Ich möchte gern mal ein Video mit ein paar Buchempfehlungen zu Harmonilehre und Tonsatz haben. Ich lese gerade von Wolfgang Meffert "Harmonilehre endlich verstehen" Das Thema ist so faszinierend. Ich hab mich beim sehen Ihres Videos gefreut da ich genau wusste was es mit dem Dominantseptakkord auf sich hat 😊
Hallo, da sprichst du ein Thema an, das es in sich hat. Das Problem ist, dass ich die Erfahrung gemacht habe, dass es *DIE* Empfehlung für ein gutes Lehrbuch zur Harmonielehre nicht gibt. Es kommt (wie bei vielen Themen in der Musik und anderswo) auf die Perspektive an: Mefferts Harmonielehre ist für jemanden, der auf der Gitarre "zu Hause" ist, sicher eine gute Wahl. Ich kenne das Buch nicht im Detail, aber einer meiner Schüler (ebenfalls Gitarrist) war sehr begeistert. Wenn du daraus etwas nehmen kannst, vielleicht zusammen mit diesem Tutorial, ist das perfekt. Der zweite Band geht dann weit über das hinaus, was in dieser Serie behandelt wird, auch wenn noch ca. 5 Videos kommen werden. Ich für meinen Teil komme "vom Klavier" bzw. vom Chor und bin durch Musiktheorieunterricht schon recht früh mit Funktionsbezeichnungen (T, S, D...) in Berührung gekommen. Aus Hermann Grabners sehr kompakter Darstellung in "Die wichtigsten Regeln des funktionellen Tonsatzes" habe ich viele handwerkliche Hinweise zum Tonsatz genommen (also der Frage: Wie verteile ich Harmonietöne auf ein paar Chorstimmen). Allerdings ist dieses Heft nur noch antiquarisch zu bekommen. Hinzu kam bei mir einiges an Harmonielehreunterricht, von dem ich noch Mitschriften und Materialen habe. Alle anderen Harmonielehren, die ich in der Hand hatte bzw. selbst besitze teilen sich in drei Gruppen: 1. wissenschaftliche Publikationen, die je nach Perspektive wertvolles WIssen vermitteln, aber nicht unbedingt zum Ausprobieren animieren. Dither de la Mottes Harmonielehre ist z.B. sehr hilfreich bei der harmonischen Analyse historischer Werke und hat mich einiges verstehen lassen. Für die eigene Tonsatzarbeit würde ich es dennoch nicht empfehlen, es sei denn, man möchte im Stile von historischen Vorbildern komponieren. 2. historische Literatur (z.B. Riemanns Harmonielehre), die vieles aus einer vermeintlich allwissenden Perspektive erklärt, aber die man im Kontext ihrer Entstehungszeit lesen muss. 3. Didaktische Bücher, wie auch Mefferts Harmonielehre "endlich verständlich". Hier ist die größte Frage: Welches Buch passt individuell zu deinem Vorhaben, deinen Fragen. Wie findest du das Harmonielehrebuch, das du hast? Bzw. was fehlt Dir oder was würdest du dir mehr wünschen?
@@capellaacademy Danke erst mal. Die Antworten die ich hier immer bekomme sind super ! Ich möchte meinem Songwriting auf die Sprünge helfen. Wenn mir ein Gitarrenriff einfällt, dann möchte ich es weiter ausbauen. Ich bin durch die klassische Gitarre mit dem typischen Klassiker Sound des Barock 'infiziert' worden und möchte genau diesen Stil weiter ausbauen und interessante Harmoniefolgen systematisch basteln können. Wie beim Thema Terzverwandschaften. Da habe ich noch die eine oder andere Frage. Das Buch von Meffert ist fantastisch und hat mir sehr viele aha Momente beschert.
