Danke für das extrem aufschlussreiche Video und dem aufzeigen, was es wirklich heißt Lehrer/in zu sein! Besonders gut finde ich, dass du auch die „Schattenseiten“ detailliert aufgezeigt hast und den Beruf nicht nur gut geredet hast.
Danke für das schöne Feedback :) Freut mich sehr, dass dir das Video gefallen hat. Beide Seiten sollten für eine neue Berufsentscheidung beleuchtet werden.
Klasse aufgearbeitet und enorm hilfreich..ich stehe mit fast 45 kurz vor dem Seiteneinstieg als Wirtschaftsingenieur..Ich bin gespannt und freue mich… Alles Anderen viel Erfolg
In Bayern und BaWü kann man übrigens schon mit mittlerer Reife und beruflicher Vorbildung Fachlehrer für praxisbezogene Fächer wie Musik, Werken, IT, Hauswirtschaft, Sport usw. werden. Da geht man dann ein paar Jahre an ein Staatsinsitut zur pädadogischen und fachlichen Ausbildung und macht dann das Referendariat
@marviniusremolus6795 Danke für die Info. Diese zunehmende Aufweichung der Eignungsüberprüfung findet auch in anderen Bundesländern statt. Hier ist neben des Abschlusses noch ein Nachweis einer Meisterausbildung wichtig (DQR 6). Wie siehst du das? Ist das sinnvoll für die Schulen und deren Qualität oder sollte man eher kritisch sehen? Gerade bei Sport: Können dann einfach Vereinstrainer in die Schulen kommen und sämtliche Bewegungsfelder unterrichten? Lass es mich gerne wissen.
Danke für die ausführliche Erklärung. Ich bin seit 2005 Lehrerin in Gymnasium, aber in Bosnien und Herzegowina. Es gibt ein paar Unterschiede z.B: 1. Wenn Schüler auf Klassenfahrten sind haben wir keine Minusstunden und wir werden für die Stunden bezahlt. 2. Wenn jemand Krank ist und vertreten wird kann man dafür entweder extra bezahlt werden oder der Kollege/die Kollegin vertreten sich gegenseitig 3. Wir werden auch 40 St/W bezahlt Ich habe 22 Stunden direkten Unterricht. Vor -und Nachbereitung, Korrektur, Sprechstunden ... sind offiziel die übrigen 18 Stunden. Inoffiziell sind es natürlich mehr als 40St/W 4. Wir haben Winterferien (ungefähr 1.1- 20.1) Frühlingsferien (1 Woche) und in den Sommerferien sind die offiziellen Urlaubstage. Am Anfang hat man 20 Urlaubstage und jedes 4 Jahr kommt noch ein Tag dazu. Insgesamt haben wir 180 Arbeitstage direkt mit den Schülern. 5. Schullende ist normalerweise für die Schüler bis zum 15.6. (die Abschlussklassen haben ab mitte Mai keinen Unterricht mehr. Die Abschlussprüfung ist Anfang Juni) 6. Schulanfang ist normalerweise am 1.9. 7. Im ersten Halbjahr haben wir nur einen Feiertag, in der zweiten 3. - Wir haben als Lehrkräfte eine Staatsprüfung und zwar nach einem Jahr Arbeitserfahrung und da gehen wir in eine andere Schule, haben dort Unterricht + mündliche Prüfung (Juristische Regeln die relevant für Bildung sind) - Das Gehalt hängt davon ab in welcher Schule man arbeitet ( Grundschullehrer haben das geringerste Gehalt). Man kann z.B. mit einem Master dort arbeiten aber trotzdem ist es geringer. Ich werde hoffentlich im nächsten Schuljahr selbst ein "Seiteneinsteiger" in Deutschland sein. Danke nochmals für das Video.
@mirabudimcic2585 Vielen Dank für Deine interessanten Informationen :) Wie ich sehe sind hier Ähnlichkeiten viele Ähnlichkeiten vorhanden. Ich wünsche bei dem Vorhaben guten Gelingen :)
Das ist leider wahr. Die Frage steht dann im Raum: Wie findet man stattdessen fähiges Personal? Möchtest du, dass deinen Kindern einfach irgendeine Person vor die Nase gesetzt bekommt, nur damit der Unterricht stattfinden kann?
@@LehrkraftLoungeDas hat damit natürlich wenig zu tun. Möchte man seinen Kindern andauernd Fehlstunden zumuten und sie mit Defiziten ins Leben gehen lassen. Vor allem kennen wir natürlich alle reichlich Lehrer, die absolut E Nullen waren, obwohl sie angeblich qualifiziert waren 🤪.
Man kann aber auch übertreiben mit der Bürokratie. Kein Wunder, dass der Lehrermangel in Deutschland steigt. Ich kenne viele Menschen, die geborene Lehrer sind, scheitern aber an dem komplizierten System.
Durchaus berechtigter Einwand mit der Bürokratie. Dennoch muss es nicht zwangsläufig sein, dass subjektiv gehaltene „geborene Lehrkräfte“ es in der Praxis auch schaffen. Ich habe so viele Praxisbeispiele, wo das nähere Umfeld der Seiten-/Quereinsteiger gesagt hat „Dich können wir uns gut als Lehrer vorstellen“ und dann haben sie in der Praxis selbst festgestellt - nein, ich bin dazu definitiv nicht geschaffen/das ist nicht mein Beruf.
Was denkst du bietet ein Master in Medienkultur (basically Medien+ Kulturwissenschaften) für ableitbare Fächer? B.A. in Medienwissenschaft und Politik (Nebenfach). Ich denke mal SoWi ließe sich ableiten. Eigentlich würde ich noch gerne Englisch machen, und ich habe auch diverse HiWi-Zeugnisse von der Uni die mir gute Arbeit in engl. Kommunikationskontexten bescheinigt. Aber ließe sich das überhaupt ableiten, oder überhaupt ein zweites Fach? LG
Vielen Dank für deine Frage. Das kommt natürlich auch auf das Bundesland an. Mit SoWi würdest du richtig liegen. Da könnte durch den BA Politik ein mögliches Fach abgeleitet werden. In einigen Bundesländern wurde auch das Fach Medien eingeführt. Vielleicht wäre auch Geschichte möglich. An sich muss ich mittlerweile sagen, dass es grundsätzlich (natürlich je nach Bundesland) absolut egal ist. Wenn ich sehe, dass in einigen Bundesländern mittlerweile die Tore für allgemeine Erzieher für weiterbildende Schulen geöffnet werden, dann sind Ansprüche an Lehrkräfte kaum noch vorhanden. Auch die Regelstudienzeit spielt da gar keine Rolle. Die Devise lautet: Unterrichtserteilung und Zahlen schönen egal wie.
Ich glaube mit meinem Diplom in Geographie ( Nebenfächer Meteorologie und Fernerkundung, beides reine Mathe und Physik) und meinem Master in Geoinformatik, 10 Jahre Arbeit im It-Bereich würde es gut aussehen. Aber aktuell Zweifel och trotzdem noch. Das mir unterrichten Spaß macht weiß ich, da ich im Studium schon Seminare gehalten habe. Schwierige Entscheidung aktuell. Ich will nicht einmal verbeamtet werden, ich will eigentlich nur gern mein Wissen weitergeben, anderen Perspektiven aufzeigen.
Hinsichtlich der Abschlüsse würde ich zustimmen. Die Frage steht dann im Raum, in welche Schulform es gehen soll. Angesichts der benannten Abschlüsse würde ich in dieser Position die Berufsschule vorziehen, da ich mich für die allgemeinbildenden Schulen als überqualifiziert empfände. Vielleicht wäre das ja was? Zurück in den "alten" Job kann es doch immer gehen, oder?
