Fein! So habe ich das Zensuswahlrecht noch nicht betrachtet, hatten es erst im Geschichtsunterricht, und ich dachte einfach "unfair wars damals". Sehr gutes Video
Sehr gut beobachtet! Umgekehrt hat derjenige, der brav Steuern zahlte, eine unmittelbare Gegenleistung erhalten, was natürlich die Zahlungsmoral wesentlich hob.
Meine Zustimmung, Herr Liebig! Ich betrachte es auch als Privileg, daß Herr Wangenheim uns an seinen Betrachtungen der Welt und Kultur teilhaben läßt! Es macht süchtig nach Qualität und Stil. Ich konnte hier und durch sein Buch bzw. Blog für mich schon essenzielles Wissen erwerben. Ich würde sagen, daß wir davon geistig mehr profitieren, als unser lieber Wangenheim :-)
Super Video ! Jahrelang habe ich mich angestrengt um zur Mitte zu gehören. Es wurde immer weniger und der Aufwand grösser. Ich habe oft geflucht und nicht verstanden, dass wenn ich aktiver war nicht mehr übrig blieb. Ab jetzt lehne ich mich zurück und mache mir keinen Stress mehr. Vielen Dank.
Es gibt kaum ein Video, welches mir so weiterhalf wie dieses hier. Und ich bedanke mich bei Ihnen, daß Sie anhand meines Textes erkannten, was mir fehlte und mir den Link zukommen ließen. Manches Mal fehlt nur ein Kleines und Alles erhellt sich !
Sie haben von der Abschaffung des Drei-Klassen Wahlrechts im Jahre 1918 gesprochen. Meines Erachtens war dieses bereits in der Verfassung des Deutschen Kaiserreiches abgeschafft worden, da 1871 ein allgemeines, gleiches sowie geheimes Wahlrecht für alle Männer ab 25 Jahren eingeführt wurde. Das Drei-Klassen Wahlrecht bestand lediglich in Preußen auch während der Zeit 1871-1918. Zu einem anderen Punkt: Sie sprachen von einem Niedergang der Kultur als Resultat der Abschaffung des zuvor diskutieren Wahlrechts. Sehen Sie nicht die deutsche Nachkriegspolitik, beziehungsweise die Politik nach 1968, als entscheidender für diese Entwicklung an? Die verbreitete Meinung, dass alles Deutsche schlecht sei und die Reduzierung unserer Vergangenheit auf die Zeit des Nationalsozialismus sehe ich hier als größere Faktoren an. Ich bin noch sehr jung, 17 Jahre, und ich erlebe es täglich in der gymnasialen "Oberstufe", wenn diese noch als solche zu bezeichnen ist, wie die deutsche Geschichte im Geschichtsunterricht, (Geschichte-Leistungskurs), vollkommen falsch unterrichtet wird. Besonders beunruhigend erachte ich die Darstellung des Imperialismus und die Gründe des 1. Weltkriegs. Die gesamte Thematik wird auf einer Doppelseite erläutert, von Tunesienkrise, Balkankriege etc., kein Wort, sondern nur die Darstellung der aggressiven Deutschen Außenpolitik. Die umfassenden Bündnisse Großbritanniens mit Frankreich zur Schwächung des zu starken Deutschen Kaiserreichs werden nicht erwähnt. Die älteren Geschichtslehrer bezeichnen dies als Propaganda, die jüngeren als die Wahrheit. Wie sollen junge Menschen in diesem Land, die ohnehin immer mangelndere Kenntnisse aufweisen, eine deutsche Kultur schätzen, sich aneignen oder gar wahren, wenn diese bereits in der Schule als von Grund auf schlecht bezeichnet wird und aus dem öffentlichen Leben verschwunden ist? Je mehr Bücher ich über historische Sachverhalte lese, desto weiter entfernt sich mein Bild der Ereignisse von der öffentlich vertretenen Perspektive. Haben Sie überhaupt noch eine Idee, wie man die Missstände in Land lösen könnte? Für mich ist die AfD leider keine wirkliche Alternative zur antideutschen Politik im Bundestag. Vielen Dank an alle, die bis zum Ende gelesen haben und Grüße aus Siegburg.
Das sagen Sie ganz richtig, im II. Reich hat das 3-Klassen-Wahlrecht nicht bestanden, aber ich spreche ja nicht vom Reich, sondern ausdrücklich vom preußischen Landtag. Ihr zweiter Punkt: Die Nachkriegspolitik macht dann Nägel mit Köpfen, sowohl in der Einwanderungspolitik seit Adenauer als auch der 68er-Bewegung. Das ist richtig. Allerdings scheint mir das schon eine Auswirkung von länger zurückliegenden Prozessen zu sein, die den Weg zu derartiger Politik geebnet haben. Freilich ist das zu allererst der verlorene Krieg. Allerdings beobachten wir ja bei den europäischen Siegernationen genau dieselben gesellschaftlichen Entwicklungen, ja in England und Frankreich sieht es in gewissem Sinne noch düsterer aus. Was alle gemeinsam haben, ist aber die Vereinheitlichung des Wahlrechts, das derart degenerierte politische Ansichten begünstigt hat, wie sie heute führend sind (Aufstieg der SPD etwa). das ist sicher nicht der einzige udn alles entscheidende Grund, aber sehr wesentlich. Bezüglich der Bildung in Schule und Universität sieht es katastrophal aus, ja. Aber mittlerweile habe ich begründete Hoffnung, daß sich solche Lügengebäude nicht durchsetzen, auch bei Schülern nicht. So wie Sie sich - aus Gründen des Zweifels oder der allgemeinen Unzufriedenheit mit den nicht vorhandenen geistigen Herausforderungen an der Schule - selbst Bücher zur Hand nehmen, um den Dingen auf den Grund zu gehen, so tun es immer mehr junge Menschen. Ich sehe das sehr deutlich an den Leserbriefen, die ich auf mein Buch erhalte. Es handelt sich einerseits um ältere Leser aber andererseits in mindestens demselben Maße um Studenten, die mir schreiben und ähnliches von sich sagen, wie Sie es tun. Meine eigene Generation kommt fast gar nicht vor. Das ist ein gutes Zeichen: Unsere Jugend ist nicht müde und taub, wie die Mitte der Gesellschaft uns erscheint, sondern noch immer kraftvoll und wißbegierig. Und auch wenn es nur wenige sind, sie werden die Anderen zu begeistern wissen. Es war immer eine Elite, die geistige Umwälzungen vorangetrieben hat. Insofern bin ich zuversichtlich. Ich hatte ohnehin die Absicht einmal zum Versailler Vertrag zu sprechen. Vielleicht läßt sich das mit einer allgemeinen Betrachtung des Ersten Weltkrieges verknüpfen. Ich bin nur im Moment noch mit anderen Dingen befaßt, nehme aber Ihre Anregung gern auf. Ich glaube, daß eine Mehrheit der AfD im Parlament die Politik des Landes in sehr viel günstigere Bahnen lenken könnte. Aber ein solches Wahlverhalten setzt bereits klares Denken und Respekt vor sich selbst voraus, wie es heute bei den deutschen Wählern noch nicht vorhanden ist. Allerdings wurde Rom ja auch nicht an einem Tag erbaut.
Ich weiß nicht von welchen gebildeten Kreisen Sie sprechen, aber wenn die Bildung nicht einmal ausreicht, um ein Zitat im Kontext und in all seinen Interpretationsmöglichkeiten vernünftig abzuwägen, dann sprechen wir eher von hörigen Kreisen. Allerdings stört sich eine politische Bewegung auch nicht daran, wenn Ewiggestrige nicht teilhaben wollen. Dann geht es eben ohne diese "Gebildeten".