Verstehe, dann würde ich dir empfehlen, bei dem für dich guten Buch zu bleiben und möglichst viel von den Beispielen und Übungen, die darin vorgeschlagen werden auch praktisch auszuprobieren. Terzverwandtschaften werden bereits im ersten Band behandelt. Und auch in der Videoserie hier werde ich auf das Thema noch eingehen. Beste Grüße und weiter viel Freude beim Ausprobieren und Entdecken, Martin
@@capellaacademy ja, das Buch ist sehr praktisch angelehnt. Und die Beispiele gehe ich durch. Diese bereiten mir auch viel Freude. Trotzdem danke fürs annehmen meiner kleinen Sorge:)) Das werde ich! :) Musikalische Grüße
..und noch eine Frage:Ich hab mir Capella Start gekauft, um die Übungen auch am Mac ausführen zu können. Jetzt hab ich festgestellt, dass ein großer Teil der Übedateien als Tonicadateien angeboten werden. Kann ich die Tonicadateien auch in Capella Start bearbeiten? Oder brauche ich auch noch Tonic Fugata, was noch Zusatzkosten bringt? Grüße Peter
Hallo nochmal, Was die Übedateien angeht, sind capella (start) und tonica fugata zwei alternative Übehilfen. Dass es mehrere tonica-Dateien, aber nur eine capella-Datei gibt, liegt daran, dass sich in capella alle Übe-Inhalte in einer Datei bündeln lassen. Bei tonica fugata ist es sinnvoller, für jede Übung eine eigene Datei zu verwenden, weil so die Analysefunktion von tonica ihre Stärken ausfahren kann. Du verpasst also nichts. Auch wenn du ausschließlich mit capella start arbeitest, bekommst du alle Inhalte. Das einzige, das tonica für diesen Lehrgang an zusätzlichem Komfort bietet, ist die Analyse und Kontrolle deines Tonsatzes (neben all den anderen Funktionen von tonica). Viele Grüße, Martin
Hallo Hans, die erste Frage wäre, für wie viele Stimmen/Instrumente du schreiben willst? Soll es ein zweistimmiges Arrangement werden? Oder sind die Instrumente doppelt bzw. mehrfach besetzt? 1. Wenn du vier oder mehr Stimmen hast, kannst du diese Videoserie unmittelbar umsetzen - mit kleinen Anpassungen: - die Stimmumfänge orientieren sich dann nicht an den Singstimmen, sondern an den Umfängen der Instrumente - man muss die Transponierung der Instrumente beachten: Am einfachsten ist es, wenn man das Arrangement zunächst in den *klingenden* Tonhöhen schreibt. Anschließend transponiert man die einzelnen Stimmen entsprechend der Instrumente, die sie spielen sollen. 2. Wenn du ein zweistimmiges Arrangement schreiben willst, ist die Sache ein wenig komplizierter. Die meisten Harmonien bestehen aus drei oder mehr gemeinsam klingenden Tönen. Hat man nur zwei Töne, klingt nur ein Intervall. Dazu wird es in einiger Zeit ein eigenes Video geben, weil sich die verschiedenen Arrangiertechniken für zwei Stimmen nicht in einem kurzen Absatz erklären lassen. Da muss ich noch um etwas Geduld bitten. Beste Grüße und vielen Dank für deine Frage, Martin
Dann kannst du tatsächlich mit diesem Tutorial für ein vierstimmiges Arrangement arbeiten. Bei der Trompete weiß ich, dass wenn ein c' notiert ist, ein b erklingt. Ich nehme an, dass eine Es-Fanfare ebenfalls nach unten transponiert, nur halt eine große Sexte? Eine Frage: Welche klingenden Töne kann eine Es-Fanfare spielen? Meine Empfehlung: Richte dir ein Notensystem zunächst so ein, dass du darin alle klingenden Töne notieren kannst. Bei der B-Trompete würde das also bei E beginnen und je nach der Fertigkeiten der Musiker nach oben gehen. In diesem Notensystem mit klingenden Tönen entwickelst du das Arrangement, wie im Tutorial beschrieben. Wenn du damit fertig bist, transponierst du die einzelnen Stimmen in die Notation. Die Stimmen für die B-Trompete würdest du also einen Ganzton nach oben transponieren. Wichtig ist immer, dass du die Stimmen anschließend einmal durchspielst, denn gerade auf Instrumenten ist es manchmal schwierig, eine vermentlich einfache Melodie zu spielen. Wenn du einen Entwurf fertig hast, kannst du gerne das Kontaktformular auf capella-acacdemy.de nutzen und das Arrangement anhängen. Dann werde ich gerne mal einen Blick drauf. Wenn du weitere Rückfragen hast, gib gern Bescheid. Beste Grüße, Martin
Septimenakkorde klingen nicht immer dissonant, wenn man sie richtig anwendet. Ein Tritonus klingt eher dissonant. Quartvorhalt sagt mir nichts. Wir nennen das Sus4-Akkord im Gospelchor.
