Kime im Karate: Das ist der Grund für echte Schlagkraft und Geschwindigkeit
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- Опубліковано 28 лип 2024
- Schon von Anfang an habe ich ganz häufig gehört: "Mach die Technik mit Kime". Achtet darauf, dass ihr Kime in eure Techniken reinbringt. Was ist Kime?
ACHTUNG: Die in diesem Video gezeigten Tipps und Bewegungen dienen nur zu Informations- und Bildungszwecken. Wenn Du unsicher bist, konsultiere einen Arzt, bevor Du an einem Trainings- oder Kampfsportprogramm teilnimmst. - Спорт
Ich möchte den kritischen Anmerkungen von vielen hier voll zustimmen.
Aus meiner Sicht führt die "Fetischisierung" von Kime, insbesondere im Shotokan, dazu, dass in der Regel die Grundspannung sehr / zu hoch ist und die Energie gar nicht recht aus dem Körper raus zu kommen scheint. Hinzu kommt dann auch "Einfrieren" des Körpers am Ende, um optisch wie kinästhetisch den Moment der "totalen Spannung" noch länger erlebbar zu machen (was taktisch sehr unklug ist).
Für die Erkenntnis, dass es mehr auf Lockerheit und die richtige Kraftübertragung durch den Körper ankommt, muss man allerdings nicht unbedingt auf okinawanische Stile zurückgreifen. Bereits in den ausgehenden 1980ern war das eine Erkenntnis, mit der die englischen Kumite-Kämpfer plötzlich das Wettkampf-Feld aufgerollt haben und die sich in den 1990ern dort vollends durchsetzte (was unter den "Klassikern" als "zu schlabberig", "Rumgehopse", "jaja, aber da kommt ja gar nicht wirklich was an" kritisiert wurde - ohne dass sie ein Konzept für eine im direkten Vergleich bessere Performance gehabt hätten). Hier schnappt / zieht man die Technik zurück, nachdem man den virtuellen (Jodan) oder echten (Chudan) "Treffer" gelandet hat.
Auch Petra Schmidt vertritt in ihrem "Ki-Karate" ein anschlussfähiges Konzept, wo es um "fließen lassen" geht. Man kann bei ihr sehr gut sehen und erleben, wie der Impuls aus dem Boden geholt und dann durch die relevanten Gelenke ins Ziel geleitet wird.
Dass man im Boxen, Kickboxen im MMA etc. auch nicht diese spezielle roboter-hafte Art der Bewegung sieht wie in Kihon, Kata und Yakusoku-Kumite spricht ebenfalls dafür, dass sie eben nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann, wenn es konsequent um (ungebremste) Wirkungstreffer geht - denn sonst wäre es sicherlich ein Leichtes gewesen, sie zu adaptieren. Hat man aber nicht!
Aus meiner Sicht ist "Kime" eines von jenen Konzepten im Karate, die im Zuge der "Japanisierung" aufgekommen sind und insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg im Zuge der "harte Männer schlagen richtig hart zu"-Inszenierung im 3K-Karate zu einem unhinterfragten Standard geworden sind. Da hilft es auch nicht, "Kime" als Bewegungs-Ideal einer ultra-kurzen Anspannung bei sonstiger Entspanntheit zu definieren - in der Trainingspraxis wirkt die sicht- und fühlbare Anspannung eher kontraproduktiv, wenn es um Durchschlagskraft und Geschwindigkeit geht.
Danke für deinen Kommentar - ich glaube, das wird nochmal ein Folgevideo zum Thema Kime geben. 😅 Einiges hieraus ist notiert :D
Das hast du sehr schön erklärt und es verhält sich genau so. Nur in entspanntem Zustand erreichst du das nötige Tempo, um dann für einen kurzen Moment die volle Kraft in deine Technik zu legen um danach wieder zu entspannen. Entspannt heißt hier nicht - schlaff. Das ganze trifft auch gerade für Technik-Training, Leichtkontakt und Kata voll zu und sieht klasse aus. Da kriegst du auch deinen berühmten "Snap"-Effekt am Gi hin. Im Sparring, Sandsacktraining oder Vollkontakt sieht das wieder ganz anders aus. Ja, es gibt Chinkuchi, da gebe ich meinen Vorrednern insoweit Recht. Darin liegt auch die sagenumwobene "Energie", Chi, wie auch immer, und diese Energie kann nur fließen, wenn du ohne große Muskelanspannung auskommst. Denn deine eigene Muskelkontraktion ohne Kontakt sorgt dafür, dass du deine Kraft gegen dich anwendest und nicht auf den Gegner überträgst. Man sagt es ja selbst - "Kraft in die Technik". Eigentlich müsste es heißen - "Kraft ins Ziel"... Zurück zum Vollkontakt oder zum Sandsack. Schlag mal voll zu und beobachte den Sandsack und überlege, was du eigentlich getan hast. Mit Kime müsstest du ja punktgenau treffen. Du hast aber ein bewegliches Ziel