Der Dauerwald-Kanal bedankt sich für das deutliche Lob für Wilhelm Bodes unbestreitbar große Verdienste um den Dauerwald, auch wenn wir Ihre Kritik nicht nachvollziehen können. Unsere Videos geben für Ihre Kritik nämlich keinen Anlass, sondern decken sich in mancherlei Hinsicht sogar mit Ihren Ausführungen. Natürlich begrüßen wir Ihre Fürsprache für den Dauerwald sehr und werden den Diskurs gerne mit Ihnen fortsetzen, wenn Sie das wollen. Herr Bode hat mitgeteilt, dass er sich zeitnah mit Ihnen per Mail in Verbindung setzen wird, um Ihnen eine gemeinsame Video-Diskussion vorzuschlagen zur Frage: Welche Forstwirtschaft ist zukunftsfähig? Und wieviel Nutzungsverzicht können wir uns leisten? Es grüßt Sie herzlich das gesamte Dauerwaldteam und wünscht Ihnen weiterhin viel Erfolg mit Ihrem Kanal.
Moin zusammen! Ich würde mich dem Vorschlag anschließen miteinander zu reden anstatt übereinander, das wäre, so denke ich auch für unseren Wald besser. Falls es weiterhilft würde ich auch als neutralen Ort für das Gespräch unseren Kanal anbieten auf dem wir Wilhelm Bode auch schon zu Gast hatten. Als Permakulturist bin ich ausschließlich an Lösungen interessiert und damit auch an einer produktiven und konstruktiven Diskussion auf Augenhöhe! Mit nachhaltigem Gruß Daniel Frank
Der Dauerwald lobt sich die ersten 2 Minuten jedes Videos ersteinmal selber... Bei Vergrasung und Problemen mit spätblühender Traubenkirsche kennt und nennt er keinerlei Lösung... den Klimawandel blendet er größtenteils aus... für ihn ist Rotbuche im Dauerwald kein Problem.. im Sinne des Klimawandels in der Praxis dann schon..
Ich finde die Dauerwaldidee super , ich finde es nur befremdlich daß sich in jedem Video Herr Bode erstmal selber in den Mittelpunkt setzt . Fragen zu Problemen mit Neophythen ( späte Traubenkirsche) bleiben konsequent unbeantwortet..
Vielen Dank für das tolle Video! Als langjähriges ANW-Mitglied hab ich ein paar kleine Anmerkungen. Bezüglich des Wortes "naturgemäß" gibt es keinen Dissens. Das Dauerwälder Kunstwälder und eben keine "natürlichen" oder "naturnahen" Wälder sind ist uns beim ANW klar. "Naturgemäß" bedeutet die biologische Automation bestmöglich auszunutzen. In Möllers Worten: "Es kann also keineswegs der Sinn des wohlverstandenen "zurück zur Natur" der sein, daß wir uns bestreben sollen, den Zustand des Urwaldes zu erforschen (...) und daß wir diesen dann herzustellen als Ziel unserer Arbeit betrachten müßten. Das Ziel ist vielmehr die nachhaltig größtmögliche Holzwerterzeugung. (...) Wir müssen uns dazu über die im Wald wirkenden Naturgesetze (...) klar werden, damit wir sie unsern Zwecken in richtiger Weise dienstbar machen." (Alfred Möllers Dauerwaldidee, Hg.: W. Bode, Berlin 2022, S. 309, 310) Es geht dem ANW zweitens nicht darum sämtliche Wälder in Deutschland als Dauerwald zu bewirtschaften. Wir sind eine Arbeitsgemeinschaft deren Ziel es ist den Austausch unter denjenigen zu fördern die grob nach Möllers Ideen wirtschaften wollen. Stets nach dem Motto "Freiwillige vor". Eine Bekehrung zum Dauerwald klappt nicht und betreiben wir auch nicht aktiv. Der wichtigste Grundsatz ist das Gesetz des Örtlichen. Deshalb ist Dauerwald nicht eine Art von Waldbau sondern besteht in der Überzeugung, dass man stetiger, nachhaltiger und mehr ernten kann wenn man mit dem Ökosystem arbeitet. Immer unideologisch und an der Praxis orientiert. Die Grundsätze sind insofern eher als Faustregeln zu verstehen. Insgesamt ist das Video in meinen Augen super gelungen - Glückwunsch. Es freut mich, dass auch Du ein Dauerwald-Afficionado bist. Nach diesem Video musst Du natürlich eigentlich Mitglied werden ;). Viele Grüße aus dem Busch von Johannes
Herzlichen Dank für die Klarstellung! Das hilft sicher vielen und mir bei der weiteren Einordnung. Über eine ANW Mitgliedschaft denke ich tatsächlich nach. 😇 aber dieses Jahr nicht mehr. Nur eine neue Mitgliedschaft pro Jahr. 😉
Vielen Dank für die hilfreichen Gedanken. Ich stimme dir voll und ganz zu! Ich glaube die Schwierigkeit besteht in dem Spagat. Auf der einen Seite sehen wir die Probleme mit dem Wald und auf der anderen Seite können wir uns für die Veränderung im Wald einsetzen. Leider ist die Kommunikation in der Praxis manchmal nicht so schnell. Die Wissenschaft lernt etwas neues, leider dauert es zu lange, bis es dann in der Praxis umgesetzt wird. Die Theorie in der Wissenschaft und im Studium ist auf einem besseren Weg als es historisch war. Dabei kann man aber auch die vorangegangenen Förster und Wissenschaftler nicht kritisieren. Unser Wissen entwickelt sich aufgrund ihrer Versuche auch weiter. Also heißt es einfach weiter lernen und den Wald für die Zukunft mit unserem Wissen vorzubereiten.
Hallo Ben, vielen Dank für diese so gründliche Ausführung. Das erste Video, dass ich von Dir gesehen habe, war über den tödlichen Bärenangriff hier in Italien. Das Thema hat mich sehr beschäftigt. Von da an sehe ich Deine Videos täglich. Ich habe schon lange nicht mehr so viel so gerne gelernt. Der Wald war schon immer ganz besonders wichtig für mich, so wie auch die Vogelwelt. Gestern habe ich mit meinem Mann Fichtentee getrunken. Hat uns gut geschmeckt. Vielen Dank an Deine Frau ❤. Bitte mach weiter so. LG Sonja
Was man meines Erachtens nach nicht vernachlässigen sollte ist die Arbeitssicherheit. Die Forstwirtschaft die mit großem Abstand unfallträchtigste Branche. So sind 2012 allein im Staatswald BW 146 Personen je 1000 Beschäftigte verunfallt. In der Bauwirtschaft im Jahr 2010 "nur" 66. (Zahlen aus den gleichen Jahren liegen mir leider auf die schnelle nicht vor, laut meines Profs jedoch sehr ähnlich). Den größten Anteil an den Unfällen hat dabei die motormanuelle Holzernte . 2015 waren 56% aller Arbeitsunfälle im Bereich der Holzernte. Gefährlich ist bei dieser Arbeit erstaunlicherweise weniger die Kettensäge, sondern vielmehr herabfallende Äste oder Stürze. In den Niedersächsischen Landesforsten sind 2015 29 Personen bei der motormanuellen Holzernte verletzt worden, nur 2 bei der vollmechanisierten Holzernte (Harvester). So unschön auch ich die riesigen Maschinen im Forst finde, aus der Sicht der Arbeitssicherheit ist eine verstärkte Arbeit mit der Kettensäge eigentlich nicht tragbar. Und in Dauerwäldern ist der Einsatz von Maschinen gar nicht/selten möglich. Ich denke man muss hier genau darauf achten, wie seine eigene Zielvorgabe ist. Ich persönlich mag das Konzept des Dauerwaldes sehr, auf vielen Standorten ist es auch durchaus sinnvoll. Wenn jedoch nicht auf hervorragend geschultes Personal zur Holzernte zurückgegriffen werden kann (Fachkräftemangel lässt leider grüßen), so sehe ich den Dauerwald als schwierig an.
Das Thema Arbeitsschutz/Sicherheit ist nicht zu unterschätzen. Aber bei einer böswilligen Betrachtung kann man verkürzt sagen, dass der die hohe Anzahl der Arbeitsunfälle auch daran liegen kann, in welcher Form ein Wald bewirtschaftet wird. Der klassische Staatswald ist oft ein instabiler Fichtenalterklassenwald, der für Käfernester und Windwurf nahezu prädestiniert ist. Also Situationen mit erhöhter Unfallgefahr. Gleiches gilt bei Wälder in Steillagen, davon ist vergleichsweise viel im Staatsbesitz. Der durchschnittliche Bauernwald mit plenternahen Strukturen ist nach persönlichen Erfahrungen eher harmlos, gefährlich wurde es nur bei Windwürfen und steileren Hängen. Man müsste diese Faktoren miteinbeziehen, wenn die Risiken für die Arbeitssicherheit abschätzen will.
@@fjordweit6170Auch der Dauerwald wird momentan unter idealen klimatischen Bedingungen gerechnet ... Im Dauerwald hat man automatisch mehr Arbeitsunfälle...
