Sehr sehr spannend. Mir begegnet die Epigenetik größtenteils bei Waldbäumen und eben genau der Frage der Vererbbarkeit von epigenetischen Modifikationen. Dies ist natürlich insbesondere bei sehr langlebigen Bäumen spannend zu beobachten. Z.B. in wie weit haben aktuelle Nachkommen eines alten Baumes ein anderes Methylierungsmuster als ältere Nachkommen die noch neben dran stehen. Bzw. falls man altes Saatgut noch finden kann (lagert teilweise noch auf Dachböden) etc. Hintergrund: Aktuell gehts dem Wald ja nicht soooo gut hinsichtlich unserer globalen Erwärmung. Viele Prognosen sind sehr negativ (denen schließ ich mich teilweise auch gerne an) aber in den letzten Jahren gibts immer mehr Forschung zum Thema: "Sind Waldbäume schneller und besser anpassungsfähig als gedacht?" - Vielleicht schon zu Lebzeiten und nicht nur über den Generationswechsel... Es gibt auch deutliche Hinweise bei ab vierhundert jährigen Bäumen: Die jüngeren Holzschichten haben eine andere DNA als älteres Holz. Es kommt also sogar zu "richtigen" Mutationen während des Baumlebens. Also vermutlich auch zu Mutationen der Blätter und damit auch der Blüte, Früchte, Samen. Jedenfalls herzlichen Dank! Besonders das Beispiel mit der Bienenkönigin ist äußerst anschaulich.
Danke für das Feedback. Und absolut: der mutmaßlich vorhandende epigenetische Einfluss auf sehr langlebige Pflanzen ist total spannend. Allerdings ist da die Forschung nach unserem Kenntnisstand noch sehr am Anfang.
Hallo Ben!! Vielen Dank für den informativen und wichtigen Zusatz zum Video! Inwiefern epigenetische Modifikationen im Pflanzenreich Einfluss haben ist super spannend. Dazu gab es eine spannende Beobachtung von Carl von Linne in den 1740er Jahren. Er erhielt eine Pflanzenprobe, die dem Echten Leinkraut sehr ähnlich sah, jedoch völlig andere Blüten aufwies. Da er Pflanzenarten anhand ihrer Blüten kategorisierte nannte er die Pflanze Peloria (gr. "Monster"). 300 Jahre später erkannte man aber, dass die DNA-Sequenz der Peloria und des Leinkrauts völlig identisch ist. Was die Wissenschaftler vor einem noch größerem Rätsel stellte. Erst die Epigenetik konnte eine Antwort finden! :) Bei der Monsterpflanze haben Methylgruppen ein am Blütenbau beteiligtes Gen "Lcyc" völlig ausgeschaltet. Diese Methylierung kann über die Samen (!!!) an folgenden Generationen weitergeben werden (bei Pflanzen findet keine umfangreiche Löschung und Rekonstruktion der DNA-Methylierungsmuster während der Keimzellenentwicklung und der früheren Embryogenese statt, hier ist die Frage nach der Vererbbarkeit klarer zu beantworten :D.) Aber auch über die momentane Anpassungsfähigkeit an abiotische Faktoren von Pflanzen wird geforscht! Ein Beispiel ist die Blühindikation der Arabidopsis thaliana. Diese Art kann ein unkontrolliertes und verfrühtes Blühen aktiv unterdrücken (vor allem nach einer längeren Kälteperiode). Durch epigenetische Prozesse wird "zu Lebzeiten" verhindert, dass Blüten gebildet werden, wenn die notwendigen Bestäuber noch nicht aktiv sind. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Wahrnehmung des abiotischen Faktors "Temperatur" zum Teil von Pflanzen epigenetisch reguliert werden. Wie genau das bei anderen Pflanzenarten aussieht, weiß man noch nicht ganz (im obrigen Kommentar von Science Lab Cologne drauf hinweisend, ist vieles noch unbekannt)... Ich denke aber, dass es die Hoffnung zulässt, dass die Bäume nicht ganz ohne Waffenrüstung den globalen Veränderungen unterlegen sind hehe ;) Dir noch einen schönen Tag :)
![DNA-Methylierung + Histonmodifikation [Epigenetische Regulation von Genen] - (Biologie, Oberstufe)](http://i.ytimg.com/vi/c6o7Z1qOXcc/mqdefault.jpg)
Super erklärt! Sehr informativ und verständlich :)
Ein wirkliches sehr informatives Video. Vielen Dank für die Arbeit :)
Gerne doch :)
Super! Mehr von Emilie sie erklärt alles sehr gut und mit Humor, weiter so! 💪🏻
Emilie ist echt großartig :)
Sehr sehr spannend. Mir begegnet die Epigenetik größtenteils bei Waldbäumen und eben genau der Frage der Vererbbarkeit von epigenetischen Modifikationen. Dies ist natürlich insbesondere bei sehr langlebigen Bäumen spannend zu beobachten. Z.B. in wie weit haben aktuelle Nachkommen eines alten Baumes ein anderes Methylierungsmuster als ältere Nachkommen die noch neben dran stehen. Bzw. falls man altes Saatgut noch finden kann (lagert teilweise noch auf Dachböden) etc.
