Stimme Ihrem Urteil voll und ganz zu zu. Ich habe das Werk schon vielmals gelesen, ich empfinde auch so große Freude und Genuß an dieser Sprache, am Ambiente, an den Personen. Der Roman ist wie eine Symphonie, die nan immer wieder mit größtem Genuss hört/ liest.
Ich lese diesen Roman jetzt zum zweiten Mal. Und zwar auf Deutsch, weil ich vor sechs Jahren noch nicht so viel Erfahrung mit der deutschen Sprache hatte, um mit so einem Meisterwerk konfrontiert zu werden. Das ist eins der Meisterwerke, das wirklich die ganze Person mit sich nimmt... Ich glaube, Thomas Mann hat uns 'Hans' als eine Art Projektionsfläche geschenkt. Deshalb, glaube ich, reißt dieser Roman den Leser in so hohem Grade mit. Ich musste damals eine längere Pause mit dem Lesen dieses Romans machen, sodass es sich wirklich so anfühlte, als wären schon sieben Jahre vergangen wenn man den ganzen Roman durchgelesen hat. Und ich muss zugeben, ich habe heftig geweint! "Den Lindenbaum" kenne ich seitdem auswendig, und immer wieder wenn ich mir das Stück anhöre, bekomme ich Tränen in den Augen. Und für diese Tränen bin immer sehr dankbar. Thomas Mann spornt mich an, als Person geistig immer weiter zu wachsen, und ich bin unheimlich froh, daß ich es vorhabe, sein ganzes Werk sorgfältig zu studieren. Obwohl ich glaube, nur ein Leben würde nicht reichen, alle Weisheiten hinter den Metaphern zu entdecken. P. S. Deinem Video werde ich morgen meine ganze Aufmerksamkeit schenken. Ich war sehr froh, als ich gesehen habe, dass du auch Thomas Manns Werk analysierst. Grüße aus Belgrad
Vielen Dank für dieses Video. Dieser Roman zählt wirklich zu meinen Lieblingsbüchern. Die filmische Umsetzung aus dem Jahr 1981, mit Christoph Eichhorn als Hans Castorp, gefiel mir auch besonders gut.
Ich habe eben den Zauberberg fertig erklommen. Bei mir hat es glaube ich 4-5 Monate gedauert. Du hast hier auf jeden Fall das mit Abstand beste Review, egal ob auf Deutsch oder Englisch abgeliefert, vor allem, weil du den Zauberberg (mutmaßlich versteht sich; ich jedenfalls stimme fast komplett überein, welchen Wert das auch immer haben mag) so gut verstanden hast. Jedem, dem der Zauberberg ungeheuer ist, kann ich nur sagen: Keine Angst, es ist ein tolles Buch, welches mit Mühe erklommen werden muss, diese aber auch belohnt. Und wer nach den ersten 1-2 Diskussionen zwischen Settembrini und Naphta nachfolgende ähnliche Diskussionen überfliegt, bekommt einen immense Zugewinn an Lesefreude und verliert kaum eigentlichen Inhalt des Buches. (Ich habe mich durchgequält in der Angst etwas zu verpassen, aber es ist extrem mühsam) Danke!
Hammer, wie du alles das auf den Punkt bringst, was mich an dem Buch auch so fasziniert hat. Hans Castorp und die anderen Figuren begleiten mich seit Jahren.
Ich kreise auch um den Zauberberg wie der Mond um einen Planeten. Und zwar seit Jahren. Das hast Du sehr gut beschrieben. Ich habe tatsächlich auch dieses Bild vom Speisesaal im Kopf, mit dem Gemurmel und Gelächter und Klappern des Bestecks. Und immer sitzen alle guten alten Bekannten an den Tischen. Ich liebe diese Figuren. Allesamt. Das hat wirklich etwas Ewiges.
Ich wünschte, ich hätte es genau so beschrieben wie du es jetzt getan hast. Exakt dieses Bild, ein Buchgestirn, um dessen lärmende Bewohner und abgelebten Jahre ich kreise, wollte ich aufbauen. Du hast die treffenderen Worte gefunden. Grüße
...😊 ich finde Deine Videos - und natürlich auch die der anderen Booktuber - toll, weil mir da eben überhaupt erst solche Gedanken kommen. Mit dem Zauberberg ist es aber wirklich etwas Besonderes. Da ist Thomas Mann etwas Eigenartiges gelungen. Ich habe auch festgestellt, dass viele Gedankengänge, die ich habe und deren Ursprung ich eigentlich immer mir selbst zugeschrieben habe, eigentlich aus dem Buch stammen. Ich habe das anscheinend in einer sehr prägenden Phase das erste Mal gelesen.
Endlich mal eine Besprechung, in der jemand auch so verliebt in das Buch ist wie ich. Wer nicht genug vom Zauberberg bekommen kann, dem ist auch das Hörspiel aus dem Jahr 2000 zu empfehlen, das im Hörverlag erschienen ist.
Ich bin jetzt erst einmal angenehm geplättet, sowohl von deiner überaus ambitionierten Besprechung, inclusive dramatische Lesung ( Wunderbar inszeniert! Bekommen deine Schüler auch ab und an Kostproben, kann für diese nur motivierend sein. ), als auch dein Austausch in den Kommentaren mit Sophie !! Ich gebe es unumwunden zu : Seit den 80zigern, eine aus meiner Sicht mäßige Abiprüfung im Deutsch-Lk mit Manns' ,,Tristan und Isolde"/Vgl.,, Tod in Venedig", habe ich Manns' Schriften nur noch mit spitzen Fingern angefasst./: Ich brauchte einen ganz laaangen Anlauf, bis ich mit der Lektüre zu ,, Buddenbrocks" wieder den Einstieg fand. Über die Sprache und seine Charakterzeichnungen hat er mich wieder bekommen. Dann im letzten Jahr ,,Der Zauberberg". Daran ist Sophie auch nicht ganz unschuldig. ;) Keine Frage, ein Meilenstein, der der wiederholten Lektüre bedarf. Die Wortgefechte Settembrini / Naphta haben mich auch ganz schön gefordert, zuweilen auch ermüdet. Habe sehr gehofft, dass du Hans' Schneeszene erwähnst, die mir auch sehr in Erinnerung blieb, wie auch die Tür zuschlagende Clawdia ( nicht mein liebster Charakter). Kennst du die Verfilmung? Falls du kein Problem mit bereits im Geist visualisierten Charakteren zum Roman hast, sei dir die Verfilmung von 1982 sehr ans Herz gelegt. Ich habe mich dabei ein ums andere Mal köstlich amüsiert! Herzliche Grüße, Gamze
Eine wirklich gelungene Buchbesprechung und so detailliert. Mir ist das zur Gänze nicht alles bewusst geworden beim lesen. Ich las es mit Sophie und weiteren tollen Menschen in einer Leserunde. Dafür ist der Roman auch wirklich gut geeignet. Gehört für mich zu den Büchern, die man öfter lesen sollte um auch nur die Hälfte des Schatzes zu bergen.
