Schöner not-so-fun-fact: Wenn ich mir als Lehramtstudent meine Depressionen therapiern lassen würde, könnte ich mich nicht mehr verbeamten lassen. Vielen Dank Deutschland...
@Werder Bremen Ist absolut korrekt.Leider… genauso wenig bekommt man mit der Diagnose lebenslang Sperre bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung. also mein bisheriges Berufsleben. Mit 19 erste Therapie, seither keine Chance mehr eine zu bekommen und jetzt bin ich mittlerweile 34 .. also da hat sich zumindest mal nichts geändert
Kann natürlich nicht sagen ob es stimmt oder nicht, aber es macht meiner Meinung schon etwas Sinn. Ein Beamtenstatus ist ein hohes Risiko für den Staat, dort müssen die Menschen ein bestimmtes gesundes Maß erfüllen. Wenn man wegen einer Krankheit den Job nicht langfristig ausführen kann, dann hängt man den Steuerzahler lange auf der Tasche, klar das ist für die betroffene Person scheiße, aber erkläre das mal einem Menschen der für Mindeslohn arbeitet, 30% seine Gehaltes abdrückt und bei Krankheit oft gekündigt wird.
Hab das mal gegoogelt, da ich das gleiche Problem habe: es müssen Anhaltspunkte gegeben sein, dass der Anwärter regelmäßig wegen Krankheit ausfallen wird. Der Dienstherr muss nachweisen, dass die Erkrankung auch in Zukunft 100%ig wieder auftreten und zur Dienstunfähigkeit führen wird. Theoretisch kann man eine Therapie auch aus eigener Tasche zahlen und es einfach verheimlichen, aber das ist natürlich sehr teuer. Ich denke gerade während der Pandemie müssen sich viele Anwärter:innen wegen Depressionen behandeln lassen, das dürfte bei der Verbeamtung in der Zukunft wirklich keine Rolle mehr spielen. Ich hoffe dir geht es bald besser :)
Ich bin selbstständig und kann keine Arbeitsunfähigkeitsversicherung abschließen, weil ich im letzten Jahr eine Therapie gemacht habe. Mega gut, wenn sich Hilfe holen bedeutet, dass man in Zukunft auf Hilfe verzichten muss, wenn mal was passiert. Geiles System!
So sieht es bei einer unsolidarischen "Zerstückelung" des Sozialsystems (Gesundheit, Pflege, Alter) aus. Und die eigentlich von SPD und GRÜNEN vor der Wahl propagierte "Bürgerverischerung" (auch Mehrheitswunsch aller Bürger) wird wohl jetzt - wie so ziemlich alles menschliche - von der FDP (1/4 der Koalition mit Mehrheitsanspruch, wie "demokratisch"!) kaputt gemacht.
Oder wenn man in Therapie war und zum Beispiel eine Ausbildung mit Gesundheitscheck nicht bekommt, weil man sich ja um seine Gesundheit gekümmert hat. Richtig super.
Ich wollte zur Reiterstaffel und müsste jetzt, obwohl ich Diagnosenfrei jetzt bin (obwohl man ja nie richtig „geheilt“ wird) 5 Jahre warten, weil ich bis dahin gesperrt bin. Nach den 5 Jahren ist es dann für mich fast unmöglich reinzukommen, weil die ja trotzdem wissen das ich mal „krank war“
Zwei Sachen, die ich gerne nochmal klarer machen möchte: 1) der Weg zu einem Psychotherapie Platz wäre schon für einen gesunden Menschen anstrengend. Für Menschen, die tatsächlich Hilfe brauchen, und für die ohnehin alles viel schwerer ist, sind das fast unüberwindbare Hürden. 2) bloß weil man 6 Monate auf einen Platz gewartet hat, heißt das nicht, dass man mit dem/der Therapeut*in auch klar kommt. Und wenn sich rausstellt, dass die Chemie eben nicht stimmt, kann man von vorne anfangen.
@@withyoctopus du kannst natürlich bei mehreren Therapeuten einen Termin für ein Erstgespräch vereinbaren. Wenn es bei einem nicht passen sollte, hast du dann noch die anderen zur Sicherheit
Mein damaliger Freund hat sich am 08.01.2011 das Leben genommen. Schwere Depressionen durch körperliche Erkrankung. Die körperlichen Symptome wurden behandelt, das psychische Leiden jedoch nicht. Er hätte zwei Wochen nach seinem Suizid das Erstgespräch gehabt, auf das er 5 Monate gewartet hat. Er hat es nicht bis dahin geschafft. Ich bin bis heute wütend darüber. Und darüber, dass sich immer noch nichts geändert hat.
Ein Freund von mir hatte kurz vor der Pandemie mit Therapie angefangen. Ihm ging es seit Jahre schlecht. Wir alle wussten es aber er redete nicht darüber. Als es doch sehr schlimm wurde hat er sich geöffnet.... Wir waren alle sehr froh, dass es ihn doch besser ging mit der Therapie. Die Pandemie hat alles viel schlimmer gemacht. Er nahm sich am 02.09.2021 das Leben. Ich liege manchmal im Bett und versuche Stunden lang zu fassen, dass es ihn nicht mehr gibt. Ich versuche mir vorzustellen er hätte mich angerufen. Ich stelle mir vor, das alles wird bald zu Ende gehen und er wird mich anrufen und fragen ob wir uns für ein Bier treffen konnten. Depression ist einfach was anderes. Unterschätze es nicht.
Mein Aufrichtiges Beileid! Ich kann dich sehr gut verstehen. Bei mir war es damals mein Vater. Ich wünsche dir ganz viel Kraft! Du kannst nix dafür! Depressionen sind tödlich, man kann oft nix machen, außer bis zum Ende da zu sein. Das ist wie ....... na, ich sollte es nicht vergleichen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft!
Mein aufrichtiges beileid. Das ist hart ich habe seit vielen Jahren depressionen und schlucke Medikamente. Ich bin ausgewandert und hab mehr Sonne ich Glaube das alleine hat mir schon das Leben gerettet wünsche dir viel Kraft den Verlust deines Freundes zu überstehen. Wenn du reden möchtest schreib mir eine Nachricht.
Als Psychotherapeut für Kinder- und Jugendliche freue ich mich über diesen Bericht bzw. die Aufmerksamkeit, die das Thema dadurch erfährt. Ich muss jedoch betonen, dass die Situation zu positiv (!) dargestellt wurde. Und zwar ist die durchschnittliche Wartezeit mit einem halben Jahr viel zu gering bemessen. Der Grund dafür ist, dass bei dieser Dauer nur Patienten berücksichtigt werden, die tatsächlich einige Zeit gewartet und einen Platz gefunden haben. Jemand der nach 1,5 Jahren die Suche resigniert abbricht wird nicht berücksichtigt. Ich wohne in einem Ort, der laut Bedarfsdeckungsplan zu über 400% versorgt ist - also mehr als 4x so viele Kassensitze für Psychotherapeuten hat, wie von dem BDP vorgesehen sind. Viele Therapeuten führen nur eine kurze Warteliste, wenn jemand länger als Beispielsweise 6 Monate warten müsste, wird er abgewiesen. Als ich meinen Sitz gestartet habe, hatte ich wenig Verständnis für dieses Vorgehen. Ich nahm also jeden, der anrief und sich auf die immer steigende Wartezeit einlassen konnte, auf die Warteliste - natürlich mit dem Hinweiß, es ggf. lieber bei einer Kollegin oder einem Kollegen zu versuchen. Irgendwann überschritt die Wartezeit 1,5 Jahre - und das bei Kindern und Jugendlichen. In der Wartezeit gab es wiederholt Verschlechterungen, manche Patienten mussten sich z.B. stationär behandeln lassen (was für die Krankenkasse natürlich wesentlich mehr Kosten verursacht, wenn man schon mit den Kosten argumentiert...) - bis ich die lange Warteliste abgeschafft habe. NIchtsdestotrotz verdeutlicht es die Dramatik der Wartezeit. Wenn ich jemanden mit nur einem halben Jahr Wartezeit annehme, sind die meisten Eltern/ oder Jugendlichen eher erfreut - was natürlich ein Armutszeugnis für das System ist. Nicht selten versuchen Menschen über 1,5-2 Jahre einen Platz zu finden, bis sie es abbrechen. Auch hat die Politik durchaus die Möglichkeit, mehr auf den gemeinsamen Bundesausschuss Einfluss zu nehmen - drückt sich jedoch gerne vor dieser unangenehmen Aufgabe...