Hallo und danke für deinen Kommentar. Wenn du aus demBereich Jazz und Gospel kommst, klingen Septakkorde in der Tat nicht immer "dissonant" im sinne von "schräg". Der Begriff "Dissonanz" bezieht sich in dieser Harmonielehre-Serie auf ein "klassisches" Harmonieverständnis, bei dem eine Dissonanz immer in eine Konsonanz aufgelöst werden muss (also einen reinen Dur- oder Moll-Klang). Bei Jazz und Gospel ist es dagegen stilprägend, bestimmte Dissonanzen offen zu lassen. Da hast du vollkommen recht. Der Tritonus wird - wie du richtig schreibst - dagegen selten ohne Auflösung gelassen, weshalb er auch bei Gospelharmonien als Dissonanz empfunden wird, die einer Auflösung bedarf. Quartvorhalt und Sus4 sind gleichbedeutend und stammen lediglich aus zwei verschiedenen "Sprachen" der Harmonielehre: Quartvorhalt aus der Sprache der funktionellen Harmonielehre und des Generalbasses, Sus4 aus den englischen Akkordbezeichnungen: Sus4-Akkorde (vom Englischen suspended chords) sind Akkorde, bei denen die Terz (der mittlere Dreiklangston eines Dur- oder Mollakkords) durch eine Quarte ersetzt wird. Oft folgt danach eine Auflösung in den Dur- oder (seltener) Moll-Dreiklang auf dem gleichen Grundton. In der Videoserie habe ich durchgängig ein und die selbe Sprache für die Harmonielehre-Begriffe verwendet, um Verwirrung zu vermeiden. Ein Video, in dem ich die verschiedenen Bezeichnungsweisen mal darstelle und eine "Übersetzung" liefere, wär auf alle Fälle sinnvoll und ist für den Winter geplant. Viele Grüße und danke für dein Interesse und deine Ergänzung! Martin
Super - das ist generell eine TOP-Serie ! Merci bien. ;))
Danke für das super Feedback! Und falls mal was unklar bleibt, meld dich gerne hier in den Kommentaren. Viele Grüße, Martin
Ich möchte gern mal ein Video mit ein paar Buchempfehlungen zu Harmonilehre und Tonsatz haben.
Ich lese gerade von Wolfgang Meffert "Harmonilehre endlich verstehen"
Das Thema ist so faszinierend. Ich hab mich beim sehen Ihres Videos gefreut da ich genau wusste was es mit dem Dominantseptakkord auf sich hat 😊
Hallo, da sprichst du ein Thema an, das es in sich hat. Das Problem ist, dass ich die Erfahrung gemacht habe, dass es *DIE* Empfehlung für ein gutes Lehrbuch zur Harmonielehre nicht gibt. Es kommt (wie bei vielen Themen in der Musik und anderswo) auf die Perspektive an:
Mefferts Harmonielehre ist für jemanden, der auf der Gitarre "zu Hause" ist, sicher eine gute Wahl. Ich kenne das Buch nicht im Detail, aber einer meiner Schüler (ebenfalls Gitarrist) war sehr begeistert. Wenn du daraus etwas nehmen kannst, vielleicht zusammen mit diesem Tutorial, ist das perfekt. Der zweite Band geht dann weit über das hinaus, was in dieser Serie behandelt wird, auch wenn noch ca. 5 Videos kommen werden.
Ich für meinen Teil komme "vom Klavier" bzw. vom Chor und bin durch Musiktheorieunterricht schon recht früh mit Funktionsbezeichnungen (T, S, D...) in Berührung gekommen. Aus Hermann Grabners sehr kompakter Darstellung in "Die wichtigsten Regeln des funktionellen Tonsatzes" habe ich viele handwerkliche Hinweise zum Tonsatz genommen (also der Frage: Wie verteile ich Harmonietöne auf ein paar Chorstimmen). Allerdings ist dieses Heft nur noch antiquarisch zu bekommen. Hinzu kam bei mir einiges an Harmonielehreunterricht, von dem ich noch Mitschriften und Materialen habe.