Danke dir! Mir ist, vermute ich, auch vieles noch nicht ganz klar. Da muss man wohl akribisch ran und lesend wie ein Archäologe Schicht für Schicht freilegen, aber darauf habe ich auch Lust. Während der "Vorbereitung" zu diesem Video habe ich aber schon wieder Lust für den nächsten Durchlauf bekommen. Eine Fundgrube und Freund fürs Leben, finde ich auch.
Sehr Geil .. hast mich wieder drauf gebracht , weil er nämlich hier liegt und für den richtigen Moment am verstauben war.. werd ich demnächst durchnehmen ;)
Hallo Max, beim googeln zu meinem Zauberberg-Projekt bin ich jetzt über dieses archäologische Fundstück auf Deinem Kanal gestolpert und konnte der Versuchung nicht widerstehen, an Deiner Begeisterung von der ersten bis zur letzten Minute teilzuhaben. Chapeau, - sehr gekonnt gemacht, dieses Mammutwerk in einer Viertelstunde Überblicksvortrag den Zuschauenden schmackhaft zu machen! Tja, vor den Dialogen zwischen Settembrini und Naphta habe ich in der Tag ein bisschen Respekt. Aus früherer Lektüre erinnere ich mich, da auch so manches Mal etwas ratlos gewesen zu sein. Zum Glück bin ich da in meinem aktuellen Schneckentempo noch nicht angekommen, habe also noch ein bisschen Zeit, mich warmzulaufen. Liebe Grüße, David
Hallo David, dieses Museumsstück hat wohl noch dokumentarischen Wert, bei einer erneuten Zauberberg-Lektüre freue ich mich dann darauf, sie mit deinen detaillierten Videos zu flankieren. Ich wünsche dir weiterhin viel Freude mit dem guten Thomas! Liebe Grüße
Da überlegte ich schon, ob ich dich beim 1. Thomas-Mann-Video nicht schamlos dazu drängen sollte, noch ein Video zum Zauberberg zu machen und da machtest du es ganz von selbst. Ich bin ja erfreut. Aber damit provozierst du nun leider, mich auch noch elendig lang über meinen Lieblingsklassiker in deutscher Sprache zu verbreiten... Und gut zu sehen, dass sich niemand beim Zauberberg wirklich kurzfassen kann, bei mir sind es nur schlappe 17 Minuten geworden. Melanie schrieb bereits, dass wir das Buch in einer gemeinsamen Leserunde angingen, wir sind aber alle unterschiedlich schnell gewesen, für mich ist seitdem der 27. Juli immer ein kleiner Gedenktag für das erstmalige Beenden dieses gewaltigen Meisterwerks. Dein Video kam also auch perfekt zeitlich abgestimmt. Schlurfende Schritte und schlagende Türen, eindeutig Frau Chauchat! Fehlen nur noch die Kirgisenaugen! ;) Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie als Figur wirklich "mochte". Die 'exotische' Frau, die sich irgendwie interessant macht und eigentlich allen den Kopf verdreht, finde ich als Typus nicht so spannend, dass mich die Figur großartig eingenommen hätte. Aber das Hans lieber ein Röntgenbild, als ein kleines Portrait von ihr aufbewahrt, machte alles wieder interessanter. Ein bisschen makaber, aber jemandes "Inneres" zu kennen, macht die Medizintechnik offensichtlich möglich in der Zeit. Das Röntgen muss ohnehin wie Zauberei auf die Patientinnen gewirkt haben... Der Zeitsog, wie du es nennst, war für mich sehr besonders. Allein der ewige Winter dort oben! Wenn Thomas Mann auch eines schafft, dann, dass er Alltag beschreibt, das können Döblin, Fontane und Co auch, aber bei diesem exklusiven, isolierten Sanatoriumssetting können die anderen nicht mithalten. Zudem kann Hans auch nirgendwo anders hin, alles außerhalb des Sanatoriums wirkt doch etwas feindlich - bei dem Schneetraum habe ich sehr um Hans' Leben gebangt. /: Und es ist ohnehin fraglich, wie die Patientinnen nach Jahren in dieser Klinik jemals wieder in der normalen Welt zurechtkämen. Hach, Peeperkorns reiche Wortschwälle! Ich habe manchmal an Loriots Bundestagsrede denken müssen. ;) Und hast du deine Rezension wirklich über die Bühne gebracht, ohne über Thomas Manns vielfach spekulierte Sexualität zu sprechen und wie sich das in seinen Figuren niederschlägt? ;) Also nein. Ich war ohnehin überrascht, wie überpräsent das Thema im Buch ist. Nicht nur, dass ein "erotisches Lehrwerk" die Runde macht im Sanatorium, nein, Hans hat noch seine wunderschöne Bleistift-Erinnerung an einen Jungen aus seiner Kindheit/Jugend und das russische Ehepaar, das neben Hans wohnt, nimmt die ehelichen Pflichten nach Hans' Empfinden viel zu häufig war. Ach, die Erheiterung darüber! Wie erging es dir mit Hans Castorps Beziehung zu Joachim? Ich war am Anfang so betroffen, als es hieß, dass sie sich nie mit Vornamen anredeten und dann gibt es doch eine emotionale Stelle, an der zumindest Hans ihn mit seinem Namen anredet. So sehr Thomas Mann mich auch amüsiert hat mit dem Buch, fürs Herz war es ganz beklemmend und traurig, manch einmal. Auch dass er solang auf einem BERG weilt, wo er doch aufs Meer soll, aufs Meer als Schiffsbauingenieur, aber "Ocean Steamships" bleibt als Buch unangetastet... Für dich war es letztes Jahr vermutlich auch die allererste Lektüre des "Zauberbergs"? Ich überlege schon, ob ich eine nochmalige Lektüre ins nächste Jahr schiebe oder noch 3-5 Jahre warte... entweder um es kurz vor meinen eigenen 30ern zu lesen oder perfekt zum Zauberg-Jubiläum 2024. Grübeleien! ;) Wahrscheinlich packt mich die Lust direkt morgen... ich sehe schon. Mit reiferem Alter erhoffe ich mir zumindest noch etwas mehr Klarheit über die Naphta-Settembrini-Kapitel und natürlich möchte ich bis dahin noch anderes von Thomas Mann lesen. :) Ich hätte ja auch einfach ein herzliches "Danke für das Video" schreiben können, aber das würde dem Video ja gar nicht gerecht. Stattdessen also: Befindlichkeitsprosa von einer, die sich nicht kurzfassen kann, wenn jemand über Lieblingsautoren und Lieblingswerke spricht. Большое спасибо (Bol'shoye spasibo) sagt der Russe glaube ich... Vielen Dank.