Dem kann ich mich nur anschließen. Ich wurde vor 5 Jahren mit Autismus diagnostiziert (als Erwachsene). Es ist regional (im 50-70km Fahrradius) schon fast unmöglich jemanden zufinden, der qualifiziert oder willig ist, sich damit zu befassen. Mal ganz zuschweigen von der Wartezeit, die dann noch hinzu kommt, die man aber gerne eingeht, damit man wenigstens irgendwann mal halbwegs durch das Leben kommt. Wartezeiten für Diagnostik oder stationäre Aufenthalte lasse ich ebenfalls mal getrost aus, denn da ist es auch nicht viel besser. Jetzt habe ich endlich einen Therapieplatz in Aussicht und hoffe wirklich, dass ich mit der Paychotherapeutin zurecht komme, denn eine Alternative gibt es hier nicht.
@@heidrunjurgens6416 in berlin gibt es den bipp das ist so eine versammlung an therapaeuten die haben da ein großes register und leiten leute weiter darüber kam ich etwas schneller dran. vielleicht gibt es etwas aehnliches auch in ihrere stadt.
Was hier nicht erwähnt wurde, für mich aber auch eine riesige Belastung war: Die Angst jemandem einen Therapieplatz wegzunehmen, der/die ihn dringender braucht. Hat mich monatelang von der Suche nach einem Platz abgehalten und zusätzlich stark belastet.
Das ist ein menschlicher Gedanke, den ziemlich gewiss viele hatten/haben, ich auch. Du hast dir deinen Platz aber verdient, vergiss das wirklich nicht. Alles Liebe
Jeder auf der Welt hat Hilfe zu beanspruchen und zu nehmen verdient und ist ein Grundrecht meiner Meinung nach. Ich hoffe Ihre Familie, Freunde, Umfeld hilft Ihnen und unterstützt Sie, wo es geht. Sie sind nicht alleine. Es ist total menschlich psychische Probleme zu haben, nicht jeder ist perfekt und hat eine unverwüstliche Psyche. Sie sind so perfekt und toll wie sie sind und haben Hilfe mehr als verdient. Liebe und Umarmungen gehen raus💝💖💓
ich will (muss) seit zwei jahren in stationäre behandlung, aber der gedanke, dass statt mir jemand, der es mehr braucht, den platz kriegen könnte, ist mir auch immer wieder im weg
Einzig guter Tip wenn man nicht privat versichert ist: Einfach nen Haufen an Therapeuten e-mails senden (am besten der gleich geschriebene Text and alle, aber vielleicht keine Rund Mail) und dann pickt man so an die 7 bis 14 Absagen raus, druckt das aus, zeigt es der Krankenkasse und hat Anrecht auf einen privatversicherten Therapie Platz. Das lässt man sich schriftlich bestätigen und dann geht der Spaß los wieder mit e-mails oder anrufen, aber im Durchschnitt haben private Therapeuten etwas mehr Plätze frei. Der Schrieb gilt aber nur ca. ein Jahr bevor man das Spiel wiederholen muss. Ich bin ehrlich mir geht es seit Jahren nicht wirklich gut, ich beschäftige mich schon durch ca. 6 Jahre Arbeitslosigkeit mit einem therapeutischen vorankommen damit ich irgendwann endlich mal arbeiten könnte, ich habe ein paar Dinge gelernt die vielleicht anderen helfen: 1. Du musst wirklich bereit sein dein Leben und Verhalten zu verändern ansonsten bringt Therapie nichts. --> 1a. Man muss den Punkt finden sich eingestehen zu können das etwas nicht stimmt, sture Würde kann heilungshinderlich sein. --> 1b. Die Vergangenheit ist vergangen, das hier und jetzt ist es wo du Veränderung bewirkst. 2. Selbsthilfegruppen können eine gute Brücke sein bis man Therapie findet, und allgemein eine Stütze sein. Diese gibt es als in Personen Treffen, als Zoom Meetings und als Telefon Meetings. 3. Man kann über einen Psychiater Ambulante Pflege bekommen, die einen helfen und unterstützen können einen Therapieplatz zu finden. Das geht ca.6 Monate. Ich weiß das klingt radikal aber diese Leute sind sehr herzlich und haben viel Erfahrung und Ideen wonach man sich ausrichten sollte. 4. Therapie beim Therapeuten ist nicht die einzige Möglichkeit, es gibt auch Tageskliniken und therapeutisch behandelnde Kliniken im ganzen Land. Ich wünsche jedem hier viel Glück der Suche!
Danke für den Kommentar! Ich hätte mir gewünscht das alles viel eher gewusst zu haben… Aber naja. Auf dass es möglichst vielen anderen Menschen hilft! :)
Ich bin Privat versichert und hatte nach ca. 1 Monat meine erste Sitzung. Ich wusste da allerdings schon über die Situation Bescheid und bin mit schlechtem Gefühl hingegangen, weil ich vlt jemanden den Platz blockiere, der es nötiger hat als ich. Auch nicht so dolle. Das klingt jetzt ziemlich von oben herab nach dem Einstiegskommentar. Ich finde die Situation auf jeden Fall sehr ungerecht und wünsche allen, die Therapie brauchen und nicht so gesegnet wie ich sind, viel Glück und Durchhaltevermögen bei der Suche.
@@petyr4 Bitte fühl dich nicht schlecht dir die Hilfe gesucht zu haben die du brauchst. Krank sein ist ja kein Wettbewerb. Ich bin ehrlich ich freue mich das du so schnell einen Platz bekommen hast und hoffe das es dir bisher viel geholfen hat. Das Problem sind nicht die privat oder allgemeinen Krankenkassen und Therapeuten oder vielleicht die Patienten, aber die Regelungen die verhindern das mehr Therapeuten registriert werden können und somit mehr Hilfe und Plätze anbieten können.
@@genevievemeuniere4047 Klar ist das System vor allem Schuld. Ich finde das dann nur noch die Krönung des ganzen. Ich habe nicht mehr Recht als andere auf eine Therapie, das ist Demokratie. Aber irgendwie dann doch.
Ich bin angehende Psychotherapeutin und arbeite derzeit in der Psychiatrie. Mein Eindruck ist auch, dass viele Patienten mit einer rechtzeitigen ambulanten Behandlung nicht hätten stationär aufgenommen werden müssen. Die Situation ist auch für Psychologen/ Therapeuten schwer auszuhalten, weil wir darauf wenig Einfluss haben. Alle Betroffene möchte ich sehr ermutigen dran zu bleiben. Im Notfall gibt es Kliniken, die viel weniger gruselig sind, als man meint. Bei uns werden Ausflüge gemacht, zwischen den Patienten entstehen zum Teil tiefe Freundschaften etc. Dazu gibt es Selbsthilfegruppen, die zwar keine Therapie ersetzen können und diverse Online-Angebote. Niemand soll da alleine durch müssen, es gibt (wenn auch zu wenig) Hilfen. Und die dürfen auch genutzt werden!
Ja, der Punkt fehlt in der Sendung: Wenn man keinen Therapieplatz hat und es wird kritisch, bleibt nur noch der Gang zur Notaufnahme! Und die stationäre Behandlung kostet ja nochmal um ein vielfaches mehr, als ein Therapieplatz.
