Verschiedenheit und Vielfalt leben und mehrsprachige Sinnräume schaffen. Sprache, ein hochpersönliches und kollektives eigenes, anhand sozialer Zwecke zu vergewaltigen, ist nicht schön. Linguisten sind wie Anthropologen, sie werten nicht, was sie schauen, und wenn sie es tun, sind sie schrecklich. Und ich glaube, der Punkt ist nicht jedes Werturteil, ich nutzte etwa "schön", sondern der Wunsch zur Vernichtung. Wenn die Romantisierung der Welt in Philisterhass umschlägt....
Stelle mir dieselbe Frage. Ich verstehe ein bisschen Japanisch und habe Sprachphänomene kennengelernt, die ich unmöglich ins Deutsche übertragen kann ohne den Sinn zu verfremden. So wie ich es verstanden habe, wird in einer Kommunikationssituation viel mehr Ungesprochenes als gegeben vorausgesetzt bzw. angenommen als das im Deutschen der Fall ist. Jemand, dessen Sprache so funktioniert, der denkt doch auch anders... oder denken die Japaner anders, weswegen sich ihre Sprache so entwickelt hat?
Was meine Frage ein bisschen relativiert ist die Unterscheidung zwischen "Verstehen" und "bildliche Assoziation", was im Vortrag ja immer wieder betont wurde. Oder eben die unterschiedliche Struktur von Sprachen, wie du sagst. Wer weiß?😅
Von einer "aktivistischen Zeit" sehe ich (leider) überhaupt nichts, ich höre nur viele (blödsinnige) Erzählungen darüber.
Der eine Kritiker zur Sapir-Whorf These, den dieser Gastprofessor hier bring, namentlich McWhorter, ist eine akademische Katastrophe und ein Apologet des Woke-Wahns. Nur als Beispiel dafür, welche vermeidlich "kritisch-neutrale" Paper hier herausgesucht wurden.
Ich bin da komplett bei dir, und finde es unterirdisch, dass ein Philosophieprofessor so wenig Sinn für Sprache im Detail hat.
Es gibt doch sogar Studien die zeigen, dass Menschen in einigen Sprachregionen (vor allem früher) den Himmel als grün statt als blau wahrgenommen haben. Einfach bloß, weil es kein Wort für blau gab.
Außerdem gibt es im Russischen zum Beispiel viele verschiedene Worte für unterschiedliche Blauschattierungen. Dadurch können Muttersprachler Abstufungen von Blautönen viel leichter erkennen.
🎉Endlich ! Tausend Dank für diese ausgezeichnete Vorlesung über ein für mich so „nerviges“ Thema. Die Argumentation ist einfach ausgezeichnet!
2:24:40 Ich denke besser als Zuschauer oder Steuerzahler wäre *Zwillinge*. Es liegt ja in der Natur der Dinge, dass man von Zwillingen meist im Plural spricht, aber der Singular "Zwilling" ist maskulin und der Plural somit generisches Maskulinum. Ich glaube nicht, dass ein weiblicher Zwilling sich nur beim Wort "Zwillingsschwester" angesprochen fühlt oder zwei Schwestern nicht sagen würden "Wir sind Zwillinge".
@10:36 Diese Verwirrung wurde ja seit den 90ern mit Schülern und Schülerinnen eingeführt. Vorher dachte ich bei Schülern an meine Klasse und bei Lehrern an meine Klassenlehrer. Wenn man hingegen das Geschlecht stark unterstrichen betont, dann wird auch die Unterscheidung betont. Bei Schüler und Schülerinnen sortiere ich im Kopf meien Schulklasse in Mädchen und Jungen. Ich habe mal eine Werbebanner gestaltet mit dem Wortlaut "Urlauber aufgepasst! Jetzt 30% Rabatt!" Davon fühlten sich Frauen genauso angesprochen wie immer.
Zum Thema "Innere Bilder" vs. Bedeutung möchte ich aus eigener Erfahrung vielleicht hinzufügen, dass es Menschen gibt, die keine Bilder "vor dem inneren Auge" kennen. Nennt sich Afantasie und ist noch recht wenig erforscht. Heißt aber, wenn mir jemand sagt "Stell dir mal einen Strand vor", dann sehe ich keinen Strand. Klar könnte ich beschreiben wie einer aussieht, das muss ich dann aber auf Basis von Faktenwissen konstruieren. Bedeutung kann also nicht das selbe wie innere Bilder sein, sonst dürfte ich gar kein Sprachverständnis haben.
Von Aphantasie hab erst vor ein paar Wochen zum ersten Mal gehört. Spontan klang das sehr interessant. Beim Nachzudenken darüber kamen mir Zweifel: Was heißt denn, 'Bilder vor dem inneren Auge zu sehen'? Woher will ich wissen, daß das, was passiert, wenn jemand - um bei Ihrem Beispiel zu bleiben - von Strand spricht, und ich mir versuche, einen Strand vorzustellen und dann evtl. irgendeinen Eindruck habe, das ist, was andere mit 'Bilder-vorm-inneren-Auge-sehen' meinen? Das läßt sich prinzipiell nicht klären. Genauso wenig, wie wir uns gegenseitig erklären könnten, was wir sehen, wenn wir die Farbe 'Blau' sehen.
Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber ich bin deshalb der Meinung, daß die Idee der Aphantasie lediglich auf einem Mißverständnis beruht.
Und das ist sehr schade, denn Ihr Argument wäre dann ein überaus starkes.
Danke fürs hochladen!
Sehr interessant. Vielen Dank für diesen Einblick.
Bei einigen wandelt sich die Vielfalt und Toleranz zur neuen Kategorisierung und zu einem neuen Nährboden für Intoleranz. Am Ende geht es dann wieder um eine neue Form der Abgrenzung. Um sich als besonders, weil für ach so offen und am Puls der Zeit, gehalten wird. Wer da Bock drauf hat bitte. Mir ist das zu dumm und arrogant.
2:00:10 „Nebeneffekte die man nicht einrechnet“ … Das ist ja süß in Schutz genommen 😂 Das man sich über diese „Nebeneffekte“ nicht bewusst ist sollte man bei einem so hohen intellektuellen Bildungsniveau nicht erwarten.
Sich aufgrund von xy anderen Menschen überlegen zu fühlen, ist, denke ich, immer problematisch. Gleichzeitig sollte man in der Lage sein, das eigene Verhalten für das Sinnvollere zu erklären und das Ganze im gesellschaftlichen Diskurs austragen zu können. Ein Spagat.
Ich glaube auch nicht, dass Bildung alleine jemanden vor den Fallgruben des Menschseins bewahren kann.
Danke für den Vortrag! Vielleicht habe ich es verpasst, aber mir hat die Erwähnung der Euphemismus-Tretmühle gefehlt. Selbst wenn es kleine positive Effekte des Genderns gibt, sollten sie nicht dauerhaft sein.
Ähnlich wie beim Wechsel von Flüchtlinge zu Geflüchtete zu Schutzsuchende hat die Änderung des Wortes nicht zu einer Änderung der Wahrnehmung der Personengruppe geführt, sondern zu einer Übertragung der bestehenden Assoziationen auf das neue Wort. Ähnlich ist es beim Wort Querdenker, das mittlerweile recht verbrannt ist.
Die englische Entsprechung "lateral thinking" ist wohl zumindest dort noch eher positiv besetzt. Wichtig in Wissenschaft und Technik, um auf entscheidende neue Ideen zu kommen, die aus eingefahrenen Strukturen ausbrechen. Im Deutschen hat es nun eher den destruktiven Beiklang, allen Anderen Prügel zwischen die Beine zu werfen.