Neu gewählt ins Schöffenamt: die Kleidung (2)
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- Опубліковано 3 січ 2024
- In anderen Ehrenämtern ist es vielleicht nicht so wichtig, was man trägt. Das Schöffenamt jedoch ist ein öffentliches Amt. Schöffinnen und Schöffen sind bei Gericht nicht als Privatperson. Ein Nachdenken über die Kleidung im Amt schadet nicht und berührt sicher auch das eigene Amtsverständnis.
Die Reihe »SchöffenAkademie« bei Schöffen TV will Erfahrung, Wissen und Impulse mit denjenigen teilen, die neu im richterlichen Ehrenamt der Strafgerichtsbarkeit sind. - Jetzt bei Schöffen TV. - Folge 7: Neu gewählt ins Schöffenamt - die Kleidung (Teil 2/2)
Vier Verhandlungen im Jahr sind aber schon wenig. Ich bin neu im Amt und habe bereits Ladungen für drei Verhandlungen am AG erhalten. Ob sich dabei eine Routine einstellt, wage ich aber auch zu bezweifeln. Beim Einführungstermin vor Ort wurde uns Schöffen zum Thema Kleidung gesagt, dass wir nicht unbedingt in Hot Pants oder in Shirts mit kritischen Aufschriften erscheinen sollen, aber es ansonsten recht locker halten können. Ich habe mir trotzdem einen Blazer besorgt, ein schlichtes Kleid dazu, fertig.
Der geschlossene Eindruck einer Strafkammer habe ich kleidungsmäßig derart unterstrichen, indem ich immer einen schwarzen Anzug (die Gerichtsfarbe ist wie bei Beerdigungen SCHWARZ), ein weißes Hemd und sogar eine weiße Krawatte getragen habe. - Eine Robe für Schöffen würde manche Kleidungsexperimente neutralisieren.
Sehr gut. Bei Vorsitzenden habe ich unter der Robe Kleidungsstücke gesehen, die man in einem Gerichtssaal eigentlich nicht vermuten würde....
4mal im Jahr echt wenig ,bin neu am Amtsgericht und habe schon 11 termine fest im Jahr und am 1.Tag schon 2 verhandlungen ,aber wir bekamen nix vorgeschrieben zwecks Kleidung ist aber doch klar ,das man nicht kommt wie der letzte Lumpi😂
Sie haben bereits Ladungen zu 11 Verhandlungen?! Das wäre ungewöhnlich.
Das sind wahrscheinlich die ausgelosten Sitzungstermine. Was aber nicht heißt, dass an dem Tag tatsächlich eine Verhandlung stattfinden wird. Das zeigt sich erst durch die konkrete Ladung oder Abladung, die dann kommen sollte, wenn klar ist, dass kein Termin stattfindet, damit man sich den Tag nicht unnötig freihalten muss.
Mir stellt sich als Hilfsschöffe tatsächlich noch ein anderes praktisches Problem bei der Kleiderwahl, welches sich deutlich schlechter planen lässt. Ich bin zwar noch zu keiner Verhandlung geladen worden, aber mir wurde gesagt, dass dies auch sehr spontant erfolgen könne. Ich arbeite in einem Beruf, in dem ich "schlechter" gekleidet bin, als ich das meinem Verständnis nach als Schöffe tun würde. Wenn ich aber gerade so gekleidet bin und spontan ohne Umweg über zu Hause ins Gericht kommen soll, bleibt wohl nichts anderes übrig, als entsprechend "unpassend" gekleidet zu erscheinen, auch wenn dies meiner präferierten Kleiderwahl als Schöffe widerspricht...
Wirklich ein neuer Aspekt! Vielleicht hilft da ein "Schöffen-Jacket" im Spind auf der Arbeit? Aber wie gesagt: natürlich gibt es keine Kleidervorschrift. - Experte Hasso Lieber sagte zum Thema einmal: »Die Urteile werden auch nicht besser, wenn Schöffen Anzug tragen...«
Einfach ein neutrales Hemnd/Jacket/Hose in den Spind hängen und fertig.
@@schoeffentvIch kann den Einwand nachvollziehen, bin selbst handlungsreisender Prüfingenieur in Arbeitsschutzkleidung. Mein Dienstwagen ist mein Büro, einen Spind gibt es nicht, eine Dusche oder Umkleide erst recht nicht.
Ich bin Ersatzschöffe wider Willen. Hatte mich als "Haupt"schöffe beworben. Wenn ich spontan zu Gericht zitiert würde (und vielleicht schon morgens bei einem Kunden war), bin ich in Arbeitskleidung und evtl sogar dreckig.
Zum Glück erfolgt meine erste Verhandlung nun mit zwei Wochen Vorlauf, aber das Problem, mich in meinem Firmenauto umziehen zu müssen und hoffen zu müssen, frisch auszusehen (bin vorher definitiv bei einem Kunden), bleibt.
Danke für Ihren Einblick. Unser Rechtsstaat kann dankbar dafür sein, dass Bürger wie Sie unter diesen "erschwerten Bedingungen" das Schöffenamt übernehmen. Vielleicht können Sie Ihre "Schöffenkleidung" am Gericht deponieren?