Intensivtransport: Worauf achten beim Transport kritisch Kranker? (Intensivtransport Teil 1)

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  • Опубліковано 5 жов 2024

КОМЕНТАРІ • 19

  • @josephkaiser1961
    @josephkaiser1961 3 роки тому +14

    Zusammenfassung der "sechs Phasen" des Intensivtransportes: (private Ausarbeitung!)
    1. Entscheidung zur Intensivverlegung durch behandelnden Arzt (Planungsphase)
    2. Anforderung und Vorbereitung des Transportmittels
    3. Arzt-Arzt- Gespräch
    4. Übernahme des Patienten in der Quellklinik
    5. Durchführung des Transports
    6. Übergabe des Patienten in der Zielklinik
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    1.
    Die Entscheidung zur Transportindikation wird in der Regel durch den behandelnden Arzt der Quell-Klinik und den verantwortlichen Arzt der aufnehmenden Ziel-Klinik gestellt. Grundsätzlich besteht eine Transportindikation dann, wenn die erweiterten und weiterführenden Behandlungsoptionen eine Besserung des Outcomes für den Patienten bewirken und die durch den Transport verursachten Risiken nicht überwiegen. Die Auswahl des geeigneten Rettungsmittels hängt von vielen Faktoren ab.
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    2.
    Die Transportmittelauswahl. Die Auswahl eines geeigneten Transportmittels obliegt regelhaft dem anfordernden Arzt. Hierzu müssen immer die folgenden Faktoren in die ärztliche Entscheidungsfindung einbezogen werden:
    - Erkrankungs-, Verletzungsschwere
    - Notwendige intensivmedizinische Therapie auf dem Transport
    - Zeitfenster für den Transport (sofort, dringlich, planbar)
    - Transportstrecke
    Nicht zu vergessen ist hierbei die Leitstelle, welche die Durchführbarkeit abklärt und organisiert.
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    3.
    Bei Intensivtransporten soll möglichst frühzeitig ein „Arzt-Arzt“ Gespräch zwischen Klinikarzt und transportbegleitenden Arzt stattfinden.
    Dieses Gespräch dient dem medizinischen Informationsaustausch sowie der Absprache der notwendigen Transportvorbereitung.
    Vor Beginn des Transportes ist ein persönliches Übergabegespräch zwischen den zuständigen Ärzten notwendig, um behandlungsrelevante Informationsdefizite zu verhindern.
    Vor Transportbeginn entscheidet der transportierende Arzt über noch notwendige medizinische Interventionen und die erforderliche Überwachung während des Transports. Außerdem trägt er für den Transport die Verantwortung und entscheidet über die Therapie währenddessen.
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    4.
    Vor Beginn des Transportes ist ein persönliches Übergabegespräch zwischen den zuständigen ärztlichen Kollegen notwendig. Hierbei sollen „Flüchtigkeitsfehler“ mit Informationsdefizit verhindert werden. Dies bedeutet, dass wichtige Sachverhalte sorgfältig schriftlich protokolliert werden müssen.
    Ein Arztbrief ist ebenso wie die aktuellen Untersuchungsbefunde selbstverständlich, diese ermöglichen eine medizinische Einschätzung des Transportrisikos.
    Besonders bei Beatmungspatienten sollen weiterhin ein aktuelles Röntgenbild des Thorax, sowie eine aktuelle Blutgasanalyse vorliegen. Falls zentralvenöse Katheter neu angelegt worden sind, ist besonderer vor dem Lufttransport, ein aktuelles Röntgenbild des Thorax notwendig.
    Falls für den Transport spezielle Medikamente oder Blutpräparate etc. erforderlich sind, müssen diese entsprechend kontrolliert und mitgenommen werden.
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    5.
    Die Umlagerung erfolgt erst nach entsprechender Teameinweisung. Zudem sollte ein Team-Time-Out stattfinden. Laufende Therapie fortsetzen.
    Grundsätzlich soll die Therapie sinnvoll auf das für den Transportzeitraum notwendige Maß beschränkt werden. Dies bedeutet vor allem die Fortführung der Analgosedierung oder Narkose sowie die kontinuierliche Gabe kreislaufwirksamer Substanzen (Katecholamine, Antiarrhythmika). Weitere Medikationen wie Elektrolyte und Diuretika werden nur bei längerer Transportdauer belassen.
    -> Effektive und sinnvolle Therapieansätze sollen grundsätzlich fortgeführt und nur im begründeten Einzelfall geändert werden.
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    6.
    Übergabe des Patienten an die Zielklinik mit allen wichtigen und relevanten Informationen wie Beatmungsparameter und der laufenden Therapie während des Transportes. Für Rückfragen bereithalten.
    Nach Erreichen der Zielklinik sollte ein Kollege die Örtlichkeiten erkunden, um Stationen, Aufzüge usw. unmittelbar ansteuern zu können - sofern diese noch nicht bekannt sind.
    Erst wird der Patient übergeben (zusammen mit den unmittelbar wichtigen Hinweisen wie Beatmungsparameter), danach erfolgt die Information des Klinikpersonals. Zuletzt die Dokumentation.
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  • @Afanasjew
    @Afanasjew 3 роки тому +4