Vielen Dank für diese treffenden Worte, Herr Wangenheim. Sie haben meine Erwartungen Ihre Antwort betreffend nicht enttäuscht, ja getroffen! Man muß sich doch immer wieder die bange Frage stellen, was für "Demokraten" das wohl sein mögen, die derart abgehoben und geistig eingeengt über Andersdenkene richten!? Beste Grüße!
Für mich sind Ihre Videos immer eine unglaubliche Wohltat. Für jene möchte ich mich an dieser Stelle einmal herzlich bedanken. Ich bin im Moment mit Ihrem Buch "Kultur und Ingenium" beschäftigt, welches von meinem jungen, wissbegierigen Geiste geradezu aufgesogen wird. Daher möchte ich mich noch bei Ihnen erkundigen, ob denn das am Ende Ihres Buches angesprochene Werk "Das Zeitalter der kämpfenden Staaten" noch erscheinen wird? Schönen Gruß
Es freut mich sehr, wenn Ihnen KuI so gut tut. Dann hat es nämlich schon einen guten Teil seiner Aufgabe erfüllt (S. 9 Mitte). Was jene Ankündigung angeht, so muß ich gestehen, daß ich mehrfach monatelang daran gearbeitet habe, aber dann doch aus verschiedenen Gründen die Arbeit wieder beiseite schob. Ich kann Ihnen also leider keine verbindliche Auskunft geben.
Das hat es! Hatte ich doch bereits nach der Einleitung schon mein Aha-Erlebnis. Da ich wie gesagt noch relativ jung bin, hatte ich mich mit vielen Dingen noch gar nicht bzw. spärlich auseinandergesetzt und erst Sie haben mit Ihrem Buch, Blog und UA-cam-Kanal mein Interesse und Wissen für viele Bereiche gesteigert. Trotz Geschichtsinteresse (hauptsächlich für das Mittelalter und das 20. Jh.) hatte ich beispielsweise keine Ahnung von der Reihenfolge von Epochen und was diese ausmacht (beschämend!), da so etwas elementares auch niemals Thema in der Schule ist. In der Schule bleibt es eben lediglich beim bloßen aufzählen von Daten und den dazugehörigen Geschehnissen. Geschichte wird nicht im geringsten Verstanden. Nach der Einleitung von KuI hatte ich zum ersten mal das Gefühl, Geschichte verstanden zu haben. Jetzt aber genug des Lobes, sollten Sie das Buch irgendwann fertigstellen werde ich es mir kaufen, wenn nicht halt nicht. Ich habe auch schon ein alternatives Buch, welches dem Titel nach in eine ähnliche Richtung geht: Krieg und Zivilisation von Rolf Peter Sieferle.
Dann darf ich sagen, daß Sie gewissermaßen der ideale Leser sind: Geschichte wirklich verstehen wollen, das - Sie wissen es nun bereits - ist das Ziel der Schrift. Und vom Mittelalter, das in unserem Bildungssystem ganz besonders stiefmütterlich behandelt wird, werden Sie auch besonders viel in KuI lesen.
sehr geehrter her w, danke für die informativen videos. mal am rande...die kamera pulsiert das bild. für den fall, dass sie wissen wollen warum...deshalb, weil sie immer wieder neu scharf stellt, weil die linien vom vorhang/fliegenschutz...in der mitte des bildes sind. aber das nur am rande, weil viel wichtiger is ja der hörbare inhalt. mfg
Zu allererst müßte von der Allgemeinheit akzeptiert werden, daß es in einer Gesellschaft Starke und Schwache gibt - und daß man diese Tatsache nicht einfach totschweigen oder wegbesteuern kann, sondern daß diese Machtverhältnisse bis zu einem gewissen Grade eben unweigerlich bestehen. Dann müßten wir uns nicht belügen, daß politische Macht an der Wahl hängt (von der wir das Bürgertum und die Reichsten ausgeschlossen haben), und zur gleichen Zeit "pay to play" und Lobbyismus für die Elite im Hintergrund passieren. Es ist ein Akt der Ehrlichkeit sich und allen Wählern einzugestehen, daß nicht jeder denselben Einfluß haben, so wie nicht jeder gleichsam hochintelligent sein kann. Und das ist, wie Sie sehen, eine Anschauung, die heute sehr unbeliebt ist, wo alle Menschen gleich sein sollen. Das Grundanliegen muß daher sicher sein: Den realistischen Blick auf die Dinge fördern. Keine Wolkenkuckucksheime bauen, sondern die Welt behandeln, wie sie ist. Aber das ist freilich ein langer Kampf eines sich wandelnden Weltbildes. Es kann allerdings kein Zweifel sein, daß der Wind in den letzten Jahren gedreht hat und dem Realismus die Segel bläht.
Ich denke, die dringlichste Sache, die wir dazu betreiben müssen, ist die Wiederherstellung der Meinungsfreiheit und einer wirklichen Liberalität. Ernst Nolte sprach vom 19. Jahrhundert als dem "Zeitalter der Liberalität". Die Abschaffung des alten Wahlrechts geht mit der Abschaffung der Liberalität einher. Desweiteren ist es dringlichste Sache, zur Ehrlichkeit zu kommen, wie es ThW hier in seinem Kommentar sagt; dazu gehört der Realismus.
Lieber Peter Toepfer: Wenn Liberalität (ob wirklich oder nicht wirklich - wer entscheidet das?) mit Toleranz übersetzt wird, würde ich sagen, daß wir davon mehr als genug haben und sie sogar als die Mutter allen Übels gesehen werden kann. Zum Liberalismus geht es hier weiter: thwangenheim.wordpress.com/2018/08/15/gespraech-des-herrn-v-stubbendorff-und-dr-lassers-im-nunmehr-von-allen-gaesten-verlassenen-naechtlichen-foyer-eines-osteuropaeischen-grandhotels-okt-2030/
Hallo Herr Wangenheim, mit großem Interesse bzw. mit gleicher Begeisterung habe ich ihr Buch (2. Auflage) gelesen. Gleichfalls das von Oswald Spengler. Beide Bücher haben mir persönlich ein größeres Wissensspektrum als auch Denkmuster bezüglich der geschichtlichen Vergangenheit eröffnet. Frage: Wie muss ich das Ursymbol bei Spengler in Verbindung zu ihren Ausführungen verstehen ? Ist es laut Spengler notwendig sich auf ein Ursymbol zu beziehen, damit diese geschichtlichen Sachverhalte erst entstehen konnten ? Es wäre nett, wenn Sie mir darauf eine kurze Antwort geben könnten - rein zum Verständnis. Danke Ihnen im Voraus.
Nein, Beerenauslese ist ja ungeheuer süß und als Dessertwein gedacht. Erst wenn man sie stark verdünnt kommen beim gewöhnlichen Trinken die feinen Nuancen des Geschmacks richtig heraus.
Ich trinke ihn ja auch solo, aber Sie werden mich nicht dazu bringen, ihn unverdünnt zu trinken. Die Geschmäcker sind eben verschieden. Zumal ich ihn ja zur Schmierung beim Reden trinke, da reicht vorsichtiges Nippen nicht.
Ich schließe mich Karl Friedrich an und möchte auch von Wohltat sprechen, wobei das gar nicht unbedingt vom ideellen Gehalt der Ausführungen kommt. Zum letzteren sage ich nur: Lobet die Meistersinger!
Für mich, einem Berliner Schüler, sind Thomas Wangenheims Videos sowohl ideell als auch ästhetisch (Kleidung, Zimmereinrichtung) von allerhöchster Güte. Insbesondere nach einem Tag in der Schule, welcher oft eine Quälerei und Beleidigung der Intelligenz zustande bringt, die einen niedergeschlagen macht.
@@mono1360 Ich bedanke mich bei Ihnen für diesen Kommentar. Es tut meiner Seele gut, so etwas zu lesen. Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Durchhaltevermögen sowie natürlich Inspiration und Wißbegierde.
