Tolles Video, fachlich Kompetent und doch einfach erklärt. Top! Mich würde interessieren, wie deine Fruchfolge aussieht und welche Dünger zum Einsatz kommen. Grüsse Markus
Eine Fruchtfolge im herkömmlichen Sinne habe ich aufgegeben, weil mir das Wetter zu oft alles zerschiesst und ich generell flexibler reagieren muss als mit Bodenbearbeitung. Praktisch mache ich mir im Winter mal Gedanken, was im nächsten Jahr wo am besten angebaut werden sollte und versuche dann natürlich auch schon längerfristig zu denken, aber nur als Option im Hinterkopf, nicht als starrer Plan. Stickstoffdünger kommen ganz normal bisher als Harnstoff und KAS zum Einsatz, SSA dazu und dann ein stärkeres Augenmerk auf die Spurenelemente. Nix besonderes.
Moin Hartwig, freut mich zu sehen, dass jemand im Norden auch schon länger Direktsaat macht. Besonders gut gefällt mir, dass du die Schafe auf deine Äcker lässt. Alles sehr gut erklärt und gezeigt! Weiter so! 😁
Ich bin froh solch einen lebendigen Ackerboden zu sehen. Alles richtig gemacht würde ich sagen. Wunderbar zu hören wie eloquent du das Thema vermittelst! Zum Moos: Sind Moospflanzen nicht auch ein Signal für eine gewisse Stagnation im Nährstoffkreislauf? Zu den Regenwürmerröhren: Wenns mal ordentlich regnet saugt dieser Acker wohl so manche mm mehr weg und speichert das Wasser für die dürren Zeiten. Wirklich Hammer! Vielen Dank.
Dankeschön ! Ja, mit dem Moos scheiden sich die Geister - einerseits ein wichtiger Bioindikator für ein intaktes Mikro-Ökosystem, andererseits auch ein Indikator für sauren Boden, also evtl. eine Bodenversauerung auf den obersten Millimetern !? Ich weiß es auch nicht, aber allemal besser als ein klinisch sauberer Boden ohne irgendwas.....
@@hartwigcallsen126 Auf jeden Fall. Ich denke besser als bei dir kann man es ohne Tiere nicht machen. Und das ist auch schon der Knackpunkt. Das mit den Tieren wird einem in Deutschland halt nicht leicht gemacht, richtig?
@@my_permaculture Leider sehr richtig ! Tierhaltung und Fleischkonsum sind nicht das Problem, sondern Teil der Lösung bei ganzheitlichem Ansatz und nicht der üblichen eindimensionalen Betrachtung !!
@@hartwigcallsen126 Und wie! Intensiv beweidete Flächen ohne Überweidung produzieren nicht nur sehr hochwertiges Fleisch (fast schon medizinartig), sondern können schnell zu CO2 Senken werden während sie wertvolle Ökologische Rückzugsgebiete darstellen. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.
Ich sehe nur das Problem, dass bekanntlich Glyphos durch den Pflanzensaft auf die Mykoriza über geht und diese auch abtötet. Weiteres mit den üblichen Handelsdünger (Ammons., Harnstoff, Entec also NO3-Dünger insbesondere), denn genau diese sind nun mal nicht besonders förderlich für das Bodenleben. Gabe Brown hatte diesbezüglich seine Erfahrungen schmerzhaft gesammelt und diese in seinem neuen Buch einfach und verständlich niedergeschrieben. Empfehlenswerte Lektüre. :) @ Hartwig - besten Dank für deine tollen Beiträge!
Die von Ihnen genannten Probleme kann ich so nicht beobachten, aber zur genauen Untersuchung bräuchte man natürlich wissenschaftliche Methoden - gibt es dazu Untersuchungen ?? Die Frage wäre dann vor allem, wie schnell & in welchem Maße sich Mykorrhiza & Bodenleben wieder auf welches Level regenerieren, nachdem sie zuvor in welchem Umfang geschädigt wurden durch entweder eine einmalige Glyphosatanwendung oder im Vergleich dann eine mehrmalige Bodenbearbeitung & Unkrautbekämpfung als Alternative !?
Super Video, gut erklärt. Mich würde mal interessieren was jetzt wirklich weniger Klimaschädlich ist. Also Direktsaat mit Glyph wie hier oder das volle Programm mit Pflug, Egge usw. Denn Glyphosat muss ja auch hergestellt werden. Kann mir aber nicht vorstellen dass Pflug effizienter ist was den Klimashcaden angeht. Ich glaube dass ist etwas dass die Ideologen nicht einberechnen.