und deine Faust oder dein Fuß trifft irgendwann auf dem Weg sein Ziel und nicht unbedingt auf deinem punktgenauen Moment des Kime. Man sagt auch oft, man solle versuchen, durch das eigentliche Ziel hindurchzuschlagen. Mach mal einen tiefen Mawashi Geri mit Kime und dann schau dir mal einen eigentlich gleichen Low-Kick im Kick-Boxen an. Über die Hüfte und die Drehung würde der Low-Kick komplett durchgehen, wäre das gegnerische Bein nicht im Weg. Versuch mal beides am Sandsack und überlege dir für dich, wo Geschwindigkeit und Kraft herkommen. Anderes Beispiel. Das berühmte Kugel-Mobilé. Die Kugel stößt gegen eine der 5 in Reihe hängenden Kugeln, die letzte fliegt weg. Jetzt frage dich - würde die erste Kugel nicht auf Widerstand stoßen, was würde passieren? Sie würde durchschwingen. Heißt, sie trifft sie irgendwo auf ihrem Weg... Schwieriges Thema, welches theoretisch nur du beantworten kannst. Aber eines ist sicher. Willst du, dass deine Techniken kraftvoll und gut aussehen (auch ohne Gegner), dann kommst du an Kime nicht vorbei... VG
Vielen Dank für den Kommentar - solche Kommentare sind für mich im Grunde wie ein weiteres Dojo, dass ich besuche. Am Ende ist der Notizzettel immer gut gefüllt. :D
Oh, jetzt hast Du aber ein Faß aufgemacht, Ben. Mein Großmeister sagt: vergiß Kime! Was wir brauchen, ist Chinkuchi. Und er erklärt das so: bei Kime spannst Du an und hältst die Energie in Deinem eigenen Körper zurück, ohne diese auf das Ziel zu übertragen. Deswegen fühlen sich solche Techniken dann für uns selbst stark an. Aber wenn man dann mal an einem Ziel arbeitet, sei es ein Makiwara oder ein Partner (egal ob mit oder ohne Schlagpolster), dann kommt im Ziel wenig bis gar nichts an. Trotz einer starken Technik. Daher auch der Ausspruch: "Wenn eine augenscheinlich starke Technik schwächer ist, als eine augenscheinlich schwache Technik, dann hast Du einen Teil der Wahrheit des Karate am eigenen Leib erfahren." Frei zitiert nach Herbert Haß, einem Karatelehrer aus München. Und das ist auch damit gemeint, wenn vom "ins-Gelenk-schlagen" die Rede ist. Sehr oft haben Karateleute, die das über Jahre machen, mehr oder minder starke Probleme mit ihren Ellenbogen- und Schultergelenken. Weil irgendwo muß die Energie ja hin.
Chinkuchi ist das Gegenteil all dessen. Man lernt dabei das Lockerlassen am Ende der Technik, denn nur so kann man die Energie aufs Ziel übertragen. Die Techniken fühlen sich dann immer schwach und mitunter etwas wabbelig an. Aber wenn man dann am Partner trainiert und einen gar nicht so starken Fauststoß auf dem Bauch abgibt, dann ist es manchmal erstaunlich, wie stark der Partner ins Husten kommt und man denkt sich dann immer "Na so dolle hab ich doch gar nicht zugelangt." Ich muß hier noch hinzufügen, daß Chinkuchi im "Festlandkarate" gänzlich unbekannt ist. Chinkuchi ist nur in okinawanischen Stilen bekannt und auch da nicht mehr in allen. Und ganz wichtig: gräme Dich nicht, wenn Du es nicht hinbekommst! Sehr Viele, die weit höher graduiert sind, haben damit noch ihre liebe Not!
Wenn ich mir das so anschaue, ist es gut, dass das Faß nun offen ist 😁 Danke für den Input - da bin ich gleich noch gespannter auf den Herbst, wenn ich bei euch vorbeischaue. Wie sieht es eigentlich in der Zeit vom 24.10 bis zum 05.10 aus? Du kannst mich gern über die Mail in meiner Kanalbeschreibung kontaktieren.
@@karateben-vonweisszuschwarz E-Mail ist raus.
Die Begriffe Gamaku, Muchimi und Chinkuchi sind (Gott sei Dank) jetzt schon oft genug gefallen, daher spare ich mir die Wiederholungen.
Das von Dir beschriebene Prinzip des Kime hat seinen Urspung bei der JKA, vor allem in deren Anfangszeiten. Wenn man sich die Wettkampfordnungen der Angangszeit (60er Jahre) anschaut, wird man nachlesen können, dass im Kumite eine Punktvergabe (Ippon) nur dann gewertet wurde, wenn drei Bedinungen erfüllt waren: Fumikomi, Kiai und Kime. Die Technik mußte Sundome ("ganz nah" = ca. 3. Finger breit) abgestoppt sein. Dieses Abstoppen ging halt nur durch das plötzliche Anspannen, wenn man sich nicht die Gelenke verletzten wollte (=Kime). Diese 3er-Bedingung wurde dem Kendo entlehnt. Dort ist es Fumikomi, Treffer und Kiai zu gleichen Zeit.
Sobald man mit Kontakt schlägt, funktioniert das Prinzip Kime nicht mehr.