Ja so ist es leider! Ich hab nach langem Suchen endlich einen Therapieplatz gefunden, zwischendrin habe ich aber immer wieder ein schlechtes Gewissen gehabt weil ich dachte dass es mir nicht "schlecht genug" geht und ich vllt. anderen den Platz wegnehmen würde. Mein jetzige Therapeutin hat dann auch gemeint, man wartet ja bei Bauchschmerzen auch nicht tagelang ab und geht erst in die Notaufnahme wenn der Blinddarm schon durchgebrochen ist. Das ganze System ist ein Elend. Man müsste die Möglichkeit haben auch mit kleineren Schwierigkeiten einen Termin zu bekommen um zu verhindern, dass daraus große Probleme werden.
Danke das du den Beruf ausführst. Ich danke allen da draußen. Die Therapeuten und Terpeutinnen die bisher für mich da waren, waren ausschlaggebend das ich nicht unter einem Zug liege. Aber auch dank meiner Familie. Sowas darf nicht unterschätzt werden. Wenn der Kontakt halbwegs gut zur Familie ist sollte man sich ihnen öffnen.
Musste damals auch vor 7 Jahren stationär in Therapie und anschließend in die Tagesklinik. Und jetzt ist das Problem noch schlimmer und schon wieder müsste ich stationär gehen, damit mir endlich geholfen wird. Hier auf dem Dorf gibt es keine Therapeuten und ich besitze kein Auto. Also habe ich kaum Möglichkeiten überhaupt einen zu finden, mit ALG II mal ganz ab, da ist es eh unmöglich.
heyy stimmt ich war in der Luisenklinik in Bad Dürrrheim. hat mir wirklich geholfen und ich schäme mich auch gar nicht mehr dafür! am anfang war es mir unangenehm... auch mit meinen Freunden offen darüber zu reden!
Den Vorschlag mit dem Bier fand ich schon krass. Ich kenne das von mir selbst, dass ich gerne mal was trinke, wenn es mir nicht so gut geht. Für dem Moment verschafft einem das vielleicht eine gewisse Erleichterung, nur leider ist das gesundheitsschädlich, suchterzeugend und löst das Problem nicht. Jeder, der im Gesundheitswesen arbeitet und so eine Empfehlung ausspricht, der handelt, freundlich gesagt, grob fahrlässig.
Vielleicht sollte ihm mal jemand stecken, dass Menschen mit Alkoholproblemen auch einen Therapieplatz brauchen, dann verkneift er sich den "Tipp" vielleicht künftig..
Ein kleiner Hinweis, der in der aktuellen Situation vielleicht noch einigen helfen kann: Wenn man trotz notwendiger Psychotherapie bei ca. 3-5 kassenzugelassenen Therapeut*innen keinen zeitnahen Platz erhält, muss die Krankenkasse oft die Therapie die Kosten bei einem Therapeuten ohne Kassenzulassung erstatten. Für alle Details ist das hier etwas schwierig zu erklären, aber man findet die Vorgehensweise online. Das Problem ist aber natürlich auch, dass das Verfahren nicht ganz so einfach ist und vor allem akut depressive Menschen damit vollkommen überfordert sein dürften. Aber vielleicht habt ihr jemanden aus eurem nahen Umfeld, dem ihr euch anvertraut und der euch hilft!
Also ich kommen aus der Umgebung Hannover und hier ist es so, dass die Privattherapeuten genauso überlaufen sind wie die Kassenärztlichen, Private weigern sich teils sogar das Kostenerstattungsverfahren anzubieten vermutlich da sie nicht so Überlaufen sein möchten. Edit: Hinzu kommt noch, dass der bürokratische Aufwand und Stress um das Kostenerstattungsverfahren zu beantragen besonders für psychisch erkrankte wahnsinnig hoch ist.
Also schon allein extra energie für sowas aufzuwenden, kann man sich als depressive mama einfach nicht leisten, wenn man um jeden preis versucht trotz erkrankung noch eine gute mutter zu sein. Diese extra energie die es bräuchte gibt es einfach nicht.
@@asser66HD Ich habe gehört, bei euch gebe es so viele Praxen und Kliniken, dass man nicht so lange warten muss, wurde mir von ner Person aus Lindhorst gesagt, jetzt bin ich leicht verwirrt, was stimmt 😅
@@MiKa-ki1pd jein es kommt drauf an, welchen Arzt du brauchst. Ich war in Hannover bei Hausärzten, wo ich trotz Termin 1 Std. warten musste, bis ich dran kam. Bei manchen Fachärzten habe bin ich mal ohne Termin aufgekreuzt und kam nach 10 Minuten ran. Es ist nun mal sehr durchwachsen...
Immer seltsam zu hören, dass das in anderen Kreisen so ein Tabu Thema sein soll. Ich bin Studentin. "Und, hast du jetzt einen Therapieplatz bekommen?" ist so ungefähr das universellste Gesprächsthema (neben stressigen Prüfungen). Ich hab zum Glück einen. Die Monate in denen ich gewartet habe sind ein einziges schwarzes Loch in meiner Erinnerung, aber jetzt geht's besser.
Ich denke, unter den jüngeren Leuten wird das Thema mittlerweile offener besprochen. Aber alles ü35 ca. redet ungern darüber. In meinem Bekanntenkreis ist das auch kein Problem und wir reden recht offen darüber.
@@Tenkichan umlf, danke fur das Vorurteil. ich bin da auch schon immer offen, obwohl ü40. Aber die meisten Leute sind extrem abweisend. Für mich absolut unverständlich. Was ist daran auszusetzen, wenn man daran arbeitet, glücklich zu sein? Zur zeit geht es in meinem Bekanntenkreis eher darum, wie krieg ich Rente. Die wollen nicht wirklich ne echte Depression...
@@jpt3640 Tschuldige! Dann eben Ü50 ;) das verstehe ich auch nicht. Mit Rückenschmerzen geht man ja auch zum Arzt. Die Depression kommt dann, wenn die Rente es nicht tut.
Ich bin Ende 20 und es hat für mich ewig lange gebraucht, meine internalisierte Stigmatisierung von Mental Health Problemen, die mich auch von Therapie abgehalten hat, loszuwerden. (Die auch von Familienmitgliedern kommt, die in der Psychiatrie arbeiten und teilweise ein sehr problematisches Bild der Probleme ihrer Patient*innen haben). Ich kann mich noch sehr an einen Moment aus meiner Schulzeit erinnern, als jemand aus der Klasse sagte "jeder braucht doch Therapie, das ist doch normal". Dieses Normalisieren ist Gold wert und jeder Kommentar dieser Art hat mir geholfen, gegen die internalisierte Stigmatisierung ein bisschen mehr anzugehen.