Der Energieaufwand zur Herstellung von Glyphosat beträgt nur einen Bruchteil dessen, was für Standard-Bodenbearbeitung aufgewendet werden muss. Außerdem setzt Bodenbearbeitung ja große Mengen an CO2 aus dem Boden frei durch Humusabbau - ist seit langem belegt und dokumentiert u.a. von Don Reicosky aus USA, einfach mal googeln.
@@hartwigcallsen126 Danke. Gibts da auch Zahlen zur Herstellung? Dann könnte man das mal in einem VIdeo alles zusammen präsentieren. Ist halt wieder was das politisch nicht gewollt ist Glyphosat weiter erlaubt zu lasssen. Die Bundesregierung wurde gefragt warum sie es verbieten wollen und die Antwort war so im Sinne: "Weil es alle Pflanzen zerstört und damit die Artenvielfalt" Als wenn der Pflug dies nicht tun würde. Und dabei braucht der Traktor noch Unmengen Sprit. Ich hab das selbst mal verglichen in dem ich auf einem Raps Acker Glyphosat gespritzt hab und auf dem anderen den Grubber genommen hab um den Ausfall Raps zu bekämpfen. Auf dem Grubber Acker musste ich drei mal grubbern um alles wegzukriegen. Glyphosat dagegen musste ich nur einmal anwenden und der Ausfall war erledigt. Für mich steht daher schon lange fest dass das von allein daher schon Klimafreundlicher ist. Auch die Glyphosat Menge pro qm hab ich berechnet. 5L\ha sind lediglich 0,0005 L pro qm. Also absolut lächerlich. Da Sikkation eh schon lange verboten ist gibt es meiner Meinung nach keinen Grund mehr das Mittel auf die Liste zu setzen. Aber wenn man es tut sollte man so konsequent sein und sämtliche Importe aus Ländern die das erlauben zu verbieten. Ins Bier kommt es ja nur weil Braugerste importiert wird aus solchen Ländern die damit anders umgehen als wir EU Landwirte. Was Humus angeht hab ich sogar ein Fachbuch hier über Humusaufbau.
Moore Unidrill und Horsch CO mit GEN-Opener, je nach Bedingung. Humus: schwer zu fassen, die Werte steigen, variieren aber wie ein Schrotschuss ums Ziel .....
Ein gutes system. Mechanisch willst ja eigentlich garnicht die oberfläche bearbeiten und mit den ganzen mulch oben drauf vermutlich garnicht so einfach. Da fährst dir den striegel direkt voll. Das einzige was ich mir vorstellen könnte wäre ein aerostar rotation oder ein rotari star von Einbock da die nicht so leicht verstopfen. Darf ich fragen mit was für einem gerät oder gerätekombination du die direktsaat vollziehst?
(Stroh-)Striegeln nach der Ernte geht gut, falls mal nötig, mechanische Unkrautbekämpfung im Frühjahr mit Striegel oder Rollhacke ist ein no-go !! Einerseits, weil es im unbearbeiteten Direktsaat-Boden nicht gut funktionieren würde und andererseits würde damit großer Schaden an der Biodiversität angerichtet werden - siehe bitte die anderen Videos "Ackerlebensraum ...." und "Feldlerche ...." u.a. !!! Als Sämaschinen benutze ich eine Moore Unidrill mit Scheibenscharen und eine Horsch CO mit schmalen Zinkenscharen, je nach Notwendigkeit.
Braucht man tatsächlich 1 mal jährlich glypho ?meiner Meinung nach lässt sich das durch den Wechsel von blattfrucht/halmfrucht und winterung/sommerung (und körnerleguminosen) und den dazugehörigen Herbiziden regeln . Wenn du Noch passende zwischenfrüchte baust Dann gibts da auch keine Probleme für die folgefrucht. Denn wenn du zb Erbsen baust und dann winterweizen rein sähst, dann kannst du Ausfallerbsen und ggf. die zwischenfrucht einfach raus spritzen ... Gruß Louis
Grundsätzlich hast Du recht und genau das ist das Ziel und die Anstrengung, das System immer weiter zu verbessern. In der Praxis sieht es dann aber oft so aus, dass z.B. die Erbsen auf den Kuppen nicht schnell genug dicht gemacht haben und reichlich Unkraut & Ungras drin ist, das zur Ernte richtig loswächst und danach erst recht. Da sät man dann in kniehohes Unkraut den Weizen - und dann ?? Blattaktive Mittel gibt es für viele Unkräuter & -gräser zwar, die meisten wirken aber nur im Jugendstadium ausreichend. Zudem gibt die Zulassungssituation nicht immer eine Herbstanwendung her, so dass man dann bis zum Frühjahr warten müsste, wenn das im Herbst schon kniehohe Unkraut mit riesen-Wurzeln so richtig loslegen kann und dem Weizen, der jetzt Licht, Platz und Nährstoffe braucht, genau das nimmt !! Außerdem braucht man dann meist mehrere Mittel / Wirkstoffe und ggfs. auch wiederholte Anwendungen, um DAS noch in den Griff zu bekommen. Ich fahre immer öfter sehr gut mit genau dem anderen Weg : einmal Glyphosat vor Saat und dann auf die "normalen" Herbizide verzichten ! VA-Herbizide im Herbst setze ich nur noch in Gerste ein und kann im Frühjahr auch oft auf einen Herbizideinsatz verzichten, vielleicht nochmal gegen Klette was machen, das war`s dann.
