+++ Reaktion auf Kommentare +++ Freut mich, dass die Vorstellung des Paradoxons bei den meisten Zuschauern auf Zustimmung stößt und zu eigenen Überlegungen und Diskussionen anregt. Vereinzelt lese ich aber auch Kommentare, die - zu Recht - kritisieren, dass in der von mir präsentierten Version des Paradoxons gar kein Paradoxon vorliegt, sondern nur ein leicht zu entlarvender Fehlschluss des Verurteilten. Wenn man das Paradoxon leicht abgewandelt erzählt, wird ein wirkliches Paradoxon daraus: Der Gefangene sagt: am Sonntag kann die Hinrichtung sicher nicht geplant sein, denn andernfalls wüsste ich es ja bereits nach Samstag Mittag und wäre nicht überrascht. Also: Sonntag scheidet aus, quasi per Widerspruchsbeweis. Samstag kann ebenso wenig Hinrichtungstag sein, denn nach Freitag Mittag wüsste ich, dass nur der Samstag in Frage kommt, nachdem ja der Sonntag bereits ausgeschlossen werden konnte usw. Und, merkt Ihr was? Hier ist die Argumentation des Verurteilten logisch sattelfest und man kommt dem Paradoxon nur mit erkenntnistheoretischem Zugang auf die Schliche. Insofern nicht verwunderlich, dass hierüber zahlreiche kontroverse Schriften verfasst wurden.
Und das ändert jetzt was? Es ist immernoch der gleiche Logikfehler: er argumentiert in der Zeit rückwärst, während wir vorwärst leben und hinrichten ;-)
Ich kann zwar auch keinen Unterschied zur ursprünglichen Formulierung erkennen, aber wenn man lange genug darüber nachdenkt, schält sich das paradoxe schon heraus. Den Sonntag z.B. kann er ja gar nicht wirklich ausschließen, auch wenn er den Samstag überleben würde, denn eben weil er so argumentiert, wäre die Hinrichtung am Sonntag eine Überraschung für ihn.
Das Paradoxon liegt darin, dass es dem verurteilten offenbar egal zu sein scheint, was mit ihm passiert und wann sie ihn aufs schafott führen... seine argumentationskette klingt allerdings wie von jemandem der grünen... tut mir leid, ich habs nicht verstanden
@@Mathegym , ja, es lenkt in dieser Formulierung noch etwas mehr vom Fehlschluss ab. Der Mann schließt aus Dingen, die keine Fakten sind, sondern nur vage Wahrscheinlichkeiten. "Weil er ja sonst am Samstag schon wüsste..." Ignoriert total, dass er dafür den Samstag-Nachmittag erst mal erreichen muss, was mit einer Wahrscheinlichkeit von 6 zu 7 nicht eintreffen wird. Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass er vermutlich am Samstag gar nichts mehr weiß, weil schon tot. Diese Möglichkeit ignoriert die Argumentation des Verurteilten.
Da er jeden Tag aus seine Sicht für seine Hinrichtung ausschließt, ist die Hinrichtung, egal an welchem Tag sie stattfindet, eine Überraschung für ihn und damit das Urteil erfüllt!
Oh mann, wo soll man da anfangen und wo aufhören.... Das alles hat mit subjektivem empfängerhorizont und unterstellten Annahmen zu tun die eben so nicht eintreten weil sie "subjektiv " sind - alles andere ist der Versuch einer Pseudo-Objektivuerung und darüber nachzudenken Zeitverschwendung.
Er kann schon nach Freitag Mittag ausschließen, daß er Sonntag nicht hingerichtet werden kann, denn die Voraussetzung dafür , daß er am Sonntag hingerichtet wird ist immer, daß er den Samstag überlebt. Somit ist die Bedingung zu jedem Zeitpunkt erfüllt, daß er den Sonntag ausschließen kann. Ich denke der Lösungsansatz hat zu tun mit dem Begriff "Überraschung " Man kann zunächst den Tag logisch auschließen..Aber: Gerade aus dem folgerichtigen Ausschluss folgt die Überraschung dann, wenn er doch hingerichtet wird. Und umgekehrt folgt wieder aus der Forderung " Überrschung", daß er nicht hingerichtet werden kann. ....
Die größte Überraschung dürfte sein, wenn die Hinrichtung doch am Sonntag stattfindet. Die Weisheit des Urteils erschließt sich einem Mathematiker nicht unbedingt. Im Übrigen: da völlig beliebig ist, was "woke" ist oder was man dafür hält, ist die Bemerkung dazu reichlich nervig.
Seine Definition war offensichtlich 'übertriebene Empfindlichkeit'. Es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass Menschen, die sich als Woke bezeichnen, ein sehr infantiles Wesen haben. Schutzräume 'Safe Spaces', generell Schutz vor Hasssprache, verbaler Gewalt, waren ja alles Anliegen der Wokewelle. Also kann generell schon im Zusammenhang übertriebener Empfindlichkeit von Woke gesprochen werden. Halte ich für legitim, das Wort in dem Zusammenhang benutzt zu haben.
Genau. Wenn er den Samstag überlebt, weiß er nur, dass der Richterspruch nicht "korrekt" umgesetzt werden kann. Der Henker hat aber immer noch drei unterschiedliche Möglichkeiten, gegen den Spruch zu verstoßen - gar nicht hinrichten, länger als vorgesehen warten oder eben doch kurz vor der Deadline (no pun intended...) mal mit Arbeiten anfangen.
@@TobiasReiner-o8g falsch! Du verwendest damit ein Narrativ der rechten Szene, welche "woke" zum Kampfbegriff gegen progressive Ideen verwendet. Woke hat nichts mit "Überempfindlichkeit" zu tun. Es sei denn man will "linke" Vorschläge absichtlich diskreditieren um damit einer sachlichen Diskussion aus dem Weg zu gehen.
Totaler Quatsch: Gewissheit herrscht nur am Samstag Mittag, aber am Freitag natürlich nicht, denn der Samstag lässt sich erst ausschließen, wenn man da noch lebt. Pseudo ´"Logik" für Einfältige...
Ein paradoxon ergibt sich nur über das, dass dem tötungskandidaten rechte eingeräumt würden. Und sich 24h in sek aufgelöst elend in die länge ziehen würde und für ihn den effekt der überraschung mindert? Siehe boxmatch gegen einen gegner, der ne 100%k.o. rate hat und diese von der ersten bis zur letzten runde errang. Auch wenn der dich in der tausendstel sekunde vorm gong wegballert, weisst du es bis es passiert nicht, wann genau.
Ich frag mich auch grad wie man darüber Bücher schreiben können soll. Tolle Experten. Ich bin entsetzt. Ist doch klar, dass man die einzelnen Tage nicht verknüpfen kann.
Mal im Ernst, der Gefangene beantwortet die Frage direkt selbst. Wenn er am Samstag Mittag noch leben sollte ... impliziert bereits, dass er keine Gewissheit darüber haben kann, dass er bis dahin überlebt. Somit hat er sich selbst getäuscht. Eben wie jemand, der von 10 Fingern ausgeht, dann aber von 10 runter zählt - und in der Mitte die Art zu zählen ändert....
Korrekt, "wenn" bedeutet mehrere Möglichkeiten, die andere ist, dass er Samstags nicht mehr lebt. Er hat die Sache nicht zu Ende gedacht, die Realität hat ihn eingeholt, er wurde überraschend hingerichtet😂.
Die Logik, die der Gefangene anwendet, ist tatsächlich einwandfrei, sie ist in der Spieltheorie bekannt. Allerdings kann er nur unter der Voraussetzung nicht überrascht werden, wenn er jeden Tag aufs Neue davon ausgeht hingerichtet zu werden. Überraschung ist nicht dasselbe wie (Un)Gewissheit, welche er bis zum Samstag Mittag eben nicht haben kann.
@ Da hätten wir es schon. Wenn ein Richter sagt, der Gefangene muss irgendwann im Laufe der Woche überraschend hingerichtet werden, entsteht das "unsichtbare" Paradoxon, denn es gibt eine Endlichkeit. Der Gefangene müsste nur sagen "Wo ist die Überraschung, wenn ich mit Gewissheit sagen kann, dass es im Laufe dieser Woche passiert?" und er wäre theoretisch aus dem Schneider. Tag für Tag ergibt keinen Sinn. Wenn man es auf die Tage runterbricht, dann als nächstes auf die Stunden. In einer Todeszelle sitzen und auf die Hinrichtung warten - mit dem Wissen, dass es entweder passiert oder nicht, morgen oder erst in 30 Jahren - das ist die Ungewissheit, aus der die geistige Folter entspringt.
Das erinnert mich so bisschen an die Geschichte mit dem Läufer, der einen anderen nicht einholen kann. Er muss ja immer erst die Strecke bis dorthin aufholen, wo der andere Läufer gerade ist. Und wenn er dort ist, ist der andere schon wieder ein Stück weitergelaufen. Dann muss er das aufholen. Der andere ist unterdessen wieder ein Stück weiter. Und so weiter und so weiter. Die einzelnen Stückchen werden zwar immer kleiner bis zu unendlich klein. Aber dementsprechend dauert es auch unendlich lange, bis er den anderen eingeholt hat. Das ist auch so ein Ding, wo die Zerlegung des Problems in zu viele Einzelteile den Blick fürs Ganze verstellt.
„Ich bin kein Freund übertriebener Wokeness“- und das als Lehrer. Respekt. Bravo!!! Hoffentlich werden Sie nicht als Nazi aus dem Schuldienst entlassen.
Die Argumenation ist logisch nicht schlüssig, da der Gefangene bei den Varianten Montag bis Freitag immer implizit voraussetzt, dass er Samstag überlebt. Das ist nicht richtig.
Das Urteil des Richters ist überhaupt nicht widersprüchlich. Wenn der Verurteilte geistig nicht in der Lage ist, dieses Paradoxon zu formulieren, ist jeder Tag mit Ausnahme des letzten eine Überraschung. Wenn es aber dieses Paradoxon formulieren kann und deswegen davon ausgeht, ihm kann gar nichts passieren, dann ist sogar jeder der 7 Tage eine Überraschung!
der Sonntag sollte er bis dahin überlebt haben, ist es auf jeden Fall eine Überraschung, und ich bin mir sicher, er wird gegen Mittag immer nervöser ob nicht doch die böse Überraschung kommt, denn nach seiner Logik rechnet er nicht mit einer Hinrichtung.
Nach langem Überlegen ist meine Meinung hierzu: Die Schlussfolgerungen des Gefangenen sind nur unter der Prämisse korrekt, dass laut Urteilsspruch der Überraschungseffekt zu 100% garantiert sein muss. Das ist nämlich in der Tat unmöglich. Diese Prämisse muss aber nicht stimmen. Wenn der Richter beispielsweise damit zufrieden ist, dass eine (6/7) Chance auf Überraschungseffekt besteht, dann kann diese auch tatsächlich umgesetzt werden, indem man aus den zur Verfügung stehenden 7 Tagen absolut willkürlich wählt, z.B. durch Auslosung. Zu (1/7) wird der Sonntag ausgelost - in diesem Fall ist die Hinrichtung wirklich nicht überraschend. Zu (6/7) allerdings wird einer der anderen Tage ausgelost, was zu einer Überraschung führt. Auch der Samstag ist hierbei ein vollwertiger Überraschungstag, denn der Gefangene kann sich Freitagabends eben nicht auf die Auswahllogik der Vollstrecker verlassen und den Sonntag ausschließen, wenn es keine Auswahllogik gab, und der Sonntag ein tatsächlich möglicher Hinrichtungstermin ist.
Unter der Prämisse ist aber die Spannung erst am Samstag vorbei. Vorher herrscht ja zu 100% Ungewissheit, auch wenn dann natürlich nicht mehr gegeben ist, dass es einer von 7 Tagen sein kann.
für mich ist die auflösung nicht schlüssig. warum sollte es am freitag voraussetzung sein, den samstag überlebt zu haben? es ist freitag mittag, er darf daher den samstag nicht überleben, weil er sonst am sonntag nicht überrascht wäre. damit kann er sich sicher sein, dass es der samstag ist, womit am vorhergehenden das selbe gedankenspiel folgt. ich glaube, das paradoxon steckt im übergang zum sicher sein, dass er überleben wird. vielleicht darf er das paradoxon nicht laut aussprechen, damit die richter nicht wissen, dass er sich sicher ist, zu überleben. dann kann er sich aber wiederum nicht sicher sein, ob die richter wissen, dass sie ihn nicht hinrichten dürfen, wenn er es nicht ausspricht. kann mir gut vorstellen, dass es hier einiges zu philosophieren gibt 😊
Man könnte auch den Sonntag als Termin festlegen, denn der Delinquent ist sich ja sicher, dass die Hinrichtung nun nicht mehr stattfinden dürfte. Deswegen ist sie dann doch wieder überraschend. Ist wirklich ein verzwicktes Problem, und ich verstehe, dass sich die Philosophen hier ausgiebigst zoffen können 🤣
Sehr schöner Ansatz. Tatsächlich fehlt ja der Zeitrahmen, in welchem das Überraschtsein als solches gelten soll. Ist die "Überraschung" nicht bereits wieder vorbei, wenn der Delinquent mit dem Vollstrecker auf dem letzten Weg ist? Und wäre sie nicht sofort wieder da, wenn die Hinrichtung doch wieder abgebrochen werden würde? Das wäre dann bereits eher die totale Verwirrung. 🤣😱
aber er darf den samstag nicht überleben, weils sonst fix der sonntag ist und ers dann wüsste. daher muss es der samstag sein, was aber nicht sein darf, weil ers dann wüsste. daher kommt der vorhergehende tag und das gleiche spielchen startet von neuem.
@@Pummi1982 Ich glaube, ist es rein mathematisch zu betrachten. Du kannst keine Schlussfolgerung fortsetzen, wenn die ursprünglich Annahme nur und ausschließlich für die erste und einzige Annahme als Grundlage dienen kann. Ich denke, das ist hier gegeben. Die Annahme, er würde den Samstag überleben und deswegen gibt es keine Überraschung mehr, gilt eben nur ein einziges Mal. Nur bei dem ersten Fall, nicht bei den fortgesetzten Schlussfolgerungen.
Fand ich gut, dass er drauf gekommen ist, dass er am Sonntag nicht hingerichtet werden kann. Wäre in seiner Situation wohl nicht drauf gekommen. Das es aber der einzige Tag ist der ausgeschlossen werden kann war mir gleich klar. Hab dann bis zum Ende geschaut weil ich dachte, dass da mehr dran ist.
