Mir wäre dieses Video sympathischer, wenn nicht geschossen werden würde gegen andere Lehrer. Jeder Lehrer hat sein Konzept und im Grunde sind sie doch gar nicht so verschieden, nur die Stücke sind andere. Jede Lektion gleicht einem Tutorial, da gibt es für mich kaum Unterschiede. Die Freude am Musizieren steht überall im Vordergrund mit viel Herz und Seele.
Sorry, ich wollte nicht auf Kollegen schießen, wir sind ja nicht im Saloon im wilden Westen. 😉 Sei mir nicht bös, beim Dreh war ich wohl etwas emotional. Aber dieses blöde Inserat ging mir dermaßen auf den Senkel und "Wiederhole diesen Abschnitt 100 Mal" kann ich einfach nicht mehr hören. Das ist einfach ein falsches Konzept! Das musste einfach mal raus. Aber du hast natürlich völlig recht: "Die Freude am Musizieren steht überall im Vordergrund mit viel Herz und Seele." Diesbezüglich will ich die Leistung der Kollegen nicht schmälern.
@@Klavierlehrer Ich schaffe es, eine heikle Tonfolge mit 4 Tönen in einer Minute 100 Mal zu wiederholen und bin dabei nicht einmal mit den Gedanken abgedriftet, aber danach kannst Du glauben, vergesse ich diese Tonfolge und den Fingersatz nie mehr.
@@Klavierlehrer Das ist ja gerade der Punkt, niemals hat jemand behauptet, dass man es 100 mal unmusikalisch wiederholen soll. Es spricht nichts gegen die eine und auch nichts gegen die andere Variante, je nachdem, wie jeder damit klarkommt. Ich probiere alles aus. Wenn das eine nichts bringt, dann eben das andere.
@@ulrichraisch3437 Ähm, so kenne ich Musikunterricht nicht. Das ist eher Hausaufgabe. Der Musiklehrer hat die Aufgabe, das WIE zu erklären, die Arbeit wird nicht im Unterricht erledigt :)
Danke für dieses neue, aufbauende und gut gestaltete Video, Franz- ich bin offensichtlich nicht die einzige, der Du und Deine Videos gefehlt haben. Schön, dass Du wieder da bist!
Das sind äußerst wertvolle Tipps, danke!!! Besonders der Punkt der Wiederholung: Ich wende es intuitiv bereits richtig ab und wiederhole nicht stumpf, sondern immer mit neuem Fokus. Ich sage zu meinen Schülern immer: Es ist ein Kreislauf: 1. Machen, 2. beobachten, wie es lief, was schief gelaufen ist oder noch nicht rund läuft 3. KORREKTUR. Und dann: MIT DIESER KORREKTUR nochmal machen, wieder beobachten und danach eventuell wieder korrigieren usw. Diese Punkte des BEOBACHTENS (inklusive anschließender Reflexion) und dann KORREKTUR, d. H. neuem Machen mit Einbezug der Korrektur lassen viele Übenden weg. So entsteht dann nur stumpfsinnige Wiederholung, bei der auch die Fehler mit wiederholt werden. P.S.: Ich bin Trainer für Jonglage und Einrad fahren. Und ich lerne seit ein paar Wochen intensiv das Klavier und Keyboard spielen, und verfolge daher mit großem Interesse deinen wirklich tollen Kanal mit großartigen Tipps, Denk- und Lernanstößen! Danke dafür!! Unsere Erfahrungen überschneiden sich oft, das ist für mich wertvolle Bestätigung. Und für das Klavier spielen bekomme ich hier tolle Techniken vermittelt, die ich gern anwende. Bin gespannt, wo ich in einem Jahr mit dem Klavier spielen sein werde😃
Vielen Dank für dein positives Feedback! Schön, dass meine Tipps wertvoll für dich sind. Gerade das eigene Spiel Beobachten, gut Zuhören sind die Basis für Reflexion und Korrektur, das hast du gut auf den Punkt gebracht. Weiterhin viel Erfolg und viel Freude beim Klavier spielen!
@@Klavierlehrer❤Du bist mein erster Klavierlehrer und für mich auch der Logik nach der das Klavier spielen für mich ohne Schnörkel am besten rüber bringt. Für deinen Einsatz deines üben Lernens verständlich rüber zubringen möchte ich mich heute einmal bei Dir bedanken . Ich spiele seit zwei Jahren jeden Tag früh eine Stunde Klavier und es macht immer noch riesig Spaß auch wenn ich noch nicht Fehlerfrei spielen kann.Ich spiele Schlager und Volksmusik bin 73Jahre und spiel auch seit meiner Kindheit Akkordeon. Danke Franz für alles. Peter
Diese Tipps hätte ich früher gebraucht. Hatte erst 2,5 Jahre Klavierunterricht, das meiste habe ich mir früher selbst beigebrach, leider genauso wie im Video beschrieben viel geübt mit falscher Technik (Sehnenscheidenentzündung inklusive) Seit 3 Jahren lerne ich auch die schwierigen und langen Stücke einfach komplett auswendig, das ist schon mal gut, aber sobald ich ein Stück gut kann, habe ich die anderen vergessen. Brauche ewig für die Stücke. Komme ich raus, muss von vorne anfangen, Mein Lehrer hatte vergeblich versucht mich für Dominanten und Intervalle zu begeistern, es ging nicht. Ich werde jetzt doch etwas Theorie lernen, da ich sehe, es geht nicht anders. Das Video finde ich auch super, da steckt viel Erfahrung dahinter, das ist essentiell
Kann ich (als nebenberuflich langjähriger Klavierlehrer) alles unterschreiben; bis auf Punkt 1. Wiederholung ist für mich definitiv das A und O. Bestätigt sowohl die moderne Neurodidaktik als auch schon die alten Römer: repetitio est mater studiorum. :)
Sehr geehrter Herr Titscher, ich finde dieses Video sehr gelungen und stimme Ihnen in allen Punkten im Wesentlichen zu. Beim Theorie-Thema ist mir aufgefallen, dass Sie Begriffe der Funktionsharmonik verwendet haben, die ja eher zu den abstrakteren, nicht primär praxisorientierten Konzepten gehört (es ist z.B. sehr schwierig, mit Funktionstheorie schöne zweistimmige Sätze zu schreiben). Im Laufe meiner Ausbildung bin ich anderen theoretischen Konzepten begegnet, die mir für die unmittelbare Praxis noch nützlicher erschienen. Dem grundsätzlichen Punkt, dass Theorie extrem nützlich sein kann, stimme ich natürlich trotzdem komplett zu!
@@Klavierlehrer Ich hatte mal Vorlesungen bei Ludwig Holtmeier in Freiburg. Das war mehr so barocke Satzlehre (u.a. Übungen/Beispiele von Händel, Mozart und Förster), ausgehend vom zweistimmigen Satz. Da ging es viel um Intervalleigenarten (welche unterschiedliche Wirkung haben z.B. perfekte und imperfekte Konsonanzen). Die "Oktavregel" hat da später auch eine wichtige Rolle gespielt. Ich weiß nicht mehr genau, ob das einen festen Namen hat und es scheint auch ein weniger geschlossenenes Konzept als die Funktionstheorie zu sein. Es hat mir aber sehr geholfen, die Musik improvisatorischer zu verstehen und mich vielen Komponisten näher zu fühlen.
Super Video lieber Franz! Freue mich auch dass du mit dem Mann ohne Noten deinen Frieden gemacht hast 😉 Das Thema Musiktheorie brennt mir gerade unter den Nägeln, das schlechte Gewissen meldet sich, ich übe fleißig Stücke, die Noten kann ich so halbwegs lesen, aber letztlich muss ich mir jedes Mal die Tasten und Griffe recht mühsam zusammensuchen, du könntest mir jeden beliebigen Ton singen, ich könnte keinen auf Anhieb finden 🙈 Spiele alle Stücke auf Autopilot, komme ich raus muss ich den Abschnitt oft wieder von vorne anfangen 🙄 Improvisieren im Spiel geht natürlich gar nicht. Versuche jetzt endlich mal die Tonleiter quasi auswendig zu lernen (so dass ich sie quasi in der Dusche singen könnte 🎶) und probiere mir die wichtigsten Akkorde zu merken. Da wäre schon viel gewonnen ;) Das ist ja dann auch nicht nur Theorie sondern auch gleich Praxis. Beim Wort Musiktheorie denke ich halt instinktiv sofort an den langweiligen Schulunterricht, mir stellen sich sämtliche Haare auf und der Fluchtinstinkt meldet sich :)
Nach 1Jahr intensiver Beschäftigung mit Deinem Online Kurs, Franz Titscher, bringt es jetzt richtig Spaß in Deiner Art, sich die kleine ADur Sonate von Franz Schubert zu erkunden, wobei Herr Alfred Brendel es einem wunderbar im Klang vorspielt- auch bei UA-cam. Ich möchte mich -nocheinmal - bei Dir bedanken! Viele Grüße aus Göttingen nach München. Natalie Langenheim
Liebe Natalie, es freut mich riesig, dass dir die Arbeit mit meinen Übe-Techniken so viel Spaß macht. Die Schubert Sonate ist großartig. Viel Erfolg damit!
Die Ode an die Freude. 5 Töne, meine erste Klavierstunde und ich mache sie als "Musik". Ein wenig weiter bin ich in 4 Stunden schon gekommen, aber man muß es musikalisch machen. Ich habe in den 70ern die Gitarre ohne Noten gelernt, da es damals nichts Motivierendes in dieser Richtung gab. Essentiell wichtig ist die parallele Notenschrift für mich dennoch gewesen, da dort Fingersätze erscheinen, ohne die anspruchsvollere Stücke mühselig und geschwindigkeitsmässig zu schwer werden. Natürlich habe ich in den Jahren meine Lagenwechsel intus gehabt, aber auch heute schaue ich, ob Fingersätze bei einem neuen Stück dabei sind. Alles andere, was Mythen betrifft, kann ich unterschreiben. Wärest vielleicht ein guter Klavierlehrer für mich, wenn ich in deiner Nähe wohnen würde, aber bisher hab ich autodidaktisch schon viel erreicht. Meine Großmutter war Konzertpianistin, die bis ins hohe Alter spielte - die Fingerarthose beendete es, als sie weit über 80 war. Sie wurde 98.