Tolles Video und gute Erklärung, bzw. Aufklärung zum Thema Glyphosat! Gute Bodenbedeckung mit Ernterückständen, verwenden Sie zum Drillen eine Cross Slot?
Anscheinend nicht, sonst wäre es ja nicht da ..... Glyphosat ist doch sowieso kein Totalherbizid, das alle Pflanzen tötet - es werden ja einige Pflanzen nicht von Glyphosat erfasst, Moos gehört anscheinend auch dazu.
Hältst Du es für ausgeschlossen, dass Glyphosat durch die Wurzeln aufgenommen werden kann und über diesen Weg in einer inaktiven / der Pflanze nicht schädlichen Weise (vergleichbar mit inaktivem Impfstoff) bis zur Frucht vordringen und dort für die entsprechenden Rückstandsmengen sorgen könnte?
Gerne. Ich wollte damit sagen, dass in DS alleine schon die Wahrscheinlichkeit, dass ein Glyphosat-Molekül bis zur Wurzel vordringen kann, erheblich geringer ist als bei Bodenbearbeitung - unabhängig von der Möglichkeit, ob es überhaupt aufgenommen werden kann oder nicht ! Glyphosat ist ein synthetisches Molekül aus einer natürlich vorkommenden Stoffgruppe (Phosphonate, Glycin (Aminosäure)) und damit der "Natur" nicht völlig unbekannt - damit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es schon lange Organismen gibt, die es zerlegen möchten. Außerdem macht das zentrale Phosphor-Molekül es rel. interessant für die Natur / Evolution, es zu recyceln / zerlegen, da das Angebot von P begrenzt ist, die Nachfrage in der Natur aber groß. Glyphosat ist also kein "Frankenstein"-Molekül, sondern rel. naturnah, so dass ein schnelles und vollständiges Recyceln dieses Moleküls in der Natur sehr wahrscheinlich erscheint. Evolutionär betrachtet zumindest.
Um diese wichtige Frage auch für mich beantworten zu können, habe ich eine Probe meines geernteten Getreides in einem Labor auf Glyphosat analysieren lassen, jetzt kam das Ergebnis: kein Glyphosat nachweisbar !!
@@hartwigcallsen126 besten Dank für Deinen Einsatz! Ist nicht selbstverständlich, vor allem nicht, dass Du Dein Wissen und Deine Erfahrungen hier teilst. Dazu passen Udo Pollmers Ausführungen, dass vermeintlich gefundene Rückstände wohl auf Reinigungsmittel zurück gehen: ua-cam.com/video/hHzWhpcloU4/v-deo.html
Die Übergangsphase des Bodens und die Lernphase des Bauern ist kritisch und kann teuer sein - so war es bei mir, vor allem wenn das Wetter nicht mitspielt (zu nass). Man muss schon einen langen Atem und das langfristige Ziel vor Augen haben, sonst kann man schnell enttäuscht sein. Aber das kommt auf ganz viele Faktoren drauf an, es gibt keine Patentrezepte und pauschale Aussagen, leider. Die einen haben vom ersten Tag an gleiche oder bessere Erträge und bei anderen gibt es auch mal Tiefschläge. Aber mittlerweile gibt es schon allerhand Erfahrungen, so dass man vielleicht nicht mehr alle Fehler wiederholen muss, wenn man sich gut informiert und von anderen Ratschläge annimmt.
@@hartwigcallsen126 Das genau meinte ich. Denn am Ende des Tages musst du mit deiner Arbeit dich und deine Familie ernähren. Der Verbraucher in Deutschland will nämlich keine Spritzmittel, keine Witschaftsdünger und die Kuh oder das Schwein sollten am besten auch nix ausscheiden. Die Regale bei Lidl und Aldi sollen aber trotzdem immer prall sein. Nur bezahlen will das alles niemand. Ganz zu schweigen von der Gesellschaftlichen Anerkennung für deine Arbeit. Darum hat es mich interessiert ob sich das rechnet.