Alle anderen Harmonielehren, die ich in der Hand hatte bzw. selbst besitze teilen sich in drei Gruppen:
1. wissenschaftliche Publikationen, die je nach Perspektive wertvolles WIssen vermitteln, aber nicht unbedingt zum Ausprobieren animieren. Dither de la Mottes Harmonielehre ist z.B. sehr hilfreich bei der harmonischen Analyse historischer Werke und hat mich einiges verstehen lassen. Für die eigene Tonsatzarbeit würde ich es dennoch nicht empfehlen, es sei denn, man möchte im Stile von historischen Vorbildern komponieren.
2. historische Literatur (z.B. Riemanns Harmonielehre), die vieles aus einer vermeintlich allwissenden Perspektive erklärt, aber die man im Kontext ihrer Entstehungszeit lesen muss.
3. Didaktische Bücher, wie auch Mefferts Harmonielehre "endlich verständlich". Hier ist die größte Frage: Welches Buch passt individuell zu deinem Vorhaben, deinen Fragen.
Wie findest du das Harmonielehrebuch, das du hast? Bzw. was fehlt Dir oder was würdest du dir mehr wünschen?
@@capellaacademy
Danke erst mal. Die Antworten die ich hier immer bekomme sind super !
Ich möchte meinem Songwriting auf die Sprünge helfen. Wenn mir ein Gitarrenriff einfällt, dann möchte ich es weiter ausbauen. Ich bin durch die klassische Gitarre mit dem typischen Klassiker Sound des Barock 'infiziert' worden und möchte genau diesen Stil weiter ausbauen und interessante Harmoniefolgen systematisch basteln können.
Wie beim Thema Terzverwandschaften. Da habe ich noch die eine oder andere Frage.
Das Buch von Meffert ist fantastisch und hat mir sehr viele aha Momente beschert.
Verstehe, dann würde ich dir empfehlen, bei dem für dich guten Buch zu bleiben und möglichst viel von den Beispielen und Übungen, die darin vorgeschlagen werden auch praktisch auszuprobieren. Terzverwandtschaften werden bereits im ersten Band behandelt. Und auch in der Videoserie hier werde ich auf das Thema noch eingehen. Beste Grüße und weiter viel Freude beim Ausprobieren und Entdecken, Martin
@@capellaacademy ja, das Buch ist sehr praktisch angelehnt.
Und die Beispiele gehe ich durch. Diese bereiten mir auch viel Freude.
Trotzdem danke fürs annehmen meiner kleinen Sorge:))
Das werde ich! :)
Musikalische Grüße
..und noch eine Frage:Ich hab mir Capella Start gekauft, um die Übungen auch am Mac ausführen zu können. Jetzt hab ich festgestellt, dass ein großer Teil der Übedateien als Tonicadateien angeboten werden. Kann ich die Tonicadateien auch in Capella Start bearbeiten? Oder brauche ich auch noch Tonic Fugata, was noch Zusatzkosten bringt? Grüße Peter
Hallo nochmal,
Was die Übedateien angeht, sind capella (start) und tonica fugata zwei alternative Übehilfen. Dass es mehrere tonica-Dateien, aber nur eine capella-Datei gibt, liegt daran, dass sich in capella alle Übe-Inhalte in einer Datei bündeln lassen. Bei tonica fugata ist es sinnvoller, für jede Übung eine eigene Datei zu verwenden, weil so die Analysefunktion von tonica ihre Stärken ausfahren kann.
Du verpasst also nichts. Auch wenn du ausschließlich mit capella start arbeitest, bekommst du alle Inhalte. Das einzige, das tonica für diesen Lehrgang an zusätzlichem Komfort bietet, ist die Analyse und Kontrolle deines Tonsatzes (neben all den anderen Funktionen von tonica). Viele Grüße, Martin
Wie schreibe ich ein Arrangement für Trrompete in B und Fanfare in ES?
Hallo Hans,
die erste Frage wäre, für wie viele Stimmen/Instrumente du schreiben willst? Soll es ein zweistimmiges Arrangement werden? Oder sind die Instrumente doppelt bzw. mehrfach besetzt?
1. Wenn du vier oder mehr Stimmen hast, kannst du diese Videoserie unmittelbar umsetzen - mit kleinen Anpassungen:
- die Stimmumfänge orientieren sich dann nicht an den Singstimmen, sondern an den Umfängen der Instrumente
- man muss die Transponierung der Instrumente beachten: Am einfachsten ist es, wenn man das Arrangement zunächst in den *klingenden* Tonhöhen schreibt. Anschließend transponiert man die einzelnen Stimmen entsprechend der Instrumente, die sie spielen sollen.