Als Forstwirtschaftsstudent aus Rottenburg möchte Ich nur gerne zur Anfangskritik betonen, dass auch die Forstwirtschaft kein rein ökonomisches Interesse am Wald hat. Wie du richtig sagst spielt Geld eine wichtige Rolle, da gilt das Prinzip Schützen durch Nützen, aka wenn der Wald einer Gemeinde oder Person Geld bringt hat diese auch ein Interesse an seinem langfristigen Erhalt und Wohlergehen. Aber den Wald als vielfältig funktionales Ökosystem zu erhalten ist auch in der Forstwirtschaft mittlerweile das klar dominante Paradigma
Wie immer wieder ein sehr informatives Video! Ich glaube es wird in den nächsten jahrzehnten wieder ganz andere Sichtweisen auf den Wald und die Bewirtschaftung und Pflege geben. Stichwort Klimawandel, Energiesicherheit usw. Auch das Thema "Stadtwald" wird wieder mehr in Betracht kommen oder Bürgerwälder... Wir haben mittlerweile zwei Flächen für nen Bürgerwald ausgewiesen bei uns im Ort und man kann dann halt zB zur Geburt des Kindes nen Baum dort Pflanzen.
Wow, was für eine leidenschaftliche Ausführung zum Thema Zukunftswald. Gespickt mit verständlich erklärtem Fachwissen. So habe ich deine Online-Vorlesung heute gespannt verfolgt und nützliche Hinweise für den eigenen Mini-Wald mitgenommen. Vielen Dank.
Bei dem Spruch von den Tüxens und der pnV hätte ich jetzt fast über meine Tastatur geprustet.... Dazu gleich mal eine Frage: Wie sieht es denn mit dem Standortfaktor Schalenwild bei der Herleitung der pnV aus? Wenn man den in die Überlegung einbezieht, ist ganz schnell auf großer Fläche der Fichtenreinbestand die pnV. Ansonsten möchte ich den Hinweis des Kollegen weiter unten auf das "Gesetz des Örtlichen" aufgreifen. Es gibt einfach kein Universalrezept. Was auf der einen Fläche zielführend und richtig sein kann, kann ein Stück weiter falsch und kontraproduktiv sein. Die forstlichen Maßnahmen müssen sich immer an der jeweiligen Ausgangssituation und am Ziel orientieren - wie du es ja mit ein paar Worten mehr auch sagst ;-) viele Grüße aus der FE edit: Wo Herr Bode auf jeden Fall Recht hat, ist der Verweis auf die Erhöhung des Abschusses. Die rosa-Einhorn-Vorstellungen des berühmtesten Försters der Republik, dass alles gut wird, wenn man nix tut, sind nämlich wirklich nur Phantasievorstellungen.
Auf der Seite Wildökologie Heute (g*ogeln) gibt es eine Fülle von Info zu dem Thema. Ganz unten auf der Seite der Artikel "10 Jahre nach Kyrill", wo beschrieben wird, wie man im Sauerland nach dem Sturm Kyrill durch Nichtstun die pnV "verwirklichen" wollte, aber man wegen der hohen Wildbestände nur Gras und etwas Fichte bekam. Mittlerweile ist es im Sauerland eher noch schlimmer: In Revieren, in denen nach Kyrill noch ein Birkenwald hochkam, wird auf den Borkenkäferflächen jetzt auch die Birke stark verbissen.
Danke. Wie immer ein sehr interessantes Video. Auch für Nichtfachleute. Kleine Kritik, nicht in der Sache(da bin ich der Falsche) aber das arme Mittelalter. Es ist immer faszinierend wie kluge hoch gebildete Leute so ein „Blödsinn“ über das arme Mittelalter erzählen. Als ob sich dort, in den etwa 1000 Jahren die Leute reihenweise mit Aderlassen umgebracht hätten. Kam sicher mal vor, war aber sicher nicht die Regel. Die waren ja auch nicht doof. Im übrigen kommt der Aderlass aus der 4 Säfte Lehre nach Galen aus der Antike. Komischerweise wirft der Antike keiner vor, daß dort sich die Leute reihenweise per Aderlass umgebracht hätten. Aber genug gemeckert. Danke weiter so. 😅😂👍🏻
Der Aderlass ist nur ein Platzhalter für irgend eine Dummheit die man früher mal gut gefunden hat. Da kann man auch andere Dummheiten einsetzen. Falsch ist das Beispiel trotzdem nicht und es kennt jeder. Und das Mittelalter war sicher besser als sein Ruf. Für nen modernen wissenschaftlich denkenden Menschen is es halt trotzdem ziemlich unaufgeklärt.
@@EinMannimWald Als Sani finde ich den Aderlass grundsätzlich eigentlich keine Dummheit. Feuchtes Schröpfen und die Blutspende gibt es ja heute auch noch. Aber gut, dann weiß ich wie es gemeint ist und würde ihnen sicher recht geben. Auch wenn ich denke, daß das Mittelalter zum großen Teil deutlich besser war als sein heutiger Ruf. Danke für die Klarstellung. Und falls sie es noch nicht kennen, es gibt hier von einem ihre „Kollegen“ ein sehr interessantes Video zum Thema Wald im Mittelalter. m.ua-cam.com/video/_4O7x6kLB2Q/v-deo.html
Ich habe das Buch "Dauerwald - leicht gemacht!" von Herrn Bode gelesen. Da merkt man deutlich (über etliche Seiten), dass es wohl in seiner Laufbahn ein starkes Zerwürfnis mit der Forstwissenschaft gab. Schade, aber hier wird der wissenschaftliche Background ja in gewohnt differenzierter Weise geliefert. Ich bin gespannt ob das Video von Herrn Bode aufgegriffen wird. Trotz aller Kritik verfolgt er ja mit dem Dauerwald die gleichen Ziele, ganz im Gegensatz zu Herrn Wohlleben.
da wird ja wenn dann auch nur eine Urne bestattet, soweit ich weiß. Dann könnte man auch gleich auf eine Seebestattung gehen, dort lösen sich die Urnen dann auch (wenigstens) relativ schnell auf. Wir haben meinen Vater so bestattet und ich muss sagen, spätestes da war mir klar, dass ich das für mich auch möchte. Da man die Koordinaten bekommt, kann man sich dann auch im gleichen Bereich bestatten lassen und wenn man ein Romantiker ist, sieht man dann die sieben Weltmeere wenigstens noch... (Was Quatsch ist, weil die Asche an der Stelle bleibt - aber es ist eine schöne Vorstellung...) Beim Friedwald bleibt die Urne dann soweit ich weiß immer in der Erde und löst sich nicht auf. Die reine Asche zu bestatten ist in DE soweit ich weiß verboten.
@@jensen7875 wieso löst sich Keramik im Mehrwasser auf Wo ich nicht weiß, aus welchem Material Urnen bestehen. Uns hat man bei der Bestattung in Friedwald gesagt, dass sich die Urnen auflösen.
@@heleneschmelzer7081 Sulfaturnen und Urnen auf Zellulose-Basis werden zB für die Seeurnen genutzt. Ein Video auf YT zum Thema "Das Seeurnen-Experiment"...
Sehr interessant und auch für Laien verständlich. Wirklich ganz klasse. Ich hätte mir noch einen etwas respektvolleren Ton gegenüber den anderen Meinungen gewünscht. Jeder hat andere Erfahrungen und Kenntnisse und es wäre doch schön, dass Wissen gegenseitig zu ergänzen statt das Rechthaben zu betonen. Herzlichen Dank für das Erweitern meines Verständnisses der Waldes und der Forstwirtschaft.
Oh, nun hat sich das immer wieder auf die Startseite von youtube gehen gelohnt. wie ich grad sehe, muss ich das video jedoch in 2 etappen sehen - das ist nicht schlimm. Ich freu mich drauf und bin gespannt.
Hi Ben, auch von mir vielen Dank für die spannende und ausgewogene Betrachtung! Eine Frage die mich in Sachen ANW & Co umtreibt: du sagst dass diese Bewirtschaftung weniger minderwertiges Holz hervorbringt sondern eher Wertholz. Könnte diese Bewirtschaftung den auch genügend Bauholz hervorbringen um den derzeit angestrebten höheren Holzbau-Anteil zu ermöglichen? Da ist ja derzeit das Nadelholz noch ziemlich unerreicht, trotz diversen Ansätzen mit Laubhölzern, Leim etc.
Jein. Z.B Tanne könnte man gut integrieren, und die wäre tolles Bauholz. Aber eine Fokussierung auf primär Bauholz, wäre wohl zwar möglich… kenne ich derzeit aber kein Beispiel für das in diese Richtung geht.
Ging mir auch nicht um die primäre Fokussierung sondern um die Frage ob die Ansätze von ANW in dem Sinne "skalieren" würden, dass genug Holz für den nachhaltigen Holzbau aus regionalen Wäldern entstehen würde.
Öh. Komisch. Bei mir ging er. Sonst einfach mal Google fragen. Bisschen länger runter 👇 scrollen. Der Herr Bode hat nur etwas über 1000 Abonnenten. Daher vielleicht ein bisschen schwierig zu finden.
Die müssen dann aber bezahlt werden. Und das hat folgen für den Holzpreis denn dann wiederum wir bezahlen müssten… oder wir importieren billiger aus dem Ausland. Ist ein zweischneidiges Schwert.