Hintergrund: Aktuell gehts dem Wald ja nicht soooo gut hinsichtlich unserer globalen Erwärmung. Viele Prognosen sind sehr negativ (denen schließ ich mich teilweise auch gerne an) aber in den letzten Jahren gibts immer mehr Forschung zum Thema: "Sind Waldbäume schneller und besser anpassungsfähig als gedacht?" - Vielleicht schon zu Lebzeiten und nicht nur über den Generationswechsel...
Es gibt auch deutliche Hinweise bei ab vierhundert jährigen Bäumen: Die jüngeren Holzschichten haben eine andere DNA als älteres Holz. Es kommt also sogar zu "richtigen" Mutationen während des Baumlebens. Also vermutlich auch zu Mutationen der Blätter und damit auch der Blüte, Früchte, Samen.
Jedenfalls herzlichen Dank! Besonders das Beispiel mit der Bienenkönigin ist äußerst anschaulich.
Danke für das Feedback. Und absolut: der mutmaßlich vorhandende epigenetische Einfluss auf sehr langlebige Pflanzen ist total spannend. Allerdings ist da die Forschung nach unserem Kenntnisstand noch sehr am Anfang.
Hallo Ben!!
Vielen Dank für den informativen und wichtigen Zusatz zum Video! Inwiefern epigenetische Modifikationen im Pflanzenreich Einfluss haben ist super spannend. Dazu gab es eine spannende Beobachtung von Carl von Linne in den 1740er Jahren. Er erhielt eine Pflanzenprobe, die dem Echten Leinkraut sehr ähnlich sah, jedoch völlig andere Blüten aufwies. Da er Pflanzenarten anhand ihrer Blüten kategorisierte nannte er die Pflanze Peloria (gr. "Monster"). 300 Jahre später erkannte man aber, dass die DNA-Sequenz der Peloria und des Leinkrauts völlig identisch ist. Was die Wissenschaftler vor einem noch größerem Rätsel stellte. Erst die Epigenetik konnte eine Antwort finden! :) Bei der Monsterpflanze haben Methylgruppen ein am Blütenbau beteiligtes Gen "Lcyc" völlig ausgeschaltet. Diese Methylierung kann über die Samen (!!!) an folgenden Generationen weitergeben werden (bei Pflanzen findet keine umfangreiche Löschung und Rekonstruktion der DNA-Methylierungsmuster während der Keimzellenentwicklung und der früheren Embryogenese statt, hier ist die Frage nach der Vererbbarkeit klarer zu beantworten :D.)
Aber auch über die momentane Anpassungsfähigkeit an abiotische Faktoren von Pflanzen wird geforscht! Ein Beispiel ist die Blühindikation der Arabidopsis thaliana. Diese Art kann ein unkontrolliertes und verfrühtes Blühen aktiv unterdrücken (vor allem nach einer längeren Kälteperiode). Durch epigenetische Prozesse wird "zu Lebzeiten" verhindert, dass Blüten gebildet werden, wenn die notwendigen Bestäuber noch nicht aktiv sind.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Wahrnehmung des abiotischen Faktors "Temperatur" zum Teil von Pflanzen epigenetisch reguliert werden. Wie genau das bei anderen Pflanzenarten aussieht, weiß man noch nicht ganz (im obrigen Kommentar von Science Lab Cologne drauf hinweisend, ist vieles noch unbekannt)... Ich denke aber, dass es die Hoffnung zulässt, dass die Bäume nicht ganz ohne Waffenrüstung den globalen Veränderungen unterlegen sind hehe ;)
Dir noch einen schönen Tag :)
@@emilieb.1383 Danke Emilie :)
Richtig gut gemacht 😎🔥
Dankeschön :)
Cooles Video :)
Danke :)