Mir ging es immer gut. Gute Noten, gute Familie, gutes Leben. Ein paar einschneidende Erlebnisse, aber so ist das Leben halt. Dann kam Corona. Ich war 22, hatte einen Studentenjob und sollte meine Masterarbeit schreiben. Und ich kam plötzlich nicht mehr aus dem Bett. Ich hatte bereits ein halbes Jahr lang meinen Freund unterstützt, der nach seinem Studium einfach keinen Job fand und selbst starke Anzeichen von Depressionen zeigte. Aber keiner von uns bemerkte, was heranwuchs - bei uns beiden. Von außen wirkte immer alles gut, und irgendwie hat mir niemand geglaubt, dass es mir nicht gut geht. Es musste ja auch irgendwie gehen, oder? Also trug ich meinen Partner, auch wenn mein Leben darunter litt. Ich nahm einen Vollzeitjob an, weil sie in der Firma jemanden brauchten, der kurzfristig einsprang, obwohl die Masterarbeit nicht fertig war. Ich zog quer durch Deutschland, als mein Partner nach anderthalb Jahren endlich einen Job fand - weg von Familie und Freunden. Morgens nicht mehr aus dem Bett kommen? Standard. Dazu den ganzen Tag schlafen, weil die Realität nicht mehr zu ertragen ist. Ich habe Gedächtnislücken, zwischendurch fehlen mir immer wieder Wochen, manchmal Monate. Und meine Beziehung ist ein Trümmerhaufen, der nur mit viel Glück zu retten ist. Inzwischen ist mir klar, dass sich die Burnoutsymtome, die bei mir zur Depression geführt haben, bereits seit Jahren angekündigt haben. Immer dieser Leistungsdruck. Nie gut genug sein. Denn wenn alle sagen, dass ich alles schaffen kann, wie kann ich es dann verantworten, wenn ich nicht hundert Prozent gebe? Die Depression war dann nur die Folge, der Hilfeschrei meines Kopfes. Im Dezember ist mein Vertrag ausgelaufen und auch das Studium habe ich abgeschlossen. Jetzt ist erstmal Pause. "Sabbatical" nennt es mein Umfeld. Dass das, was ich mache, kein Urlaub ist und ich versuche, die Scherben meines Daseins wieder aufzusammeln, nimmt niemand so richtig ernst. "Du glaubst, du hast Burnout? Naja, dann entspann dich eben ein bisschen, dann wird das schon wieder". Einen Therapieplatz zu suchen, fühlt sich nicht nach einer lohnenden Unternehmung an, sondern nach monatelangem Stress ohne Aussicht auf Besserung. Manchmal habe ich das Gefühl, man - mein Umfeld und das Gesundheitssystem - würde mich erst ernst nehmen, wenn ich mir etwas antue, aber wenn ich hier in den Kommentaren die Geschichten der anderen lese, merke ich, dass selbst das nur Wunschdenken ist. Aber ich werde es schon irgendwie schaffen, hier alleine wieder rauszukommen. Schließlich wurde mir mein Leben lang gesagt, dass ich alles schaffen kann, wenn ich es nur will. Und bis jetzt ging es ja auch immer irgendwie. Edit: Habt Dank euch für eure wundervollen Nachrichten! Ich hätte nicht gedacht, dass mich ein paar Kommentare auf YT zum Weinen bringen, aber so war es. So viel Empathie auf einem Fleck... danke für eure Zeit, eure Gedanken und euer Verständnis
Seine eigene Nische in der Welt zu finden, ist das schwierigste, was es im Leben zu meistern gibt. Wer oder was bin ich? Was will ich sein oder nicht sein? Was ist Glück? Für viele braucht es Jahre um das herauszufinden. Die man in diesem System aber meist nicht hat. Vorallem aber braucht dieser Mensch Unterstützung, in jeglicher Form und absolut kompromisslos. Leider ist das ganze "System" sehr löchrig und das ganze Thema, findet in der Arbeitswelt und überall praktisch nicht statt. Ich wünsche trotzdem viel Glück 🙃
@@lde5233 Du hast es einfach nicht verstanden... Hier hat sich gerade jemand über ihre Depressionen und ihr allgemein schlechte mentale Lage geäußert und du glaubst dass ein "ist doch nicht so schlimm" sie da jetzt weiterbringen könnte. Wie schlimm es wirklich ist weiß sie ja wohl am besten, so ein Kommentar ist nicht nur unangebracht sondern auch schädlich. Denk bitte nochmal darüber nach was du da geschrieben hast...
Vielen Dank, dass du das mit uns allen teilst. Es geht sehr vielen Menschen schlecht und sie fühlen sich nicht verstanden/ernst genommen. Du bist sehr stark und ich bin auch davon überzeugt, dass du deinen Weg gehen wirst. Falls es aber trotzdem Mal ganz dunkel werden sollte, dann lass bitte nicht erst etwas passieren und geh in eine ambulante Behandlung. Trotz all der empathielosen Nasen in der Gesellschaft, gibt es wiederum mindestens genau so viele Menschen, die dir nur das Beste wünschen, auch wenn sie keine Ahnung haben, wer du überhaupt bist. :)
Hatte mir im Januar 2021 eine Überweisung geholt und dann durch telefoniert, aber keine Chance. Es ist halt auch echt schwer für jemand, der an Depressionen leidet sich auszuraffen um Absage nach Ansage zu kriegen. Reden wir gar nicht erst darüber, dass viele vor allem junge Menschen mit Angststörungen Angst haben zu telefonieren, wird es nochmal schwerer. Aktuell sind Freunde und Familie Therapeuten, obwohl es doch eigentlich genug gäbe.
Lass dir die Absagen von den Therapeuten bestätigen und ruf deine Kasse an. Gibt das Kostenerstattungsverfahren wenn du nachweisen kannst, dass du keinen Platz gefunden hast, dann übernehmen die Kassen die Kosten bei einem Therapeuten ohne Kassensitz. Musst halt deine KK fragen wie viele Absagen die benötigen. Dann ist die Therapeutenauswahl deutlich größer (je nachdem wo du wohnst).
Neben dem Tipp mit den Absagen sammeln und dann evtl einen Therapeuten ohne Kassensitz zu bekommen... Noch ein paar Ideen: In psychiatrischer Institutionsambulanz (PIA) vorstellen, die können zumindest überbrückende Gespräche anbieten, oder Beratungsstellen (SPDI, Diakonie...). Oder evtl doch stationär gehen, gibt ja auch Psychotherapie Stationen und die Wartezeiten sind oft gar nicht lang aktuell. Man muss nicht halbtot sein, um da hin zu gehen. Edit: Ausbildungsinstitute vergessen! Die haben auch alle Ambulanzen und oft schneller einen Platz frei. Bsp Bayern: CIP, IVS, DGVT etc.
Und zu allerletzt schau mal ob es in deiner Stadt Ausbildungsinstitute für Psychotherapie gibt. Dort sind die Therapeuten noch in der Weiterbildung unter enger Supervision. Da sind dann oft viele Therapeuten und die haben einen hohen durchlauf an Patienten. Gibts aber meist nur in großen bis mittelgroßen Städten.
Ich fühle das so! War nach Wochen (!!) in der Warteschleife der Kassenärztlichen Vereinigung (um überhaupt mal ein Erstgespräch zu bekommen), so am Ende, dass ich an Selbstmord gedacht habe. Letztlich habe ich heulend bei meiner Krankenkasse angerufen und die haben mir jemanden vermittelt. Aber das war einfach Glück. Und es ist und bleibt ein Unding, gerade Depressive zu Telefonaten zu zwingen und es nicht auf anderen Wegen zugänglich zu machen.
Bin Psychologiestudentin und was man überhaupt erstmal alles hinter sich bringen muss, um Psychotherapeutin zu werden, ist schon der Hammer. 5 Jahre Studium + 3 Jahre Ausbildung mit Azubi-Gehalt aber irrsinnig hohen Kosten. Wundert mich bei den Bedingungen, dass es überhaupt Psychotherapeuten gibt. Schön, dass der neue Psychotherapie-Studiengang dem abhelfen soll, nützt aber allen nichts, die in den letzten Jahren das Studium angefangen haben.
Ja, ist echt eine beschissene Situation. Aber immerhin hast du in DE einen Psychologiestudienplatz! Darum beneide ich dich^^ Ich habe es in DE knapp nicht reingeschafft, studiere deswegen in Österreich Psychologie, wo ich im Aufnahmetest unter den besten war. Aber in DE mit meinem Abi keine Chance. Danke Deutschland. Ach ja und aufgrund der Reform kann ich mit Österreichischem Psychologiestudium in DE auch keine Thera Ausbildung machen. Echt super 🤗🤗 Aber ich werde schon einen Weg finden, wahrscheinlich dann mit postgradualer Ausbildung in AU.
@@Ben-lm4dq Ich weiß nicht, wo in Österreich du studierst, aber mit dem Master in Klinischer Psychologie in Wien kannst du die Therapeutenausbildung in Deutschland machen.