Hallo Ben, ich schätze deine Videos. Leider muss ich dich berichtigen. Friedrich von Kalitsch der "Begründer"des "Dauerwaldes" von Bärenthoren war Preussischer Forstassessor. Er wusste schon was er tat und war seiner Zeit vorraus. Das Mid ll Dauerwald schlecht zu reden finde ich nicht angebracht. Wir versuchen unsere Kieferwälder mit Einbringung von Edellaubbäumen und Weisstannenn in der nähe eines Dauerwaldes zu bringen. Auch bleibt ein Teil Tothozbäume stehen. Wir haben inzwischen 45 verschiedene Baumarten. ob es ein Forst oder Wald ist sowas von egal. Hauptsache naturnahe Bewirtschaftung. Viele Grüsse aus Mittelfranken
Das wird jetzt eine lange Liste; 1. Du vergisst immer deine Zettel 2. Der link zum Dauerwaldkanal funzt nicht. 3. Die Lehre hat sich ja in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt, die Praxis hinkt aber hinterher, gerade in den Landesforstbetrieben, die Herr Bode als letzte Planwirtschaft Deutschlands bezeichnet (wobei mir noch ein paar andere Beispiele einfallen). Die sollen zwar wirtschaftlich arbeiten, machen aber Sachen, die sich ein langfristig denkender Privatwaldbesitzer niemals erlauben würde. Es werden auch Sachen diskutiert, bei denen sich mir die Haate sträuben (Verkürzung der Umtriebszeiten, Bestände geschlossen halten etc.) 5. Welche anderen Verjüngungsverfahren funktionieren heute noch? Über Kahlschlag brauchen wir uns nicht zu unterhalten. Grosschirmschlag bei Buchen hat sich in den vergangenen Trockenjahren überhaupt nicht bewährt, die Bestände weden zu schnell aufgerissen und trocknen aus. 20 Jahre vom Öffnen des Bestandes bis zum Fällen der letzten alten Buche, wie du im Video erwähnst, sind, wenn es eine Reihe von Trockenjahren gibt, zu kurz. 6. Die ältesten Dauerwaldbetriebe in Deutschland (teilweise aus den 20er Jahre, Weltwirtschaftskrise...) haben u.a. deshalb auf Dauerwald umgestellt, weil sie absolut kein Geld z. B. zum Pflanzen hatten. Heute werden forstwirtschaftliche Fehler allzu oft mit Steuergeld ausgeglichen.
3. halte ich schlicht für falsch. „Planwirtschaft“ ist für Forstwirtschaft unbedingt notwendig. Dauerwald ist nix anderes, nur mit Kontinuität als Plan und Fixierung auf Wertholz. Das mag ein guter Plan sein… das ist Altersklassenwald aber auch, wenn richtig gemacht. Umtriebszeitverkürzungen sind valide Maßnahmen gegen den Klimawandel und werden notwendig sein. Allgemein: monokausale Lösungen sind in komplexen Systemen immer falsch. Nur Dauerwald ist monokausal. Nur Altersklassenwald auch. Wir brauchen eine Vielzahl von Standort und Einzelfall angepassten Entscheidungen bunt gemischt über alle Flächen. Je unsicherer die Zukunft (und die is verdammt unsicher) desto weniger können wir wissen was letzten Endes funktioniert. Und je mehr Möglichkeiten wir dann haben werden, desto besser können wir reagieren.
@EinMannimWald Kommt drauf an was man unter Planwirtschaft versteht. Jedes Unternehmen, jeder Einzelunternehmer muss planen, sind sie deshalb "Planwirtschaftler"? Im Wald sind die Planzeiträume besonders lang und es gibt normalerweise mehrere Bewirtschafter, bis ein Baum oder Bestand mal hiebsreif ist. Ich (wschl. auch Herr Bode) verstehe unter Planwirtschaft eine Zentral- oder Kommandowirtschaft, bei der die Bewirtschafter (zu) wenig Konsequenzen zu fürchten haben, wenn sie schlecht wirtschaften. Ein Beispiel wird auf dem Dauerwaldkanal geschildert: ua-cam.com/video/VcgIL20ZZ-c/v-deo.html Beispiele für Steuergeldverschwendung habe ich im staatlich geförderten Kommunalwald in BW in letzter Zeit zu Hauf gesehen. Kann ich gerne genauer schildern, wenn du möchtest.
@@christofnolte4311 Ich glaube Landesforstbetriebe haben eben noch andere Nutzen des Waldes im Blick, nicht nur die Wirtschaftlichen Aspekte. Da kann dann schon die ein oder andere wirtschaftlich schlechte Entscheidung getroffen werden. Wenn diese jedoch der Erholungsfunktion dient oder vielleicht auch einfach nur dem Naturschutz, dann hat ja deswegen der Betrieb nicht direkt versagt. Aus einer rein wirtschaftlichen Betrachtung ist ja an sich jeder Habitatbaum der stehen gelassen wird, absoluter Unsinn. Wird ja nicht vergütet.
Wiedermal ein Top Beitrag! Mich würde interessieren warum du die gentechnische Bearbeitung von Bäumen für eine schlechte Idee hältst! Vielen Dank, Liebe Grüße!
Größtes Erbgut aller Lebewesen. Größtes Potential für Fehler bei der Manipulation und längste Lebensdauer dieser Fehler im komplexesten Ökosystem das wir haben. = zumindest heute ne richtig dumme Idee.
Ist ein bisschen abhängig davon, was gentechnische Bearbeitung in dem Fall meint. Also im Labor am Erbgut herum zu pfuschen fänd ich, genauso wie Ben, eine ziemlich dusselige Idee. Das kann eigentlich nur schief gehen. Aber am Ende könnte man sagen, dass eine gewisse Form der genetischen Bearbeitung ja schon gemacht wird. Auswahl bestimmter "Samenbäume" und Versuchsflächen, auf denen verschiedene gekreuzte Herkünfte ausgetestet werden. Gezielte Kreuzung von Bäumen mit Auswahl einer bestimmten Genetik kann eine große Chance sein (meine Meinung). Am Ende sind Bäume aber auch in der Lage, ihr Genom innerhalb einer Generation so anzupassen, dass die nachfolgenden Bäumchen besser an den Standort/das Klima vor Ort angepasst sind. Einer der Gründe, warum im Harz (Beispiel willkürlich gewählt) jede Fichte stehen gelassen wurde, die es auch nur Ansatzweise geschafft hat so lange zu leben, noch ein paar Samen los zu werden. Einfach in der Hoffnung, dass 1. Überhaupt wieder ein Wald nachwächst 2. Dieser Wald (Leider wieder Fichte, aber hey...besser als nichts) dann auch etwas besser angepasst ist. Obwohl natürlich die Fichte als Art auch begrenzt ist in ihrer Fähigkeit, sich an bestimmte Standorte anzupassen.
Umbau/Überführung in Grenzregimen wo sekundäre (Fichten)Wälder vorherrschen in Mischwälder. Dauerwald setzt voraus, dass zukünftige Förstergenerationen auch einen auf Dauerwald machen. Hochfrequent auf die selbe Fläche. Bin für permanente Rückegassen, weil schon nach dem ersten Befahren der Großteil der Verdichtung geschehen ist. Hoffe ja auf superleichte Harvester mit Ballonreifen.
Befremdlich beim Thema Dauerwald finde die einsetzende Umbauhysterie der "MöllerJünger" außerhalb der reinen Nadelforste. Mal sehen wie lange es dauert, bis die letzten alten und funktionierenden Laubwälder "gemöllert" sind. Können wir nicht in Ruhe lassen, sind ja alles Altersklassenwälder und per se den Untergang geweiht :-)
Weiter geht's, habe 4. vergessen, mache jetzt aber weiter mit 7. Du schreibst "es fehlen gross flächig die Jugend und Altersphase des Waldes". Die Altersphase fehlt im Altersklassenwald auch, im Dauerwald ist die Wahrscheinlichkeit immerhin höher, daß ein paar "Habitatbäume" stehenbleiben (siehe Videos über Kalebsberg von Wilhelm Bode). Die Jugendphase fehlt natürlich auch nicht, allenfalls ist sie nicht großflächig. Gibt es bei der Mosaik-Klimaxtheorie Aussagen darüber, wie groß die "Mosaikstücke" sind? Im Dauerwald sind sie eben ziemlich klein. 8. Alfred Möller starb 1922, nach etwa 2 Jahren Diskussion um seine "Dauerwaldidee". Seine Gegner waren übrigens zum großen Teil ziemlich borniert. Wenn du meinst "die wussten es eben nicht besser und hatten nicht die Erfahrungen, die wir heute haben", kann ich dem nicht zustimmen. Die Nachteile der Kahlschlagswirtschaft waren auch damals schon lange bekannt. Vielleicht fällt mir noch mehr ein...
7. eben nicht. Habitatbäume werden frühzeitig entnommen. Das schlechte fällt zuerst, das gute wird erhalten. Zumindest wenn man diesem Grundsatz streng folgt, wird jeder Baum mit Sonderstrukturen die ihn als Habitatbaum in Frage kommen lassen frühzeitig entnommen. Wirtschaftlich sind solche Bäume nix Wert. Natürlich muss man den besagten Grundsatz nicht streng verfolgen.