@@christianwuggazer1262 Das stimmt. Wenn ich bis zur Rente noch möglichst viel Geld mit möglichst wenig Arbeit & Kopfzerbrechen verdienen wollte, würde ich auch keine Direktsaat machen. Aber ich bin Bauer und denke in Generationen - wobei die positiven Effekte ja schon nach wenigen Jahren sicht- und messbar sind .... nur eben nicht im Geldbeutel, zumindest nicht sicher.
@@hartwigcallsen126 Freut mich wenn es Leute gibt die so denken. Unser Grund und Boden ist ein nicht nachwachsendes Gut. Ich besitze nur ein paar Hektar und betreibe das mehr oder weniger als Hobby. Ich muss eben nicht davon leben. Aber ich sehe das schon auch ein bisschen wie du. Ich komme nur eben aus einer ganz anderen Ecke Deutschlands, sonst würde ich mir das vor Ort mal angeschaut.
Glyphosat wird generell wohl recht schnell abgebaut. In einem biol. aktiven Boden umso schneller, da es in der Natur für (fast) jeden Stoff einen Mikroorganismus gibt, der diesen zersetzen kann. Das zentrale Phosphor-Atom im Glyphosat-Molekül macht es rel. attraktiv für Mikroorganismen, dieses Molekül zu verwerten. Meine Erklärung, aber ich bin kein Wissenschaftler....
Leider keine Antwort.?. Aber es gibt tatsächlich Wasserschutzgebiete z.B LK Gifhorn wo Maßnahmen wie Zwischenfrüchte nur mit Bodenbearbeitung umgebrochen werden muß. Schon fraglich das Ganze. Dadurch wieder Rückkehr zur Wühlerei. Ost Niedersachsen, Sand, Trockenheit. Danke für die guten Berichte
Dann hat Dir unsere Natur & Umwelt zu danken ! Aber unbedingt den Zusammenhang zum System Direktsaat mit erklären, DAS ist der Punkt und der alles entscheidende Unterschied, der Glyphosat zum festen Bestandteil der Lösung macht !
@@stefuz171 Wenn Sie mir bitte erklären können wie das geht, würde ich es sofort machen !! Habe bisher noch keinen Weg gefunden, ohne Glyphosat in meinem maritim-feucht-kühlem Klima Direktsaat betreiben zu können, da es keine vergleichbaren Alternativen gibt. Bitte erklären Sie es mir genauer, dann probiere ich das aus !! Danke.
@@hartwigcallsen126 an der landwirtschaftsschule in zolikofen läuft seit 20 jahren ein direcksat versuch. seit 2008 wird wenn möglich auf glyphosat verzichtet.
@@hartwigcallsen126 hir noch ein link zur ofizielen seite www.vol.be.ch/vol/de/index/landwirtschaft/landwirtschaft/bodenschutz/bodenzustand/dauerbeobachtungsflaecheoberacker.html
Super Video und Erklärung!
Finde das echt interessant, würde gerne mehr sehen zu dem Betrieb, Maschinen und Direktsaat.
Tolles Video, fachlich Kompetent und doch einfach erklärt. Top! Mich würde interessieren, wie deine Fruchfolge aussieht und welche Dünger zum Einsatz kommen. Grüsse Markus
Eine Fruchtfolge im herkömmlichen Sinne habe ich aufgegeben, weil mir das Wetter zu oft alles zerschiesst und ich generell flexibler reagieren muss als mit Bodenbearbeitung. Praktisch mache ich mir im Winter mal Gedanken, was im nächsten Jahr wo am besten angebaut werden sollte und versuche dann natürlich auch schon längerfristig zu denken, aber nur als Option im Hinterkopf, nicht als starrer Plan.
Stickstoffdünger kommen ganz normal bisher als Harnstoff und KAS zum Einsatz, SSA dazu und dann ein stärkeres Augenmerk auf die Spurenelemente. Nix besonderes.
Moin Hartwig, freut mich zu sehen, dass jemand im Norden auch schon länger Direktsaat macht.
Besonders gut gefällt mir, dass du die Schafe auf deine Äcker lässt.
Alles sehr gut erklärt und gezeigt! Weiter so! 😁
Danke!