Sehr sehr gut und richtig!! Einen Punkte möchte ich diskutieren: Zu Punkt 3 habe ich das Gefühl, dass dieser Punkt zwar eigentlich selbsterklärend ist (Noten), jedoch muss dem aufgrund der Publicity offenbar mehr Raum gegeben werden. Dennoch muss man aufpassen bei dem Thema Noten: Diese können ja nicht mehr als eine grobe Annäherung an eine Interpretation sein und dienen eigentlich nur der Zurkenntnisnahme des Aufbaus eines Stücks. Sobald dieser bekannt ist, sollte man meines Erachtens Noten frühestmöglich wieder weglegen, um sich der eigentlichen Interpretation und letztlich dem Einüben zu widmen. Dennoch bin ich überzeugt davon, dass man ein Stück (je nach eigenem Level) durchaus ohne Noten erlernen kann, sobald man es durch eine Kombination aus Hören und ggf vormachen begriffen hat. Dafür aber auf das ERLENEN der Notenschrift zu verzichten halte ich für kontraproduktiv, da man ja auf ein wesentliches Hilfsmittel verzichten würde. Ich kenne jedenfalls gute Musiker, die mit Noten ihre Probleme haben, da sie als Bremse empfunden werden (sofern man nach Gehör spielen kann) Dazu kommt noch, dass Notenschrift erst dann erfunden wurde, nachdem es Musik gab (ebenso wie Schrift weit weit nach dem Entwickeln der Sprache erfunden wurde) - ebenso erlernt ein Kind die Muttersprache vollständig ohne Schrift. Es muss erst hinterher mühsam erlernen, das gesprochene in die von der jeweiligen Kultur genutzte Schriftsprache zu "übersetzen" Sprechen kann es dennoch. Und Musizieren geht ebenso ohne Noten: Trommelkreis: Man stimmt einen Rhythmus an, die Gruppe groovt sich ein, dann beginnt jemand dazu zu singen, ein andere singt mit, ein dritter brummelt einen Bass dazu, ein vieter findet eine zweite Stimme - und schon macht man "Orchestermusik" - Noten hätten hier lediglich die Rolle, dass man etwas NACHSPIELEN kann, nicht mehr nicht weniger. Zumindest tragen Noten in keiner Weise zur Musikalität bei. In gar keiner. Es gibt Blattspieler, die völlig unfähig sind, auch nur einen schlichten Rhythmus nachzuklopfen. Obwohl sie doch perfekt Noten abspielen können ... O_o Musik machen besteht jedoch nicht nur aus NACHSPIELEN von Literatur (auch wenn das absolut übergewichtet ist) sondern mindestens genau so gut aus Improvisieren und spontanem Komponieren. Genau so wie man auch seltenst "vom Blatt" spricht, sondern frei heraus. Die damaligen mehreren Hundert "Jazz-Standards" existierten nie aus Noten, sondern aus Hamoniefolgen, nach denen sich die Musiker orientierten, also aus Buchstaben und Zahlen-Kombinationen (Cmaj, Em,Am7.Dm7, G7b9, C7, Fmaj, ....) Die Melodie hatte man im Ohr. Die Impro im Gefühl und in den Fingern. Ebenso den Rhythmus. Die Tatsache, dass ich hier frei heraus schreiben kann, ist nur dem geschuldet, dass hier "Schrift" das Kommunikationsmittel ist. Wäre Sprachnachricht hier ein Mittel, würde ich meinen Text frei sprechen :) (natürlich mit mehr Fehlern, da spontan ^^) Musik wiederum wird seltenst als "Noten" konsumiert (anders als Bücher) sondern als "Klang", daher haben Noten einen deutlich geringeren Stellenwert in der Musik als Schrift in der Literatur. Also: Noten kennen, um Stücke ohne Gehör als Information auf Papier zu Verfügung zu haben, die dann aber zuerst performt werden muss, um sie zu konsumieren: ganz klar! ABER: Noten, um Musik machen als solches zu erlernen: Nicht zwingend nötig Man braucht sie nicht mal um Harmonie zu verstehen, da diese sich ausschließlich über Gehör definiert und erst dann auf Punkte auf Linien übertragen wird. (Funktioniert auch umgekehrt, aber nur, weil jemand das gehört und generalisiert hat) Habe ich z b einen Tonvorrat (nehmen wir C-Dur), dann kann man sich jede Melodie inclusive der Abweichungen (alterierte Töne) erschließen. Und auch einprägen. Wenn man mir erklärt, was ein Dreiklang ist, kann ich die passenden Akkorde dazu finden durch Gehör. Zeigt man mir Vierklänge und Varianten, dann kann ich auch diese über Gehör erschließen. Und wenn ich das in C-Dur Begriffen habe und andere Tonvorräte kenne, geht auch das ohne Noten. Das ganze geht natürlich auch, indem man Noten anschaut, zwar oft (nicht immer) schneller, jedoch nur synthetisch. Die eigentliche musikalische Arbeit steht noch aus. Noten waren nur gebraucht, um die Töne/Länge/Pausen zu erkennen (was auch über das Gehör geht) TROTZ alledem kehre ich zu meinem obigen Satz zurück: Notenkenntnis gehört zur musikalischen Bildung :)
Hallo accopassion, hier meine Antwort als persönliche Sprachnachricht für Dich und alle, die sich dafür interessieren. Klicke hier: www.i-talk24.net/message?id=bdcf4cd82f9f64 Viele Grüße, Franz Titscher
@@Klavierlehrer Hallo lieber Franz! Vielen Dank für deine ausführliche Rückantwort. Es ist schön, deine Begeisterung und Offenheit zu erleben. Ich habe mir ein paar Punkte notiert, um darauf einzugehen. Vorab will ich noch erwähnen, dass es mir nicht um Zufriedenstellung von Schülern oder deren Gewinnung geht. Musik ist bei mir ein erweitertes Hobby, dem ich mich in gesetzterem Alter in Form eines Studiums rein aus Freude widme. Vielleicht haben mich deshalb deine Aussagen über derzeit übliche Kundengewinnungsphrasen irritiert :) Zunächst meine Zustimmung: Natürlich haben Noten einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Musik ab dem Frühbarock beigetragen. Die Mensuralnotation zuvor hat dazu ja die Tore geöffnet. Es gab also die Notwendigkeit, Musik zu Papier zu bringen. Wenn auch regional recht unterschiedlich umgesetzt. Grund hierzu war laut meinen Quellen die Tatsache, dass das Zusammenspiel mehrerer Stimmen koordiniert werden musste. Das geht am besten, wenn jede Stimme vor Augen hat, was sie wo zu singen hat. Instrumentalmusik kam später dazu. Als sie dann da war, wurde damit natürlich handwerklich gearbeitet. Mein Eindruck ist leider der, dass aus dem aus diesen Situationen notwendigen Hilfsmittel sich ein Selbstzweck entwickelt hat. Es ist einzusehen, dass ein mehrstimmiges oder orchestrales Stück der exakten Koordination bedarf, die anhand der Noten gegeben ist für jede Stimme. Mir ist jedoch nicht einleuchtend, dass man einem Kind beispielsweise "Hänschen Klein" als Noten vorsetzt und das Kind lernt, es abzuspielen, so dass man den Eindruck hat, es kenne dieses Lied im Grunde nicht, weil es ja genau nach Noten spielt. Danach das nächste Stück, danach das nächste ... Musik hat so ein Kind in dieser Zeit keine gemacht. Da machen Fußballfans beim Singen der Mannschaftshymne mehr Musik :D Zurück zu Noten: Man hat die C-Dur (A-Moll) Skala als Grundlage der Notation genommen und andere Tonarten als Abweichungen (#,b) hinzugefügt. Auch gab es anfänglich keinen festen "Referenzton" sondern die Töne waren insbesondere aufgrund ihrer Relation zueinander wichtig. -> Solmisation Es ist also die Stufe und das Verhältnis der Stufen zueinander wichtig. Sowohl für Melodie als auch Harmonie. Nicht die Noten an sich. Um diese Stufen zu verstehen und tonartunabhängig (wie z.B. im Gesang) zu nutzen, braucht es meiner Meinung nicht unser Notensystem. Es braucht eher Gehör und dazu die Kenntnis des Tonsystems an sich. Ich glaube wir meinen das Gleiche, wenn du sagst, man müsse das System verstehen. Nur setze ich das nicht gleich mit "Noten" so wie wir sie kennen. Jedenfalls kenne ich Musiker, die sich ein Stück mit Buchstaben und Zahlen (für Positionen, Harmonien und ggf für die Form) notieren und es dann in Kombination mit dem im Gehör gespeicherten sofort spielen können. Nicht weil sie einen Notentext verinnerlicht haben, sondern weil sie die Struktur des Stücks kennen. So genügt es, die Harmoniefolgen (und deren Logik) zu erinnern und zusätzlich Gehörtes sicher auf dem Instrument zu finden. Ein Beispiel: Ein Stück beginnt mit 1-6 - und der Tonika mit Terz im Bass- etc etc - genügt, um das Stück sowohl zu verstehen als auch zu erinnern. Geschriebene Noten würden das bestätigen, aber zuerst kommt die Struktur. in solch einem Fall bilden Noten einen Umweg: Man schaut sie sich an, analysiert daraus die Struktur, um dann die Noten wegzulegen und nur nach der Struktur zu spielen. Hätte man gleich die Struktur notiert (plus das Stück hörbar gemacht), dann wären Noten für einen Solisten oder auch eine typische Band oder Kombo überhaupt nicht nötig. Ich schreibe das deshalb, da ich wiederum (aber erst seit dem ich Strukturen verstehen darf!) in der Mehrzahl Menschen erlebe, die nach Noten spielen und diese Noten nicht verstehen. Die sie abspulen. Als würde man eine geschriebene indonesische Übersetzung vorlesen. Würde man den Inhalt des Geschriebenen verstehen, bräuchte man allenfalls Stichworte zum erinnern und könnte solch einen Text klar verständlich wiedergeben. Selbiges sehe ich so bei Noten. Ein anderer Punkt ist das Erinnern. Es gibt Menschen wie Du, Franz, die sich tatsächlich Noten fotografisch einprägen und die Musik in Notenbildern durchgehen während des Spielens. Es gibt aber auch Menschen, die das so nicht umsetzen können, die der auditive Typ sind und Musik als eine Art in Bewegung umgesetzter Klang einprägen am Instrument. Für diese sind Noten nicht unbedingt eine große Hilfe, zumindest meistens. Stimmführung: Das ist ein gutes Beispiel, wo Noten tatsächlich sehr nützlich sind zur visuellen Unterstützung. Mehr jedoch nicht. Ich fand immer diese Tonsatzübungen interessant, bei denen z.B. Melodie und Funktionen vorgegeben waren und man vier Stimmen zu konstruieren hat. Interessant war immer, wie das gespielt dann klingt, wenn man sich an die Vorschriften hält. Und es funktioniert. Es ist jedoch anzunehmen, dass der Erfinder des barocken Tonsatzes am Klang gearbeitet hat und anschließend Gesetzmäßigkeiten herausanalysiert hat und sie erst dann aufschrieb. So fand man Regeln, was für Europäer gut klingt und ist bis heute weitgehend Norm. in anderen Kulturen ist das nicht so. Dort hat sich dennoch Musik entwickelt de.wikipedia.org/wiki/Raga#:~:text=Da%20die%20Kompositionen%20prinzipiell%20m%C3%BCndlich,werden%20lediglich%20in%20Buchstaben%20festgehalten.
Deshalb plädiere ich dafür, dass Noten - obgleich deren Kenntnis in konzertantem Umfeld sehr wichtig sein können bzw. unerlässlich sind (weil eben genau dafür entwickelt wurden)- allenfalls begleitend eingesetzt werden, aber nicht in der von dir ausdrücklich genannten Wichtigkeit. Und dass der Zweck von Noten entsprechend platziert wird: Nicht um Musik zu erlernen, sondern um sie dort, wo sie tatsächlich gebraucht werden, sicher nutzen zu können. Für das Solospiel, für das harmonische Spiel in der Gruppe finde ich "Noten" in dieser Form nicht erforderlich. Ich würde das also tatsächlich trennen. Nebenbei: Kinder WOLLEN Noten lernen, sofern es kein Zwang ist :) Liebe Grüße!
Hallo Franz! Sehr sympathisches und lehrreiches Video - wie alle deine Videos :D Ich verfolge deinen Kanal jetzt schon einige Zeit und freue mich immer wieder darauf, wenn ein neue Video-Nachricht von dir aufploppt! Du bringst sehr viele Punkte super rüber, an die man ohne Lehrer und musikalische Vorerfahrung einfach nicht denkt/denken kann, sich aber dann wundert, wieso man keine Fortschritte macht. Besonders schön finde ich das „gegen-stupides-Wiederholen". Klar muss man fürs Klavierspielen viel wiederholen und ein-/antrainieren, aber du hast die Essenz des „Wiederholens“ super gut erklärt! So macht das „Wiederholen“ Spaß und man kann mit Varianten sehr gut „Wiederholen“ :-) Ich habe kürzlich mit ein paar Czerny-Übungen angefangen, aber rasch wieder aufgehört weil ich einfach schnell meine 20 Wiederholungen abhaken wollte und nur stupide wiederholt habe - und das, obwohl ich deine Techniken eigentlich kennen sollte 😅 Jetzt werde ich mich wohl wieder daran wagen - dieses Mal aber mit der richtigen Übetechnik :D Und ich möchte noch kurz etwas zum Thema Musik ohne Noten erzählen - als ich angefangen habe, bin ich von einem gewissen UA-camr auch an diesen Mythos geraten, man könne Lieder wie „Let it go“ als Anfänger ganz einfach ohne Noten spielen. Voller Elan hab ich mich natürlich darauf gestürzt. Denn vom Notenlesen hatte ich absolut keine Ahnung und noch weniger wusste ich, welche Note welche Taste sein sollte. Schien mir alles viel zu kompliziert. Und dann auch noch diese Vorzeichen und Verzierungen ... Ich hab Stunden damit verbracht ein einzelnes Video der mehrteiligen Tutorial-Serie zu lernen, das mir eigentlich viel zu schwer war (Ich hatte mein E-Piano gerade einmal 3 Wochen. Aber das Video hat sich an Anfänger gerichtet und war damit doch ein anfängertaugliches Stück *hust* ). Zugegeben, es klang am Ende für einen Anfänger gar nicht mal so schlecht, aber rückblickend betrachtet habe ich weder etwas davon gelernt (Technik? Laut/Leise? Pause? Takt? Tonart? Phrasierung?), noch habe ich mir das Stück länger als einen Monat gemerkt. Ich konnte es nur mechanisch auswendig spielen. Sobald eine Bewegung nicht mehr da war, ist das restliche Stück irgendwo im Nirvana meines Gehirns verschwunden. Und heute kann ich mir Stücke anhören und die Noten mitlesen - auch von Stücken von denen ich spielerisch noch sehr weit entfernt bin. Durch die Noten habe ich das Gefühl, dass sich die Stück viel besser verfestigen - so lernt man auditiv und optisch-visuell! Vielleicht sogar beim Klavier zusätzlich noch haptisch-kinästhetisch? 🤔 Und wenn man zusätzlich noch versucht die Theorie zu verstehen und umzusetzen, hat man sogar die kognitiv-intellektuelle Lernmethode eingebunden 😆 In diesem Sinne: Danke für deine motivierenden Videos und ich freue mich schon auf das nächste! =) (Und sorry für den viel zu langen Kommentar über meine „Leidensgeschichte“ 🤣😂)
Bevor man über andere herzieht, sollte man sich mal die Kurse ansehen. Jede lernart hat seine Berechtigung. Ich habe z.B verschiedene Varianten praktiziert und liebe es von Noten unabhängig ein ganzes Konzert zu spielen, das ist eine Freiheit am Klavier, Stundenlang zu improvisieren usw. Und daher finde ich diesen Beitrag als ein sehr schwaches Zeichen.
Es tut mir leid, wenn ich dir mit meinem Video ganz offensichtlich auf den Schlips getreten habe. Gordon hat sich mittlerweile mit einem Kommentar hier gemeldet, für den "schlimmen Typ" habe ich mich entschuldigt, er ist mir nicht böse. Wir haben intensiv miteinander telefoniert und ich muss sagen, Gordon ist ein sehr sympathischer Mensch, wir haben uns sofort verstanden. Ich habe übrigens nichts gegen das freie Spielen ohne Noten, auch das wird an den Hochschulen unterrichtet. In meinem Klavierkurs beginne ich mit Improvisationsübungen nach dem Motto: "Setz dich ans Klavier und spiel" (ohne Vorkenntnisse). Jede Lernart hat ihre Berechtigung, das sehe ich genauso. Was ich nicht mag ist, dass einige Online Klavierlehrer unterschwellig suggerieren, die Noten seien unnötig, lästig oder furchtbar schwierig zu lernen. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass man ohne Notenkenntnisse nicht weit kommt, sich selbst also limitiert, wenn man sich weigert die Noten zu lernen. Das heißt ja nicht, dass man immer brav nach Noten spielen muss. Viel mehr habe ich nicht gesagt. Der persönliche Seitenhieb auf den "schlimmenTypen" hätte nicht sein müssen, aber wie gesagt, Gordon hat mir verziehen. 😀
Die entscheidende Frage ist doch, ob Noten das Leben einfacher machen oder schwieriger. Und mir erscheinen sie als ein äußerst praktisches Hilfsmittel, auch wenn sie die Musik natürlich nicht komplett vollständig darstellen können. Ich glaube im Übrigen, dass Noten nur dann schwierig zu lernen sind, wenn der persönliche praktische Bezug fehlt (wie leider oft im Schulunterricht). Das ist dann "Technik ohne Musik"/Mist 😉
Danke, sie haben mir aus der Seele gesprochen - ich spiele noch nicht so lange aber finde es sehr spannend und wertvoll mich parallel mit Musiktheorie und Harmonielehre zu beschäftigen. Ohne Noten kann ich mir Klavierspielen überhaupt nicht vorstellen. Danje für die guten Videos
Lieber Franz, vielen Dank für dieses Video. Hier ein etwas längerer Beitrag von mir. Du sagst völlig zu Recht, es geht nicht ohne Noten. Ich spiele gerne Pop und zu manchen Stücken gibt es einfach keine Noten, weder frei zugänglich noch zu kaufen. Sie sind einfach vom Künstler nicht aufgeschrieben. Eines meiner Lieblingsstücke ist The Little things that give you away von U2, in der Vancouver-Live-Version von 2017. Musst Du nicht kennen. Da ich das Stück unbedingt spielen wollte, habe ich versucht die Noten nach Gehör rauszuschreiben. Melodie bzw. Tonhöhen = Null Problem. Aber die Rhythmik... Diese war für mich (2 Jahre Klavierunterricht bei einem sehr, sehr, sehr geduldigen Menschen) nicht aufschreibbar (ich bin an den 16teln verzweifelt), daher habe ich die Noten OHNE Rhythmik notiert. Die Harmonien hatte ich aus einem Gitarrentutorial. Dann habe ich angefangen das Stück zu spielen, so wie sich das Original vom Gesang her bei mir eingeprägt hatte, irgendwann auch mit fließender Begleitung aus Achteln. Es funktionierte erstaunlich gut. Mein Klavierlehrer war begeistert. Er kann Noten schreiben (teilweise macht er das auch nur nach Gehör und natürlich mit korrekten Rhythmus, er kann 16tel ohne Probleme auszählen) und bot mir an, dass wir den Rhythmus gemeinsam im Unterricht erarbeiten, damit ich eine korrekte Notenvorlage habe, auch falls ich das Stück zu späterer Zeit erneut spielen möchte. Das erste Drittel des Stücks haben wir geschafft. Ich merkte bald, dass ich nach rhythmischen Noten deutlich weniger gut spielte als mit meiner Vorlage ohne notierter Rhythmik. Ich dachte beim Spielen ständig darüber nach, ob die Tonlängen stimmen. Und: Ich hatte gefühlt keinen Spielraum mehr für Variationen. Daher bin ich jetzt bei den Noten ohne Rhythmik geblieben. Meine Erkenntnis daraus ist, dass es definitiv ohne Noten nicht geht. Aber manchmal geht es ohne notierte Rhythmik, wenn man ein Stück liebt und das Original sehr gut kennt.