8. die Nachteile von Kahlschlag hätten bekannt sein können, haben sich aber nicht durchgesetzt. Das ist gleichbedeutend mit unbekannt. Man war noch nicht so weit. Es brauch immer a) ne gute Idee und b) die Bereitschaft und Aufgeklärtheit diese umzusetzen. Jüngeres Beispiel: Co2 reduzieren war schon in den 70igern ne gute Idee. Wir waren noch nicht so weit und sind es heute immer noch nicht. Wir sind nunmal zu dumm um neue gute Ideen schnell umzusetzen. Die Geschichte is voll mit Beispielen und täglich kommen neue dazu. Das wird sich wohl nie ändern. Ich habe daher aufgegeben historisches versagen als besonders bemerkenswert zu betrachten. Wir können eh nur unsere eigene Gesellschaft beeinflussen - was wir mit Dauerwald Bewirtschaftung ja auch tun. Oder mit intelligenten Altersklassen Wäldern.
@@EinMannimWald 7. Ich denke mal, Dauerwald- oder ANW-Betriebe werden diesem Grundsatz eher weniger folgen als Nicht-ANW Betriebe. Sieht man auch an dem von Herrn Bode öfter porträtiertem Betrieb in Kalebsberg.
Es tut mir leid aber bei dem Video sind viele Dinge Kritikfähig est vielzu allgemein und sehr sehr Theoretisch. Der vergleich wenn alles Dauerwald wäre ist der Altersklassen Wald "natürlicher" ist eher Fiktion als science. Auch im Dauerwald hast du ja natürliche Marmorierung es gibt Fraßschäden, Schneebrüche, Windbrüche, die wieder Raum für Vorwald und Lichtbaumarten lassen. Es gibt Feuchtgebiete wo Erlen besser passen und Felshänge wo Kiefern oder Lärchen wachsen. Außerdem ist eine Feinerschließung unerlässlich für die eine einzelstammnutzung die aber nicht immer möglich ist somit hat man auch innerhalb des dauerwaldes Bestände mit Altersklassen. Noch ein Punkt der mir Persönlich am Herzen liegt! Es wird immer davon ausgangen das bewirtschaftete Flächen schlecht für Natur und Vielfalt sind, das ist einfach Falsch im Gegenteil auch der Mensch kommt von der Natur ist ein Teil davon und kann sogar die biodiversität fördern. Das geschieht zwar nur selten besonders durch die Industrialisierung sind viele Dinge in die Falsche Richtung gegangen aber das kann man ja ändern.
Da Du die Bedeutung des geschlossenen Kronendaches so betont hast, hat sich das mit einer anderen Sache in meinem Kopf zu einer Frage verbunden. Am Rand des vorderen Taunus stehen zwei Mammutbäume. Ich bin dort vor kurzem vorbeigefahren. Dabei habe ich mich gewundert, dass dort keine weiteren Mammutbäume herumstehen. Dieses Video hat mich auf die Frage gebracht, warum das so ist? Wenn ich es richtig verstanden habe, solange die Kronen geschlossen sind, können keine weiteren Bäume darunter wachsen. So gesehen haben doch die Mammutbäume das Zeug zu einer invasiven Art. Aber andererseits brauchen vielleicht ja auch die Mammutbäume ein offenes Kronendach zum Wachsen, wenn sie klein sind. Könnten sich Mammutbäume in Deutschland selbstständig vermehren?
Nein, die haben in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet ab und zu Waldbrände. Die Feuer brennen die Konkurrenzvegetation ab und behandeln die Samen thermisch... der Altbaum schützt sich vor der Überhitzung durch eine sehr dicke, Luft einschliessende Borke, was isolierend wirkt. D.h. unter unseren klimatischen Bedingungen in Deutschland ist die Konkurrenz durch Vegetation für natürliche Ansamung zu groß. Pflanzen geht👍
Sehr schöne Anmerkungen Ben. Die ANW agiert mir zu ideologisch. Mein wichtigster Grundsatz nach über 200 Jahren Waldbau: die Geschichte hat gezeigt, dass niemand die absolute Wahrheit mit dem Löffel gefressen hat. Auch das Dauerwaldkonzept ist nicht die Lösung aller Probleme. Ich habe das Gefühl, dass viele ANW Akteure das aber so sehen und damit vom Prinzip her den selben Fehler begehen wie die, die sie kritisieren. Der Altersklassenwald ist ein Konzept, welches wir auf keinen Fall per se verurteilen sollten, sondern nur bei standortfernen Verhältnissen. Was mir zudem sehr sauer aufstößt ist ihre Vorstellung von Wald und Wild. Auf einem Buchenstandort Eiche, Tanne, Ahorn usw. im Plenterbetrieb hochziehen zu wollen und der "unnatürlich hohen Wilddichte" die Schuld zu geben, dass dies nicht so richtig funktionieren Will ist Verdrehung der Realtität. Nicht der Wildverbiss ist unnatürlich sondern die Vorstellung von eurem Waldbild, welches sicherlich ein sehr erstrebenswertes sein kann. Eine Hasswelle auf die Ökosystemkomponente Wild zu entladen, weil diese die prophetische Zielsetzung behindert, hat meines Erachtens weder etwas mit "ökologisch" (ÖJV) noch mit "naturgemäß" (ANW) zu tun. Viel mehr sehe ich hier eine mittelalterliche Hetze gegen "Schädlinge" als den aufgeklärten Versuch, einen angemessenen Ausgleich zu schaffen.
In diesem Video wird ein Jagdkonzept vorgestellt, bei dem das Wild 364 Tage im Jahr seine Ruhe und eine phantastische Äsung hat, da es eine reiche und vielfältige Naturverjügung gibt.
Biologische Automation bei Buche nutzen. Lichtlöcher schlagen, max. 2 Baumlängen. Ideal wann danach ne Vollmast ansteht. Dichtester Aufwachs -> Astabreinigung. Schaun dass Buche nicht zu sehr in die Breite geht, eher in die Höhe wachsen lassen. Zu deiner Frage: Wertholzastung kann auch bei Buche zu guten Qualitäten führen. Bei entsprechendem regelmäßigen Masseanfall zieht auch die Industrie nach und verarbeitet lieber Buche.-> Vermehrt Abkehr vom Gedanken dass Buchen eh immer krumm, grobastig und somit Brennholz sind.
Mein Kommentar wird dir nicht gefallen aber ich finde es immer wieder erschreckend wie menschlich der Algorithmus arbeitet ich bekomme diese Videos auch angezeigt wie viele andere deiner Abonnentn offensichtlich auch nur fehlt mir die Zeit das alles anzuscheuen?
Also irgendwie finde ich viele Kritikpunkte an dem Dauerwaldkonzept nicht schlüssig. Natürlich steht beim Dauerwald das forstliche wirtschaftlichen im Vordergrund. Das wird in jedem Video betont. Es bringt hier nichts auf dem Wort Forst herumzureiten. Und in welchem Video wird gesagt, dass man jetzt Fichtenwälder umhauen soll? Der sehr langsame, stetige Umbau ist ja das Ziel einer Dauerwaldbewirtschaftung. Ich kann verstehen, dass man sich von der sicherlich überzogenen und nicht mehr zeitgemäßen Kritik an der Forstwirtschaft angegriffen fühlen kann, aber deshalb muss man nicht die Inhalte verdrehen. Dem allermeisten was sie sagen, würde Herr Bode nämlich zustimmen, sie sehen da Konflikte die gar nicht da sind. VG
Der Dauerwald-Kanal bedankt sich für das deutliche Lob für Wilhelm Bodes unbestreitbar große Verdienste um den Dauerwald, auch wenn wir Ihre Kritik nicht nachvollziehen können. Unsere Videos geben für Ihre Kritik nämlich keinen Anlass, sondern decken sich in mancherlei Hinsicht sogar mit Ihren Ausführungen. Natürlich begrüßen wir Ihre Fürsprache für den Dauerwald sehr
und werden den Diskurs gerne mit Ihnen fortsetzen, wenn Sie das wollen.
Herr Bode hat mitgeteilt, dass er sich zeitnah mit Ihnen per Mail in Verbindung setzen wird, um Ihnen eine gemeinsame Video-Diskussion vorzuschlagen zur Frage: Welche Forstwirtschaft ist zukunftsfähig? Und wieviel Nutzungsverzicht können wir uns leisten?
Es grüßt Sie herzlich das gesamte Dauerwaldteam und wünscht Ihnen weiterhin viel Erfolg mit Ihrem Kanal.
Moin zusammen!
Ich würde mich dem Vorschlag anschließen miteinander zu reden anstatt übereinander, das wäre, so denke ich auch für unseren Wald besser.
Falls es weiterhilft würde ich auch als neutralen Ort für das Gespräch unseren Kanal anbieten auf dem wir Wilhelm Bode auch schon zu Gast hatten.
Als Permakulturist bin ich ausschließlich an Lösungen interessiert und damit auch an einer produktiven und konstruktiven Diskussion auf Augenhöhe!
Mit nachhaltigem Gruß
Daniel Frank
Zusammen hand in Hand um einen Wald der Zukunft zu Formen,warum sollte es kein Dauerwald sein
Der Dauerwald lobt sich die ersten 2 Minuten jedes Videos ersteinmal selber... Bei Vergrasung und Problemen mit spätblühender Traubenkirsche kennt und nennt er keinerlei Lösung... den Klimawandel blendet er größtenteils aus... für ihn ist Rotbuche im Dauerwald kein Problem.. im Sinne des Klimawandels in der Praxis dann schon..