    Danke für das, wie immer, lehrreiche Video. Ich schließe die Beatmung jedoch zum Schluss um so wenig wie möglich die "mobilen" Sauerstoffreserven zu schonen, falls dann doch der Aufzug kaputt geht ...

    • @Nerdfallmedizin
      @Nerdfallmedizin  3 роки тому +1

      Auch ein guter Ansatz! 👍🏻👍🏻

    • @manuelschmidt1081
      @manuelschmidt1081 3 роки тому

      Zu "wann wird die Beatmung umgesteckt" gibts ja "zuerst" und "zuletzt".
      Bei zuerst hat es den Vorteil, dass man sich Patient und Beatmungsgerät aneinander gewöhnen können und man in Ruhe auf Station mit Personen die bisher die Beatmung geführt haben passend adaptieren kann und man auf Station besser nochmal eine "mal eben schnell"-BGA machen kann.
      Mit einem 2,5m ZGA-Schlauch ist die mobile O2-Reserve da kein Problem.

  • @proudy015
    @proudy015 3 роки тому +6

    Und somit ist der Samstag auch gerettet!

  • @Minimausrettung
    @Minimausrettung 3 роки тому +6

    Noch ein Punkt zum Thema „Übergabe“: ne aktuelle BGA einfordern...nicht nur, um sich nen Überblick über die tatsächliche Beatmungssituation zu verschaffen, sondern auch wieder zur Antizipation von Problemen. Ist ja noch nieeeeee vorgekommen, dass noch schnell das Kalium frisiert wird. Oder so was Banales wie der BZ...ansonsten: schönes Video. Freue mich auf den nächsten Teil!

  • @andreasbauchle5789
    @andreasbauchle5789 3 роки тому +1

    Wie immer eine Freude euch zuzuhören!!! 2021 fängt so doch glatt etwas besser an! Danke!!

  • @bjornheidemann2783
    @bjornheidemann2783 3 роки тому +8

    Mal wieder ein top Video freue mich auf mehr!!