Aber selbst am Sonntag! Er ist sich sicher, dass er nicht am Sonntag gehenkt werden kann, weil keine Überraschung. Nur gerade dadurch ist er ja um so überraschter, dass er doch gehenkt wird! Seine eigene Kalkulation wird ihm zum Verhängnis.
Ein Paradoxon ist es nur, wenn man an diesem Punkt aufhört zu denken. Wir sind an dem Punkt, dass er jeden Tag als den Tag der Hinrichtung ausschließen kann. Wenn er sich jetzt selbst fragt (zuerst Montag Morgen, danach Dienstag usw.) ob es ihn überraschen würde, wenn er heute hingerichtet wird. Dann müsste er an jedem Tag mit "Ja" antworten. Und somit ist wieder jeder Tag möglich. Jetzt ist die Frage, ob er jetzt nicht wieder von vorne anfangen könnte, den Sonntag auszuschließen, allerdings gilt die ursprüngliche Annahme nicht mehr, sodass er diesmal den Sonntag nicht ausschließen kann. Somit bleibt er im ungewissen, ob das Urteil vollstreckt wird oder nicht und wenn ja, an welchem Tag. Jedenfalls sehr spannender Fall :)
Gut, das war jetzt aber nur die Hinrichtung. Für die Rückrichtung muss man die Perspektive der Henker betrachten und sich vorstellen, dass sie den Tag der Hinrichtung bereits im Voraus planen (und eben geheimhalten wollen): Die *wissen*, dass sie den Gefangenen nicht am Sonntag hinrichten dürfen (weil er dann ab spätestens Samstagmittag unüberrascht bliebe). Entsprechend können sie den Sonntag nicht erst ab Samstagmittag ausschließen, sondern bereits dann, wenn sie den (geheimen) Tag der Hinrichtung festlegen wollen. Und dann funktionieren die ganzen logischen Schlüsse aus dem Video doch wieder. Also ja, strenggenommen müsste man das Urteil abändern, dass es diese Voraussetzung "Gefangener *muss* überrascht sein" fallen lässt. Oder man einigt sich auf eine Wahrscheinlichkeitsverteilung, die Vollstreckungen an unendlich vielen verschiedenen Tagen erlaubt, aber nach hinten hin immer kleiner wird. So dass man die Chance, dass der Gefangene mehr als n Tage überlebt, beliebig klein bekommt. Da bräuchten die Vollstreckungsbeamten aber Kenntnisse in Maßtheorie, und wir sind hier ja im Strafvollzug, nicht im Maßregelvollzug. Außerdem drängt der Bund der Steuerzahler weiter auf die schnelle Hinrichtung am Montag...
Nein. Es gibt auch nach dieser Logik keinen Grund, warum der Gefangene nicht überrascht werden würde, wenn man ihn zum Beispiel am Donnerstag hinrichtet... Tatsächlich wäre die Überraschung noch größer, wenn der Gefangene fälschlicherweise davon ausgeht, dass er an dem (welchen auch immer) Tag keinesfalls hingerichtet werden kann! 🤷
Das ist das Geheimnis derjenigen, die "wokeness" nur als Kampfbegriff verwenden, abgeleitet von den Narrativen der rechten Szene und keinerlei Ahnung haben, was der Begriff "woke" wirklich bedeutet, wo er herkommt, wie er sufkamm und wann überhaupt. Das Problem der 2/3 Gebildeten.
@notoriousgismo2013 falsch. Die rechte Szene hat dieses Wort zu einem Kampfbegriff umgemünzt um mit diesem Narrativ progressive Ideen und Projekte zu diskreditieren. Bist du auch so einer aus der AfDer-Szene?
Interessante Aufgabe. Die Argumentation im Video funktioniert aber nur, wenn man von einer Tötung des Gefangen spricht. Man könnte ja auch eine Aufgabe formulieren, wo man nicht stirbt. Beispielsweise: Nächste Woche holen wir dich an einem zufälligen Tag (Montag - Sonntag) ab, um mit dir deinen Junggesellenabschied zu feiern. Damit du dich nicht schon vorbereiten kannst sagen wir dir den Tag nicht. Jetzt legen die Mitfeiernden somit heute schon den Tag fest (damit sie genug Zeit haben alle zu informieren und einzuladen usw.) Wie wäre dann die Auflösung? Aus meiner Sicht kann derjenige alle Tage ausschließen: wenn er am Sonntag zum Jungesellenabschied "spontan" abgeholt wird, wüsste er das ja bereits am Samstag Abend, ...
Das erinnert mich an Achilles und die Schildkröte, weil es auf falschen Annahmen beruht und ich heute kann kaum noch nachvollziehen, wie das damals ein Problem war.
Also bis zu einem bestimmten Punkt, ist die Schildkröte vorne. Und man kann sich unendlich nah an diesen Punkt raniniterieten, ohne ihn zu erreichen. Nehmen wir einen Strecke von 2m, Kröte hat 1m Vorsprung, läuft 1m in 1min. Läufer läuft 1m in 30sec. - Kann der Läufer die Schildkröte bis zum Ziel ÜBERholen? Nope. Aber er kommt beliebig nah ran.
Aus meiner Sicht ist das Problem hier, dass wir von einer linearen Zeit ausgehen, die Argumentation des Gefangenen jedoch die Zeit 'zurückspult'. Es ist tatsächlich so, dass er alle Tage ausschliessen kann, aber eben erst dann, wenn er am Zeitpunkt des 'ersten' Arguments angekommen ist, also am Samstag um 12h01.
Am Freitag gibt es für ihn keine Überraschung. Er weiß, dass er den Samstag nicht überleben darf, damit der Sonntag nicht zur Gewissheit wird. Also muss er, wenn denn noch am Freitag lebt, am Samstag hingerichtet werden. Aber somit wird auch der Samstag zur Gewissheit. Das kann man jetzt für die restliche Woche weiter ausdenken. Für mich gibt es keine Lösung für das Paradoxons. Gutes Video. 👍
Der eigentliche Fehler liegt daran, dass wir vorwärts leben in der Zeit. In der Logik mit Samstag zu beginnen ist eben falsch. Wenn man zwingend logisch mit Montag beginnt, ist eben doch jeder Tag eine Überraschung.
(in dem fall dass er Samstag noch leben würde) Was mich daran stört ist dass wenn er am Sonntag hingerichtet wird es zwar eine Überraschung gibt, da er ihn für sich selber ausgeschlossen hat aber es ist nicht die selbe Art von Überraschung, denn wenn er Samstag nicht hingerichtet wird, wird er dann am Samstag Abend überrascht sein dass er nicht hingerichtet wurde aber es ist eine andere Überraschung als die plötzliche Mitteilung der Hinrichtung. Nach Samstag wüsste er dann logischer weise dass er am Sonntag hingerichtet wird. Ich denke das ist auch ein Knackpunkt. Aber ist ja auch egal weil dieses ganze Szenario nur funktioniert weil er eine "was wäre wenn" Situation untergeschleust hat. Der muss ja erstmal dort hinkommen.
Wenn ich vieles hier lese denke ich, das eigentliche Problem ist das die meisten die Fragestellung gar nicht begriffen haben Ein Paradoxon sehe ich hier nirgends, alles was im Video dargelegt wurde passt.
2:20 Bevor ich das Video weiterschaue: Ja, der Sonntag wurde ausgeschlossen unter der Prämisse, dass der Verurteilte am Samstag noch lebt. Allerdings ist diese Prämisse am Freitag noch nicht zutreffend, daher kann der Sonntag am Freitag auch noch nicht ausgeschlossen werden (und damit auch nicht der Samstag). Analog für die anderen Wochentage...
Genau, das Beispiel ist in sich unlogisch. Der Verurteilte kann am Freitag so gar nicht denken, weil er nicht weiß, ob er am Samstag noch lebt, um den Sonntag dann ausschließen zu können. Habe danach weggeklickt, weil es kein Paradoxon, sondern nur ein Denkfehler ist. Langweilig!
@sasasander Naja, die meisten Paradoxa basieren auf Denkfehlern und Fehlschlüssen. In diesem Fall war es halt relativ einfach zu erkennen, aber es gibt auch Beispiele, wo das nicht ganz so trivial ist, bspw. Zwillingsparadoxon im Rahmen der SRT.
@@YouMcLeaf Wenn ein Paradoxon wirklich gut ist, kann es Spaß machen darüber nachzugrübeln, oder zu diskutieren, aber das hier ist ja im Ansatz unlogisch.
Doch der Verurteilte kann am Freitag schon den Sonntag ausschließen. Der Verurteilte weiß am Freitag "entweder ich sterbe am Samstag oder am Sonntag". Er weiß auch schon am Freitag, dass falls er den Samstag überleben sollte, er am Sonntag sterben müsste, was ohne "Überraschungseffekt" nicht mehr möglich ist. Also muss er am Samstag sterben, durch diese Gewissheit wäre aber auch der Samstag ausgeschlossen usw.
Das einzige Problem liegt hier glaube ich am "Überraschungseffekt". Sobald der Verurteilte den Schluss zieht, dass er nicht sterben kann, würde es ihn überraschen, hingerichtet zu werden. Dasselbe gilt eigentlich auch für den Fall, dass er den Samstag überlebt, wenn er da den Schluss zieht, dass er nicht mehr hingerichtet werden kann. Um zu überleben müsste er also eigentlich darauf vorbereitet sein, am Sonntag zu sterben und darf nicht darüber reflektieren und schließen, dass er ja also nicht mehr sterben kann. Deswegen ein etwas blödes Paradox
Der Richter dürfte nicht den Fehler begehen, die Vollstreckung zeitlich einzugrenzen. Sondern einfach das Urteil fällen, irgendwann in Zukunft wird es vollstreckt, es sei denn, der Veruteilte stirbt vorher.
Der Kriminelle macht einen Denkfehler. Weil er eine Kette macht - vom Sonntag zurück. Was nicht zulässig ist - er kann also nicht die Tage einen nach dem anderen ausschliessen. Allerdings wird die Überraschung von Tag zu Tag weniger - bis auf Null.
ich sehe es ganz anders: selbst die erste Zeile ist nicht korrekt. Wenn er den Samstag mittag überlebt, dann geht er ganz sicher davon aus, dass das Urteil gegen ihn nicht vollstreckt werden kann. Und damit ist auch die Vollstreckung am Sonntag überraschend, da er damit nicht mehr rechnet. Oder anders gesagt: da der Verurteilte aufgrund seiner Überlegungen zu dem Ergebnis kommt, dass die Strafe gar nicht vollstreckt werden kann, ist jeder Zeitpunkt überraschend und erfüllt damit den Richterspruch. Das Paradoxon liegt wohl eher darin, dass die Mathematik (und erst recht die Philosophie) manchmal Probleme aufstellt, wo es gar keine gibt ... Und wenn man es schon philosophisch sieht: warum sollte man den genauen Zeitpunkt verheimlichen. Der Straftäter zittert einem konkreten Zeitpunkt doch viel angespannter entgegen, als wenn er irgendwann vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Oder anders gesagt: "entspannt hängt es sich leichter" 🙂
Danke für die Aussage, dass Sie kein Freund übertriebener Wokeness sind. Man hat ja heutzutage das Gefühl, die ganze Welt sei verrückt geworden, gerade an den Unis. 🤔
Er reagiert doch übertrieben. Wie soll man diesen Einschub, den er macht, sonst verstehen? "Wokeness" begegnet mir fast nur durch die "Antiwoken", die extrem aufgeregt sind und sich gegenseitig hochschaukeln - also das tun, was du hier mit deinem Kommentar abziehst. Das ist wie ein Hühnerhaufen im Stall, der sich jeden Abend Geschichten vom Fuchs erzählt und so nie zum Schlafen kommt sondern aufgeregt herumflattert.
@@Mathegym meiner Beobachtung nach übersteigt die Zahl der Kommentare wie deiner, das, was als "woke" hingestellt wird, bei weitem. Auch in dem Sinne, dass das meist gar keine Reaktionen sind, weil es nichts gab, worauf man hätte reagieren können. Das ist hier auch der Fall.
Hier geht es um eine hypothetische Aufgabe. Jeder der daraus ein Problem macht, also sowohl Fritz als auch Mathegym, der hat ein mächtiges Problem. Und ich frage mich, ob ich das Video überhaupt schauen will, wenn es schon so losgeht: Woke.... Sorry so sehr mich das Problem reizt, aber hier hört es dann auch auf. Ich will was von der Aufgabe mitbekommen, nicht von politischen Spinnereien. Das betrifft sowohl die Woke-Spinnereien als auch die Based-Spinnereien. Man muss mir hier nicht beweisen, auf welcher Seite man steht. Weder interessiert mich das noch geht es mich etwas an.
@@dieterhermannn ist das nicht ein bisschen nerdig zu sagen: mich interessiert nur das mathematische Problem? Diese eine Minute Gesellschaftskritik finde ich nicht weiter störend und irgendwo muss ein Creator ja auch mal Dampf ablassen können, wenn er wegen solcher Videos immer wieder dumme Kommentare bekommt.
Keiner der Tage bietet laut Argumentation des Gefangenen eine Überraschung, er dürfte also laut der Formulierung des Urteils nicht hingerichtet werden. Also kann er an jedem Tag hingerichtet werden, da jeder Tag überraschend wäre, weil er ja eigentlich an keinem Tag hingerichtet werden darf.
Also ehrlich, ich sehe weder ein Paradoxon noch Widersprüche. Wenn sich Philosophen über sowas zoffen, dann wäre etwas Frischluft vielleicht hilfreich 😂😂😂😂.
03:52 Anfangs dachte ich, die Kausalkette ergibt rückwärts gedacht keinen Sinn, da man die Situation nicht linear betrachten darf. Dann habe ich mir überlegt, es hängt gleichzeitg noch vom Zustand der Überraschung ab und glaube, dieser kann nicht mit der ersten Kausalkette verknüpft werden. Denn am Ende könnte der Gefangene sagt: ich werde diese Woche hingerichtet, was soll mich da überraschen?
Dass sich Philosophen darüber streiten, kann ich ja noch nachvollziehen. Aber aus Sicht der Logik sind doch Aussagen mit komplett unterschiedlichen Prämissen (wie hier) eh nicht vergleichbar bzw. gleichwertig. Allein dadurch ist das für mich kein Widerspruch.
Die Erklärung verstehe ich nicht. Wenn er Sonnabendmittag überlebt, gibt es keine Überraschung mehr. Das bedeutet doch, dass er Sonnabendmittag nicht überleben kann. Wenn er sich an einem Freitagnachmittag wiederfindet, weiß er damit, dass er Sonnabendmittag hingerichtet werden muss. Etc.