Hallo Sophie, ich hatte durchaus erwartet und auch erhofft, dass du eine elendig lange Antwort schreiben würdest - darum geht’s ja schließlich! ^^ Übrigens weiß ich selbstverständlich sehr genau, wie lang dein Video über den Zauberberg ist, da ich es ja im Vorfeld meines eigenen Videos etwa 20 Mal geschaut habe. Deinen Ansatz der „5 Gründe für“ finde ich auch bemerkenswert, aber ich stehe eben immer sehr auf Themenblöcke, die ich ausbauen und so den Roman als Ganzes erklären kann. Zumindest versuche ich es so. Beim Zauberberg fiel es mir allerdings sehr schwer, auch nur die wichtigsten Motive alle unterzubringen (ja, der herrliche zweifache Stiftpenis und der liebe Hippe fehlen natürlich, auch Hans` plötzliche Begeisterung für die Opern). Da musste ich vor der schieren Masse der Themen einfach kapitulieren. Außerdem fühle ich mich beim Videodreh nach einer Weile so seltsam gehetzt, weil ich daran denke, eben schon 10 oder 15 oder 20 Minuten geredet zu haben. Dann breche ich oftmals viel zu hastig ab, ohne die entscheidenden, die wirklich relevanten Sätze zur Einordnung gesagt zu haben. Doof. Kennst du das auch? Beim Zauberberg hätte ich zum Beispiel gerne noch erwähnt, wie diese Eindrücke alle auf den recht passiven Hans einprasseln und ihn somit schon bereichern (du hattest ihn ja einen Antihelden genannt, das geht mir zwar zu weit, aber er ist halt phlegmatisch), nur um dann nach sieben Jahren Belehrung und „Gesundung“ mit einem unsinnigen Knall zu sterben. Außerdem einzigartig finde ich auch Manns Erzählersouveränität, findest du Mann in der Hinsicht nicht auch genial? Wie gekonnt und vielschichtig er seine Exkurse über alles Mögliche einzustreuen pflegt, ohne dabei je selbstverliebt zu wirken. Dass er die Exkurse so gut wie immer auf seine Protagonisten „überblendet“, sodass klar wird, dass Hans jetzt aber nicht so viel über die Zeit versteht wie er, der Erzähler. Und wie uns als Leser dieses Verfahren dazu bringt, uns augenblicklich mit dem Protagonisten zu solidarisieren! Wie fein Mann mit Humor umgehen kann, wie brüllend komisch seine gleichzeitig so wortgewaltige Schreibe ist! Dass er sich über seine Protagonisten zwar regelmäßig amüsiert, sie aber immer prinzipiell ernst nimmt! Dein Projekt zur wiederholten Lektüre teile ich also natürlich auch, hoffentlich noch einige Male in meinem Leben. Auch wenn ich es, ebenso wie du, im Sommer gelesen habe, könnte ich es mir eigentlich sehr gut als Winterlektüre vorstellen. Vielleicht merke ich mir mal vor, dass ich es in den Weihnachts- oder Winterferien aufschlage. Darauf, dann hier eine erneuerte Rezension mit neuen Blickrichtungen und Eindrücken einzustellen, freue ich mich schon. Und auch auf dein dann hoffentlich ebenso folgendes Video: Der Zauberberg II. Vielleicht können wir uns da ja auch kurzschließen. Mit Sicherheit werden wir uns dann auch so viel Reife und Schläue angefressen haben, dass wir sogar Naphta folgen können, jaja, ganz bestimmt… ^^ Ladne, maschina savut komnata! 😉 Grüße
Die gegenseitige Beeinflussung und Manipulation klappt also erstaunlich gut. Und warum ist ausgerechnet dein "Zauberberg"-Video das einzige, in dem ich nicht erwähnt werde? Ich fühle mich natürlich tödlich beleidigt, wo es doch um eines meiner Lieblingsbücher geht. ;) Haha. Als ich mich damals an eine Video-Rezension zum "Zauberberg" machte, war die 1. Intention "mach es den Leuten nicht zu schwer, damit sie verstehen, wovon das Buch in etwa handelt und dann lass deine wahnsinnige Begeisterung nur in kleinen Dosen heraus, damit dich keiner für einen fanatischen Thomas-Mann-Fan hält". ;) Jetzt ist es eines der beliebtesten Videos auf meinem Kanal, verstehe das einer. Ich glaube, der Perfektionist in dir wird am Ende immer etwas finden, das er gern noch hinzugefügt hätte. All die wichtigen Punkte, die man vergisst oder rausschneidet. Habe gerade erst über 30 Minuten Dostojewski-Material runtergekürzt und bin mir sicher, dass mich jetzt niemand mehr verstehen wird. Der Antiheld wird er für mich immer bleiben. Ich kann mich mit seinem Typus trotz allem identifizieren, mag aber vor allem seine merkwürdigen Schwächen, die er unumwunden zugibt und wie sehr er sich dann zum Kranken machen lässt - eigentlich völlig absurd, aber damit tritt er (vielleicht das 1. Mal in seinem Leben) in eine interessante Gesellschaft ein, die für ihn soviel verheißt. Und ja... wozu die 7 Jahren der Wissensanhäufung, wenn sie nie zur "praktischen" Anwendung kommen? Der Erzähler im Zauberberg hatte mich ab den 1. Seiten schon gefangen. Diese feine ironische Distanz. Hans, ein mittelmäßiger Allerweltstyp, der da eingesetzt wird und aus dem alles besondere herausgekitzelt wird und über den sich der Erzähler trotzdem ein wenig lustig macht. Bei den Buddenbrooks hatte mich der Humor schon überzeugt, aber beim Zauberberg ists nochmal besser.
