Mit einem abgerissen Hahn eines Hauptluftbehälters hatte ich mal bei einem 648er zu tun. Unbekannte hatten am frühen Vormittag einem Baumarkteinkaufswagen von einer Brücke ins Gleis geworfen. Die Stelle war kurz vor Flensburg in einer Rechtskurve. Der VT kam 500 Meter vorm Einfahrsignal zum Stehen. Kein HBL Druck mehr am Manometer und der Bahnsteig samt Anschlusszug in Sichtweite. Mit dem wollte noch der von mir in Süderbrarup abgelöst Kollege nach Hause fahren. Bei der Untersuchung des Schadens haben wir eben den abgerissenen Hahn festgestellt. Der Kollege wurde erfinderisch und suchte einen passenden Ast in der Umgebung und stopfte diesen in das Loch des Behälters. Den ersten Druckanstieg hielt das Stück Holz nicht aus, also ist der Kollege ein zweites Mal unter den Zug gekrappelt. Als der Druck dann so 6 - 7 Bar erreicht hatte, bin ich dann in den Bahnhof gefahren. Fast am gewöhnlichen Halteplatz sah ich im Augenwinkel, wie der Druck in der HBL flott auf Null sank. Ziel erreicht und der Kollege ist pünktlich nach Hause gekommen. Der 648 stand dann noch bis Abends auf dem Gleis 4, bis welche aus der Werkstatt aus Kiel ihn wieder flott machten.
Hallo Jörg, dein Lob für den 628er kann ich in ganzer Linie nachvollziehen. Bin mit ihm immer heimgekommen und wenn mal ne Störung auftrat wusste man sich eigentlich immer zu helfen dank solider Technik und einem KE-Steuerventil ohne Bremsrechner! Aber ein Fahrzeug ohne Klimaanlage und ohne barrierefreien Zugang hat dank dem "Ausschreibungswahn" der heutigen Verkehrspolitik leider keine Chance mehr.😢 Mit dem 628 kam auch jeder Tf-Kollege zurecht, hatte ich zu mindestens so das gefühl. Bei den modernen Fahrzeugen hat irgendwie jeder Hersteller seine eigene Philosophie: Bei uns Tf's heißt es dann jedesmal umgewöhnen....da braucht man sich doch wirklich nicht über häufige Bedienfehler wundern.🤷
Ach ja, da kommen mir auch Storys im Gedächtnis hoch. Zu 628er Zeiten in Kiel, so vor 20 Jahren, kam ich Abends mit einem Zug aus Richtung Rendsburg vorm Halt zeigenden Einfahrsignal von Kiel-Hassee zu stehen. Grund dafür war der 628 aus Flensburg, welcher mit Luftverlust kurz vor der Einfahrt von Kiel-Hassee liegen geblieben war, nachdem er einen hohen Gegenstand im Gleis überfahren hatte. Er konnte aber den Luftverlust in der HBL recht zügig beseitigen. Wir kommen mit unseren Zügen dann nacheinander in Kiel Hbf an und ich konnte mir den Schaden mit dem Kollegen genauer anschauen. Laut seinem ersten Eindruck vom Gegenstand dachte der Kollege, dass jemand einen Kühlschrank ins Gleis gestellt hätte. Er sah nur einen großen weißen Klotz. Beim betrachten des Schadens bzw der Spuren stellten wir fest, das Ytongsteine im Gleis gestapelt wurden. Die Ytongsteine wurden beim Aufprall in zig kleine Stücke zerkleinert, wovon einer beim hinten laufenden Steuerwagen den Entwässerungshahn des Hauptluftbehälters geöffnet hatte. Die weißen Spuren des Steins waren noch am Hebel zu sehen.
In Tschechien fahren die 628 mit nachrüst Klimaanlage und W-LAN. Nach wie vor gute Fahrzeuge. Als Kind hat mich nur immer die Beschleunigung im Mittelgebirge fasziniert. Kaum merklich, aber irgendwann war die Streckenhöchstgeschwindigkeit erreicht 😅
Auf der Strecke Kiel - Flensburg musste man mit dem Fahrhebel immer vorausschauend arbeiten, um bei der hügeligen Strecke nicht zu schnell an Geschwindigkeit zu verlieren oder die Streckenhöchstgeschwindigkeit zu überschreiten. Letzteres passiert mit dem 648 viel leichter und extremer wenn man nicht aufpasst. Das Gefälle und die Steigung wechseln auf der Strecke im Kilometertakt. Nicht umsonst sind im Fahrplan so viele Sägelinien hintereinander vorhanden. Es hat immer Spaß gebracht mit dem 628er. Aber auch mit dem 648er ist es spannend die Strecke pünktlich zu befahren. Leider werde ich wohl ab Ende 2023 die Strecke, sowie die anderen nicht elektrifizierten Strecken in Schleswig-Holstein, wegen der Streckenausschreibung nicht mehr befahren. Die Vielseitigkeit des Berufes geht Dank der Politik verloren.