Ich verstehe dich gut! gerade wenn man Gesangsstücke (Songs) auf das Klavier überträgt lässt sich der Rhythmus oft nicht genau notieren, weil die Stimme rhythmische Freiheit braucht. Da hilft es vielleicht, nur das Rhythmische Gerüst zu notieren. Ich würde zuerst die Tonhöhen aufschreiben und dann Betonungszeichen eintragen. So findest du heraus, wo die Taktstrichte hin müssen. Auf dieser Grundlage notierst du dann das rhythmische Grundgerüst (halbe, viertel, ev achtel) kleine Verzierungsnoten 16-tel würde ich weglassen und nach Gehör einbauen.
Dankeschön! Mit den 100 Wiederholungen bin ich schon am ersten Akkord gescheitert, weil ich das gar nicht greifen konnte und dann nach 6-7 Wiederholungen Schmerzen bekam. Mir war klar, dass dieser Ansatz nichts für mich ist. Die Tipps hier auf diesem Kanal sind unglaublich hilfreich und effekitv. Mit dem Übekarussell konnte ich das kleine Stück, das in einem Video gelehrt wurde, tatsächlich schon sehr schnell nett sowohl auswendig und nach Noten spielen - das hat sehr viel mehr Spaß gemacht als 100x stumpfsinnig Akkorde zu hämmern.
Danke für diese klaren Worte. Ich übe auch täglich auf meinem Akkordeon. Und alles, was Sie sagen, sagt auch meine Frau, die Konzertpianistin ist. Freundliche Grüsse.
ich habe mir die ersten 3 min angehört und es hat alles gestimmt. Wenn eine Stelle in einem Lied schwierig ist dann musst Du das ganze Lied spielen. Um den Einstieg und den Ausstieg aus einer schwierigen Stelle in das ganze Lied zu integrieren und das Liederlebnis zu fühlen.
Da muss ich widersprechen: wenn eine Stelle Probleme macht, solltest du genau diese Stelle üben und nicht das ganze Stück. Natürlich musst du die Stelle zeitnah wieder in den Zusammenhang einbauen.
sehr gutes und motivierendes Video! Ich konnte viel für mich mitnehmen :) Da ich noch nicht vollständig Noten lesen kann, lerne ich neue Stücke mit Tutorials oder MIDI Dateien und lege mir die Noten manchmal dazu, auch wenn ich Sie noch nicht vollständig entziffern kann. Natürlich versuche ich parallel all das, was ich nie gelernt habe, wie Notenlesen, Musiktheorie etc. zu lernen und nachzuholen. In den letzten Monaten habe ich das alles tatsächlich stark vernachlässigt und mit diesem Video hast du mir nochmal aufgezeigt, dass es sich lohnen wird. Vielleicht bin ich aktuell am Klavier nicht sehr effektiv, verschwende viel Zeit, aber ich habe Freude daran ohne Noten mit den heutigen Möglichkeiten meine Lieblingsstücke zu lernen und parallel dazu die Basics zu lernen, um nicht für immer abhängig von Tutorials und MIDI Dateien zu sein. Das parallele Lernen ist vielleicht anstrengender, aber dadurch bin ich motivierter, weil ich die Dinge lernen kann, die ich aktuell unbedingt lernen will und dabei gleichzeitig für meine zukünftigen Fortschritte am Klavier sorge.
Also ich habe es auch immer gehört, dass man ja keine Noten lesen bzw. verstehen muss, wie sie funktionieren. Wenn ich an meine Anfänge denke klappte das mit der rechten Hand sehr gut, und mit der linken Hand also dem Bassschlüssel, hatte ich massive Schwierigkeiten gehabt. Bis es irgendwann mal klick gemacht hat und ich gemerkt habe, dass es eig. Spiegelverkehrt herum war, war ich dann sehr froh gewesen irgendwann die Noten sehr schnell beherrschen zu können. Und dann konnte ich sehr viele Lieder sehr schnell lernen und auch behalten. Also ich finde dieses Video sehr gut und freue mich schon auch auf die nächsten. Machst du auch Tutorials eig. ? Würde mich sehr freuen. LG Rahmoun
Vielen Dank, das freut mich sehr! Tutorials für vollständige Stücke gibt es in meinem Premium Klavier Kurs. Hier auf UA-cam gebe ich Tipps zum Üben und für bestimmte Herausforderungen. Ein vollständiges Tutorial gibt es: ua-cam.com/video/ITL7Th3q9IA/v-deo.html
Wieder mal ein super Video! Habe mir in den letzten Wochen etliche angesehen und als wichtigsten Tipp für mich mitgenommen: jede Übung als MUSIK spielen! Das hat mir echt ein wenig die Augen geöffnet - hoffentlich merkt mein Klavierlehrer den Unterschied 😉. Mit der ganzen Musiktheorie tue ich mich ehrlich gesagt noch sehr schwer, aber ich habe auf alle Fälle verstanden, dass sie wichtig ist. Fazit: dranbleiben, auch wenn es anstrengend ist.
Herzlichen Dank, das freut mich sehr! Die Musiktheorie solltest du spielerisch angehen. Lernen einen Akkord, finde ihn in deinen Stücken, improvisiere damit, experimentiere usw. Schau mal hier: ua-cam.com/video/cF8ibgL_R0I/v-deo.html
Zu dem Wiederholen: ich kenne mehrere Lehrer, für die auch der Hanon, Czerny Etüden etc zur guten Klaviertechnik dazu gehören. Für mich sind diese Techniken sehr stumpf, aber auch effektiv. Da bleibt quasi nur die Wiederholung. Wie stehen Sie zu diesen klassischen Musikschulen?
Hanon verwende ich wohldosiert im Anfängerunterricht. Aber auch mit vielen Übe-Varianten, Artikulationen, Dynamik usw. Czerny hat auch schöne Etüden geschrieben, die man musikalisch arbeiten kann. Die leichen haben den Vorteil, dass man sie schön durch alle Tonarten transponieren kann. Hier gibt’s mehr dazu: ua-cam.com/video/9QmVIVubsoE/v-deo.html
Noten selbst sind natürlich wichtig, sonst wird es schwierig, aber ich finde du bringst es rüber als sei es unumgänglich und absolut notwendig Notenblätter schreiben und lesen können ist nicht so wichtig finde ich. Ich brauche dafür z.B. ewig und mache es stattdessen über Gehör, aber manche können das dann am besten eher mit Noten für lange und komplizierte Stücke, z.B. Klassikmusik ist's natürlich sehr hilfreich auch sind sie praktisch um sich sachen zu merken oder neue Stücke einfacher spielen zu können und einen roten Faden zu haben aber es geht auch gut genug ohne für die meisten Dinge
Ja, ich meine es auch so. Ohne Noten kommt man schnell an Grenzen. Selbst für das Entziffern von Leadsheets sind grundlegende Notenkenntnisse äußerst hilfreich. Leider wird in der Werbung einiger Kollegen immer wieder behauptet, Noten seien „überflüssig“ oder sogar „kontraproduktiv“ Dabei wird gezielt eine Klientel angesprochen, die entweder zu faul zum Noten lernen ist oder schlechte Erfahrungen gemacht hat. Dagegen trete ich entschieden ein, denn das Noten lernen ist gar nicht so schwer, wenn man es richtig angeht.
so wie Du es beschreibst, so wird Üben auch lebendig, und es macht dann Spaß, es fordert einen auch viel mehr heraus .... und bringt die Liebe zur Musik 🥰
Hey Franz, ein kleiner Beitrag für Deine Herzgesundheit: In dem Kurs von dem schlimmen Typen, der sagt, man brauche keine Noten, gibt es einen Bereich, in dem er Noten und Musiktheorie vermittelt. Also auch der findet insgeheim, es braucht die Theorie. Ist halt seine Verkaufsmasche. Ich habe ihn gebucht, weil das Versprechen "Improvisation" verfangen hat. Dann habe ich gesehen, auch Du hast einen großen Bereich über Improvisation. Jetzt habe ich Euch beide. Und ich kann nicht mal sagen "Shit happens" - Ihr seid so extrem unterschiedlich, dass es sich ganz gut ergänzt. ;-) Aber, zugegeben, eigentlich ist Dein Angebot für sich allein genommen absolut gut. Es war ein schwacher Moment ...
Lieber Franz. ich weiß nicht mehr genau wann ich dir das erste mal in einem deiner Videos erzählt habe, dass ichcdie Arabesque von Debussy lerne. Jedenfalls hätte ich das Stück ohne Noten nie lernen können. also wie bitte schön kommen manche darauf man braucht keine Noten. P.S. du hattest mich damals gefragt wie ich mit dem 3:2 Rhythmus klarkomme. erinnerst Du Dich? jedenfalls habe ich nun das stück mir erkämpft und arbeite sozusagen nur noch am feinschliff. ich weiß nicht mehr genau wann ich das stück angefangen habe zu üben. es waren jedenfalls mehrere Monate.
Das ist großartig. Ich wünsche die weiterhin viel Freude beim Feinschliff! Ja, ohne Noten kommt man bei solchen Stücken nicht weit. Und wenn, dann ist es unglaublich mühsam.
Frag mal Komponisten, wie sie Stücke ohne Noten lernen. Die noten sind nur dazu da, etwas nachzuspielen, was man nie oder nicht diffenziert genug gehört hat. Bei komplexen Stücken ist das derart anspruchsvoll, dass Noten eine wirkliche Hilfe sind. Grundsätzlich würde vieles ohne Noten gehen, vorausgesetzt, man hat genau im Ohr, was man spielen möchte.
@@malineck Die großen Komponisten haben alle strengen Kontrapunkt gelernt. Da werden die Stücke auf dem Papier quasi konstruiert. Natürlich wird dabei die Klangvorstellung geschult. Mozart und andere konnten große Orchesterwerke schon vor dem Aufschreiben innerlich hören. Die Entwicklung der Notenschrift hat die Entwicklung der Musik weitgehend beeinflusst. Ohne Notenschrift hätte sich unsere heutige Musik nicht so entwickeln können.
@@Klavierlehrer Ja, natürlich hat die Logik hinter der Notenschrift geholfen, Musik quasi am Reißbrett zu konstruieren. Und sich diese sogar gut anhört. Ich sage dennoch, dass das Empfinden von Musik ein Prozess des Hörens im kulturellen Kontext ist. Und da ist mit Noten schnell Schluss. Wir „Westler“ wachsen mit den Klängen auf, die die Notenschreiber uns vorsetzen: Schöne Dur-Kadenzen mit allen Gesetzmäßigkeiten. Unsere Kinderlieder bestehen fast ausschließlich daraus. Geht man aus diesem Bereich heraus, finden sich bspw. im Asiatischen Raum Rhythmen und Klänge, die nicht mit unserem Notensystem konstruiert werden können. Dennoch existiert auch diese Musik. Die ersten Jazzmusiker setzten wiederum Varianten der gängigen Modulationen ohne Notenkenntnis ein. Sie kombinierten einfach neuartige Rhythmen des afrikanischen mit bekannten Klängen aus der Romantik ohne den Anspruch, ein konzertantes Konstrukt daraus zu bauen. Vor allem aber ohne etwas zu imitieren, sondern um vor allem das Gefühl für die Rhythmik, Harmonik und Melodik spielerisch zu leben. Diese Art Musik wurde erst im Nachhinein aufgeschrieben (also von alten Aufnahmen heruntergehört) da sie „live“ entstand. („Real Book“ z. B. ) Noten sind also bei notenbezogener Musik sehr wichtig. Bei Musik im Allgemeinen jedoch nicht. Was jemand präferiert, ist doch Frage des persönlichen Interesses und Spaßes :) (Mir ist bewusst, dass im Allgemeinen mit Klavierspielen das Erlernen der „Klassiker“ vom 16. bis 19. JH ist, der Hoch-Zeit der Notenkonstruktion) Liebe Grüße
Lieber Franz, ich habe gerade einen Kommentar hier gepostet. Leider erscheint er jedoch nicht, aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht kannst Du ihn manuell freischalten. Vielleicht würde sich der ein oder andere dafür interessieren - wenn Du schon über mich redest :-) Liebe Grüße Gordon
Lieber Gordon, ich sehe keinen Kommentar unter "Überprüfung ausstehend", kann ihn also leider nicht freischalten. Den muss UA-cam selbst abgefangen haben, aus welchen Gründen auch immer. Hast du einen Link dazu gepostet? Das mag UA-cam nicht. Poste den Kommentar bitte gerne nochmal. Dann können wir offen darüber reden.