Du hast es geschafft! Jetzt möchte ich das Buch unbedingt lesen und anschließend zu diesem Video zurückkehren :) So wie du es beschreibst, klingt es einfach unheimlich amüsant und vielschichtig. Die anstrengenden Dialoge zwischen Naphta und Settembrini machen mir nun weniger Sorgen, weil sie offenbar nicht zwingend erforderlich sind um das Buch verstehen und genießen zu können. Vielen Dank für diese mitreißende Besprechung!
Juhu, ich habe dem Zauberberg eine neue Leserin beschert! ^^ Das freut mich ehrlich sehr. Naphta wirst vermutlich auch du verabscheuen lernen, aber sein gehässiges Gesülze lässt sich mit etwas Willenskraft zumindest ertragen. Viel Spaß beim Lesen, ich hoffe sehr, dass du die vielen Ebenen genießen wirst!
Sie machen das wunderbar 👌 ich liebe den Zauberberg -Thomas Mann und seinen Kosmos - wie Sie Alles analysieren (mit schöner, warmer Stimme) Ihr Kanal ist eine Offenbarung für mich - bin durch UA-cam Suche nach Allem über Christa Wolf auf Sie "gestoßen" und "jetzt geht's los" auf Entdeckungsreise- Alles von Ihnen nachhören Ganz ganz toll freu mich 😊
Ich glaube, Mann spielt gerne mit den jungschen Archetypen. Clawdia ist eigentlich Hans' Anima, er hat sie in der wahren Welt gefunden, sich erinnernd an das Leihen von Pribislav's Bleistift. Ich meine damit nicht, dass nur Manns Neigungen zu Homoertik dazu beigetragen haben. Es gibt viele zwischenmenschliche Beziehungen, die eine gründliche Analyse verdienen. Das ist warum dieser Roman so viele andere übertrifft: In seiner Komplexität, in seiner Vielschichtigkeit, in der Gestaltung der Protagonisten. Ich hätte noch viel davon zu sagen..... Den "Zaubeberg" gründlich zu analysieren ist wie an einer prestigen Universität zu studieren. :) Ich freue mich auf die Anreise von Peeperkorn, er ist mir als eine sehr rätselhafte Figur in Erinnerung geblieben. Ich schreibe noch später, heute habe ich Lust, mich ein bisschen mehr mit diesem Roman zu beschäftigen. Danke ;) Grüße
...castorp&pollux... ja, also ich bin schon mal erleichtert, dass nicht nur mir die Unterhaltungen Settembrinis und Naphtas unverständlich erschienen. Ausserdem habe ich es selten erlebt, dass der Protagonist schlauer ist als der Leser. Ich habe ein miserables Lesegedächtnis, kann mich aber an die ganzen 7 Jahre sehr „lebhaft“ erinnern. ich meine ich habe 4-5 mal „tod eines bienenzüchters“ gelesen und hab keine ahnung mehr. Ausserdem fand ich es erstaunlich, dass Thomas Mann offenbar an Geisterbeschwörungen glaubt, schliesslich handelt es sich beim Zauberberg um einen Bildungsroman. Klasse Video im Übrigen!
@@KainUndAbelBooks Campbell hat es immer "ClaWdia" ausgesprochen in seinen Lektüren. Aber hier im Internet scheinen sich die Meinungen zu spalten. Ich bin jetzt dabei mir den Zauberberg als Hörbuch anzuhören, und Gert Westphal spricht es auch "ClaWdia" aus, also beliebe ich erstmal dabei. Aber im Grunde ist es ja egal wie man ihren Namen ausspricht, man weiss ja von wem die Rede ist. LG : )
Vielen Dank für das Video. Man bekommt eine gute Vorstellung von dem Roman. Eine Anregung: Vielleicht könntest Du (bei aller Begeisterung für das Buch 🙂) in Deinen Videos doch etwas langsamer sprechen. Ich fand es dann doch etwas anstrengend, Dir zu folgen, und fühlte mich fast "überfahren".
Danke für deinen Kommentar, Hans. Ja, Hast und Hektik sind die großen Fußangeln meiner alten Videos. Am deutlichsten in meiner Rezi zu Dostojewskijs "Dämonen". Anfängergedanke: Was ich zu sagen habe, ist unwichtig, daher mach ich es schnell. Liebe Grüße
@@KainUndAbelBooks Ich habe mittlerweile Dein Video zu Anna Karenina gesehen. Ich nehme alles zurück. Da passt (für mich) die Redegeschwindigkeit perfekt! 🙂
Du solltest den „Mann ohne Eigenschaften“ von Musil lesen, dann hast du einen vielschichtigeren und komplexeren Roman in deutscher Sprache, als wie es ein Thomas Mann durch den „Zauberberg“ hervorgebracht hat!
@@katharinawellentin2965 Puh, das ist ja jetzt die Frage nach der Dimension der Betrachtung. Die Entwicklungen, die zum Ausbruch führten, hatten aber schon begonnen, oder? Also Kolonialstreit, Militarismus, Ressentiments gegenüber anderen Staaten, Nationalchauvinismus etc.
"Mit sofortiger Wirkung beglaubige ich, Maximilian von und zu KainundAbel, die Inauguration des Zauberbergs als wirkmächtigster und bester deutscher Roman." Leipzig hinter den sieben Hügeln, 21.11.
Stimme Ihrem Urteil voll und ganz zu zu. Ich habe das Werk schon vielmals gelesen, ich empfinde auch so große Freude und Genuß an dieser Sprache, am Ambiente, an den Personen. Der Roman ist wie eine Symphonie, die nan immer wieder mit größtem Genuss hört/ liest.
Ich lese diesen Roman jetzt zum zweiten Mal. Und zwar auf Deutsch, weil ich vor sechs Jahren noch nicht so viel Erfahrung mit der deutschen Sprache hatte, um mit so einem Meisterwerk konfrontiert zu werden.
Das ist eins der Meisterwerke, das wirklich die ganze Person mit sich nimmt... Ich glaube, Thomas Mann hat uns 'Hans' als eine Art Projektionsfläche geschenkt. Deshalb, glaube ich, reißt dieser Roman den Leser in so hohem Grade mit. Ich musste damals eine längere Pause mit dem Lesen dieses Romans machen, sodass es sich wirklich so anfühlte, als wären schon sieben Jahre vergangen wenn man den ganzen Roman durchgelesen hat. Und ich muss zugeben, ich habe heftig geweint! "Den Lindenbaum" kenne ich seitdem auswendig, und immer wieder wenn ich mir das Stück anhöre, bekomme ich Tränen in den Augen. Und für diese Tränen bin immer sehr dankbar.