Ab dem 01. 08. springe ich auch ins "kalte Wasser" und beginne als Lehrer im Seiteneinstieg an einer privaten Berufsschule (vorerst befristet für ein Jahr), um angehende Erzieher zu unterrichten. Ich bin gespannt, ob ich diese Lehrtätigkeit nach Ablauf des Jahres fortführen möchte.
Hallo, ja, tatsächlich habe ich einen Wunsch für ein Video. Vielleicht gibt es aber auch schon eines zu dem Thema/ den Themen: vereinzelte skeptische Schüler, die mir die Lehrkompetenz absprechen und mir gegenüber kritisch eingestellt sind und eventuell die gesamte Klasse negativ beeinflussen könnten. Wie kann ich solchen Dynamiken vorbeugen ? Wie gehe ich damit um, wenn ich eine Antipathie eines Schülers gegenüber meiner Person bemerke ? Und was kann ich tun, wenn ich bemerke, dass ich einen Schüler ebenfalls als unsympathisch empfinde ? Wie kann ich es aushalten, auch "schlechte" Noten vergeben zu müssen ? Gibt es überhaupt eine 100prozentig objektive Benotung ? Was heißt "Ermessensspielraum" konkret ? Gibt es "Unterrichtsformen", die speziell für die Berufsschule empfohlen werden ? Viele Grüße
@SebiLorenz32 Vielen Dank für die Worte. Inwiefern meinst du „Lage in Bayern“? Ob der Bedarf an Lehrkräften/Quereinsteigern groß ist? Sämtliche Informationen findest du dort auf der Homepage (www.lehrer-werden.bayern/quereinstieg-und-sondermassnahmen)
Würdet ihr sagen, dass an einer Berufsschule weniger Zeitaufwand anfällt? Wurde mir jetzt schon häufiger berichtet. Dann kann nämlich mehr Wert auf Unterrichtsqualität gelegt werden.
Gute Frage. Das lässt sich schlecht pauschalisieren. Was definitiv an Arbeitsaufwand im Vergleich zu allgemeinbildenden Schulen wegfällt ist die Elternarbeit. Heißt, wenn die Berufsschüler nicht in die Schule kommen und schwänzen, ist das grds. Problem. Je nach Schulgesetz werden sie dann einfach der BBS entfernt. Hinzukommt der geringere Anteil an Erziehungsarbeit sowie ggfls. geringere Vorbereitungsanteil. Was ich problematisch finde, ist die Verbindung zu den Schülern. Es ist, zumindest bei mir im BL, so geregelt, dass du dann jede Woche ein anderes Ausbildungsjahr unterrichtest. Beispiel: 1. Woche - 1. Ausbildungsjahr (AbJ); 2. Woche - 2. AbJ usw. Hinzukommt, dass aufgrund dessen, die Pflichtwochenstunden bei BBS-Lehrkräften deutlich höher sind als am Gymnasium. Was eine Mehrbelastung bedeuten kann ist die Differenzierung. Du hast, mehr als am Gym oder Mittelschule, deutlich heterogenere Klassen. Also einen erhöhten Unterschied vom Intellekt (Schulabschluss) und vom Alter
Prima, - der Weg zur Selbstaufgabe es werden dringend Lehrer gesucht: im Ref macht man sie windelweich, anschließend Überlastung bis Burnout - Dann die Quereinsteiger zum Billigtarif. Das ist doch ein gutes Vorbild für die Schüler
Das die Bedingungen alles andere als vorteilhaft und lockend sind, bestreitet keiner. ABER: Das Leben ist kein Ponyhof. Und um die qualitativ besten Lehrkräfte zu akquirieren, sollten bestimmte Mechanismen/Ansprüche eingehalten werden. Ich kann mich nur an eine Phase im Ref erinnern, wo ich kurz vor meiner Belastungsgrenze stand. Auch nur, weil das Studium eher „umsorgend“ war. Die restliche Zeit war es entspannt.
Danke für das Video! Ich würde gerne in Niedersachsen in den Lehrberuf einsteigen. Ich habe einen B.A. In Politikwissenschaften und einen M.A. In Soziologie. Meine Fächer wären also vllt. Werte und Normen/Sozialkunde und Politik. Außerdem vielleicht noch Sport? Ich habe da zwar keine Ausbildung, aber habe (und werde wahrscheinlich auch weiterhin) mehrmals und auch siegreich an deutschen Meisterschaften in einer Sportart teilgenommen. Würde sowas auch zählen als Qualifikation? Ist es in Niedersachsen ein ähnliches System wie in NRW? Ich finde die Webseite und Infoblätter nicht sonderlich übersichtlich… Außerdem habe zu Beginn meiner Uni-Karriere 3 Semester Rechtswissenschaften studiert, das aber abgebrochen. Wird das zu einem Problem (Stichwort: Regelstudienzeit? Bzw. Lückenloser Lebenslauf?) Lieben Gruß!
Hallo @v.katarzyna6247 , schön, dass du dich für diesen tollen Beruf interessierst. Vorab: Einzelheiten zu den 16 Bundesländern kenne ich leider nicht, sodass eine direkte Nachfrage bei den Ämtern sicherlich nützlicher ist. Hinsichtlich der Voraussetzungen sieht es schon gut aus. Als ableitbares Fach würde neben deinen zwei angesprochenen sicherlich noch Geschichte passen. Politik und Geschichte liegen da nahe beieinander. Bei Sport bin ich mir unsicher, da es ein Fach mit hohem Verletzungspotential ist. Gerade was die Haftbarkeit angeht, sind glaube ich unausgebildete Lehrpersonen (ohne Scheine/Nachweise) ungern gesehen. Selbst Trainierscheine sind kritisch, da diese nur sportartspezifisch ausgerichtet sind und an allgemeinbildenden Schulen sportartübergreifend unterrichtet wird. Einige Bundesländer bieten ein berufsbegleitetes Studium für Sport an (6.Semester), womit ihnen die Unterrichtserlaubnis erteilt wird. Wie es da in Niedersachsen aussieht muss ich leider passen. Bei dem Studiengangwechsel sehe ich glaube ich kein Problem, da gerade auch mit Blick auf das BAföG dieser innerhalb von drei Semestern erfolgen kann, ohne den Ausfall der Förderung befürchten zu müssen. LG
Ich überlege schon seit Jahren als Nebenberuf Lehrer zu machen. Ich habe im Auslamd Geschichte und Umweltwissenschaften studiert, bin ausgebildeter Koch und Lohnbuchhalter und möchte demnächst die Heilpraktikerprüfung (Ernährung/Burn-out) absolvieren. Der Lehrer wäre neben dem HP dann der Nebenberuf (da am Anfang noch nicht genügend Patienten). Ob der Lehrermangel in Thüringen i.wann so groß ist, das ich da eine Chance habe😅?
Der Lehrermangel wird sich in den nächsten Jahren sicherlich weiter verschärfen. Dennoch ist der Beruf des Lehrers als wortwörtlicher "Halbtagsjob" eher ungeeignet. Du hast keinen Anspruch darauf, mal eben einen Tag frei zu nehmen, weil es beispielsweise bei den Patienten an dem Schultag gerade passt. Deine Stundenverteilung erfolgt oft nicht reibungslos hintereinander, etwa vier Unterrichtsstunden am Stück. Es wird immer mit einem Puffer geplant, sodass man dich im Notfall kurzfristig als Vertretung einsetzen kann. Selbst bei 12 Unterrichtsstunden (was 9 Zeitstunden Arbeit à 60 Minuten entspricht), verteilt auf drei Tage, kann es sein, dass du insgesamt 18 Stunden - an drei Tagen bis zur 6./7. Stunde - in der Schule verbringen musst.