Deine Überlegung ist nicht ganz korrekt. Sicher ist die Zeile eins. Es ist jedoch Zeile zwei ebenso korrekt, weil es nur der Sa sein kann. Unsicher wird es ab Zeile drei. Hier ist es nicht sicher, ob am Fr. oder Sa.
Mein Ansatz, um diesen Trugschluss zu erklären ist die Erkenntnis, dass die "Beweisführung" des Verurteilten in umgekehrter Richtung auf der Zeitachse verlief. Im echten Leben läuft die Zeit allerdings vorwärts und nicht rückwärts. Daher kann man nicht am Montag schon davon ausgehen, dass man den Samstag überlebt. Q.e.d. 🤓
Für Menschen, die gerne logisch denken hat das schon Sinn - auch der Glaube. Wem das Denken keinen Spaß macht, dem erschließt sich darin natürlich kein Sinn...
Habe ich das Paradoxon gelöst, wenn ich sage, dass der Fehler im zeitlichen Ablauf liegt? Die Zeit vergeht nicht von Zukunft zur Gegenwart. Man muss die Situation von Montag bis Sonntag betrachten und nicht umgekehrt. Insofern kann der Gefangene nur sicher sein, wenn er Montag überlebt, dass er nicht am Montag hingerichtet wurde. Ganz nach dem Motto, dass man hinterher immer schlauer ist. Und so wird jeder Tag zur Überraschung. Denn auch das nicht hinrichten ist eine Überraschung.
Ich habe zuerst oben meinen eigenen Kommentar abgegeben und erst jetzt, danach, deinen Kommentar gelesen. Ich bin genau deiner Meinung- aber du hast es wesentlich schöner und besser formuliert...!
Die Überraschung ist doch nicht Teil des Urteils. Das ist eine Interpretation. Das Urteil sagt, daß er innerhalb der nächsten 7 Tage hingerichtet wird. Punkt. Ende. Es ist also ganz und gar nicht überraschend, daß dies dann auch tatsächlich durchgeführt wird.
Das sind bedingte Wahrscheinlichkeiten, deren Verbedingung jedoch selbst eine Wahrscheinlichkeit darstellt, deshalb ist die Argumentation des Gefangen falsch.
Ich würde das eher mit Logik lösen(If Then Else bei den Programmierern). Die If-Regel für den Sonntag ist korrekt. er kann Sonntag nicht hingerichtet werde , WENN er bus Samstag mittag überlebt. Da er diese Regel als gegeben annimmt, Ist er in diesem If-Zweig und da hat er definitionsgemäß ja überlebt und die anderen Annahmen treten automatisch ein. Es gibt aber noch den Else-Zweig: Wenn er nicht bis Samstag überlebt hat, kann er an den an jedem anderen Tag hingerichtet werden.
Wenn das in DEUTSCHLAND möglich wäre wüsste er genau leb ich Donnerstag noch bin ich Freitag morgen dran weil ab 12 UHR Freitag bis Montag ist keine Büro zeit HINRICHTUNGEN nur MO- FR 12uhr , Ausweis mitbringen! Er könnte auch Glück haben mit einem Brückentag oder 2??
die armen Schüler, die schlußendlich so tun müssen, als ob sie das als logisch verstehen würden, um es nicht mit dem Lehrer zu verscherzen, weil sie die 1 auf dem Zeugnis brauchen
Unerwartete Klassenarbeit? Ich war selbst Schüler, als, ich glaube, 1972 mit einem Kultusministererlass verfügt wurde, dass fortan alle Klassenarbeiten wenigstens 3 Tage vorher angekündigt werden müssen. Gilt dies nicht mehr? Oder galt das überhaupt nur in Hessen?
@@atalanfranz1509 also ich bin bis 2008 in Bayern zur Schule gegangen, wir hatten in jedem Fach sowohl angekündigte als auch unangekündigte Klassenarbeiten... naja außer in Sport und Kunst vielleicht.
Samstag früh weiss man, das wenn man heute nicht dran ist, es morgen keine Überraschung mehr wäre. Also kann er den Sonntag mit dieser Logik immer ausschliessen, und so weiter.
Ist das nicht einfach Gametheory und man könnte daraus ein travelers' dilemma oder ein centipede game daraus machen, wo letztlich per Rückwärtsinduktion dann alles erklärbar wäre, warum Montag dann der Tag ist?
Sonntag kann man ausschliessen. Samstag aber auch. Wenn er Freitag nachmittag überlebt, bleiben Samstag und Sonntag übrig. Sonntag kann man ihn nicht hinrichten, weil dann würde er auch samstag nachmittag überleben und die Hinrichtung am Sonntag wäre keine Überraschung. Also bleibt demzufolge nur der Samstag übrig und dann wäre es auch keine Überraschung.
Mein anfänglicher Gedanke war , dafür müßte er sich erst nach Samstag Mittag , und von da aus ständig einen Tag zurückspringen...🤔. Allerdings wäre dann auch der samstägliche Sonntagsausschluss noch nicht geschehen....😅 Von der Schlußfolgerung im Video hatte ich den Eindruck , er würde genau diesen Gedankengang auf auf einem anderen Level erklären...! Letztendlich ist es ja ein hypothetischen Gedankenspiel , denn die Todesstrafe gibt es nicht überall , da , wo es sie gibt , ist es nicht überall üblich , sein Hinrichtungsdatum nicht zu kennen... und "keine Überraschung" als "Kontraindikation" einer bevorstehenden Hinrichtung durchgehen könnte...!?
Stimmt, Bzw.: der Richter sagt nicht, dass die Ungewissheit nicht ein Tag vorher (also) Samstag aufgehoben sein darf. Schließlich hat er da ja schon Mo-Fr die Unsicherheit "genossen". Er hat also 5/7 Unsicherheit gehabt, was wir auf 1 aufrunden können. ;-)
Wo wird denn definiert, in welchen Fällen von einer "Überraschung" auszugehen ist? Die Überraschung ist im Zeitrahmen nicht definiert, also mathematisch nicht handhabbar. Umgekehrt: Wie will der Henker im Moment der Exekution wissen, ob der Verurteilte überrascht ist, wenn er "Pokerface" macht? Denn nur dann kann er korrekt im Sinne des Urteils handeln. Vielleicht ist der Henker aber auch ein einfachgestrickter Mensch, der einfach nur tut, was er tun soll... Ein kleiner Ruck... Was juckts ihn? So ein Urteil wird IRGENDWIE enden, aber auf keinen Fall definitiv vorhersehbar. 🤯
Die Ueberlegung vom Verurteilten geht nicht auf, weil er es von hinten her angeht. Wenn er es, so wie es eben ist, von vorne anschaut, dann ist natürlich jeder Tag, außer dem letzten, eine Überraschung. Sowieso ist es glaube ich eher ein phylosophisches Paradox. Macht sich der Häftling keine Gedanken, so ist für ihn jeder mögliche Tag eine Überraschung. Macht er sich aber diese Gedanken und wiegt sich deshalb in Sicherheit, dann ist es wiederum eine Überraschung für ihn. -> es geht also immer auf.
Die physikalische Zeit und Überraschtwerden sind 2 Kategorien die wohl nicht zusammen gehen. Es geht wohl eher um Wahrscheinlichkeit auf die Tage bezogen. Die ist bezüglich des Hinrichtungstermin wenn man am Montag noch lebt 1/6, am Dienstag 1/5 usw. Hätte der schlaue Richterspruch gelautet, der Verurteilte soll im Ungewissen gelassen werden, hätte man vor dem Sonntag hinrichten können. Und dem guten Mann wäre zumindest der analytische Exodus erspart geblieben.
Da in dem Urteil, wenn so verkündet wurde wie dargestellt, nicht explizit die Aussage getroffen wurde das der Verurteilte überrascht werden soll kann man das ausschließen und damit ist das Paradoxon keines mehr.
Wenn der Richter (bzw. der Erfinder dieses Rätsels) klargemacht hätte, dass die Hinrichtung auf jeden Fall an einem der sieben Tage erfolgt, also dies Priorität hat vor dem zweiten Teil des Urteils, laut dem die Hinrichtung unerwartet sein wird, dann wäre die Überlegung für den Verurteilten klarer: an einem der sieben Tage muss es sein, und er weiß nicht, welche Strategie sich die Wächter überlegen werden, den zweiten Teil umzusetzen, er kann also im Voraus nicht sicher sein, welcher Tag es sein wird. Auch wenn schon ein Teil der tage verstrichen ist, gilt dies noch. Erst wenn nur noch der Sonntag übrig ist, ist die Überraschung dahin, weil es dann keine Wahlmöglichkeit mehr gibt. Und für die Wächter heißt das, dass sie einen der Tage Mo bis Sa wählen müssen, z. B. einfach durch Würfeln.
Das ist wie die Kommaregel mit dem Königsboten. Im Urteil des Königs, vom Boten überbracht, steht: "Hängen nicht möglich laufen lassen!" Was ist hier gemeint? "Hängen Komma nicht möglich laufen lassen" oder "Hängen nicht möglich Komma laufen lassen" ? 🥳🥳🥳
Die Auflösung des Paradoxons ab 6:45 scheint mir nicht ganz logisch, zumindest nicht ohne einen weiteren, elementaren Gedanken erklärbar. Der Anfangs-Denkfehler des Verurteilten liegt m.E. nicht erst in der zweiten Zeile, wo er noch zwei mögliche Hinrichtungstage vor sich hat, sondern - etwas versteckt - bereits in der ersten Zeile, wo nur noch ein Tag übrig ist - also schon ganz am Anfang der Argumentationskette. Allerdings kommt bei mehr als einem übrigen Tag noch ein weiterer Grund hinzu, der mit dazu beiträgt, dass die Argumentation des Häftlings offensichtlich in sich zusammenfällt. Die Überlegung, dass der letzte Tag als Hinrichtungstag ausgeschlossen werden könne, weil die Hinrichtung dann keine Überraschung mehr wäre, ist unabhängig von der zeitlichen Perspektive, macht also nicht erst dann Sinn, wenn der Häftling den vorletzten Tag überlebt hat. Denn WENN er am letzten Tag hingerichtet würde, hätte er ja den vorletzten Tag notwendigerweise überlebt, und die Bedingung der Ungewissheit wäre nicht mehr gegeben. Deshalb sagt sich der Häftling EX ANTE, dass die Hinrichtung am letzten Tag auf keinen Fall stattfinden könne, sie müsste also, wenn noch zwei Tage übrig bleiben, am vorletzten Tag stattfinden, wodurch dieser auch nicht mehr überraschend wäre, und so weiter. Wenn also im Video gesagt wird, dass der Häftling aus der Perspektive zweier verbleibender Tage den letzten noch nicht ausschließen kann und er also tatsächlich im Ungewissen über die beiden möglichen Tage ist, dann ist der Grund also nicht derjenige, dass er den vorletzten noch nicht überlebt hat (denn den würde er ja überlebt haben, falls die Hinrichtung am letzten Tag stattfindet!), sondern der Grund ist zunächst einmal, dass er den letzten Tag als Hinrichtungstermin GENERELL nicht ausschließen kann. Sein Denkfehler liegt darin, dass er nicht die Möglichkeit in Betracht zieht, dass er TROTZ der augenscheinlich nicht mehr gegebenen Bedingung der Überraschung hingerichtet werden kann, dass also der Henker am letzten Tag entweder die Bedingung des Richterspruchs schlicht missachtet oder aber sie gerade dadurch erfüllt, dass er mit der logischen Argumentation des Häftlings rechnet und ihn mit der tatsächlichen Hinrichtung überrascht! Die verschärfte Form des Henkerparadoxons wäre also ein Richterspruch wie dieser: "Du wirst morgen hingerichtet werden, aber nur dann, wenn du vorher nicht weißt, ob bzw. dass du hingerichtet wirst." (In der klassischen Version mit der ganzen Woche als Zeitrahmen tritt genau diese paradoxe Ansage quasi indirekt in der Situation ein, wenn der Häftling bis einschließlich zum vorletzten Tag überlebt hat!) Tatsächlich könnte ein Häftling aus einer solchen paradoxen Aussage gar nichts schließen: Würde er den ersten Teil der Aussage für wahr halten, also sicher sein, dass er hingerichtet wird, dann würde ja die Bedingung nicht zutreffen. Der Richterspruch scheint also auf den ersten Blick unerfüllbar und sorgt zumindest für Verwirrung. Aber gerade dadurch, dass die paradoxe Aussage beim Häftling Ungewissheit erzeugt oder er sie sogar als Ganzes verwirft, also fest davon ausgeht, dass er NICHT hingerichtet wird, könnte sie sich überraschend als wahr erweisen! Ein realistisch denkender Häftling könnte sich also auch auf seine morgige Hinrichtung einstellen und die Bedingung als Nonsense betrachten; wenn er dann tatsächlich hingerichtet wird, dann wäre zwar die paradoxe Bedingung gebrochen, aber dann lag er immerhin richtig und ist nicht überrascht. Die Wurzel des Denkfehlers des Häftlings in der klassischen Version liegt also bereits in der ersten vermeintlichen Sicherheit, dass er am letzten Tag (wenn er bis zu diesem überlebt hat) nicht mehr hingerichtet werden kann. Er denkt zwar logisch, versäumt es aber, sich auf eine Metaebene zu erheben. Und da das argumentative Fundament wegbricht, sind die zeitlichen "Rückschlüsse" natürlich erst recht nicht haltbar. Allerdings macht der Häftling bei seinen logischen "Rückschlüssen" bei mehr als einem übrigbleibenden Tag noch einen weiteren, vielleicht noch offensichtlicheren Denkfehler oder einen Folge-Denkfehler (und darauf zielt wohl die Argumentation im Video ab): Nur in dem Fall, wenn nur noch ein Tag übrig ist, tritt eben wirklich eine paradoxe Situation ein, in der, falls die Hinrichtung durchgeführt wird, die in dem Richterspruch formulierte Bedingung augenscheinlich gebrochen werden müsste (wenn sie sich nicht auf höherer Ebene als richtig erweist). Sobald der Häftling durch die verketteten Rückschlüsse mehr als nur den einen letzten Tag als möglichen Hinrichtungstermin ausschließt, entsteht ja wiederum eine "Auswahlmöglichkeit" von mehreren Tagen, an denen er "trotzdem" (also in seinen Augen "regelwidrig") hingerichtet werden könnte - d.h. er kann tatsächlich nicht voraussagen, WANN dies geschehen würde, falls es geschieht. Damit hebt sich aber seine Argumentation selbst auf, d.h. an allen möglichen Hinrichtungstagen außer dem letzten könnte er hingerichtet werden, ohne dass dies in einem augenscheinlichen Widerspruch mit der Bedingung des Richterspruchs stünde. Bei zwei verbleibenden Tagen weiß er also nicht, ob er "regelkonform" am vorletzten oder scheinbar "regelverletzend" am letzten Tag hingerichtet wird, und wegen der grundsätzlichen Möglichkeit, DOCH am letzten Tag hingerichtet zu werden, kann er dieses Merkmal der augenscheinlichen Widersprüchlichkeit nicht auf den vorletzten Tag übertragen. Bei nur zwei verbleibenden oder genannten Tagen für die mögliche Hinrichtung könnte man also immerhin von einer größeren Wahrscheinlichkeit der Hinrichtung am vorletzten Tag ausgehen, aber eben niemals eine Sicherheit in irgendeiner Hinsicht haben. Bei mehr als zwei Tagen ist dann vollends klar, dass es eine Auswahl an Tagen gibt, an denen er ohne die Paradoxie des letzten Tages, also völlig unter Einhaltung der Bedingung der Ungewissheit und Überraschung hingerichtet werden kann.
