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Solche Winterweizen (!)-Erträge nach Mais/Rüben habe ich hier auch gehört, wo sonst 9-10 to kommen. War ein extrem besonderes Jahr, unabhängig vom Anbausystem, meine ich !? Gerste nach Weizen wird Probleme geben mit Weizendurchwuchs zur Ernte, wenn der Sommerweizen nicht sicher abfriert.

@@hartwigcallsen126 Weizendurchwuchs hatte ich bei der Mulchsaatgerste auch ein wenig, er aber schon gut reif bei der Gerstenernte wodurch nix grünes zu sehen war. Wann würdest du Wintergerste in Direktsaatverfahren säen? Normalerweise ist hier ja 20. September so ein Termin um zu starten. In Direktsaat in den Anfangsjahren dann ne Woche bis 10 Tage früher!?

@@TioPablitoGaviria Ja, genau: 7-10 (-14) Tage früher säen als bei Bodenbearbeitung ! Und das wohl dauerhaft, nicht nur in den Anfangsjahren.

@@hartwigcallsen126 Wie ist da deine Erfahrung bezüglich Gelbverzwergungsvirus? Frühsaaten sollen ja tendenziell wesentlich anfälliger sein.

@@TioPablitoGaviria Kommt ja auf den Blattlaus-Zufliug drauf an .... ich setze ja seit >10 Jahren keine Insektizide mehr ein, weil sich das immer wieder im ökologischen Gleichgewicht selbst regelt - aber wenn der Nachbar viele Virus-Läuse hat und die rüberfliegen, kann es schonmal eine Infektion geben. Muss man individuell aus der Situation und dem Bauch heraus entscheiden.

Ja, das wird immer wieder diskutiert. Ich strebe an, 2mal in 3 Jahren Kalk zu streuen, jeweils 0,8 - 1,2 to/ha. Da es ja obenauf liegen bleibt, sind Kalkkrümel sehr lange sichtbar, bis sie zerlaufen.

Kommt halt immer auf das Potential des Standorts an.

In den ersten Jahren sind Schnecken bei feuchter Witterung ein Problem, es dauert einige Jahre, bis sich ein neues ökologisches Gleichgewicht eingependelt hat und die Prädatoren die Schnecken auf niedrigem Niveau halten. So ein nasser Winter ist daher in mehrerer Hinsicht eine Herausforderung und ein Problem, da haben auch bei mir die Schnecken sichtbare Schäden auf einigen Stellen gemacht.

Das ist gegen jede Logik, Vernunft und wissenschaftliche Erkenntnis.

Es scheint so zu sein, dass genau diese Kombination aus der Interaktion Tier-Pflanze-Boden das Entscheidende ist. Ich glaube nicht, dass sich das mechanisch nachahmen lässt durch z.B. mähen, verfestigen, Gülle-/Mistausbringung, etc.

Wenn z. B. Schafe die Zwfr. abweiden: fehlen nachher nicht die Nährstoffe, die in der Zwfr. „zwischengelagert“ wurden, der Kulturpflanze? Ein Teil ist natürlich noch da (der Kot der Schafe) aber die Tiere haben ja einen Teil des Aufwuchses in Wachstum „umgewandelt“. Dieser Anteil an Nährstoffen fehlt dann im Vergleich zu einer nicht Beweidung. Oder ist die „Kacke“ soviel mehr wert?

@@DominikPamann-tn2rg Grundsätzlich ist es natürlich richtig, dass auch die Schafe so wie jede andere Form der "Ernte" einen Teil der Nährstoffe mitnehmen. Andererseits bewirkt eine biologische Aktivierung des Bodens ja auch eine höhere Mobilisierung von vorher im Boden festgelegten Nährstoffen. Mir sind dazu aber keine Zahlen oder Versuchsanstellungen bekannt.

Ok, vielen Dank für die Info.

