Ich habe nun schon einige Folgen hier geschaut und muss sagen dass dieser Kanal wirklich eine Bereicherung ist und meine Meinung zum Thema Wald unterstützt. Ich habe selbst 5 Hecktar Wald und Gott sei Dank haben meine Eltern schon nach dem Sturm Wiebke begonnen einen Mischwald anzulegen. Leider aber noch als Altersklassenwald, so wurden auch die großen Bäume die den Sturm überstanden hatten gefällt um eine Kahlfläche zu schaffen. Ich versuche nun die letzten Jahre langsam auf Dauerwald umzustellen und experimentiere mit verschiedenen Baumarten, so habe ich an den Südrändern Robinien gepflanzt die mit der Trockenheit sehr gut zurecht kommen, dazu Douglasien und Weißtannen als Nadelbäume. An Laubbäumen hab ich Buchen, Bergahorn, Roteichen und seit neuesten Amberbäume gepflanzt. Dazwischen vereinzelt Exoten wie Mammutbäume, was von selbst kommt lass ich erstmal wachsen und schau wie es sich entwickelt. Leider ist bei uns in Niederbayern der Wildverbiß und Fegeschäden ein großes Thema und ohne Zaun kriegt man fast nichts hoch.. Weiter so, ihr Kanal ist eine echte Inspiration für Waldbesitzer die was ändern wollen.
Danke für Ihre Zustimmung. Es ist schon erstaunlich, da verfügt die deutsche Forstwirtschaft und Forst- wissenschaft über eine wirksame Antwort auf den Klimawndel (und das seit 100 Jahren) und schweigt sie einfach tot. Dieses Problem liegt allein an den an den Universitäten völlig falsch ausgebildeten Forstakademikern. Wir brauchen eine Bewegung von unten. MfG W.B.
Wieder ein hervorragender Beitrag, leider bin ich nicht gut genug vernetzt, um diesen Beitrag stark zu verbreiten, ich hoffe, es finden sich Menschen, die das besser können als ich. Mit gärtnerischen Grüßen
Danke für Ihr Interesse. Sicher ergibt sich die ein oder andere Chance uns zu empfehlen. Und noch wichtiger ist, wo immer Sie können, Ihre Stimme für den Dauerwald, die Zukunft unseres Waldes, zu erheben. Beste Grüße W.B.
Das freut uns sehr, denn wir machen diesen Kanal ausschließlich ehrenamtlich, um die Alternative zu den unzureichenden Ansätzen in der Politik, der Forstwissenschaft und Forstwirtschaft aufzuzeigen. Helfen Sie uns bekannt zu werden durch möglichst viele Abos, denn die entscheiden, ob wir gehört werden. Danke und bleiben Sie uns treu. MfG W.B:
Ihr Lob freut uns. Bleiben Sie uns bitte treu, denn wir brauchen Abos, um wirksam zu werden. Helfen Sie uns dabei und wir versichern, es bleibt spannend auf unserem Kanal. Herzlichst W.B.
Ja, das Besondere ist, dass Herr Weinauge das Ergebnis seines systemischen Ansatzes im Video mit Vergleichsfotos dokumentiert, also jeden Zweifel ausräumt. Danke für Ihr Lob. MfG W. B.
Herr Strie, schreiben Sie mir die Begriffe, die Ihnen nicht geläufig sind. In meinem Buch "Möllers Dauerwaldidee" habe ich übrigens ein umfassendes Fachwort-Glossar. Schöne Grüße nach Tasmanien. W.B.
Danke für Ihre Zustimmung Im Dauerwald fühlt sich ich jeder wohl. Man darf nicht vergessen, dass er stets durch die Lichtschlote eher heller ist als geschlossene Amtersklasserwälder. Und dann empfindet fast jeder Mensch die natürliche Harmonie vielschichtiger Wälder und damit auch eine innere seelische Ruhe. MfG W.B.
Sehr geehrter Herr Bode, vielen Dank für Ihre Antwort auf meine Frage zur Ausbildung. Ihren Dauerwald-Leitfaden vom Sommer diesen Jahres habe ich leider nicht erhalten. So erklärt sich meine Frage ohne dieses entsprechende Hintergrundwissen. Mit besten Grüßen von Bernd Fehsenfeld
Wirklich interessantes und informatives Video! 👍 Herr Weinauge hat wirklich super verständlich erklärt wie es funktioniert, worauf es ankommt. Ganz toll wie sich sein Wald in 15 Jahren entwickelt hat. Der auch das Wort Wald verdient. Wie hat er das mit der Jagd "angepasst"? Abschussraten erhöht? Berufsjagd? Er sagte ja, dass eine waldverträgliche Wildpopulation die Grundvoraussetzung hierfür ist Ich wäre froh, wenn die Forstwirtschaft in unserem Hessen-Staatswald endlich ähnlich ökologisch praktiziert werden würde. Leider nicht in Sicht. Bei uns im Viernheimer/Lampertheimer Wald leider das krasse Gegenteil davon. Kann man bei uns nur noch mit Humor ertragen. Hab gestern deswegen zum 1.April dieses Satire-Video veröffentlicht, mit Aufnahmen aus unserem Hessen-Staatswald (FFH Schutzgebiet!). 1.April... Neues Wald-Verkehrsmanagement ua-cam.com/video/te4E36234Ww/v-deo.html
Wirklich wunderbar, ich musste herzhaft lachen. Wir werden prüfen, ob wir Ihr Viedeo mal in einem unserer Videos verwenden, wenn Sie einverstanden sind. Denn natürlich unsere forstliche Realität ist zum Lachen, wenn sie nicht zum Weinen wäre. Herzlichst Ihr W.B.
@@wilhelmbode8467 Das freut mich natürlich sehr, danke. Bitte meine Videos aber nicht irgendwo in andere Videos einbinden. Ich werde aber mal Ihre sehr guten YT Dauerwald-Videos ab und zu auf meiner Facebook Seite verlinken. Sollten viel mehr mitbekommen wie man besser mit der Natur wirtschaften könnte. Hab übrigens auch hr sehr gutes Buch gelesen, das mir mal ein Biologe ausgeliehen hat. Unser Staatsforstbetrieb liefert leider mehr als genug Satirevorlagen. Man kann es wirklich nur noch mit Humor ertragen. Hab deswegen letzten Monat auch mal einen Song zur hiesigen Forstwirtschaft im Staatswald verfasst. 😀 ua-cam.com/video/4NvcyTHuJyw/v-deo.html
Ja, aber das macht für u s nur Sinn in einem Video zum Unsinn des Wegebaus. Sie müssen sich schon klar äußern, ob Sie wollen oder nicht. Also bitte freundlicher Weise eindeutig, Sie kennen ja die Ausrichtung unseres Kanals. MfG W.B.
Auch in Kalebsberg gibt es rund 50 % Nadelholz, vowiegend Fichte. Aber Herr Weinauge hatte bereits eine gute Laubholzmischung. Viel Glück und ich hoffe, wir können Ihnen noch einige Tipps geben. Danke und mfG W.B.
Sie sind doch Mitglied in der Jagdbetriebsgenossen- schaft. Machen Sie da Druck, denn vielen anderen Walbdbesitzern geht es ja genauso. Aber am besten ist natürlich, Sie machen diesen Kanal in Ihrem Kreis bekannt und wir werden damit politisch wirksam. Danke und MfG W.B.
Es wäre interessant, einen Privatbetrieb in der Video-Folge aufzunehmen, der nach den Grundsätzen des Dauerwaldes wirtschaftlich/rentabel arbeitet und vorwiegend davon lebt. In den bisherigen Folgen werden Beamte, Jäger erwähnt. Wie wird dieses Thema in der Ausbildung, an den Hochschulen und Universitäten gesehen? Bernd Fehsenfeld Thema
Lieber Herr Fehsenfeld, Kalebsberg ist eine solcher, der schon davon leben kann und gleichzeitig sogar seine Annuitäten zu Abbezahlung seiner Finanzierung leistet. Im Übrigen kennen ich keinen einzigen Dauerwaldbetrieb, der nicht von seinen Erträgen gut leben kann. Ich bitte noch etwas um Geduld, denn weitere Betriebe werden folgen. Herzliche Grüße W.B.
Lieber Herr Fehsenfeld, ich habe Ihnen ja im Sommer meinen Dauerwald-leitfaden geschickt und daraus ergibt sich die Antwort. Obwohl der deutsche Dauerwald seit 1920 weltweit sicher das meist diskutierte Waldbetriebsmodell ist, hat sich die Forstliche Lehre und Forschung bis heute nicht oder nur polemisch und ablehnend damit befasst (siehe auch mein Buch Alfred Möllers Dauerwaldidee bei Matthes&Seitz). es gibt kaum Veröffebntlichungen, die Möller auch nur ansatzweis richtig verstehen. Die deutsche Forstwissenschaft zeigt ein krasses Versagen auch angesichts der waldökologischen Problematik infolge des Klimawandels. Sie ist hilflos! Warum? Sie schafft es nicht sich vom Irrweg des Altersklassenwaldes zu verabschieden und sich stattdessen der systemischen Waldproduktion zuzuwenden. Beste Grüße und Danke für Ihr Interesse W.B.
@@wilhelmbode8467 ein Video über die "Betriebswirtschaft" eines konkreten Dauerwald Betriebs wäre wirklich ein Segen. Art, Intervall und Kosten der Eingriffe, Ernteergebnisse, Sortimente usw. Wo man mal ein wenig von Zahlen spricht. Natürlich ist jeder Dauerwald verschieden, aber so ist auch jeder Altersklassenwald.
Lieber Herr Fehsenfeld, Kalebsberg ist doch ein Betrieb, der seine Eigentümer ernährt und sogar die Annuitäten bedient. In zehn Tagen wird übrigens im Video Graf Schwerin interviewt, der ebenfalls von seinem Betrieb lebt, den er vor 15 Jahren umgestellt hat. MfG W.B.
Das freut mich sehr, Herr Bennotti. Wenn Sie etwas für diese gute Sache unternehmen wollen, dann helfen Sie uns mehr kostenlose Abonnenten zu gewinnen, den das allein zählt, wenn wir politisch wirksam werden wollen. Danke für Ihr Lob. MfG W.B.
Tolles Video! Eine Frage hätte ich bitte. Wie hoch sind denn die Wilddichten, dass der Dauerwald dort funktioniert? Wird versucht Wald mit Wild oder reden wir von einem annähernden Total Abschuss vom Schalenwild?
Danke für Ihre Nachfrage. Einen Totalabschuss von Rehwild gibt es im deutschen Wald nicht, da Sie mit der Schießjagd Rehwild niemals ausrotten können, selbst wenn Sie es wollten. Tatsächlich hat Herr Weinauge nur Rehwild im Revier und das wird mit systematischen, sogenannten "Reusen"-jagden 2x Mal im Jahr sehr effizient bejagd. Das sind Gesellschaftsjagden, bei denen die Schützen reusenartig (unter Wind) angestzt werden und damit das Rehwild sehr vertraut vor die Büchse kommt. Anfangs, ca. die ersten 10 Jahre, hat Weinauge so jährlich ca. 30 Rehe je 100 ha geschossen. Inzwischen noch ca. 20, die es aber sein müssen, denn alle Ricken setzen inzwischen 2-3 Kitze und von außen wandert natürlich ständig Rehwild ein in das inzwischen regelrechte Knospenparadies. Weniger würde es erst, wenn großräumig und unterstützt durch jagdgesetzliche Reformen die Rehwildbestände insgesamt zurückgingen. Aus anderen Dauerwaldrevieren kann ich diese Zahlen in etwa bestätigen. Z.B. in der Nähe von Ebereswalde arbeitet Graf von Schwerin damit, Forststudenten eine Abschussprämie in Höhe von Euro 50,- für jeden erfolgreichen Abschuss zu zahlen und kommt auch zum Ziel und zu Abschüssen in ähnlicher Höhe. Sicher haben Sie recht, wenn das Rehwild-Problem eine Kernvoraussetzung ist, das man lösen muss. Danke für Ihr Interesse. MfG W.B.