Das ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In NRW besteht grundsätzlich die Möglichkeit, wenn du das OBAS durchläufst, also 2 Jahre lang das Referendariat absolvierst und dort mit 1500€ Brutto/Monat auskommen kannst. Danach bist du Volllehrer, womit du berechtigt bist verbeamtet zu werden. In Sachsen-Anhalt besteht bspw. gar nicht die Möglichkeit als Quereinsteiger verbeamtet zu werden. Meiner Meinung nach sollte aber der Wunsch der Verbeamtung nicht das ausschlaggebende Kriterium für den Schuldienst sein.
Es ist also nicht möglich mit einem Realschulabschluss, einer Ausbildung und 20 Jahren Berufserfahrung meinen Quereinstieg in Niedersachsen zu schaffen?
Ich bin dir sehr dankbar für all diese Informationen. Warum bist du denn Lehrer, trotz der ganzen bestehenden Ungerechtigkeiten? Mich hat das Video jetzt eher abgeschreckt diesen Weg zu wagen. Dein Video enhält wertvolle Fakten und Kritik (sicherlich berechtigt), aber du malst hier schon ein sehr düsteres Bild für einen potentiellen Seiteneinsteiger. Was hälst du denn von einem Praktikum in einer Schule um die Arbeit mit Jugendlichen/Kindern erstmal zu erproben? Solche Tipps wären sinnvoller als "wer ganz arg fleißig ist, kann alles schaffen". Ich kann wahrscheinlich nie deinen Vorspung bei pädagogischen Kenntnissen aufholen und deswegen würde ich mich auch immer als "minderen Lehrer" ansehen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass meine 10 Jahre Industrieerfahrung und vorausgegangenem Studium vielleicht auch wertvoll sein könnten. Ich weiß, das Staatsexamen ist hart. Ich weiß es wirklich... Und es ist eine beeindruckende Auszeichnung dies errungen zu haben. Aber es macht dich nicht zwangsläufig zu einem guten Lehrer, oder? "Belaste das überstrapazierte System nicht noch unnötig mehr mit einem halbherzigen Versuch Lehrer zu werden". Botschaft empfangen!
@sebastianvega4576 Hi Sebastian, vielen Dank für deinen Kommentar. Deine Anmerkungen sind teilweise berechtigt, und ich gehe sehr gerne darauf ein. 1. Zunächst zur Frage, warum ich überhaupt trotz allem Lehrer bin: Ich bin unter anderem Lehrer, weil ich es großartig finde, Fortschritte bei Heranwachsenden zu fördern, zu sehen und zu begleiten. Ich finde es auch spannend, am Grundbaustein der Gesellschaft (der neuen Generation) zu arbeiten, um ihnen ein Werte- und Normensystem konstruktiv und weitsichtig samt Vor- und Nachteilen zu vermitteln, damit die Lernenden sich selbst in der Gesellschaft verorten können. Wenn sie das, gekoppelt mit autodidaktischer Wissensaneignung, schaffen, habe ich meinen nicht unerheblich wichtigen Teil zur Gesellschaft beigetragen. 2. Zur Anmerkung des "düsteren" Bildes: Ich bin der Meinung, dass ich hier kein düsteres Bild vermittle, sondern versucht habe, nüchtern und distanziert die Sachlage zu schildern, wie Schule nun mal abläuft und was möglicherweise auf einen zukommt. Ich habe den Beruf weder in den höchsten Tönen gelobt noch abgrundtief schlecht gemacht. Ich habe versucht, meine Erfahrungen an der Berufspraxis und die Zusammenarbeit mit Quereinsteigern darzulegen. Und ja, insbesondere Letztere erwiesen sich in den letzten Jahren nicht gerade als positiv. Dabei krankt es natürlich an vielen Stellen und ist nicht allein auf die Quereinsteiger zurückzuführen. Dennoch wurde immer wieder deutlich, dass ein zutiefst falsches Bild vom Lehrerberuf bestand, was jedoch die Grundlage für die Arbeitsmotivation ist. Ursachen dafür kann man sicherlich viele nennen: Nach wie vor die Betrachtung der Lehrerarbeit aus Schülerperspektive, zu wenig Beschäftigung mit dem Thema "Was heißt es, Lehrer zu sein?" usw. ... Beschwerden über erhöhte Arbeitsaufkommen waren keine Seltenheit. Aber was erwartet man? Eine ordentliche Einarbeitung/Traineesysteme, wo man Unterrichtskonzeptionen auf dem Silbertablet übermittelt bekommt? Natürlich muss man in einem neuen, ungelernten Job mehr zusätzliche Arbeit einbringen. Gerade in der Anfangsphase bei einer Vollzeiteinstellung sind 50/60 Stunden pro Woche keine Seltenheit, weil man sich erst einmal alles erarbeiten und ausprobieren muss. Wenn ich von heute auf morgen in die IT wechseln möchte, muss ich auch Programmiersprachen lernen und zu Hause üben, denn am Arbeitsplatz muss ich abliefern. Und leider war die Feststellung, dass überwiegend der monetäre Ansatz das Hauptargument für den Wechsel in den Lehrerberuf war. Beispiel Ex-Quereinsteiger - Ausbildung: Diplom-Sportlehrer (= Äquivalent M.A.) mit Spezialisierung auf Prävention und Rehabilitation; Berufserfahrung: Trainer im Fitnessstudio, Rehapraxis und Selbstständigkeit (ca. 15 Jahre); Verdienst: ca. 1800 - 2000€ netto im alten Job; Verdienst Quereinstieg Lehramt: 2500€ netto. Obwohl sogar ein fachgebundenes Studium absolviert wurde, konnte dieser Quereinsteiger nicht einmal grundlegendste methodisch-didaktische Reihen in der Unterrichtsplanung entwickeln, geschweige denn konnte er die sportlichen Disziplinen demonstrieren, was man bei einem solchen Studium voraussetzen kann. Endergebnis: Keine Motivation der Schüler, Disziplinprobleme der Schüler, Kündigung seitens des Quereinsteigers innerhalb der Kündigungsfrist. Sicherlich hat man das Recht zu kündigen, dennoch sind erhöhte Fluktuationen im Personal, wie in der Wirtschaft, mit Heranwachsenden, die meist Stabilität wenigstens in der Schule bräuchten, weil sie diese zu Hause nicht haben, problematisch und daher sollte es so etwas nicht geben. Denn das führt letztlich zu Unruhen, die das bestehende Personal ausgleichen muss. Ich möchte das jetzt nicht unnötig in die Länge ziehen und einen noch größeren Roman schreiben als bereits getan, aber ich denke, es ist ersichtlich, worauf es hinausläuft. 