Ihre Aussage zum Pflügen ist zwar die überwiegende Lehrbuchmeinung und auch nicht falsch, aber nur eindimensional gedacht. Die Direktsaat beinhaltet ganzheitliches Denken und ebensolche Lösungen auf Basis natürlicher Vorgänge : Wenn der Boden unbearbeitet und mit der Perma-Mulchauflage bedeckt bleibt, vervielfacht sich u.a. der Regenwurmbesatz und die biologische Aktivität im Boden nimmt zu. Beides sorgt für eine schnellere und vollständigere Zersetzung des organischen Materials als Trägermaterial für einige pilzliche Schaderreger. Das ist der eine Effekt, dass die Menge pilzlicher Erreger durch direkten Abbau der Pilze und Abbau des Trägermaterials langfristig geringer ist als in einem Pflugsystem, wo die Pilzsporen vergraben und so konserviert werden. Der andere ist, dass Pflanzen in einem ungestörten Boden vitaler und gesünder wachsen und so mehr Abwehrkräfte gegen Pilzerreger haben. Außerdem ist eine weitere Fruchtfolge eine der Grundprinzipien für Direktsaat, was ebenfalls Pilzdruck senkt und Pflanzengesundheit steigert. Insgesamt beobachte ich bei mir einen geringeren Pilzdruck, was in meinem feucht-maritimen Klima aber nicht so deutlich in Form von Fungizideinsparungen zum Tragen kommt wie bei Kollegen in trockeneren / kontinentaleren Lagen.

Ja, ich konnte das Jahr über sehr selten, aber immer mal wieder 2 Eltern mit einem Jungen auf unseren Flächen sehen. Die haben sich von der Einzelfläche im Video jetzt 2 km in die Nähe unseres Hofes verlagert, wo mehrere zusammenhängende Direktsaat-Flächen sind. Jetzt meldete der Jagdpächter vor 5 Wochen die Sensation: eine Kette von 14 Rebhühnern mitten in diesen Direktsaat-Flächen gesichtet ! 🙂👍👍

Wenn Bodenbearbeitung unterbleibt, bleibt auch das Bodenmikrobiom intakt, insbesondere die Bodenpilze bleiben erhalten, während bearbeitete Böden stark Bakterien-dominant sind. Der Keimreiz entsteht u.a. durch diese Bakterien-Dominanz, d.h. die Unkräuter keimen, um den Schaden am Boden zu beheben und durch Wurzelexsudate v.a. auch Bodenpilze zu fördern. Die uralte Beobachtung, dass nach jeder Bodenbearbeitung eine Auflauf-Welle von neuen Unkräutern keimt, verwechselt also Korrelation mit Kausalität. Bitte beachten Sie dazu auch diese Videos von meinen Äckern: ua-cam.com/video/BLjGp-4ltbA/v-deo.html ua-cam.com/video/magdpCWprgI/v-deo.html

Wie lange der ZF-Aufwuchs für wieviel Tiere reicht, ist immer unterschiedlich. Die Biomasse ist je nach Wuchsbedingungen jedes Jahr anders, dann haben wir schon mal im November Frost bekommen, so dass einzelne Arten abgefroren sind und den Restbestand z.T. unter sich begraben haben - mögen die Schafe auch nicht. Oder es wurde so nass, dass wir die Schafe auf trittfesteres Grünland holen mussten, oder oder ..... Eine ZF zum abweiden ist absolut "nice to have" und toll für den Boden - wenn alles passt .... Ich würde die aber nie fest einplanen als Futtergundlage, s.o. Deshalb aus meiner Erfahrung im November / Dezember von der ZF abweiden, was geht und ab Weihnachten genug Grünland zur Verfügung haben. Manchmal geht die ZF nur bis November, manchmal bis Januar - es kommt eben drauf an ....

@@hartwigcallsen126 danke für die Antwort. Arbeite auf meinen Betrieb auch nach den grundsätzen der regenerativen landwirtschaft. Dieser zweig noch dazu würde mir sehr gut gefallen. Ich werde dran bleiben und mal klein anfangen mit den tieren. Wahrscheinlich schon im frühling. Lg

25kg Erbse und 25 kg Bohne 2 Wochen vor der Rapssaat ausgesät. Frieren normalerweise ab.

1 kg/ha Glyphosat, Deutsches Weidelgras ist etwas zäher.