@@wilhelmbode8467 Herzlichen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Werden diese 20 Rehe auf 100 Ha dauerhaft erlegt oder handelt es sich dabei noch um Teil der Reduktion? 20 Rehe auf 100 Ha dauerhaft schießen zu können würde ja eine ordentliche Populationsgröße bedeuten und eine Dichte von 20 Stück auf 100 Ha bedeuten. (Angenommen Geschlechterverhältnis von 1:1; 10 Böcke und 10 weibliche Stücke à 2 Kitze pro 100 Ha.) Dann wären 20 erlegte Rehe lediglich der Zuwachs. Sicherlich nur ein theoretisches Rechenbeispiel, aber bei den Landesforsten würden bei den Populationsdichten jedem Revierleiter die Haare zu Berge stehen! 10 Jahre lang 30 Stück zu schießen und gleichzeitig Dauerwald etablieren zu können zeigt doch, dass in guten Habitaten höhere Wilddichten und gleichzeitig ohne Probleme heranwachsende Naturverjüngung möglich ist. Und mich würde noch interessieren, wie eine Reform zum Jagdgesetz Ihrer Meinung nach aussehen sollte, um in Deutschland ohne Probleme den Dauerwald flächendeckend etablieren zu können. Die Intervall Jagd ist sicherlich das Mittel der Wahl. Mit Besten Grüßen!
@@blubberblub28 In aller Kürze: Nach Erfahrung in den Laubholz-Dauerwaldrevieren sind Abschüsse von jährlich 15-20 Stück dauerhaft notwendig, denn die Reh-Reviere sind dort immer sehr klein, gibt es keine Winter- und Straßenverluste und es bewegt sich kaum. Zudem ist das Zuzugsproblem aus den Nachbarrevieren auch von Dauer, solange es eben keine Gesetzesreform gibt. Natürlich bedarf es grundsätzlich der Intervalljagd verbunden mit dem Schrotschuß nur auf der Gesellschaftsjagd in der Zeit vom 10. November bis Weihnachten eines jeden Jahres. Und natürlich der Harmonisiereung der Abschusszeiten für männliches und weibliches Rehwild. Die Reusenjagd ist natürlich sehr effektiv, aber wohl für den Duchschnittsrevierinhaber (Pächter) nicht ohne Weiteres erlernbar. MfG W.B.
@@blubberblub28 Das führt im Rahmen dieser UA-cam-Diskussion zu weit, Ihnen das zu erklären. Aber Herr Weinauge hat dazu auch veröffentlicht, unter anderem auch in meinem Dauerwald-Leitfaden "Leicht gemacht !" siehe Kanal-Titel dort die Links zu meinen Büchern. MfG W.B.
Was bedeutet das mit dem Jagdgesetz? Das hat er leider nicht genauer ausgeführt. Kann das jemand kurz erklären? Was ist zu tun? Mehr Wild oder weniger oder welche Tierarten?
Danke für Ihre Nachfrage. Wir werden natürlich zum Kernproblem Jagd ein gesondertes Video drehen. So viel schon jetzt: Waldumbau ohne drastische Reduktion der Schalenwilbestände, insbesondere des Rehwildes, ist unmöglich. Deutschlandweit haben wir i zwischen 20-35 mal so viele Rehe wie um 1920 oder 15-20 mal so viele wie 1955. Da kann der Wald nicht wachsen! Zumal jedes Reh 150-200 T Triebspitzen benötigt um sich als Konzentratäser ernähren zu können. Alle Landesregierungen sind bisher der gut organisierten Jagdlobby erlegen, unsere Jagdgesetze an der Waldökologir auszurichten. Die Jgadgesetze sind also der Prüfstein wie ehrlich die öffentlichen Krokodilstränen unserer Parteien sind, wenn sie sich angeblich Sorgen um den Wald machen. Schauen Sie nur nach Brandenburg, wo sich momentan ein mutiger Minister an die Reform des Jagdgesetzes macht und vom MP der SPD gestoppt wird. MfG W.B.
Relativ einfach zu erklären. Das Hirschwild (Hirscher, Rehe, etc) ist eigentlich ein Steppenbewohner und ging ursprünglich nur zum Schlafen in den Wald. Nachdem es ausserhalb stark bejagd wurde bleibt es einfach im Wald weil es dort zumindest weniger zu befürchten hat. Zu essen braucht's aber auch etwas und so frisst es eben alles was es im Wald gibt (leider keine Brombeeren). Jeder Schössling der hochkommt wird als leckerer "Babyspinat" betrachtet und verspeist. Hat es ein Bäumchen doch einmal geschafft, dann wird nur der wohlschmeckende, junge "Terminaltrieb" verspeist. Die bereits verholzten Teile sind ungeeignet. Ohne Terminaltrieb ist die Mehrzahl der Jungbäume wertlos weil sie nicht mehr gerade in die Höhe wachsen sondern Doppelspitzen ausbilden oder irgendwie verkrüppeln. Laubbäume verkraften den Verlust des Terminals etwas leichter, werden dafür meist komplett aufgefressen. Wenn es nichts anderes gibt, werden Bäume "geschält". Die Schneidezähne des Unterkiefers in die Rinde gehakt, die Rinde angelöst und dann nach oben abgezogen. DER Baum ist wirtschaftlich tot!. So man es rechtzeitig (!) bemerkt, leistet der Jäger Entschädigung. Leider nicht zu dem Wert der z.B. mit ARBOTAX ermittelt wird wenn man einen Baum mit dem Auto beschädigt, sondern nur zu einem lächerlichen Bruchteil. Ein vielleicht erst 40 Jahre alter Baum wird zu Brennholz, neue kommen nicht nach. Die Mehrzahl der Jäger mag es nicht hören oder bestreitet es: Es ist nicht lustig "ewig" ansitzen zu müssen und dann nur ein unattraktives "Stück" vor dem Lauf zu haben. Folglich "züchtet" man Bestandsgrössen damit man a) weniger lange ansitzt und b) eine Auswahl hat. Ich "freue" mich auf die Kommentare. Auch Tierliebhaber erregen sich gerne, dass man die armen Bambis doch nicht . . . Seltsam, wenn jemand Ratten jagd ist er willkommen. Dass zu viel Rehwild die Walderneuerung verhindert, wollen sie nicht sehen. Ebenso wie sie keine Wölfe, Bären und sonstigen "Liebhaber" von Rehen haben wollen. Also eigentlich schon, aber nicht in ihrer Nähe. Ein Wald mit möglichst vielen Rehen ist der allgemeine Wunsch. Wildschweinen (sind ja auch putzig) ist noch kaum jemand begegnet; ich wünsche es auch niemandem. Ich empfehle "Mein erstes Waldstück" von P.Wohlleben zu lesen. ua-cam.com/video/UKIZsZpQH-g/v-deo.html&ab_channel=UnserLand
Die Kosten sind natürlich stark von den Geländebedingungen und dem Durchmesser des ausscheidenden Bäume abhängig. Ich halte Preise von 6-10 Euro für realistisch, habe aber keine konkreten Erfahrungen mit speziell dieser Kleinraupe. MfG W.B.
Der Waldumbau hat ein generelles Problem (nein, ich bin nicht dagegen!). Wir (unsere Industrie) sind auf kerzengerade gewachsene Nadelbäume eingestellt. 4 Sägeschnitte und fertig ist der Dachbalken. Soll’s etwas Grösseres sein, dann kleben wir Leimholzbinder zusammen. Jetzt sollen es auf einmal :-) Laubbäume sein. Da wird das nix mit 4 Schnitten. Dafür gibt es nicht ausreichend grosse und gerade Stämme. Also müsste man von vornherein Leimbinder o.Ä. herstellen. Dafür gibt es jedoch kaum zugelassene Leime! Bisher mussten die Kleber Nadelhölzer verbinden. Laubholz benötigt aber anderen Leim den es kaum gibt weil er eben (noch) nicht gebraucht wird. Dazu benötigt das Laubholz andere Maschinen. Viele der alten Maschinen sind zu filigran (die ganz alten haben kein Problem, sind aber zu langsam). Die Werkzeuge nutzen sich schneller ab, weil das Holz härter ist, und wenn ein Zimmermann einen Nagel in Laubholz haut hat er ein Problem. Woraus macht man künftig Spanplatten? Sprich: Die Verarbeiter sind nicht sehr erbaut, weil sie ganz anders denken müssen. Ich kenne nur einen einzigen Hersteller der sich bereits umgestellt hat (und dessen Produkt mich fasziniert). Dazu erlauben Laubholzkonstruktionen wesentlich geringere Querschnitte. . Ein aktuelles Beispiel: Der Dachstuhl von Notre Dame (Paris) muss erneuert werden. Jetzt sucht man in ganz Frankreich nach passenden Eichen (ca. 25 m!) um das authentisch zu realisieren. In einem Altersklassenwald wird man sie nicht finden! Weshalb überhaupt Eichen? Die Erbauer der uralten Gebäude setzten immer das Modernste ein was zu haben war. Schliesslich bauten sie 200 Jahre an der Kirche. Wurde in der Vergangenheit ein Bauwerk durch irgendein Ereignis beschädigt, so verwendete man „moderne“ Technik um es zu reparieren! Weshalb also verwendet man hier nicht modernste Technik und baut das Dachgebälk aus Buchenfurnierschichtholz oder, noch besser, aus Carbonkastenträgern? Z.B. Airbus hat die Fertigungseinrichtungen, das KnowHow UND würde einen derartigen Auftrag zu Selbstkosten durchführen! Obwohl die „Balken“ beim Kirchenbesuch unsichtbar sind. Bei Führungen kann man dann nicht mehr auf Jahrhunderte alte Balken verweisen? Stimmt, kann man aber ohnehin nicht! Nicht original? Stimmt auch. Doch auch die Bedachung wird garantiert nicht mehr „original“ aus giftigem Blei, sondern aus „neumodischem“ Titanzink hergestellt! Dabei hat „moderne Konstruktion“ nichts mit „Kunststoff-Jodleroptik“ zu tun.
Lieber Herr Reprebs, Danke für Ihren ausführlichen Beitrag. Ich kann Ihnen nur kurz antworten. Auch im Dauerwald lässt sich Bauholz prduzieren, nur fällt dort dann deutlich weniger Brennholz und Papierholz an, da die sogenannten Vornutzungserträge deutlich zurückgehen. Aber etwa bis zu 30 % Nadelstammholz und auch Laubbauholz lassen sich im Dauerwald ohne Weiteres erzeugen, sogar mit neuen Baumaretn wie z.B. dem Tulpenbaum. Schließlich sprechen Sie selbst das Buchenbauholz an, welches neuerdings in Deutschland als Leimbinderholz aus Buche hergestellt wird. Also alles kein wirkliches Problem. Eiche war in der Forstgeschichte über Jahrhunderte das beste und beliebteste Bauholz. Warum also nicht auch wieder in Zukunft für bestimmte Bauten? Die schlüssige Antwort finden Sie insofern mal wieder im Dauerwald, der alles kann und auch noch rentabel ist. MfG W.B.