Thomas Mann spornt mich an, als Person geistig immer weiter zu wachsen, und ich bin unheimlich froh, daß ich es vorhabe, sein ganzes Werk sorgfältig zu studieren. Obwohl ich glaube, nur ein Leben würde nicht reichen, alle Weisheiten hinter den Metaphern zu entdecken.
P. S.
Deinem Video werde ich morgen meine ganze Aufmerksamkeit schenken. Ich war sehr froh, als ich gesehen habe, dass du auch Thomas Manns Werk analysierst.
Grüße aus Belgrad
Ein großartiger Roman,ich habe ihn mehrmals gelesen bzw. gehört. Danke für diesen informativen Beitrag.
Danke! „Der Zauberberg“ ist mein Lieblingsroman von Thomas Mann.
Vielen Dank für dieses Video. Dieser Roman zählt wirklich zu meinen Lieblingsbüchern. Die filmische Umsetzung aus dem Jahr 1981, mit Christoph Eichhorn als Hans Castorp, gefiel mir auch besonders gut.
Ich habe eben den Zauberberg fertig erklommen.
Bei mir hat es glaube ich 4-5 Monate gedauert.
Du hast hier auf jeden Fall das mit Abstand beste Review, egal ob auf Deutsch oder Englisch abgeliefert, vor allem, weil du den Zauberberg (mutmaßlich versteht sich; ich jedenfalls stimme fast komplett überein, welchen Wert das auch immer haben mag) so gut verstanden hast.
Jedem, dem der Zauberberg ungeheuer ist, kann ich nur sagen:
Keine Angst, es ist ein tolles Buch, welches mit Mühe erklommen werden muss, diese aber auch belohnt. Und wer nach den ersten 1-2 Diskussionen zwischen Settembrini und Naphta nachfolgende ähnliche Diskussionen überfliegt, bekommt einen immense Zugewinn an Lesefreude und verliert kaum eigentlichen Inhalt des Buches. (Ich habe mich durchgequält in der Angst etwas zu verpassen, aber es ist extrem mühsam)
Danke!
Hammer, wie du alles das auf den Punkt bringst, was mich an dem Buch auch so fasziniert hat. Hans Castorp und die anderen Figuren begleiten mich seit Jahren.
Ich kreise auch um den Zauberberg wie der Mond um einen Planeten. Und zwar seit Jahren. Das hast Du sehr gut beschrieben. Ich habe tatsächlich auch dieses Bild vom Speisesaal im Kopf, mit dem Gemurmel und Gelächter und Klappern des Bestecks. Und immer sitzen alle guten alten Bekannten an den Tischen. Ich liebe diese Figuren. Allesamt. Das hat wirklich etwas Ewiges.
Ich wünschte, ich hätte es genau so beschrieben wie du es jetzt getan hast.
Exakt dieses Bild, ein Buchgestirn, um dessen lärmende Bewohner und abgelebten Jahre ich kreise, wollte ich aufbauen. Du hast die treffenderen Worte gefunden.
Grüße
...😊 ich finde Deine Videos - und natürlich auch die der anderen Booktuber - toll, weil mir da eben überhaupt erst solche Gedanken kommen.
Mit dem Zauberberg ist es aber wirklich etwas Besonderes. Da ist Thomas Mann etwas Eigenartiges gelungen. Ich habe auch festgestellt, dass viele Gedankengänge, die ich habe und deren Ursprung ich eigentlich immer mir selbst zugeschrieben habe, eigentlich aus dem Buch stammen. Ich habe das anscheinend in einer sehr prägenden Phase das erste Mal gelesen.
Endlich mal eine Besprechung, in der jemand auch so verliebt in das Buch ist wie ich. Wer nicht genug vom Zauberberg bekommen kann, dem ist auch das Hörspiel aus dem Jahr 2000 zu empfehlen, das im Hörverlag erschienen ist.
Wow was für ein toller Kanal 🤗🤗🤗
Ich bin jetzt erst einmal angenehm geplättet, sowohl von deiner überaus ambitionierten Besprechung, inclusive dramatische Lesung ( Wunderbar inszeniert! Bekommen deine Schüler auch ab und an Kostproben, kann für diese nur motivierend sein. ), als auch dein Austausch in den Kommentaren mit Sophie !!
Ich gebe es unumwunden zu : Seit den 80zigern, eine aus meiner Sicht mäßige Abiprüfung im Deutsch-Lk mit Manns' ,,Tristan und Isolde"/Vgl.,, Tod in Venedig", habe ich Manns' Schriften nur noch mit spitzen Fingern angefasst./:
Ich brauchte einen ganz laaangen Anlauf, bis ich mit der Lektüre zu
,, Buddenbrocks" wieder den Einstieg fand. Über die Sprache und seine Charakterzeichnungen hat er mich wieder bekommen. Dann im letzten Jahr ,,Der Zauberberg". Daran ist Sophie auch nicht ganz unschuldig. ;)
Keine Frage, ein Meilenstein, der der wiederholten Lektüre bedarf.
Die Wortgefechte Settembrini / Naphta haben mich auch ganz schön gefordert, zuweilen auch ermüdet.
Habe sehr gehofft, dass du Hans' Schneeszene erwähnst, die mir auch sehr in Erinnerung blieb, wie auch die Tür zuschlagende Clawdia ( nicht mein liebster Charakter).
Kennst du die Verfilmung? Falls du kein Problem mit bereits im Geist visualisierten Charakteren zum Roman hast, sei dir die Verfilmung von 1982 sehr ans Herz gelegt. Ich habe mich dabei ein ums andere Mal köstlich amüsiert!
Herzliche Grüße, Gamze
Eine wirklich gelungene Buchbesprechung und so detailliert. Mir ist das zur Gänze nicht alles bewusst geworden beim lesen. Ich las es mit Sophie und weiteren tollen Menschen in einer Leserunde. Dafür ist der Roman auch wirklich gut geeignet. Gehört für mich zu den Büchern, die man öfter lesen sollte um auch nur die Hälfte des Schatzes zu bergen.
Danke dir!
Mir ist, vermute ich, auch vieles noch nicht ganz klar. Da muss man wohl akribisch ran und lesend wie ein Archäologe Schicht für Schicht freilegen, aber darauf habe ich auch Lust. Während der "Vorbereitung" zu diesem Video habe ich aber schon wieder Lust für den nächsten Durchlauf bekommen. Eine Fundgrube und Freund fürs Leben, finde ich auch.