@@Klavierlehrer Lieber Franz, kein Problem. Dann versuch ichs nochmal :-) : Meine "Masterclass Intuition" ist eine Fortbildung für 12 Wochen (mit Dauerzugang). Sie ist für alle, die ohne Noten Klavier spielen wollen. Bei mir sind sowohl komplette Neulinge als auch Klavierlehrer*innen, die sich fortbilden wollen. Es gibt einen 14-tägigen Testzeitraum und selbst danach gibt es noch 30 Tage Garantie (also 44 Tage Sicherheit). Das heißt, es kann jede(r) ausprobieren. Und wer sagt, dass das für ihn/sie nichts ist, bekommt das Geld zurück. Laut Umfragen behaupten allerdings knapp 94% meiner Teilnehmer*innen, dass ihnen der Kurs geholfen hat, ohne Noten Klavier zu spielen. Sonst könnte ich es mir auch nicht leisten, dauerhaft Werbung dafür zu schalten. In meinem Webinar und im Kurs sage ich immer wieder, dass jeder gerne vor, nach oder parallel zum Kurs Klavierunterricht nehmen kann/soll - auch um Noten zu lernen (was wiederum einfacher gelingt, wenn man durch meine Masterclass das Klavier und die Musik bereits klanglich versteht und durchschaut) Manche schreiben mir auch, dass sie meinen Kurs parallel oder ergänzend zu Deinem Kurs machen. Das finde ich schön und es macht ja auch Sinn. Insgesamt finde ich es schön, dass es mittlerweile für alle Richtungen Klavierkurse im Netz gibt. Das gab es zu meiner Zeit nicht. Und es ist toll, wenn die Leute sich für ihren Geschmack die richtige Ausbildung zusammenstellen. Liebe Grüße in die Runde, Gordon P.S.: Falls Du Interesse hast, lass uns gerne mal einen Videocall machen. Dann erkläre ich Dir meinen Ansatz. Letztes Mal habe ich Dir einen Link auf zum Kontaktformular gepostet. Den lasse ich mal weg. Du kannst mich aber auch einfach über Google finden.
Lieber Gordon, Vielen Dank für deine ausführliche Einführung in deine "Masterclass Intuition". Ich habe nichts gegen dich oder deinen Kurs. Ich sehe dich auch nicht als Konkurrent. Was mich allgemein nervt, ist das Noten- und Theoriebashing, das leider häufig im Netz zu finden ist. Viele bekommen dadurch den Eindruck, Noten lernen und Musiktheorie sei nicht nur schwierig und überflüssig sondern sogar schädlich fürs Klavier lernen. Du hast jetzt leider meinen Unmut darüber abbekommen. Für den "schlimmen Typen" entschuldige ich mich. Ich bin selbst ein großer Fan der Gehörbildung und Improvisation. Übrigens sollten auch klassische Stücke so verinnerlicht werden, dass sie "intuitiv gespielt werden, nach dem Motto "Es spielt" vs. "Ich spiele" Ich bin der Überzeugung, Gehörbildung, Harmonielehre, Formenlehre, Improvisation, Vom Blatt spielen, bewusst auswendig lernen, bis hin zum intuitiven Vortrag, gehört alles zusammen. Ich verstehe, dass du dich auf eine Zielgruppe fokussierst, nämlich die, die keine Lust haben Noten zu lernen oder von früher wegen den Noten frustriert sind. ich fände es überzeugender, wenn du klar machen würdest, dass Noten nichts Schlimmes sind, das du aber mal ganz anders an die Sache rangehen würdest. Dann würde aber dein Inserat wahrscheinlich nicht mehr so gut funktionieren, wenn es so weichgespült wäre 😉 Leider funktioniert Polarisierung sehr gut im Netz und in der Werbung. Mein Kurs beginnt übrigens auch mit Improvisationsübungen ohne Noten. Ich freue mich, dass du hier so offen den Dialog suchst und mir offensichtlich nicht böse bist. Gerne können wir per Videocall weiter machen, ich schreib dir ne Email. Herzliche Grüße Franz
@@Klavierlehrer Lieber Franz, keine Sorge. Ich mochte Dich vorher bereits. Da hätte es etwas mehr gebraucht, um Deinen positiven Eindruck zu zerstören :-) Ich freue mich auf Deine Email. Bei der Werbung hast Du Recht: Man hat eben nur 2-3 Sekunden, um seine Argumente auf den Punkt zu bringen. Wer sich angesprochen fühlt, der ist bei mir richtig. Alle anderen dürfen und sollen weiter scrollen. Liebe Grüße, Gordon
Das freut mich! hab leider keine Mailadresse von dir gefunden. Hab dich gerade über Insta und Facebook kontaktiert. Oder du kannst mir gerne schreiben: info@klavierspiel.com
Hey Franz, du kannst ja auch singen, und für 35° C in München siehst du erstaunlich frisch aus! 😉 Passend zu deinem Video sagte mal die Star-Geigerin Anne Sophie Mutter sinngemäß, sie war nie eine Viel-Überin. Wenn ein Stück nicht gut lief, ist sie eher davon ausgegangen, dass schon der Ansatz irgendwie schlecht war, und hat dann daran gearbeitet. Mit großem Erfolg offenbar! 😉 Das mit den endlosen Wiederholungen hat ja auch eine soziale Komponente. Irgendwann verlässt einen die Ehefrau, der Hund läuft weg, oder die Nachbarn verstecken einen toten Fisch in deinem Wohnzimmer. Also viel besser ist doch, man macht möglichst immer schöne Musik! 👍😄 Schöne Grüße von Hannes!
Schade finde ich, dass im Netz so extrem polarisiert wird. Von den "Notengegnern" wird mir immer wieder unterstellt, dass ich das Lernen nach Gehör oder nach Tutorials ablehne. Das stimmt aber gar nicht. Seit 1990 habe ich viele angehende Musikstudenten vor allem in Gehörbildung erfolgreich für Aufnahmeprüfungen an Musikhochschulen vorbereitet. Noten lernen muss immer Hand in Hand mit der Ausbildung des Gehörs gehen. Das kann sehr kreativ angegangen werden und viel Spaß machen. Auf meiner Webseite gibt’s dazu einen Beitrag: www.spielend-klavier-lernen.de/uebung-melodien-schreiben/
Wenn du mir sagen kannst, wie man lernt, einfach/effektiv und vor allem mit Spaß nach Noten zu spielen, hör ich sofort auf, mit Programmen wie Synthesia zu arbeiten! ;)
Wie man lernt, einfach/effektiv nach Noten zu spielen, kann ich dir schon sagen. Ob dir das Spaß macht, weiß ich nicht. Spaß macht in jedem Fall, wenn du in der Lage bist, die Noten aufs Pult zu stellen und einfach los zu spielen. Das braucht aber etwas Vorarbeit. Ich hab übrigens nichts gegen Synthesia, das ist ein nettes Tool, hab mit meinen Schülern auch Versuche damit gemacht. Es spricht auch nichts dagegen, die Techniken zu kombinieren. Stanislav / Piano Covers (siehe Kommentar oben) macht das mit großem Erfolg. Wie auch immer du derzeit deine neuen Stücke einstudierst, ich würde dir raten, langfristig Noten und Musiktheorie zu lernen.
Gutes Video! Habe dich und deinen Kanal vor einiger Zeit entdeckt. Ich habe einen Gedanken, den ich gerne teilen möchte, und würde mich über dein Feedback sehr freuen, weil ich gerne selbst dazulernen möchte: Und zwar bist du ja der Meinung, dass man Klavier ohne Noten nicht lernen kann. Ich habe mir nun die Frage gestellt "wofür braucht man genau die Noten?" Als Antworten die mir dafür einfallen sind: ein musikalisches Gefühl zu bekommen, also Musik lernen zu interpretieren (und zu analysieren wie du meintest) und es hörbar erklingen zu lassen durch das angesprochene musikalische Gefühl + Technik, Fingersätze, man lernt Noten lesen, dass man benötigen könnte um selbst zu komponieren, um aus Liederbüchern die Melodie mitzuspielen oder schlicht um bereits komponierte Stücke, die einem gefallen, spielen zu können --> (bestimmt noch weitere Vorteile die nach Noten spielen mit sich bringen, die mir gerade nicht einfallen) Jetzt habe ich mir auch die Frage gestellt, kann man Klavier auch ohne Noten lernen? Nun ist es so, dass ich seit ich angefangen habe mit Klavierspielen (ich war Kind), ausschließlich nach Noten Klavier gelernt habe, also die Klavierlehrer haben mich so unterrichtet. Nun habe ich nach etlichen Jahren Klavierunterricht festgestellt: "Geil, ich kann gut anhörend nach Noten Klavierspielen!". Soweit so gut. Aber was ich dann danach festgestellt habe war "Mist, ich kann nur nach Noten Klavierspielen". Ich war also abhängig von Noten, um mich ans Klavier setzen und Musik machen zu können, und das, nachdem ich (ca.) 14 Jahre Klavierunterricht hatte --> dabei hatte ich noch nicht einmal wirklich Stücke, die mir richtig gut gefallen haben :D. Ich war also 100% abhängig von Noten. So ab jetzt versuche ich ich kurz zu fassen, bevor das hier ausartet: Was ich sagen möchte: Ich bin dabei zu lernen, eben ohne Noten schön Klavierspielen zu können. Das fühlt sich für mich unglaublich bereichernd und befreiend an, weil ich dabei bin zu lernen, wie ich alle Lieder auf dem Klavier spielen kann, und so spielen kann, dass sie sich gut anhören. Das Improvisieren gehört für mich da auch absolut rein sowie das Begleiten von Mitsingenden. Ich lerne also die Musik auf das Klavier zu bringen, wie ich es selbst als schön empfinde und lerne mich stetig dabei zu verbessern, dass es sich immer besser anhört. Soviel zur kleinen Einleitung, jetzt zu meinen Gedanken mit meinem jetzigen jungen Wissens- und Erfahrungsstand: Meine Gedanken sind gerade folgende: wenn man theoretisches Musikwissen hat über Tonleiter, Namen der Töne, Akkorde, Akkordsymbole, was ist eine Melodie usw. + Praktisches Knowhow am Klavier, also wie bilde ich einen Dreiklang, welche Finger werden benutzt, Fingersatz, Melodie aufs Klavier bringen, Melodie harmonisieren, Rhythmik usw. ---> Kann man mit dem Wissen nicht doch auch schon am Klavier schöne Musik machen? Ich würde es jetzt einfach mal be-Ja-en, mit der Einschränkung, dass womöglich das Lernen von Interpretation eingeschränkt wird, womöglich auch Technik, aber das Klavierspielen an sich.... Für mich ist das so ne Frage von: Wie möchte ich Klavierspielen. Reicht es mir beispielsweise Lieder nach gehör nachspielen zu können + improvisieren usw. oder brauche ich auch noch Kompetenzen, die ich aus dem Lernen nach Noten bekomme um das und das machen zu können... Falls du dir die Mühe gemacht haben solltest diesen langen Text zu lesen, Danke! Das weiß ich zu schätzen! Ich hoffe du kannst meine Gedankengänge nachvollziehen und würde mich wirklich freuen wenn du deine Meinung dazu nochmal kurz erläutern könntest, damit ich genau versteh wie du das meinst, damit ich dazulernen kann. Vielleicht irre ich mich ja auch! :) LG
Wofür braucht man genau die Noten? Um das musikalische Geschehen schriftlich festzuhalten. Durch das Lernen der Noten wird auch eine graphische Ebene im Gehirn aufgebaut, die über die reinen Griffbilder hinaus geht. Übrigens halte ich Improvisation für ebenso wichtig, wie Vom Blattspiel und auswendig lernen. Das schließt sich gegenseitig nicht aus. An den Hochschulen lernt man auch Gehörbildung. Auf meiner Webseite findest du einfache Gehörbildungsübungen: www.spielend-klavier-lernen.de/gehoerbildung-melodiediktat-2/
Die Notenschrift ist der Versuch, Unsichtbares sichtbar zu machen, und war zur Zeit ihrer Entstehung die einzige Möglichkeit, Musik quasi zu konservieren. Heutzutage gibt es für beide Zwecke viele Alternativen, weshalb es durchaus auch ohne Notenkenntis möglich ist, sowohl fremde Musikstücke zu spielen, als auch eigene Musik für die Ewigkeit festzuhalten. Die eigentliche Herausforderung, vor die uns die Notenschrift stellt, besteht darin, Sichtbares hörbar zu machen, die Noten also gleichsam mit den Ohren zu lesen...
Ja, das "freie Klavierspiel" ist wichtig und macht große Freude, wird übrigens auch an den Hochschulen unterrichtet. Allerdings muss man die Noten trotzdem können. Das eine schließt das andere nicht aus.
Mir wäre dieses Video sympathischer, wenn nicht geschossen werden würde gegen andere Lehrer. Jeder Lehrer hat sein Konzept und im Grunde sind sie doch gar nicht so verschieden, nur die Stücke sind andere. Jede Lektion gleicht einem Tutorial, da gibt es für mich kaum Unterschiede. Die Freude am Musizieren steht überall im Vordergrund mit viel Herz und Seele.
Sorry, ich wollte nicht auf Kollegen schießen, wir sind ja nicht im Saloon im wilden Westen. 😉 Sei mir nicht bös, beim Dreh war ich wohl etwas emotional. Aber dieses blöde Inserat ging mir dermaßen auf den Senkel und "Wiederhole diesen Abschnitt 100 Mal" kann ich einfach nicht mehr hören. Das ist einfach ein falsches Konzept! Das musste einfach mal raus. Aber du hast natürlich völlig recht: "Die Freude am Musizieren steht überall im Vordergrund mit viel Herz und Seele." Diesbezüglich will ich die Leistung der Kollegen nicht schmälern.
@@Klavierlehrer Ich schaffe es, eine heikle Tonfolge mit 4 Tönen in einer Minute 100 Mal zu wiederholen und bin dabei nicht einmal mit den Gedanken abgedriftet, aber danach kannst Du glauben, vergesse ich diese Tonfolge und den Fingersatz nie mehr.
Wenn das für dich klappt ist das prima, aber was spricht dagegen viele Übe-Varianten anzuwenden und musikalisch zu arbeiten?
@@Klavierlehrer Das ist ja gerade der Punkt, niemals hat jemand behauptet, dass man es 100 mal unmusikalisch wiederholen soll. Es spricht nichts gegen die eine und auch nichts gegen die andere Variante, je nachdem, wie jeder damit klarkommt. Ich probiere alles aus. Wenn das eine nichts bringt, dann eben das andere.
@@ulrichraisch3437 Ähm, so kenne ich Musikunterricht nicht. Das ist eher Hausaufgabe. Der Musiklehrer hat die Aufgabe, das WIE zu erklären, die Arbeit wird nicht im Unterricht erledigt :)
Danke für dieses neue, aufbauende und gut gestaltete Video, Franz- ich bin offensichtlich nicht die einzige, der Du und Deine Videos gefehlt haben. Schön, dass Du wieder da bist!
Sehr gerne! Herzlichen Dank!