@@hartwigcallsen126 wie sieht es mit dieser Methode 2030 aus ist das dann noch möglich und gibt es Alternativen

@@christiangzn4592 Dauerhafte Direktsaat ist nur möglich, wenn es auch dauerhaft eine Möglichkeit gibt, ohne mechanischen Bodeneingriff den vorhandenen Bewuchs jeder Größe, jeder Dichte & jeden Alters sicher abzutöten zur neuen Aussaat. Dieses Verfahren muss folgende Eigenschaften haben: - darf die neue Saat nicht beeinträchtigen - darf Insekten (Nützlinge) nicht schädigen - darf Moose, Algen, Flechten, etc. nicht schädigen - darf Bodenpilze & Bodenmikroorganismen nicht schädigen - darf Regenwürmer nicht schädigen - sollte mit möglichst wenig Energie- & Zeitaufwand hergestellt & angewendet werden (u.a. Klimaschutz) - muss schnell abgebaut werden oder darf keine schädlichen Rückstände hinterlassen Das erste & bisher einzige Verfahren, dass diese Kriterien alle erfüllt, ist das Herbizid Glyphosat. Solange es keine gleichwertige oder bessere Alternative gibt, wird nach meiner Erfahrung dauerhafte Direktsaat auf kaum einem Standort möglich sein.

@@hartwigcallsen126 aber es ist doch so das 2030 es verboten sein soll oder nicht

@@christiangzn4592 Übermorgen wird in Brüssel vom zuständigen Ausschuss abgestimmt über die von der EU-Kommission vorgeschlagene Verlängerung der Glyphosat-Zulassung in der EU um 10 Jahre. Stand heute ist, dass die Anwendung in Deutschland nach dem 15.12.2023 nicht mehr zulässig ist. Wir müssen abwarten und hoffen.

Nimm einen Spaten und schau in den Boden. Du siehst erst mal Regenwürmer, aber mit Lupe entdeckst Du mehr, jetzt ein Mikroskop ... in Hartwigs Boden leben 8 Tonnen Lebewesen pro Hektar. Jetzt mach das gleiche bei einem X - beliebigen Biobauern. Na?

Selbstverständlich ! Das schlimmste für Bodengesundheit ist Bodenbearbeitung, sobald diese unterbleibt, wird alles biologische / ökologische besser. Glyphosat ist das Mittel zum Zweck, dass diesen Verzicht auf Bodenbearbeitung ermöglicht Vielleicht gibt es eines Tages Möglichkeiten, den Altbewuchs noch besser zu beseitigen, dann wäre das natürlich zu bevorzugen - bis dahin müssen wir das beste & unschädlichste nehmen, das wir haben: Glyphosat.

Vollkommen richtig. Wer das Gegenteil behauptet, hat keine Ahnung

EasyCare / Exlana

ist in der Landwirtschaft schwierig umzusetzen daher ist es eher das maximal mögliche. Für Mischkulturen gibt es meines Wissens nach keine großen Abnehmer.

@@michaelbitz3613 ich weiß, die große Chance für Weidetiere, die können mit Vielfalt umgehen und sie verwerten...

@@lgvgo ja mit 100% mobgrazing könnte man die 5 Prinzipien am besten abbilden, aber der Fleischverzehr ist ja rücklaufig und Pflanzliche Produkte muss auch irgendwer erzeugen daher denke ich ist man hier mit der Direktsaat auf dem richtigen Weg.

@@michaelbitz3613 ja absolut! Aber eben mit dem abweiden von Gründung und Untersaaten...

@@lgvgo gestaltet sich bei uns ohne Tiere etwas schwierig, vielleicht leg ich mir irgendwann mal eine kleine Herde zu aber das wird dann nix vollflächiges. Aber prinzipiell haben sie natürlich Recht.

Ja.

Einfach ausprobieren, da kann ich keine Angaben zu machen. Habe eher so eingezäunt, wie es von Feldgröße, -zuschnitt und Zaunlänge am meisten Sinn macht und dann die Schafe reingenommen, die da sind und solange gelassen, bis sie unzufrieden wurden .... Nicht unnötig kompliziert machen, würde ich sagen.

Danke für den Hinweis - dass es da in diesem Jahr große Sortenunterschiede gibt, ist mir bekannt. Reform hatte ich hingeschrieben, weil da was stehen muss - tatsächlich baue ich Sortenmischungen an, dies war Informer, Reform, Elixer, Knut und Ponticus als späte Sorten (Fallzahlen 174 - 243 sek, geerntet am 15.8.) in der gezeigten Saatgutanalyse. Ich habe als frühe Sorten Chevignon, Talent und Rumor in Mischung (Fallzahl 94 - 99 sek, geerntet am 11.8.), die mit 96% Feldaufgang aus dem Labor kam. An der höheren Fallzahl von stabileren Sorten liegt es also nicht. Hätte ich im Video erwähnen sollen, aber dann wär`s noch länger geworden ....