@@wilhelmbode8467 In unserer Gegend (in DE) gibt es weit und breit fast ausschliesslich Nadelholz (10...15% Laub). Laubholz ist bei den Verarbeitern quasi nur als Brenn(scheit)holz bekannt. Säger stöhnen "Standzeit der Sägeblätter, Hobelmesser . . ". Leimbinder aus Laubholz macht niemand den ich kenne. Mit der Ausnahme von Buchenfurnierschichtholz. Aber der ist so weit weg, dass ihn unsere "3" Buchen nicht interessieren. An unserem französischen Wohnsitz haben wir einen Wald (20% Nadel) den wir derzeit zum Dauerwald umbauen (daher mein Interesse). Der wurde bisher nicht einmal als Alterklassenwald, sondern nur zur Energieholzgewinnung genutzt ("Hauptsache es brennt"). Wobei die meisten Franzosen nicht zwischen "geschnittenen" (Hacker) und "gerissenen" (Reisswolf) Holz"hack"schnitzeln unterscheiden. Es gibt kaum kleine, private Hackschnitzelheizungen. Wenn, dann Scheitholz oder Pellets. Die Industrie jagd alles was irgendwie zerkleinert ist, egal ob trocken oder triefnass, durch die Feuerung. Russ, Feinstaub etc. werden eben (manchmal . ..) aufwendig gefiltert. Eiche als Bauholz? Keine schlechte Idee, nur kostet da derzeit ein Dachstuhl für ein Einfamilienhaus wohl so viel wie das gesamte Nachbarhaus :-).
Interessante Überlegungen - ich stimme absolut zu, dass sich in der verarbeitenden Industrie überall noch viel (ver-)ändern muss, damit Laubhölzer besser (d. h. zunehmend als Bauholz) genutzt werden können. Spätestens sobald die Fichte im zunehmend heiß-trockenen Mitteleuropa mehrheitlich verschwunden ist, sollte es soweit sein. Natürlich wäre es gut, wenn schon frühzeitig/jetzt kreative Spezialisten - etwa in D, Ö oder CH - auf die Erarbeitung neuer Lösungen angesetzt werden und diese dann auch in der Öffentlichkeit bzw. in Fachkreisen auf Zuspruch stoßen würden. Quasi als Fortführung des Gedankens: Wie wäre es denn, wenn man den Dachstuhl von Notre Dame aus Eichenschichtholz (oder sonst mit einem neuen Verfahren zur Verarbeitung von Eichenholz) herstellen würde? Damit wäre das Vorgängermaterial zwar wieder im Einsatz, nur eben in moderner Form - und man bräuchte nicht schon wieder unzählige schöne alte Bäume fällen, sondern könnte Restholz oder dünnere Stämme aus der Durchforstung verwenden. Aber dafür sind die Franzosen wohl doch zu konservativ oder zu wenig tüftlerisch veranlagt... 😄
@@andreasfaber3556 Sie Haben recht, es muss deutlich verstärkt in Richtung Holzverwendung des Laubholzes geforscht werden in den staatlichen Forschungsinstitutionen. Kein Zufall ist es, dass das Buchenbauholz eine technische Entwicklung eines große deutschen Buchenholzsägers ist. Und der bekommt aktuell nicht genügend Buchenstammholz am Markt. Auch weil es die Chinesen offenbar technisch wertvoller einsetzen können als die durch die öffentlichen Forstbetriebe kaputt gemachte Buchenschälholzindustrie, in der Deutschland mal führend war. Man bedenke die Chinesen kaufen unserer Buchenstammholz trotz des weiten und teueren Schifffahrtsweges und machen daraus wertvollr Produkte. Und unnsere Schälholzindustrie ist vor 1995 kaputt gegangen, weil der öffentliche Wald nicht genügend Buchenholz nachzug. Aber trotzdem keine Angsrt: Das Fichtenholz verschwindet nicht von heute auf morgen vom Markt, sondern i Verlauf vorn 30-50 Jahren, und das ist ausreichend Zeit, dass sich die Holzindustrie inklusive Hausbau umstellen können auf neue holztechnische Entwicklungen. MfG W. B.
Die Moderation ist echt "retro/Vintage" - hat was, gerade heutzutage. 😄Interessanter Ansatz bzgl. Waldbau, sehr schöner Mischwald. Was leider nicht zur Sprache kam und mich (als Waldbesitzer) interessieren würde: 1) Kann man mit der vergleichsweise geringen/schonenden Nutzung dauerhaft Gewinne schreiben oder steht evtl. doch die Prämisse der Ökologie im Mittelpunkt, ohne dass man Geld verdienen muss? 2) Wird der Jungwuchs eigtl. nach waldbaulichen Kriterien bearbeitet (Stammzahlreduktion, Astung, Auswahl von Z-Bäumen, etc.) oder wächst der einfach immer so weiter, wie er gerade aufgekommen ist? Es wäre jedenfalls gut, wenn es häufiger solche Idealisten wie Herrn Weinauge gäbe, dann wäre der Wald bei uns auch öfter das, was er eigentlich sein sollte - nämlich ein vielfältiger Lebensraum und nicht bloß "Forst"... 🙂
Sie haben recht, unser Video-Stil ist ein wenig retro, nicht allein, weil ich selbst schon 75 bin, sondern auch, weil wir verdeutlichen wollen, der Wald braucht keinen Modernismus und schon gar keine moderne Hektik, sondern Zeit und Maß. Denken Sie nur an die Arbeisgeschwingigkeit der modernen Forsttechnik, die dem Wald keine Chance lässt, die Eingriffe auswachsen zu können, denn die brauchen Futter wie hungrige Ungeheuer. Danke für Ihren Hinweis, der mir Gelegenheit gibt, darauf einzugehen. MfG W.B.
Ich vergass mich noch zu den beiden anderen Aspekten Ihrer Frage zu äußern: 1. Die schon seit mehr als 45 Jahre nach den Grundsätzen des Dauerwaldes wirtschaftenden Privatbetriebe in Deutschland sind mit großem Abstand die rentabelsten Forstbetriebe nicht nur in der BRD sondern sogar Europas. Warum? Weil es in den langen Zeitmaßstäben des Waldes zwangsläufig teurer ist gegen die Natur zu arbeiten als mit ihr. Weinauge hat den Wald zusammen mit seiner Frau 2004 ohne Eigenkapital erworben und seitdem, sowohl seine Investitionen als auch seine laufenden Betriebskosten wie seine Bankannuitäten beglichen. Schon bald ist der Wald belastungsfrei und liefert bereits heute seine erfreuliche Jahresrente. 2. Im Dauerwald schaut man grundsätzlich nur nach oben, denn wenn man oben alles richtig macht, dann ist der Rest ein Gottesgeschenk und zwar reichhaltiger als jede Investition in Kulturen und Jungwuchspflege. Das Geheimnis liegt in der pflegenden Kraft des Halbschattens. Also immer Blick nach oben, unten kommt und geht auch mal das Gottesgeschenk. Wollen Sie mehr wissen wie es geht, dann darf ich Ihnen den einzigen Dauerwald-Leitfaden empfehlen, den es gibt: Dauerwald - Leicht gemacht . Er wurde von mir verfasst zum 100jährigen Jubiläum, weil die Forstwirtschaft den Dazerwalgedanken Alfred Müllers unterschlägt. MfG W.B.
@@wilhelmbode8467 Vielen Dank für die zusätzlichen Erläuterungen. Übrigens: Meine "retro"-Bemerkung war mitnichten kritisch gemeint, Ihr (Moderations-) Stil ist in der Tat "erfrischend anders" (als das, was man hier sonst oft findet). 😃 Im großen ganzen rennen Sie mit dem Dauerwaldgedanken bei mir offene Türen ein, nur bei einem Punkt scheinen wir etwas auseinanderzuliegen: Meines Erachtens benötigt auch Naturverjüngung im Halbschatten des Dauerwaldes eine gewisse Pflege (z. B. zeitweises Auslichten/Freistellen, Aufasten, etc.), da die Natur alleine nicht immer bzw. nicht automatisch "schöne Stämme produziert". Sie werden dazu vielleicht sagen, dass die Natur das auch nicht muss und andere Waldfunktionen wichtiger sind - aber für den Waldbesitzer ist es von (nicht zuletzt finanziellem) Vorteil, wenn irgendwann möglichst dicke, gerade und astfreie Stämme "geerntet" werden können, da diese von der Wirtschaft gesucht sind und auch gut bezahlt werden. Gerne werde ich mich bei Gelegenheit mit der Idee bzw. Theorie des Dauerwaldes noch ausführlicher auseinandersetzen. Freut mich jedenfalls, wenn sich das ambitionierte Projekt für Herrn Weinauge rentiert (bzw. amortisiert) hat und man dauerhaft schwarze Zahlen schreibt. Weiterhin Viel Erfolg... 🙂 Was mich zusätzlich brennend interessieren würde: Welches Rezept hätten Sie als Dauerwald-Anhänger denn für die aktuell zuhauf vorhandenen, bereits abgestorbenen bzw. noch im Absterben befindlichen Borkenkäfer-Stangenwald-Fichten-Monokulturen in ganz Mitteleuropa? Soll man die (halb-) toten Stämme einfach stehen und vermodern lassen, bis dazwischen im Halbschatten etwas hochkommt - oder ist hier evtl. doch ein Kahlschlag und Abtransport des Holzes gerechtfertigt? (Mit anschließender rascher Wiederaufforstung auch mit neuen/klimafitten Arten - oder soll man auf kahlen Flächen gar nur die Naturverjüngung abwarten?) Oder die Stämme alle umschneiden und liegen lassen, damit mehr Licht für den Neuwuchs vorhanden wäre? (=Keine Holznutzung und zusätzliche CO²-Schleuder, dafür gut für den Waldboden sowie für Fauna und Flora.) 🤔
@@andreasfaber3556 Verzeihen Sie, dass Sie bisher keine Antwort bekommen haben. Aus uns unerfindlichen Gründen mussten wir manche Kommentare anscheinend erst freischalten, was wir bisher nicht bemerkt hatten. Herr Bode wird bei Gelegenheit gerne auf Ihre Frage antworten.
@@andreasfaber3556 Lieber Herr Faber, ich habe ihre Zuschrift auch nicht als unerlaubte Kritik verstanden, denn der Kanal ist dafür da, die Diskussion anzustachelen, denn verordenen kann man den Dauerwald nicht, wenn er nicht verstanden wird. Zu 1. Man spricht von der "pflegenden Kraft des Halbschattens" und meint damit die Neigung der Halbschattenverjüngung zu wipfelschäftigen Jungbäumen. Dazu werden Sie später noch Bilder sehen, die Sie absolut zufriedenstellen. Jungwuchspflege ist im Dauerwald darum nicht notwendig, was nicht verbietet - wie einige kleinere Waldbesitzer es tun - immer einen kleine Axt mit sich zu führen, um etwas Mischwuchsregulierung vorzunehmen oder auch schlechtere Bäumchen auszuselektieren. Zu 2. Ich empfehle, nur die wirklich wertvollen Stämme herauszupicken und alles andere stehen oder liegen zu lassen. In der Regel sind das 60-80 % des Holzwertes. Doch dazu kommt noch ein extra Video (=Schattenwirkung, Feuchtigkeitsschutz, stehende Nährstoffreserve, etwas Halbschatten und Windschutz und vor allem Verbisschutz, denn das Wild geht da ungern hinein.). Ich empfehle Ihnen mein Buch Dauerwald - Leicht gemacht! das viele Ihrer Fragen ausführlicher beantwortet. MfG W.B.