Ich bin froh solch einen lebendigen Ackerboden zu sehen. Alles richtig gemacht würde ich sagen. Wunderbar zu hören wie eloquent du das Thema vermittelst! Zum Moos: Sind Moospflanzen nicht auch ein Signal für eine gewisse Stagnation im Nährstoffkreislauf? Zu den Regenwürmerröhren: Wenns mal ordentlich regnet saugt dieser Acker wohl so manche mm mehr weg und speichert das Wasser für die dürren Zeiten. Wirklich Hammer! Vielen Dank.
Dankeschön !
Ja, mit dem Moos scheiden sich die Geister - einerseits ein wichtiger Bioindikator für ein intaktes Mikro-Ökosystem, andererseits auch ein Indikator für sauren Boden, also evtl. eine Bodenversauerung auf den obersten Millimetern !? Ich weiß es auch nicht, aber allemal besser als ein klinisch sauberer Boden ohne irgendwas.....
@@hartwigcallsen126 Auf jeden Fall. Ich denke besser als bei dir kann man es ohne Tiere nicht machen. Und das ist auch schon der Knackpunkt. Das mit den Tieren wird einem in Deutschland halt nicht leicht gemacht, richtig?
@@my_permaculture Leider sehr richtig !
Tierhaltung und Fleischkonsum sind nicht das Problem, sondern Teil der Lösung bei ganzheitlichem Ansatz und nicht der üblichen eindimensionalen Betrachtung !!
@@hartwigcallsen126 Und wie! Intensiv beweidete Flächen ohne Überweidung produzieren nicht nur sehr hochwertiges Fleisch (fast schon medizinartig), sondern können schnell zu CO2 Senken werden während sie wertvolle Ökologische Rückzugsgebiete darstellen. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.
Wie lange betreibst du/ihr schon Direktsaat ohne Bodenbearbeitung?
Seit 10 Jahren
Ich sehe nur das Problem, dass bekanntlich Glyphos durch den Pflanzensaft auf die Mykoriza über geht und diese auch abtötet. Weiteres mit den üblichen Handelsdünger (Ammons., Harnstoff, Entec also NO3-Dünger insbesondere), denn genau diese sind nun mal nicht besonders förderlich für das Bodenleben. Gabe Brown hatte diesbezüglich seine Erfahrungen schmerzhaft gesammelt und diese in seinem neuen Buch einfach und verständlich niedergeschrieben. Empfehlenswerte Lektüre. :) @ Hartwig - besten Dank für deine tollen Beiträge!
Die von Ihnen genannten Probleme kann ich so nicht beobachten, aber zur genauen Untersuchung bräuchte man natürlich wissenschaftliche Methoden - gibt es dazu Untersuchungen ??
Die Frage wäre dann vor allem, wie schnell & in welchem Maße sich Mykorrhiza & Bodenleben wieder auf welches Level regenerieren, nachdem sie zuvor in welchem Umfang geschädigt wurden durch entweder eine einmalige Glyphosatanwendung oder im Vergleich dann eine mehrmalige Bodenbearbeitung & Unkrautbekämpfung als Alternative !?
Super Video, gut erklärt. Mich würde mal interessieren was jetzt wirklich weniger Klimaschädlich ist. Also Direktsaat mit Glyph wie hier oder das volle Programm mit Pflug, Egge usw. Denn Glyphosat muss ja auch hergestellt werden. Kann mir aber nicht vorstellen dass Pflug effizienter ist was den Klimashcaden angeht. Ich glaube dass ist etwas dass die Ideologen nicht einberechnen.
Der Energieaufwand zur Herstellung von Glyphosat beträgt nur einen Bruchteil dessen, was für Standard-Bodenbearbeitung aufgewendet werden muss.
Außerdem setzt Bodenbearbeitung ja große Mengen an CO2 aus dem Boden frei durch Humusabbau - ist seit langem belegt und dokumentiert u.a. von Don Reicosky aus USA, einfach mal googeln.