3. Stichwort "minderer Lehrer": Sicherlich haben berufserfahrenere Personen immer einen Vorteil gegenüber Neulingen. Dennoch ist (Dienst-)Alter kein Verdienst und muss nicht das Nonplusultra sein. Nur weil ich Lehramt studiert habe und langjährig dabei bin, heißt das noch lange nicht, dass ich guten Unterricht mache. Würde ich von mir auch nicht behaupten, weil guter Unterricht nun mal lebenslanges Lernen bedeutet. Es mag sein, dass deine Erfahrungen aus der Wirtschaft gewinnbringend sind. Da ist jedoch die Frage, auf welche Art und Weise? Gutes Wissen, schlecht verpackt, ist trotzdem nicht zielführend. Und das ist, glaube ich, auch nach wie vor der Irrglaube von Quereinsteigern, die davon ausgehen, dass Wissensvermittlung die Hauptaufgabe einer Lehrkraft ist. Aktueller Stand: Es ist nicht vordergründig. Zur Frage der Absolvierung eines Praktikums: Auch hier wieder die Frage: Auf welche Art und Weise sollst du unterstützen? Welchen Mehrwert würde das für dich persönlich bringen? Aufgrund der Splittung von Präsenz- und Vertrauensarbeitszeit siehst du halt nur ein Drittel der Arbeit - nämlich die Unterrichtserteilung. Den Rest bekommst du kaum zu Gesicht, weil das zu Hause stattfindet. Ein abschließendes Wort zu deinem letzten Satz: Man wird nun mal nicht von heute auf morgen Lehrkraft. Nicht ohne Grund besteht grundsätzlich eine siebenjährige Ausbildungsphase. Brauchen wir Quereinsteiger? Klares JA! ABER: nicht um jeden Preis. Dass das Bildungsniveau der Schüler mit zunehmender Anzahl nicht ausgebildeter Lehrkräfte sinkt, sieht man in vielen Ländern. Bestes Beispiel Amerika, wo der Trainer im Nachbardorf von heute auf morgen der Sportlehrer wird oder die Bibliothekarin amerikanische Geschichte unterrichtet. Was dort passiert, sehen wir und es spiegelt sich langsam aber stetig auch in Deutschland wider: Wissen der Schüler nahezu 0; Emporsprießen von Privatschulen; Bildungsselektion aufgrund des Einkommens --> Bildungsungerechtigkeit. Wenn wir dahin wollen, klar, dann kann man das weiter so handhaben, sollte aber nicht das Ziel sein. LG LehrkraftLounge
@@LehrkraftLounge Danke für deine ausführliche Antwort. Es hat einiges nochmal klarer für mich gemacht. zum ersten Abschnitt: das klingt wunderschön und genau die Art Motivation die ich auch für mich suche. Meine Fähigkeiten sinnvoll für die Gesellschaft einzusetzten. Das kam im Video nicht so klar bei mir nicht an. Du magst das Video nicht als düster empfinden, aber aus meiner Sicht, aus der Industrie kommend, ist Gehalt, Arbeitsaufwandt und viele Teile des Schulsystems überhaupt (zum Beispiel die angesetzte "Einarbeitungszeit" bzw das Mentorenprogramm) absolut unter aller Sau. Mir ist klar, dass die Industrie besser bezahlt, aber das es so brutal ist hätte ich mir nicht träumen lassen. zum zweiten Abschnitt: Ja, deine Informationen sind nüchtern und fachlich und wenn deine Erfahrung mit Quereinsteigern eher negativ waren, dann ist es goldwert (für mich zb) zu hören, wo es meist schief geht. Ich persönlich würde diesen Weg nicht gehen wegen dem Geld oder der Illusion man könnte eine ruhige Kugel schieben. Ich teile auch deine Meinung, dass man nicht jeden vor Kinder als Lehrer stellen sollte und ideallerweise nur die Besten das dürfen. Ich BENÖTIGE mehr als die Einarbeitung die du für 2 Bundesländer beschrieben hast um alleine meinen eigenen Ansprüchen für solch einen Job zu entsprechen (ganz zu schweigen von den Ansprüchen und Erwartungen von Schule und Kindern). zum dritten Abschnitt: Ich hatte eher die pädagogische Ausbildung und den Kontakt mit Schülern im Rahmen des Lehramtstudiums gemeint, als jetzt die Berufserfahrung, aber es kommt auf das gleiche raus. Mein Job hatte mit Wissensvermittlung zu tun, wenn auch nicht für Kinder und Jugendliche. Was du in deiner Antwort nochmal auf den Punkt gebracht hast, dass die Wissensvermittlung nur ein kleiner Teil ist, war auch nochmal wertvoll für mich. Rückt meine Vorstellung auch nochmal zurecht. Mit dem Praktikum könnte ich erstmal feststellen ob ich die Arbeit mit Kindern mag und kann. Das ist für mich der Kern der Sache, den ich nicht dem Zufall überlassen würde. Natürlich erfahre ich so nicht alles, vorallem nicht mit dem späteren Druck der Verantwortung, könnte mir aber vorstellen, dass es mir hilft zu verstehen, auf was ich mich potentiell einlasse (gleicher Grund warum ich dein Video angesehen habe). Ich bin von dem Bild schockiert das ich erhalten habe von dir. Das du deine Aussagen bei dirketer Kritik von mir verteidigst, zeigt mir, dass du dir doch sehr sicher bist, dass es eben der Realität entspricht. Danke, dass du dir nochmal so viel Zeit genommen hast. Ich dachte, "oh, das könnte doch was für mich sein" und hab mich emotional auch darauf eingestimmt. Dein Video hat meine Motivation gedämpft, was wahrscheinlich gut war, da meine Vorstellung falsch ist. Denke, damit hast du dein Ziel auch erreicht. Ich gebe den Weg nicht auf, aber mehr Recherche und ein langsames Annäheren ist nötig. Ich will gerne helfen und ich bin mir sicher, mit genug Übung kann ich wertvoll sein. Die Frage ist, wo stehe ich und kann/will ich in meinem Alter auf das nötige Niveau erreichen um mit dieser sehr schweren Aufgabe zurecht zu kommen? Und, gibt mir die Arbeit die Erfüllung die ich suche trotz der Probleme im Schulsystem? Wie mit allem im Leben, muss man es ausprobieren um es zu erfahren.
@@sebastianvega4576 Hi Sebastian, gerne habe ich mich ausführlich deinen Fragen gewidmet, darum sind wir alle hier. :) Es freut mich, dass ich bei dir etwas Klarheit schaffen konnte. Gerne würde ich noch ein paar Nachfragen stellen und erneut etwas zurechtrücken. 1. Mich würde interessieren, was genau DU für den neuen Job bräuchtest. Denn natürlich sind auch Schulen daran interessiert, individuell Personal vorzubereiten, wenn es von den Behörden nicht kommt. Ich bin gerade dabei, an meiner Schule ein Onboarding-Programm speziell für Seiteneinsteiger zu entwickeln. 2. Dämpfung der Motivation: Natürlich möchte ich hier niemanden vorsätzlich von seinen Berufsvorstellungen abhalten und den Eindruck vermitteln, "Quereinsteiger sind nicht gern gesehen". Ich begrüße jeden neuen Kollegen oder jede neue Kollegin, die ihrer Passion nachgeht. Es ging mir wirklich um einen neutralen Blick. Dabei habe ich natürlich meine persönliche Euphorie außen vor gelassen, denn was mir gefällt, muss nicht unbedingt dir oder anderen Zuschauern gefallen. LG LehrkraftLounge
Das Video ist Gold wert ❤Danke
Danke für das extrem aufschlussreiche Video und dem aufzeigen, was es wirklich heißt Lehrer/in zu sein!
Besonders gut finde ich, dass du auch die „Schattenseiten“ detailliert aufgezeigt hast und den Beruf nicht nur gut geredet hast.
Danke für das schöne Feedback :)
Freut mich sehr, dass dir das Video gefallen hat. Beide Seiten sollten für eine neue Berufsentscheidung beleuchtet werden.
Klasse aufgearbeitet und enorm hilfreich..ich stehe mit fast 45 kurz vor dem Seiteneinstieg als Wirtschaftsingenieur..Ich bin gespannt und freue mich…
Alles Anderen viel Erfolg
Also haben sich wirklich viel Mühe gegeben und didaktisch gut erklärt. Ein guter Lehrer😀😀
Vielen Dank!
Vielen Dank für dieses tolle Infopaket.