Meine diesbezüglichen Bemühungen stoßen an die Grenzen von Zäunen (die ich gebaut habe und dicht zu halten versuche) sowie der (freundlich gesagt) Gleichgültigkeit von Verwaltungsbeamten: Vielfache Anträge an die Jagdbehörde und Widersprüche gegen deren Bescheide werden abgelehnt oder ignoriert. Beispiel: Die Jagdbehörde hat ggf. "von Amts wegen" die Abschußpläne anzupassen, wenn die objektiven Verhältnisse es erfordern. Dokumentierte Stellungnahmen der Forstbehörde liegen vor, sie werden aber ignoriert. Ratschlag? Und in diesem Wald wurde tatsächlich nicht gesät oder wenigstens gezielt nach Mastjahren der Boden verwundet oder Laub aus Parkanlagen eingebracht? Vermutlich liegt es daran, dass der Standort auch für all diese Baumarten geeignet ist. In unserer realen (Fast-) Fichtenmonokultur mit nur wenig übrig gebliebenen Buchen und Tannen ist es wohl aufgrund von Höhenlage und Bodensäure zu ungünstig für Ahorn, Esche und dergleichen.
Tatsächlich macht der konkrete Standort viel aus - ist der Boden tiefgründig, frisch u. humos (und gibt es genügend Lichteinfall), geht es sehr schnell mit Naturverjüngung. "Bodenerwundung" benötigen eigtl. fast nur Samen von Birke, Kiefer und Lärche, um zuverlässiger zu keimen. Die "Höhenlage" spielt bei (Berg- bzw. Spitz-) Ahorn oder heimischer Esche (diese leider ohne Zukunft) keine große Rolle; alle kommen etwa in den Alpen bis über 1000 m Seehöhe vor, auf basischen ebenso wie sauren Böden. Aber das Wild ist der wesentliche Faktor, warum nichts Selteneres aufkommt. Die "Negativselektion" (Verbiss/Verfegen/Schälen von nur sporadisch vorhandenen Arten) führt zu einer deutlichen Entmischung und langfristig zu Monokulturen - die Rolle des Wildes bei der Entstehung der heutigen (bei Sommerdürre massenhaft absterbenden) Fichtenforste wurde (und wird noch) zumeist unterschätzt. Gerade unter diesem Aspekt kann das Zögern bzw. Nicht-Handeln der Jagdbehörde nur verwundern. Um welche Region bzw. welches Land handelt es sich denn?
@@andreasfaber3556 Die Höhe wohl nicht allein und 700 m sind gewiss nicht extrem. Aber durch den Ausgangsboden Gneis und Glimmerschiefer und wer weiß wie viel Generationen schon (inzwischen extreme) Fichtendominanz wirkt aufgebauter Rohhumus wohl schon bremsend. Stichwort Esche: Bei uns nur einzeln in der Feldflur und in der Umfriedung unseres Hofes - sehen alle noch gesund aus. Bin eher optimistisch: Die Tannen waren bei uns in den 70ern ALLE sterbenskrank und die Mehrheit ist abgestorben. Die verbleibenden Tannen haben sind inzwischen zurück gekämpft und sind vitaler als die Fichten. Vielleicht ist der geringe Verjüngungserfolg (neben dem massiven Verbiss) auch durch die geringe Fruchtbarkeit zu erklären. In den letzten Jahren waren trotz Vollmast überwiegend Hohlkörner in den Zapfen. Da die Kohlenreste an den früheren Meiler-Plätzen AUSSCHLIESSLICH von Tanne stammten, gehe ich zumindest von tannendominierter Waldzusammensetzung vor ? Jahrhunderten aus. Oder liegen forstgeschichtliche Erkenntnisse vor, dass man den Tannenteil im Mittelalter (durch welche Bewirtschaftung ?) erhöht hat? Ich hörte nur von Raubbau . . . Eiche kommt nur sehr einzeln durch Hähersaat - die nächsten Mutterbäume sind mehr als km entfernt. Dann kommt´s drauf an ob ich schneller bin als das Wild. Leider wurde ich in den vergangenen Jahrzehnten zu oft von Förstern in die Irre geführt. Ich hab Protokolle geschrieben, wenn mir z. B. beim Jagdbegang erklärt wurde "das Tropfwasser der alten Buchen" , die Vergrasung oder Lichtmangel sei schuld, dass keine Buchen-Verjüngung zu finden war - und 30 m weiter eine getrimmte Buchenhecke die sich von Nahem als Zaun heraus stellte, wo jeder Buchenzweig abgebissen war, sobald der durch den Draht wuchs. Diese Szenen sind immer noch aktuell. Bin aus Bayern und bezüglich Jagdbehörde hab ich erst kürzlich erlebt, wie der anwesende Sachbearbeiter der UJB eine positive Reaktion auf unseren Widerspruch zum Abschußplan abgelehnt hat. IM ANGESICHT der durch den (neuen) Revierförster erklärten Defizite im Wald. Dieser wies auch auf die Beteiligung von Rotwild am Verbiss hin. Der Beamte verwies auf seinen Jagdberater und der gab vor allen Leuten Folgendes zum Besten: "Beratet Euch mit den Jägern und Grundbesitzern wo im Revier ABLENKFÜTTERUNGEN FÜR ROTWILD eingerichtet werden könnten" - IM ROTWILDFREIEN GEBIET !!!!!
H. Weinauge, welche Erntetechnik zu schoneenden Bringung kommt bitte zum Einsatz? Haben Sie Rueckgassen? Wenn ja, in welchem Abstand? Wie wird Starkholz gerueckt? Danke.
Kalebsberg hat einen Abstand der Maschinenwegee von 125 m und rückt aussschleißlich mit unbemannten und ferngesteuerten Kleinkettenfahrzeugen sowie natürlich mit dem Pferd. MfG W.B. Ps.: Siehe auch meine weiteren Videos!
Der Plenterwald ist ein eher komplizierter Unterfall des Dauerwaldes, auch wenn er der deutlich ältere ist. Plenterwald strebt eine genau definierte Strktur nach Alter und Stärke an und braucht deswegen eben hohe Anteile von Schattbaumarten. Deswegen finden Sie ihn nur bei hohen Niederschlägen in montanen und höheren Regionen wie z.B im Schwarzwald. MfG W.B.
Aber natürlich, der Dauerwald ist sogar das effizientetste System zur Holzerzeugung und die älteren Dauerwaldbetriebe (in privater Hand) bezeugen, dass sie durchschnittlich soger 10 % mehr Holz jährlich dem Markt zur Verfügung stellen als der krisenanfällige Altersklassenwald. Dazu zeigen alle Dauerwaldbetriebe einen stetig steigenden lebenden Vorrat im Wald. Warum: Es ist halt logischerweise produktiver mit der Natur im Wald zu wirtschaften als gegen sie. Darum sind die Dauerwaldaltbetriebe in Deutschland heute wohl die rentabelsten Forstbetriebe in Europa! Ist das nicht schön? Ästhetisch, naturreich, stabil, gesund, unbrennbar, Grundwasserproduktiv etc. .... und auch noch hoch rentabel. So einfach ist die Antwort. Trotzedem danke für die Nachfrage, die im Eifer unseres Gefechts wohl nötig war, denn sie war für uns selbstverständlich. W.B.
Der Vorzeige-Dauerwald, den Sie sich in diesem Video angeschaut haben, hat knapp 300 Hektar. Es gibt noch weitaus größere Dauerwälder wie z.B. 1000 Hektar, siehe in unserem Video "Finanzielles Erfolgskonzept Dauerwald - Interview mit Mathias Graf v. Schwerin".
Gelungener Waldumbau. - Allerdings bei den kommunizierenden Pilzen und Bäumen wird’s hypothetisch. 😂 Was festzustellen bleibt: Ohne beherzte Holzentnahmen keine Verjüngung! 🪵 Weiter viel Erfolg 🍀
Die Holzentnahme erfolgt im Dauerwald immer mäßig und regelmäßig und, was entscheident ist, mit strikt sanften Betriebstechniken. Zudem gilt bei jeder Anzeichnung der Grundsatz "Struktur vor Hieb". Ihre Bedenken sind darum grundsätzlich angebracht aber im Dauerwald entkräftet. Schauen Sie sich Kalebsberg an und Sie werden vom Pilzreichtum begeistert sein. Danke für Ihren Hinweis W.B.
Wir sind dabei, unsere Technik zu verbessern. Denken Sie bitte daran, dass unser Kanal keine Einnahmen erzielt noch beabsichtigt, da er ausschließlich ehrenamtlich getragen wird. MfG W.B.
Bei Minute 5,40 ff " ... damit das alles funktioniert haben wir das jagdliche System geändert." heißt nichts anderes als "Wald vor Wild" und bedeutet in der Relität, dass ihr alles tot geschossen habt was Fell hatte. Wäre schön wenn ihr euch dazu auch ehrlich bekennen könntet.
Nein, da haben Sie uns falsch verstanden. Wichtig ist die Regel "Zahl vor Wahl" schon deshalb, um den Jagddruck zu verringern und mit wenigen Jagdanlässen die Abschusszahlen zu erreichen. Sie vergessen als Jäger immer wieder, dass der Jagddruck der inffezienten Wahlabschüsse sowohl zu erheblichem Tierstress führt wie zu höheren Schäden. Und last not least: Sobald sich die Rehwildpopulation einreguliert, beginnen die Geissen Mehrlingsgeburte zu setzen. Das ist ein sicheres Zeichen eines waldökologisch limitierten Rehwildbestandes. Der Jäger gewinnt also nur: Er jagt in spannenden Waldstrukturen, braucht sich um Fütterung nieht mehr zu kümmern, die Verkehrskollisionen auf den Strassen gehen stark zurück, die Wildbretgewichte gehen nach oben, die Trophäen natürlich auch, und weniger schießen bracht er auch nicht. Lediglich die Methoden seiner Jagd sollte er gründlich ändern. Also, wo sind die Nachteile für ihn? Beste Grüße W.B.
Ich habe nun schon einige Folgen hier geschaut und muss sagen dass dieser Kanal wirklich eine Bereicherung ist und meine Meinung zum Thema Wald unterstützt.
Ich habe selbst 5 Hecktar Wald und Gott sei Dank haben meine Eltern schon nach dem Sturm Wiebke begonnen einen Mischwald anzulegen. Leider aber noch als Altersklassenwald, so wurden auch die großen Bäume die den Sturm überstanden hatten gefällt um eine Kahlfläche zu schaffen.
Ich versuche nun die letzten Jahre langsam auf Dauerwald umzustellen und experimentiere mit verschiedenen Baumarten, so habe ich an den Südrändern Robinien gepflanzt die mit der Trockenheit sehr gut zurecht kommen, dazu Douglasien und Weißtannen als Nadelbäume. An Laubbäumen hab ich Buchen, Bergahorn, Roteichen und seit neuesten Amberbäume gepflanzt. Dazwischen vereinzelt Exoten wie Mammutbäume, was von selbst kommt lass ich erstmal wachsen und schau wie es sich entwickelt.
Leider ist bei uns in Niederbayern der Wildverbiß und Fegeschäden ein großes Thema und ohne Zaun kriegt man fast nichts hoch..
Weiter so, ihr Kanal ist eine echte Inspiration für Waldbesitzer die was ändern wollen.
Danke für Ihre Zustimmung und bleiben Sie uns treu. Ihr W.B.
Sehr erfreulich, dass die Dauerwaldbewegung auch auf UA-cam präsent ist
Danke für Ihre Zustimmung. Es ist schon erstaunlich, da verfügt die deutsche Forstwirtschaft und Forst- wissenschaft über eine wirksame Antwort auf den Klimawndel (und das seit 100 Jahren) und schweigt sie einfach tot. Dieses Problem liegt allein an den an den Universitäten völlig falsch ausgebildeten Forstakademikern. Wir brauchen eine Bewegung von unten. MfG W.B.