Ich würde als Richter dem Verurteilten einfach sagen, dass einer von 6 Tagen ausgewürfelt wird, fertig. Im übrigen ist es trostvoll für den Verurteilten, wenn er glaubt nicht hingerichtet werden zu können, so hat er noch den ein oder anderen sorglosen Tag. Also alles gut. Paradox ist es sich über so etwas Gedanken zu machen.
Naja, Philosophen streiten auch über Belangloses, wenn sie einen schlechten Tag haben. Und: Hätte der Mörder seinem Opfer auch den Tag seiner Ermordung genannt, könnte ich das Ansinnen des zum Tode Verurteilten nachvollziehen.
Vor 10 Stunden veröffentlich? Das kommt mir so bekannt vor….🤔 EDIT: Für mich ist die Sache eigentlich klar. Der Widerspruch liegt daran, dass er die ausgeschlossenen Tage in die nächste Argumentation mitnimmt. Dabei ist das quasi eine Stichprobe mit zurücklegen.
Man könnte auch argumentieren, dass er am Sonntag AUF KEINEN FALL hingerichtet werden kann, weil er ja wegen der anderen Logik schon vorher an den Galgen käme und eben nicht ZWEIMAL gehenkt werden kann. 😎🤣
Tja, das klappt aber nur, wenn die nicht einfach am Montag ne Münze werfen, ob er Montag fällig ist oder am Dienstag nochmal ne Münze geworfen wird. Samstag wird natürlich nur noch die Münze geworfen, ob es Samstag oder Sonntag ist. Ausschließen kannst da gar nichts Freundchen!
Es gibt für den Gefangenen jeden Tag eigentlich zwei Fragen: 1. ist es tatsächlich möglich, das Urteil so umzusetzen? und 2. wenn ja, an welchem Tag kann es umgesetzt werden? Wenn er nicht weiß, ob 1. Wahr ist, dann kann er auch nicht über 2. spekulieren. Nehmen wir jetzt an, er denkt am Samstag dass 1. wahr ist, dann kann er den Sonntag NICHT ausschließen (weil sonst kann er nicht glauben dass 1. möglich ist). Wenn er denkt, dass 1. falsch ist, dann kann er nicht wissen ob er am Sonntag hingerichtet wird oder nicht (kein muss ihn hinzurichten). In beiden Fällen kann er keine weitere logische Ketten bauen. Die Erklärung im Video finde ich mangelhaft, da sie denn Sonntag ausschließt, und somit den Gefangenen zumindest teilweise Recht gibt in seiner weiteren Spekulationen.
Der Clou ist ja, dass er am Sonntag dann DOCH überrascht wäre, da er diesen Tag schon "logisch" ausgeschlossen hatte, wie es ein Anderer hier schon angemerkt hatte. Der Tod kommt eben IMMER ungelegen. 😎
@@guri311 Das ist genau das, was ich versucht habe mit anderen Worten zu sagen. Er kann also gar nichts "logisch" ausschließen, da um den Sonntag auszuschließen, MUSS er glauben, dass die Hinrichtung so umsetzbar ist, was aber ein Widerspruch in sich ist.
Ich bin da noch nicht ganz durchgestiegen 😬 er weiß ja von Anfang an, dass der Sonntag unmöglich ist, weil er am Samstag nicht mehr überrascht wäre. Insbesondere kann er dann auch am Freitag den Sonntag ausschließen 🤔
Die Lösung ist ganz einfach: man muss nur annehmen dass nicht der Richter den Termin bestimmt sondern der Zufall. Der Tag wird also zufällig ausgewählt. Demnach kann das Urteil mit einer wahrscheinlichkeit zu 6/7 umgesetzt werden. Ja, es gibt tatsächlich die Möglichkeit, dass das Urteil nicht umgesetzt werden kann (wenn der Zufall Sonntag bestimmt), aber höchst wahrscheinlich kann es eben doch umgesetzt werden. Da der Zufall eben keinen logischen Gedanken folgt und sagt, Mist, jetzt kann ich ja nicht mehr den Sonntag wählen, sonst ist ja die Überraschung weg. Man könnte das Urteil sogar zu 100% wahrscheinlichkeit umsetzen, wenn man nur von mo bis sa zufällig auswählt, den verurteilten aber im Glauben lässt, dass auch der Sonntag zufällig ausgewählt werden könnte. (Und er auf jeden Fall hinger. wird, überraschung hin oder her)
Der Sonntag darf ruhig dabeibleiben. Wenn er gewählt wird, wartet der Henker mit der Exekution bis zum Nachmittag. DIE Überraschung wird auch nicht gering sein. Nebenbei: Wer "drüben" ankommt, wird IN JEDEM Fall sehr überrascht sein...
Das Paradoxon: Typ wird gehängt, was der denkt, ist egal. Außer er ist Philosoph, dann ist der Körper ohnehin nur ein einschränkendes Vehikel 😅 Und wenn der Richter wirklich Sorge um den Überraschungseffekt hat, dann soll er's einfach machen, bevor er die Konditionen diskutiert - also sofort.
Das ist so offensichtlich falsch, da bin ich zu wenig intellektuell. Die Zeit läuft nunmal nicht rückwärts, also hilft ihm sein Ausschlussverfahren nichts.
Also es wird andauernd von Überraschung geredet. Einen verurteilten im ungewissen lassen... Wer sagt das es darum geht den verurteilten zu überraschen? Im ungewissen lassen hat eher was damit zu tun, jemanden mental unter Druck zu setzen. Die Vollstreckung ist dann keine Überraschung, sondern eine Erleichterung. Wenn ich ihn überraschen will, würde ich frei sprechen und dann anstatt nach draußen zu bringen in der Raum in dem getötet wird zu bringen. Da hättest du dann ne Überraschung. Grundlagen der rethorik. Das paradoxe ist, dass Menschen den scheiss den sie sich zusammen Reimen tatsächlich glauben obwohl die Tatsachen etwas anderes sagen. Es ist das ignorieren der Realität und wie wir uns das zurecht Reimen, und wie kreativ wir dabei werden. Und es ist eigentlich gar nicht paradox. Denn der Mensch hat einen freien Willen. Und der freie Wille ist unfähig etwas zu können was man nicht will. Mangelnde Akzeptanz von der Realität, weil man nicht kann was man nicht will. Das Gehirn schiebt sich das so zu recht wie man haben will, weil man anders nicht kann. Der richtspruch ist damit tatsächlich ausser Kraft gesetzt. Denn der verurteilte ist nicht mehr im ungewissen und leidet nicht unter dem mentalen Druck. Nun ist es tatsächlich eine Überraschung, was nicht das Ziel des Urteils war. Das Ziel war die Ungewissheit und mentaler/emotionaler Druck. Warum ist das jetzt paradox? Hat den selben Hintergrund. Weil wir im freien Willen etwas sehen wollen was nicht da ist. Das so wie ein Atheist der gegen Gott argumentiert. Obwohl er nie eine Erfahrung mit Gott gemacht hat und somit gar nicht verstehen kann wie Gott ist. Also ist jede Argumentation gegen Gott von einem Atheisten, eine Argumentation gegen einen gott den seine Fantasie erschafft. Und Überraschung, der Atheist hat recht, diesen Gott gibt es nicht. So entstehen solche paradoxien, mangelndes Verständnis der eigenen natur und der Dinge um uns herum, weil wir nicht wollen, was letztendlich ein nicht können ist. Es ist nicht paradox, auch der Umgang mit dem Thema ist kein paradoxum. Allerdings hängt das von der Perspektive ab. Denn für den einen wird dann der Umgang mit dem Thema paradox erscheinen. Was es aber nicht ist. Doppelhaushälfte, das ist paradox.
Wenn er sagt "angenommen, ich überlebe Sa Mittag", macht er eine Fallunterscheidung und müsste als nächstes noch den Fall "ich überlebe Sa Mittag nicht" betrachten.
@@berndkruEs gibt nur vier sinnvolle Gründe, eine Annahme zu treffen: 1) Sie ist so offensichtlich, dass sie als Axiom einer Theorie taugt. Kann man hier ausschließen. 2) Man will das Gegenteil per Widerspruch beweisen. Scheint hier auch nicht der Fall zu sein. 3) Eine Induktionsannahme. Das hier könnte man als solche betrachten, aber der Induktionsschritt schlägt fehl, was die Induktionsannahme dann auch nichtig macht. Bleibt noch 4) Man will eine Fallunterscheidung machen.
Am Sonnabend weiß er, dass morgen vollstreckt wird. Es hat im Wortlaut niemand gesagt, es müsse überraschend sein. Morgen hilft ihm auch die Theorien gar nichts.
Für mich ist das keine befriedigende Auflösung, wenn einfach die zukünftigen, logischen Überlegungen ausgeschlossen werden. Umso überraschender finde ich es, dass der Gefangene überrascht war. 😄
Das mit Samstag geht durch. Ab Mittag weiss er mit Sicherheit, dass am Sonntag sein Leben (laut Richterspruch) endet. Am Freitag weiss er nix genaues. Ab in die Tonne!
+++ Reaktion auf Kommentare +++
Freut mich, dass die Vorstellung des Paradoxons bei den meisten Zuschauern auf Zustimmung stößt und zu eigenen Überlegungen und Diskussionen anregt.
Vereinzelt lese ich aber auch Kommentare, die - zu Recht - kritisieren, dass in der von mir präsentierten Version des Paradoxons gar kein Paradoxon vorliegt, sondern nur ein leicht zu entlarvender Fehlschluss des Verurteilten. Wenn man das Paradoxon leicht abgewandelt erzählt, wird ein wirkliches Paradoxon daraus:
Der Gefangene sagt: am Sonntag kann die Hinrichtung sicher nicht geplant sein, denn andernfalls wüsste ich es ja bereits nach Samstag Mittag und wäre nicht überrascht. Also: Sonntag scheidet aus, quasi per Widerspruchsbeweis. Samstag kann ebenso wenig Hinrichtungstag sein, denn nach Freitag Mittag wüsste ich, dass nur der Samstag in Frage kommt, nachdem ja der Sonntag bereits ausgeschlossen werden konnte usw.
Und, merkt Ihr was? Hier ist die Argumentation des Verurteilten logisch sattelfest und man kommt dem Paradoxon nur mit erkenntnistheoretischem Zugang auf die Schliche. Insofern nicht verwunderlich, dass hierüber zahlreiche kontroverse Schriften verfasst wurden.
Und das ändert jetzt was? Es ist immernoch der gleiche Logikfehler: er argumentiert in der Zeit rückwärst, während wir vorwärst leben und hinrichten ;-)
Ich kann zwar auch keinen Unterschied zur ursprünglichen Formulierung erkennen, aber wenn man lange genug darüber nachdenkt, schält sich das paradoxe schon heraus. Den Sonntag z.B. kann er ja gar nicht wirklich ausschließen, auch wenn er den Samstag überleben würde, denn eben weil er so argumentiert, wäre die Hinrichtung am Sonntag eine Überraschung für ihn.
Das Paradoxon liegt darin, dass es dem verurteilten offenbar egal zu sein scheint, was mit ihm passiert und wann sie ihn aufs schafott führen... seine argumentationskette klingt allerdings wie von jemandem der grünen... tut mir leid, ich habs nicht verstanden
@@Mathegym , ja, es lenkt in dieser Formulierung noch etwas mehr vom Fehlschluss ab.
Der Mann schließt aus Dingen, die keine Fakten sind, sondern nur vage Wahrscheinlichkeiten.
"Weil er ja sonst am Samstag schon wüsste..." Ignoriert total, dass er dafür den Samstag-Nachmittag erst mal erreichen muss, was mit einer Wahrscheinlichkeit von 6 zu 7 nicht eintreffen wird. Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass er vermutlich am Samstag gar nichts mehr weiß, weil schon tot. Diese Möglichkeit ignoriert die Argumentation des Verurteilten.
Da er jeden Tag aus seine Sicht für seine Hinrichtung ausschließt, ist die Hinrichtung, egal an welchem Tag sie stattfindet, eine Überraschung für ihn und damit das Urteil erfüllt!
Danke , wollte ich auch schreiben 👍🏻
Oh mann, wo soll man da anfangen und wo aufhören.... Das alles hat mit subjektivem empfängerhorizont und unterstellten Annahmen zu tun die eben so nicht eintreten weil sie "subjektiv " sind - alles andere ist der Versuch einer Pseudo-Objektivuerung und darüber nachzudenken Zeitverschwendung.
😂
ich habe schriftlich im Kopf errechnet, daß ich mit diesem Video 10 Minuten Lebenszeit verplempert habe...
Gehirnjogging ist in meinen Augen keine Lebenszeitverplemperung.
Denken hält jung.
Wie rechnet man schriftlich im Kopf?
mit dem "schriftlich im Kopf- Rechenparadoxon"@@andreasjanssen4909
@@andreasjanssen4909
Das nächste Paradoxon eben...!😉
Er kann schon nach Freitag Mittag ausschließen, daß er Sonntag nicht hingerichtet werden kann, denn
die Voraussetzung dafür , daß er am Sonntag hingerichtet wird ist immer, daß er den Samstag überlebt.
Somit ist die Bedingung zu jedem Zeitpunkt erfüllt, daß er den Sonntag ausschließen kann.