2. Wenn du ein zweistimmiges Arrangement schreiben willst, ist die Sache ein wenig komplizierter. Die meisten Harmonien bestehen aus drei oder mehr gemeinsam klingenden Tönen. Hat man nur zwei Töne, klingt nur ein Intervall. Dazu wird es in einiger Zeit ein eigenes Video geben, weil sich die verschiedenen Arrangiertechniken für zwei Stimmen nicht in einem kurzen Absatz erklären lassen. Da muss ich noch um etwas Geduld bitten.
Beste Grüße und vielen Dank für deine Frage, Martin
Das soll Für Es-Fanfare 1+2, und für Trompete in B 1+2 sein.
Dann kannst du tatsächlich mit diesem Tutorial für ein vierstimmiges Arrangement arbeiten.
Bei der Trompete weiß ich, dass wenn ein c' notiert ist, ein b erklingt. Ich nehme an, dass eine Es-Fanfare ebenfalls nach unten transponiert, nur halt eine große Sexte? Eine Frage: Welche klingenden Töne kann eine Es-Fanfare spielen?
Meine Empfehlung: Richte dir ein Notensystem zunächst so ein, dass du darin alle klingenden Töne notieren kannst. Bei der B-Trompete würde das also bei E beginnen und je nach der Fertigkeiten der Musiker nach oben gehen.
In diesem Notensystem mit klingenden Tönen entwickelst du das Arrangement, wie im Tutorial beschrieben.
Wenn du damit fertig bist, transponierst du die einzelnen Stimmen in die Notation. Die Stimmen für die B-Trompete würdest du also einen Ganzton nach oben transponieren.
Wichtig ist immer, dass du die Stimmen anschließend einmal durchspielst, denn gerade auf Instrumenten ist es manchmal schwierig, eine vermentlich einfache Melodie zu spielen. Wenn du einen Entwurf fertig hast, kannst du gerne das Kontaktformular auf capella-acacdemy.de nutzen und das Arrangement anhängen. Dann werde ich gerne mal einen Blick drauf.
Wenn du weitere Rückfragen hast, gib gern Bescheid. Beste Grüße, Martin
Septimenakkorde klingen nicht immer dissonant, wenn man sie richtig anwendet. Ein Tritonus klingt eher dissonant. Quartvorhalt sagt mir nichts. Wir nennen das Sus4-Akkord im Gospelchor.
Hallo und danke für deinen Kommentar. Wenn du aus demBereich Jazz und Gospel kommst, klingen Septakkorde in der Tat nicht immer "dissonant" im sinne von "schräg". Der Begriff "Dissonanz" bezieht sich in dieser Harmonielehre-Serie auf ein "klassisches" Harmonieverständnis, bei dem eine Dissonanz immer in eine Konsonanz aufgelöst werden muss (also einen reinen Dur- oder Moll-Klang). Bei Jazz und Gospel ist es dagegen stilprägend, bestimmte Dissonanzen offen zu lassen. Da hast du vollkommen recht.
Der Tritonus wird - wie du richtig schreibst - dagegen selten ohne Auflösung gelassen, weshalb er auch bei Gospelharmonien als Dissonanz empfunden wird, die einer Auflösung bedarf.
Quartvorhalt und Sus4 sind gleichbedeutend und stammen lediglich aus zwei verschiedenen "Sprachen" der Harmonielehre: Quartvorhalt aus der Sprache der funktionellen Harmonielehre und des Generalbasses, Sus4 aus den englischen Akkordbezeichnungen: Sus4-Akkorde (vom Englischen suspended chords) sind Akkorde, bei denen die Terz (der mittlere Dreiklangston eines Dur- oder Mollakkords) durch eine Quarte ersetzt wird. Oft folgt danach eine Auflösung in den Dur- oder (seltener) Moll-Dreiklang auf dem gleichen Grundton.
In der Videoserie habe ich durchgängig ein und die selbe Sprache für die Harmonielehre-Begriffe verwendet, um Verwirrung zu vermeiden. Ein Video, in dem ich die verschiedenen Bezeichnungsweisen mal darstelle und eine "Übersetzung" liefere, wär auf alle Fälle sinnvoll und ist für den Winter geplant.
Viele Grüße und danke für dein Interesse und deine Ergänzung! Martin