Als angehende Psychologische Psychotherapeutin bin ich froh, dass dieses Thema endlich thematisiert wird. Die Wartezeiten sind inzwischen deutlich länger als „nur“ ein halbes Jahr. Einen Kassensitz zu bekommen ist sehr teuer (tlw. 100.000 Euro für einen halben Sitz in großen Städten) und selbst wenn man das Geld hätte, gibt es viele weitere Hürden, die es extrem (!) erschweren einen Kassensitz zu bekommen.
Ich find es so krass, wie das ZDF Magazin Royale so oft den Zeitgeist auf den Nagel trifft. :) Ich wusste, dass es Probleme mit dieser Lizenz gibt, aber welche Gremien genau dahinterstehen, niemals. Super wie ihr mit eurer Reichweite solche Dinge ansprecht und eure wichtige Recherche mit uns teilt.
Leider ändert sich trotz der coolen Beiträge nicht viel, da es zu wenige Leute erreicht. Vielleicht geht es uns noch "zu gut" in Deutschland, damit sich größere Menschenmassen gegen diese ganzen unsozialen Missstände auflehnen. Ich würde mir wünschen das alle die wegen Masken und Pandemieauflagen protestieren, ihre Energie lieber nutzen um gegen Wuchermieten, das Psychotherapie-Thema und ähnlich relevante Themen vorzugehen und mal was positives verändern.
Ein Hinweis an Studierende: an fast allen Unis gibt es psychologische Beratungsstellen, wo man meist recht unkompliziert einen Termin bekommt. Die können eine Therapie nicht ersetzen, aber a) einen auffangen, bevor es richtig schlimm wird oder b) die Wartezeit überbrücken. Das gute ist auch, dass sie kostenlos sind und nicht bei irgendeiner Krankenversicherung im System landen. .
Die sind jedoch auch überlastet und zumindest bei uns nehmen sie auch niemanden mehr auf die Warteliste auf und haben ihre Sprechzeiten noch verkürzt, logisch? Nicht wirklich ...
Genau und ich habe dan über die Beratungsstelle innerhalb von 1Monat einen festen Therapieplatz bekommen (weil durch die Erstdiagnose rausgefunden wurde, dass die Therapie sehr nötig ist 😅)! Nachgucken und auch bei denen auf der Warteliste warten lohnt sich im Endeffekt!
Diese Stellen sind bemüht und die dort Arbeitenden habe ich als sehr nett wahrgenommen. Aber völlig überlastet, mit der aktuellen Situation praktisch genau so allein gelassen wie die Studierenden, es ist schon schwer überhaupt mal einen Telefontermin zu bekommen. Auch vor der Pandemie waren diese Einrichtungen bei uns schon voll auf Anschlag ausgelastet, wieso die Verantwortlichen glaubten hier muss man nichts verstärken ist mir unklar, passt aber gut zur Corona Politik der Uni.
Ja, ich kann die auch nur sehr empfehlen! Und zumindest an meiner Uni ging das relativ fix, und das zu einer Zeit, wo die Pandemie schon im vollen Gang war.
Jan, du machst Menschen stolz darauf, solidarisch zu sein. Deine Beiträge sind unschätzbar wichtig für eine starke Zivilgesellschaft. Lass dich feiern, denn du bist ein wahrer Held.
Viele Menschen leben damit und trauen es nicht es zuzugeben. Es wird in großen Teilen der Gesellschaft nicht als Krankheit akzeptiert. Also versucht man damit zu leben, was keine Lösung ist.
Das schwierigste ist erstmal sowas dem Umfeld zu sagen. Und ja, leider gibt es immer noch Menschen die so etwas nicht als 'richtige' Krankheit ansehen, aber die brauchen wahrscheinlich selbst etwas Hilfe aus dem 20. Jahrhundert rauszukommen.
Was sollen noch Angehörige von pflegebedürftigen Menschen und die pflegebedürftige Menschen in Deutschland noch sagen?Die meisten stehen seit Jahren ohne Hilfe da... Auch vor Corona
Stimmt wir haben es so schlimm in Deutschland😢😢😢😢 Männer sind früher in den Krieg gezogen, aber heute ist alles so schwer😢😢😔😔😔ich fühl mich nicht so gut, ich hab „Depressionen“😪😪😪😪
@@alexcunter6398 deinen verunglimpfenden Tonfall mal außer Acht lassend - du weißt aber schon, dass das Gehirn bei depressiven Personen nachweislich anders arbeitet als bei psychisch gesunden und es definitiv eine Krankheit ist? Quasi ein Krieg gegen einen selbst, falls das die einzige Metapher ist die bei dir ankommt.
Das Problem ist auch: Es gibt kaum freie Plätze also nimmt man, was man kriegen kann. Deshalb bin ich während meines Studiums bei einer Therapeutin gelandet, wo alles nur noch schlimmer wurde. Sie gab mir das Gefühl "sonderbar" zu sein, nicht normal zu sein. Ich hatte zu der Zeit eine Essstörung und sie sagte bereits zu Beginn mehrfach, wenn ich abnehmen würde, könnten sich doch viele meiner Probleme lösen. Evtl. würde ich dann auch einen Partner finden (obwohl ich das garnicht wollte). Sie sagte sogar wortwörtlich, dass Dozenten mich schlanker sicherlich kompetenter finden würden. Sie fragte mich, wie oft ich meine Eltern sehen würde. Ich sagte: "So 1-2x im Monat". Sie antwortete darauf, dass sie ihre Kinder ja jedes Wochenende sehen würde. Sie ließ mich einen Text aufschreiben, schaute sich meine Schrift an und fragte mich, ob es nicht sein könnte, dass ich in der Uni nicht so gute Noten habe, weil meine Schrift ja so unleserlich sei. Am Anfang habe ich gedacht "Okay, das ist Teil der Therapie, das muss sie so machen" - aber nein, das war kein Teil irgendeiner "Therapie". Das war reinste Schikane. Am Ende bin ich mit Selbstmordgedanken darausgegangen. Mit ein bisschen Abstand habe ich diese Situationen der zuständigen Kammer gemeldet und nie eine Antwort erhalten. Heute weiß ich, dass Therapie für mich definitiv kein "Mittel" mehr ist. Es mag sicherlich gute Therapeuten geben, aber bis man die mal "gefunden" hat...
Das tut mir wahnsinnig leid, dass du so eine Erfahrung durchmachen musstest! Diese Therapeutin hätte niemals ihren Beruf ausüben dürfen. Therapie ist nicht die einzige Möglichkeit, um mit seinen psychischen Problemen umzugehen, aber kann sehr hilfreich und effektiv sein, wenn man die richtige Betreuung findet. Falls du immer noch unter psychischen Problemen leidest, hoffe ich dass du deinen persönlichen Weg zur Besserung findest. Egal ob mit kompetenten Therapeuten oder ohne!
Du könntest dich für eine Therapie an einer therapieschule bewerben. Da sind dann fast ausgelernte Therapeuten aber die werden halt überwacht. Das mach das ganz vieleicht für dich sicherer. Das was dir passiert ist war nicht ok. Du hättest vieleicht einen Anwalt dazu anfragen sollen.