@@hartwigcallsen126 Danke. Gibts da auch Zahlen zur Herstellung? Dann könnte man das mal in einem VIdeo alles zusammen präsentieren. Ist halt wieder was das politisch nicht gewollt ist Glyphosat weiter erlaubt zu lasssen. Die Bundesregierung wurde gefragt warum sie es verbieten wollen und die Antwort war so im Sinne: "Weil es alle Pflanzen zerstört und damit die Artenvielfalt" Als wenn der Pflug dies nicht tun würde. Und dabei braucht der Traktor noch Unmengen Sprit. Ich hab das selbst mal verglichen in dem ich auf einem Raps Acker Glyphosat gespritzt hab und auf dem anderen den Grubber genommen hab um den Ausfall Raps zu bekämpfen. Auf dem Grubber Acker musste ich drei mal grubbern um alles wegzukriegen. Glyphosat dagegen musste ich nur einmal anwenden und der Ausfall war erledigt. Für mich steht daher schon lange fest dass das von allein daher schon Klimafreundlicher ist. Auch die Glyphosat Menge pro qm hab ich berechnet. 5L\ha sind lediglich 0,0005 L pro qm. Also absolut lächerlich. Da Sikkation eh schon lange verboten ist gibt es meiner Meinung nach keinen Grund mehr das Mittel auf die Liste zu setzen. Aber wenn man es tut sollte man so konsequent sein und sämtliche Importe aus Ländern die das erlauben zu verbieten. Ins Bier kommt es ja nur weil Braugerste importiert wird aus solchen Ländern die damit anders umgehen als wir EU Landwirte.
Was Humus angeht hab ich sogar ein Fachbuch hier über Humusaufbau.
Welche Direktsaatmaschine benutzt du?
Wie viel Humus haben deine Böden im Schnitt? oder wie viel hast du aufgebaut?
Moore Unidrill und Horsch CO mit GEN-Opener, je nach Bedingung. Humus: schwer zu fassen, die Werte steigen, variieren aber wie ein Schrotschuss ums Ziel .....
@@hartwigcallsen126 in welchem Bereich bewegt sich der Humusaufbau/Jahre?
Ein gutes system. Mechanisch willst ja eigentlich garnicht die oberfläche bearbeiten und mit den ganzen mulch oben drauf vermutlich garnicht so einfach. Da fährst dir den striegel direkt voll. Das einzige was ich mir vorstellen könnte wäre ein aerostar rotation oder ein rotari star von Einbock da die nicht so leicht verstopfen. Darf ich fragen mit was für einem gerät oder gerätekombination du die direktsaat vollziehst?
(Stroh-)Striegeln nach der Ernte geht gut, falls mal nötig, mechanische Unkrautbekämpfung im Frühjahr mit Striegel oder Rollhacke ist ein no-go !! Einerseits, weil es im unbearbeiteten Direktsaat-Boden nicht gut funktionieren würde und andererseits würde damit großer Schaden an der Biodiversität angerichtet werden - siehe bitte die anderen Videos "Ackerlebensraum ...." und "Feldlerche ...." u.a. !!!
Als Sämaschinen benutze ich eine Moore Unidrill mit Scheibenscharen und eine Horsch CO mit schmalen Zinkenscharen, je nach Notwendigkeit.
Braucht man tatsächlich 1 mal jährlich glypho ?meiner Meinung nach lässt sich das durch den Wechsel von blattfrucht/halmfrucht und winterung/sommerung (und körnerleguminosen) und den dazugehörigen Herbiziden regeln . Wenn du Noch passende zwischenfrüchte baust Dann gibts da auch keine Probleme für die folgefrucht. Denn wenn du zb Erbsen baust und dann winterweizen rein sähst, dann kannst du Ausfallerbsen und ggf. die zwischenfrucht einfach raus spritzen ...
Gruß Louis
Grundsätzlich hast Du recht und genau das ist das Ziel und die Anstrengung, das System immer weiter zu verbessern.
In der Praxis sieht es dann aber oft so aus, dass z.B. die Erbsen auf den Kuppen nicht schnell genug dicht gemacht haben und reichlich Unkraut & Ungras drin ist, das zur Ernte richtig loswächst und danach erst recht. Da sät man dann in kniehohes Unkraut den Weizen - und dann ?? Blattaktive Mittel gibt es für viele Unkräuter & -gräser zwar, die meisten wirken aber nur im Jugendstadium ausreichend. Zudem gibt die Zulassungssituation nicht immer eine Herbstanwendung her, so dass man dann bis zum Frühjahr warten müsste, wenn das im Herbst schon kniehohe Unkraut mit riesen-Wurzeln so richtig loslegen kann und dem Weizen, der jetzt Licht, Platz und Nährstoffe braucht, genau das nimmt !!
Außerdem braucht man dann meist mehrere Mittel / Wirkstoffe und ggfs. auch wiederholte Anwendungen, um DAS noch in den Griff zu bekommen.
Ich fahre immer öfter sehr gut mit genau dem anderen Weg : einmal Glyphosat vor Saat und dann auf die "normalen" Herbizide verzichten ! VA-Herbizide im Herbst setze ich nur noch in Gerste ein und kann im Frühjahr auch oft auf einen Herbizideinsatz verzichten, vielleicht nochmal gegen Klette was machen, das war`s dann.