Vielen Dank für Ihre Arbeit Herr Wangenheim. Ich habe da eine Frage: Wenn wir uns nun am Beginn einer neuen kultischen Phase befinden, wie kann es dann sein, dass die Mittelschicht abschmilzt, während die ingene Spreizung zumindest materiell zuzunehmen scheint? Und können wir mittlere Stände überhaupt mit den aristokratischen Herrschaftsschichten früherer Epochen vergleichen? Das wird mir noch nicht so genau bewusst. Wo befinden wir uns aktuell? Das Ingenium muss ja nun seit den 1930ern vorbei sein, wenn ich mir die scheußliche Bauhaus-Architektur von heute anschaue. Die metropolistischen Kathedralen sind ja nun auch schon längst den glatten Glastürmen gewichen.
In der Tat sieht es zur Zeit mehr nach einer ingenen Wendung aus. Ich nehme an, Sie nehmen die Annahme, wir gingen in eine kultische Phase, aus einem Absatz aus der Einleitung von KuI. Wie ich schon an anderer Stelle sagte, geht es aber dort nicht so sehr um eine Einschätzung der Zukunft als vielmehr um eine Kritik an der herrschenden akademischen Auffassung vor allem gegenüber der Renaissance (und des Klassizismus), ist also mehr als Gegenwartskritik zu verstehen. Ich würde daher sagen, wir befinden uns noch in einer kultischen Phase, die aber bereits ihren Höhepunkt überschritten hat und nun bereits rückwärts läuft. Die bürgerlichen Kreise können meiner Auffassung nach durchaus als diese Mitte angesehen werden, insbesondere auch deshalb, weil wir hier die unmittelbaren, ingenen Konkurrenten ins Auge fassen müssen. Und die sind unter internationaler Ausweitung ja längst die Weltelite einerseits und die dritte Welt andererseits. Der Mittelstand des Westens wird darin zu einer soliden Mittelschicht. Genau das waren die (mittleren und niederen) Aristokratenschichten ebenfalls. Bauhausarchitektur gibt es seit dem 1. WK. Sie ist - mit vielen kleinen Zwischenschwingern - immer stärker geworden, und scheint nun langsam niederzugehen. Anzeichen dafür sind vielerlei Rekonstruktionen historischer Gebäude, aber auch immer öfter Fassadenunterteilungen und erstes zaghaftes Ornament an sonst glatten, im ganzen immernoch modernistischen Fassaden. Aber wie das Schlußkapitel zu bedenken gibt, sind zwar solche Wendungen im Moment ihres Geschehens durchaus sichtbar, man weiß jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht, ob es sich um eine Wendung im kürzeren und schwachen Sinne handelt oder ob das die endgültige Wendung eines ganzen Stils oder gar einer Kultur ist.
Wenn ich mir den Hinweis erlauben darf: In der vorletzten Zeile des ersten Abschnitts der Videobeschreibung fehlt ein "r" für Vertreibung und bei "König" ist eher der Plural angezeigt.
Danke! Natürlich die "Vertreibung der Könige". Obwohl ja nur ein König vertrieben wurde. Aber man sagt es so, vermutlich da auch alle zukünftigen Könige mit der Einführung des Senatsstaates vertrieben wurden.
8:00 : Inwiefern ist es sinnvoll nach Ablegen des Klassenwahlsystems, die Definition der Klasse beizubehalten und zu betrachten wie sich der Einfluss einer vom abgelegten System definierten Klasse ändert, bzw. welche Klasse an Einfluss verliert? Die Unterteilung nach Dritteln scheint relativ willkürlich und muss keine Aussage darüber treffen ob diese Abgrenzungen der Klassen tatsächlich Menschen gleicher (Wahl-)Interessen vereint oder Menschen unterschiedlicher Interessen abgrenzt.
Nach Ihrer Auffassung sollte also eine Gruppierung der Bevölkerung immer nur nach den gerade herrschenden Wahlsystemen erfolgen? Wenn also das Dreiklassenwahlrecht abgeschafft ist, sollte man die Gesellschaft so nicht mehr betrachten? Das halte ich nun wieder für wenig sinnvoll. Seit wann ist das Wahlrecht maßgeblich für die Soziologie? Daß diese Einteilung durchaus Menschen ähnlicher Wählerschaft vereint hat, ist an den verschiedenen Wahlergebnissen in Preußen und andererseits dem Reich deutlich erkennbar. Und wenn sie gleich gewesen wären, so würde man freilich für die Abschaffung dieses Wahlrechts nicht so vehement gefochten haben.
Also erstmal, sehr schöner Vortrag Mir kamen währenddessen aber auch einige Fragen. Sie haben ja auch schon einmal erwähnt, dass je stärker man die Natur bekämpft, desto extremer ihre Reaktion, was ich auch für ein sehr schönes Verständnis halte und oft beobachten konnte. Allerdings frage ich mich, wo die Reaktion auf die immer extremer werdende Widernatürlichkeit unserer Zeit bleibt? Was ich konkret sagen will ist: Ja, das Spiel von Elite-Masse-Bürgermitte ging immer hin und her, allerdings auch nur, weil die Elite nie so mächtig war, wie sie es heute ist. Die Elite hat heute derart höher entwickelte technologische Möglichkeiten, dass mir die Frage aufkommt, ob der Zyklus nicht hier endet. Dass wir uns dauerhaft (oder mindestens für ein paar weitere hundert Jahre) im stets extremer werdenden Ingenium befinden. Allein Brot und Spiele war nie so einfach wie heute mit modernen Medien und man sieht wie gut es funktioniert. Vielleicht bin ich pessimistisch, obwohl es sich für mich eher wie Realismus anfühlt. Ich sehe einfach keine Möglichkeit, wie sich die westliche Welt wieder in eine art kultische Mitte begeben könnte. Ich denke, es gibt Schäden, die lassen sich nicht mehr reparieren. Man müsste gleich was Neues anschaffen. Ich wäre sehr dankbar für ihre Sicht dazu, da sie ja recht optimistisch scheinen was die Zukunft angeht.
Zunächst einmal gilt das Technologie-Argument immer. Die neuste Technik - ob Waffen oder Kommunikation - steht immer zuerst der Elite zur Verfügung. Das ist nichts Neues. Aber letztlich ist diese Technik immer allen zugänglich. Die Frage ist nur, wer sie effizienter nutzt. Ihre eigentliche Frage, wann nun die Umkehr komme, ist natürlich nicht ganz einfach zu beantworten. Zunächst einmal verschätzt man sich immer, wie tief etwas fallen kann. Wie am Aktienmarkt ist es auch in der Geschichtsentwicklung: Wenn alle glauben/hoffen, daß der Tiefpunkt erreicht ist, geht es nochmal in einem herzhaften Schwung nach unten. Und dann vermutlich nochmal. Die Geschichte als Ganzes dreht sich nicht, weil ein paar Dinge schief liegen, sondern weil etwas endgültig untragbar geworden ist. Und da sind wir noch nicht. Sie haben natürlich recht, wenn Sie meinen, daß die Umkehr sehr lang auf sich warten lassen kann. Die Frage ist ja immer, von welcher fraktalen Ebene man die Umkehr erwartet. Ist es ein 500-Jahr-Zyklus, dann dauert es 500 Jahre... Und freilich sind Kulturen als Ganzes (Ägypten, Hellas, Rom, Abndland) auch irgendwann einmal an ihrem Ende, sodaß die Sub-Zyklen immer schwächer werden und eine Rückkehr zur alten Kulturhöhe gar nicht stattfindet, sondern der große Bogen in eine neue (Spengler sagt) 1000-jährige-Kultur "abgewartet" werden muß, die dann außerdem ein ganz anderes Volk heraufspült.