Vielen Dank für den vielfältigen Informationstransfer ✨🙏
Danke und bleiben Sie uns treu. MfG W.B.
Wieder ein hervorragender Beitrag, leider bin ich nicht gut genug vernetzt, um diesen Beitrag stark zu verbreiten, ich hoffe, es finden sich Menschen, die das besser können als ich. Mit gärtnerischen Grüßen
Danke für Ihr Interesse. Sicher ergibt sich die ein oder andere Chance uns zu empfehlen. Und noch wichtiger ist, wo immer Sie können, Ihre Stimme für den Dauerwald, die Zukunft unseres Waldes, zu erheben. Beste Grüße W.B.
Das Wort "Hüter des Waldes" klingt sehr schön. Oder auch Baumhirte. :)
Ein ganz toller Bericht, der Hoffnung macht
Das freut uns sehr, denn wir machen diesen Kanal ausschließlich ehrenamtlich, um die Alternative zu den unzureichenden Ansätzen in der Politik, der Forstwissenschaft und Forstwirtschaft aufzuzeigen. Helfen Sie uns bekannt zu werden durch möglichst viele Abos, denn die entscheiden, ob wir gehört werden. Danke und bleiben Sie uns treu. MfG W.B:
Sehr sehr schön.
Einfach super spitze gelungen 🌳🌲1🐝1🐝
Ihr Lob freut uns. Bleiben Sie uns bitte treu, denn wir brauchen Abos, um wirksam zu werden. Helfen Sie uns dabei und wir versichern, es bleibt spannend auf unserem Kanal.
Herzlichst W.B.
Danke❤Das macht Hoffnung fürs Leben mit Wald 🌳🌳🌳🧙♀️🍂🌲🍄🍄🟫🍁
Ja Dauerwald macht eine positive Lebenseinstellung. Ich habe noch keinen unglücklichen Dauerwaldbesitzer getroffen. Dank und MfG W.B.
Eine wunderbare Einführung zu den Grundprinzipien des Dauerwaldes.
Ja, das Besondere ist, dass Herr Weinauge das Ergebnis seines systemischen Ansatzes im Video mit Vergleichsfotos dokumentiert, also jeden Zweifel ausräumt. Danke für Ihr Lob. MfG W. B.
Superb!!
Herr Strie, schreiben Sie mir die Begriffe, die Ihnen nicht geläufig sind. In meinem Buch "Möllers Dauerwaldidee" habe ich übrigens ein umfassendes Fachwort-Glossar. Schöne Grüße nach Tasmanien. W.B.
Gefällt mir sehr. Ja, dicht bewachsen soll er sein. Manche Menschen fürchten sich in einen dunklen Wald, da gibt es bestimmt Abhilfe ........
Danke für Ihre Zustimmung
Im Dauerwald fühlt sich ich jeder wohl. Man darf nicht vergessen, dass er stets durch die Lichtschlote eher heller ist als geschlossene Amtersklasserwälder. Und dann empfindet fast jeder Mensch die natürliche Harmonie vielschichtiger Wälder und damit auch eine innere seelische Ruhe.
MfG W.B.
Sehr geehrter Herr Bode, vielen Dank für Ihre Antwort auf meine Frage zur Ausbildung. Ihren Dauerwald-Leitfaden vom Sommer diesen Jahres habe ich leider nicht erhalten. So erklärt sich meine Frage ohne dieses entsprechende Hintergrundwissen. Mit besten Grüßen von Bernd Fehsenfeld
Lieber herr Fehsenfelsd, ich hatt Ihnen ja bereits geantwortet per Mail und habe Sie wohl verwechselt. Beste Grüße W.B.
Wieder sehr cool gemacht der Beitrag!
Danke unserm treuesten Zuschauer.
Wirklich interessantes und informatives Video! 👍
Herr Weinauge hat wirklich super verständlich erklärt wie es funktioniert, worauf es ankommt. Ganz toll wie sich sein Wald in 15 Jahren entwickelt hat. Der auch das Wort Wald verdient.
Wie hat er das mit der Jagd "angepasst"? Abschussraten erhöht? Berufsjagd? Er sagte ja, dass eine waldverträgliche Wildpopulation die Grundvoraussetzung hierfür ist
Ich wäre froh, wenn die Forstwirtschaft in unserem Hessen-Staatswald endlich ähnlich ökologisch praktiziert werden würde. Leider nicht in Sicht.
Bei uns im Viernheimer/Lampertheimer Wald leider das krasse Gegenteil davon.
Kann man bei uns nur noch mit Humor ertragen. Hab gestern deswegen zum 1.April dieses Satire-Video veröffentlicht, mit Aufnahmen aus unserem Hessen-Staatswald (FFH Schutzgebiet!).
1.April... Neues Wald-Verkehrsmanagement
ua-cam.com/video/te4E36234Ww/v-deo.html
Wirklich wunderbar, ich musste herzhaft lachen. Wir werden prüfen, ob wir Ihr Viedeo mal in einem unserer Videos verwenden, wenn Sie einverstanden sind. Denn natürlich unsere forstliche Realität ist zum Lachen, wenn sie nicht zum Weinen wäre. Herzlichst Ihr W.B.
@@wilhelmbode8467 Das freut mich natürlich sehr, danke. Bitte meine Videos aber nicht irgendwo in andere Videos einbinden.
Ich werde aber mal Ihre sehr guten YT Dauerwald-Videos ab und zu auf meiner Facebook Seite verlinken. Sollten viel mehr mitbekommen wie man besser mit der Natur wirtschaften könnte. Hab übrigens auch hr sehr gutes Buch gelesen, das mir mal ein Biologe ausgeliehen hat.
Unser Staatsforstbetrieb liefert leider mehr als genug Satirevorlagen. Man kann es wirklich nur noch mit Humor ertragen.
Hab deswegen letzten Monat auch mal einen Song zur hiesigen Forstwirtschaft im Staatswald verfasst. 😀
ua-cam.com/video/4NvcyTHuJyw/v-deo.html
Ja, aber das macht für u s nur Sinn in einem Video zum Unsinn des Wegebaus. Sie müssen sich schon klar äußern, ob Sie wollen oder nicht. Also bitte freundlicher Weise eindeutig, Sie kennen ja die Ausrichtung unseres Kanals. MfG W.B.
Das geht bei einem Laubwald natürlich sehr gut. Wir haben einen Wald mit 90% Fichte, ich bin auch gerade dabei den Wald umzubauen.
Auch in Kalebsberg gibt es rund 50 % Nadelholz, vowiegend Fichte. Aber Herr Weinauge hatte bereits eine gute Laubholzmischung. Viel Glück und ich hoffe, wir können Ihnen noch einige Tipps geben. Danke und mfG W.B.
Sowas hätte ich auch gerne bei mir irgendwann mal geschafft. Nur ohne Zaun außen rum wird das hier nix :(
Sie sind doch Mitglied in der Jagdbetriebsgenossen- schaft. Machen Sie da Druck, denn vielen anderen Walbdbesitzern geht es ja genauso. Aber am besten ist natürlich, Sie machen diesen Kanal in Ihrem Kreis bekannt und wir werden damit politisch wirksam.
Danke und MfG W.B.
Es wäre interessant, einen Privatbetrieb in der Video-Folge aufzunehmen, der nach den Grundsätzen des Dauerwaldes wirtschaftlich/rentabel arbeitet und vorwiegend davon lebt.
In den bisherigen Folgen werden Beamte, Jäger erwähnt. Wie wird dieses Thema in der Ausbildung, an den Hochschulen und Universitäten gesehen?
Bernd Fehsenfeld
Thema
Lieber Herr Fehsenfeld, Kalebsberg ist eine solcher, der schon davon leben kann und gleichzeitig sogar seine Annuitäten zu Abbezahlung seiner Finanzierung leistet. Im Übrigen kennen ich keinen einzigen Dauerwaldbetrieb, der nicht von seinen Erträgen gut leben kann. Ich bitte noch etwas um Geduld, denn weitere Betriebe werden folgen. Herzliche Grüße W.B.
Lieber Herr Fehsenfeld, ich habe Ihnen ja im Sommer meinen Dauerwald-leitfaden geschickt und daraus ergibt sich die Antwort. Obwohl der deutsche Dauerwald seit 1920 weltweit sicher das meist diskutierte Waldbetriebsmodell ist, hat sich die Forstliche Lehre und Forschung bis heute nicht oder nur polemisch und ablehnend damit befasst (siehe auch mein Buch Alfred Möllers Dauerwaldidee bei Matthes&Seitz). es gibt kaum Veröffebntlichungen, die Möller auch nur ansatzweis richtig verstehen. Die deutsche Forstwissenschaft zeigt ein krasses Versagen auch angesichts der waldökologischen Problematik infolge des Klimawandels. Sie ist hilflos! Warum? Sie schafft es nicht sich vom Irrweg des Altersklassenwaldes zu verabschieden und sich stattdessen der systemischen Waldproduktion zuzuwenden. Beste Grüße und Danke für Ihr Interesse W.B.
@@wilhelmbode8467 ein Video über die "Betriebswirtschaft" eines konkreten Dauerwald Betriebs wäre wirklich ein Segen. Art, Intervall und Kosten der Eingriffe, Ernteergebnisse, Sortimente usw. Wo man mal ein wenig von Zahlen spricht. Natürlich ist jeder Dauerwald verschieden, aber so ist auch jeder Altersklassenwald.
Lieber Herr Fehsenfeld, Kalebsberg ist doch ein Betrieb, der seine Eigentümer ernährt und sogar die Annuitäten bedient. In zehn Tagen wird übrigens im Video Graf Schwerin interviewt, der ebenfalls von seinem Betrieb lebt, den er vor 15 Jahren umgestellt hat. MfG W.B.
❤❤❤WUNDERbar
Das freut mich sehr, Herr Bennotti. Wenn Sie etwas für diese gute Sache unternehmen wollen, dann helfen Sie uns mehr kostenlose Abonnenten zu gewinnen, den das allein zählt, wenn wir politisch wirksam werden wollen. Danke für Ihr Lob. MfG W.B.
Tolles Video! Eine Frage hätte ich bitte. Wie hoch sind denn die Wilddichten, dass der Dauerwald dort funktioniert? Wird versucht Wald mit Wild oder reden wir von einem annähernden Total Abschuss vom Schalenwild?
Danke für Ihre Nachfrage. Einen Totalabschuss von Rehwild gibt es im deutschen Wald nicht, da Sie mit der Schießjagd Rehwild niemals ausrotten können, selbst wenn Sie es wollten. Tatsächlich hat Herr Weinauge nur Rehwild im Revier und das wird mit systematischen, sogenannten "Reusen"-jagden 2x Mal im Jahr sehr effizient bejagd. Das sind Gesellschaftsjagden, bei denen die Schützen reusenartig (unter Wind) angestzt werden und damit das Rehwild sehr vertraut vor die Büchse kommt. Anfangs, ca. die ersten 10 Jahre, hat Weinauge so jährlich ca. 30 Rehe je 100 ha geschossen. Inzwischen noch ca. 20, die es aber sein müssen, denn alle Ricken setzen inzwischen 2-3 Kitze und von außen wandert natürlich ständig Rehwild ein in das inzwischen regelrechte Knospenparadies. Weniger würde es erst, wenn großräumig und unterstützt durch jagdgesetzliche Reformen die Rehwildbestände insgesamt zurückgingen. Aus anderen Dauerwaldrevieren kann ich diese Zahlen in etwa bestätigen. Z.B. in der Nähe von Ebereswalde arbeitet Graf von Schwerin damit, Forststudenten eine Abschussprämie in Höhe von Euro 50,- für jeden erfolgreichen Abschuss zu zahlen und kommt auch zum Ziel und zu Abschüssen in ähnlicher Höhe. Sicher haben Sie recht, wenn das Rehwild-Problem eine Kernvoraussetzung ist, das man lösen muss. Danke für Ihr Interesse. MfG W.B.