Das kann leider auch sein... Ich war vor ein paar Monaten auch bei einem Therapeuten, der lieber von sich erzählt hat, der an seinem Whiteboard noch Notizen von der vorherigen Klientin hatte (ich konnte herauslesen was sie für Probleme hat) und bei dem ich genau wusste, was ich nicht sage, denn seine Antwort würde mir nicht gefallen und nicht weiter helfen. sowas ist gefährlich, sowas muss man alleine erkennen bevor man von diesen inkompetenten Therapeuten mehr runter gezogen wird... ein Freund von mir der suizidgefährdet ist hatte in seiner Kindheit auch eine Therapeutin, die ihm gesagt hat "dann hör auf komisch zu sein, dann wirst du auch nicht gemobbt". Sowas gibt es und es ist wichtig sich das vor augen zu führen damit man weiß, wann man es mit einem schlechten Therapeuten zu tun hat
Sehr guter Kommentar. Man muss sich nämlich vor Augen führen, was Psychotherapie überhaupt ist. Es ist einfach nur ein Gespräch mit jemandem, der schon viele Probleme mitbekommen hat. Mehr nicht. Mitnichten bedeutet das, dass ein Psychotherapeut eine Hilfe sein muss. Warum auch? Er hat nur einige Jahre ein paar Bücher gelesen und Klausuren geschrieben. Psychologische Medizin gibt es nicht, es gibt wenn überhaupt nur fröhlichkeitssteigernde Tabletten. Die sollte man sich besorgen, wenn man sich selbst nicht therapieren kann. Aber um bedeutsame Gespräche zu führen braucht man keinen Dipl-Psychologen. Braucht man einfach nicht. Und das hätte hier ruhig nochmal erwähnt werden sollen.
hatte ähnliche Erfahrungen mit meiner ersten Therapie. Der Therapeut meine mal. Na mit dir werden wir wohl noch zu tun haben, und "puh, du bist ja schon reif für die Geschlossene". Ich hab mich da natürlich überhaupt nicht (!) hinein gesteigert. Er hat mir auch nie wirklich zugehört. Einige male sogar direkt beschuldigt. Ich hab zu ihm einfach gesagt das ich ihn für ein arschloch halte und hab sie abgebrochen. Nach 2 jahren habe ich endlich jmd der mir zuhört.
Je älter ich werde (bin 21) desto eher begreife ich wie verdammt korrupt jede, aber wirklich jede, Ecke unserer Politik ist. Wie lange wollen wir uns so etwas noch geben?
Das System fördert das. Politiker machen Karriere und merken, dass sie nur Vorteile und kaum Konsequenzen zu fürchten haben wenn sie sich entsprechend verhalten. Die wenigsten Politiker sind Idealisten.
@@weirdwordcombo ich würde das minimal abändern. Sie waren mal Idealisten, dann hat der Positionskampf in ihrer eigenen Partei sie abgestumpft + dann kommt noch der Kampf zwischen den Parteien dazu. Mein Freund ist sehr engagiert bei den Linken, wo man sich eigentlich denken sollte, die sind alle voll für Soziales und nett. Aber wenn es darum geht Mehrheiten für eine Sache zu bekommen, dann schlagen die sich untereinander die Köpfe ein und nutzen Sachen, die ich als absolut undemokratisch empfinde, um dafür zu sorgen, dass sie gewinnen. "Für das größere Wohl". Und auch wenn mein Freund der liebste Mensch auf der Welt ist habe ich manchmal bedenken, ob, wenn er das noch ein paar Jahre weiter macht, sein Idealismus bei dem Kampf um das größere Wohl stirbt. Du kannst die besten Ideen in der Politik haben - Aber es nützt dir nix, wenn du keine Mehrheiten hast und keine Leute, die hinter dir stehen. Und ich würde wetten, dass das der Grund ist, warum so viele Politiker am Ende der Korruption anheim fallen..
Berufspolitiker sind per Definition Soziopathen, sonst hätten sie nicht den Ellenbogen-Kampf durch die Ränge in die oberen Entscheider-Positionen geschafft. Persönliche Bereicherung, Korruption, Anbiederung, Klüngel, Lügen und Propaganda sind letztlich die gesamtgesellschaftlich wirksamen Nebeneffekte derartig gestörter Persönlichkeiten. Die komplette Kommerzialisierung, die Kapitalisierung des Menschen in allen Lebensbereichen (inkl. der Gesundheit) ließe sich nur noch durch dystopisch-anarchistische Umbrüche abwenden. Wir steuern global auf die totale wirtschaftliche Ausbeutung aller Ressourcen nicht nur der Umwelt, sondern auch der Menschen zu - schon heute gilt, dass wer nicht mehr Steuern, Abgaben oder Profite durch Konsum einbringt als er kostet, de facto gesellschaftlich ausgestoßen wird. Wer sein Leben nicht nach den kapitalistischen Besitzbestrebungen ausrichtet, gilt gemeinhin als Wirrkopf. Wer sich der Ausbeutung verweigert oder diese psychisch/körperlich nicht mehr aushält, auf den hetzen die den Besitzenden, den obersten einem Prozent hörigen Polithuren gerne auch die ihr unterstehende Exekutive, nicht nur in Form von Strafbescheiden und Ordnungsgeldern, sondern auch subtil durch die Verweigerung von Sozial- und (wie hier berichtet) Gesundheitsleistungen.
Oh glaub mir, beschäftige dich am besten gar nicht weiter mit Politik.... Hab mit 18 oder so auch mehr Interesse für solche Themen entwickelt, die mich immer depressiver machen... Unsere Welt ist nicht nur kaputt, an sich ist sie das, was religiöse Menschen als Hölle bezeichnen würden...
Sehr motivierend und hilfreich, dass man jetzt 10 bis 12 Monate auf einen Therapieplatz warten muss. Zumindest in meinem Fall. Und überhaupt einen Therapeut finden, ist immer noch sehr sehr schwierig
Psychotherapien sind teuer, weil die meisten erst hingehen (können), wenn die Sache eigentlich schon eskaliert ist. Wäre es genauso normal zum Therapeuten zu gehen wie zum Zahnarzt - vielleicht auch mal vorsorglich oder auf Verdacht hin - wäre man vielleicht nach einer Stunde wieder raus und findet den Absprung BEVOR es richtig schlimm wird.
Aber da müśste man erst sehr viel erreichen dass Leute überhaupt erkennen dass grade was problematisch wird. Selbst manche mit Suizidgedanken akzeptieren oder erkennen nicht, dass sie psychisch krank sind und Hilfe brauchen. Das ist nicht nur ein gesellschaftliches sondern auch ein psychologisches Problem was man nicht einfach lösen kann.
@@vomm Das ist nochmal eine andere Nummer aber es gibt schon genug leute die Wissen dass sie eine Therapie brauchen und keine finden. Außerdem wenn es wie zum Zahnarzt gehen wäre, wäre auch das Stigma weg und mehr Leute würden sich das überlegen.
Toller Beitrag! Vielen Dank! Bin momentan in den Endzügen der Ausbildung zur Psychotherapeutin und bin einfach fassungslos, was mir auf diesem Weg alles begegnet ist in unserem Gesundheitssystem.
Deutschland, deine Buerokratie ...! "Kassensitz", sowas wie eine "Taxi-Lizenz" !! Na klar, ich haette mir denken koennen, dass es GENAU um sowas geht. Deshalb Wartezeit, bis man einen Termin hat, bis zu 2 Jahren. Kenn ich, hab ich alles schon durch.
Warste schon bei den Fixierungen die Stunden später vom Arzt unterschrieben werden ohne den Patienten überhaupt gesehen zu haben oder liegen die noch vor Dir?
@@tabeabussmann ist kein Scherz. War im Jura Studium Sitzwache. Als ich danach das fragend angesprochen habe wollte mich das Schicht Personal einschüchtern und paar Wochen später wurden wir durch einen Sicherheitsdienst ersetzt. Hab mal einen Wachmann noch ablösen dürfen. Der hätte in der Geisterbahn arbeiten können. Niemand steht für die Rechte der Patienten ein, NIEMAND. Mich quält heute noch dass ich das nicht angezeigt habe...
Ja echt wahnsinn was aktuell abgeht mit den Therapieplätzen. Viele Therapeuten gehen inzwischen sogar schon nicht mehr ans Telefon. Ich habe es mehrfach erlebt da haben sie Sprechzeiten für 30 Minuten in der ganzen Woche und dann läuft trotzdem in diesen Sprechzeiten das Tonband was einem sagt man solle doch bitte in den Sprechzeiten anrufen^^. Und wenn man mal durchkommt wimmeln sie einen halt ab das die Warteliste bereits voll ist.