@@ThomasWangenheim Ja, größere, weitreichendere Kreisläufe habe ich tatsächlich gestern im Moment des schreibens nicht bedacht. Da bleibt für mich nur noch die Frage nach dem Umgang mit all dem zu klären.
@ Thomas Wangenheim: Es ist ein Andante. Warum, erklärt sich mir auch nicht, der musikalische Satz braucht breites Tempo. Aber so wollte es Meister AB nuneinmal! PS: Ich war bisher immmer zu faul, um nachzuhören; es ist entweder G.L.Jochum mit dem Reichsbrucknerorchester Linz, oder- was ich eher glaube- Gewandhaus mit Konwitschny. Lieber Thomas Wangenheim, mit DEM Intro haben Sie mich ja! Klären Sie uns auf!
Mit Adagio meint man im allgemeinen, daß es sich um den 2., langsamen Satz handelt, weniger die Tempobezeichnung. Hier ist es aber tatsächlich auch das von Bruckner angegebene Tempo: "Adagio, 2. Satz, feierlich, etwas bewegt". Ich nehme an, Sie haben die Tempobezeichnung aus Wikipedia. Das scheint sich auf die Fassung von 1877 zu beziehen. 1872 steht dort noch das obige. Merkwürdig, daß er das geändert hat. Die Herkunft der Aufnahme kann ich leider nicht auflösen, aber es war vermutlich die früheste Einspielung der 2. Sinfonie, die ich finden konnte. Das könnte aber auch kurz nach dem Krieg sein. Konwitschny sicher nicht, dafür ist die Ton-Qualität zu schlecht. Für Jochum ist es glaube ich zu langsam gespielt (vielleicht ist hier die 1872er Fassung gespielt und Jochum hat die 1877er-Andante-Fassung bevorzugt?). Scheinbar also noch ein anderer.
@@ThomasWangenheim Lieber Thomas Wangenheim, ich habe meine Informationen aus meiner umfangreichen Bibliothek: In der Ausgabe der Bruckner-Gesellschaft Wien (Nowak) steht fuer die Fassung 1877 "Andante, feierlich, bewegt", wie auch in einer Universal-Vorkriegs-Edition (ohne Erscheinungsjahr)- in der noch die Schalk/Loewe-Fassungen der Symphonien gedruckt sind- und in sämtlichen Klavierauszuegen zu 4 Händen damaliger Zeit. Im Göllerich/Auer, weiteren Biographien damaliger und neuerer Zeit, musikwissenschaftlichen Studien etc. finde ich nur "Andante". Aber nun DAS: Autograph Fassung 1872: Adagio, feierlich, etwas bewegt! Da bin ich doch wieder mal etwas näher dran an der Materie! Jetzt kommts auf Ihre Aufnahme an! Haha, nur ein Scherz! Hut ab!
Danke für diese bemerkenswerte Betrachtung! Die Erosion der Mitte ist als zentrale Auflösungserscheinung der postindustriellen Gesellschaft weit fortgeschritten.
@@ThomasWangenheim Ich glaube nicht, dass das mit einem politischen System zu tun hat. Sondern wie das politische System mit dem Mittelstand umgeht. Das Mittelalter war so stark darin, weil es die Zunft hatte. Gesetze schützten die Zunft. Manchmal war sogar die Zunft die Macht und nicht der Monarch. Wenn die Demokratie etwas bringt, weshalb ist dann das aktuelle Finanzsystem so aristokratisch? Mehr "Sicherheit" geringere Zinshöhe, bessere Aussichten auf eine viel größere Kredithöhe. Wir würden das Zunftsystem als "unfrei" empfinden, aber ohne Regeln gibt es kein Geregeltes. Wir wissen doch nicht, was wir nach der Schule studieren sollen, machen ein Sabbatjahr und springen dann doch ins kalte Wasser. Ist der Vater ein Unternehmer, dann kehren die meisten dann doch lieber zurück. Freiheit ist nicht weiteres als Chaos. In Rom ging die Schere doch stetig auf. Augustus wurde zum Prinzipat, weil die Nobilität sich ständig aufrieb. Egal ob Optimat oder Popular. Etwa 100n.Chr gab es kaum noch Senatoren der republikanischen Nobilität.
Die Welt war noch kleinteiliger. Aber das kann durch neue Technologien durchaus wiederkommen. Internet-Vertrieb und kaum erhöhte Produktionskosten bei geringen Stückzahlen führen ja heute bereits zu einer gewissen Regionalisierung der Produktion.
Thomas Wangenheim Yo confío pronto Usted encontrará la manera de Agregar TRADUCCIÓN al pie de la imagen en la pantalla...para poder LEER. Le envio mis afectos !!👍
Nur nebenbei: Wenn man sich ihre Videos auf UA-cam anschaut, dann stellt man nunmal stets ihre gute Sitte, Ordnung usw. fest, was dann aber erst in letzter Zeit Fragen in mir hervorruf. Wie kann es denn sein, daß sie (anscheinend) dauernd in solchen Klamotten gekleidet sind und bei Ihnen alles so sauber und gut geordnet ist? Früher war das im Adel die Norm, wofür Bedienstete am Hofe bspw. zuständig waren; aber daß bei Ihnen Daheim soetwas feststellbar ist, läßt einen denken, daß Sie dafür entweder selber sorgen, unter guter Gesellschaft leben oder vielleicht eine feine Gattin haben o.ä. Andere Punkte könnte ich nicht nennen, und dieser, der am sinnvollsten erscheint, soll nicht genannt werden. Außerdem sollen diese Fragen Sie (oder jemand anderen) nicht dazu bewegen zu antworten. Ist der Schein ihres Hauses bloß sehr gut gesittet, will ich ausdrücken und dem zolle ich -- besonders in einer solchen Zeit, in der wir da leben -- Respekt. Mit freundlichen Grüßen
Das muß ich ein wenig korrigieren: Ich trage für gewöhnlich zu Hause weder Krawatte noch Weste, sondern nur Hemd und Hose. Ich ziehe mich also durchaus für die Vorträge an.
Fein! So habe ich das Zensuswahlrecht noch nicht betrachtet, hatten es erst im Geschichtsunterricht, und ich dachte einfach "unfair wars damals". Sehr gutes Video
Das Drei-Klassen-Wahlrecht hatte einen unschätzbaren Vorteil ggü. heute :
Wer äußerst wohlhabend war, jedoch Steuern vermied, hatte nix zu melden.
Sehr gut beobachtet! Umgekehrt hat derjenige, der brav Steuern zahlte, eine unmittelbare Gegenleistung erhalten, was natürlich die Zahlungsmoral wesentlich hob.
Großartig - danke Herr Wangenheim
Großen Dank, WIE IMMER!, für die erhellenden und klar formulierten Erläuterungen. Es ist stets ein Fest, Ihnen in Ihrer Oase zuzuhören.
Meine Zustimmung, Herr Liebig! Ich betrachte es auch als Privileg, daß Herr Wangenheim uns an seinen Betrachtungen der Welt und Kultur teilhaben läßt! Es macht süchtig nach Qualität und Stil. Ich konnte hier und durch sein Buch bzw. Blog für mich schon essenzielles Wissen erwerben. Ich würde sagen, daß wir davon geistig mehr profitieren, als unser lieber Wangenheim :-)
Brilliant! Vielen Dank das Sie uns an Ihren Ideen und Ansichten teilhaben lassen.
Vielen Dank für Ihre interessante und detaillierte Erklärung des Zensuswahlrechtes und seinen Auswirkungen.
Super Video ! Jahrelang habe ich mich angestrengt um zur Mitte zu gehören. Es wurde immer weniger und der Aufwand grösser. Ich habe oft geflucht und nicht verstanden, dass wenn ich aktiver war nicht mehr übrig blieb. Ab jetzt lehne ich mich zurück und mache mir keinen Stress mehr. Vielen Dank.