  • @pKelMit
    @pKelMit 3 роки тому +2

    Gute Zusammenfassung! Ich würde noch 3 dinge in den Ring werfen wollen:
    1.
    Genaue Dosierung in den Perfusoren, sprich wie sind die aufgezogen (60yg oder 100yg oder 200yg noradrenalin/ml? 10yg oder 5yg/ml Sufenta? Propofol 1 oder 2%?)
    Hier gibt es so Unterschiedliche "Hausstandards" und nicht immer ganz einheitliche Beschriftungen...
    2.
    Haben alle meine Geräte genug Akku-Kapazität oder kann ich sie im RTW/ITW laden (idr nur 12v Ladung etc.) Vor allem interessant, bei externen Devices wie Schrittmacher, LVAD, ILA etc. und natürlich aber auch so banal wenn man nen Perfusor von der ITS mit nimmt.
    und 3.
    Den Patienten frühzeitig auf eine Transporttaugliche, also idr i. v. - Sedierung wechseln. Nichts ist blöder als wenn man die Anaconda abbaut, Propofol anbaut und 10 Minuten nach dem Verlassen der Klinik fängt der Patient an spastisch zu werden, zu pressen etc.
    Generell möglichst einen steady state herstellen mit Beatmung, Sedierung und Kreislauftherapie (sofern zeitlich möglich) und nicht unmittelbar nach dem umbetten loslaufen. Ich baue z. B. gern die Beatmung schon sehr früh aufs Transportgerät um (sofern man es denn an die Wand anschließen kann). etc.

  • @TheSpiesi
    @TheSpiesi 3 роки тому +1

    Wieder einmal ein super Video. Wichtig wäre beim ITW-Transport sehr adipöser Patienten u.a. neben dem Gewicht auch die Breite des Patienten, 150kg auf 1,40m sind schon schwerer zu verstauen als 150kg auf 2m (Auflagenbreite -> evtl. Verbeiterung, Schwerlastvakuummatratze o.ä., Gurtverlängerungen). Beim ITH kann manchmal die Ladeöffnung etwas knapp bemessen sein bei sehr breiten Patienten, kommt dabei auf das Flugmuster und die Ladetechnik an. Evtl. muss in vorhinein die Maschine auf Schwerlast umgerüstet werden.
    Macht weiter so und bleibt gesund

  • @romeo2470
    @romeo2470 3 роки тому +1

    vielen Dank, wichtiges Thema, gerade in diesen Tagen

  • @Ulleminati
    @Ulleminati 3 роки тому +3

    Vielen Dank, wie immer ein hilfreiches Video, ich freue mich schon auf den nächsten Teil! Könntet ihr auf Spielregeln beim Perfusorenwechsel eingehen? Da Perfusoren(-wechsel) im Regelbetrieb des Rettungsdienstes nicht häufig vorkommen bin ich da zugegeben unsicher;
    Nehme ich die bereits laufenden Spritzen der Klinik mit, schließe ich beim Wechsel den 3-Wegehahn um Boli zu verhindern, auf was sollte ich generell achten?
    Vielen Dank!

    • @Nerdfallmedizin
      @Nerdfallmedizin  3 роки тому +4

      Das nächste Video ist schon im Kasten. In unserem Video zu Perfusoren gehen wir ja auch die Basics ein.
      Zum Wechsel:
      Bei sehr hoch (ca. >2mg/h Nor/Epi) laufenden Katecholaminen am besten überlappend wechseln, also einen neuen Perfusor langsam hochdrehen und den anderen über einige Minuten entsprechend runter.
      Sonst schnell wechseln und vor dem Wechsel kurz (30s) mit doppelter Laufrate laufen lassen... Wären so unsere Vorschläge, hat jemand andere Tricks?

    • @TheSpiesi
      @TheSpiesi 3 роки тому +1

      @@Nerdfallmedizin würde vorschlagen, den Wechsel gerade potenter, hochlaufender Katecholamine, den Wechsel durch das erfahrene ITS-Team machen zu lassen. Ist keine Schande, Perfusoren im RD ist ja eher so was, was man alle paar Jahre nur verwendet. Zur Not hat man auf dem ITW ja noch einen erfahrenen Intensivarzt dabei.

  • @just_lurking1644
    @just_lurking1644 3 роки тому +4

    Schon vieeel zu lange kein Video mehr geguckt :D

  • @hupfer7047
    @hupfer7047 3 роки тому

    Noch ein Tipp:
    Bei beatmeten Patienten immer darum bitten, eine geschlossene Absaugung dranzumachen. Gerade jetzt. Direkt beim Arzt-Arzt-Telefonat vor/bei der Anfahrt ansprechen.