Das sind äußerst wertvolle Tipps, danke!!! Besonders der Punkt der Wiederholung: Ich wende es intuitiv bereits richtig ab und wiederhole nicht stumpf, sondern immer mit neuem Fokus. Ich sage zu meinen Schülern immer: Es ist ein Kreislauf: 1. Machen, 2. beobachten, wie es lief, was schief gelaufen ist oder noch nicht rund läuft 3. KORREKTUR. Und dann: MIT DIESER KORREKTUR nochmal machen, wieder beobachten und danach eventuell wieder korrigieren usw. Diese Punkte des BEOBACHTENS (inklusive anschließender Reflexion) und dann KORREKTUR, d. H. neuem Machen mit Einbezug der Korrektur lassen viele Übenden weg. So entsteht dann nur stumpfsinnige Wiederholung, bei der auch die Fehler mit wiederholt werden. P.S.: Ich bin Trainer für Jonglage und Einrad fahren. Und ich lerne seit ein paar Wochen intensiv das Klavier und Keyboard spielen, und verfolge daher mit großem Interesse deinen wirklich tollen Kanal mit großartigen Tipps, Denk- und Lernanstößen! Danke dafür!! Unsere Erfahrungen überschneiden sich oft, das ist für mich wertvolle Bestätigung. Und für das Klavier spielen bekomme ich hier tolle Techniken vermittelt, die ich gern anwende. Bin gespannt, wo ich in einem Jahr mit dem Klavier spielen sein werde😃
Vielen Dank für dein positives Feedback! Schön, dass meine Tipps wertvoll für dich sind. Gerade das eigene Spiel Beobachten, gut Zuhören sind die Basis für Reflexion und Korrektur, das hast du gut auf den Punkt gebracht. Weiterhin viel Erfolg und viel Freude beim Klavier spielen!
@@Klavierlehrer❤Du bist mein erster Klavierlehrer und für mich auch der Logik nach der das Klavier spielen für mich ohne Schnörkel am besten rüber bringt. Für deinen Einsatz deines üben Lernens verständlich rüber zubringen möchte ich mich heute einmal bei Dir bedanken . Ich spiele seit zwei Jahren jeden Tag früh eine Stunde Klavier und es macht immer noch riesig Spaß auch wenn ich noch nicht Fehlerfrei spielen kann.Ich spiele Schlager und Volksmusik bin 73Jahre und spiel auch seit meiner Kindheit Akkordeon. Danke Franz für alles. Peter
Vielen Dank für die wertvolle Tipps, sie sind so motivierend!
Freut mich sehr!
Immer wieder sehr informativ !! LG Alex
Danke für das Lob!
Diese Tipps hätte ich früher gebraucht. Hatte erst 2,5 Jahre Klavierunterricht, das meiste habe ich mir früher selbst beigebrach, leider genauso wie im Video beschrieben viel geübt mit falscher Technik (Sehnenscheidenentzündung inklusive) Seit 3 Jahren lerne ich auch die schwierigen und langen Stücke einfach komplett auswendig, das ist schon mal gut, aber sobald ich ein Stück gut kann, habe ich die anderen vergessen. Brauche ewig für die Stücke. Komme ich raus, muss von vorne anfangen, Mein Lehrer hatte vergeblich versucht mich für Dominanten und Intervalle zu begeistern, es ging nicht. Ich werde jetzt doch etwas Theorie lernen, da ich sehe, es geht nicht anders.
Das Video finde ich auch super, da steckt viel Erfahrung dahinter, das ist essentiell
Das freut mich! Die Theorie ist einfach ein hilfreiches Werkzeug. Wenn du das so sehn kannst, dann verliert Sie ihren Schrecken
Toll hier!!! Vielen Dank!!❤
Das freut mich! Sehr gerne!
Du hast in allem Recht, aber... NEIN, ohne Wenn und Aber, du bringst es auf den Punkt. Danke.
Das freut mich sehr. Vielen Dank für deine kollegiale Bestätigung.
Danke für das tolle Video, das kann ich bestimmt auch am Keyboard umsetzen 😊
Sehr gerne! Ja, das ist gut übertragbar.
Kann ich (als nebenberuflich langjähriger Klavierlehrer) alles unterschreiben; bis auf Punkt 1. Wiederholung ist für mich definitiv das A und O. Bestätigt sowohl die moderne Neurodidaktik als auch schon die alten Römer: repetitio est mater studiorum. :)
Kommt darauf an. Stupides Repetieren wie im Video beschrieben ist nicht effizient. Demnächst kommt ein Video „Richtig Wiederholen“.
Sehr geehrter Herr Titscher,
ich finde dieses Video sehr gelungen und stimme Ihnen in allen Punkten im Wesentlichen zu.
Beim Theorie-Thema ist mir aufgefallen, dass Sie Begriffe der Funktionsharmonik verwendet haben, die ja eher zu den abstrakteren, nicht primär praxisorientierten Konzepten gehört (es ist z.B. sehr schwierig, mit Funktionstheorie schöne zweistimmige Sätze zu schreiben).
Im Laufe meiner Ausbildung bin ich anderen theoretischen Konzepten begegnet, die mir für die unmittelbare Praxis noch nützlicher erschienen.
Dem grundsätzlichen Punkt, dass Theorie extrem nützlich sein kann, stimme ich natürlich trotzdem komplett zu!
Hallo Herr Soldan, sie haben Recht, die Analyse muss praxisbezogen und am besten einfach sein. Welche theoretischen Konzepte würden Sie empfehlen?
@@Klavierlehrer
Ich hatte mal Vorlesungen bei Ludwig Holtmeier in Freiburg. Das war mehr so barocke Satzlehre (u.a. Übungen/Beispiele von Händel, Mozart und Förster), ausgehend vom zweistimmigen Satz. Da ging es viel um Intervalleigenarten (welche unterschiedliche Wirkung haben z.B. perfekte und imperfekte Konsonanzen). Die "Oktavregel" hat da später auch eine wichtige Rolle gespielt.
Ich weiß nicht mehr genau, ob das einen festen Namen hat und es scheint auch ein weniger geschlossenenes Konzept als die Funktionstheorie zu sein.
Es hat mir aber sehr geholfen, die Musik improvisatorischer zu verstehen und mich vielen Komponisten näher zu fühlen.
Super Video lieber Franz! Freue mich auch dass du mit dem Mann ohne Noten deinen Frieden gemacht hast 😉
Das Thema Musiktheorie brennt mir gerade unter den Nägeln, das schlechte Gewissen meldet sich, ich übe fleißig Stücke, die Noten kann ich so halbwegs lesen, aber letztlich muss ich mir jedes Mal die Tasten und Griffe recht mühsam zusammensuchen, du könntest mir jeden beliebigen Ton singen, ich könnte keinen auf Anhieb finden 🙈 Spiele alle Stücke auf Autopilot, komme ich raus muss ich den Abschnitt oft wieder von vorne anfangen 🙄 Improvisieren im Spiel geht natürlich gar nicht. Versuche jetzt endlich mal die Tonleiter quasi auswendig zu lernen (so dass ich sie quasi in der Dusche singen könnte 🎶) und probiere mir die wichtigsten Akkorde zu merken. Da wäre schon viel gewonnen ;) Das ist ja dann auch nicht nur Theorie sondern auch gleich Praxis. Beim Wort Musiktheorie denke ich halt instinktiv sofort an den langweiligen Schulunterricht, mir stellen sich sämtliche Haare auf und der Fluchtinstinkt meldet sich :)
Schau dir meine einfachen Videos zum Thema Improvisieren an: ua-cam.com/play/PLGWcZQQ0jAaYX58jxa8jZjcf2tGgvGjcV.html
Hallo Franz, es freut mich dass du wieder da bist!
Danke!
Nach 1Jahr intensiver Beschäftigung mit Deinem Online Kurs, Franz Titscher, bringt es jetzt richtig Spaß in Deiner Art, sich die kleine ADur Sonate von Franz Schubert zu erkunden, wobei Herr Alfred Brendel es einem wunderbar im Klang vorspielt- auch bei UA-cam.
Ich möchte mich -nocheinmal - bei Dir bedanken! Viele Grüße aus Göttingen nach München.
Natalie Langenheim
Liebe Natalie, es freut mich riesig, dass dir die Arbeit mit meinen Übe-Techniken so viel Spaß macht. Die Schubert Sonate ist großartig. Viel Erfolg damit!
Die Ode an die Freude. 5 Töne, meine erste Klavierstunde und ich mache sie als "Musik". Ein wenig weiter bin ich in 4 Stunden schon gekommen, aber man muß es musikalisch machen.
Ich habe in den 70ern die Gitarre ohne Noten gelernt, da es damals nichts Motivierendes in dieser Richtung gab. Essentiell wichtig ist die parallele Notenschrift für mich dennoch gewesen, da dort Fingersätze erscheinen, ohne die anspruchsvollere Stücke mühselig und geschwindigkeitsmässig zu schwer werden. Natürlich habe ich in den Jahren meine Lagenwechsel intus gehabt, aber auch heute schaue ich, ob Fingersätze bei einem neuen Stück dabei sind.
Alles andere, was Mythen betrifft, kann ich unterschreiben. Wärest vielleicht ein guter Klavierlehrer für mich, wenn ich in deiner Nähe wohnen würde, aber bisher hab ich autodidaktisch schon viel erreicht.
Meine Großmutter war Konzertpianistin, die bis ins hohe Alter spielte - die Fingerarthose beendete es, als sie weit über 80 war. Sie wurde 98.
Herzlichen Dank für deine Beiträge! Ich schätze das sehr, kann leider inhaltlich aus Zeitgründen nicht näher darauf eingehen.
Sehr sehr gut und richtig!! Einen Punkte möchte ich diskutieren:
Zu Punkt 3 habe ich das Gefühl, dass dieser Punkt zwar eigentlich selbsterklärend ist (Noten), jedoch muss dem aufgrund der Publicity offenbar mehr Raum gegeben werden. Dennoch muss man aufpassen bei dem Thema Noten: Diese können ja nicht mehr als eine grobe Annäherung an eine Interpretation sein und dienen eigentlich nur der Zurkenntnisnahme des Aufbaus eines Stücks. Sobald dieser bekannt ist, sollte man meines Erachtens Noten frühestmöglich wieder weglegen, um sich der eigentlichen Interpretation und letztlich dem Einüben zu widmen. Dennoch bin ich überzeugt davon, dass man ein Stück (je nach eigenem Level) durchaus ohne Noten erlernen kann, sobald man es durch eine Kombination aus Hören und ggf vormachen begriffen hat. Dafür aber auf das ERLENEN der Notenschrift zu verzichten halte ich für kontraproduktiv, da man ja auf ein wesentliches Hilfsmittel verzichten würde.
Ich kenne jedenfalls gute Musiker, die mit Noten ihre Probleme haben, da sie als Bremse empfunden werden (sofern man nach Gehör spielen kann)
Dazu kommt noch, dass Notenschrift erst dann erfunden wurde, nachdem es Musik gab (ebenso wie Schrift weit weit nach dem Entwickeln der Sprache erfunden wurde) - ebenso erlernt ein Kind die Muttersprache vollständig ohne Schrift. Es muss erst hinterher mühsam erlernen, das gesprochene in die von der jeweiligen Kultur genutzte Schriftsprache zu "übersetzen"
Sprechen kann es dennoch. Und Musizieren geht ebenso ohne Noten: Trommelkreis: Man stimmt einen Rhythmus an, die Gruppe groovt sich ein, dann beginnt jemand dazu zu singen, ein andere singt mit, ein dritter brummelt einen Bass dazu, ein vieter findet eine zweite Stimme - und schon macht man "Orchestermusik" - Noten hätten hier lediglich die Rolle, dass man etwas NACHSPIELEN kann, nicht mehr nicht weniger. Zumindest tragen Noten in keiner Weise zur Musikalität bei. In gar keiner. Es gibt Blattspieler, die völlig unfähig sind, auch nur einen schlichten Rhythmus nachzuklopfen. Obwohl sie doch perfekt Noten abspielen können ... O_o
Musik machen besteht jedoch nicht nur aus NACHSPIELEN von Literatur (auch wenn das absolut übergewichtet ist) sondern mindestens genau so gut aus Improvisieren und spontanem Komponieren. Genau so wie man auch seltenst "vom Blatt" spricht, sondern frei heraus. Die damaligen mehreren Hundert "Jazz-Standards" existierten nie aus Noten, sondern aus Hamoniefolgen, nach denen sich die Musiker orientierten, also aus Buchstaben und Zahlen-Kombinationen (Cmaj, Em,Am7.Dm7, G7b9, C7, Fmaj, ....) Die Melodie hatte man im Ohr. Die Impro im Gefühl und in den Fingern. Ebenso den Rhythmus.
Die Tatsache, dass ich hier frei heraus schreiben kann, ist nur dem geschuldet, dass hier "Schrift" das Kommunikationsmittel ist. Wäre Sprachnachricht hier ein Mittel, würde ich meinen Text frei sprechen :) (natürlich mit mehr Fehlern, da spontan ^^)
Musik wiederum wird seltenst als "Noten" konsumiert (anders als Bücher) sondern als "Klang", daher haben Noten einen deutlich geringeren Stellenwert in der Musik als Schrift in der Literatur.
Also: Noten kennen, um Stücke ohne Gehör als Information auf Papier zu Verfügung zu haben, die dann aber zuerst performt werden muss, um sie zu konsumieren: ganz klar!
ABER: Noten, um Musik machen als solches zu erlernen: Nicht zwingend nötig
Man braucht sie nicht mal um Harmonie zu verstehen, da diese sich ausschließlich über Gehör definiert und erst dann auf Punkte auf Linien übertragen wird. (Funktioniert auch umgekehrt, aber nur, weil jemand das gehört und generalisiert hat)
Habe ich z b einen Tonvorrat (nehmen wir C-Dur), dann kann man sich jede Melodie inclusive der Abweichungen (alterierte Töne) erschließen. Und auch einprägen. Wenn man mir erklärt, was ein Dreiklang ist, kann ich die passenden Akkorde dazu finden durch Gehör. Zeigt man mir Vierklänge und Varianten, dann kann ich auch diese über Gehör erschließen. Und wenn ich das in C-Dur Begriffen habe und andere Tonvorräte kenne, geht auch das ohne Noten.
Das ganze geht natürlich auch, indem man Noten anschaut, zwar oft (nicht immer) schneller, jedoch nur synthetisch. Die eigentliche musikalische Arbeit steht noch aus. Noten waren nur gebraucht, um die Töne/Länge/Pausen zu erkennen (was auch über das Gehör geht)
TROTZ alledem kehre ich zu meinem obigen Satz zurück: Notenkenntnis gehört zur musikalischen Bildung :)
Hallo accopassion,
hier meine Antwort als persönliche Sprachnachricht für Dich und alle, die sich dafür interessieren.