Ich finde die Dauerwaldidee super , ich finde es nur befremdlich daß sich in jedem Video Herr Bode erstmal selber in den Mittelpunkt setzt .
Fragen zu Problemen mit Neophythen ( späte Traubenkirsche) bleiben konsequent unbeantwortet..
Vielen Dank für das tolle Video!
Als langjähriges ANW-Mitglied hab ich ein paar kleine Anmerkungen. Bezüglich des Wortes "naturgemäß" gibt es keinen Dissens. Das Dauerwälder Kunstwälder und eben keine "natürlichen" oder "naturnahen" Wälder sind ist uns beim ANW klar. "Naturgemäß" bedeutet die biologische Automation bestmöglich auszunutzen.
In Möllers Worten: "Es kann also keineswegs der Sinn des wohlverstandenen "zurück zur Natur" der sein, daß wir uns bestreben sollen, den Zustand des Urwaldes zu erforschen (...) und daß wir diesen dann herzustellen als Ziel unserer Arbeit betrachten müßten. Das Ziel ist vielmehr die nachhaltig größtmögliche Holzwerterzeugung. (...) Wir müssen uns dazu über die im Wald wirkenden Naturgesetze (...) klar werden, damit wir sie unsern Zwecken in richtiger Weise dienstbar machen." (Alfred Möllers Dauerwaldidee, Hg.: W. Bode, Berlin 2022, S. 309, 310)
Es geht dem ANW zweitens nicht darum sämtliche Wälder in Deutschland als Dauerwald zu bewirtschaften. Wir sind eine Arbeitsgemeinschaft deren Ziel es ist den Austausch unter denjenigen zu fördern die grob nach Möllers Ideen wirtschaften wollen. Stets nach dem Motto "Freiwillige vor". Eine Bekehrung zum Dauerwald klappt nicht und betreiben wir auch nicht aktiv.
Der wichtigste Grundsatz ist das Gesetz des Örtlichen. Deshalb ist Dauerwald nicht eine Art von Waldbau sondern besteht in der Überzeugung, dass man stetiger, nachhaltiger und mehr ernten kann wenn man mit dem Ökosystem arbeitet. Immer unideologisch und an der Praxis orientiert. Die Grundsätze sind insofern eher als Faustregeln zu verstehen.
Insgesamt ist das Video in meinen Augen super gelungen - Glückwunsch. Es freut mich, dass auch Du ein Dauerwald-Afficionado bist. Nach diesem Video musst Du natürlich eigentlich Mitglied werden ;).
Viele Grüße aus dem Busch von Johannes
Herzlichen Dank für die Klarstellung! Das hilft sicher vielen und mir bei der weiteren Einordnung. Über eine ANW Mitgliedschaft denke ich tatsächlich nach. 😇 aber dieses Jahr nicht mehr. Nur eine neue Mitgliedschaft pro Jahr. 😉
Vielen Dank für die hilfreichen Gedanken. Ich stimme dir voll und ganz zu! Ich glaube die Schwierigkeit besteht in dem Spagat. Auf der einen Seite sehen wir die Probleme mit dem Wald und auf der anderen Seite können wir uns für die Veränderung im Wald einsetzen. Leider ist die Kommunikation in der Praxis manchmal nicht so schnell. Die Wissenschaft lernt etwas neues, leider dauert es zu lange, bis es dann in der Praxis umgesetzt wird. Die Theorie in der Wissenschaft und im Studium ist auf einem besseren Weg als es historisch war. Dabei kann man aber auch die vorangegangenen Förster und Wissenschaftler nicht kritisieren. Unser Wissen entwickelt sich aufgrund ihrer Versuche auch weiter. Also heißt es einfach weiter lernen und den Wald für die Zukunft mit unserem Wissen vorzubereiten.
Danke dir!
Hallo Ben, vielen Dank für diese so gründliche Ausführung. Das erste Video, dass ich von Dir gesehen habe, war über den tödlichen Bärenangriff hier in Italien. Das Thema hat mich sehr beschäftigt. Von da an sehe ich Deine Videos täglich. Ich habe schon lange nicht mehr so viel so gerne gelernt. Der Wald war schon immer ganz besonders wichtig für mich, so wie auch die Vogelwelt. Gestern habe ich mit meinem Mann Fichtentee getrunken. Hat uns gut geschmeckt. Vielen Dank an Deine Frau ❤. Bitte mach weiter so. LG Sonja
Das wichtigste ist Bäume pflanzen bis zur Baumgrenze. BauholzBäume, Mischwald, Humusbildung.
Vielen Dank für diese hochwertige Vermittlung von Wissen. Auch "Nicht-Experten" können damit den Horizont erweitern und viel mitnehmen.
Also ich kenne den Dauerwald noch aus meiner Kindheit in Bayern. Da nannte man das ganze Bauernwald. Aber das System war im Grunde genommen das selbe
Was man meines Erachtens nach nicht vernachlässigen sollte ist die Arbeitssicherheit.
Die Forstwirtschaft die mit großem Abstand unfallträchtigste Branche.
So sind 2012 allein im Staatswald BW 146 Personen je 1000 Beschäftigte verunfallt. In der Bauwirtschaft im Jahr 2010 "nur" 66. (Zahlen aus den gleichen Jahren liegen mir leider auf die schnelle nicht vor, laut meines Profs jedoch sehr ähnlich).
Den größten Anteil an den Unfällen hat dabei die motormanuelle Holzernte . 2015 waren 56% aller Arbeitsunfälle im Bereich der Holzernte. Gefährlich ist bei dieser Arbeit erstaunlicherweise weniger die Kettensäge, sondern vielmehr herabfallende Äste oder Stürze.
In den Niedersächsischen Landesforsten sind 2015 29 Personen bei der motormanuellen Holzernte verletzt worden, nur 2 bei der vollmechanisierten Holzernte (Harvester).
So unschön auch ich die riesigen Maschinen im Forst finde, aus der Sicht der Arbeitssicherheit ist eine verstärkte Arbeit mit der Kettensäge eigentlich nicht tragbar. Und in Dauerwäldern ist der Einsatz von Maschinen gar nicht/selten möglich.
Ich denke man muss hier genau darauf achten, wie seine eigene Zielvorgabe ist. Ich persönlich mag das Konzept des Dauerwaldes sehr, auf vielen Standorten ist es auch durchaus sinnvoll. Wenn jedoch nicht auf hervorragend geschultes Personal zur Holzernte zurückgegriffen werden kann (Fachkräftemangel lässt leider grüßen), so sehe ich den Dauerwald als schwierig an.
Hervorragend ausgeführt! Dem kann ich mich voll und ganz anschließen! Das wird uns noch massiv beschäftigen!
Das Thema Arbeitsschutz/Sicherheit ist nicht zu unterschätzen. Aber bei einer böswilligen Betrachtung kann man verkürzt sagen, dass der die hohe Anzahl der Arbeitsunfälle auch daran liegen kann, in welcher Form ein Wald bewirtschaftet wird. Der klassische Staatswald ist oft ein instabiler Fichtenalterklassenwald, der für Käfernester und Windwurf nahezu prädestiniert ist. Also Situationen mit erhöhter Unfallgefahr. Gleiches gilt bei Wälder in Steillagen, davon ist vergleichsweise viel im Staatsbesitz. Der durchschnittliche Bauernwald mit plenternahen Strukturen ist nach persönlichen Erfahrungen eher harmlos, gefährlich wurde es nur bei Windwürfen und steileren Hängen. Man müsste diese Faktoren miteinbeziehen, wenn die Risiken für die Arbeitssicherheit abschätzen will.
@@fjordweit6170Auch der Dauerwald wird momentan unter idealen klimatischen Bedingungen gerechnet ... Im Dauerwald hat man automatisch mehr Arbeitsunfälle...
Als Forstwirtschaftsstudent aus Rottenburg möchte Ich nur gerne zur Anfangskritik betonen, dass auch die Forstwirtschaft kein rein ökonomisches Interesse am Wald hat. Wie du richtig sagst spielt Geld eine wichtige Rolle, da gilt das Prinzip Schützen durch Nützen, aka wenn der Wald einer Gemeinde oder Person Geld bringt hat diese auch ein Interesse an seinem langfristigen Erhalt und Wohlergehen. Aber den Wald als vielfältig funktionales Ökosystem zu erhalten ist auch in der Forstwirtschaft mittlerweile das klar dominante Paradigma
Wie immer wieder ein sehr informatives Video! Ich glaube es wird in den nächsten jahrzehnten wieder ganz andere Sichtweisen auf den Wald und die Bewirtschaftung und Pflege geben. Stichwort Klimawandel, Energiesicherheit usw. Auch das Thema "Stadtwald" wird wieder mehr in Betracht kommen oder Bürgerwälder... Wir haben mittlerweile zwei Flächen für nen Bürgerwald ausgewiesen bei uns im Ort und man kann dann halt zB zur Geburt des Kindes nen Baum dort Pflanzen.
Großen Dank für die online Vorlesung. отлично!
Wow, was für eine leidenschaftliche Ausführung zum Thema Zukunftswald. Gespickt mit verständlich erklärtem Fachwissen. So habe ich deine Online-Vorlesung heute gespannt verfolgt und nützliche Hinweise für den eigenen Mini-Wald mitgenommen. Vielen Dank.
1h 40m Waldkontent? YES!!!
Bei dem Spruch von den Tüxens und der pnV hätte ich jetzt fast über meine Tastatur geprustet....