@@wilhelmbode8467 Herzlichen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Werden diese 20 Rehe auf 100 Ha dauerhaft erlegt oder handelt es sich dabei noch um Teil der Reduktion? 20 Rehe auf 100 Ha dauerhaft schießen zu können würde ja eine ordentliche Populationsgröße bedeuten und eine Dichte von 20 Stück auf 100 Ha bedeuten. (Angenommen Geschlechterverhältnis von 1:1; 10 Böcke und 10 weibliche Stücke à 2 Kitze pro 100 Ha.) Dann wären 20 erlegte Rehe lediglich der Zuwachs. Sicherlich nur ein theoretisches Rechenbeispiel, aber bei den Landesforsten würden bei den Populationsdichten jedem Revierleiter die Haare zu Berge stehen! 10 Jahre lang 30 Stück zu schießen und gleichzeitig Dauerwald etablieren zu können zeigt doch, dass in guten Habitaten höhere Wilddichten und gleichzeitig ohne Probleme heranwachsende Naturverjüngung möglich ist.
Und mich würde noch interessieren, wie eine Reform zum Jagdgesetz Ihrer Meinung nach aussehen sollte, um in Deutschland ohne Probleme den Dauerwald flächendeckend etablieren zu können. Die Intervall Jagd ist sicherlich das Mittel der Wahl.
Mit Besten Grüßen!
@@blubberblub28 In aller Kürze: Nach Erfahrung in den Laubholz-Dauerwaldrevieren sind Abschüsse von jährlich 15-20 Stück dauerhaft notwendig, denn die Reh-Reviere sind dort immer sehr klein, gibt es keine Winter- und Straßenverluste und es bewegt sich kaum. Zudem ist das Zuzugsproblem aus den Nachbarrevieren auch von Dauer, solange es eben keine Gesetzesreform gibt. Natürlich bedarf es grundsätzlich der Intervalljagd verbunden mit dem Schrotschuß nur auf der Gesellschaftsjagd in der Zeit vom 10. November bis Weihnachten eines jeden Jahres. Und natürlich der Harmonisiereung der Abschusszeiten für männliches und weibliches Rehwild. Die Reusenjagd ist natürlich sehr effektiv, aber wohl für den Duchschnittsrevierinhaber (Pächter) nicht ohne Weiteres erlernbar. MfG W.B.
@@wilhelmbode8467 Wie kann man sich eine solche Reusenjagd vorstellen?
@@blubberblub28 Das führt im Rahmen dieser UA-cam-Diskussion zu weit, Ihnen das zu erklären. Aber Herr Weinauge hat dazu auch veröffentlicht, unter anderem auch in meinem Dauerwald-Leitfaden "Leicht gemacht !" siehe Kanal-Titel dort die Links zu meinen Büchern. MfG W.B.
Was bedeutet das mit dem Jagdgesetz? Das hat er leider nicht genauer ausgeführt. Kann das jemand kurz erklären? Was ist zu tun? Mehr Wild oder weniger oder welche Tierarten?
Danke für Ihre Nachfrage. Wir werden natürlich zum Kernproblem Jagd ein gesondertes Video drehen. So viel schon jetzt: Waldumbau ohne drastische Reduktion der Schalenwilbestände, insbesondere des Rehwildes, ist unmöglich. Deutschlandweit haben wir i zwischen 20-35 mal so viele Rehe wie um 1920 oder 15-20 mal so viele wie 1955. Da kann der Wald nicht wachsen! Zumal jedes Reh 150-200 T Triebspitzen benötigt um sich als Konzentratäser ernähren zu können. Alle Landesregierungen sind bisher der gut organisierten Jagdlobby erlegen, unsere Jagdgesetze an der Waldökologir auszurichten. Die Jgadgesetze sind also der Prüfstein wie ehrlich die öffentlichen Krokodilstränen unserer Parteien sind, wenn sie sich angeblich Sorgen um den Wald machen. Schauen Sie nur nach Brandenburg, wo sich momentan ein mutiger Minister an die Reform des Jagdgesetzes macht und vom MP der SPD gestoppt wird. MfG W.B.
Jagd sollte für den Eigentümer auch auf Flächen kleiner als 75 ha möglich sein.
Genau dem kann ich nur zustimmen, ist aber eine Kriegserklärung an die Jagdloby, W.B.
Relativ einfach zu erklären. Das Hirschwild (Hirscher, Rehe, etc) ist eigentlich ein Steppenbewohner und ging ursprünglich nur zum Schlafen in den Wald. Nachdem es ausserhalb stark bejagd wurde bleibt es einfach im Wald weil es dort zumindest weniger zu befürchten hat.
Zu essen braucht's aber auch etwas und so frisst es eben alles was es im Wald gibt (leider keine Brombeeren). Jeder Schössling der hochkommt wird als leckerer "Babyspinat" betrachtet und verspeist. Hat es ein Bäumchen doch einmal geschafft, dann wird nur der wohlschmeckende, junge "Terminaltrieb" verspeist. Die bereits verholzten Teile sind ungeeignet.
Ohne Terminaltrieb ist die Mehrzahl der Jungbäume wertlos weil sie nicht mehr gerade in die Höhe wachsen sondern Doppelspitzen ausbilden oder irgendwie verkrüppeln. Laubbäume verkraften den Verlust des Terminals etwas leichter, werden dafür meist komplett aufgefressen. Wenn es nichts anderes gibt, werden Bäume "geschält". Die Schneidezähne des Unterkiefers in die Rinde gehakt, die Rinde angelöst und dann nach oben abgezogen. DER Baum ist wirtschaftlich tot!.
So man es rechtzeitig (!) bemerkt, leistet der Jäger Entschädigung. Leider nicht zu dem Wert der z.B. mit ARBOTAX ermittelt wird wenn man einen Baum mit dem Auto beschädigt, sondern nur zu einem lächerlichen Bruchteil. Ein vielleicht erst 40 Jahre alter Baum wird zu Brennholz, neue kommen nicht nach.
Die Mehrzahl der Jäger mag es nicht hören oder bestreitet es: Es ist nicht lustig "ewig" ansitzen zu müssen und dann nur ein unattraktives "Stück" vor dem Lauf zu haben. Folglich "züchtet" man Bestandsgrössen damit man a) weniger lange ansitzt und b) eine Auswahl hat. Ich "freue" mich auf die Kommentare.
Auch Tierliebhaber erregen sich gerne, dass man die armen Bambis doch nicht . . . Seltsam, wenn jemand Ratten jagd ist er willkommen. Dass zu viel Rehwild die Walderneuerung verhindert, wollen sie nicht sehen. Ebenso wie sie keine Wölfe, Bären und sonstigen "Liebhaber" von Rehen haben wollen. Also eigentlich schon, aber nicht in ihrer Nähe. Ein Wald mit möglichst vielen Rehen ist der allgemeine Wunsch.
Wildschweinen (sind ja auch putzig) ist noch kaum jemand begegnet; ich wünsche es auch niemandem.
Ich empfehle "Mein erstes Waldstück" von P.Wohlleben zu lesen.
ua-cam.com/video/UKIZsZpQH-g/v-deo.html&ab_channel=UnserLand
@@geertrebreps191 wow. so gut zusammengefasst. vielen Dank 🤠👌🥰
H. Weinauge / H. Bode,
wie hoch sind bitte die Rueckekosten, verursacht durch die Pfanzelt-Raupe? Kommen Sie mit 3 - 8 € / FM zurecht?
Danke.
Die Kosten sind natürlich stark von den Geländebedingungen und dem Durchmesser des ausscheidenden Bäume abhängig. Ich halte Preise von 6-10 Euro für realistisch, habe aber keine konkreten Erfahrungen mit speziell dieser Kleinraupe. MfG W.B.
Der Waldumbau hat ein generelles Problem (nein, ich bin nicht dagegen!).
Wir (unsere Industrie) sind auf kerzengerade gewachsene Nadelbäume eingestellt. 4 Sägeschnitte und fertig ist der Dachbalken. Soll’s etwas Grösseres sein, dann kleben wir Leimholzbinder zusammen.
Jetzt sollen es auf einmal :-) Laubbäume sein. Da wird das nix mit 4 Schnitten. Dafür gibt es nicht ausreichend grosse und gerade Stämme. Also müsste man von vornherein Leimbinder o.Ä. herstellen.
Dafür gibt es jedoch kaum zugelassene Leime! Bisher mussten die Kleber Nadelhölzer verbinden. Laubholz benötigt aber anderen Leim den es kaum gibt weil er eben (noch) nicht gebraucht wird.
Dazu benötigt das Laubholz andere Maschinen. Viele der alten Maschinen sind zu filigran (die ganz alten haben kein Problem, sind aber zu langsam). Die Werkzeuge nutzen sich schneller ab, weil das Holz härter ist, und wenn ein Zimmermann einen Nagel in Laubholz haut hat er ein Problem.
Woraus macht man künftig Spanplatten?
Sprich: Die Verarbeiter sind nicht sehr erbaut, weil sie ganz anders denken müssen.
Ich kenne nur einen einzigen Hersteller der sich bereits umgestellt hat (und dessen Produkt mich fasziniert). Dazu erlauben Laubholzkonstruktionen wesentlich geringere Querschnitte.
.
Ein aktuelles Beispiel: Der Dachstuhl von Notre Dame (Paris) muss erneuert werden. Jetzt sucht man in ganz Frankreich nach passenden Eichen (ca. 25 m!) um das authentisch zu realisieren. In einem Altersklassenwald wird man sie nicht finden!
Weshalb überhaupt Eichen?
Die Erbauer der uralten Gebäude setzten immer das Modernste ein was zu haben war. Schliesslich bauten sie 200 Jahre an der Kirche. Wurde in der Vergangenheit ein Bauwerk durch irgendein Ereignis beschädigt, so verwendete man „moderne“ Technik um es zu reparieren!
Weshalb also verwendet man hier nicht modernste Technik und baut das Dachgebälk aus Buchenfurnierschichtholz oder, noch besser, aus Carbonkastenträgern? Z.B. Airbus hat die Fertigungseinrichtungen, das KnowHow UND würde einen derartigen Auftrag zu Selbstkosten durchführen! Obwohl die „Balken“ beim Kirchenbesuch unsichtbar sind.
Bei Führungen kann man dann nicht mehr auf Jahrhunderte alte Balken verweisen? Stimmt, kann man aber ohnehin nicht! Nicht original? Stimmt auch. Doch auch die Bedachung wird garantiert nicht mehr „original“ aus giftigem Blei, sondern aus „neumodischem“ Titanzink hergestellt! Dabei hat „moderne Konstruktion“ nichts mit „Kunststoff-Jodleroptik“ zu tun.