Tolles Video!
Tolles Video und gute Erklärung, bzw. Aufklärung zum Thema Glyphosat!
Gute Bodenbedeckung mit Ernterückständen, verwenden Sie zum Drillen eine Cross Slot?
Nein, das Feld war mit einer Moore Unidrill gesät. Alternativ habe ich noch eine Zinkensämaschine.
Hallo, eine Frage zu dem Moos ,
nimmt das Moss kein Schaden wenn mit Glyphosat gespritzt wird ?
Anscheinend nicht, sonst wäre es ja nicht da .....
Glyphosat ist doch sowieso kein Totalherbizid, das alle Pflanzen tötet - es werden ja einige Pflanzen nicht von Glyphosat erfasst, Moos gehört anscheinend auch dazu.
Hältst Du es für ausgeschlossen, dass Glyphosat durch die Wurzeln aufgenommen werden kann und über diesen Weg in einer inaktiven / der Pflanze nicht schädlichen Weise (vergleichbar mit inaktivem Impfstoff) bis zur Frucht vordringen und dort für die entsprechenden Rückstandsmengen sorgen könnte?
@@hartwigcallsen126 ok, Danke für Deine Einschätzung!
Gerne. Ich wollte damit sagen, dass in DS alleine schon die Wahrscheinlichkeit, dass ein Glyphosat-Molekül bis zur Wurzel vordringen kann, erheblich geringer ist als bei Bodenbearbeitung - unabhängig von der Möglichkeit, ob es überhaupt aufgenommen werden kann oder nicht !
Glyphosat ist ein synthetisches Molekül aus einer natürlich vorkommenden Stoffgruppe (Phosphonate, Glycin (Aminosäure)) und damit der "Natur" nicht völlig unbekannt - damit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es schon lange Organismen gibt, die es zerlegen möchten. Außerdem macht das zentrale Phosphor-Molekül es rel. interessant für die Natur / Evolution, es zu recyceln / zerlegen, da das Angebot von P begrenzt ist, die Nachfrage in der Natur aber groß.
Glyphosat ist also kein "Frankenstein"-Molekül, sondern rel. naturnah, so dass ein schnelles und vollständiges Recyceln dieses Moleküls in der Natur sehr wahrscheinlich erscheint. Evolutionär betrachtet zumindest.
Um diese wichtige Frage auch für mich beantworten zu können, habe ich eine Probe meines geernteten Getreides in einem Labor auf Glyphosat analysieren lassen, jetzt kam das Ergebnis: kein Glyphosat nachweisbar !!
@@hartwigcallsen126 besten Dank für Deinen Einsatz! Ist nicht selbstverständlich, vor allem nicht, dass Du Dein Wissen und Deine Erfahrungen hier teilst. Dazu passen Udo Pollmers Ausführungen, dass vermeintlich gefundene Rückstände wohl auf Reinigungsmittel zurück gehen: ua-cam.com/video/hHzWhpcloU4/v-deo.html
Sehr interessant. Wie sieht das ganze finanziell aus? Durch weniger Maschineneinsatz sinken die Kosten, aber wie sieht's mit Ertrag und Qualität aus?
Die Übergangsphase des Bodens und die Lernphase des Bauern ist kritisch und kann teuer sein - so war es bei mir, vor allem wenn das Wetter nicht mitspielt (zu nass). Man muss schon einen langen Atem und das langfristige Ziel vor Augen haben, sonst kann man schnell enttäuscht sein. Aber das kommt auf ganz viele Faktoren drauf an, es gibt keine Patentrezepte und pauschale Aussagen, leider. Die einen haben vom ersten Tag an gleiche oder bessere Erträge und bei anderen gibt es auch mal Tiefschläge. Aber mittlerweile gibt es schon allerhand Erfahrungen, so dass man vielleicht nicht mehr alle Fehler wiederholen muss, wenn man sich gut informiert und von anderen Ratschläge annimmt.
@@hartwigcallsen126 Das genau meinte ich. Denn am Ende des Tages musst du mit deiner Arbeit dich und deine Familie ernähren. Der Verbraucher in Deutschland will nämlich keine Spritzmittel, keine Witschaftsdünger und die Kuh oder das Schwein sollten am besten auch nix ausscheiden. Die Regale bei Lidl und Aldi sollen aber trotzdem immer prall sein. Nur bezahlen will das alles niemand. Ganz zu schweigen von der Gesellschaftlichen Anerkennung für deine Arbeit. Darum hat es mich interessiert ob sich das rechnet.