Dazu gleich mal eine Frage: Wie sieht es denn mit dem Standortfaktor Schalenwild bei der Herleitung der pnV aus? Wenn man den in die Überlegung einbezieht, ist ganz schnell auf großer Fläche der Fichtenreinbestand die pnV.
Ansonsten möchte ich den Hinweis des Kollegen weiter unten auf das "Gesetz des Örtlichen" aufgreifen. Es gibt einfach kein Universalrezept. Was auf der einen Fläche zielführend und richtig sein kann, kann ein Stück weiter falsch und kontraproduktiv sein. Die forstlichen Maßnahmen müssen sich immer an der jeweiligen Ausgangssituation und am Ziel orientieren - wie du es ja mit ein paar Worten mehr auch sagst ;-)
viele Grüße aus der FE
edit: Wo Herr Bode auf jeden Fall Recht hat, ist der Verweis auf die Erhöhung des Abschusses. Die rosa-Einhorn-Vorstellungen des berühmtesten Försters der Republik, dass alles gut wird, wenn man nix tut, sind nämlich wirklich nur Phantasievorstellungen.
Herzlichen Dank
Auf der Seite Wildökologie Heute (g*ogeln) gibt es eine Fülle von Info zu dem Thema. Ganz unten auf der Seite der Artikel "10 Jahre nach Kyrill", wo beschrieben wird, wie man im Sauerland nach dem Sturm Kyrill durch Nichtstun die pnV "verwirklichen" wollte, aber man wegen der hohen Wildbestände nur Gras und etwas Fichte bekam. Mittlerweile ist es im Sauerland eher noch schlimmer: In Revieren, in denen nach Kyrill noch ein Birkenwald hochkam, wird auf den Borkenkäferflächen jetzt auch die Birke stark verbissen.
Das waren spannende Kritikpunkte, an die ich noch nicht gedacht hatte. Danke für das Video :)
Danke. Wie immer ein sehr interessantes Video.
Auch für Nichtfachleute. Kleine Kritik, nicht in der Sache(da bin ich der Falsche) aber das arme Mittelalter.
Es ist immer faszinierend wie kluge hoch gebildete Leute so ein „Blödsinn“ über das arme Mittelalter erzählen. Als ob sich dort, in den etwa 1000 Jahren die Leute reihenweise mit Aderlassen umgebracht hätten. Kam sicher mal vor, war aber sicher nicht die Regel. Die waren ja auch nicht doof. Im übrigen kommt der Aderlass aus der 4 Säfte Lehre nach Galen aus der Antike. Komischerweise wirft der Antike keiner vor, daß dort sich die Leute reihenweise per Aderlass umgebracht hätten.
Aber genug gemeckert. Danke weiter so. 😅😂👍🏻
Der Aderlass ist nur ein Platzhalter für irgend eine Dummheit die man früher mal gut gefunden hat. Da kann man auch andere Dummheiten einsetzen. Falsch ist das Beispiel trotzdem nicht und es kennt jeder. Und das Mittelalter war sicher besser als sein Ruf. Für nen modernen wissenschaftlich denkenden Menschen is es halt trotzdem ziemlich unaufgeklärt.
@@EinMannimWald Als Sani finde ich den Aderlass grundsätzlich eigentlich keine Dummheit. Feuchtes Schröpfen und die Blutspende gibt es ja heute auch noch.
Aber gut, dann weiß ich wie es gemeint ist und würde ihnen sicher recht geben. Auch wenn ich denke, daß das Mittelalter zum großen Teil deutlich besser war als sein heutiger Ruf.
Danke für die Klarstellung.
Und falls sie es noch nicht kennen, es gibt hier von einem ihre „Kollegen“ ein sehr interessantes Video zum Thema Wald im Mittelalter.
m.ua-cam.com/video/_4O7x6kLB2Q/v-deo.html
So lieber Ben die Videofassung wurde erfolgreich Angesehen.
Sehr interessante Einblicke für das hin und her des Waldes/ Forstes.
Endlich hatte ich Zeit das Video zu schauen. Wieder ein sehr guter Vortrag. Danke dir. 👍
Ich habe das Buch "Dauerwald - leicht gemacht!" von Herrn Bode gelesen. Da merkt man deutlich (über etliche Seiten), dass es wohl in seiner Laufbahn ein starkes Zerwürfnis mit der Forstwissenschaft gab.
Schade, aber hier wird der wissenschaftliche Background ja in gewohnt differenzierter Weise geliefert.
Ich bin gespannt ob das Video von Herrn Bode aufgegriffen wird. Trotz aller Kritik verfolgt er ja mit dem Dauerwald die gleichen Ziele, ganz im Gegensatz zu Herrn Wohlleben.
Sehr interessanter Beitrag zum Thema Dauerwald/naturgemäße Waldwirtschaft
Mich würde auch mal interessieren, wie es mit den Wald-Friedhöfen steht. Finde ich eine schöne Idee. Keiner braucht sich um Grabpflege zu kümmern
da wird ja wenn dann auch nur eine Urne bestattet, soweit ich weiß. Dann könnte man auch gleich auf eine Seebestattung gehen, dort lösen sich die Urnen dann auch (wenigstens) relativ schnell auf. Wir haben meinen Vater so bestattet und ich muss sagen, spätestes da war mir klar, dass ich das für mich auch möchte. Da man die Koordinaten bekommt, kann man sich dann auch im gleichen Bereich bestatten lassen und wenn man ein Romantiker ist, sieht man dann die sieben Weltmeere wenigstens noch... (Was Quatsch ist, weil die Asche an der Stelle bleibt - aber es ist eine schöne Vorstellung...)
Beim Friedwald bleibt die Urne dann soweit ich weiß immer in der Erde und löst sich nicht auf. Die reine Asche zu bestatten ist in DE soweit ich weiß verboten.
@@jensen7875 wieso löst sich Keramik im Mehrwasser auf
Wo ich nicht weiß, aus welchem Material Urnen bestehen. Uns hat man bei der Bestattung in Friedwald gesagt, dass sich die Urnen auflösen.
@@heleneschmelzer7081 Sulfaturnen und Urnen auf Zellulose-Basis werden zB für die Seeurnen genutzt.
Ein Video auf YT zum Thema "Das Seeurnen-Experiment"...
Ja. Kann ich mal kurz aufgreifen. 👍
Sehr interessant und auch für Laien verständlich. Wirklich ganz klasse. Ich hätte mir noch einen etwas respektvolleren Ton gegenüber den anderen Meinungen gewünscht. Jeder hat andere Erfahrungen und Kenntnisse und es wäre doch schön, dass Wissen gegenseitig zu ergänzen statt das Rechthaben zu betonen. Herzlichen Dank für das Erweitern meines Verständnisses der Waldes und der Forstwirtschaft.
Oh, nun hat sich das immer wieder auf die Startseite von youtube gehen gelohnt. wie ich grad sehe, muss ich das video jedoch in 2 etappen sehen - das ist nicht schlimm. Ich freu mich drauf und bin gespannt.
Mega interessant! Danke!
Hi Ben, auch von mir vielen Dank für die spannende und ausgewogene Betrachtung! Eine Frage die mich in Sachen ANW & Co umtreibt: du sagst dass diese Bewirtschaftung weniger minderwertiges Holz hervorbringt sondern eher Wertholz. Könnte diese Bewirtschaftung den auch genügend Bauholz hervorbringen um den derzeit angestrebten höheren Holzbau-Anteil zu ermöglichen? Da ist ja derzeit das Nadelholz noch ziemlich unerreicht, trotz diversen Ansätzen mit Laubhölzern, Leim etc.
Jein. Z.B Tanne könnte man gut integrieren, und die wäre tolles Bauholz. Aber eine Fokussierung auf primär Bauholz, wäre wohl zwar möglich… kenne ich derzeit aber kein Beispiel für das in diese Richtung geht.
Ging mir auch nicht um die primäre Fokussierung sondern um die Frage ob die Ansätze von ANW in dem Sinne "skalieren" würden, dass genug Holz für den nachhaltigen Holzbau aus regionalen Wäldern entstehen würde.
Der link bei "Herrn Bodes Dauerwaldkanal: " funktioniert nicht
Öh. Komisch. Bei mir ging er. Sonst einfach mal Google fragen. Bisschen länger runter 👇 scrollen. Der Herr Bode hat nur etwas über 1000 Abonnenten. Daher vielleicht ein bisschen schwierig zu finden.
@@EinMannimWald mit "Bode Dauerwald" als Suche konnte ich ihn problemlos finden aber beim libk bekomm ich 404 error
@@Megaloblocks
Wirklich einfach zu finden. Trotzdem hier der korrekte Link: www.youtube.com/@Dauerwald/videos
43:17 Das ist doch gut. Ich habe gehört das voel mehr Förster ausgebildet werden als wir eigentlich brauchen
Die müssen dann aber bezahlt werden. Und das hat folgen für den Holzpreis denn dann wiederum wir bezahlen müssten… oder wir importieren billiger aus dem Ausland. Ist ein zweischneidiges Schwert.