Klicke hier: www.i-talk24.net/message?id=bdcf4cd82f9f64
Viele Grüße, Franz Titscher
@@Klavierlehrer Hallo lieber Franz!
Vielen Dank für deine ausführliche Rückantwort.
Es ist schön, deine Begeisterung und Offenheit zu erleben. Ich habe mir ein paar Punkte notiert, um darauf einzugehen.
Vorab will ich noch erwähnen, dass es mir nicht um Zufriedenstellung von Schülern oder deren Gewinnung geht. Musik ist bei mir ein erweitertes Hobby, dem ich mich in gesetzterem Alter in Form eines Studiums rein aus Freude widme. Vielleicht haben mich deshalb deine Aussagen über derzeit übliche Kundengewinnungsphrasen irritiert :)
Zunächst meine Zustimmung:
Natürlich haben Noten einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Musik ab dem Frühbarock beigetragen. Die Mensuralnotation zuvor hat dazu ja die Tore geöffnet. Es gab also die Notwendigkeit, Musik zu Papier zu bringen. Wenn auch regional recht unterschiedlich umgesetzt. Grund hierzu war laut meinen Quellen die Tatsache, dass das Zusammenspiel mehrerer Stimmen koordiniert werden musste. Das geht am besten, wenn jede Stimme vor Augen hat, was sie wo zu singen hat. Instrumentalmusik kam später dazu.
Als sie dann da war, wurde damit natürlich handwerklich gearbeitet.
Mein Eindruck ist leider der, dass aus dem aus diesen Situationen notwendigen Hilfsmittel sich ein Selbstzweck entwickelt hat.
Es ist einzusehen, dass ein mehrstimmiges oder orchestrales Stück der exakten Koordination bedarf, die anhand der Noten gegeben ist für jede Stimme. Mir ist jedoch nicht einleuchtend, dass man einem Kind beispielsweise "Hänschen Klein" als Noten vorsetzt und das Kind lernt, es abzuspielen, so dass man den Eindruck hat, es kenne dieses Lied im Grunde nicht, weil es ja genau nach Noten spielt. Danach das nächste Stück, danach das nächste ... Musik hat so ein Kind in dieser Zeit keine gemacht. Da machen Fußballfans beim Singen der Mannschaftshymne mehr Musik :D
Zurück zu Noten:
Man hat die C-Dur (A-Moll) Skala als Grundlage der Notation genommen und andere Tonarten als Abweichungen (#,b) hinzugefügt.
Auch gab es anfänglich keinen festen "Referenzton" sondern die Töne waren insbesondere aufgrund ihrer Relation zueinander wichtig. -> Solmisation
Es ist also die Stufe und das Verhältnis der Stufen zueinander wichtig. Sowohl für Melodie als auch Harmonie. Nicht die Noten an sich.
Um diese Stufen zu verstehen und tonartunabhängig (wie z.B. im Gesang) zu nutzen, braucht es meiner Meinung nicht unser Notensystem. Es braucht eher Gehör und dazu die Kenntnis des Tonsystems an sich.
Ich glaube wir meinen das Gleiche, wenn du sagst, man müsse das System verstehen. Nur setze ich das nicht gleich mit "Noten" so wie wir sie kennen.
Jedenfalls kenne ich Musiker, die sich ein Stück mit Buchstaben und Zahlen (für Positionen, Harmonien und ggf für die Form) notieren und es dann in Kombination mit dem im Gehör gespeicherten sofort spielen können. Nicht weil sie einen Notentext verinnerlicht haben, sondern weil sie die Struktur des Stücks kennen. So genügt es, die Harmoniefolgen (und deren Logik) zu erinnern und zusätzlich Gehörtes sicher auf dem Instrument zu finden.
Ein Beispiel: Ein Stück beginnt mit 1-6 - und der Tonika mit Terz im Bass- etc etc - genügt, um das Stück sowohl zu verstehen als auch zu erinnern. Geschriebene Noten würden das bestätigen, aber zuerst kommt die Struktur.
in solch einem Fall bilden Noten einen Umweg: Man schaut sie sich an, analysiert daraus die Struktur, um dann die Noten wegzulegen und nur nach der Struktur zu spielen. Hätte man gleich die Struktur notiert (plus das Stück hörbar gemacht), dann wären Noten für einen Solisten oder auch eine typische Band oder Kombo überhaupt nicht nötig.
Ich schreibe das deshalb, da ich wiederum (aber erst seit dem ich Strukturen verstehen darf!) in der Mehrzahl Menschen erlebe, die nach Noten spielen und diese Noten nicht verstehen. Die sie abspulen. Als würde man eine geschriebene indonesische Übersetzung vorlesen. Würde man den Inhalt des Geschriebenen verstehen, bräuchte man allenfalls Stichworte zum erinnern und könnte solch einen Text klar verständlich wiedergeben.
Selbiges sehe ich so bei Noten.
Ein anderer Punkt ist das Erinnern. Es gibt Menschen wie Du, Franz, die sich tatsächlich Noten fotografisch einprägen und die Musik in Notenbildern durchgehen während des Spielens. Es gibt aber auch Menschen, die das so nicht umsetzen können, die der auditive Typ sind und Musik als eine Art in Bewegung umgesetzter Klang einprägen am Instrument. Für diese sind Noten nicht unbedingt eine große Hilfe, zumindest meistens.
Stimmführung:
Das ist ein gutes Beispiel, wo Noten tatsächlich sehr nützlich sind zur visuellen Unterstützung. Mehr jedoch nicht.
Ich fand immer diese Tonsatzübungen interessant, bei denen z.B. Melodie und Funktionen vorgegeben waren und man vier Stimmen zu konstruieren hat. Interessant war immer, wie das gespielt dann klingt, wenn man sich an die Vorschriften hält. Und es funktioniert. Es ist jedoch anzunehmen, dass der Erfinder des barocken Tonsatzes am Klang gearbeitet hat und anschließend Gesetzmäßigkeiten herausanalysiert hat und sie erst dann aufschrieb. So fand man Regeln, was für Europäer gut klingt und ist bis heute weitgehend Norm.
in anderen Kulturen ist das nicht so. Dort hat sich dennoch Musik entwickelt
de.wikipedia.org/wiki/Raga#:~:text=Da%20die%20Kompositionen%20prinzipiell%20m%C3%BCndlich,werden%20lediglich%20in%20Buchstaben%20festgehalten.
Deshalb plädiere ich dafür, dass Noten - obgleich deren Kenntnis in konzertantem Umfeld sehr wichtig sein können bzw. unerlässlich sind (weil eben genau dafür entwickelt wurden)- allenfalls begleitend eingesetzt werden, aber nicht in der von dir ausdrücklich genannten Wichtigkeit. Und dass der Zweck von Noten entsprechend platziert wird: Nicht um Musik zu erlernen, sondern um sie dort, wo sie tatsächlich gebraucht werden, sicher nutzen zu können.
Für das Solospiel, für das harmonische Spiel in der Gruppe finde ich "Noten" in dieser Form nicht erforderlich. Ich würde das also tatsächlich trennen.
Nebenbei: Kinder WOLLEN Noten lernen, sofern es kein Zwang ist :)
Liebe Grüße!
Sehr lehrreich 👍
Vielen Dank!
Hallo Franz! Sehr sympathisches und lehrreiches Video - wie alle deine Videos :D Ich verfolge deinen Kanal jetzt schon einige Zeit und freue mich immer wieder darauf, wenn ein neue Video-Nachricht von dir aufploppt! Du bringst sehr viele Punkte super rüber, an die man ohne Lehrer und musikalische Vorerfahrung einfach nicht denkt/denken kann, sich aber dann wundert, wieso man keine Fortschritte macht.
Besonders schön finde ich das „gegen-stupides-Wiederholen". Klar muss man fürs Klavierspielen viel wiederholen und ein-/antrainieren, aber du hast die Essenz des „Wiederholens“ super gut erklärt! So macht das „Wiederholen“ Spaß und man kann mit Varianten sehr gut „Wiederholen“ :-) Ich habe kürzlich mit ein paar Czerny-Übungen angefangen, aber rasch wieder aufgehört weil ich einfach schnell meine 20 Wiederholungen abhaken wollte und nur stupide wiederholt habe - und das, obwohl ich deine Techniken eigentlich kennen sollte 😅 Jetzt werde ich mich wohl wieder daran wagen - dieses Mal aber mit der richtigen Übetechnik :D
Und ich möchte noch kurz etwas zum Thema Musik ohne Noten erzählen - als ich angefangen habe, bin ich von einem gewissen UA-camr auch an diesen Mythos geraten, man könne Lieder wie „Let it go“ als Anfänger ganz einfach ohne Noten spielen. Voller Elan hab ich mich natürlich darauf gestürzt. Denn vom Notenlesen hatte ich absolut keine Ahnung und noch weniger wusste ich, welche Note welche Taste sein sollte. Schien mir alles viel zu kompliziert. Und dann auch noch diese Vorzeichen und Verzierungen ... Ich hab Stunden damit verbracht ein einzelnes Video der mehrteiligen Tutorial-Serie zu lernen, das mir eigentlich viel zu schwer war (Ich hatte mein E-Piano gerade einmal 3 Wochen. Aber das Video hat sich an Anfänger gerichtet und war damit doch ein anfängertaugliches Stück *hust* ). Zugegeben, es klang am Ende für einen Anfänger gar nicht mal so schlecht, aber rückblickend betrachtet habe ich weder etwas davon gelernt (Technik? Laut/Leise? Pause? Takt? Tonart? Phrasierung?), noch habe ich mir das Stück länger als einen Monat gemerkt. Ich konnte es nur mechanisch auswendig spielen. Sobald eine Bewegung nicht mehr da war, ist das restliche Stück irgendwo im Nirvana meines Gehirns verschwunden.
Und heute kann ich mir Stücke anhören und die Noten mitlesen - auch von Stücken von denen ich spielerisch noch sehr weit entfernt bin. Durch die Noten habe ich das Gefühl, dass sich die Stück viel besser verfestigen - so lernt man auditiv und optisch-visuell! Vielleicht sogar beim Klavier zusätzlich noch haptisch-kinästhetisch? 🤔 Und wenn man zusätzlich noch versucht die Theorie zu verstehen und umzusetzen, hat man sogar die kognitiv-intellektuelle Lernmethode eingebunden 😆
In diesem Sinne: Danke für deine motivierenden Videos und ich freue mich schon auf das nächste! =) (Und sorry für den viel zu langen Kommentar über meine „Leidensgeschichte“ 🤣😂)
Herzlichen Dank für deinen langen Kommentar und dein ausführliches Feedback. Du hast es sehr gut auf den Punkt gebracht, das freut mich sehr!
Tolles video. 👍
Das freut mich! Vielen Dank!
Bevor man über andere herzieht, sollte man sich mal die Kurse ansehen. Jede lernart hat seine Berechtigung. Ich habe z.B verschiedene Varianten praktiziert und liebe es von Noten unabhängig ein ganzes Konzert zu spielen, das ist eine Freiheit am Klavier, Stundenlang zu improvisieren usw. Und daher finde ich diesen Beitrag als ein sehr schwaches Zeichen.
Es tut mir leid, wenn ich dir mit meinem Video ganz offensichtlich auf den Schlips getreten habe. Gordon hat sich mittlerweile mit einem Kommentar hier gemeldet, für den "schlimmen Typ" habe ich mich entschuldigt, er ist mir nicht böse. Wir haben intensiv miteinander telefoniert und ich muss sagen, Gordon ist ein sehr sympathischer Mensch, wir haben uns sofort verstanden. Ich habe übrigens nichts gegen das freie Spielen ohne Noten, auch das wird an den Hochschulen unterrichtet. In meinem Klavierkurs beginne ich mit Improvisationsübungen nach dem Motto: "Setz dich ans Klavier und spiel" (ohne Vorkenntnisse). Jede Lernart hat ihre Berechtigung, das sehe ich genauso. Was ich nicht mag ist, dass einige Online Klavierlehrer unterschwellig suggerieren, die Noten seien unnötig, lästig oder furchtbar schwierig zu lernen. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass man ohne Notenkenntnisse nicht weit kommt, sich selbst also limitiert, wenn man sich weigert die Noten zu lernen. Das heißt ja nicht, dass man immer brav nach Noten spielen muss. Viel mehr habe ich nicht gesagt. Der persönliche Seitenhieb auf den "schlimmenTypen" hätte nicht sein müssen, aber wie gesagt, Gordon hat mir verziehen. 😀
Die entscheidende Frage ist doch, ob Noten das Leben einfacher machen oder schwieriger. Und mir erscheinen sie als ein äußerst praktisches Hilfsmittel, auch wenn sie die Musik natürlich nicht komplett vollständig darstellen können.
Ich glaube im Übrigen, dass Noten nur dann schwierig zu lernen sind, wenn der persönliche praktische Bezug fehlt (wie leider oft im Schulunterricht). Das ist dann "Technik ohne Musik"/Mist 😉
Ja, so sehe ich das auch. Vor allem: das freie Spiel muss nicht im Gegensatz zum Spielen nach Noten stehen.
Wie Musiklehrerin möchte ich sagen: alles ist richtig!
Das freut mich!
Danke, sie haben mir aus der Seele gesprochen - ich spiele noch nicht so lange aber finde es sehr spannend und wertvoll mich parallel mit Musiktheorie und Harmonielehre zu beschäftigen. Ohne Noten kann ich mir Klavierspielen überhaupt nicht vorstellen. Danje für die guten Videos
Sehr gerne! Ich freue mich,dass Sie das auch so sehen!
Hallo Herr Titscher, es wäre schön, wenn ich mit Ihrem tollen
Kurs beginnen könnte. BG A. Grobmeier
Die Zugangsdaten wurden längst zugeschickt. Haben Sie diese bekommen?
Ich liebe es wenn ich so über die Wahrheit lachen kann :) sehr gut vielen dank Herr Titscher
Das freut mich!