Lieber Herr Reprebs, Danke für Ihren ausführlichen Beitrag. Ich kann Ihnen nur kurz antworten. Auch im Dauerwald lässt sich Bauholz prduzieren, nur fällt dort dann deutlich weniger Brennholz und Papierholz an, da die sogenannten Vornutzungserträge deutlich zurückgehen. Aber etwa bis zu 30 % Nadelstammholz und auch Laubbauholz lassen sich im Dauerwald ohne Weiteres erzeugen, sogar mit neuen Baumaretn wie z.B. dem Tulpenbaum. Schließlich sprechen Sie selbst das Buchenbauholz an, welches neuerdings in Deutschland als Leimbinderholz aus Buche hergestellt wird. Also alles kein wirkliches Problem. Eiche war in der Forstgeschichte über Jahrhunderte das beste und beliebteste Bauholz. Warum also nicht auch wieder in Zukunft für bestimmte Bauten? Die schlüssige Antwort finden Sie insofern mal wieder im Dauerwald, der alles kann und auch noch rentabel ist.
MfG W.B.
@@wilhelmbode8467 In unserer Gegend (in DE) gibt es weit und breit fast ausschliesslich Nadelholz (10...15% Laub). Laubholz ist bei den Verarbeitern quasi nur als Brenn(scheit)holz bekannt. Säger stöhnen "Standzeit der Sägeblätter, Hobelmesser . . ". Leimbinder aus Laubholz macht niemand den ich kenne.
Mit der Ausnahme von Buchenfurnierschichtholz. Aber der ist so weit weg, dass ihn unsere "3" Buchen nicht interessieren.
An unserem französischen Wohnsitz haben wir einen Wald (20% Nadel) den wir derzeit zum Dauerwald umbauen (daher mein Interesse). Der wurde bisher nicht einmal als Alterklassenwald, sondern nur zur Energieholzgewinnung genutzt ("Hauptsache es brennt"). Wobei die meisten Franzosen nicht zwischen "geschnittenen" (Hacker) und "gerissenen" (Reisswolf) Holz"hack"schnitzeln unterscheiden.
Es gibt kaum kleine, private Hackschnitzelheizungen. Wenn, dann Scheitholz oder Pellets.
Die Industrie jagd alles was irgendwie zerkleinert ist, egal ob trocken oder triefnass, durch die Feuerung.
Russ, Feinstaub etc. werden eben (manchmal . ..) aufwendig gefiltert.
Eiche als Bauholz? Keine schlechte Idee, nur kostet da derzeit ein Dachstuhl für ein Einfamilienhaus wohl so viel wie das gesamte Nachbarhaus :-).
Interessante Überlegungen - ich stimme absolut zu, dass sich in der verarbeitenden Industrie überall noch viel (ver-)ändern muss, damit Laubhölzer besser (d. h. zunehmend als Bauholz) genutzt werden können. Spätestens sobald die Fichte im zunehmend heiß-trockenen Mitteleuropa mehrheitlich verschwunden ist, sollte es soweit sein. Natürlich wäre es gut, wenn schon frühzeitig/jetzt kreative Spezialisten - etwa in D, Ö oder CH - auf die Erarbeitung neuer Lösungen angesetzt werden und diese dann auch in der Öffentlichkeit bzw. in Fachkreisen auf Zuspruch stoßen würden.
Quasi als Fortführung des Gedankens: Wie wäre es denn, wenn man den Dachstuhl von Notre Dame aus Eichenschichtholz (oder sonst mit einem neuen Verfahren zur Verarbeitung von Eichenholz) herstellen würde? Damit wäre das Vorgängermaterial zwar wieder im Einsatz, nur eben in moderner Form - und man bräuchte nicht schon wieder unzählige schöne alte Bäume fällen, sondern könnte Restholz oder dünnere Stämme aus der Durchforstung verwenden. Aber dafür sind die Franzosen wohl doch zu konservativ oder zu wenig tüftlerisch veranlagt... 😄
@@andreasfaber3556 Sie Haben recht, es muss deutlich verstärkt in Richtung Holzverwendung des Laubholzes geforscht werden in den staatlichen Forschungsinstitutionen. Kein Zufall ist es, dass das Buchenbauholz eine technische Entwicklung eines große deutschen Buchenholzsägers ist. Und der bekommt aktuell nicht genügend Buchenstammholz am Markt. Auch weil es die Chinesen offenbar technisch wertvoller einsetzen können als die durch die öffentlichen Forstbetriebe kaputt gemachte Buchenschälholzindustrie, in der Deutschland mal führend war. Man bedenke die Chinesen kaufen unserer Buchenstammholz trotz des weiten und teueren Schifffahrtsweges und machen daraus wertvollr Produkte. Und unnsere Schälholzindustrie ist vor 1995 kaputt gegangen, weil der öffentliche Wald nicht genügend Buchenholz nachzug. Aber trotzdem keine Angsrt: Das Fichtenholz verschwindet nicht von heute auf morgen vom Markt, sondern i Verlauf vorn 30-50 Jahren, und das ist ausreichend Zeit, dass sich die Holzindustrie inklusive Hausbau umstellen können auf neue holztechnische Entwicklungen. MfG W. B.
Die Moderation ist echt "retro/Vintage" - hat was, gerade heutzutage. 😄Interessanter Ansatz bzgl. Waldbau, sehr schöner Mischwald. Was leider nicht zur Sprache kam und mich (als Waldbesitzer) interessieren würde: 1) Kann man mit der vergleichsweise geringen/schonenden Nutzung dauerhaft Gewinne schreiben oder steht evtl. doch die Prämisse der Ökologie im Mittelpunkt, ohne dass man Geld verdienen muss? 2) Wird der Jungwuchs eigtl. nach waldbaulichen Kriterien bearbeitet (Stammzahlreduktion, Astung, Auswahl von Z-Bäumen, etc.) oder wächst der einfach immer so weiter, wie er gerade aufgekommen ist?
Es wäre jedenfalls gut, wenn es häufiger solche Idealisten wie Herrn Weinauge gäbe, dann wäre der Wald bei uns auch öfter das, was er eigentlich sein sollte - nämlich ein vielfältiger Lebensraum und nicht bloß "Forst"... 🙂
Sie haben recht, unser Video-Stil ist ein wenig retro, nicht allein, weil ich selbst schon 75 bin, sondern auch, weil wir verdeutlichen wollen, der Wald braucht keinen Modernismus und schon gar keine moderne Hektik, sondern Zeit und Maß. Denken Sie nur an die Arbeisgeschwingigkeit der modernen Forsttechnik, die dem Wald keine Chance lässt, die Eingriffe auswachsen zu können, denn die brauchen Futter wie hungrige Ungeheuer.
Danke für Ihren Hinweis, der mir Gelegenheit gibt, darauf einzugehen. MfG W.B.
Ich vergass mich noch zu den beiden anderen Aspekten Ihrer Frage zu äußern:
1. Die schon seit mehr als 45 Jahre nach den Grundsätzen des Dauerwaldes wirtschaftenden Privatbetriebe in Deutschland sind mit großem Abstand die rentabelsten Forstbetriebe nicht nur in der BRD sondern sogar Europas. Warum? Weil es in den langen Zeitmaßstäben des Waldes zwangsläufig teurer ist gegen die Natur zu arbeiten als mit ihr. Weinauge hat den Wald zusammen mit seiner Frau 2004 ohne Eigenkapital erworben und seitdem, sowohl seine Investitionen als auch seine laufenden Betriebskosten wie seine Bankannuitäten beglichen. Schon bald ist der Wald belastungsfrei und liefert bereits heute seine erfreuliche Jahresrente.
2. Im Dauerwald schaut man grundsätzlich nur nach oben, denn wenn man oben alles richtig macht, dann ist der Rest ein Gottesgeschenk und zwar reichhaltiger als jede Investition in Kulturen und Jungwuchspflege. Das Geheimnis liegt in der pflegenden Kraft des Halbschattens. Also immer Blick nach oben, unten kommt und geht auch mal das Gottesgeschenk.
Wollen Sie mehr wissen wie es geht, dann darf ich Ihnen den einzigen Dauerwald-Leitfaden empfehlen, den es gibt: Dauerwald - Leicht gemacht . Er wurde von mir verfasst zum 100jährigen Jubiläum, weil die Forstwirtschaft den Dazerwalgedanken Alfred Müllers unterschlägt.
MfG W.B.
@@wilhelmbode8467 Vielen Dank für die zusätzlichen Erläuterungen. Übrigens: Meine "retro"-Bemerkung war mitnichten kritisch gemeint, Ihr (Moderations-) Stil ist in der Tat "erfrischend anders" (als das, was man hier sonst oft findet). 😃
Im großen ganzen rennen Sie mit dem Dauerwaldgedanken bei mir offene Türen ein, nur bei einem Punkt scheinen wir etwas auseinanderzuliegen: Meines Erachtens benötigt auch Naturverjüngung im Halbschatten des Dauerwaldes eine gewisse Pflege (z. B. zeitweises Auslichten/Freistellen, Aufasten, etc.), da die Natur alleine nicht immer bzw. nicht automatisch "schöne Stämme produziert". Sie werden dazu vielleicht sagen, dass die Natur das auch nicht muss und andere Waldfunktionen wichtiger sind - aber für den Waldbesitzer ist es von (nicht zuletzt finanziellem) Vorteil, wenn irgendwann möglichst dicke, gerade und astfreie Stämme "geerntet" werden können, da diese von der Wirtschaft gesucht sind und auch gut bezahlt werden. Gerne werde ich mich bei Gelegenheit mit der Idee bzw. Theorie des Dauerwaldes noch ausführlicher auseinandersetzen.
Freut mich jedenfalls, wenn sich das ambitionierte Projekt für Herrn Weinauge rentiert (bzw. amortisiert) hat und man dauerhaft schwarze Zahlen schreibt. Weiterhin Viel Erfolg... 🙂
Was mich zusätzlich brennend interessieren würde: Welches Rezept hätten Sie als Dauerwald-Anhänger denn für die aktuell zuhauf vorhandenen, bereits abgestorbenen bzw. noch im Absterben befindlichen Borkenkäfer-Stangenwald-Fichten-Monokulturen in ganz Mitteleuropa? Soll man die (halb-) toten Stämme einfach stehen und vermodern lassen, bis dazwischen im Halbschatten etwas hochkommt - oder ist hier evtl. doch ein Kahlschlag und Abtransport des Holzes gerechtfertigt? (Mit anschließender rascher Wiederaufforstung auch mit neuen/klimafitten Arten - oder soll man auf kahlen Flächen gar nur die Naturverjüngung abwarten?) Oder die Stämme alle umschneiden und liegen lassen, damit mehr Licht für den Neuwuchs vorhanden wäre? (=Keine Holznutzung und zusätzliche CO²-Schleuder, dafür gut für den Waldboden sowie für Fauna und Flora.) 🤔
@@andreasfaber3556 Verzeihen Sie, dass Sie bisher keine Antwort bekommen haben. Aus uns unerfindlichen Gründen mussten wir manche Kommentare anscheinend erst freischalten, was wir bisher nicht bemerkt hatten. Herr Bode wird bei Gelegenheit gerne auf Ihre Frage antworten.
@@andreasfaber3556 Lieber Herr Faber, ich habe ihre Zuschrift auch nicht als unerlaubte Kritik verstanden, denn der Kanal ist dafür da, die Diskussion anzustachelen, denn verordenen kann man den Dauerwald nicht, wenn er nicht verstanden wird. Zu 1. Man spricht von der "pflegenden Kraft des Halbschattens" und meint damit die Neigung der Halbschattenverjüngung zu wipfelschäftigen Jungbäumen. Dazu werden Sie später noch Bilder sehen, die Sie absolut zufriedenstellen. Jungwuchspflege ist im Dauerwald darum nicht notwendig, was nicht verbietet - wie einige kleinere Waldbesitzer es tun - immer einen kleine Axt mit sich zu führen, um etwas Mischwuchsregulierung vorzunehmen oder auch schlechtere Bäumchen auszuselektieren.