Vielen Dank für die sehr interessanten Ansätze !
Klasse! Sehr interessantes Thema und stilvoll vorgetragen. 👍
Es gibt kaum ein Video, welches mir so weiterhalf wie dieses hier. Und ich bedanke mich bei Ihnen, daß Sie anhand meines Textes erkannten, was mir fehlte und mir den Link zukommen ließen.
Manches Mal fehlt nur ein Kleines und Alles erhellt sich !
Ich bedanke mich für dieses Fragenklärende Video. Mal sehen wann ich mich an ihr Werk machen werde, bin auf jeden fall gespannt darauf.
Sehr gern!
Sie haben von der Abschaffung des Drei-Klassen Wahlrechts im Jahre 1918 gesprochen. Meines Erachtens war dieses bereits in der Verfassung des Deutschen Kaiserreiches abgeschafft worden, da 1871 ein allgemeines, gleiches sowie geheimes Wahlrecht für alle Männer ab 25 Jahren eingeführt wurde. Das Drei-Klassen Wahlrecht bestand lediglich in Preußen auch während der Zeit 1871-1918.
Zu einem anderen Punkt: Sie sprachen von einem Niedergang der Kultur als Resultat der Abschaffung des zuvor diskutieren Wahlrechts. Sehen Sie nicht die deutsche Nachkriegspolitik, beziehungsweise die Politik nach 1968, als entscheidender für diese Entwicklung an? Die verbreitete Meinung, dass alles Deutsche schlecht sei und die Reduzierung unserer Vergangenheit auf die Zeit des Nationalsozialismus sehe ich hier als größere Faktoren an.
Ich bin noch sehr jung, 17 Jahre, und ich erlebe es täglich in der gymnasialen "Oberstufe", wenn diese noch als solche zu bezeichnen ist, wie die deutsche Geschichte im Geschichtsunterricht, (Geschichte-Leistungskurs), vollkommen falsch unterrichtet wird. Besonders beunruhigend erachte ich die Darstellung des Imperialismus und die Gründe des 1. Weltkriegs. Die gesamte Thematik wird auf einer Doppelseite erläutert, von Tunesienkrise, Balkankriege etc., kein Wort, sondern nur die Darstellung der aggressiven Deutschen Außenpolitik. Die umfassenden Bündnisse Großbritanniens mit Frankreich zur Schwächung des zu starken Deutschen Kaiserreichs werden nicht erwähnt. Die älteren Geschichtslehrer bezeichnen dies als Propaganda, die jüngeren als die Wahrheit. Wie sollen junge Menschen in diesem Land, die ohnehin immer mangelndere Kenntnisse aufweisen, eine deutsche Kultur schätzen, sich aneignen oder gar wahren, wenn diese bereits in der Schule als von Grund auf schlecht bezeichnet wird und aus dem öffentlichen Leben verschwunden ist? Je mehr Bücher ich über historische Sachverhalte lese, desto weiter entfernt sich mein Bild der Ereignisse von der öffentlich vertretenen Perspektive.
Haben Sie überhaupt noch eine Idee, wie man die Missstände in Land lösen könnte? Für mich ist die AfD leider keine wirkliche Alternative zur antideutschen Politik im Bundestag.
Vielen Dank an alle, die bis zum Ende gelesen haben und Grüße aus Siegburg.
Das sagen Sie ganz richtig, im II. Reich hat das 3-Klassen-Wahlrecht nicht bestanden, aber ich spreche ja nicht vom Reich, sondern ausdrücklich vom preußischen Landtag.
Ihr zweiter Punkt: Die Nachkriegspolitik macht dann Nägel mit Köpfen, sowohl in der Einwanderungspolitik seit Adenauer als auch der 68er-Bewegung. Das ist richtig. Allerdings scheint mir das schon eine Auswirkung von länger zurückliegenden Prozessen zu sein, die den Weg zu derartiger Politik geebnet haben. Freilich ist das zu allererst der verlorene Krieg. Allerdings beobachten wir ja bei den europäischen Siegernationen genau dieselben gesellschaftlichen Entwicklungen, ja in England und Frankreich sieht es in gewissem Sinne noch düsterer aus. Was alle gemeinsam haben, ist aber die Vereinheitlichung des Wahlrechts, das derart degenerierte politische Ansichten begünstigt hat, wie sie heute führend sind (Aufstieg der SPD etwa). das ist sicher nicht der einzige udn alles entscheidende Grund, aber sehr wesentlich.
Bezüglich der Bildung in Schule und Universität sieht es katastrophal aus, ja. Aber mittlerweile habe ich begründete Hoffnung, daß sich solche Lügengebäude nicht durchsetzen, auch bei Schülern nicht. So wie Sie sich - aus Gründen des Zweifels oder der allgemeinen Unzufriedenheit mit den nicht vorhandenen geistigen Herausforderungen an der Schule - selbst Bücher zur Hand nehmen, um den Dingen auf den Grund zu gehen, so tun es immer mehr junge Menschen. Ich sehe das sehr deutlich an den Leserbriefen, die ich auf mein Buch erhalte. Es handelt sich einerseits um ältere Leser aber andererseits in mindestens demselben Maße um Studenten, die mir schreiben und ähnliches von sich sagen, wie Sie es tun. Meine eigene Generation kommt fast gar nicht vor. Das ist ein gutes Zeichen: Unsere Jugend ist nicht müde und taub, wie die Mitte der Gesellschaft uns erscheint, sondern noch immer kraftvoll und wißbegierig. Und auch wenn es nur wenige sind, sie werden die Anderen zu begeistern wissen. Es war immer eine Elite, die geistige Umwälzungen vorangetrieben hat. Insofern bin ich zuversichtlich.
Ich hatte ohnehin die Absicht einmal zum Versailler Vertrag zu sprechen. Vielleicht läßt sich das mit einer allgemeinen Betrachtung des Ersten Weltkrieges verknüpfen. Ich bin nur im Moment noch mit anderen Dingen befaßt, nehme aber Ihre Anregung gern auf.
Ich glaube, daß eine Mehrheit der AfD im Parlament die Politik des Landes in sehr viel günstigere Bahnen lenken könnte. Aber ein solches Wahlverhalten setzt bereits klares Denken und Respekt vor sich selbst voraus, wie es heute bei den deutschen Wählern noch nicht vorhanden ist. Allerdings wurde Rom ja auch nicht an einem Tag erbaut.
Ich weiß nicht von welchen gebildeten Kreisen Sie sprechen, aber wenn die Bildung nicht einmal ausreicht, um ein Zitat im Kontext und in all seinen Interpretationsmöglichkeiten vernünftig abzuwägen, dann sprechen wir eher von hörigen Kreisen. Allerdings stört sich eine politische Bewegung auch nicht daran, wenn Ewiggestrige nicht teilhaben wollen. Dann geht es eben ohne diese "Gebildeten".
Vielen Dank für diese treffenden Worte, Herr Wangenheim. Sie haben meine Erwartungen Ihre Antwort betreffend nicht enttäuscht, ja getroffen! Man muß sich doch immer wieder die bange Frage stellen, was für "Demokraten" das wohl sein mögen, die derart abgehoben und geistig eingeengt über Andersdenkene richten!? Beste Grüße!
Was hast du zu verlieren sie zu wählen? Wähle "extrem" und verleih' deiner Stimme größeren Hebel!
@@boboboss9907 das mit dem Denkmal der Schande hat Höcke ja in seinem eigenen Buch aufgegriffen, sehr lesenswert.