Ich denke der Lösungsansatz hat zu tun mit dem Begriff "Überraschung "
Man kann zunächst den Tag logisch auschließen..Aber: Gerade aus dem folgerichtigen Ausschluss folgt die Überraschung dann, wenn er doch hingerichtet wird. Und umgekehrt folgt wieder aus der Forderung " Überrschung", daß er nicht hingerichtet werden kann. ....
Die größte Überraschung dürfte sein, wenn die Hinrichtung doch am Sonntag stattfindet. Die Weisheit des Urteils erschließt sich einem Mathematiker nicht unbedingt.
Im Übrigen: da völlig beliebig ist, was "woke" ist oder was man dafür hält, ist die Bemerkung dazu reichlich nervig.
Seine Definition war offensichtlich 'übertriebene Empfindlichkeit'.
Es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass Menschen, die sich als Woke bezeichnen, ein sehr infantiles Wesen haben. Schutzräume 'Safe Spaces', generell Schutz vor Hasssprache, verbaler Gewalt, waren ja alles Anliegen der Wokewelle.
Also kann generell schon im Zusammenhang übertriebener Empfindlichkeit von Woke gesprochen werden.
Halte ich für legitim, das Wort in dem Zusammenhang benutzt zu haben.
Genau. Wenn er den Samstag überlebt, weiß er nur, dass der Richterspruch nicht "korrekt" umgesetzt werden kann. Der Henker hat aber immer noch drei unterschiedliche Möglichkeiten, gegen den Spruch zu verstoßen - gar nicht hinrichten, länger als vorgesehen warten oder eben doch kurz vor der Deadline (no pun intended...) mal mit Arbeiten anfangen.
@@TobiasReiner-o8g falsch! Du verwendest damit ein Narrativ der rechten Szene, welche "woke" zum Kampfbegriff gegen progressive Ideen verwendet.
Woke hat nichts mit "Überempfindlichkeit" zu tun. Es sei denn man will "linke" Vorschläge absichtlich diskreditieren um damit einer sachlichen Diskussion aus dem Weg zu gehen.
Finde ich auch.
Ich kann darin auch kein Paradoxon erkennen und auch nichts, worüber sich Bücher schreiben ließe. Vielleicht bin ich doch zu einfach gestrickt.
Mir geht es ähnlich.
Totaler Quatsch: Gewissheit herrscht nur am Samstag Mittag, aber am Freitag natürlich nicht, denn der Samstag lässt sich erst ausschließen, wenn man da noch lebt.
Pseudo ´"Logik" für Einfältige...
Ein paradoxon ergibt sich nur über das, dass dem tötungskandidaten rechte eingeräumt würden. Und sich 24h in sek aufgelöst elend in die länge ziehen würde und für ihn den effekt der überraschung mindert? Siehe boxmatch gegen einen gegner, der ne 100%k.o. rate hat und diese von der ersten bis zur letzten runde errang. Auch wenn der dich in der tausendstel sekunde vorm gong wegballert, weisst du es bis es passiert nicht, wann genau.
Ich frag mich auch grad wie man darüber Bücher schreiben können soll. Tolle Experten. Ich bin entsetzt. Ist doch klar, dass man die einzelnen Tage nicht verknüpfen kann.
Habe leider eine Version des Paradoxons vorgestellt, die das eigentliche Paradoxon verwässert. Siehe oben angepinnter Kommentar.
Mal im Ernst, der Gefangene beantwortet die Frage direkt selbst. Wenn er am Samstag Mittag noch leben sollte ... impliziert bereits, dass er keine Gewissheit darüber haben kann, dass er bis dahin überlebt. Somit hat er sich selbst getäuscht. Eben wie jemand, der von 10 Fingern ausgeht, dann aber von 10 runter zählt - und in der Mitte die Art zu zählen ändert....
Korrekt, "wenn" bedeutet mehrere Möglichkeiten, die andere ist, dass er Samstags nicht mehr lebt. Er hat die Sache nicht zu Ende gedacht, die Realität hat ihn eingeholt, er wurde überraschend hingerichtet😂.
Die Logik, die der Gefangene anwendet, ist tatsächlich einwandfrei, sie ist in der Spieltheorie bekannt. Allerdings kann er nur unter der Voraussetzung nicht überrascht werden, wenn er jeden Tag aufs Neue davon ausgeht hingerichtet zu werden. Überraschung ist nicht dasselbe wie (Un)Gewissheit, welche er bis zum Samstag Mittag eben nicht haben kann.
@xHaze865 Das erinnert an das Ziegenproblem - zwei Ziegen und ein Auto.
@ Da hätten wir es schon. Wenn ein Richter sagt, der Gefangene muss irgendwann im Laufe der Woche überraschend hingerichtet werden, entsteht das "unsichtbare" Paradoxon, denn es gibt eine Endlichkeit. Der Gefangene müsste nur sagen "Wo ist die Überraschung, wenn ich mit Gewissheit sagen kann, dass es im Laufe dieser Woche passiert?" und er wäre theoretisch aus dem Schneider. Tag für Tag ergibt keinen Sinn. Wenn man es auf die Tage runterbricht, dann als nächstes auf die Stunden. In einer Todeszelle sitzen und auf die Hinrichtung warten - mit dem Wissen, dass es entweder passiert oder nicht, morgen oder erst in 30 Jahren - das ist die Ungewissheit, aus der die geistige Folter entspringt.
Das erinnert mich so bisschen an die Geschichte mit dem Läufer, der einen anderen nicht einholen kann. Er muss ja immer erst die Strecke bis dorthin aufholen, wo der andere Läufer gerade ist. Und wenn er dort ist, ist der andere schon wieder ein Stück weitergelaufen. Dann muss er das aufholen. Der andere ist unterdessen wieder ein Stück weiter. Und so weiter und so weiter. Die einzelnen Stückchen werden zwar immer kleiner bis zu unendlich klein. Aber dementsprechend dauert es auch unendlich lange, bis er den anderen eingeholt hat. Das ist auch so ein Ding, wo die Zerlegung des Problems in zu viele Einzelteile den Blick fürs Ganze verstellt.
Da bin ich aber froh, dass ich dieses knallharte und brutale Henkervideo ohne bleibende Schäden überstanden habe 😄
„Ich bin kein Freund übertriebener Wokeness“- und das als Lehrer.
Respekt. Bravo!!!
Hoffentlich werden Sie nicht als Nazi aus dem Schuldienst entlassen.
Die Argumenation ist logisch nicht schlüssig, da der Gefangene bei den Varianten Montag bis Freitag immer implizit voraussetzt, dass er Samstag überlebt. Das ist nicht richtig.
Das Urteil des Richters ist überhaupt nicht widersprüchlich. Wenn der Verurteilte geistig nicht in der Lage ist, dieses Paradoxon zu formulieren, ist jeder Tag mit Ausnahme des letzten eine Überraschung. Wenn es aber dieses Paradoxon formulieren kann und deswegen davon ausgeht, ihm kann gar nichts passieren, dann ist sogar jeder der 7 Tage eine Überraschung!
Genau das ist der Volltreffer
selbst dann wäre er bis Sa zumindest überrascht, dass er so lange überlebt hat 😂
der Sonntag sollte er bis dahin überlebt haben, ist es auf jeden Fall eine Überraschung, und ich bin mir sicher, er wird gegen Mittag immer nervöser ob nicht doch die böse Überraschung kommt, denn nach seiner Logik rechnet er nicht mit einer Hinrichtung.
Nach langem Überlegen ist meine Meinung hierzu: Die Schlussfolgerungen des Gefangenen sind nur unter der Prämisse korrekt, dass laut Urteilsspruch der Überraschungseffekt zu 100% garantiert sein muss. Das ist nämlich in der Tat unmöglich. Diese Prämisse muss aber nicht stimmen. Wenn der Richter beispielsweise damit zufrieden ist, dass eine (6/7) Chance auf Überraschungseffekt besteht, dann kann diese auch tatsächlich umgesetzt werden, indem man aus den zur Verfügung stehenden 7 Tagen absolut willkürlich wählt, z.B. durch Auslosung. Zu (1/7) wird der Sonntag ausgelost - in diesem Fall ist die Hinrichtung wirklich nicht überraschend. Zu (6/7) allerdings wird einer der anderen Tage ausgelost, was zu einer Überraschung führt. Auch der Samstag ist hierbei ein vollwertiger Überraschungstag, denn der Gefangene kann sich Freitagabends eben nicht auf die Auswahllogik der Vollstrecker verlassen und den Sonntag ausschließen, wenn es keine Auswahllogik gab, und der Sonntag ein tatsächlich möglicher Hinrichtungstermin ist.
Unter der Prämisse ist aber die Spannung erst am Samstag vorbei. Vorher herrscht ja zu 100% Ungewissheit, auch wenn dann natürlich nicht mehr gegeben ist, dass es einer von 7 Tagen sein kann.
für mich ist die auflösung nicht schlüssig. warum sollte es am freitag voraussetzung sein, den samstag überlebt zu haben? es ist freitag mittag, er darf daher den samstag nicht überleben, weil er sonst am sonntag nicht überrascht wäre. damit kann er sich sicher sein, dass es der samstag ist, womit am vorhergehenden das selbe gedankenspiel folgt.
ich glaube, das paradoxon steckt im übergang zum sicher sein, dass er überleben wird.
vielleicht darf er das paradoxon nicht laut aussprechen, damit die richter nicht wissen, dass er sich sicher ist, zu überleben. dann kann er sich aber wiederum nicht sicher sein, ob die richter wissen, dass sie ihn nicht hinrichten dürfen, wenn er es nicht ausspricht.
kann mir gut vorstellen, dass es hier einiges zu philosophieren gibt 😊
Man könnte auch den Sonntag als Termin festlegen, denn der Delinquent ist sich ja sicher, dass die Hinrichtung nun nicht mehr stattfinden dürfte. Deswegen ist sie dann doch wieder überraschend.
Ist wirklich ein verzwicktes Problem, und ich verstehe, dass sich die Philosophen hier ausgiebigst zoffen können 🤣
Sehr schöner Ansatz.
Tatsächlich fehlt ja der Zeitrahmen, in welchem das Überraschtsein als solches gelten soll. Ist die "Überraschung" nicht bereits wieder vorbei, wenn der Delinquent mit dem Vollstrecker auf dem letzten Weg ist?
Und wäre sie nicht sofort wieder da, wenn die Hinrichtung doch wieder abgebrochen werden würde? Das wäre dann bereits eher die totale Verwirrung. 🤣😱
Die Tatsache dass er Freitag den Sonntag ausschließt habe ich von Anfang an nicht verstanden, da er ja Freitag nicht weiß ob er Samstag überlebt xd
aber er darf den samstag nicht überleben, weils sonst fix der sonntag ist und ers dann wüsste. daher muss es der samstag sein, was aber nicht sein darf, weil ers dann wüsste. daher kommt der vorhergehende tag und das gleiche spielchen startet von neuem.
Eben. Ob er den Samstag überlebt, weiß er erst, wenn es so weit ist. Bis dahin ist Ungewissheit, und deshalb kann er am Samstag hingerichtet werden.
@@christoph-haiderGenauso sehe ich das auch. Die "Auflösung" im Video erschließt sich mir tatsächlich nicht.
@@Pummi1982 Ich glaube, ist es rein mathematisch zu betrachten. Du kannst keine Schlussfolgerung fortsetzen, wenn die ursprünglich Annahme nur und ausschließlich für die erste und einzige Annahme als Grundlage dienen kann. Ich denke, das ist hier gegeben.
Die Annahme, er würde den Samstag überleben und deswegen gibt es keine Überraschung mehr, gilt eben nur ein einziges Mal. Nur bei dem ersten Fall, nicht bei den fortgesetzten Schlussfolgerungen.
@@Julia-hf9yk Sehe ich auch so
Fand ich gut, dass er drauf gekommen ist, dass er am Sonntag nicht hingerichtet werden kann. Wäre in seiner Situation wohl nicht drauf gekommen. Das es aber der einzige Tag ist der ausgeschlossen werden kann war mir gleich klar. Hab dann bis zum Ende geschaut weil ich dachte, dass da mehr dran ist.
Aber selbst am Sonntag! Er ist sich sicher, dass er nicht am Sonntag gehenkt werden kann, weil keine Überraschung. Nur gerade dadurch ist er ja um so überraschter, dass er doch gehenkt wird! Seine eigene Kalkulation wird ihm zum Verhängnis.
Ein Paradoxon ist es nur, wenn man an diesem Punkt aufhört zu denken.
Wir sind an dem Punkt, dass er jeden Tag als den Tag der Hinrichtung ausschließen kann. Wenn er sich jetzt selbst fragt (zuerst Montag Morgen, danach Dienstag usw.) ob es ihn überraschen würde, wenn er heute hingerichtet wird. Dann müsste er an jedem Tag mit "Ja" antworten.
Und somit ist wieder jeder Tag möglich.
Jetzt ist die Frage, ob er jetzt nicht wieder von vorne anfangen könnte, den Sonntag auszuschließen, allerdings gilt die ursprüngliche Annahme nicht mehr, sodass er diesmal den Sonntag nicht ausschließen kann.
Somit bleibt er im ungewissen, ob das Urteil vollstreckt wird oder nicht und wenn ja, an welchem Tag.
Jedenfalls sehr spannender Fall :)
Gut, das war jetzt aber nur die Hinrichtung. Für die Rückrichtung muss man die Perspektive der Henker betrachten und sich vorstellen, dass sie den Tag der Hinrichtung bereits im Voraus planen (und eben geheimhalten wollen): Die *wissen*, dass sie den Gefangenen nicht am Sonntag hinrichten dürfen (weil er dann ab spätestens Samstagmittag unüberrascht bliebe). Entsprechend können sie den Sonntag nicht erst ab Samstagmittag ausschließen, sondern bereits dann, wenn sie den (geheimen) Tag der Hinrichtung festlegen wollen. Und dann funktionieren die ganzen logischen Schlüsse aus dem Video doch wieder.
Also ja, strenggenommen müsste man das Urteil abändern, dass es diese Voraussetzung "Gefangener *muss* überrascht sein" fallen lässt. Oder man einigt sich auf eine Wahrscheinlichkeitsverteilung, die Vollstreckungen an unendlich vielen verschiedenen Tagen erlaubt, aber nach hinten hin immer kleiner wird. So dass man die Chance, dass der Gefangene mehr als n Tage überlebt, beliebig klein bekommt. Da bräuchten die Vollstreckungsbeamten aber Kenntnisse in Maßtheorie, und wir sind hier ja im Strafvollzug, nicht im Maßregelvollzug. Außerdem drängt der Bund der Steuerzahler weiter auf die schnelle Hinrichtung am Montag...
genau, also kein Paradoxon und kein Denkfehler des Verurteilten
Auf jeden Fall +1 für das Wortspiel "Hinrichtung" vs. "Rückrichtung" 🤣
Nein. Es gibt auch nach dieser Logik keinen Grund, warum der Gefangene nicht überrascht werden würde, wenn man ihn zum Beispiel am Donnerstag hinrichtet...