Psychotherapie-Studierende hier! Danke für den Beitrag. Uns allen ist das Problem mehr als geläufig im Studium und stößt regelmäßig auf absolutes Entsetzen, wenn man es den Erstis erklärt. Kurz gesagt - Wir alle möchten helfen (undzwar wirklich bei den Steinen, die uns in den Weg gelegt werden) - dürfen aber nicht! Zumindest nicht für Normal- Geringverdiener und Minderheiten, da diese eben oft nicht der reichen Oberschicht angehört. Viele Grüße!
Frage ich bin Schweizerin, weisst du ob ich in deutschland psychologie Studieren kann? Und kannst du mich über ausgabe, länge, kosten uns vorausetzungen informieren. Danke :)
Ich finde es auch sehr wichtig sich mal die Seite des Psychotherapeuten anzusehen. Mindestens 5 Jahre Studium + Minimum 3,5 Jahre Psychotherapie-Ausbildung (eher 5 Jahre +), die sehr kostspielig ist (um die 25.000€), man bei einer Vollzeitstelle 800€ netto verdient und an den Wochenenden Seminare hat. Ich selbst befinde mich momentan in der Weiterbildung zum psychologischen Psychotherapeuten und frage mich fast täglich, wofür ich mir das eigentlich antue? Damit ich nach der Approbation nochmal über 100.000 € für einen Kassensitz bezahle um überhaupt als Psychotherapeutin tätig zu sein?! Bei diesen Bedingungen kein Wunder, dass es einen Therapeuten-Mangel gibt! :(
Ich persönlich habe über ein Jahr auf einen Therapieplatz gewartet. In der Zeit hätte man sich zig mal die Lichter ausknipsen können. Und selbst damals hab ich schon gesagt "in der Zeitung steht jedesmal wenn sich jemand umbringt es gäbe doch genug Therapieplätze. Nur muss man da ewig drauf wartet."
@@ralleriusx8021 Hinter jeden Bot steht ein Mensch. Das was ich weiß, ist, dass sich unter (fast) jedem deutschsprachigen YT Kanal, den ich konsumiere, seine Copy and Past Werbung findet. Ob er jetzt wirklich ein Bot ist oder nicht, ist da für mich in Endeffekt irrelevant :D
Das ist halt 100% True! Ich laufe nun schon seit fast 2 Jahren dem ganzen Nach. Problem ist, dass viele nicht nur überlaste sind, sondern oft halt auch sehr Speziell in eine Richtung der Therapie gehen. Bedeutet, wenn man überhaupt erst mal nen Vorstellungstermin bekommt, heißt das nicht, dass auch ein Platz frei ist und wenn DAS zutrifft heißt das noch lange nicht, dass der Therapeut überhaupt auf das spezialisiert ist, was man braucht. Plus: Gerade wenn Menschen unter Störungen/Attacken/Depressionen leiden, ist es schnell mal passiert, dass ein Termin aus fällt. Wenn dieser dann teils mit 50€ zu Buche schlägt ist das natürlich heftig für Personen die wenig Geld haben. Zumal teils Anschluss-Termine dann wieder erst Wochen später sind. Alles kein Blumenpflücken. :/ Ich rate aber dennoch JEDEM der das Gefühl hat Hilfe zu benötigen, dennoch diesen Weg einzuschlagen. Auch wenn der Weg schwer sein kann, die Hilfe kann wirklich Lebensverändernd sein. Besonders wenn man damit über Depris oder Angststörungen hinweg kommt :)
Naja wenn du aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen kannst, kannst du dir ein Attest beim Arzt ausstellen lassen... Und dann müsstest du nichts bezahlen... Außerdem haben viele Therapeuten mittlerweile die Möglichkeit der Videosprechstunde, sprich wenn du dich nicht in der Lage fühlst das Haus zu verlassen könnte man den Termin so stattfinden lassen.
Das liegt an den Therapeuten, die sich die Lorbeeren rauspicken, überlastet ist da niemand. Für 100/h und "freie" Patientenwahl macht man sich halt nicht krumm. Und das Problem hat man überall, bei jedem Facharzt. Wird Zeit, das da mehr Pauschalität und auch Pflicht reinkommt. Götter in Weiß, das gehört abgeschafft.
Ich hatte schon längere Zeit immer mal wieder depressive Phasen (rückblickend realisiere ich, dass es ungefähr mit 14-16 angefangen haben muss, jetzt bin ich 24) , nie ging es mir allerdings "so schlimm" dass ich dachte, ich bräuchte einen Psychotherapieplatz. Die Pandemie hat das ganze aber um das zehnfache verschlimmert, auf einmal waren die schlechten Phasen häufiger als die guten und allein die Entscheidung, mir jetzt tatsächlich mal Hilfe zu holen hat mich in die nächste depressive Episode katapultiert. Es ist nicht nur die Wartezeit, die man hat, wenn man dann endlich einmal auf eine Warteliste in einer Praxis kommt. Ich habe davor ungelogen über 30 Therapeuten durchtelefoniert und wurde immer wieder abgewiesen weil keine Plätze (nicht einmal auf den Wartelisten!) vorhanden waren. Jeder Anruf war erneut psychischer Stress für mich und oft saß ich nach mehreren erfolglosen Telefonaten heulend an meinem Schreibtisch und wusste nicht, wie es weiter gehen soll. Dieser ganze Prozess hat sich ein Jahr lang gezogen. Ich hatte zwischendurch sogar zum allerersten Mal Suizidgedanken, das war für mich eine neue Schwelle, die ich zuvor noch nie erreicht hatte und ich war geschockt, wie schlecht es um mich tatsächlich stand. Geholfen hat an diesem Abend nur das Sorgentelefon, und das auch nur sehr spät nachts, als endlich nicht mehr alle Leitungen belegt waren (dort sind sie nämlich auch vollkommen überarbeitet). Als ich dann endlich einen Platz auf einer Warteliste bekommen konnte, dauerte es weitere 3 Monate, bis ich eine Therapie beginnen konnte. Allein das hat mir so viel Hoffnung gegeben, das ich mich schon deutlich besser fühle. Aber das es so ein Aufwand ist, endlich mal in Behandlung zu kommen, finde ich traurig. Für Menschen mit Depressionen lässt sich oft einmal nicht mehr der Alltag richtig meistern, wie soll man sich dann dazu aufraffen, bei etlichen Ärzten anzurufen, nur um andauernd abgewiesen zu werden? Ich hoffe, in Zukunft wird dieses ganze System leichter gestaltet und möchte allen, die gerade noch auf der Suche nach einem Platz sind, ermutigen, dranzubleiben! Es wird wieder besser, auch wenn man es sich manchmal gar nicht vorstellen kann.
Als Erfahrene denke ich, es sind quasi alle ein wenig Gaga seit CoVid..alles runterfahren und die Leute zur bashen die Fragen dazu haben, war genau das, was labile Leute komplett durcheinander bringt. Bei solchem Druck sind plötzlich symptomatisch wie bei mittlere Depression ( schlaflos, reizbar, negativ, sich abschottend ). Das "Bleib-Zuhause" ist für mich mit Abstand das Schlimmste. Ich HABE schon Angst vor Menschen und dann wird es mir verboten?.
@@sebi1114 man kann Tests/Fragebögen machen, die auch Therapeuten nutzen um anhand eines Punktesystems herauszufinden wo man in etwa steht. Meine Freundin hat eine Angststörung und Depressionen, sie kam bei (ich glaube) insgesamt 60 Punkten auf über 40. Also schwere Depressionen. Ich hab den Test aus Neugierde auch gemacht und landete bei etwas über 20 Punkten, was leicht/mittel bedeuten würde (mittel ist eine eindeutige Empfehlung zur Therapie). Ich war überrascht von dem Ergebnis, ich merkte aber schon während des Fragebogens, dass sich depressive Muster abzeichnen bei Situationen wo es mir vorher gar nicht so klar war. Ich hielt das für Teil meines Charakters. Es schadet jedenfalls nicht, sich damit zu beschäftigen. Man achtet ja auch auf seinen Körper + Pflege, das selbe sollte man auch für seine geistige Gesundheit tun!