Für mich sind Ihre Videos immer eine unglaubliche Wohltat. Für jene möchte ich mich an dieser Stelle einmal herzlich bedanken. Ich bin im Moment mit Ihrem Buch "Kultur und Ingenium" beschäftigt, welches von meinem jungen, wissbegierigen Geiste geradezu aufgesogen wird. Daher möchte ich mich noch bei Ihnen erkundigen, ob denn das am Ende Ihres Buches angesprochene Werk "Das Zeitalter der kämpfenden Staaten" noch erscheinen wird?
Schönen Gruß
Es freut mich sehr, wenn Ihnen KuI so gut tut. Dann hat es nämlich schon einen guten Teil seiner Aufgabe erfüllt (S. 9 Mitte). Was jene Ankündigung angeht, so muß ich gestehen, daß ich mehrfach monatelang daran gearbeitet habe, aber dann doch aus verschiedenen Gründen die Arbeit wieder beiseite schob. Ich kann Ihnen also leider keine verbindliche Auskunft geben.
Das hat es! Hatte ich doch bereits nach der Einleitung schon mein Aha-Erlebnis. Da ich wie gesagt noch relativ jung bin, hatte ich mich mit vielen Dingen noch gar nicht bzw. spärlich auseinandergesetzt und erst Sie haben mit Ihrem Buch, Blog und UA-cam-Kanal mein Interesse und Wissen für viele Bereiche gesteigert. Trotz Geschichtsinteresse (hauptsächlich für das Mittelalter und das 20. Jh.) hatte ich beispielsweise keine Ahnung von der Reihenfolge von Epochen und was diese ausmacht (beschämend!), da so etwas elementares auch niemals Thema in der Schule ist. In der Schule bleibt es eben lediglich beim bloßen aufzählen von Daten und den dazugehörigen Geschehnissen. Geschichte wird nicht im geringsten Verstanden. Nach der Einleitung von KuI hatte ich zum ersten mal das Gefühl, Geschichte verstanden zu haben. Jetzt aber genug des Lobes, sollten Sie das Buch irgendwann fertigstellen werde ich es mir kaufen, wenn nicht halt nicht. Ich habe auch schon ein alternatives Buch, welches dem Titel nach in eine ähnliche Richtung geht: Krieg und Zivilisation von Rolf Peter Sieferle.
Dann darf ich sagen, daß Sie gewissermaßen der ideale Leser sind: Geschichte wirklich verstehen wollen, das - Sie wissen es nun bereits - ist das Ziel der Schrift. Und vom Mittelalter, das in unserem Bildungssystem ganz besonders stiefmütterlich behandelt wird, werden Sie auch besonders viel in KuI lesen.
Scharf beobachtet und sehr gut vorgestellt !
Fünf Jahre später und es nimmt noch Fahrt auf.
sehr geehrter her w, danke für die informativen videos. mal am rande...die kamera pulsiert das bild. für den fall, dass sie wissen wollen warum...deshalb, weil sie immer wieder neu scharf stellt, weil die linien vom vorhang/fliegenschutz...in der mitte des bildes sind. aber das nur am rande, weil viel wichtiger is ja der hörbare inhalt. mfg
So bleibt also die Frage, wie sich eine Rückkehr der Bürgerlichkeit gestalten könnte.
Wir möchten doch gerne zum Ausgangspunkt zurück.
Zu allererst müßte von der Allgemeinheit akzeptiert werden, daß es in einer Gesellschaft Starke und Schwache gibt - und daß man diese Tatsache nicht einfach totschweigen oder wegbesteuern kann, sondern daß diese Machtverhältnisse bis zu einem gewissen Grade eben unweigerlich bestehen. Dann müßten wir uns nicht belügen, daß politische Macht an der Wahl hängt (von der wir das Bürgertum und die Reichsten ausgeschlossen haben), und zur gleichen Zeit "pay to play" und Lobbyismus für die Elite im Hintergrund passieren. Es ist ein Akt der Ehrlichkeit sich und allen Wählern einzugestehen, daß nicht jeder denselben Einfluß haben, so wie nicht jeder gleichsam hochintelligent sein kann.
Und das ist, wie Sie sehen, eine Anschauung, die heute sehr unbeliebt ist, wo alle Menschen gleich sein sollen. Das Grundanliegen muß daher sicher sein: Den realistischen Blick auf die Dinge fördern. Keine Wolkenkuckucksheime bauen, sondern die Welt behandeln, wie sie ist. Aber das ist freilich ein langer Kampf eines sich wandelnden Weltbildes. Es kann allerdings kein Zweifel sein, daß der Wind in den letzten Jahren gedreht hat und dem Realismus die Segel bläht.
Ich denke, die dringlichste Sache, die wir dazu betreiben müssen, ist die Wiederherstellung der Meinungsfreiheit und einer wirklichen Liberalität. Ernst Nolte sprach vom 19. Jahrhundert als dem "Zeitalter der Liberalität". Die Abschaffung des alten Wahlrechts geht mit der Abschaffung der Liberalität einher.
Desweiteren ist es dringlichste Sache, zur Ehrlichkeit zu kommen, wie es ThW hier in seinem Kommentar sagt; dazu gehört der Realismus.
Lieber Peter Toepfer: Wenn Liberalität (ob wirklich oder nicht wirklich - wer entscheidet das?) mit Toleranz übersetzt wird, würde ich sagen, daß wir davon mehr als genug haben und sie sogar als die Mutter allen Übels gesehen werden kann. Zum Liberalismus geht es hier weiter:
thwangenheim.wordpress.com/2018/08/15/gespraech-des-herrn-v-stubbendorff-und-dr-lassers-im-nunmehr-von-allen-gaesten-verlassenen-naechtlichen-foyer-eines-osteuropaeischen-grandhotels-okt-2030/
Hallo Herr Wangenheim, mit großem Interesse bzw. mit gleicher Begeisterung habe ich ihr Buch (2. Auflage) gelesen. Gleichfalls das von Oswald Spengler. Beide Bücher haben mir persönlich ein größeres Wissensspektrum als auch Denkmuster bezüglich der geschichtlichen Vergangenheit eröffnet. Frage: Wie muss ich das Ursymbol bei Spengler in Verbindung zu ihren Ausführungen verstehen ? Ist es laut Spengler notwendig sich auf ein Ursymbol zu beziehen, damit diese geschichtlichen Sachverhalte erst entstehen konnten ? Es wäre nett, wenn Sie mir darauf eine kurze Antwort geben könnten - rein zum Verständnis. Danke Ihnen im Voraus.
Wären Sie so freundlich, das starke Mixgetränk zu erläutern?
Bärenauslese + Wasser.
Haha, natürlich Beerenauslese : D
Nein, Beerenauslese ist ja ungeheuer süß und als Dessertwein gedacht. Erst wenn man sie stark verdünnt kommen beim gewöhnlichen Trinken die feinen Nuancen des Geschmacks richtig heraus.
Ich trinke ihn ja auch solo, aber Sie werden mich nicht dazu bringen, ihn unverdünnt zu trinken. Die Geschmäcker sind eben verschieden. Zumal ich ihn ja zur Schmierung beim Reden trinke, da reicht vorsichtiges Nippen nicht.
Ich schließe mich Karl Friedrich an und möchte auch von Wohltat sprechen, wobei das gar nicht unbedingt vom ideellen Gehalt der Ausführungen kommt. Zum letzteren sage ich nur: Lobet die Meistersinger!
Für mich, einem Berliner Schüler, sind Thomas Wangenheims Videos sowohl ideell als auch ästhetisch (Kleidung, Zimmereinrichtung) von allerhöchster Güte. Insbesondere nach einem Tag in der Schule, welcher oft eine Quälerei und Beleidigung der Intelligenz zustande bringt, die einen niedergeschlagen macht.
@@mono1360 Ich bedanke mich bei Ihnen für diesen Kommentar. Es tut meiner Seele gut, so etwas zu lesen. Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Durchhaltevermögen sowie natürlich Inspiration und Wißbegierde.