Gerne :)
In Bayern und BaWü kann man übrigens schon mit mittlerer Reife und beruflicher Vorbildung Fachlehrer für praxisbezogene Fächer wie Musik, Werken, IT, Hauswirtschaft, Sport usw. werden. Da geht man dann ein paar Jahre an ein Staatsinsitut zur pädadogischen und fachlichen Ausbildung und macht dann das Referendariat
@marviniusremolus6795 Danke für die Info. Diese zunehmende Aufweichung der Eignungsüberprüfung findet auch in anderen Bundesländern statt. Hier ist neben des Abschlusses noch ein Nachweis einer Meisterausbildung wichtig (DQR 6). Wie siehst du das? Ist das sinnvoll für die Schulen und deren Qualität oder sollte man eher kritisch sehen? Gerade bei Sport: Können dann einfach Vereinstrainer in die Schulen kommen und sämtliche Bewegungsfelder unterrichten?
Lass es mich gerne wissen.
Grüß Dich @marviniusremolus6795, hast Du ne Quelle für mich? Grüßle;)
Danke für die ausführliche Erklärung.
Ich bin seit 2005 Lehrerin in Gymnasium, aber in Bosnien und Herzegowina.
Es gibt ein paar Unterschiede z.B:
1. Wenn Schüler auf Klassenfahrten sind haben wir keine Minusstunden und wir werden für die Stunden bezahlt.
2. Wenn jemand Krank ist und vertreten wird kann man dafür entweder extra bezahlt werden oder der Kollege/die Kollegin vertreten sich gegenseitig
3. Wir werden auch 40 St/W bezahlt Ich habe 22 Stunden direkten Unterricht. Vor -und Nachbereitung, Korrektur, Sprechstunden ... sind offiziel die übrigen 18 Stunden. Inoffiziell sind es natürlich mehr als 40St/W
4. Wir haben Winterferien (ungefähr 1.1- 20.1) Frühlingsferien (1 Woche) und in den Sommerferien sind die offiziellen Urlaubstage. Am Anfang hat man 20 Urlaubstage und jedes 4 Jahr kommt noch ein Tag dazu.
Insgesamt haben wir 180 Arbeitstage direkt mit den Schülern.
5. Schullende ist normalerweise für die Schüler bis zum 15.6. (die Abschlussklassen haben ab mitte Mai keinen Unterricht mehr. Die Abschlussprüfung ist Anfang Juni)
6. Schulanfang ist normalerweise am 1.9.
7. Im ersten Halbjahr haben wir nur einen Feiertag, in der zweiten 3.
- Wir haben als Lehrkräfte eine Staatsprüfung und zwar nach einem Jahr Arbeitserfahrung und da gehen wir in eine andere Schule, haben dort Unterricht + mündliche Prüfung (Juristische Regeln die relevant für Bildung sind)
- Das Gehalt hängt davon ab in welcher Schule man arbeitet ( Grundschullehrer haben das geringerste Gehalt). Man kann z.B. mit einem Master dort arbeiten aber trotzdem ist es geringer.
Ich werde hoffentlich im nächsten Schuljahr selbst ein "Seiteneinsteiger" in Deutschland sein.
Danke nochmals für das Video.
@mirabudimcic2585 Vielen Dank für Deine interessanten Informationen :)
Wie ich sehe sind hier Ähnlichkeiten viele Ähnlichkeiten vorhanden.
Ich wünsche bei dem Vorhaben guten Gelingen :)
Danke für dieses wertvolle Video 🙏🏻
Sehr gerne 😊
Allein der komplizierte Bewerbungsprozess schreckt schon ab.
Das ist leider wahr. Die Frage steht dann im Raum: Wie findet man stattdessen fähiges Personal?
Möchtest du, dass deinen Kindern einfach irgendeine Person vor die Nase gesetzt bekommt, nur damit der Unterricht stattfinden kann?
@@LehrkraftLoungeDas hat damit natürlich wenig zu tun. Möchte man seinen Kindern andauernd Fehlstunden zumuten und sie mit Defiziten ins Leben gehen lassen. Vor allem kennen wir natürlich alle reichlich Lehrer, die absolut
E Nullen waren, obwohl sie angeblich qualifiziert waren 🤪.
Schwarze Schafe gibt es überall in den Berufen. Der Anspruch sollte aber nicht sein: „lieber schlechter Unterricht, als gar kein Unterricht“.
Man kann aber auch übertreiben mit der Bürokratie. Kein Wunder, dass der Lehrermangel in Deutschland steigt. Ich kenne viele Menschen, die geborene Lehrer sind, scheitern aber an dem komplizierten System.
Durchaus berechtigter Einwand mit der Bürokratie. Dennoch muss es nicht zwangsläufig sein, dass subjektiv gehaltene „geborene Lehrkräfte“ es in der Praxis auch schaffen.
Ich habe so viele Praxisbeispiele, wo das nähere Umfeld der Seiten-/Quereinsteiger gesagt hat „Dich können wir uns gut als Lehrer vorstellen“ und dann haben sie in der Praxis selbst festgestellt - nein, ich bin dazu definitiv nicht geschaffen/das ist nicht mein Beruf.
Meister, vielen Dank. Das Video ist super!
Sehr sehr gerne, das freut mich. Falls es noch weitere Wünsche und Ideen gibt, kannst du sie gerne mitteilen.
Was denkst du bietet ein Master in Medienkultur (basically Medien+ Kulturwissenschaften) für ableitbare Fächer? B.A. in Medienwissenschaft und Politik (Nebenfach). Ich denke mal SoWi ließe sich ableiten. Eigentlich würde ich noch gerne Englisch machen, und ich habe auch diverse HiWi-Zeugnisse von der Uni die mir gute Arbeit in engl. Kommunikationskontexten bescheinigt. Aber ließe sich das überhaupt ableiten, oder überhaupt ein zweites Fach?
LG
und wie wichtig ist Regelstudienzeit?
Vielen Dank für deine Frage.
Das kommt natürlich auch auf das Bundesland an.
Mit SoWi würdest du richtig liegen. Da könnte durch den BA Politik ein mögliches Fach abgeleitet werden. In einigen Bundesländern wurde auch das Fach Medien eingeführt. Vielleicht wäre auch Geschichte möglich.
An sich muss ich mittlerweile sagen, dass es grundsätzlich (natürlich je nach Bundesland) absolut egal ist. Wenn ich sehe, dass in einigen Bundesländern mittlerweile die Tore für allgemeine Erzieher für weiterbildende Schulen geöffnet werden, dann sind Ansprüche an Lehrkräfte kaum noch vorhanden. Auch die Regelstudienzeit spielt da gar keine Rolle.
Die Devise lautet: Unterrichtserteilung und Zahlen schönen egal wie.
Ich glaube mit meinem Diplom in Geographie ( Nebenfächer Meteorologie und Fernerkundung, beides reine Mathe und Physik) und meinem Master in Geoinformatik, 10 Jahre Arbeit im It-Bereich würde es gut aussehen. Aber aktuell Zweifel och trotzdem noch. Das mir unterrichten Spaß macht weiß ich, da ich im Studium schon Seminare gehalten habe. Schwierige Entscheidung aktuell. Ich will nicht einmal verbeamtet werden, ich will eigentlich nur gern mein Wissen weitergeben, anderen Perspektiven aufzeigen.
Hinsichtlich der Abschlüsse würde ich zustimmen.
Die Frage steht dann im Raum, in welche Schulform es gehen soll. Angesichts der benannten Abschlüsse würde ich in dieser Position die Berufsschule vorziehen, da ich mich für die allgemeinbildenden Schulen als überqualifiziert empfände.