Servus Jörg, einwandfreies Video bzw Story aus dem Leben. Habe auch tonnenweise Fahrten mit 628.4 des BW Mühldorf im Netz der SOB erleben dürfen und kann deine Erzählungen gut nachverfolgen. Muss mir deine Erlebnisse mal dosiert reinziehen. Habe ja oft Gespräche mit TF und Zub gehabt oder auch meine Erlebnisse quer durch unser Land gehabt. Ich hatte den Pendelbereich von Padborg bis Marseille oder von Brüssel bis Bad Schandau im FV oder im NV im ganzen Land auch kurze Strecken wie Türkheim nach Bad Wörishofen oder auf dem Gebiet der DR absolviert, z.B. mit VT 672 des BW Halle/Saale, oder in Thüringen mit den VT 641 des BW Erfurt oder in Südbaden mit Haltinger VT, den Hochrhein lang. Gruß von Robert aus Frankfurt ins Ruhrgebiet. Habe auch mal 2 Jahre in Velbert gelebt in den 90er Jahren
Moin Robert, ich habe noch gestern mit dem Werk Mühldorf ein bremstechnisches Problem am VT 640 besprochen. Dort sind auch noch 628.4 im Einsatz. Gruß Jörg
Was für ein Aufwand!!! Wenn ich sehe das der Schaden komplizierter ist, hätte ich den beschädigten 628 gleich abgeschleppt und ins Bw gestellt. Aber sicher gab es gute Gründe es anders zu tun. Trotzdem eine interessante Geschichte aus dem Bahnalltag.
Oh ja in m meiner firma fahrt noch ein 628 der ist toll kein Ärger keine probleme wohingegen der 648 nur Ärger macht und der Nachfolger auch und dann sind die auch nicht kuppelbar unter einander vieles ware einfacher wenn man den 628 weiter geführt hätte
Nur mit den Rollstühlen ist man beim 628er unflexibler. E-Rollstühle hatte das Nachsehen. Das ist mit den 648er praktischer. Ich finde den Führerstand beim 648er auch bequemer. Trotzdem würde ich den 628er vorziehen. Besseren Kundenkontakt und ...... ja, das Fahrgefühl ist schöner.
Interessante Geschichten, da könnte ich stundenlang zuhören:)
Sehr schön erzählt. Ihrn kann man stundenlang zuhören. Danke
Tolles Video, hochinteressant mit den erlebten Dingen die so im Arbeitsalltag passiert sind!
Mit einem abgerissen Hahn eines Hauptluftbehälters hatte ich mal bei einem 648er zu tun. Unbekannte hatten am frühen Vormittag einem Baumarkteinkaufswagen von einer Brücke ins Gleis geworfen. Die Stelle war kurz vor Flensburg in einer Rechtskurve. Der VT kam 500 Meter vorm Einfahrsignal zum Stehen. Kein HBL Druck mehr am Manometer und der Bahnsteig samt Anschlusszug in Sichtweite. Mit dem wollte noch der von mir in Süderbrarup abgelöst Kollege nach Hause fahren. Bei der Untersuchung des Schadens haben wir eben den abgerissenen Hahn festgestellt. Der Kollege wurde erfinderisch und suchte einen passenden Ast in der Umgebung und stopfte diesen in das Loch des Behälters. Den ersten Druckanstieg hielt das Stück Holz nicht aus, also ist der Kollege ein zweites Mal unter den Zug gekrappelt. Als der Druck dann so 6 - 7 Bar erreicht hatte, bin ich dann in den Bahnhof gefahren. Fast am gewöhnlichen Halteplatz sah ich im Augenwinkel, wie der Druck in der HBL flott auf Null sank. Ziel erreicht und der Kollege ist pünktlich nach Hause gekommen. Der 648 stand dann noch bis Abends auf dem Gleis 4, bis welche aus der Werkstatt aus Kiel ihn wieder flott machten.
Eine super Geschichte, vor allem die Bemerkung ich konnte das Fremdstromkabel bequem einstecken.😂
Herrlicher Humor, klasse👍
Hallo Jörg,
dein Lob für den 628er kann ich in ganzer Linie nachvollziehen. Bin mit ihm immer heimgekommen und wenn mal ne Störung auftrat wusste man sich eigentlich immer zu helfen dank solider Technik und einem KE-Steuerventil ohne Bremsrechner! Aber ein Fahrzeug ohne Klimaanlage und ohne barrierefreien Zugang hat dank dem "Ausschreibungswahn" der heutigen Verkehrspolitik leider keine Chance mehr.😢 Mit dem 628 kam auch jeder Tf-Kollege zurecht, hatte ich zu mindestens so das gefühl. Bei den modernen Fahrzeugen hat irgendwie jeder Hersteller seine eigene Philosophie:
Bei uns Tf's heißt es dann jedesmal umgewöhnen....da braucht man sich doch wirklich nicht über häufige Bedienfehler wundern.🤷
"Ich hab das Fremdstromkabel bequem einstecken können" :D
Ach ja, da kommen mir auch Storys im Gedächtnis hoch. Zu 628er Zeiten in Kiel, so vor 20 Jahren, kam ich Abends mit einem Zug aus Richtung Rendsburg vorm Halt zeigenden Einfahrsignal von Kiel-Hassee zu stehen. Grund dafür war der 628 aus Flensburg, welcher mit Luftverlust kurz vor der Einfahrt von Kiel-Hassee liegen geblieben war, nachdem er einen hohen Gegenstand im Gleis überfahren hatte. Er konnte aber den Luftverlust in der HBL recht zügig beseitigen. Wir kommen mit unseren Zügen dann nacheinander in Kiel Hbf an und ich konnte mir den Schaden mit dem Kollegen genauer anschauen. Laut seinem ersten Eindruck vom Gegenstand dachte der Kollege, dass jemand einen Kühlschrank ins Gleis gestellt hätte. Er sah nur einen großen weißen Klotz. Beim betrachten des Schadens bzw der Spuren stellten wir fest, das Ytongsteine im Gleis gestapelt wurden. Die Ytongsteine wurden beim Aufprall in zig kleine Stücke zerkleinert, wovon einer beim hinten laufenden Steuerwagen den Entwässerungshahn des Hauptluftbehälters geöffnet hatte. Die weißen Spuren des Steins waren noch am Hebel zu sehen.