Sehr Geil .. hast mich wieder drauf gebracht , weil er nämlich hier liegt und für den richtigen Moment am verstauben war.. werd ich demnächst durchnehmen ;)
Bin begeistert. Super.
Hallo Max, beim googeln zu meinem Zauberberg-Projekt bin ich jetzt über dieses archäologische Fundstück auf Deinem Kanal gestolpert und konnte der Versuchung nicht widerstehen, an Deiner Begeisterung von der ersten bis zur letzten Minute teilzuhaben. Chapeau, - sehr gekonnt gemacht, dieses Mammutwerk in einer Viertelstunde Überblicksvortrag den Zuschauenden schmackhaft zu machen! Tja, vor den Dialogen zwischen Settembrini und Naphta habe ich in der Tag ein bisschen Respekt. Aus früherer Lektüre erinnere ich mich, da auch so manches Mal etwas ratlos gewesen zu sein. Zum Glück bin ich da in meinem aktuellen Schneckentempo noch nicht angekommen, habe also noch ein bisschen Zeit, mich warmzulaufen. Liebe Grüße, David
Hallo David, dieses Museumsstück hat wohl noch dokumentarischen Wert, bei einer erneuten Zauberberg-Lektüre freue ich mich dann darauf, sie mit deinen detaillierten Videos zu flankieren. Ich wünsche dir weiterhin viel Freude mit dem guten Thomas!
Liebe Grüße
Da überlegte ich schon, ob ich dich beim 1. Thomas-Mann-Video nicht schamlos dazu drängen sollte, noch ein Video zum Zauberberg zu machen und da machtest du es ganz von selbst. Ich bin ja erfreut. Aber damit provozierst du nun leider, mich auch noch elendig lang über meinen Lieblingsklassiker in deutscher Sprache zu verbreiten... Und gut zu sehen, dass sich niemand beim Zauberberg wirklich kurzfassen kann, bei mir sind es nur schlappe 17 Minuten geworden.
Melanie schrieb bereits, dass wir das Buch in einer gemeinsamen Leserunde angingen, wir sind aber alle unterschiedlich schnell gewesen, für mich ist seitdem der 27. Juli immer ein kleiner Gedenktag für das erstmalige Beenden dieses gewaltigen Meisterwerks. Dein Video kam also auch perfekt zeitlich abgestimmt.
Schlurfende Schritte und schlagende Türen, eindeutig Frau Chauchat! Fehlen nur noch die Kirgisenaugen! ;) Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie als Figur wirklich "mochte". Die 'exotische' Frau, die sich irgendwie interessant macht und eigentlich allen den Kopf verdreht, finde ich als Typus nicht so spannend, dass mich die Figur großartig eingenommen hätte. Aber das Hans lieber ein Röntgenbild, als ein kleines Portrait von ihr aufbewahrt, machte alles wieder interessanter. Ein bisschen makaber, aber jemandes "Inneres" zu kennen, macht die Medizintechnik offensichtlich möglich in der Zeit. Das Röntgen muss ohnehin wie Zauberei auf die Patientinnen gewirkt haben...
Der Zeitsog, wie du es nennst, war für mich sehr besonders. Allein der ewige Winter dort oben! Wenn Thomas Mann auch eines schafft, dann, dass er Alltag beschreibt, das können Döblin, Fontane und Co auch, aber bei diesem exklusiven, isolierten Sanatoriumssetting können die anderen nicht mithalten. Zudem kann Hans auch nirgendwo anders hin, alles außerhalb des Sanatoriums wirkt doch etwas feindlich - bei dem Schneetraum habe ich sehr um Hans' Leben gebangt. /: Und es ist ohnehin fraglich, wie die Patientinnen nach Jahren in dieser Klinik jemals wieder in der normalen Welt zurechtkämen.
Hach, Peeperkorns reiche Wortschwälle! Ich habe manchmal an Loriots Bundestagsrede denken müssen. ;)
Und hast du deine Rezension wirklich über die Bühne gebracht, ohne über Thomas Manns vielfach spekulierte Sexualität zu sprechen und wie sich das in seinen Figuren niederschlägt? ;) Also nein. Ich war ohnehin überrascht, wie überpräsent das Thema im Buch ist. Nicht nur, dass ein "erotisches Lehrwerk" die Runde macht im Sanatorium, nein, Hans hat noch seine wunderschöne Bleistift-Erinnerung an einen Jungen aus seiner Kindheit/Jugend und das russische Ehepaar, das neben Hans wohnt, nimmt die ehelichen Pflichten nach Hans' Empfinden viel zu häufig war. Ach, die Erheiterung darüber!
Wie erging es dir mit Hans Castorps Beziehung zu Joachim? Ich war am Anfang so betroffen, als es hieß, dass sie sich nie mit Vornamen anredeten und dann gibt es doch eine emotionale Stelle, an der zumindest Hans ihn mit seinem Namen anredet. So sehr Thomas Mann mich auch amüsiert hat mit dem Buch, fürs Herz war es ganz beklemmend und traurig, manch einmal. Auch dass er solang auf einem BERG weilt, wo er doch aufs Meer soll, aufs Meer als Schiffsbauingenieur, aber "Ocean Steamships" bleibt als Buch unangetastet...
Für dich war es letztes Jahr vermutlich auch die allererste Lektüre des "Zauberbergs"? Ich überlege schon, ob ich eine nochmalige Lektüre ins nächste Jahr schiebe oder noch 3-5 Jahre warte... entweder um es kurz vor meinen eigenen 30ern zu lesen oder perfekt zum Zauberg-Jubiläum 2024. Grübeleien! ;) Wahrscheinlich packt mich die Lust direkt morgen... ich sehe schon. Mit reiferem Alter erhoffe ich mir zumindest noch etwas mehr Klarheit über die Naphta-Settembrini-Kapitel und natürlich möchte ich bis dahin noch anderes von Thomas Mann lesen. :)
Ich hätte ja auch einfach ein herzliches "Danke für das Video" schreiben können, aber das würde dem Video ja gar nicht gerecht. Stattdessen also: Befindlichkeitsprosa von einer, die sich nicht kurzfassen kann, wenn jemand über Lieblingsautoren und Lieblingswerke spricht.
Большое спасибо
(Bol'shoye spasibo) sagt der Russe glaube ich... Vielen Dank.