Vielen Dank für Ihre Arbeit Herr Wangenheim. Ich habe da eine Frage: Wenn wir uns nun am Beginn einer neuen kultischen Phase befinden, wie kann es dann sein, dass die Mittelschicht abschmilzt, während die ingene Spreizung zumindest materiell zuzunehmen scheint?
Und können wir mittlere Stände überhaupt mit den aristokratischen Herrschaftsschichten früherer Epochen vergleichen? Das wird mir noch nicht so genau bewusst. Wo befinden wir uns aktuell? Das Ingenium muss ja nun seit den 1930ern vorbei sein, wenn ich mir die scheußliche Bauhaus-Architektur von heute anschaue. Die metropolistischen Kathedralen sind ja nun auch schon längst den glatten Glastürmen gewichen.
In der Tat sieht es zur Zeit mehr nach einer ingenen Wendung aus. Ich nehme an, Sie nehmen die Annahme, wir gingen in eine kultische Phase, aus einem Absatz aus der Einleitung von KuI. Wie ich schon an anderer Stelle sagte, geht es aber dort nicht so sehr um eine Einschätzung der Zukunft als vielmehr um eine Kritik an der herrschenden akademischen Auffassung vor allem gegenüber der Renaissance (und des Klassizismus), ist also mehr als Gegenwartskritik zu verstehen. Ich würde daher sagen, wir befinden uns noch in einer kultischen Phase, die aber bereits ihren Höhepunkt überschritten hat und nun bereits rückwärts läuft.
Die bürgerlichen Kreise können meiner Auffassung nach durchaus als diese Mitte angesehen werden, insbesondere auch deshalb, weil wir hier die unmittelbaren, ingenen Konkurrenten ins Auge fassen müssen. Und die sind unter internationaler Ausweitung ja längst die Weltelite einerseits und die dritte Welt andererseits. Der Mittelstand des Westens wird darin zu einer soliden Mittelschicht. Genau das waren die (mittleren und niederen) Aristokratenschichten ebenfalls.
Bauhausarchitektur gibt es seit dem 1. WK. Sie ist - mit vielen kleinen Zwischenschwingern - immer stärker geworden, und scheint nun langsam niederzugehen. Anzeichen dafür sind vielerlei Rekonstruktionen historischer Gebäude, aber auch immer öfter Fassadenunterteilungen und erstes zaghaftes Ornament an sonst glatten, im ganzen immernoch modernistischen Fassaden.
Aber wie das Schlußkapitel zu bedenken gibt, sind zwar solche Wendungen im Moment ihres Geschehens durchaus sichtbar, man weiß jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht, ob es sich um eine Wendung im kürzeren und schwachen Sinne handelt oder ob das die endgültige Wendung eines ganzen Stils oder gar einer Kultur ist.
Wenn ich mir den Hinweis erlauben darf: In der vorletzten Zeile des ersten Abschnitts der Videobeschreibung fehlt ein "r" für Vertreibung und bei "König" ist eher der Plural angezeigt.
Danke! Natürlich die "Vertreibung der Könige". Obwohl ja nur ein König vertrieben wurde. Aber man sagt es so, vermutlich da auch alle zukünftigen Könige mit der Einführung des Senatsstaates vertrieben wurden.
Oder es bezieht sich auf Lars Porsenna, der Entsatz bringen sollte, so ähnlich wie die Koalitionskriege gegen das revolutionäre Frankreich.
Nur nicht in die Nähe der Schaffung eines Präzedenzfalles geraten.
8:00 : Inwiefern ist es sinnvoll nach Ablegen des Klassenwahlsystems, die Definition der Klasse beizubehalten und zu betrachten wie sich der Einfluss einer vom abgelegten System definierten Klasse ändert, bzw. welche Klasse an Einfluss verliert? Die Unterteilung nach Dritteln scheint relativ willkürlich und muss keine Aussage darüber treffen ob diese Abgrenzungen der Klassen tatsächlich Menschen gleicher (Wahl-)Interessen vereint oder Menschen unterschiedlicher Interessen abgrenzt.
Nach Ihrer Auffassung sollte also eine Gruppierung der Bevölkerung immer nur nach den gerade herrschenden Wahlsystemen erfolgen? Wenn also das Dreiklassenwahlrecht abgeschafft ist, sollte man die Gesellschaft so nicht mehr betrachten? Das halte ich nun wieder für wenig sinnvoll. Seit wann ist das Wahlrecht maßgeblich für die Soziologie? Daß diese Einteilung durchaus Menschen ähnlicher Wählerschaft vereint hat, ist an den verschiedenen Wahlergebnissen in Preußen und andererseits dem Reich deutlich erkennbar. Und wenn sie gleich gewesen wären, so würde man freilich für die Abschaffung dieses Wahlrechts nicht so vehement gefochten haben.
Also erstmal, sehr schöner Vortrag
Mir kamen währenddessen aber auch einige Fragen. Sie haben ja auch schon einmal erwähnt, dass je stärker man die Natur bekämpft, desto extremer ihre Reaktion, was ich auch für ein sehr schönes Verständnis halte und oft beobachten konnte. Allerdings frage ich mich, wo die Reaktion auf die immer extremer werdende Widernatürlichkeit unserer Zeit bleibt? Was ich konkret sagen will ist: Ja, das Spiel von Elite-Masse-Bürgermitte ging immer hin und her, allerdings auch nur, weil die Elite nie so mächtig war, wie sie es heute ist. Die Elite hat heute derart höher entwickelte technologische Möglichkeiten, dass mir die Frage aufkommt, ob der Zyklus nicht hier endet. Dass wir uns dauerhaft (oder mindestens für ein paar weitere hundert Jahre) im stets extremer werdenden Ingenium befinden. Allein Brot und Spiele war nie so einfach wie heute mit modernen Medien und man sieht wie gut es funktioniert.
Vielleicht bin ich pessimistisch, obwohl es sich für mich eher wie Realismus anfühlt. Ich sehe einfach keine Möglichkeit, wie sich die westliche Welt wieder in eine art kultische Mitte begeben könnte. Ich denke, es gibt Schäden, die lassen sich nicht mehr reparieren. Man müsste gleich was Neues anschaffen.
Ich wäre sehr dankbar für ihre Sicht dazu, da sie ja recht optimistisch scheinen was die Zukunft angeht.
Zunächst einmal gilt das Technologie-Argument immer. Die neuste Technik - ob Waffen oder Kommunikation - steht immer zuerst der Elite zur Verfügung. Das ist nichts Neues. Aber letztlich ist diese Technik immer allen zugänglich. Die Frage ist nur, wer sie effizienter nutzt.
Ihre eigentliche Frage, wann nun die Umkehr komme, ist natürlich nicht ganz einfach zu beantworten. Zunächst einmal verschätzt man sich immer, wie tief etwas fallen kann. Wie am Aktienmarkt ist es auch in der Geschichtsentwicklung: Wenn alle glauben/hoffen, daß der Tiefpunkt erreicht ist, geht es nochmal in einem herzhaften Schwung nach unten. Und dann vermutlich nochmal. Die Geschichte als Ganzes dreht sich nicht, weil ein paar Dinge schief liegen, sondern weil etwas endgültig untragbar geworden ist. Und da sind wir noch nicht.
Sie haben natürlich recht, wenn Sie meinen, daß die Umkehr sehr lang auf sich warten lassen kann. Die Frage ist ja immer, von welcher fraktalen Ebene man die Umkehr erwartet. Ist es ein 500-Jahr-Zyklus, dann dauert es 500 Jahre... Und freilich sind Kulturen als Ganzes (Ägypten, Hellas, Rom, Abndland) auch irgendwann einmal an ihrem Ende, sodaß die Sub-Zyklen immer schwächer werden und eine Rückkehr zur alten Kulturhöhe gar nicht stattfindet, sondern der große Bogen in eine neue (Spengler sagt) 1000-jährige-Kultur "abgewartet" werden muß, die dann außerdem ein ganz anderes Volk heraufspült.