Vielleicht wäre das ja was?
Zurück in den "alten" Job kann es doch immer gehen, oder?
Ab dem 01. 08. springe ich auch ins "kalte Wasser" und beginne als Lehrer im Seiteneinstieg an einer privaten Berufsschule (vorerst befristet für ein Jahr), um angehende Erzieher zu unterrichten.
Ich bin gespannt, ob ich diese Lehrtätigkeit nach Ablauf des Jahres fortführen möchte.
Viel Erfolg!
Ich wünsche dir eine tolle Zeit
Vielen Dank, auch für die Videos !
@@sabinespecht5423 Sehr gerne. Sollten weitere Videowünsche bestehen, lass es mich gerne wissen.
Hallo,
ja, tatsächlich habe ich einen Wunsch für ein Video. Vielleicht gibt es aber auch schon eines zu dem Thema/ den Themen: vereinzelte skeptische Schüler, die mir die Lehrkompetenz absprechen und mir gegenüber kritisch eingestellt sind und eventuell die gesamte Klasse negativ beeinflussen könnten. Wie kann ich solchen Dynamiken vorbeugen ?
Wie gehe ich damit um, wenn ich eine Antipathie eines Schülers gegenüber meiner Person bemerke ? Und was kann ich tun, wenn ich bemerke, dass ich einen Schüler ebenfalls als unsympathisch empfinde ?
Wie kann ich es aushalten, auch "schlechte" Noten vergeben zu müssen ? Gibt es überhaupt eine 100prozentig objektive Benotung ?
Was heißt "Ermessensspielraum" konkret ?
Gibt es "Unterrichtsformen", die speziell für die Berufsschule empfohlen werden ?
Viele Grüße
Super vielen Dank für das tolle Video. Kannst Du etwas sagen zu der Lage in Bayern?
@SebiLorenz32
Vielen Dank für die Worte.
Inwiefern meinst du „Lage in Bayern“? Ob der Bedarf an Lehrkräften/Quereinsteigern groß ist?
Sämtliche Informationen findest du dort auf der Homepage (www.lehrer-werden.bayern/quereinstieg-und-sondermassnahmen)
Würdet ihr sagen, dass an einer Berufsschule weniger Zeitaufwand anfällt? Wurde mir jetzt schon häufiger berichtet. Dann kann nämlich mehr Wert auf Unterrichtsqualität gelegt werden.
Gute Frage. Das lässt sich schlecht pauschalisieren.
Was definitiv an Arbeitsaufwand im Vergleich zu allgemeinbildenden Schulen wegfällt ist die Elternarbeit. Heißt, wenn die Berufsschüler nicht in die Schule kommen und schwänzen, ist das grds. Problem. Je nach Schulgesetz werden sie dann einfach der BBS entfernt. Hinzukommt der geringere Anteil an Erziehungsarbeit sowie ggfls. geringere Vorbereitungsanteil.
Was ich problematisch finde, ist die Verbindung zu den Schülern. Es ist, zumindest bei mir im BL, so geregelt, dass du dann jede Woche ein anderes Ausbildungsjahr unterrichtest. Beispiel: 1. Woche - 1. Ausbildungsjahr (AbJ); 2. Woche - 2. AbJ usw.
Hinzukommt, dass aufgrund dessen, die Pflichtwochenstunden bei BBS-Lehrkräften deutlich höher sind als am Gymnasium. Was eine Mehrbelastung bedeuten kann ist die Differenzierung. Du hast, mehr als am Gym oder Mittelschule, deutlich heterogenere Klassen. Also einen erhöhten Unterschied vom Intellekt (Schulabschluss) und vom Alter
Prima, - der Weg zur Selbstaufgabe es werden dringend Lehrer gesucht: im Ref macht man sie windelweich, anschließend Überlastung bis Burnout - Dann die Quereinsteiger zum Billigtarif. Das ist doch ein gutes Vorbild für die Schüler
Das die Bedingungen alles andere als vorteilhaft und lockend sind, bestreitet keiner. ABER: Das Leben ist kein Ponyhof. Und um die qualitativ besten Lehrkräfte zu akquirieren, sollten bestimmte Mechanismen/Ansprüche eingehalten werden.
Ich kann mich nur an eine Phase im Ref erinnern, wo ich kurz vor meiner Belastungsgrenze stand. Auch nur, weil das Studium eher „umsorgend“ war. Die restliche Zeit war es entspannt.
Danke für das Video!
Ich würde gerne in Niedersachsen in den Lehrberuf einsteigen. Ich habe einen B.A. In Politikwissenschaften und einen M.A. In Soziologie. Meine Fächer wären also vllt. Werte und Normen/Sozialkunde und Politik. Außerdem vielleicht noch Sport? Ich habe da zwar keine Ausbildung, aber habe (und werde wahrscheinlich auch weiterhin) mehrmals und auch siegreich an deutschen Meisterschaften in einer Sportart teilgenommen. Würde sowas auch zählen als Qualifikation?
Ist es in Niedersachsen ein ähnliches System wie in NRW? Ich finde die Webseite und Infoblätter nicht sonderlich übersichtlich…
Außerdem habe zu Beginn meiner Uni-Karriere 3 Semester Rechtswissenschaften studiert, das aber abgebrochen. Wird das zu einem Problem (Stichwort: Regelstudienzeit? Bzw. Lückenloser Lebenslauf?)
Lieben Gruß!
Hallo @v.katarzyna6247 ,
schön, dass du dich für diesen tollen Beruf interessierst.
Vorab: Einzelheiten zu den 16 Bundesländern kenne ich leider nicht, sodass eine direkte Nachfrage bei den Ämtern sicherlich nützlicher ist.
Hinsichtlich der Voraussetzungen sieht es schon gut aus. Als ableitbares Fach würde neben deinen zwei angesprochenen sicherlich noch Geschichte passen. Politik und Geschichte liegen da nahe beieinander.
Bei Sport bin ich mir unsicher, da es ein Fach mit hohem Verletzungspotential ist. Gerade was die Haftbarkeit angeht, sind glaube ich unausgebildete Lehrpersonen (ohne Scheine/Nachweise) ungern gesehen. Selbst Trainierscheine sind kritisch, da diese nur sportartspezifisch ausgerichtet sind und an allgemeinbildenden Schulen sportartübergreifend unterrichtet wird. Einige Bundesländer bieten ein berufsbegleitetes Studium für Sport an (6.Semester), womit ihnen die Unterrichtserlaubnis erteilt wird. Wie es da in Niedersachsen aussieht muss ich leider passen.
Bei dem Studiengangwechsel sehe ich glaube ich kein Problem, da gerade auch mit Blick auf das BAföG dieser innerhalb von drei Semestern erfolgen kann, ohne den Ausfall der Förderung befürchten zu müssen.
LG
Ich überlege schon seit Jahren als Nebenberuf Lehrer zu machen. Ich habe im Auslamd Geschichte und Umweltwissenschaften studiert, bin ausgebildeter Koch und Lohnbuchhalter und möchte demnächst die Heilpraktikerprüfung (Ernährung/Burn-out) absolvieren. Der Lehrer wäre neben dem HP dann der Nebenberuf (da am Anfang noch nicht genügend Patienten).
Ob der Lehrermangel in Thüringen i.wann so groß ist, das ich da eine Chance habe😅?