Hallo Ben, ich schätze deine Videos. Leider muss ich dich berichtigen. Friedrich von Kalitsch der "Begründer"des "Dauerwaldes" von Bärenthoren war Preussischer Forstassessor. Er wusste schon was er tat und war seiner Zeit vorraus. Das Mid ll Dauerwald schlecht zu reden finde ich nicht angebracht. Wir versuchen unsere Kieferwälder mit Einbringung von Edellaubbäumen und Weisstannenn in der nähe eines Dauerwaldes zu bringen. Auch bleibt ein Teil Tothozbäume stehen. Wir haben inzwischen 45 verschiedene Baumarten. ob es ein Forst oder Wald ist sowas von egal. Hauptsache naturnahe Bewirtschaftung. Viele Grüsse aus Mittelfranken
Vielen Dank für deine Videos, Ben!
Das wird jetzt eine lange Liste;
1. Du vergisst immer deine Zettel
2. Der link zum Dauerwaldkanal funzt nicht.
3. Die Lehre hat sich ja in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt, die Praxis hinkt aber hinterher, gerade in den Landesforstbetrieben, die Herr Bode als letzte Planwirtschaft Deutschlands bezeichnet (wobei mir noch ein paar andere Beispiele einfallen). Die sollen zwar wirtschaftlich arbeiten, machen aber Sachen, die sich ein langfristig denkender Privatwaldbesitzer niemals erlauben würde. Es werden auch Sachen diskutiert, bei denen sich mir die Haate sträuben (Verkürzung der Umtriebszeiten, Bestände geschlossen halten etc.)
5. Welche anderen Verjüngungsverfahren funktionieren heute noch? Über Kahlschlag brauchen wir uns nicht zu unterhalten. Grosschirmschlag bei Buchen hat sich in den vergangenen Trockenjahren überhaupt nicht bewährt, die Bestände weden zu schnell aufgerissen und trocknen aus. 20 Jahre vom Öffnen des Bestandes bis zum Fällen der letzten alten Buche, wie du im Video erwähnst, sind, wenn es eine Reihe von Trockenjahren gibt, zu kurz.
6. Die ältesten Dauerwaldbetriebe in Deutschland (teilweise aus den 20er Jahre, Weltwirtschaftskrise...) haben u.a. deshalb auf Dauerwald umgestellt, weil sie absolut kein Geld z. B. zum Pflanzen hatten. Heute werden forstwirtschaftliche Fehler allzu oft mit Steuergeld ausgeglichen.
3. halte ich schlicht für falsch. „Planwirtschaft“ ist für Forstwirtschaft unbedingt notwendig. Dauerwald ist nix anderes, nur mit Kontinuität als Plan und Fixierung auf Wertholz. Das mag ein guter Plan sein… das ist Altersklassenwald aber auch, wenn richtig gemacht.
Umtriebszeitverkürzungen sind valide Maßnahmen gegen den Klimawandel und werden notwendig sein.
Allgemein: monokausale Lösungen sind in komplexen Systemen immer falsch. Nur Dauerwald ist monokausal. Nur Altersklassenwald auch. Wir brauchen eine Vielzahl von Standort und Einzelfall angepassten Entscheidungen bunt gemischt über alle Flächen. Je unsicherer die Zukunft (und die is verdammt unsicher) desto weniger können wir wissen was letzten Endes funktioniert. Und je mehr Möglichkeiten wir dann haben werden, desto besser können wir reagieren.
@EinMannimWald Kommt drauf an was man unter Planwirtschaft versteht. Jedes Unternehmen, jeder Einzelunternehmer muss planen, sind sie deshalb "Planwirtschaftler"? Im Wald sind die Planzeiträume besonders lang und es gibt normalerweise mehrere Bewirtschafter, bis ein Baum oder Bestand mal hiebsreif ist. Ich (wschl. auch Herr Bode) verstehe unter Planwirtschaft eine Zentral- oder Kommandowirtschaft, bei der die Bewirtschafter (zu) wenig Konsequenzen zu fürchten haben, wenn sie schlecht wirtschaften. Ein Beispiel wird auf dem Dauerwaldkanal geschildert:
ua-cam.com/video/VcgIL20ZZ-c/v-deo.html
Beispiele für Steuergeldverschwendung habe ich im staatlich geförderten Kommunalwald in BW in letzter Zeit zu Hauf gesehen. Kann ich gerne genauer schildern, wenn du möchtest.
@@christofnolte4311 Ich glaube Landesforstbetriebe haben eben noch andere Nutzen des Waldes im Blick, nicht nur die Wirtschaftlichen Aspekte. Da kann dann schon die ein oder andere wirtschaftlich schlechte Entscheidung getroffen werden. Wenn diese jedoch der Erholungsfunktion dient oder vielleicht auch einfach nur dem Naturschutz, dann hat ja deswegen der Betrieb nicht direkt versagt.
Aus einer rein wirtschaftlichen Betrachtung ist ja an sich jeder Habitatbaum der stehen gelassen wird, absoluter Unsinn. Wird ja nicht vergütet.
Wiedermal ein Top Beitrag! Mich würde interessieren warum du die gentechnische Bearbeitung von Bäumen für eine schlechte Idee hältst!
Vielen Dank, Liebe Grüße!
Größtes Erbgut aller Lebewesen. Größtes Potential für Fehler bei der Manipulation und längste Lebensdauer dieser Fehler im komplexesten Ökosystem das wir haben. = zumindest heute ne richtig dumme Idee.
Ist ein bisschen abhängig davon, was gentechnische Bearbeitung in dem Fall meint.
Also im Labor am Erbgut herum zu pfuschen fänd ich, genauso wie Ben, eine ziemlich dusselige Idee. Das kann eigentlich nur schief gehen.
Aber am Ende könnte man sagen, dass eine gewisse Form der genetischen Bearbeitung ja schon gemacht wird. Auswahl bestimmter "Samenbäume" und Versuchsflächen, auf denen verschiedene gekreuzte Herkünfte ausgetestet werden.
Gezielte Kreuzung von Bäumen mit Auswahl einer bestimmten Genetik kann eine große Chance sein (meine Meinung).
Am Ende sind Bäume aber auch in der Lage, ihr Genom innerhalb einer Generation so anzupassen, dass die nachfolgenden Bäumchen besser an den Standort/das Klima vor Ort angepasst sind.
Einer der Gründe, warum im Harz (Beispiel willkürlich gewählt) jede Fichte stehen gelassen wurde, die es auch nur Ansatzweise geschafft hat so lange zu leben, noch ein paar Samen los zu werden. Einfach in der Hoffnung, dass
1. Überhaupt wieder ein Wald nachwächst
2. Dieser Wald (Leider wieder Fichte, aber hey...besser als nichts) dann auch etwas besser angepasst ist.
Obwohl natürlich die Fichte als Art auch begrenzt ist in ihrer Fähigkeit, sich an bestimmte Standorte anzupassen.
Optimales Timing. Starkes Thema. Danke lieber Ben. :)
Umbau/Überführung in Grenzregimen wo sekundäre (Fichten)Wälder vorherrschen in Mischwälder. Dauerwald setzt voraus, dass zukünftige Förstergenerationen auch einen auf Dauerwald machen. Hochfrequent auf die selbe Fläche. Bin für permanente Rückegassen, weil schon nach dem ersten Befahren der Großteil der Verdichtung geschehen ist. Hoffe ja auf superleichte Harvester mit Ballonreifen.
Superleichte Harvester sind physikalisch nicht möglich. Hebelgesetz: Sie müssen die Bäume 10 m entfernt heben können.
@@christofnolte4311 Warum muss ich 10m entfernte Bäume heben? Meinen sie evtl. den Zuzug der Länge Rückegassenabstand/2 ?
@@4zur3 Ja, genau, in der Mitte zwischen zwei Rückegassen müssen die Bäume gefällt und angehoben werden können.
Das Vorwort zum Vorwort 😂😂😂
Dauerwurst kenne ich. Aber Dauerwald? Noch nie gehört.
Befremdlich beim Thema Dauerwald finde die einsetzende Umbauhysterie der "MöllerJünger" außerhalb der reinen Nadelforste. Mal sehen wie lange es dauert, bis die letzten alten und funktionierenden Laubwälder "gemöllert" sind.
Können wir nicht in Ruhe lassen, sind ja alles Altersklassenwälder und per se den Untergang geweiht :-)
Weiter geht's, habe 4. vergessen, mache jetzt aber weiter mit
7. Du schreibst "es fehlen gross flächig die Jugend und Altersphase des Waldes". Die Altersphase fehlt im Altersklassenwald auch, im Dauerwald ist die Wahrscheinlichkeit immerhin höher, daß ein paar "Habitatbäume" stehenbleiben (siehe Videos über Kalebsberg von Wilhelm Bode). Die Jugendphase fehlt natürlich auch nicht, allenfalls ist sie nicht großflächig. Gibt es bei der Mosaik-Klimaxtheorie Aussagen darüber, wie groß die "Mosaikstücke" sind? Im Dauerwald sind sie eben ziemlich klein.
8. Alfred Möller starb 1922, nach etwa 2 Jahren Diskussion um seine "Dauerwaldidee". Seine Gegner waren übrigens zum großen Teil ziemlich borniert. Wenn du meinst "die wussten es eben nicht besser und hatten nicht die Erfahrungen, die wir heute haben", kann ich dem nicht zustimmen. Die Nachteile der Kahlschlagswirtschaft waren auch damals schon lange bekannt.
Vielleicht fällt mir noch mehr ein...