Tatsächlich wäre die Überraschung noch größer, wenn der Gefangene fälschlicherweise davon ausgeht, dass er an dem (welchen auch immer) Tag keinesfalls hingerichtet werden kann! 🤷
Was soll es denn bitte mit Wokeness zu tun haben, wenn Leute ein Problem mit Hinrichtungen/Tod haben?
Das ist das Geheimnis derjenigen, die "wokeness" nur als Kampfbegriff verwenden, abgeleitet von den Narrativen der rechten Szene und keinerlei Ahnung haben, was der Begriff "woke" wirklich bedeutet, wo er herkommt, wie er sufkamm und wann überhaupt.
Das Problem der 2/3 Gebildeten.
Woke haben ein Problem mit allem 😂
@notoriousgismo2013 falsch. Die rechte Szene hat dieses Wort zu einem Kampfbegriff umgemünzt um mit diesem Narrativ progressive Ideen und Projekte zu diskreditieren.
Bist du auch so einer aus der AfDer-Szene?
Die Wokeness ist, sich dessen bewusst zu sein und Rücksicht darauf zu nehmen
weil eine Hinrichtung nicht Woke ist.
Interessante Aufgabe. Die Argumentation im Video funktioniert aber nur, wenn man von einer Tötung des Gefangen spricht. Man könnte ja auch eine Aufgabe formulieren, wo man nicht stirbt.
Beispielsweise:
Nächste Woche holen wir dich an einem zufälligen Tag (Montag - Sonntag) ab, um mit dir deinen Junggesellenabschied zu feiern.
Damit du dich nicht schon vorbereiten kannst sagen wir dir den Tag nicht.
Jetzt legen die Mitfeiernden somit heute schon den Tag fest (damit sie genug Zeit haben alle zu informieren und einzuladen usw.)
Wie wäre dann die Auflösung?
Aus meiner Sicht kann derjenige alle Tage ausschließen: wenn er am Sonntag zum Jungesellenabschied "spontan" abgeholt wird, wüsste er das ja bereits am Samstag Abend, ...
Das erinnert mich an Achilles und die Schildkröte, weil es auf falschen Annahmen beruht und ich heute kann kaum noch nachvollziehen, wie das damals ein Problem war.
Genau so, ich darf logische Schlussfolgerungen nicht über einen nur eng begrenzten Zeitraum betrachten.
Exakt. Es ist kein Paradoxon, sondern ein Trugschluss. Wie die Annahme, dass Achilles die Schildkröte nie überholen würde.
Das kommt dabei raus wenn die Philosophen Langeweile haben.
Die Schildkröte wird immer einen Vorsprung haben. Eben auch einen negativen.
Also bis zu einem bestimmten Punkt, ist die Schildkröte vorne. Und man kann sich unendlich nah an diesen Punkt raniniterieten, ohne ihn zu erreichen.
Nehmen wir einen Strecke von 2m, Kröte hat 1m Vorsprung, läuft 1m in 1min. Läufer läuft 1m in 30sec. - Kann der Läufer die Schildkröte bis zum Ziel ÜBERholen? Nope. Aber er kommt beliebig nah ran.
Da der Verurteilte wusste, dass er in der nächsten Woche hingerichtet werden soll, war er ja an keinem Tag überrascht.
Aus meiner Sicht ist das Problem hier, dass wir von einer linearen Zeit ausgehen, die Argumentation des Gefangenen jedoch die Zeit 'zurückspult'. Es ist tatsächlich so, dass er alle Tage ausschliessen kann, aber eben erst dann, wenn er am Zeitpunkt des 'ersten' Arguments angekommen ist, also am Samstag um 12h01.
Am Freitag gibt es für ihn keine Überraschung. Er weiß, dass er den Samstag nicht überleben darf, damit der Sonntag nicht zur Gewissheit wird. Also muss er, wenn denn noch am Freitag lebt, am Samstag hingerichtet werden. Aber somit wird auch der Samstag zur Gewissheit.
Das kann man jetzt für die restliche Woche weiter ausdenken.
Für mich gibt es keine Lösung für das Paradoxons.
Gutes Video. 👍
Der eigentliche Fehler liegt daran, dass wir vorwärts leben in der Zeit.
In der Logik mit Samstag zu beginnen ist eben falsch.
Wenn man zwingend logisch mit Montag beginnt, ist eben doch jeder Tag eine Überraschung.
Der Verurteilte wacht eines Morgens tot auf 😮
Das Paradoxon habe ich von Anfang an nicht erkannt, weil mir der Fehler in Zeile 2 sofort aufgefallen war. - Bin ich jetzt schlau? 🙂
mir auch….ja, wir sind schlauer als der Gefangene 😂
Danke für die Originalversion :)
(in dem fall dass er Samstag noch leben würde)
Was mich daran stört ist dass wenn er am Sonntag hingerichtet wird es zwar eine Überraschung gibt, da er ihn für sich selber ausgeschlossen hat aber es ist nicht die selbe Art von Überraschung, denn wenn er Samstag nicht hingerichtet wird, wird er dann am Samstag Abend überrascht sein dass er nicht hingerichtet wurde aber es ist eine andere Überraschung als die plötzliche Mitteilung der Hinrichtung. Nach Samstag wüsste er dann logischer weise dass er am Sonntag hingerichtet wird. Ich denke das ist auch ein Knackpunkt.
Aber ist ja auch egal weil dieses ganze Szenario nur funktioniert weil er eine "was wäre wenn" Situation untergeschleust hat. Der muss ja erstmal dort hinkommen.
Wenn ich vieles hier lese denke ich, das eigentliche Problem ist das die meisten die Fragestellung gar nicht begriffen haben
Ein Paradoxon sehe ich hier nirgends, alles was im Video dargelegt wurde passt.
2:20 Bevor ich das Video weiterschaue: Ja, der Sonntag wurde ausgeschlossen unter der Prämisse, dass der Verurteilte am Samstag noch lebt. Allerdings ist diese Prämisse am Freitag noch nicht zutreffend, daher kann der Sonntag am Freitag auch noch nicht ausgeschlossen werden (und damit auch nicht der Samstag). Analog für die anderen Wochentage...
Genau, das Beispiel ist in sich unlogisch. Der Verurteilte kann am Freitag so gar nicht denken, weil er nicht weiß, ob er am Samstag noch lebt, um den Sonntag dann ausschließen zu können. Habe danach weggeklickt, weil es kein Paradoxon, sondern nur ein Denkfehler ist. Langweilig!
@sasasander Naja, die meisten Paradoxa basieren auf Denkfehlern und Fehlschlüssen. In diesem Fall war es halt relativ einfach zu erkennen, aber es gibt auch Beispiele, wo das nicht ganz so trivial ist, bspw. Zwillingsparadoxon im Rahmen der SRT.
@@YouMcLeaf Wenn ein Paradoxon wirklich gut ist, kann es Spaß machen darüber nachzugrübeln, oder zu diskutieren, aber das hier ist ja im Ansatz unlogisch.
Doch der Verurteilte kann am Freitag schon den Sonntag ausschließen. Der Verurteilte weiß am Freitag "entweder ich sterbe am Samstag oder am Sonntag". Er weiß auch schon am Freitag, dass falls er den Samstag überleben sollte, er am Sonntag sterben müsste, was ohne "Überraschungseffekt" nicht mehr möglich ist. Also muss er am Samstag sterben, durch diese Gewissheit wäre aber auch der Samstag ausgeschlossen usw.
Das einzige Problem liegt hier glaube ich am "Überraschungseffekt". Sobald der Verurteilte den Schluss zieht, dass er nicht sterben kann, würde es ihn überraschen, hingerichtet zu werden. Dasselbe gilt eigentlich auch für den Fall, dass er den Samstag überlebt, wenn er da den Schluss zieht, dass er nicht mehr hingerichtet werden kann. Um zu überleben müsste er also eigentlich darauf vorbereitet sein, am Sonntag zu sterben und darf nicht darüber reflektieren und schließen, dass er ja also nicht mehr sterben kann. Deswegen ein etwas blödes Paradox
Muss an Robert Habeck denken... mit 12% Kanzler werden 😂
Der Richter dürfte nicht den Fehler begehen, die Vollstreckung zeitlich einzugrenzen. Sondern einfach das Urteil fällen, irgendwann in Zukunft wird es vollstreckt, es sei denn, der Veruteilte stirbt vorher.
Demnach kann es in dieser Form tatsächlich nicht umgesetzt werden. Also kein Paradoxon, der Verurteilte hat also recht.
da kommt der lehrer raus, klassenarbeit und hausaufgaben reichen zum quälen nicht aus, es muss gleich eine hinrichtung sein xD
🤣🤣🤣
Der Kriminelle macht einen Denkfehler. Weil er eine Kette macht - vom Sonntag zurück. Was nicht zulässig ist - er kann also nicht die Tage einen nach dem anderen ausschliessen. Allerdings wird die Überraschung von Tag zu Tag weniger - bis auf Null.
ich sehe es ganz anders: selbst die erste Zeile ist nicht korrekt. Wenn er den Samstag mittag überlebt, dann geht er ganz sicher davon aus, dass das Urteil gegen ihn nicht vollstreckt werden kann. Und damit ist auch die Vollstreckung am Sonntag überraschend, da er damit nicht mehr rechnet. Oder anders gesagt: da der Verurteilte aufgrund seiner Überlegungen zu dem Ergebnis kommt, dass die Strafe gar nicht vollstreckt werden kann, ist jeder Zeitpunkt überraschend und erfüllt damit den Richterspruch. Das Paradoxon liegt wohl eher darin, dass die Mathematik (und erst recht die Philosophie) manchmal Probleme aufstellt, wo es gar keine gibt ... Und wenn man es schon philosophisch sieht: warum sollte man den genauen Zeitpunkt verheimlichen. Der Straftäter zittert einem konkreten Zeitpunkt doch viel angespannter entgegen, als wenn er irgendwann vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Oder anders gesagt: "entspannt hängt es sich leichter" 🙂
Strafverschärfung?
Danke für die Aussage, dass Sie kein Freund übertriebener Wokeness sind. Man hat ja heutzutage das Gefühl, die ganze Welt sei verrückt geworden, gerade an den Unis. 🤔
Er reagiert doch übertrieben. Wie soll man diesen Einschub, den er macht, sonst verstehen?
"Wokeness" begegnet mir fast nur durch die "Antiwoken", die extrem aufgeregt sind und sich gegenseitig hochschaukeln - also das tun, was du hier mit deinem Kommentar abziehst.
Das ist wie ein Hühnerhaufen im Stall, der sich jeden Abend Geschichten vom Fuchs erzählt und so nie zum Schlafen kommt sondern aufgeregt herumflattert.
Das war auch gleich mein erster Gedanke. Danke 😊
@@Mathegym meiner Beobachtung nach übersteigt die Zahl der Kommentare wie deiner, das, was als "woke" hingestellt wird, bei weitem. Auch in dem Sinne, dass das meist gar keine Reaktionen sind, weil es nichts gab, worauf man hätte reagieren können.
Das ist hier auch der Fall.
Hier geht es um eine hypothetische Aufgabe. Jeder der daraus ein Problem macht, also sowohl Fritz als auch Mathegym, der hat ein mächtiges Problem. Und ich frage mich, ob ich das Video überhaupt schauen will, wenn es schon so losgeht: Woke....
Sorry so sehr mich das Problem reizt, aber hier hört es dann auch auf. Ich will was von der Aufgabe mitbekommen, nicht von politischen Spinnereien. Das betrifft sowohl die Woke-Spinnereien als auch die Based-Spinnereien. Man muss mir hier nicht beweisen, auf welcher Seite man steht. Weder interessiert mich das noch geht es mich etwas an.
@@dieterhermannn ist das nicht ein bisschen nerdig zu sagen: mich interessiert nur das mathematische Problem? Diese eine Minute Gesellschaftskritik finde ich nicht weiter störend und irgendwo muss ein Creator ja auch mal Dampf ablassen können, wenn er wegen solcher Videos immer wieder dumme Kommentare bekommt.
Das ist das Beispiel für: Theoretisch kann ich praktisch alles, aber praktisch kann ich nur theoretisch. 😂
Keiner der Tage bietet laut Argumentation des Gefangenen eine Überraschung, er dürfte also laut der Formulierung des Urteils nicht hingerichtet werden. Also kann er an jedem Tag hingerichtet werden, da jeder Tag überraschend wäre, weil er ja eigentlich an keinem Tag hingerichtet werden darf.
Huch! Das war jetzt das Paradoxon in komplett destillierter Form.
Jetzt bin ICH völlig überrascht.
SO einfach kann es sein...
Also ehrlich, ich sehe weder ein Paradoxon noch Widersprüche. Wenn sich Philosophen über sowas zoffen, dann wäre etwas Frischluft vielleicht hilfreich 😂😂😂😂.
Das kommt dabei raus wenn die Philosophen Langeweile haben.
03:52 Anfangs dachte ich, die Kausalkette ergibt rückwärts gedacht keinen Sinn, da man die Situation nicht linear betrachten darf.
Dann habe ich mir überlegt, es hängt gleichzeitg noch vom Zustand der Überraschung ab und glaube, dieser kann nicht mit der ersten Kausalkette verknüpft werden.
Denn am Ende könnte der Gefangene sagt: ich werde diese Woche hingerichtet, was soll mich da überraschen?
Dass sich Philosophen darüber streiten, kann ich ja noch nachvollziehen. Aber aus Sicht der Logik sind doch Aussagen mit komplett unterschiedlichen Prämissen (wie hier) eh nicht vergleichbar bzw. gleichwertig. Allein dadurch ist das für mich kein Widerspruch.
So etwas kann nur einen Lehrer verwirren.
Die Erklärung verstehe ich nicht. Wenn er Sonnabendmittag überlebt, gibt es keine Überraschung mehr. Das bedeutet doch, dass er Sonnabendmittag nicht überleben kann. Wenn er sich an einem Freitagnachmittag wiederfindet, weiß er damit, dass er Sonnabendmittag hingerichtet werden muss. Etc.