Hallo Sophie,
ich hatte durchaus erwartet und auch erhofft, dass du eine elendig lange Antwort schreiben würdest - darum geht’s ja schließlich! ^^
Übrigens weiß ich selbstverständlich sehr genau, wie lang dein Video über den Zauberberg ist, da ich es ja im Vorfeld meines eigenen Videos etwa 20 Mal geschaut habe. Deinen Ansatz der „5 Gründe für“ finde ich auch bemerkenswert, aber ich stehe eben immer sehr auf Themenblöcke, die ich ausbauen und so den Roman als Ganzes erklären kann. Zumindest versuche ich es so. Beim Zauberberg fiel es mir allerdings sehr schwer, auch nur die wichtigsten Motive alle unterzubringen (ja, der herrliche zweifache Stiftpenis und der liebe Hippe fehlen natürlich, auch Hans` plötzliche Begeisterung für die Opern). Da musste ich vor der schieren Masse der Themen einfach kapitulieren.
Außerdem fühle ich mich beim Videodreh nach einer Weile so seltsam gehetzt, weil ich daran denke, eben schon 10 oder 15 oder 20 Minuten geredet zu haben. Dann breche ich oftmals viel zu hastig ab, ohne die entscheidenden, die wirklich relevanten Sätze zur Einordnung gesagt zu haben. Doof. Kennst du das auch? Beim Zauberberg hätte ich zum Beispiel gerne noch erwähnt, wie diese Eindrücke alle auf den recht passiven Hans einprasseln und ihn somit schon bereichern (du hattest ihn ja einen Antihelden genannt, das geht mir zwar zu weit, aber er ist halt phlegmatisch), nur um dann nach sieben Jahren Belehrung und „Gesundung“ mit einem unsinnigen Knall zu sterben.
Außerdem einzigartig finde ich auch Manns Erzählersouveränität, findest du Mann in der Hinsicht nicht auch genial? Wie gekonnt und vielschichtig er seine Exkurse über alles Mögliche einzustreuen pflegt, ohne dabei je selbstverliebt zu wirken. Dass er die Exkurse so gut wie immer auf seine Protagonisten „überblendet“, sodass klar wird, dass Hans jetzt aber nicht so viel über die Zeit versteht wie er, der Erzähler. Und wie uns als Leser dieses Verfahren dazu bringt, uns augenblicklich mit dem Protagonisten zu solidarisieren! Wie fein Mann mit Humor umgehen kann, wie brüllend komisch seine gleichzeitig so wortgewaltige Schreibe ist! Dass er sich über seine Protagonisten zwar regelmäßig amüsiert, sie aber immer prinzipiell ernst nimmt!
Dein Projekt zur wiederholten Lektüre teile ich also natürlich auch, hoffentlich noch einige Male in meinem Leben. Auch wenn ich es, ebenso wie du, im Sommer gelesen habe, könnte ich es mir eigentlich sehr gut als Winterlektüre vorstellen. Vielleicht merke ich mir mal vor, dass ich es in den Weihnachts- oder Winterferien aufschlage. Darauf, dann hier eine erneuerte Rezension mit neuen Blickrichtungen und Eindrücken einzustellen, freue ich mich schon. Und auch auf dein dann hoffentlich ebenso folgendes Video: Der Zauberberg II. Vielleicht können wir uns da ja auch kurzschließen. Mit Sicherheit werden wir uns dann auch so viel Reife und Schläue angefressen haben, dass wir sogar Naphta folgen können, jaja, ganz bestimmt… ^^
Ladne, maschina savut komnata! 😉 Grüße
Die gegenseitige Beeinflussung und Manipulation klappt also erstaunlich gut. Und warum ist ausgerechnet dein "Zauberberg"-Video das einzige, in dem ich nicht erwähnt werde? Ich fühle mich natürlich tödlich beleidigt, wo es doch um eines meiner Lieblingsbücher geht. ;) Haha.
Als ich mich damals an eine Video-Rezension zum "Zauberberg" machte, war die 1. Intention "mach es den Leuten nicht zu schwer, damit sie verstehen, wovon das Buch in etwa handelt und dann lass deine wahnsinnige Begeisterung nur in kleinen Dosen heraus, damit dich keiner für einen fanatischen Thomas-Mann-Fan hält". ;) Jetzt ist es eines der beliebtesten Videos auf meinem Kanal, verstehe das einer.
Ich glaube, der Perfektionist in dir wird am Ende immer etwas finden, das er gern noch hinzugefügt hätte. All die wichtigen Punkte, die man vergisst oder rausschneidet. Habe gerade erst über 30 Minuten Dostojewski-Material runtergekürzt und bin mir sicher, dass mich jetzt niemand mehr verstehen wird.
Der Antiheld wird er für mich immer bleiben. Ich kann mich mit seinem Typus trotz allem identifizieren, mag aber vor allem seine merkwürdigen Schwächen, die er unumwunden zugibt und wie sehr er sich dann zum Kranken machen lässt - eigentlich völlig absurd, aber damit tritt er (vielleicht das 1. Mal in seinem Leben) in eine interessante Gesellschaft ein, die für ihn soviel verheißt. Und ja... wozu die 7 Jahren der Wissensanhäufung, wenn sie nie zur "praktischen" Anwendung kommen?
Der Erzähler im Zauberberg hatte mich ab den 1. Seiten schon gefangen. Diese feine ironische Distanz. Hans, ein mittelmäßiger Allerweltstyp, der da eingesetzt wird und aus dem alles besondere herausgekitzelt wird und über den sich der Erzähler trotzdem ein wenig lustig macht. Bei den Buddenbrooks hatte mich der Humor schon überzeugt, aber beim Zauberberg ists nochmal besser.
Du hast es geschafft! Jetzt möchte ich das Buch unbedingt lesen und anschließend zu diesem Video zurückkehren :) So wie du es beschreibst, klingt es einfach unheimlich amüsant und vielschichtig. Die anstrengenden Dialoge zwischen Naphta und Settembrini machen mir nun weniger Sorgen, weil sie offenbar nicht zwingend erforderlich sind um das Buch verstehen und genießen zu können. Vielen Dank für diese mitreißende Besprechung!
Juhu, ich habe dem Zauberberg eine neue Leserin beschert! ^^ Das freut mich ehrlich sehr. Naphta wirst vermutlich auch du verabscheuen lernen, aber sein gehässiges Gesülze lässt sich mit etwas Willenskraft zumindest ertragen.
Viel Spaß beim Lesen, ich hoffe sehr, dass du die vielen Ebenen genießen wirst!
Freue mich. Thomas Mann.