Der Lehrermangel wird sich in den nächsten Jahren sicherlich weiter verschärfen. Dennoch ist der Beruf des Lehrers als wortwörtlicher "Halbtagsjob" eher ungeeignet. Du hast keinen Anspruch darauf, mal eben einen Tag frei zu nehmen, weil es beispielsweise bei den Patienten an dem Schultag gerade passt. Deine Stundenverteilung erfolgt oft nicht reibungslos hintereinander, etwa vier Unterrichtsstunden am Stück. Es wird immer mit einem Puffer geplant, sodass man dich im Notfall kurzfristig als Vertretung einsetzen kann. Selbst bei 12 Unterrichtsstunden (was 9 Zeitstunden Arbeit à 60 Minuten entspricht), verteilt auf drei Tage, kann es sein, dass du insgesamt 18 Stunden - an drei Tagen bis zur 6./7. Stunde - in der Schule verbringen musst.
Mich würde interessieren, ob man als Quereinsteiger verbeamtet werden kann.
Das ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In NRW besteht grundsätzlich die Möglichkeit, wenn du das OBAS durchläufst, also 2 Jahre lang das Referendariat absolvierst und dort mit 1500€ Brutto/Monat auskommen kannst. Danach bist du Volllehrer, womit du berechtigt bist verbeamtet zu werden.
In Sachsen-Anhalt besteht bspw. gar nicht die Möglichkeit als Quereinsteiger verbeamtet zu werden.
Meiner Meinung nach sollte aber der Wunsch der Verbeamtung nicht das ausschlaggebende Kriterium für den Schuldienst sein.
Guten Tag,
wie kann ich Ihnen erreichen, haben Sie eine E-Mail Adresse?
Hey :)
Ist eigentlich auf dem Kanal verlinkt
Es ist also nicht möglich mit einem Realschulabschluss, einer Ausbildung und 20 Jahren Berufserfahrung meinen Quereinstieg in Niedersachsen zu schaffen?
Berufsbildende Schulen
www.mk.niedersachsen.de/download/136222
Nein, an BBS ist ein Hochschulstudium eine zwingende Voraussetzung.
Ich bin dir sehr dankbar für all diese Informationen. Warum bist du denn Lehrer, trotz der ganzen bestehenden Ungerechtigkeiten? Mich hat das Video jetzt eher abgeschreckt diesen Weg zu wagen. Dein Video enhält wertvolle Fakten und Kritik (sicherlich berechtigt), aber du malst hier schon ein sehr düsteres Bild für einen potentiellen Seiteneinsteiger. Was hälst du denn von einem Praktikum in einer Schule um die Arbeit mit Jugendlichen/Kindern erstmal zu erproben? Solche Tipps wären sinnvoller als "wer ganz arg fleißig ist, kann alles schaffen". Ich kann wahrscheinlich nie deinen Vorspung bei pädagogischen Kenntnissen aufholen und deswegen würde ich mich auch immer als "minderen Lehrer" ansehen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass meine 10 Jahre Industrieerfahrung und vorausgegangenem Studium vielleicht auch wertvoll sein könnten. Ich weiß, das Staatsexamen ist hart. Ich weiß es wirklich... Und es ist eine beeindruckende Auszeichnung dies errungen zu haben. Aber es macht dich nicht zwangsläufig zu einem guten Lehrer, oder? "Belaste das überstrapazierte System nicht noch unnötig mehr mit einem halbherzigen Versuch Lehrer zu werden". Botschaft empfangen!
@sebastianvega4576
Hi Sebastian,
vielen Dank für deinen Kommentar. Deine Anmerkungen sind teilweise berechtigt, und ich gehe sehr gerne darauf ein.
1. Zunächst zur Frage, warum ich überhaupt trotz allem Lehrer bin: Ich bin unter anderem Lehrer, weil ich es großartig finde, Fortschritte bei Heranwachsenden zu fördern, zu sehen und zu begleiten. Ich finde es auch spannend, am Grundbaustein der Gesellschaft (der neuen Generation) zu arbeiten, um ihnen ein Werte- und Normensystem konstruktiv und weitsichtig samt Vor- und Nachteilen zu vermitteln, damit die Lernenden sich selbst in der Gesellschaft verorten können. Wenn sie das, gekoppelt mit autodidaktischer Wissensaneignung, schaffen, habe ich meinen nicht unerheblich wichtigen Teil zur Gesellschaft beigetragen.
2. Zur Anmerkung des "düsteren" Bildes: Ich bin der Meinung, dass ich hier kein düsteres Bild vermittle, sondern versucht habe, nüchtern und distanziert die Sachlage zu schildern, wie Schule nun mal abläuft und was möglicherweise auf einen zukommt. Ich habe den Beruf weder in den höchsten Tönen gelobt noch abgrundtief schlecht gemacht. Ich habe versucht, meine Erfahrungen an der Berufspraxis und die Zusammenarbeit mit Quereinsteigern darzulegen. Und ja, insbesondere Letztere erwiesen sich in den letzten Jahren nicht gerade als positiv. Dabei krankt es natürlich an vielen Stellen und ist nicht allein auf die Quereinsteiger zurückzuführen. Dennoch wurde immer wieder deutlich, dass ein zutiefst falsches Bild vom Lehrerberuf bestand, was jedoch die Grundlage für die Arbeitsmotivation ist. Ursachen dafür kann man sicherlich viele nennen: Nach wie vor die Betrachtung der Lehrerarbeit aus Schülerperspektive, zu wenig Beschäftigung mit dem Thema "Was heißt es, Lehrer zu sein?" usw. ... Beschwerden über erhöhte Arbeitsaufkommen waren keine Seltenheit. Aber was erwartet man? Eine ordentliche Einarbeitung/Traineesysteme, wo man Unterrichtskonzeptionen auf dem Silbertablet übermittelt bekommt? Natürlich muss man in einem neuen, ungelernten Job mehr zusätzliche Arbeit einbringen. Gerade in der Anfangsphase bei einer Vollzeiteinstellung sind 50/60 Stunden pro Woche keine Seltenheit, weil man sich erst einmal alles erarbeiten und ausprobieren muss. Wenn ich von heute auf morgen in die IT wechseln möchte, muss ich auch Programmiersprachen lernen und zu Hause üben, denn am Arbeitsplatz muss ich abliefern. Und leider war die Feststellung, dass überwiegend der monetäre Ansatz das Hauptargument für den Wechsel in den Lehrerberuf war.
Beispiel Ex-Quereinsteiger - Ausbildung: Diplom-Sportlehrer (= Äquivalent M.A.) mit Spezialisierung auf Prävention und Rehabilitation; Berufserfahrung: Trainer im Fitnessstudio, Rehapraxis und Selbstständigkeit (ca. 15 Jahre); Verdienst: ca. 1800 - 2000€ netto im alten Job; Verdienst Quereinstieg Lehramt: 2500€ netto. Obwohl sogar ein fachgebundenes Studium absolviert wurde, konnte dieser Quereinsteiger nicht einmal grundlegendste methodisch-didaktische Reihen in der Unterrichtsplanung entwickeln, geschweige denn konnte er die sportlichen Disziplinen demonstrieren, was man bei einem solchen Studium voraussetzen kann. Endergebnis: Keine Motivation der Schüler, Disziplinprobleme der Schüler, Kündigung seitens des Quereinsteigers innerhalb der Kündigungsfrist. Sicherlich hat man das Recht zu kündigen, dennoch sind erhöhte Fluktuationen im Personal, wie in der Wirtschaft, mit Heranwachsenden, die meist Stabilität wenigstens in der Schule bräuchten, weil sie diese zu Hause nicht haben, problematisch und daher sollte es so etwas nicht geben. Denn das führt letztlich zu Unruhen, die das bestehende Personal ausgleichen muss. Ich möchte das jetzt nicht unnötig in die Länge ziehen und einen noch größeren Roman schreiben als bereits getan, aber ich denke, es ist ersichtlich, worauf es hinausläuft.