Deine Überlegung ist nicht ganz korrekt. Sicher ist die Zeile eins. Es ist jedoch Zeile zwei ebenso korrekt, weil es nur der Sa sein kann. Unsicher wird es ab Zeile drei. Hier ist es nicht sicher, ob am Fr. oder Sa.
Mein Ansatz, um diesen Trugschluss zu erklären ist die Erkenntnis, dass die "Beweisführung" des Verurteilten in umgekehrter Richtung auf der Zeitachse verlief. Im echten Leben läuft die Zeit allerdings vorwärts und nicht rückwärts.
Daher kann man nicht am Montag schon davon ausgehen, dass man den Samstag überlebt. Q.e.d. 🤓
Vollkommen richtig.
Womit wir wieder bei Achilles wären. Die Zeit läuft vorwärts und in "Srüngen" ! (?)
@ Irgendwann hat die Schildkröte einen negativen Vorsprung.
@@911fletcher oder politisch ein Minus-Wachstum...
@ Jaaa.
Im Grunde macht schon das darüber Debattieren keinen Sinn. Das ist wie der Gang in die Kirche.
Für Menschen, die gerne logisch denken hat das schon Sinn - auch der Glaube.
Wem das Denken keinen Spaß macht, dem erschließt sich darin natürlich kein Sinn...
@@guri311nein, wer logisch denken kann, weiss, das der Tod unsere absolute Vernichtung bedeutet.
Alles andere ist Esoterik-Quatsch!
@@guri311 Das hat mit Spaß nichts zu tun, wenn man kein befriedigendes oder besser gesagt, gar kein Ergebnis erzielen kann.
Noch interessanter ist, wenn er den zeit-punkt zb beim fragen selber setzt, also die hinrichtung bei nachfragen umgehend auslöst.
Habe ich das Paradoxon gelöst, wenn ich sage, dass der Fehler im zeitlichen Ablauf liegt? Die Zeit vergeht nicht von Zukunft zur Gegenwart. Man muss die Situation von Montag bis Sonntag betrachten und nicht umgekehrt. Insofern kann der Gefangene nur sicher sein, wenn er Montag überlebt, dass er nicht am Montag hingerichtet wurde. Ganz nach dem Motto, dass man hinterher immer schlauer ist. Und so wird jeder Tag zur Überraschung. Denn auch das nicht hinrichten ist eine Überraschung.
Exakt.
Zwar hast Du (auch) Recht, aber die Fragestellung nicht verstanden.
Alles korrekt was hier im Video dargelegt wurde
nein
@@ingokruse8918 hast du auch Argumente für deinen Einwand. Oder lassen wir es so stehen :-)
Ich habe zuerst oben meinen eigenen Kommentar abgegeben und erst jetzt, danach, deinen Kommentar gelesen. Ich bin genau deiner Meinung- aber du hast es wesentlich schöner und besser formuliert...!
Coole Gedankengänge. Und auch Danke für keine Wokeness und Gramatikvergewaltigung
Die Überraschung ist doch nicht Teil des Urteils. Das ist eine Interpretation.
Das Urteil sagt, daß er innerhalb der nächsten 7 Tage hingerichtet wird. Punkt. Ende.
Es ist also ganz und gar nicht überraschend, daß dies dann auch tatsächlich durchgeführt wird.
Das sind bedingte Wahrscheinlichkeiten, deren Verbedingung jedoch selbst eine Wahrscheinlichkeit darstellt, deshalb ist die Argumentation des Gefangen falsch.
Ich würde das eher mit Logik lösen(If Then Else bei den Programmierern). Die If-Regel für den Sonntag ist korrekt. er kann Sonntag nicht hingerichtet werde , WENN er bus Samstag mittag überlebt. Da er diese Regel als gegeben annimmt, Ist er in diesem If-Zweig und da hat er definitionsgemäß ja überlebt und die anderen Annahmen treten automatisch ein. Es gibt aber noch den Else-Zweig: Wenn er nicht bis Samstag überlebt hat, kann er an den an jedem anderen Tag hingerichtet werden.
Wenn das in DEUTSCHLAND möglich wäre wüsste er genau leb ich Donnerstag noch bin ich Freitag morgen dran weil ab 12 UHR Freitag bis Montag ist keine Büro zeit HINRICHTUNGEN nur MO- FR 12uhr , Ausweis mitbringen! Er könnte auch Glück haben mit einem Brückentag oder 2??
die armen Schüler, die schlußendlich so tun müssen, als ob sie das als logisch verstehen würden, um es nicht mit dem Lehrer zu verscherzen, weil sie die 1 auf dem Zeugnis brauchen
Mit deiner Theorie wird er noch überraschter sein wenn es dann passiert, am Mittwoch. Er hat sein Strafmaß selbst gesteigert.
Jetzt ist nur die Frage noch ob eine unerwartete Klassenarbeit nicht noch härter ist als eine unerwartete Hinrichtung...
Unerwartete Klassenarbeit?
Ich war selbst Schüler, als, ich glaube, 1972 mit einem Kultusministererlass verfügt wurde, dass fortan alle Klassenarbeiten wenigstens 3 Tage vorher angekündigt werden müssen.
Gilt dies nicht mehr? Oder galt das überhaupt nur in Hessen?
@@atalanfranz1509 also ich bin bis 2008 in Bayern zur Schule gegangen, wir hatten in jedem Fach sowohl angekündigte als auch unangekündigte Klassenarbeiten... naja außer in Sport und Kunst vielleicht.
Da gibt es nicht viel zu philosophieren. Der Sonntag, ist der einzige Tag, der ihn nicht überraschen könnte. Fertig.
Samstag früh weiss man, das wenn man heute nicht dran ist, es morgen keine Überraschung mehr wäre. Also kann er den Sonntag mit dieser Logik immer ausschliessen, und so weiter.
Das soll natürlich heissen, deine Lösung ist falsch
Ist das nicht einfach Gametheory und man könnte daraus ein travelers' dilemma oder ein centipede game daraus machen, wo letztlich per Rückwärtsinduktion dann alles erklärbar wäre, warum Montag dann der Tag ist?
Sonntag kann man ausschliessen. Samstag aber auch. Wenn er Freitag nachmittag überlebt, bleiben Samstag und Sonntag übrig. Sonntag kann man ihn nicht hinrichten, weil dann würde er auch samstag nachmittag überleben und die Hinrichtung am Sonntag wäre keine Überraschung. Also bleibt demzufolge nur der Samstag übrig und dann wäre es auch keine Überraschung.
Mein anfänglicher Gedanke war , dafür müßte er sich erst nach Samstag Mittag , und von da aus ständig einen Tag zurückspringen...🤔. Allerdings wäre dann auch der samstägliche Sonntagsausschluss noch nicht geschehen....😅 Von der Schlußfolgerung im Video hatte ich den Eindruck , er würde genau diesen Gedankengang auf auf einem anderen Level erklären...!
Letztendlich ist es ja ein hypothetischen Gedankenspiel , denn die Todesstrafe gibt es nicht überall , da , wo es sie gibt , ist es nicht überall üblich , sein Hinrichtungsdatum nicht zu kennen... und "keine Überraschung" als "Kontraindikation" einer bevorstehenden Hinrichtung durchgehen könnte...!?
er war eben wegen seiner vorherigen Analyse , dann doch überrascht und somit hatte das Urteil Bestand 👍
Der Verurteilte redet sich das nur schön. Den Sonntag kann er ja erst am Samstag ausschließen, bis dahin ist der Sonntag eine valide Möglichkeit.
Mein Lösungsansatz ist, dass seine Ungewissheit keine Bedingung für die Hinrichtung ist und damit für den Verlauf irrelevant :D
Stimmt, Bzw.: der Richter sagt nicht, dass die Ungewissheit nicht ein Tag vorher (also) Samstag aufgehoben sein darf. Schließlich hat er da ja schon Mo-Fr die Unsicherheit "genossen". Er hat also 5/7 Unsicherheit gehabt, was wir auf 1 aufrunden können. ;-)
Genau das ist aber die Bedingung.
@@gargoyle7863stimmt! Das hab ich noch gar nicht berücksichtigt.
Wo wird denn definiert, in welchen Fällen von einer "Überraschung" auszugehen ist?
Die Überraschung ist im Zeitrahmen nicht definiert, also mathematisch nicht handhabbar.
Umgekehrt: Wie will der Henker im Moment der Exekution wissen, ob der Verurteilte überrascht ist, wenn er "Pokerface" macht?
Denn nur dann kann er korrekt im Sinne des Urteils handeln.
Vielleicht ist der Henker aber auch ein einfachgestrickter Mensch, der einfach nur tut, was er tun soll... Ein kleiner Ruck... Was juckts ihn?
So ein Urteil wird IRGENDWIE enden, aber auf keinen Fall definitiv vorhersehbar. 🤯
Die Ueberlegung vom Verurteilten geht nicht auf, weil er es von hinten her angeht. Wenn er es, so wie es eben ist, von vorne anschaut, dann ist natürlich jeder Tag, außer dem letzten, eine Überraschung. Sowieso ist es glaube ich eher ein phylosophisches Paradox. Macht sich der Häftling keine Gedanken, so ist für ihn jeder mögliche Tag eine Überraschung. Macht er sich aber diese Gedanken und wiegt sich deshalb in Sicherheit, dann ist es wiederum eine Überraschung für ihn. -> es geht also immer auf.
Die physikalische Zeit und Überraschtwerden sind 2 Kategorien die wohl nicht zusammen gehen. Es geht wohl eher um Wahrscheinlichkeit auf die Tage bezogen. Die ist bezüglich des Hinrichtungstermin wenn man am Montag noch lebt 1/6, am Dienstag 1/5 usw. Hätte der schlaue Richterspruch gelautet, der Verurteilte soll im Ungewissen gelassen werden, hätte man vor dem Sonntag hinrichten können. Und dem guten Mann wäre zumindest der analytische Exodus erspart geblieben.
Das war von Anfang an klar für mich.
Habe leider eine Version des Paradoxons vorgestellt, die das eigentliche Paradoxon verwässert. Siehe oben angepinnter Kommentar.
Da in dem Urteil, wenn so verkündet wurde wie dargestellt, nicht explizit die Aussage getroffen wurde das der Verurteilte überrascht werden soll kann man das ausschließen und damit ist das Paradoxon keines mehr.
Wenn der Richter (bzw. der Erfinder dieses Rätsels) klargemacht hätte, dass die Hinrichtung auf jeden Fall an einem der sieben Tage erfolgt, also dies Priorität hat vor dem zweiten Teil des Urteils, laut dem die Hinrichtung unerwartet sein wird, dann wäre die Überlegung für den Verurteilten klarer: an einem der sieben Tage muss es sein, und er weiß nicht, welche Strategie sich die Wächter überlegen werden, den zweiten Teil umzusetzen, er kann also im Voraus nicht sicher sein, welcher Tag es sein wird. Auch wenn schon ein Teil der tage verstrichen ist, gilt dies noch. Erst wenn nur noch der Sonntag übrig ist, ist die Überraschung dahin, weil es dann keine Wahlmöglichkeit mehr gibt. Und für die Wächter heißt das, dass sie einen der Tage Mo bis Sa wählen müssen, z. B. einfach durch Würfeln.
Das ist wie die Kommaregel mit dem Königsboten. Im Urteil des Königs, vom Boten überbracht, steht: "Hängen nicht möglich laufen lassen!" Was ist hier gemeint? "Hängen Komma nicht möglich laufen lassen" oder "Hängen nicht möglich Komma laufen lassen" ? 🥳🥳🥳
Die Auflösung des Paradoxons ab 6:45 scheint mir nicht ganz logisch, zumindest nicht ohne einen weiteren, elementaren Gedanken erklärbar. Der Anfangs-Denkfehler des Verurteilten liegt m.E. nicht erst in der zweiten Zeile, wo er noch zwei mögliche Hinrichtungstage vor sich hat, sondern - etwas versteckt - bereits in der ersten Zeile, wo nur noch ein Tag übrig ist - also schon ganz am Anfang der Argumentationskette. Allerdings kommt bei mehr als einem übrigen Tag noch ein weiterer Grund hinzu, der mit dazu beiträgt, dass die Argumentation des Häftlings offensichtlich in sich zusammenfällt.
Die Überlegung, dass der letzte Tag als Hinrichtungstag ausgeschlossen werden könne, weil die Hinrichtung dann keine Überraschung mehr wäre, ist unabhängig von der zeitlichen Perspektive, macht also nicht erst dann Sinn, wenn der Häftling den vorletzten Tag überlebt hat. Denn WENN er am letzten Tag hingerichtet würde, hätte er ja den vorletzten Tag notwendigerweise überlebt, und die Bedingung der Ungewissheit wäre nicht mehr gegeben. Deshalb sagt sich der Häftling EX ANTE, dass die Hinrichtung am letzten Tag auf keinen Fall stattfinden könne, sie müsste also, wenn noch zwei Tage übrig bleiben, am vorletzten Tag stattfinden, wodurch dieser auch nicht mehr überraschend wäre, und so weiter.
Wenn also im Video gesagt wird, dass der Häftling aus der Perspektive zweier verbleibender Tage den letzten noch nicht ausschließen kann und er also tatsächlich im Ungewissen über die beiden möglichen Tage ist, dann ist der Grund also nicht derjenige, dass er den vorletzten noch nicht überlebt hat (denn den würde er ja überlebt haben, falls die Hinrichtung am letzten Tag stattfindet!), sondern der Grund ist zunächst einmal, dass er den letzten Tag als Hinrichtungstermin GENERELL nicht ausschließen kann. Sein Denkfehler liegt darin, dass er nicht die Möglichkeit in Betracht zieht, dass er TROTZ der augenscheinlich nicht mehr gegebenen Bedingung der Überraschung hingerichtet werden kann, dass also der Henker am letzten Tag entweder die Bedingung des Richterspruchs schlicht missachtet oder aber sie gerade dadurch erfüllt, dass er mit der logischen Argumentation des Häftlings rechnet und ihn mit der tatsächlichen Hinrichtung überrascht!