Sie machen das wunderbar 👌 ich liebe den Zauberberg -Thomas Mann und seinen Kosmos - wie Sie Alles analysieren (mit schöner, warmer Stimme)
Ihr Kanal ist eine Offenbarung für mich - bin durch UA-cam Suche nach Allem über Christa Wolf auf Sie "gestoßen" und "jetzt geht's los" auf Entdeckungsreise- Alles von Ihnen nachhören
Ganz ganz toll freu mich 😊
Danke fürs teilen 👍
Sehr gerne 👍
Die Wahlverwandtschaften von Goethe sind sprachlich auch top.
Das war ganz toll. Allerliebsten Dank 😊
Ich glaube, Mann spielt gerne mit den jungschen Archetypen. Clawdia ist eigentlich Hans' Anima, er hat sie in der wahren Welt gefunden, sich erinnernd an das Leihen von Pribislav's Bleistift. Ich meine damit nicht, dass nur Manns Neigungen zu Homoertik dazu beigetragen haben.
Es gibt viele zwischenmenschliche Beziehungen, die eine gründliche Analyse verdienen. Das ist warum dieser Roman so viele andere übertrifft:
In seiner Komplexität, in seiner Vielschichtigkeit, in der Gestaltung der Protagonisten. Ich hätte noch viel davon zu sagen..... Den "Zaubeberg" gründlich zu analysieren ist wie an einer prestigen Universität zu studieren. :)
Ich freue mich auf die Anreise von Peeperkorn, er ist mir als eine sehr rätselhafte Figur in Erinnerung geblieben.
Ich schreibe noch später, heute habe
ich Lust, mich ein bisschen mehr mit diesem Roman zu beschäftigen.
Danke ;)
Grüße
Super toller Typ
Gute Buchvorstellung. Geiles Buch.
...castorp&pollux...
ja, also ich bin schon mal erleichtert, dass nicht nur mir die Unterhaltungen Settembrinis und Naphtas unverständlich erschienen. Ausserdem habe ich es selten erlebt, dass der Protagonist schlauer ist als der Leser.
Ich habe ein miserables Lesegedächtnis, kann mich aber an die ganzen 7 Jahre sehr „lebhaft“ erinnern. ich meine ich habe 4-5 mal „tod eines bienenzüchters“ gelesen und hab keine ahnung mehr.
Ausserdem fand ich es erstaunlich, dass Thomas Mann offenbar an Geisterbeschwörungen glaubt, schliesslich handelt es sich beim Zauberberg um einen Bildungsroman.
Klasse Video im Übrigen!
...begeisternde Zusammenfassung!
Wunderbare Vorstellung. Besten Dank dafür. Nur: Es ist Clawdia Chauchat, nicht Clawdia Clochard.
Danke
Gerne
Dankeschön
Quick question: Ist es ClaWdia oder ClaUdia? Wie spricht ihr es aus, wenn ihr es liest?
Quick answer: I dont know.
@@KainUndAbelBooks Campbell hat es immer "ClaWdia" ausgesprochen in seinen Lektüren. Aber hier im Internet scheinen sich die Meinungen zu spalten. Ich bin jetzt dabei mir den Zauberberg als Hörbuch anzuhören, und Gert Westphal spricht es auch "ClaWdia" aus, also beliebe ich erstmal dabei. Aber im Grunde ist es ja egal wie man ihren Namen ausspricht, man weiss ja von wem die Rede ist. LG : )
@@shotjohnny Clawdia ist Russin. An irgend einer Stelle im Roman wird es gesagt: Clawdia ist die russische Form von Claudia.
Vielen Dank für das Video. Man bekommt eine gute Vorstellung von dem Roman.
Eine Anregung: Vielleicht könntest Du (bei aller Begeisterung für das Buch 🙂) in Deinen Videos doch etwas langsamer sprechen. Ich fand es dann doch etwas anstrengend, Dir zu folgen, und fühlte mich fast "überfahren".
Danke für deinen Kommentar, Hans. Ja, Hast und Hektik sind die großen Fußangeln meiner alten Videos. Am deutlichsten in meiner Rezi zu Dostojewskijs "Dämonen". Anfängergedanke: Was ich zu sagen habe, ist unwichtig, daher mach ich es schnell.
Liebe Grüße
@@KainUndAbelBooks Ich habe mittlerweile Dein Video zu Anna Karenina gesehen. Ich nehme alles zurück. Da passt (für mich) die Redegeschwindigkeit perfekt! 🙂
Du solltest den „Mann ohne Eigenschaften“ von Musil lesen, dann hast du einen vielschichtigeren und komplexeren Roman in deutscher Sprache, als wie es ein Thomas Mann durch den „Zauberberg“ hervorgebracht hat!
Sagt die, die die deutsche Sprache besser beherrscht, "als wie" es Thomas Mann je vermöchte...
@@rolandsievers6781 „als wie es ein“ (…). Und anscheinend sind Autoren Geschmacksache.
@@piawittmann3454 Ach, gibt es mehrere?
@@rolandsievers6781 Deiner ist anscheinend Mann, oder wie soll ich deinen ersten Kommentar deuten, wenn er keine Korrektur sein sollte?
Bei sieben Jahren bis zum Ausbruch des Großen Krieges kann man doch nicht vom Vorabend des Krieges sprechen. Oder sehe ich das falsch?
@@katharinawellentin2965 Puh, das ist ja jetzt die Frage nach der Dimension der Betrachtung. Die Entwicklungen, die zum Ausbruch führten, hatten aber schon begonnen, oder? Also Kolonialstreit, Militarismus, Ressentiments gegenüber anderen Staaten, Nationalchauvinismus etc.
Das ist eine gute Rezession. Im gegensatz zu Weltliteratur to go mit Playmobil Figuren.
Dankeschön! Die Playmobil-Rezension kenne ich nicht.
Ein starker Roman mit unvergesslichen Figuren. Wobei ich die Buddenbrooks noch besser finde.
@@kasparhauser4389 Kann ich sogar verstehen. Ich kann sie auch nicht immer genießen, die Stimmung muss passen.
Zu langatmig. Hat mich nicht angesprochen😮
Was jetzt, der Roman oder die Besprechung? Dass Mann langatmig wäre, nehme ich nicht so wahr.
Liebe Grüße
diesen bewertungs-superlativ am schluss kannst du garnicht beglaubigen (solange du nicht witiko gelesen hast, sowieso nicht)
"Mit sofortiger Wirkung beglaubige ich, Maximilian von und zu KainundAbel, die Inauguration des Zauberbergs als wirkmächtigster und bester deutscher Roman."
Leipzig hinter den sieben Hügeln, 21.11.