7. eben nicht. Habitatbäume werden frühzeitig entnommen. Das schlechte fällt zuerst, das gute wird erhalten. Zumindest wenn man diesem Grundsatz streng folgt, wird jeder Baum mit Sonderstrukturen die ihn als Habitatbaum in Frage kommen lassen frühzeitig entnommen. Wirtschaftlich sind solche Bäume nix Wert.
Natürlich muss man den besagten Grundsatz nicht streng verfolgen.
8. die Nachteile von Kahlschlag hätten bekannt sein können, haben sich aber nicht durchgesetzt. Das ist gleichbedeutend mit unbekannt. Man war noch nicht so weit. Es brauch immer a) ne gute Idee und b) die Bereitschaft und Aufgeklärtheit diese umzusetzen. Jüngeres Beispiel: Co2 reduzieren war schon in den 70igern ne gute Idee. Wir waren noch nicht so weit und sind es heute immer noch nicht. Wir sind nunmal zu dumm um neue gute Ideen schnell umzusetzen. Die Geschichte is voll mit Beispielen und täglich kommen neue dazu. Das wird sich wohl nie ändern. Ich habe daher aufgegeben historisches versagen als besonders bemerkenswert zu betrachten. Wir können eh nur unsere eigene Gesellschaft beeinflussen - was wir mit Dauerwald Bewirtschaftung ja auch tun. Oder mit intelligenten Altersklassen Wäldern.
@@EinMannimWald 7. Ich denke mal, Dauerwald- oder ANW-Betriebe werden diesem Grundsatz eher weniger folgen als Nicht-ANW Betriebe. Sieht man auch an dem von Herrn Bode öfter porträtiertem Betrieb in Kalebsberg.
Es tut mir leid aber bei dem Video sind viele Dinge Kritikfähig est vielzu allgemein und sehr sehr Theoretisch.
Der vergleich wenn alles Dauerwald wäre ist der Altersklassen Wald "natürlicher" ist eher Fiktion als science. Auch im Dauerwald hast du ja natürliche Marmorierung es gibt Fraßschäden, Schneebrüche, Windbrüche, die wieder Raum für Vorwald und Lichtbaumarten lassen.
Es gibt Feuchtgebiete wo Erlen besser passen und Felshänge wo Kiefern oder Lärchen wachsen.
Außerdem ist eine Feinerschließung unerlässlich für die eine einzelstammnutzung die aber nicht immer möglich ist somit hat man auch innerhalb des dauerwaldes Bestände mit Altersklassen.
Noch ein Punkt der mir Persönlich am Herzen liegt!
Es wird immer davon ausgangen das bewirtschaftete Flächen schlecht für Natur und Vielfalt sind, das ist einfach Falsch im Gegenteil auch der Mensch kommt von der Natur ist ein Teil davon und kann sogar die biodiversität fördern.
Das geschieht zwar nur selten besonders durch die Industrialisierung sind viele Dinge in die Falsche Richtung gegangen aber das kann man ja ändern.
Genauso ist es. In meinem Kommentar (der mit "Das Argument, dass Kahlflächen..." anfängt) habe ich dass mal durchgerechnet.
Da Du die Bedeutung des geschlossenen Kronendaches so betont hast, hat sich das mit einer anderen Sache in meinem Kopf zu einer Frage verbunden.
Am Rand des vorderen Taunus stehen zwei Mammutbäume. Ich bin dort vor kurzem vorbeigefahren. Dabei habe ich mich gewundert, dass dort keine weiteren Mammutbäume herumstehen. Dieses Video hat mich auf die Frage gebracht, warum das so ist? Wenn ich es richtig verstanden habe, solange die Kronen geschlossen sind, können keine weiteren Bäume darunter wachsen. So gesehen haben doch die Mammutbäume das Zeug zu einer invasiven Art. Aber andererseits brauchen vielleicht ja auch die Mammutbäume ein offenes Kronendach zum Wachsen, wenn sie klein sind.
Könnten sich Mammutbäume in Deutschland selbstständig vermehren?
Nein. Können sie fast nicht.
Nein, die haben in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet ab und zu Waldbrände. Die Feuer brennen die Konkurrenzvegetation ab und behandeln die Samen thermisch... der Altbaum schützt sich vor der Überhitzung durch eine sehr dicke, Luft einschliessende Borke, was isolierend wirkt. D.h. unter unseren klimatischen Bedingungen in Deutschland ist die Konkurrenz durch Vegetation für natürliche Ansamung zu groß. Pflanzen geht👍
Ich bin bei Minute 15 - was um alles in der Welt ist denn eigentlich ein Dauerwald???
Keine 2 Minuten geschaut, freue mich sehr auuf den entfesselten inneren Tüxen. Wer braucht schon tote Fäden?
Warum nur Forst?
Sehr schöne Anmerkungen Ben. Die ANW agiert mir zu ideologisch. Mein wichtigster Grundsatz nach über 200 Jahren Waldbau: die Geschichte hat gezeigt, dass niemand die absolute Wahrheit mit dem Löffel gefressen hat. Auch das Dauerwaldkonzept ist nicht die Lösung aller Probleme. Ich habe das Gefühl, dass viele ANW Akteure das aber so sehen und damit vom Prinzip her den selben Fehler begehen wie die, die sie kritisieren. Der Altersklassenwald ist ein Konzept, welches wir auf keinen Fall per se verurteilen sollten, sondern nur bei standortfernen Verhältnissen. Was mir zudem sehr sauer aufstößt ist ihre Vorstellung von Wald und Wild. Auf einem Buchenstandort Eiche, Tanne, Ahorn usw. im Plenterbetrieb hochziehen zu wollen und der "unnatürlich hohen Wilddichte" die Schuld zu geben, dass dies nicht so richtig funktionieren Will ist Verdrehung der Realtität. Nicht der Wildverbiss ist unnatürlich sondern die Vorstellung von eurem Waldbild, welches sicherlich ein sehr erstrebenswertes sein kann. Eine Hasswelle auf die Ökosystemkomponente Wild zu entladen, weil diese die prophetische Zielsetzung behindert, hat meines Erachtens weder etwas mit "ökologisch" (ÖJV) noch mit "naturgemäß" (ANW) zu tun. Viel mehr sehe ich hier eine mittelalterliche Hetze gegen "Schädlinge" als den aufgeklärten Versuch, einen angemessenen Ausgleich zu schaffen.
Dankeschön für die spannende Meinung!
In diesem Video wird ein Jagdkonzept vorgestellt, bei dem das Wild 364 Tage im Jahr seine Ruhe und eine phantastische Äsung hat, da es eine reiche und vielfältige Naturverjügung gibt.
Oh, der link fehlt: ua-cam.com/video/kVvXoAoDDqM/v-deo.html
Die Jägerschaft verteufelt hingegen den Wolf
Da ja dann zu 90% Buche wachsen wird, sollte doch genug Brennholz da sein oder was will man dann mit den ganzen Buchen?
Hilsen Sven
Biologische Automation bei Buche nutzen. Lichtlöcher schlagen, max. 2 Baumlängen. Ideal wann danach ne Vollmast ansteht. Dichtester Aufwachs -> Astabreinigung. Schaun dass Buche nicht zu sehr in die Breite geht, eher in die Höhe wachsen lassen. Zu deiner Frage: Wertholzastung kann auch bei Buche zu guten Qualitäten führen. Bei entsprechendem regelmäßigen Masseanfall zieht auch die Industrie nach und verarbeitet lieber Buche.-> Vermehrt Abkehr vom Gedanken dass Buchen eh immer krumm, grobastig und somit Brennholz sind.
@@4zur3 und wofür möchtest du das Buchenholz dann benutzen?
@@trollgutt4837 Möbelholz. Ist auch von der CO2 Bilanz gut wenn Holz verbaut und langfristig geschützt verweilt, ohne CO2 wieder freizugeben.
Treppenstufen, Handläufe, Parkett....
@@christofnolte4311 da können wir aber viele Treppen und Möbel bauen.
Hab schon darauf gewartet😉
Mein Kommentar wird dir nicht gefallen aber ich finde es immer wieder erschreckend wie menschlich der Algorithmus arbeitet
ich bekomme diese Videos auch angezeigt wie viele andere deiner Abonnentn offensichtlich auch nur fehlt mir die Zeit das alles anzuscheuen?
Also irgendwie finde ich viele Kritikpunkte an dem Dauerwaldkonzept nicht schlüssig. Natürlich steht beim Dauerwald das forstliche wirtschaftlichen im Vordergrund. Das wird in jedem Video betont. Es bringt hier nichts auf dem Wort Forst herumzureiten. Und in welchem Video wird gesagt, dass man jetzt Fichtenwälder umhauen soll? Der sehr langsame, stetige Umbau ist ja das Ziel einer Dauerwaldbewirtschaftung. Ich kann verstehen, dass man sich von der sicherlich überzogenen und nicht mehr zeitgemäßen Kritik an der Forstwirtschaft angegriffen fühlen kann, aber deshalb muss man nicht die Inhalte verdrehen. Dem allermeisten was sie sagen, würde Herr Bode nämlich zustimmen, sie sehen da Konflikte die gar nicht da sind. VG
Danke immer wieder für deine filme . Ich liebe deine Expertise
Ich hab nicht so viel Ahnung von Forstwirtschaft.
Ben dein Vortrag war einfach Klasse.