@@ThomasWangenheim Ja, größere, weitreichendere Kreisläufe habe ich tatsächlich gestern im Moment des schreibens nicht bedacht. Da bleibt für mich nur noch die Frage nach dem Umgang mit all dem zu klären.
Welche Musik läuft im Intro? Traumhaft...
das Adagio der 2. Sinfonie Bruckners
@@ThomasWangenheim ein Meister der Harmonik des 19.Jh );
@ Thomas Wangenheim: Es ist ein Andante. Warum, erklärt sich mir auch nicht, der musikalische Satz braucht breites Tempo. Aber so wollte es Meister AB nuneinmal! PS: Ich war bisher immmer zu faul, um nachzuhören; es ist entweder G.L.Jochum mit dem Reichsbrucknerorchester Linz, oder- was ich eher glaube- Gewandhaus mit Konwitschny. Lieber Thomas Wangenheim, mit DEM Intro haben Sie mich ja! Klären Sie uns auf!
Mit Adagio meint man im allgemeinen, daß es sich um den 2., langsamen Satz handelt, weniger die Tempobezeichnung. Hier ist es aber tatsächlich auch das von Bruckner angegebene Tempo: "Adagio, 2. Satz, feierlich, etwas bewegt". Ich nehme an, Sie haben die Tempobezeichnung aus Wikipedia. Das scheint sich auf die Fassung von 1877 zu beziehen. 1872 steht dort noch das obige. Merkwürdig, daß er das geändert hat.
Die Herkunft der Aufnahme kann ich leider nicht auflösen, aber es war vermutlich die früheste Einspielung der 2. Sinfonie, die ich finden konnte. Das könnte aber auch kurz nach dem Krieg sein. Konwitschny sicher nicht, dafür ist die Ton-Qualität zu schlecht. Für Jochum ist es glaube ich zu langsam gespielt (vielleicht ist hier die 1872er Fassung gespielt und Jochum hat die 1877er-Andante-Fassung bevorzugt?). Scheinbar also noch ein anderer.
@@ThomasWangenheim Lieber Thomas Wangenheim, ich habe meine Informationen aus meiner umfangreichen Bibliothek: In der Ausgabe der Bruckner-Gesellschaft Wien (Nowak) steht fuer die Fassung 1877 "Andante, feierlich, bewegt", wie auch in einer Universal-Vorkriegs-Edition (ohne Erscheinungsjahr)- in der noch die Schalk/Loewe-Fassungen der Symphonien gedruckt sind- und in sämtlichen Klavierauszuegen zu 4 Händen damaliger Zeit. Im Göllerich/Auer, weiteren Biographien damaliger und neuerer Zeit, musikwissenschaftlichen Studien etc. finde ich nur "Andante". Aber nun DAS: Autograph Fassung 1872: Adagio, feierlich, etwas bewegt! Da bin ich doch wieder mal etwas näher dran an der Materie!
Jetzt kommts auf Ihre Aufnahme an! Haha, nur ein Scherz!
Hut ab!
Danke für diese bemerkenswerte Betrachtung!
Die Erosion der Mitte ist als zentrale Auflösungserscheinung der postindustriellen
Gesellschaft weit fortgeschritten.
Herr Wangenheim, ist zufällig noch ein Restexemplar Ihres Heftchens zur Migration aufzufinden? Dasselbe würde mich brennend interessieren :)
Es tut mir leid, es ist nichts mehr da. Aber irgendwann kommen die Ideen des Migrationsheftchens nebenbei in einem Roman wieder : )
@@ThomasWangenheim wunderbar, die Spannung ist groß! xD
Na, mal sehen, ob sie sich so viele Jahre hält : D
Reines Gold
herrlich politisch Unkorrekt!
Woo!
Ja, warum auch nicht. Wer braucht schon den Mittelstand.
: )
@@ThomasWangenheim Ich glaube nicht, dass das mit einem politischen System zu tun hat. Sondern wie das politische System mit dem Mittelstand umgeht. Das Mittelalter war so stark darin, weil es die Zunft hatte. Gesetze schützten die Zunft. Manchmal war sogar die Zunft die Macht und nicht der Monarch.
Wenn die Demokratie etwas bringt, weshalb ist dann das aktuelle Finanzsystem so aristokratisch? Mehr "Sicherheit" geringere Zinshöhe, bessere Aussichten auf eine viel größere Kredithöhe.
Wir würden das Zunftsystem als "unfrei" empfinden, aber ohne Regeln gibt es kein Geregeltes. Wir wissen doch nicht, was wir nach der Schule studieren sollen, machen ein Sabbatjahr und springen dann doch ins kalte Wasser.
Ist der Vater ein Unternehmer, dann kehren die meisten dann doch lieber zurück. Freiheit ist nicht weiteres als Chaos.
In Rom ging die Schere doch stetig auf. Augustus wurde zum Prinzipat, weil die Nobilität sich ständig aufrieb. Egal ob Optimat oder Popular. Etwa 100n.Chr gab es kaum noch Senatoren der republikanischen Nobilität.
Sehr richtig. Und die Zünfte bestanden auch in der Frühen Neuzeit noch. Das alles verschwindet mit der Industrialisierung erst.
@@ThomasWangenheim Aber noch im zweitem Kaiserreich hatte jede Stadt seine Fabrikanten. Warum des?
Die Welt war noch kleinteiliger. Aber das kann durch neue Technologien durchaus wiederkommen. Internet-Vertrieb und kaum erhöhte Produktionskosten bei geringen Stückzahlen führen ja heute bereits zu einer gewissen Regionalisierung der Produktion.
FALTA TRADUCCIÓN AL ESPAÑOL !!
(o mínimamente al INGLÉS)
I'm sorry, but this really is a lot of work.
Thomas Wangenheim
Yo confío pronto Usted encontrará la manera de Agregar TRADUCCIÓN al pie de la imagen en la pantalla...para poder LEER.
Le envio mis afectos !!👍
Nur nebenbei: Wenn man sich ihre Videos auf UA-cam anschaut, dann stellt man nunmal stets ihre gute Sitte, Ordnung usw. fest, was dann aber erst in letzter Zeit Fragen in mir hervorruf. Wie kann es denn sein, daß sie (anscheinend) dauernd in solchen Klamotten gekleidet sind und bei Ihnen alles so sauber und gut geordnet ist? Früher war das im Adel die Norm, wofür Bedienstete am Hofe bspw. zuständig waren; aber daß bei Ihnen Daheim soetwas feststellbar ist, läßt einen denken, daß Sie dafür entweder selber sorgen, unter guter Gesellschaft leben oder vielleicht eine feine Gattin haben o.ä. Andere Punkte könnte ich nicht nennen, und dieser, der am sinnvollsten erscheint, soll nicht genannt werden.
Außerdem sollen diese Fragen Sie (oder jemand anderen) nicht dazu bewegen zu antworten. Ist der Schein ihres Hauses bloß sehr gut gesittet, will ich ausdrücken und dem zolle ich -- besonders in einer solchen Zeit, in der wir da leben -- Respekt.
Mit freundlichen Grüßen
Das muß ich ein wenig korrigieren: Ich trage für gewöhnlich zu Hause weder Krawatte noch Weste, sondern nur Hemd und Hose. Ich ziehe mich also durchaus für die Vorträge an.
Dieses Video ist ein Indiz dafür, dass ich viel zu lange auf UA-cam unterwegs war
findest du das Video schlecht
dann flieg mit mir auf ne europäische Insel, dem Winter entfliehen :)
Wenn sie von Bildung nichts halten, ist das ihre Sache.
Er argumentiert doch sehr nachvollziehbar!!