3. Stichwort "minderer Lehrer": Sicherlich haben berufserfahrenere Personen immer einen Vorteil gegenüber Neulingen. Dennoch ist (Dienst-)Alter kein Verdienst und muss nicht das Nonplusultra sein. Nur weil ich Lehramt studiert habe und langjährig dabei bin, heißt das noch lange nicht, dass ich guten Unterricht mache. Würde ich von mir auch nicht behaupten, weil guter Unterricht nun mal lebenslanges Lernen bedeutet. Es mag sein, dass deine Erfahrungen aus der Wirtschaft gewinnbringend sind. Da ist jedoch die Frage, auf welche Art und Weise? Gutes Wissen, schlecht verpackt, ist trotzdem nicht zielführend. Und das ist, glaube ich, auch nach wie vor der Irrglaube von Quereinsteigern, die davon ausgehen, dass Wissensvermittlung die Hauptaufgabe einer Lehrkraft ist. Aktueller Stand: Es ist nicht vordergründig.
Zur Frage der Absolvierung eines Praktikums: Auch hier wieder die Frage: Auf welche Art und Weise sollst du unterstützen? Welchen Mehrwert würde das für dich persönlich bringen? Aufgrund der Splittung von Präsenz- und Vertrauensarbeitszeit siehst du halt nur ein Drittel der Arbeit - nämlich die Unterrichtserteilung. Den Rest bekommst du kaum zu Gesicht, weil das zu Hause stattfindet.
Ein abschließendes Wort zu deinem letzten Satz:
Man wird nun mal nicht von heute auf morgen Lehrkraft. Nicht ohne Grund besteht grundsätzlich eine siebenjährige Ausbildungsphase. Brauchen wir Quereinsteiger? Klares JA! ABER: nicht um jeden Preis. Dass das Bildungsniveau der Schüler mit zunehmender Anzahl nicht ausgebildeter Lehrkräfte sinkt, sieht man in vielen Ländern. Bestes Beispiel Amerika, wo der Trainer im Nachbardorf von heute auf morgen der Sportlehrer wird oder die Bibliothekarin amerikanische Geschichte unterrichtet. Was dort passiert, sehen wir und es spiegelt sich langsam aber stetig auch in Deutschland wider: Wissen der Schüler nahezu 0; Emporsprießen von Privatschulen; Bildungsselektion aufgrund des Einkommens --> Bildungsungerechtigkeit. Wenn wir dahin wollen, klar, dann kann man das weiter so handhaben, sollte aber nicht das Ziel sein.
LG LehrkraftLounge
@@LehrkraftLounge Danke für deine ausführliche Antwort. Es hat einiges nochmal klarer für mich gemacht.
zum ersten Abschnitt: das klingt wunderschön und genau die Art Motivation die ich auch für mich suche. Meine Fähigkeiten sinnvoll für die Gesellschaft einzusetzten. Das kam im Video nicht so klar bei mir nicht an. Du magst das Video nicht als düster empfinden, aber aus meiner Sicht, aus der Industrie kommend, ist Gehalt, Arbeitsaufwandt und viele Teile des Schulsystems überhaupt (zum Beispiel die angesetzte "Einarbeitungszeit" bzw das Mentorenprogramm) absolut unter aller Sau. Mir ist klar, dass die Industrie besser bezahlt, aber das es so brutal ist hätte ich mir nicht träumen lassen.
zum zweiten Abschnitt: Ja, deine Informationen sind nüchtern und fachlich und wenn deine Erfahrung mit Quereinsteigern eher negativ waren, dann ist es goldwert (für mich zb) zu hören, wo es meist schief geht. Ich persönlich würde diesen Weg nicht gehen wegen dem Geld oder der Illusion man könnte eine ruhige Kugel schieben. Ich teile auch deine Meinung, dass man nicht jeden vor Kinder als Lehrer stellen sollte und ideallerweise nur die Besten das dürfen. Ich BENÖTIGE mehr als die Einarbeitung die du für 2 Bundesländer beschrieben hast um alleine meinen eigenen Ansprüchen für solch einen Job zu entsprechen (ganz zu schweigen von den Ansprüchen und Erwartungen von Schule und Kindern).
zum dritten Abschnitt: Ich hatte eher die pädagogische Ausbildung und den Kontakt mit Schülern im Rahmen des Lehramtstudiums gemeint, als jetzt die Berufserfahrung, aber es kommt auf das gleiche raus. Mein Job hatte mit Wissensvermittlung zu tun, wenn auch nicht für Kinder und Jugendliche. Was du in deiner Antwort nochmal auf den Punkt gebracht hast, dass die Wissensvermittlung nur ein kleiner Teil ist, war auch nochmal wertvoll für mich. Rückt meine Vorstellung auch nochmal zurecht.
Mit dem Praktikum könnte ich erstmal feststellen ob ich die Arbeit mit Kindern mag und kann. Das ist für mich der Kern der Sache, den ich nicht dem Zufall überlassen würde. Natürlich erfahre ich so nicht alles, vorallem nicht mit dem späteren Druck der Verantwortung, könnte mir aber vorstellen, dass es mir hilft zu verstehen, auf was ich mich potentiell einlasse (gleicher Grund warum ich dein Video angesehen habe).
Ich bin von dem Bild schockiert das ich erhalten habe von dir. Das du deine Aussagen bei dirketer Kritik von mir verteidigst, zeigt mir, dass du dir doch sehr sicher bist, dass es eben der Realität entspricht. Danke, dass du dir nochmal so viel Zeit genommen hast. Ich dachte, "oh, das könnte doch was für mich sein" und hab mich emotional auch darauf eingestimmt. Dein Video hat meine Motivation gedämpft, was wahrscheinlich gut war, da meine Vorstellung falsch ist. Denke, damit hast du dein Ziel auch erreicht. Ich gebe den Weg nicht auf, aber mehr Recherche und ein langsames Annäheren ist nötig. Ich will gerne helfen und ich bin mir sicher, mit genug Übung kann ich wertvoll sein. Die Frage ist, wo stehe ich und kann/will ich in meinem Alter auf das nötige Niveau erreichen um mit dieser sehr schweren Aufgabe zurecht zu kommen? Und, gibt mir die Arbeit die Erfüllung die ich suche trotz der Probleme im Schulsystem? Wie mit allem im Leben, muss man es ausprobieren um es zu erfahren.
@@sebastianvega4576
Hi Sebastian,
gerne habe ich mich ausführlich deinen Fragen gewidmet, darum sind wir alle hier. :) Es freut mich, dass ich bei dir etwas Klarheit schaffen konnte. Gerne würde ich noch ein paar Nachfragen stellen und erneut etwas zurechtrücken.
1. Mich würde interessieren, was genau DU für den neuen Job bräuchtest. Denn natürlich sind auch Schulen daran interessiert, individuell Personal vorzubereiten, wenn es von den Behörden nicht kommt. Ich bin gerade dabei, an meiner Schule ein Onboarding-Programm speziell für Seiteneinsteiger zu entwickeln.
2. Dämpfung der Motivation:
Natürlich möchte ich hier niemanden vorsätzlich von seinen Berufsvorstellungen abhalten und den Eindruck vermitteln, "Quereinsteiger sind nicht gern gesehen". Ich begrüße jeden neuen Kollegen oder jede neue Kollegin, die ihrer Passion nachgeht. Es ging mir wirklich um einen neutralen Blick. Dabei habe ich natürlich meine persönliche Euphorie außen vor gelassen, denn was mir gefällt, muss nicht unbedingt dir oder anderen Zuschauern gefallen.
LG LehrkraftLounge