Lieber Franz, vielen Dank für dieses Video. Hier ein etwas längerer Beitrag von mir. Du sagst völlig zu Recht, es geht nicht ohne Noten. Ich spiele gerne Pop und zu manchen Stücken gibt es einfach keine Noten, weder frei zugänglich noch zu kaufen. Sie sind einfach vom Künstler nicht aufgeschrieben. Eines meiner Lieblingsstücke ist The Little things that give you away von U2, in der Vancouver-Live-Version von 2017. Musst Du nicht kennen. Da ich das Stück unbedingt spielen wollte, habe ich versucht die Noten nach Gehör rauszuschreiben. Melodie bzw. Tonhöhen = Null Problem. Aber die Rhythmik... Diese war für mich (2 Jahre Klavierunterricht bei einem sehr, sehr, sehr geduldigen Menschen) nicht aufschreibbar (ich bin an den 16teln verzweifelt), daher habe ich die Noten OHNE Rhythmik notiert. Die Harmonien hatte ich aus einem Gitarrentutorial. Dann habe ich angefangen das Stück zu spielen, so wie sich das Original vom Gesang her bei mir eingeprägt hatte, irgendwann auch mit fließender Begleitung aus Achteln. Es funktionierte erstaunlich gut. Mein Klavierlehrer war begeistert. Er kann Noten schreiben (teilweise macht er das auch nur nach Gehör und natürlich mit korrekten Rhythmus, er kann 16tel ohne Probleme auszählen) und bot mir an, dass wir den Rhythmus gemeinsam im Unterricht erarbeiten, damit ich eine korrekte Notenvorlage habe, auch falls ich das Stück zu späterer Zeit erneut spielen möchte. Das erste Drittel des Stücks haben wir geschafft. Ich merkte bald, dass ich nach rhythmischen Noten deutlich weniger gut spielte als mit meiner Vorlage ohne notierter Rhythmik. Ich dachte beim Spielen ständig darüber nach, ob die Tonlängen stimmen. Und: Ich hatte gefühlt keinen Spielraum mehr für Variationen. Daher bin ich jetzt bei den Noten ohne Rhythmik geblieben. Meine Erkenntnis daraus ist, dass es definitiv ohne Noten nicht geht. Aber manchmal geht es ohne notierte Rhythmik, wenn man ein Stück liebt und das Original sehr gut kennt.
Ich verstehe dich gut! gerade wenn man Gesangsstücke (Songs) auf das Klavier überträgt lässt sich der Rhythmus oft nicht genau notieren, weil die Stimme rhythmische Freiheit braucht. Da hilft es vielleicht, nur das Rhythmische Gerüst zu notieren. Ich würde zuerst die Tonhöhen aufschreiben und dann Betonungszeichen eintragen. So findest du heraus, wo die Taktstrichte hin müssen. Auf dieser Grundlage notierst du dann das rhythmische Grundgerüst (halbe, viertel, ev achtel) kleine Verzierungsnoten 16-tel würde ich weglassen und nach Gehör einbauen.
@@Klavierlehrer Vielen Dank für den Tipp! Das werde ich ausprobieren.
Dankeschön! Mit den 100 Wiederholungen bin ich schon am ersten Akkord gescheitert, weil ich das gar nicht greifen konnte und dann nach 6-7 Wiederholungen Schmerzen bekam. Mir war klar, dass dieser Ansatz nichts für mich ist. Die Tipps hier auf diesem Kanal sind unglaublich hilfreich und effekitv.
Mit dem Übekarussell konnte ich das kleine Stück, das in einem Video gelehrt wurde, tatsächlich schon sehr schnell nett sowohl auswendig und nach Noten spielen - das hat sehr viel mehr Spaß gemacht als 100x stumpfsinnig Akkorde zu hämmern.
Schön auf den Punkt gebracht! Das freut mich, vielen Dank!
Ach danke.. freue mich
Sehr gerne!
Danke für diese klaren Worte. Ich übe auch täglich auf meinem Akkordeon. Und alles, was Sie sagen, sagt auch meine Frau, die Konzertpianistin ist. Freundliche Grüsse.
Sehr gerne! Vielen Dank, das freut mich sehr!
Ich find dich einfach super😘
Das find ich super! Herzlichen Dank!
ich habe mir die ersten 3 min angehört und es hat alles gestimmt. Wenn eine Stelle in einem Lied schwierig ist dann musst Du das ganze Lied spielen. Um den Einstieg und den Ausstieg aus einer schwierigen Stelle in das ganze Lied zu integrieren und das Liederlebnis zu fühlen.
Da muss ich widersprechen: wenn eine Stelle Probleme macht, solltest du genau diese Stelle üben und nicht das ganze Stück. Natürlich musst du die Stelle zeitnah wieder in den Zusammenhang einbauen.
Stimme allen 5 Punkten voll und ganz zu!
Das freut mich, vielen Dank!
sehr gutes und motivierendes Video! Ich konnte viel für mich mitnehmen :)
Da ich noch nicht vollständig Noten lesen kann, lerne ich neue Stücke mit Tutorials oder MIDI Dateien und lege mir die Noten manchmal dazu, auch wenn ich Sie noch nicht vollständig entziffern kann. Natürlich versuche ich parallel all das, was ich nie gelernt habe, wie Notenlesen, Musiktheorie etc. zu lernen und nachzuholen.
In den letzten Monaten habe ich das alles tatsächlich stark vernachlässigt und mit diesem Video hast du mir nochmal aufgezeigt, dass es sich lohnen wird. Vielleicht bin ich aktuell am Klavier nicht sehr effektiv, verschwende viel Zeit, aber ich habe Freude daran ohne Noten mit den heutigen Möglichkeiten meine Lieblingsstücke zu lernen und parallel dazu die Basics zu lernen, um nicht für immer abhängig von Tutorials und MIDI Dateien zu sein.
Das parallele Lernen ist vielleicht anstrengender, aber dadurch bin ich motivierter, weil ich die Dinge lernen kann, die ich aktuell unbedingt lernen will und dabei gleichzeitig für meine zukünftigen Fortschritte am Klavier sorge.
Du hast mit deiner Kombi-Technik (Tutorials + Noten lernen) großartige Ergebnisse erzielt. Mach weiter so!
@@Klavierlehrer Danke :) Eines Tages werde ich Fortschritte machen können, ohne Tutorials & Synthesia. Das ist mein langfristiges Ziel :)
Also ich habe es auch immer gehört, dass man ja keine Noten lesen bzw. verstehen muss,
wie sie funktionieren.
Wenn ich an meine Anfänge denke klappte das mit der rechten Hand sehr gut, und mit der linken Hand also dem Bassschlüssel,
hatte ich massive Schwierigkeiten gehabt.
Bis es irgendwann mal klick gemacht hat und ich gemerkt habe, dass es eig. Spiegelverkehrt herum war, war ich dann sehr froh gewesen irgendwann die Noten sehr schnell beherrschen zu können. Und dann konnte ich sehr viele Lieder sehr schnell lernen und auch behalten.
Also ich finde dieses Video sehr gut und freue mich schon auch auf die nächsten.
Machst du auch Tutorials eig. ?
Würde mich sehr freuen.
LG
Rahmoun
Vielen Dank, das freut mich sehr! Tutorials für vollständige Stücke gibt es in meinem Premium Klavier Kurs. Hier auf UA-cam gebe ich Tipps zum Üben und für bestimmte Herausforderungen. Ein vollständiges Tutorial gibt es: ua-cam.com/video/ITL7Th3q9IA/v-deo.html
Wieder mal ein super Video! Habe mir in den letzten Wochen etliche angesehen und als wichtigsten Tipp für mich mitgenommen: jede Übung als MUSIK spielen! Das hat mir echt ein wenig die Augen geöffnet - hoffentlich merkt mein Klavierlehrer den Unterschied 😉. Mit der ganzen Musiktheorie tue ich mich ehrlich gesagt noch sehr schwer, aber ich habe auf alle Fälle verstanden, dass sie wichtig ist. Fazit: dranbleiben, auch wenn es anstrengend ist.
Herzlichen Dank, das freut mich sehr! Die Musiktheorie solltest du spielerisch angehen. Lernen einen Akkord, finde ihn in deinen Stücken, improvisiere damit, experimentiere usw. Schau mal hier: ua-cam.com/video/cF8ibgL_R0I/v-deo.html
Vielen Dank, super Video!!!
Sehr gerne, das freut mich sehr!
Zu dem Wiederholen: ich kenne mehrere Lehrer, für die auch der Hanon, Czerny Etüden etc zur guten Klaviertechnik dazu gehören. Für mich sind diese Techniken sehr stumpf, aber auch effektiv. Da bleibt quasi nur die Wiederholung. Wie stehen Sie zu diesen klassischen Musikschulen?
Hanon verwende ich wohldosiert im Anfängerunterricht. Aber auch mit vielen Übe-Varianten, Artikulationen, Dynamik usw. Czerny hat auch schöne Etüden geschrieben, die man musikalisch arbeiten kann. Die leichen haben den Vorteil, dass man sie schön durch alle Tonarten transponieren kann. Hier gibt’s mehr dazu: ua-cam.com/video/9QmVIVubsoE/v-deo.html
Noten selbst sind natürlich wichtig, sonst wird es schwierig, aber ich finde du bringst es rüber als sei es unumgänglich und absolut notwendig
Notenblätter schreiben und lesen können ist nicht so wichtig finde ich. Ich brauche dafür z.B. ewig und mache es stattdessen über Gehör, aber manche können das dann am besten eher mit Noten
für lange und komplizierte Stücke, z.B. Klassikmusik ist's natürlich sehr hilfreich
auch sind sie praktisch um sich sachen zu merken oder neue Stücke einfacher spielen zu können und einen roten Faden zu haben aber es geht auch gut genug ohne für die meisten Dinge
Ja, ich meine es auch so. Ohne Noten kommt man schnell an Grenzen. Selbst für das Entziffern von Leadsheets sind grundlegende Notenkenntnisse äußerst hilfreich. Leider wird in der Werbung einiger Kollegen immer wieder behauptet, Noten seien „überflüssig“ oder sogar „kontraproduktiv“ Dabei wird gezielt eine Klientel angesprochen, die entweder zu faul zum Noten lernen ist oder schlechte Erfahrungen gemacht hat. Dagegen trete ich entschieden ein, denn das Noten lernen ist gar nicht so schwer, wenn man es richtig angeht.
@@Klavierlehrer Achso, ja genau. Darf man natürlich nicht so verkaufen als wäre es sinnlos, das stimmt
so wie Du es beschreibst, so wird Üben auch lebendig, und es macht dann Spaß, es fordert einen auch viel mehr heraus .... und bringt die Liebe zur Musik 🥰
Das stimmt 😊 Herzlichen Dank!
Hey Franz, ein kleiner Beitrag für Deine Herzgesundheit: In dem Kurs von dem schlimmen Typen, der sagt, man brauche keine Noten, gibt es einen Bereich, in dem er Noten und Musiktheorie vermittelt. Also auch der findet insgeheim, es braucht die Theorie. Ist halt seine Verkaufsmasche. Ich habe ihn gebucht, weil das Versprechen "Improvisation" verfangen hat. Dann habe ich gesehen, auch Du hast einen großen Bereich über Improvisation. Jetzt habe ich Euch beide. Und ich kann nicht mal sagen "Shit happens" - Ihr seid so extrem unterschiedlich, dass es sich ganz gut ergänzt. ;-) Aber, zugegeben, eigentlich ist Dein Angebot für sich allein genommen absolut gut. Es war ein schwacher Moment ...
Herzlichen Dank! Vielleicht ist sein Kurs ja in Ordnung. Das "Notenbashing" in seinen Inseraten nervt mich.
Lieber Franz. ich weiß nicht mehr genau wann ich dir das erste mal in einem deiner Videos erzählt habe, dass ichcdie Arabesque von Debussy lerne. Jedenfalls hätte ich das Stück ohne Noten nie lernen können.
also wie bitte schön kommen manche darauf man braucht keine Noten.
P.S. du hattest mich damals gefragt wie ich mit dem 3:2 Rhythmus klarkomme. erinnerst Du Dich?
jedenfalls habe ich nun das stück mir erkämpft und arbeite sozusagen nur noch am feinschliff. ich weiß nicht mehr genau wann ich das stück angefangen habe zu üben. es waren jedenfalls mehrere Monate.
Das ist großartig. Ich wünsche die weiterhin viel Freude beim Feinschliff! Ja, ohne Noten kommt man bei solchen Stücken nicht weit. Und wenn, dann ist es unglaublich mühsam.
Frag mal Komponisten, wie sie Stücke ohne Noten lernen. Die noten sind nur dazu da, etwas nachzuspielen, was man nie oder nicht diffenziert genug gehört hat. Bei komplexen Stücken ist das derart anspruchsvoll, dass Noten eine wirkliche Hilfe sind. Grundsätzlich würde vieles ohne Noten gehen, vorausgesetzt, man hat genau im Ohr, was man spielen möchte.
@@malineck Die großen Komponisten haben alle strengen Kontrapunkt gelernt. Da werden die Stücke auf dem Papier quasi konstruiert. Natürlich wird dabei die Klangvorstellung geschult. Mozart und andere konnten große Orchesterwerke schon vor dem Aufschreiben innerlich hören. Die Entwicklung der Notenschrift hat die Entwicklung der Musik weitgehend beeinflusst. Ohne Notenschrift hätte sich unsere heutige Musik nicht so entwickeln können.
@@Klavierlehrer
Ja, natürlich hat die Logik hinter der Notenschrift geholfen, Musik quasi am Reißbrett zu konstruieren. Und sich diese sogar gut anhört.
Ich sage dennoch, dass das Empfinden von Musik ein Prozess des Hörens im kulturellen Kontext ist.
Und da ist mit Noten schnell Schluss.
Wir „Westler“ wachsen mit den Klängen auf, die die Notenschreiber uns vorsetzen: Schöne Dur-Kadenzen mit allen Gesetzmäßigkeiten. Unsere Kinderlieder bestehen fast ausschließlich daraus.
Geht man aus diesem Bereich heraus, finden sich bspw. im Asiatischen Raum Rhythmen und Klänge, die nicht mit unserem Notensystem konstruiert werden können. Dennoch existiert auch diese Musik. Die ersten Jazzmusiker setzten wiederum Varianten der gängigen Modulationen ohne Notenkenntnis ein. Sie kombinierten einfach neuartige Rhythmen des afrikanischen mit bekannten Klängen aus der Romantik ohne den Anspruch, ein konzertantes Konstrukt daraus zu bauen. Vor allem aber ohne etwas zu imitieren, sondern um vor allem das Gefühl für die Rhythmik, Harmonik und Melodik spielerisch zu leben.