ok@@hartwigcallsen126

Tut mir leid, aber (Grünen-)Politiker sind i.d.R. nicht zugänglich für solche Wahrheiten, da gibt es keine Bereitschaft, die eigene Karriere aufs Spiel zu setzen, und sich einzusetzen oder gar seinem Gewissen folgend abzustimmen. Ich und andere Direktsäer haben genug Politiker auf Direktsaat-Feldern gehabt, die völlig begeistert & einsichtig waren und dann kurz darauf nichts mehr davon wissen wollten und MdBs sogar mit ihrer Fraktion für den Glyphosat-Ausstieg gestimmt haben. Mit den etablierten Parteien & Politikern wird es wohl leider keine Transformation unserer Landwirtschaft hin zu Conservation Agriculture geben, auch wenn das weltweit in vielen Ländern erfolgreich vorgemacht wird und 100mal logisch und offensichtlich ökologisch besser ist. Noch ist der öffentliche Druck nicht groß genug und solange Medien & NGOs das deckeln, indem die mit ihrer Reichweite das Gegenteil behaupten oder suggerieren, wird sich das nicht viel ändern. Aber Du hast recht: so kann es doch nicht weitergehen ?

Wahnsinn....Danke für deine Arbeit, Standhaftigkeit und Ehrlichkeit und der im Bubble.

Wenn es denn sachliche Argumente dagegen gäbe, würde ich diese ja auch annehmen, wenn sie zutreffend wären. Der Fairness halber will ich darauf hinweisen, dass ich im persönlichen Dialog (v.a. bei Twitter) seltenst unsachliche Argumente oder gar Beleidigungen erlebe auf meine Erklärungen, mit denen ich ja i.d.R. objektiv auf unsachliche Darstellungen zu reagieren versuche. Dann kommt meistens keine Antwort mehr, u.a. um meiner "Gegendarstellung" weniger Reichweite zu geben.

Ja, das würde mich auch interessieren ..... Natürlich gibt es eine Bubble von (überregionalen) Kollegen, in der ich mich austausche und i.d.R. auch auf Interesse & Unterstützung treffe. Aber generell glaube ich, dass auch nach 15 Jahren Direktsaat noch mehr über mich als mit mir gesprochen wird. Das ist aber überall in der Welt so unter Kollegen & Nachbarn.

Danke, da fällt mir ein, dass ich vergessen habe, auf die im Umkehrschluss logischerweise vorhandene Gesundheitsgefahr durch Nahrungsmittel aus Aquakulturen oder Unterglasanbau auf sterilisierten Nährsubstraten hinzuweisen - weil dort ja kein Bodenmikrobiom vorhanden ist. Die Links finden sich hier in meinem Twitter-Thread unter "Human Health" : twitter.com/HartwigCallsen/status/1646037808065257473

Grundsätzlich richtig. Mein Kenntnisstand ist aber, dass dauerhafte Direktsaat als System im Bio-Ackerbau nicht möglich ist, bzw. in Deutschland noch nicht erfolgreich umgesetzt werden konnte. Wenn Sie mir praktizierende Bio-Direktsäer nennen können, werde ich mich gerne damit beschäftigen. Bei meinem Vergleich ging es darum, die "durchschnittliche Praxis" der verschiedenen Anbausysteme miteinander zu vergleichen und darzustellen.

Ertrag war 6 to, womit ich sehr zufrieden bin in diesem Jahr. Wieder deutlicher Bodenunterschied: in den feuchten & humosen Senken waren Hülsen ohne Ende und auf den höheren Stellen (wo ich das Video gemacht habe) war es dünner.

Dass es so klingt, ist ein subjektives Empfinden und dies wiederum ist das schöpferische Ergebnis einer gezielten psychologisch beeinflussenden Berichterstattung. Entrenchment ist eine dieser Methoden - siehe das Video "Die Wahrheit über Glyphosat und Biodiversität" ua-cam.com/video/v8TwgVf_zrQ/v-deo.html Dagegen hilft nur die Berichterstattung über die Wahrheit und immer wieder die Wahrheit, so wie in diesem Video.

Danke. Baue Hybridsorte mit Kohlhernie-Toleranz an.

Danke. Beides: die Bohnen sind mit der Unidrill gesät und der Raps mit dem Zinken.