Die verschärfte Form des Henkerparadoxons wäre also ein Richterspruch wie dieser: "Du wirst morgen hingerichtet werden, aber nur dann, wenn du vorher nicht weißt, ob bzw. dass du hingerichtet wirst." (In der klassischen Version mit der ganzen Woche als Zeitrahmen tritt genau diese paradoxe Ansage quasi indirekt in der Situation ein, wenn der Häftling bis einschließlich zum vorletzten Tag überlebt hat!) Tatsächlich könnte ein Häftling aus einer solchen paradoxen Aussage gar nichts schließen: Würde er den ersten Teil der Aussage für wahr halten, also sicher sein, dass er hingerichtet wird, dann würde ja die Bedingung nicht zutreffen. Der Richterspruch scheint also auf den ersten Blick unerfüllbar und sorgt zumindest für Verwirrung. Aber gerade dadurch, dass die paradoxe Aussage beim Häftling Ungewissheit erzeugt oder er sie sogar als Ganzes verwirft, also fest davon ausgeht, dass er NICHT hingerichtet wird, könnte sie sich überraschend als wahr erweisen! Ein realistisch denkender Häftling könnte sich also auch auf seine morgige Hinrichtung einstellen und die Bedingung als Nonsense betrachten; wenn er dann tatsächlich hingerichtet wird, dann wäre zwar die paradoxe Bedingung gebrochen, aber dann lag er immerhin richtig und ist nicht überrascht.
Die Wurzel des Denkfehlers des Häftlings in der klassischen Version liegt also bereits in der ersten vermeintlichen Sicherheit, dass er am letzten Tag (wenn er bis zu diesem überlebt hat) nicht mehr hingerichtet werden kann. Er denkt zwar logisch, versäumt es aber, sich auf eine Metaebene zu erheben. Und da das argumentative Fundament wegbricht, sind die zeitlichen "Rückschlüsse" natürlich erst recht nicht haltbar.
Allerdings macht der Häftling bei seinen logischen "Rückschlüssen" bei mehr als einem übrigbleibenden Tag noch einen weiteren, vielleicht noch offensichtlicheren Denkfehler oder einen Folge-Denkfehler (und darauf zielt wohl die Argumentation im Video ab): Nur in dem Fall, wenn nur noch ein Tag übrig ist, tritt eben wirklich eine paradoxe Situation ein, in der, falls die Hinrichtung durchgeführt wird, die in dem Richterspruch formulierte Bedingung augenscheinlich gebrochen werden müsste (wenn sie sich nicht auf höherer Ebene als richtig erweist). Sobald der Häftling durch die verketteten Rückschlüsse mehr als nur den einen letzten Tag als möglichen Hinrichtungstermin ausschließt, entsteht ja wiederum eine "Auswahlmöglichkeit" von mehreren Tagen, an denen er "trotzdem" (also in seinen Augen "regelwidrig") hingerichtet werden könnte - d.h. er kann tatsächlich nicht voraussagen, WANN dies geschehen würde, falls es geschieht. Damit hebt sich aber seine Argumentation selbst auf, d.h. an allen möglichen Hinrichtungstagen außer dem letzten könnte er hingerichtet werden, ohne dass dies in einem augenscheinlichen Widerspruch mit der Bedingung des Richterspruchs stünde. Bei zwei verbleibenden Tagen weiß er also nicht, ob er "regelkonform" am vorletzten oder scheinbar "regelverletzend" am letzten Tag hingerichtet wird, und wegen der grundsätzlichen Möglichkeit, DOCH am letzten Tag hingerichtet zu werden, kann er dieses Merkmal der augenscheinlichen Widersprüchlichkeit nicht auf den vorletzten Tag übertragen. Bei nur zwei verbleibenden oder genannten Tagen für die mögliche Hinrichtung könnte man also immerhin von einer größeren Wahrscheinlichkeit der Hinrichtung am vorletzten Tag ausgehen, aber eben niemals eine Sicherheit in irgendeiner Hinsicht haben. Bei mehr als zwei Tagen ist dann vollends klar, dass es eine Auswahl an Tagen gibt, an denen er ohne die Paradoxie des letzten Tages, also völlig unter Einhaltung der Bedingung der Ungewissheit und Überraschung hingerichtet werden kann.
Ich würde als Richter dem Verurteilten einfach sagen, dass einer von 6 Tagen ausgewürfelt wird, fertig. Im übrigen ist es trostvoll für den Verurteilten, wenn er glaubt nicht hingerichtet werden zu können, so hat er noch den ein oder anderen sorglosen Tag. Also alles gut. Paradox ist es sich über so etwas Gedanken zu machen.
Naja, Philosophen streiten auch über Belangloses, wenn sie einen schlechten Tag haben. Und: Hätte der Mörder seinem Opfer auch den Tag seiner Ermordung genannt, könnte ich das Ansinnen des zum Tode Verurteilten nachvollziehen.
Doch, Sonntag kann er auch am Freitag schon ausschliessen, da ja die Voraussetzung ist, dass er den Samstag überlebt
ich würde zu der Formulierung "mit Fortschreiten der Woche wird die Vollstreckung des Urteils immer weniger überraschend" greifen... 🙂
selbst dann wäre er bis Sa zumindest überrascht, dass er so lange überlebt hat 😂
Vor 10 Stunden veröffentlich? Das kommt mir so bekannt vor….🤔
EDIT: Für mich ist die Sache eigentlich klar. Der Widerspruch liegt daran, dass er die ausgeschlossenen Tage in die nächste Argumentation mitnimmt. Dabei ist das quasi eine Stichprobe mit zurücklegen.
Ich gebe dem Verurteilten recht. Am Sonntag kann er nicht hingerichtet werden, weil er dann am Samstag noch leben würde usw.
Man könnte auch argumentieren, dass er am Sonntag AUF KEINEN FALL hingerichtet werden kann, weil er ja wegen der anderen Logik schon vorher an den Galgen käme und eben nicht ZWEIMAL gehenkt werden kann. 😎🤣
Er hat es wenigstens versucht ...
Tja, das klappt aber nur, wenn die nicht einfach am Montag ne Münze werfen, ob er Montag fällig ist oder am Dienstag nochmal ne Münze geworfen wird. Samstag wird natürlich nur noch die Münze geworfen, ob es Samstag oder Sonntag ist. Ausschließen kannst da gar nichts Freundchen!
Der Sonntag ist Ruhetag. Das sollte auch für den Henker gelten. (Der andere Weg den Sonntag auszuschließen 😉)
Es gibt für den Gefangenen jeden Tag eigentlich zwei Fragen: 1. ist es tatsächlich möglich, das Urteil so umzusetzen? und 2. wenn ja, an welchem Tag kann es umgesetzt werden? Wenn er nicht weiß, ob 1. Wahr ist, dann kann er auch nicht über 2. spekulieren. Nehmen wir jetzt an, er denkt am Samstag dass 1. wahr ist, dann kann er den Sonntag NICHT ausschließen (weil sonst kann er nicht glauben dass 1. möglich ist). Wenn er denkt, dass 1. falsch ist, dann kann er nicht wissen ob er am Sonntag hingerichtet wird oder nicht (kein muss ihn hinzurichten). In beiden Fällen kann er keine weitere logische Ketten bauen. Die Erklärung im Video finde ich mangelhaft, da sie denn Sonntag ausschließt, und somit den Gefangenen zumindest teilweise Recht gibt in seiner weiteren Spekulationen.
Der Clou ist ja, dass er am Sonntag dann DOCH überrascht wäre, da er diesen Tag schon "logisch" ausgeschlossen hatte, wie es ein Anderer hier schon angemerkt hatte.
Der Tod kommt eben IMMER ungelegen. 😎
@@guri311 Das ist genau das, was ich versucht habe mit anderen Worten zu sagen. Er kann also gar nichts "logisch" ausschließen, da um den Sonntag auszuschließen, MUSS er glauben, dass die Hinrichtung so umsetzbar ist, was aber ein Widerspruch in sich ist.
Ist quasi dasselbe wie wenn der Lehrer nach der Prüfung sagt "Ein Fehler ist kein Fehler" ....usw...
Ich bin da noch nicht ganz durchgestiegen 😬 er weiß ja von Anfang an, dass der Sonntag unmöglich ist, weil er am Samstag nicht mehr überrascht wäre. Insbesondere kann er dann auch am Freitag den Sonntag ausschließen 🤔
Die Lösung ist ganz einfach: man muss nur annehmen dass nicht der Richter den Termin bestimmt sondern der Zufall. Der Tag wird also zufällig ausgewählt.
Demnach kann das Urteil mit einer wahrscheinlichkeit zu 6/7 umgesetzt werden. Ja, es gibt tatsächlich die Möglichkeit, dass das Urteil nicht umgesetzt werden kann (wenn der Zufall Sonntag bestimmt), aber höchst wahrscheinlich kann es eben doch umgesetzt werden. Da der Zufall eben keinen logischen Gedanken folgt und sagt, Mist, jetzt kann ich ja nicht mehr den Sonntag wählen, sonst ist ja die Überraschung weg.
Man könnte das Urteil sogar zu 100% wahrscheinlichkeit umsetzen, wenn man nur von mo bis sa zufällig auswählt, den verurteilten aber im Glauben lässt, dass auch der Sonntag zufällig ausgewählt werden könnte. (Und er auf jeden Fall hinger. wird, überraschung hin oder her)
Der Sonntag darf ruhig dabeibleiben. Wenn er gewählt wird, wartet der Henker mit der Exekution bis zum Nachmittag.
DIE Überraschung wird auch nicht gering sein.
Nebenbei: Wer "drüben" ankommt, wird IN JEDEM Fall sehr überrascht sein...
Das Paradoxon: Typ wird gehängt, was der denkt, ist egal. Außer er ist Philosoph, dann ist der Körper ohnehin nur ein einschränkendes Vehikel 😅 Und wenn der Richter wirklich Sorge um den Überraschungseffekt hat, dann soll er's einfach machen, bevor er die Konditionen diskutiert - also sofort.
Der Verurteilte ist wohl ein kleiner Zeitreisender. Denn man muss ja chronologisch vorgehen.
Das ist so offensichtlich falsch, da bin ich zu wenig intellektuell. Die Zeit läuft nunmal nicht rückwärts, also hilft ihm sein Ausschlussverfahren nichts.
Also es wird andauernd von Überraschung geredet. Einen verurteilten im ungewissen lassen... Wer sagt das es darum geht den verurteilten zu überraschen? Im ungewissen lassen hat eher was damit zu tun, jemanden mental unter Druck zu setzen. Die Vollstreckung ist dann keine Überraschung, sondern eine Erleichterung. Wenn ich ihn überraschen will, würde ich frei sprechen und dann anstatt nach draußen zu bringen in der Raum in dem getötet wird zu bringen. Da hättest du dann ne Überraschung.
Grundlagen der rethorik. Das paradoxe ist, dass Menschen den scheiss den sie sich zusammen Reimen tatsächlich glauben obwohl die Tatsachen etwas anderes sagen. Es ist das ignorieren der Realität und wie wir uns das zurecht Reimen, und wie kreativ wir dabei werden.
Und es ist eigentlich gar nicht paradox. Denn der Mensch hat einen freien Willen. Und der freie Wille ist unfähig etwas zu können was man nicht will. Mangelnde Akzeptanz von der Realität, weil man nicht kann was man nicht will. Das Gehirn schiebt sich das so zu recht wie man haben will, weil man anders nicht kann.
Der richtspruch ist damit tatsächlich ausser Kraft gesetzt. Denn der verurteilte ist nicht mehr im ungewissen und leidet nicht unter dem mentalen Druck. Nun ist es tatsächlich eine Überraschung, was nicht das Ziel des Urteils war. Das Ziel war die Ungewissheit und mentaler/emotionaler Druck.
Warum ist das jetzt paradox? Hat den selben Hintergrund. Weil wir im freien Willen etwas sehen wollen was nicht da ist. Das so wie ein Atheist der gegen Gott argumentiert. Obwohl er nie eine Erfahrung mit Gott gemacht hat und somit gar nicht verstehen kann wie Gott ist. Also ist jede Argumentation gegen Gott von einem Atheisten, eine Argumentation gegen einen gott den seine Fantasie erschafft. Und Überraschung, der Atheist hat recht, diesen Gott gibt es nicht.
So entstehen solche paradoxien, mangelndes Verständnis der eigenen natur und der Dinge um uns herum, weil wir nicht wollen, was letztendlich ein nicht können ist. Es ist nicht paradox, auch der Umgang mit dem Thema ist kein paradoxum. Allerdings hängt das von der Perspektive ab. Denn für den einen wird dann der Umgang mit dem Thema paradox erscheinen. Was es aber nicht ist. Doppelhaushälfte, das ist paradox.
Wenn er sagt "angenommen, ich überlebe Sa Mittag", macht er eine Fallunterscheidung und müsste als nächstes noch den Fall "ich überlebe Sa Mittag nicht" betrachten.
Er trifft eine Annahme, das ist keine Fallunterscheidung.
@@berndkruEs gibt nur vier sinnvolle Gründe, eine Annahme zu treffen:
1) Sie ist so offensichtlich, dass sie als Axiom einer Theorie taugt. Kann man hier ausschließen.
2) Man will das Gegenteil per Widerspruch beweisen. Scheint hier auch nicht der Fall zu sein.
3) Eine Induktionsannahme. Das hier könnte man als solche betrachten, aber der Induktionsschritt schlägt fehl, was die Induktionsannahme dann auch nichtig macht. Bleibt noch
4) Man will eine Fallunterscheidung machen.
Am Sonnabend weiß er, dass morgen vollstreckt wird. Es hat im Wortlaut niemand gesagt, es müsse überraschend sein. Morgen hilft ihm auch die Theorien gar nichts.
Doch, es wurde gesagt, dass es überraschend ist. Das ist ja gerade der Witz an diesem Paradoxon. Vielleich hast du es überhört (bei 1:28)
@@Jonas-h4w3q Richtig, das habe ich wohl überhört.
Ludwig Wittgenstein hätte eine interessante Meinung dazu
Für mich ist das keine befriedigende Auflösung, wenn einfach die zukünftigen, logischen Überlegungen ausgeschlossen werden. Umso überraschender finde ich es, dass der Gefangene überrascht war. 😄
Das mit Samstag geht durch. Ab Mittag weiss er mit Sicherheit, dass am Sonntag sein Leben (laut Richterspruch) endet.
Am Freitag weiss er nix genaues.
Ab in die Tonne!
Der Ton scheint mir etwas übersteuert zu sein.
Kein Freund übertriebener Wokeness? - sofort abonniert!
Meine Mathe-Professorin hat bei ihren Beweisen auch ständig über die Hinrichtung gesprochen... und manchmal auch über die Rückrichtung.
Stimmt. Unsere Lehrer haben uns sogar dazu AUFGEFORDERT. Wir sollten zur Klassenarbeit unsere Sachen hinrichten. Das war ein Gemetzel. 😉