@@christianwuggazer1262 Das stimmt. Wenn ich bis zur Rente noch möglichst viel Geld mit möglichst wenig Arbeit & Kopfzerbrechen verdienen wollte, würde ich auch keine Direktsaat machen. Aber ich bin Bauer und denke in Generationen - wobei die positiven Effekte ja schon nach wenigen Jahren sicht- und messbar sind .... nur eben nicht im Geldbeutel, zumindest nicht sicher.
@@hartwigcallsen126 Freut mich wenn es Leute gibt die so denken. Unser Grund und Boden ist ein nicht nachwachsendes Gut. Ich besitze nur ein paar Hektar und betreibe das mehr oder weniger als Hobby. Ich muss eben nicht davon leben. Aber ich sehe das schon auch ein bisschen wie du. Ich komme nur eben aus einer ganz anderen Ecke Deutschlands, sonst würde ich mir das vor Ort mal angeschaut.
Interessantes Video, aber würden Zuckerrüben oder Kartoffeln überhaupt in so ein System passen ?
Rüben müssten ganz gut machbar sein, Kartoffeln sind in der Tat ein Problem.
@@hartwigcallsen126 Ich mache kartofeln in ein striptill/dammkultur system, mit vinter begrünung, im Dänemark.
@@@klausnrregardpetersen8253 Interessant ! Begrünung ist immer gut und kann sicher viel Bodenschäden durch Pflanzen und Roden vermindern !?
Ich freue mich auf weitere Videos.
sehr interessant - danke für diesen Beitrag und die Aufklärung Herr Callsen !! Falls Sie mal Namibia als Reiseziel wählen, melden Sie sich bitte !!
Genau das ist der Weg. Kennen Sie schon das Interview zwischen LW Alexander Klümper und Dr. Theo Friedrich? ua-cam.com/video/0Lu3fLEM93c/v-deo.html
Tolles Video, habe so einen lebendigen Acker nich nie gesehen. Aber meine Feagw: Reichert sich Glyphosat oder deren Abbauprodukte nicht im Boden an?
Glyphosat wird generell wohl recht schnell abgebaut. In einem biol. aktiven Boden umso schneller, da es in der Natur für (fast) jeden Stoff einen Mikroorganismus gibt, der diesen zersetzen kann. Das zentrale Phosphor-Atom im Glyphosat-Molekül macht es rel. attraktiv für Mikroorganismen, dieses Molekül zu verwerten. Meine Erklärung, aber ich bin kein Wissenschaftler....
Gute Initiative von Dir - Daumen hoch
Hallo, wir dürfen glyphosat nicht anwenden!
Warum nicht ?? Wo kommen Sie denn her ?? Welche Alternativen hat Ihre Regierung Ihnen denn eröffnet ??
Leider keine Antwort.?. Aber es gibt tatsächlich Wasserschutzgebiete z.B LK Gifhorn wo Maßnahmen wie Zwischenfrüchte nur mit Bodenbearbeitung umgebrochen werden muß.
Schon fraglich das Ganze. Dadurch wieder Rückkehr zur Wühlerei. Ost Niedersachsen, Sand, Trockenheit. Danke für die guten Berichte
mit Hilfe deines Videos versuche ich zum Thema Glyphosat aufzuklären. Danke!
Dann hat Dir unsere Natur & Umwelt zu danken !
Aber unbedingt den Zusammenhang zum System Direktsaat mit erklären, DAS ist der Punkt und der alles entscheidende Unterschied, der Glyphosat zum festen Bestandteil der Lösung macht !
Direktsaat ist auch weitgehend ohne glyphosat möglich.
@@stefuz171 Wenn Sie mir bitte erklären können wie das geht, würde ich es sofort machen !!
Habe bisher noch keinen Weg gefunden, ohne Glyphosat in meinem maritim-feucht-kühlem Klima Direktsaat betreiben zu können, da es keine vergleichbaren Alternativen gibt.
Bitte erklären Sie es mir genauer, dann probiere ich das aus !! Danke.
@@hartwigcallsen126 an der landwirtschaftsschule in zolikofen läuft seit 20 jahren ein direcksat versuch. seit 2008 wird wenn möglich auf glyphosat verzichtet.
@@hartwigcallsen126 hir noch ein link zur ofizielen seite
www.vol.be.ch/vol/de/index/landwirtschaft/landwirtschaft/bodenschutz/bodenzustand/dauerbeobachtungsflaecheoberacker.html
Glyphosat ist nicht gerade Natur freundlich
Welche Alternative empfehlen Sie dann ??
@@hartwigcallsen126 Füß hoch legen un Bier trinken