In Tschechien fahren die 628 mit nachrüst Klimaanlage und W-LAN. Nach wie vor gute Fahrzeuge.
Als Kind hat mich nur immer die Beschleunigung im Mittelgebirge fasziniert. Kaum merklich, aber irgendwann war die Streckenhöchstgeschwindigkeit erreicht 😅
Auf der Strecke Kiel - Flensburg musste man mit dem Fahrhebel immer vorausschauend arbeiten, um bei der hügeligen Strecke nicht zu schnell an Geschwindigkeit zu verlieren oder die Streckenhöchstgeschwindigkeit zu überschreiten. Letzteres passiert mit dem 648 viel leichter und extremer wenn man nicht aufpasst. Das Gefälle und die Steigung wechseln auf der Strecke im Kilometertakt. Nicht umsonst sind im Fahrplan so viele Sägelinien hintereinander vorhanden. Es hat immer Spaß gebracht mit dem 628er. Aber auch mit dem 648er ist es spannend die Strecke pünktlich zu befahren. Leider werde ich wohl ab Ende 2023 die Strecke, sowie die anderen nicht elektrifizierten Strecken in Schleswig-Holstein, wegen der Streckenausschreibung nicht mehr befahren. Die Vielseitigkeit des Berufes geht Dank der Politik verloren.
Servus Jörg, einwandfreies Video bzw Story aus dem Leben. Habe auch tonnenweise Fahrten mit 628.4 des BW Mühldorf im Netz der SOB erleben dürfen und kann deine Erzählungen gut nachverfolgen. Muss mir deine Erlebnisse mal dosiert reinziehen. Habe ja oft Gespräche mit TF und Zub gehabt oder auch meine Erlebnisse quer durch unser Land gehabt. Ich hatte den Pendelbereich von Padborg bis Marseille oder von Brüssel bis Bad Schandau im FV oder im NV im ganzen Land auch kurze Strecken wie Türkheim nach Bad Wörishofen oder auf dem Gebiet der DR absolviert, z.B. mit VT 672 des BW Halle/Saale, oder in Thüringen mit den VT 641 des BW Erfurt oder in Südbaden mit Haltinger VT, den Hochrhein lang. Gruß von Robert aus Frankfurt ins Ruhrgebiet. Habe auch mal 2 Jahre in Velbert gelebt in den 90er Jahren
Moin Robert,
ich habe noch gestern mit dem Werk Mühldorf ein bremstechnisches Problem am VT 640 besprochen. Dort sind auch noch 628.4 im Einsatz. Gruß Jörg
Was für ein Aufwand!!! Wenn ich sehe das der Schaden komplizierter ist, hätte ich den beschädigten 628 gleich abgeschleppt und ins Bw gestellt. Aber sicher gab es gute Gründe es anders zu tun. Trotzdem eine interessante Geschichte aus dem Bahnalltag.
Man merkt gleich einen Eisenbahner der alten Schule (leider vergessen die heutigen Führungskräfte wie gearbeitet wird)! Boah wat ne Zielbremsung 😂😂😂
@Silberling
Ja, der Meister selber noch. (:0)
Da wäre das Gelächter groß gewesen.
Oh ja in m meiner firma fahrt noch ein 628 der ist toll kein Ärger keine probleme wohingegen der 648 nur Ärger macht und der Nachfolger auch und dann sind die auch nicht kuppelbar unter einander vieles ware einfacher wenn man den 628 weiter geführt hätte
Nur mit den Rollstühlen ist man beim 628er unflexibler. E-Rollstühle hatte das Nachsehen. Das ist mit den 648er praktischer. Ich finde den Führerstand beim 648er auch bequemer. Trotzdem würde ich den 628er vorziehen. Besseren Kundenkontakt und ...... ja, das Fahrgefühl ist schöner.
@@KIWIT4 das stimmt das ist da schlecht
Die Teleport 9 gibt es ja heute noch ...