Diese Art Musik wurde erst im Nachhinein aufgeschrieben (also von alten Aufnahmen heruntergehört) da sie „live“ entstand. („Real Book“ z. B. )
Noten sind also bei notenbezogener Musik sehr wichtig. Bei Musik im Allgemeinen jedoch nicht. Was jemand präferiert, ist doch Frage des persönlichen Interesses und Spaßes :)
(Mir ist bewusst, dass im Allgemeinen mit Klavierspielen das Erlernen der „Klassiker“ vom 16. bis 19. JH ist, der Hoch-Zeit der Notenkonstruktion)
Liebe Grüße
Lieber Franz, ich habe gerade einen Kommentar hier gepostet. Leider erscheint er jedoch nicht, aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht kannst Du ihn manuell freischalten. Vielleicht würde sich der ein oder andere dafür interessieren - wenn Du schon über mich redest :-)
Liebe Grüße
Gordon
Lieber Gordon, ich sehe keinen Kommentar unter "Überprüfung ausstehend", kann ihn also leider nicht freischalten. Den muss UA-cam selbst abgefangen haben, aus welchen Gründen auch immer. Hast du einen Link dazu gepostet? Das mag UA-cam nicht. Poste den Kommentar bitte gerne nochmal. Dann können wir offen darüber reden.
@@Klavierlehrer Lieber Franz, kein Problem. Dann versuch ichs nochmal :-) : Meine "Masterclass Intuition" ist eine Fortbildung für 12 Wochen (mit Dauerzugang). Sie ist für alle, die ohne Noten Klavier spielen wollen. Bei mir sind sowohl komplette Neulinge als auch Klavierlehrer*innen, die sich fortbilden wollen.
Es gibt einen 14-tägigen Testzeitraum und selbst danach gibt es noch 30 Tage Garantie (also 44 Tage Sicherheit). Das heißt, es kann jede(r) ausprobieren. Und wer sagt, dass das für ihn/sie nichts ist, bekommt das Geld zurück. Laut Umfragen behaupten allerdings knapp 94% meiner Teilnehmer*innen, dass ihnen der Kurs geholfen hat, ohne Noten Klavier zu spielen. Sonst könnte ich es mir auch nicht leisten, dauerhaft Werbung dafür zu schalten.
In meinem Webinar und im Kurs sage ich immer wieder, dass jeder gerne vor, nach oder parallel zum Kurs Klavierunterricht nehmen kann/soll - auch um Noten zu lernen (was wiederum einfacher gelingt, wenn man durch meine Masterclass das Klavier und die Musik bereits klanglich versteht und durchschaut) Manche schreiben mir auch, dass sie meinen Kurs parallel oder ergänzend zu Deinem Kurs machen. Das finde ich schön und es macht ja auch Sinn.
Insgesamt finde ich es schön, dass es mittlerweile für alle Richtungen Klavierkurse im Netz gibt. Das gab es zu meiner Zeit nicht. Und es ist toll, wenn die Leute sich für ihren Geschmack die richtige Ausbildung zusammenstellen.
Liebe Grüße in die Runde,
Gordon
P.S.: Falls Du Interesse hast, lass uns gerne mal einen Videocall machen. Dann erkläre ich Dir meinen Ansatz. Letztes Mal habe ich Dir einen Link auf zum Kontaktformular gepostet. Den lasse ich mal weg. Du kannst mich aber auch einfach über Google finden.
Lieber Gordon, Vielen Dank für deine ausführliche Einführung in deine "Masterclass Intuition".
Ich habe nichts gegen dich oder deinen Kurs. Ich sehe dich auch nicht als Konkurrent.
Was mich allgemein nervt, ist das Noten- und Theoriebashing, das leider häufig im Netz zu finden ist. Viele bekommen dadurch den Eindruck, Noten lernen und Musiktheorie sei nicht nur schwierig und überflüssig sondern sogar schädlich fürs Klavier lernen. Du hast jetzt leider meinen Unmut darüber abbekommen. Für den "schlimmen Typen" entschuldige ich mich.
Ich bin selbst ein großer Fan der Gehörbildung und Improvisation. Übrigens sollten auch klassische Stücke so verinnerlicht werden, dass sie "intuitiv gespielt werden, nach dem Motto "Es spielt" vs. "Ich spiele"
Ich bin der Überzeugung, Gehörbildung, Harmonielehre, Formenlehre, Improvisation, Vom Blatt spielen, bewusst auswendig lernen, bis hin zum intuitiven Vortrag, gehört alles zusammen.
Ich verstehe, dass du dich auf eine Zielgruppe fokussierst, nämlich die, die keine Lust haben Noten zu lernen oder von früher wegen den Noten frustriert sind.
ich fände es überzeugender, wenn du klar machen würdest, dass Noten nichts Schlimmes sind, das du aber mal ganz anders an die Sache rangehen würdest. Dann würde aber dein Inserat wahrscheinlich nicht mehr so gut funktionieren, wenn es so weichgespült wäre 😉 Leider funktioniert Polarisierung sehr gut im Netz und in der Werbung.
Mein Kurs beginnt übrigens auch mit Improvisationsübungen ohne Noten.
Ich freue mich, dass du hier so offen den Dialog suchst und mir offensichtlich nicht böse bist.
Gerne können wir per Videocall weiter machen, ich schreib dir ne Email.
Herzliche Grüße
Franz
@@Klavierlehrer Lieber Franz,
keine Sorge. Ich mochte Dich vorher bereits. Da hätte es etwas mehr gebraucht, um Deinen positiven Eindruck zu zerstören :-) Ich freue mich auf Deine Email.
Bei der Werbung hast Du Recht: Man hat eben nur 2-3 Sekunden, um seine Argumente auf den Punkt zu bringen. Wer sich angesprochen fühlt, der ist bei mir richtig. Alle anderen dürfen und sollen weiter scrollen.
Liebe Grüße, Gordon
Das freut mich! hab leider keine Mailadresse von dir gefunden. Hab dich gerade über Insta und Facebook kontaktiert. Oder du kannst mir gerne schreiben: info@klavierspiel.com
Hey Franz, du kannst ja auch singen, und für 35° C in München siehst du erstaunlich frisch aus! 😉
Passend zu deinem Video sagte mal die Star-Geigerin Anne Sophie Mutter sinngemäß, sie war nie eine Viel-Überin. Wenn ein Stück nicht gut lief, ist sie eher davon ausgegangen, dass schon der Ansatz irgendwie schlecht war, und hat dann daran gearbeitet. Mit großem Erfolg offenbar! 😉
Das mit den endlosen Wiederholungen hat ja auch eine soziale Komponente. Irgendwann verlässt einen die Ehefrau, der Hund läuft weg, oder die Nachbarn verstecken einen toten Fisch in deinem Wohnzimmer. Also viel besser ist doch, man macht möglichst immer schöne Musik! 👍😄
Schöne Grüße von Hannes!
Ja, Hannes, da sagst du viel Wahres und Danke für dein Kompliment! So frisch sehe ich nur aus, wenn mein Adrenalinspielgel am Anschlag ist. 🤣
Ja Ehefrauen wollen kein mechanisches, langweiliges Runtergenudel.. nicht nur auf dem Klavier ;)
super richtig…….
Herzlichen Dank!
Schade finde ich, dass im Netz so extrem polarisiert wird. Von den "Notengegnern" wird mir immer wieder unterstellt, dass ich das Lernen nach Gehör oder nach Tutorials ablehne. Das stimmt aber gar nicht. Seit 1990 habe ich viele angehende Musikstudenten vor allem in Gehörbildung erfolgreich für Aufnahmeprüfungen an Musikhochschulen vorbereitet. Noten lernen muss immer Hand in Hand mit der Ausbildung des Gehörs gehen. Das kann sehr kreativ angegangen werden und viel Spaß machen. Auf meiner Webseite gibt’s dazu einen Beitrag: www.spielend-klavier-lernen.de/uebung-melodien-schreiben/
Wenn du mir sagen kannst, wie man lernt, einfach/effektiv und vor allem mit Spaß nach Noten zu spielen, hör ich sofort auf, mit Programmen wie Synthesia zu arbeiten! ;)
Wie man lernt, einfach/effektiv nach Noten zu spielen, kann ich dir schon sagen. Ob dir das Spaß macht, weiß ich nicht. Spaß macht in jedem Fall, wenn du in der Lage bist, die Noten aufs Pult zu stellen und einfach los zu spielen. Das braucht aber etwas Vorarbeit. Ich hab übrigens nichts gegen Synthesia, das ist ein nettes Tool, hab mit meinen Schülern auch Versuche damit gemacht. Es spricht auch nichts dagegen, die Techniken zu kombinieren.
Stanislav / Piano Covers (siehe Kommentar oben) macht das mit großem Erfolg. Wie auch immer du derzeit deine neuen Stücke einstudierst, ich würde dir raten, langfristig Noten und Musiktheorie zu lernen.
@@Klavierlehrer hast du da irgendwelche Empfehlungen im Bezug auf das Lernmaterial ?
Lieber Fabian. Man muss vor allem Spass haben ein Instrument zu erlernen…sonst sollte man es glaub sein lassen.
Gutes Video! Habe dich und deinen Kanal vor einiger Zeit entdeckt. Ich habe einen Gedanken, den ich gerne teilen möchte, und würde mich über dein Feedback sehr freuen, weil ich gerne selbst dazulernen möchte:
Und zwar bist du ja der Meinung, dass man Klavier ohne Noten nicht lernen kann. Ich habe mir nun die Frage gestellt "wofür braucht man genau die Noten?" Als Antworten die mir dafür einfallen sind: ein musikalisches Gefühl zu bekommen, also Musik lernen zu interpretieren (und zu analysieren wie du meintest) und es hörbar erklingen zu lassen durch das angesprochene musikalische Gefühl + Technik, Fingersätze, man lernt Noten lesen, dass man benötigen könnte um selbst zu komponieren, um aus Liederbüchern die Melodie mitzuspielen oder schlicht um bereits komponierte Stücke, die einem gefallen, spielen zu können --> (bestimmt noch weitere Vorteile die nach Noten spielen mit sich bringen, die mir gerade nicht einfallen)
Jetzt habe ich mir auch die Frage gestellt, kann man Klavier auch ohne Noten lernen? Nun ist es so, dass ich seit ich angefangen habe mit Klavierspielen (ich war Kind), ausschließlich nach Noten Klavier gelernt habe, also die Klavierlehrer haben mich so unterrichtet. Nun habe ich nach etlichen Jahren Klavierunterricht festgestellt: "Geil, ich kann gut anhörend nach Noten Klavierspielen!". Soweit so gut. Aber was ich dann danach festgestellt habe war "Mist, ich kann nur nach Noten Klavierspielen". Ich war also abhängig von Noten, um mich ans Klavier setzen und Musik machen zu können, und das, nachdem ich (ca.) 14 Jahre Klavierunterricht hatte --> dabei hatte ich noch nicht einmal wirklich Stücke, die mir richtig gut gefallen haben :D. Ich war also 100% abhängig von Noten.
So ab jetzt versuche ich ich kurz zu fassen, bevor das hier ausartet:
Was ich sagen möchte: Ich bin dabei zu lernen, eben ohne Noten schön Klavierspielen zu können. Das fühlt sich für mich unglaublich bereichernd und befreiend an, weil ich dabei bin zu lernen, wie ich alle Lieder auf dem Klavier spielen kann, und so spielen kann, dass sie sich gut anhören. Das Improvisieren gehört für mich da auch absolut rein sowie das Begleiten von Mitsingenden. Ich lerne also die Musik auf das Klavier zu bringen, wie ich es selbst als schön empfinde und lerne mich stetig dabei zu verbessern, dass es sich immer besser anhört.
Soviel zur kleinen Einleitung, jetzt zu meinen Gedanken mit meinem jetzigen jungen Wissens- und Erfahrungsstand:
Meine Gedanken sind gerade folgende: wenn man theoretisches Musikwissen hat über Tonleiter, Namen der Töne, Akkorde, Akkordsymbole, was ist eine Melodie usw. + Praktisches Knowhow am Klavier, also wie bilde ich einen Dreiklang, welche Finger werden benutzt, Fingersatz, Melodie aufs Klavier bringen, Melodie harmonisieren, Rhythmik usw. ---> Kann man mit dem Wissen nicht doch auch schon am Klavier schöne Musik machen? Ich würde es jetzt einfach mal be-Ja-en, mit der Einschränkung, dass womöglich das Lernen von Interpretation eingeschränkt wird, womöglich auch Technik, aber das Klavierspielen an sich.... Für mich ist das so ne Frage von: Wie möchte ich Klavierspielen. Reicht es mir beispielsweise Lieder nach gehör nachspielen zu können + improvisieren usw. oder brauche ich auch noch Kompetenzen, die ich aus dem Lernen nach Noten bekomme um das und das machen zu können...
Falls du dir die Mühe gemacht haben solltest diesen langen Text zu lesen, Danke! Das weiß ich zu schätzen! Ich hoffe du kannst meine Gedankengänge nachvollziehen und würde mich wirklich freuen wenn du deine Meinung dazu nochmal kurz erläutern könntest, damit ich genau versteh wie du das meinst, damit ich dazulernen kann. Vielleicht irre ich mich ja auch! :)
LG
Wofür braucht man genau die Noten? Um das musikalische Geschehen schriftlich festzuhalten. Durch das Lernen der Noten wird auch eine graphische Ebene im Gehirn aufgebaut, die über die reinen Griffbilder hinaus geht. Übrigens halte ich Improvisation für ebenso wichtig, wie Vom Blattspiel und auswendig lernen. Das schließt sich gegenseitig nicht aus. An den Hochschulen lernt man auch Gehörbildung. Auf meiner Webseite findest du einfache Gehörbildungsübungen: www.spielend-klavier-lernen.de/gehoerbildung-melodiediktat-2/
@@Klavierlehrer Mit der graphischen Ebene finde ich interessant, danke für die Rückmeldung!
Die Notenschrift ist der Versuch, Unsichtbares sichtbar zu machen, und war zur Zeit ihrer Entstehung die einzige Möglichkeit, Musik quasi zu konservieren.
Heutzutage gibt es für beide Zwecke viele Alternativen, weshalb es durchaus auch ohne Notenkenntis möglich ist, sowohl fremde Musikstücke zu spielen, als auch eigene Musik für die Ewigkeit festzuhalten.
Die eigentliche Herausforderung, vor die uns die Notenschrift stellt, besteht darin, Sichtbares hörbar zu machen, die Noten also gleichsam mit den Ohren zu lesen...
@@adlibitum9624 Auch nochmal eine interessante Rückmeldung, danke dir!
herzerfrischender Klartext.
Danke, das freut mich!
endlich sagt mal ein "Klavierprofi" dass das sogen. freie Klavierspiel ohne Noten zu lernen oder zu kennen der grösste Quatsch ist.
Ja, das "freie Klavierspiel" ist wichtig und macht große Freude, wird übrigens auch an den Hochschulen unterrichtet. Allerdings muss man die Noten trotzdem können. Das eine schließt das andere nicht aus.