Zu 2. Ich empfehle, nur die wirklich wertvollen Stämme herauszupicken und alles andere stehen oder liegen zu lassen. In der Regel sind das 60-80 % des Holzwertes. Doch dazu kommt noch ein extra Video (=Schattenwirkung, Feuchtigkeitsschutz, stehende Nährstoffreserve, etwas Halbschatten und Windschutz und vor allem Verbisschutz, denn das Wild geht da ungern hinein.). Ich empfehle Ihnen mein Buch Dauerwald - Leicht gemacht! das viele Ihrer Fragen ausführlicher beantwortet. MfG W.B.
Meine diesbezüglichen Bemühungen stoßen an die Grenzen von Zäunen (die ich gebaut habe und dicht zu halten versuche) sowie der (freundlich gesagt) Gleichgültigkeit von Verwaltungsbeamten: Vielfache Anträge an die Jagdbehörde und Widersprüche gegen deren Bescheide werden abgelehnt oder ignoriert. Beispiel: Die Jagdbehörde hat ggf. "von Amts wegen" die Abschußpläne anzupassen, wenn die objektiven Verhältnisse es erfordern. Dokumentierte Stellungnahmen der Forstbehörde liegen vor, sie werden aber ignoriert. Ratschlag?
Und in diesem Wald wurde tatsächlich nicht gesät oder wenigstens gezielt nach Mastjahren der Boden verwundet oder Laub aus Parkanlagen eingebracht? Vermutlich liegt es daran, dass der Standort auch für all diese Baumarten geeignet ist. In unserer realen (Fast-) Fichtenmonokultur mit nur wenig übrig gebliebenen Buchen und Tannen ist es wohl aufgrund von Höhenlage und Bodensäure zu ungünstig für Ahorn, Esche und dergleichen.
Tatsächlich macht der konkrete Standort viel aus - ist der Boden tiefgründig, frisch u. humos (und gibt es genügend Lichteinfall), geht es sehr schnell mit Naturverjüngung. "Bodenerwundung" benötigen eigtl. fast nur Samen von Birke, Kiefer und Lärche, um zuverlässiger zu keimen. Die "Höhenlage" spielt bei (Berg- bzw. Spitz-) Ahorn oder heimischer Esche (diese leider ohne Zukunft) keine große Rolle; alle kommen etwa in den Alpen bis über 1000 m Seehöhe vor, auf basischen ebenso wie sauren Böden.
Aber das Wild ist der wesentliche Faktor, warum nichts Selteneres aufkommt. Die "Negativselektion" (Verbiss/Verfegen/Schälen von nur sporadisch vorhandenen Arten) führt zu einer deutlichen Entmischung und langfristig zu Monokulturen - die Rolle des Wildes bei der Entstehung der heutigen (bei Sommerdürre massenhaft absterbenden) Fichtenforste wurde (und wird noch) zumeist unterschätzt. Gerade unter diesem Aspekt kann das Zögern bzw. Nicht-Handeln der Jagdbehörde nur verwundern. Um welche Region bzw. welches Land handelt es sich denn?
@@andreasfaber3556 Ich kann Ihnen hur zustimmen. Danke. W.B.
@@andreasfaber3556 Die Höhe wohl nicht allein und 700 m sind gewiss nicht extrem. Aber durch den Ausgangsboden Gneis und Glimmerschiefer und wer weiß wie viel Generationen schon (inzwischen extreme) Fichtendominanz wirkt aufgebauter Rohhumus wohl schon bremsend. Stichwort Esche: Bei uns nur einzeln in der Feldflur und in der Umfriedung unseres Hofes - sehen alle noch gesund aus. Bin eher optimistisch: Die Tannen waren bei uns in den 70ern ALLE sterbenskrank und die Mehrheit ist abgestorben. Die verbleibenden Tannen haben sind inzwischen zurück gekämpft und sind vitaler als die Fichten. Vielleicht ist der geringe Verjüngungserfolg (neben dem massiven Verbiss) auch durch die geringe Fruchtbarkeit zu erklären. In den letzten Jahren waren trotz Vollmast überwiegend Hohlkörner in den Zapfen. Da die Kohlenreste an den früheren Meiler-Plätzen AUSSCHLIESSLICH von Tanne stammten, gehe ich zumindest von tannendominierter Waldzusammensetzung vor ? Jahrhunderten aus. Oder liegen forstgeschichtliche Erkenntnisse vor, dass man den Tannenteil im Mittelalter (durch welche Bewirtschaftung ?) erhöht hat? Ich hörte nur von Raubbau . . .
Eiche kommt nur sehr einzeln durch Hähersaat - die nächsten Mutterbäume sind mehr als km entfernt. Dann kommt´s drauf an ob ich schneller bin als das Wild. Leider wurde ich in den vergangenen Jahrzehnten zu oft von Förstern in die Irre geführt. Ich hab Protokolle geschrieben, wenn mir z. B. beim Jagdbegang erklärt wurde "das Tropfwasser der alten Buchen" , die Vergrasung oder Lichtmangel sei schuld, dass keine Buchen-Verjüngung zu finden war - und 30 m weiter eine getrimmte Buchenhecke die sich von Nahem als Zaun heraus stellte, wo jeder Buchenzweig abgebissen war, sobald der durch den Draht wuchs. Diese Szenen sind immer noch aktuell.
Bin aus Bayern und bezüglich Jagdbehörde hab ich erst kürzlich erlebt, wie der anwesende Sachbearbeiter der UJB eine positive Reaktion auf unseren Widerspruch zum Abschußplan abgelehnt hat. IM ANGESICHT der durch den (neuen) Revierförster erklärten Defizite im Wald. Dieser wies auch auf die Beteiligung von Rotwild am Verbiss hin. Der Beamte verwies auf seinen Jagdberater und der gab vor allen Leuten Folgendes zum Besten: "Beratet Euch mit den Jägern und Grundbesitzern wo im Revier ABLENKFÜTTERUNGEN FÜR ROTWILD eingerichtet werden könnten" - IM ROTWILDFREIEN GEBIET !!!!!
H. Weinauge, welche Erntetechnik zu schoneenden Bringung kommt bitte zum Einsatz? Haben Sie Rueckgassen? Wenn ja, in welchem Abstand? Wie wird Starkholz gerueckt? Danke.
Kalebsberg hat einen Abstand der Maschinenwegee von 125 m und rückt aussschleißlich mit unbemannten und ferngesteuerten Kleinkettenfahrzeugen sowie natürlich mit dem Pferd. MfG W.B. Ps.: Siehe auch meine weiteren Videos!
dauerwald/plenterwald,......wo ist der unterschied?
Der Plenterwald ist ein eher komplizierter Unterfall des Dauerwaldes, auch wenn er der deutlich ältere ist. Plenterwald strebt eine genau definierte Strktur nach Alter und Stärke an und braucht deswegen eben hohe Anteile von Schattbaumarten. Deswegen finden Sie ihn nur bei hohen Niederschlägen in montanen und höheren Regionen wie z.B im Schwarzwald. MfG W.B.
Vielleicht habe ich nicht alles gesehen, aber fällst du Bäume und verkaufst Sie erntest Sie oder bist Du ein Baumliebhaber und genießt dein Kleinod?
Aber natürlich, der Dauerwald ist sogar das effizientetste System zur Holzerzeugung und die älteren Dauerwaldbetriebe (in privater Hand) bezeugen, dass sie durchschnittlich soger 10 % mehr Holz jährlich dem Markt zur Verfügung stellen als der krisenanfällige Altersklassenwald. Dazu zeigen alle Dauerwaldbetriebe einen stetig steigenden lebenden Vorrat im Wald. Warum: Es ist halt logischerweise produktiver mit der Natur im Wald zu wirtschaften als gegen sie. Darum sind die Dauerwaldaltbetriebe in Deutschland heute wohl die rentabelsten Forstbetriebe in Europa! Ist das nicht schön? Ästhetisch, naturreich, stabil, gesund, unbrennbar, Grundwasserproduktiv etc. .... und auch noch hoch rentabel. So einfach ist die Antwort. Trotzedem danke für die Nachfrage, die im Eifer unseres Gefechts wohl nötig war, denn sie war für uns selbstverständlich.
W.B.
Dauerwald kann man machen, wenn man eine kleine Fläche hat. Bei größeren Flächen (z.B. 100 Hektar) geht das nicht mehr.
Der Vorzeige-Dauerwald, den Sie sich in diesem Video angeschaut haben, hat knapp 300 Hektar. Es gibt noch weitaus größere Dauerwälder wie z.B. 1000 Hektar, siehe in unserem Video "Finanzielles Erfolgskonzept Dauerwald - Interview mit Mathias Graf v. Schwerin".
Gelungener Waldumbau. - Allerdings bei den kommunizierenden Pilzen und Bäumen wird’s hypothetisch. 😂 Was festzustellen bleibt: Ohne beherzte Holzentnahmen keine Verjüngung! 🪵 Weiter viel Erfolg 🍀
Die Holzentnahme erfolgt im Dauerwald immer mäßig und regelmäßig und, was entscheident ist, mit strikt sanften Betriebstechniken. Zudem gilt bei jeder Anzeichnung der Grundsatz "Struktur vor Hieb". Ihre Bedenken sind darum grundsätzlich angebracht aber im Dauerwald entkräftet. Schauen Sie sich Kalebsberg an und Sie werden vom Pilzreichtum begeistert sein. Danke für Ihren Hinweis W.B.
Eigentümer mal sehen wie lange noch bei der neuen DDR 2.O
Na, na doch hoffentlich kein Verschwörungtheoretiker? Die Befürchtung ist ziemlich verrückt, wenn man bedenkt, dass erst die DDR
....untergehen musste, damit Menschen in unserem Rechtstaatssystem als Waldeigentümer zum Zuge kommen konnten. W.B
Gehabt dem Mann ein Mikrofon
Wir sind dabei, unsere Technik zu verbessern. Denken Sie bitte daran, dass unser Kanal keine Einnahmen erzielt noch beabsichtigt, da er ausschließlich ehrenamtlich getragen wird. MfG W.B.
Bei Minute 5,40 ff " ... damit das alles funktioniert haben wir das jagdliche System geändert." heißt nichts anderes als "Wald vor Wild" und bedeutet in der Relität, dass ihr alles tot geschossen habt was Fell hatte. Wäre schön wenn ihr euch dazu auch ehrlich bekennen könntet.
Nein, da haben Sie uns falsch verstanden. Wichtig ist die Regel "Zahl vor Wahl" schon deshalb, um den Jagddruck zu verringern und mit wenigen Jagdanlässen die Abschusszahlen zu erreichen. Sie vergessen als Jäger immer wieder, dass der Jagddruck der inffezienten Wahlabschüsse sowohl zu erheblichem Tierstress führt wie zu höheren Schäden. Und last not least: Sobald sich die Rehwildpopulation einreguliert, beginnen die Geissen Mehrlingsgeburte zu setzen. Das ist ein sicheres Zeichen eines waldökologisch limitierten Rehwildbestandes. Der Jäger gewinnt also nur: Er jagt in spannenden Waldstrukturen, braucht sich um Fütterung nieht mehr zu kümmern, die Verkehrskollisionen auf den Strassen gehen stark zurück, die Wildbretgewichte gehen nach oben, die Trophäen natürlich auch, und weniger schießen bracht er auch nicht. Lediglich die Methoden seiner Jagd sollte er gründlich ändern. Also, wo sind die Nachteile für ihn? Beste Grüße W.B.