Kime für Karate "Do" hier gut erklärt:ua-cam.com/video/ceTQkGxyyN0/v-deo.html
zum Thema Kime vs. Chinkuchi erkärt es Jesse in dem Video heir auch sehr gut: ua-cam.com/video/65mZA-ICJXQ/v-deo.html
Ich sehe das richtig; die Videoreihe geht solange, bis Du Meister des Karate bist irgendwann in der näheren Zukunft? Also sicher erstmal Shodan oder gleich bis Judan?
Also mein Plan ist am dem Shodan nicht aufzuhören, sondern es so zu sehen, wie es gedacht ist: Die Reise beginnt dann erst richtig.
So lange ich neues in der Welt von Karate und Kampfkunst entdecke, wird es hier auch Videos geben. 😊
Hallo Ben,
da du hier Kime erklärst, habe ich folgendes für dich. Beschäftige dich mal mit den Themen Gamaku, Muchimi und Chinkuchi. Das ist das verloren gegangene Wissen als Karate von Okinawa Richtung Tokyo gekommen ist und dort zum Sportkarate umfunktioniert wurde. In Okinawa sind das Wörter die man kennt und auch versteht.
Danke für den Tipp! Ist notiert. 😃
Ich bin froh, daß ich nicht der Einzige bin, der davon Kenntnis hat!
Serveus ich habe mal eine Frage welche still Richtung machst,(du) sie.
"Du" ist voll in Ordnung, ich duze im Video ja auch. =) Ich machen Shorin Ryu Siu Sin Kan Karate - ein recht nischiger Stil, den ich sehr mag.
Hi .and can you put subtitles in all languages.
Done :D
Können Sie Untertitel in allen Sprachen einfügen?
Done :D
Leider ist der Begriff "Kime" eine falsche Interpretierung, vor allem im Shotokan. "Kime" kommt von "kimeru" was "entscheiden, beschliessen" bedeutet. Als in den 60/70igern die ersten JKA-Shotokan-Lehrer nach Dtl. kamen hieß es bei den Techniken oft "mehr Kime" was mit mehr Kraft und Anspannung interpretiert wurde. Die Japaner meinten allerdings die Technik entschlossener (evtl. sogar kämpferischer) ausführen. Schlag-, Tritt- und Stosstechniken immer mit extremer Endspannung auszuführen ist kontraproduktiv da keine oder zu wenig Energie auf das Ziel übertragen wird. Schau dir mal VK-Sportarten an. Da gibt es zwar eine gewisse Körperspannung beim Auftreffen der Technik aber kein "Kime" im westlichen "Karate" Sinn. Wenn das Konzept so durchschlagend wäre würde es in diesen Kampfsportarten definitv verwendet werden.
Es gibt mehrere solche falsch übersetzte Begriffe, z. B. auch Uke (kommt von ukeru) ist so einer. Im Karate als "Block" übersetzt heisst allerdings "Aufnahme, Annahme". Block impliziert etwas Hartes während dessen eine Aufnahme/Annahme durchaus auch weich sein kann. Mit diesem Verständniss ist es manchmal leichter verschiedene Kata-Gesten in eine sinnvolle Bunkaitechnik, -abfolge zu bringen.
Vielen Dank für diesen Kommentar. Es ist definitiv nötig ein weiteres Video zu diesem Thema zu machen. Danke dafür.
Kime ist, wenn man durch seine Kimen wie ein Samurei atmet.
Ich wusste, dass man mir etwas verheimlicht hat. 😲
@@karateben-vonweisszuschwarz 😳🙄🥺😁😅
Da wäre noch z.B. Zanshin 😃
...Top! Ohne "Zanshin" braucht niemand "Kime" ⛩
Ist notiert - vielen Dank dafür. 😁
Hm, is ja alles schön was du so erzählst und auch richtig. Hab selber lange Karate gemacht , bin 2.Kyu Karate , 2.Dan Aikido. Aber ich hoffe nur das du später wenn du dann deinen 1. DAN bekommst, meinst du bist dann Meister , wie so viel Karateka die ich kenne. Nein , das bist du dann nicht, ab dann beginnt der Weg erst.
Danke für den Kommentar. Tatsächlich sehe ich den 1. Dan nicht als finales Ziel, sondern eher als einen Meilenstein.
Viel zu kompliziert. Kime ist das Resultat aus Technik im biomechanischen Optimum, Atmung und Fokus und entsteht ganz natürlich. Machne meine Anfänger in der ersten Stunde. Genau genommen machen sie es nicht, sonden es entsteht.
Ich arbeite gerade an einem Folgevideo - den das kann ich so nicht mehr stehen lassen. Danke für den kritischen Kommentar.
@@karateben-vonweisszuschwarz gerne kann ich es dir zeigen, ist per Zoom möglich. Kime in wenigen Minuten
Das Angebot ehrt mich - schon jetzt Danke - UA-cam erlaubt das Teilen von E-Mail -Adressen nicht in den Kommentaren - unter "Kanal-Infos" auf der Seite des Kanals ist die aber abrufbar.
🥋👍
🥋👍
Sorry, aber kime kann tödlich sein (für den gegner).