@@sebi1114 Wenn Du das Gefühl hast, dass es Dir irgendwie grundliegend nicht so gut geht (also mehr als einfach mal schlechte Laune etc), dann solltest Du Dir Hilfe suchen und Dich evtl. auch auf so eine Liste setzen lassen…
DANKE, dass ihr Euch mit diesem wichtigen Thema befasst! Es ist unfassbat wie sich seit Jahren die Verdsäumnisse auftürmen, obwohl der Bedarf immer mehr steigt.
Wenn du deine Depression verschweigst und nicht therapieren lässt, bekommst du aber eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Machst du eine Therapie und schließt sie erfolgreich ab, dann nicht. Danke…. wem auch immer.
So ist das System. Ich kriege auch keine Berufsunfähigkeitsversicherung, wegen meiner Autismus Diagnose. Ich brauche seit Abschluss der Ausbildung keine Therapie mehr und arbeite jetzt seit 9 Jahren im freien Markt aber egal. Du kriegst einfach keine. Zu hohes Risiko.
Ich hatte / habe das gleiche Problem, allerdings in Kombination einer chronischen Depression. Schaut mal bei verschiedenen Versicherungsanbietern nach einer erweiterten Unfallversicherung bzw. lasst euch beraten. Das ist zwar nicht das gleiche wie Berufsunfähigkeit, deckt aber immerhin physische Schäden ab.
Vor allem braucht man eine BU garantiert, wenn man eine Depression hat. Wenn sie behandeln lässt, ja sogar soweit kommt, dass man wieder gut und frei leben kann, ist die Chance doch wesentlich geringer, die BU in Anspruch nehmen zu müssen.
Ich habe mich dazu entschlossen den ursprünglichen Kommentar wieder zu löschen. Ich habe nicht bedacht, dass mein Bericht auch dazu führen kann andere Betroffene zu entmutigen. Das war keineswegs meine Intention. Bitte geht diesen Weg! Das ist Wichtig!
Tja das Kind muss beim Namen genannt werden. Das solche Praktiken in so einen reichen Land druchgeführt werden ist als Steuerzahler sehr beschämend. Und das schlimmste ist das die meistens so etwas gar nicht nachvollziehen können, weil es ja keine Krankheit ist . Selbst wenn man mit Leuten aus seinem Umfeld spricht, halten das viele Leute für nicht Relevant. Die Devise ist jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt !
Den Weg, den du schon gegangen bist, habe ich noch vor mir. Habe mich bis heute noch nicht getraut, überhaupt einen Termin zu vereinbaren. Und wenn ich nun solche Erfahrungen lese, stellen sich mir die Nackenhaare hoch. Als ohnehin schon starker Zweifler weiß man da echt nicht, was man dazu sagen soll... Ich wünsche dir auf jeden Fall Erfolg.
Ich bin approbierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und habe mehrere Jahre erfolgreich angestellt in einer Praxis gearbeitet. Seit einigen Monaten versuche ich nun, an einen Kassensitz zu kommen, wobei ein halber schon komplett ausreichen würde. Da die meisten Gebiete jedoch laut der Kassenärztlichen Vereinigung "überversorgt", d.h. gesperrt sind, muss mir jemand, der z. B. in Rente geht, einen halben Sitz verkaufen. Ich finde niemanden, der bereit ist, das zu tun, weswegen ich nicht über das kassenärztliche System arbeiten kann, obwohl der Bedarf da ist. Gerade bei Kindern und Jugendlichen. Ich habe alles an Qualifikationen und bin hochmotoviert, aber anstatt neue Sitze auf den Markt gebracht werden, kloppen sich die Kollegen um die, die hier und da aus Altersgründen abgegeben werden. Es ist zum Davonlaufen.
Ein Freund von mir wurde nach nur einem Versuch erfolgreich an einen guten Therapeuten vermittelt, weil er zunächst zu einer anonymen Beratungsstelle gegangen ist, die ihm sehr geholfen haben, sowohl bei der Vermittlung, als auch generell in der Zeit, die es gedauert hat, bis die Therapie gestartet ist. Vielleicht kann euch das auch helfen. Er war bei der evangelischen Beratungsstelle (Freund ist nicht evangelisch, ist überhaupt nicht erforderlich)
Da ich selber Psychologie studiert habe kann ich nur sagen: Dieses Thema wird auch von Studierenden und Therapeuten schon angesprochen und kritisiert. Gleichzeitig werden Therapieplätze immer weiter abgebaut. Es ist ein Riesenproblem
Danke für das Video. Das schlimmste ist der Teufelskreis der sich ergibt, wenn man mit Depression und Angststörung 500 verschiedene Therapeuten anrufen muss um 499 Absagen zu bekommen. Mit jeder Absage wird die Angst größer und die Motivation etwas zu ändern geringer.. und jeder anruf kostet unendlich viel Kraft
Du hast die Chance vergessen, an jemanden zu geraten der keine Ahnung von oder lange veraltete Vorurteile gegenüber deiner Krankheit hat :) Den richtigen Therapieplatz zu finden ist es trotzdem Wert, so viel Aufwand es auch ist!
Ein toller Beitrag zu einem leider viel zu selten angesprochen en Beitrag. Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht, nachdem ich 15 Jahre lang nicht gecheckt habe, was mit mir nicht stimmt und ich mich irgendwann dazu entschlossen hatte eine Therapie zu machen, kam das schlimmste ja erst noch. Knapp 14 Monate durfte ich mich durch diverse Anträge, für mich nicht passende Therapeuten und lange Wartezeiten schlagen. Am Ende habe ich es dann geschafft einen Platz zu bekommen, aber nicht bei einem gesetzlichen Therapeuten, sondern bei einem privaten, allerdings mit Kostenübernahme durch die Gesetzliche Krankenkasse (was kein leichter Kampf war) jedoch kann ich jedem nur diesen Versuch empfehlen, auch wenn man dabei echt hartnäckig sein muss und die Energie dafür schon lange nicht mehr reicht. Es ist auch das einzigste, was ich an dem Beitrag schade finde, dass die Möglichkeit der Kostenübernahme nicht angesprochen wurde, aber dennoch, ein echt guter Beitrag.
Stimmt zwar, aber das Risiko ist trotzdem für das Individuum einfach zu groß. Von dem, was die Krankenkassen, grade die privaten da noch anrichten können mal beiseite gelassen
Ganz ehrlich. Wenn es einem ohnehin schon beschissen geht, wie schaffen erkrankte Leute es dann noch, sich durch solch derart anstrengende, bürokratische und überfordernde Prozesse zu schlängeln? Macht einen das nicht noch depressiver und gefährdet man sich somit bei der Suche eines Therapieplatzes nicht fast mehr, als wenn man einfach versucht, selbst Mittel und Wege zu finden? So empfinde ich das zumindest oft, wenn ich die ganzen Probleme lese, höre und sehe, die mit der Suche einhergehen... Ich würde das alles momentan gar nicht packen, das würde mich noch tiefer runterziehen...
@@wghd6782 dann hab ich ja alles richtig gemacht. Einfach weiter leben und auf den tag warten, an dem die sorgen und kreisenden gedanken mal enden. Besser wird sich sowieso nichts zum Guten, wenn machtgierige Narzissten alle Länder der welt regieren 😅
@@Nathan_Morgan ganz ehrlich? Ich schaff's nicht. Stehe nach jahren endlich auf ein paar wartelisten und sitze einfach hier und sehe das leben vorbei rauschen. Von der familie darf ich mir blöde kommentare anhören warum ich nichy einfach was anderes mache wenn ich mit der situation unglücklich bin (problem 'depression' ist allen bekannt) und dass ich auf die art natürlich nirgendwo ankommen werde. Spaß würde ich anders nennen
Danke für die Behandlung dieses wichtigen Themas! 👏👏👏 Ich selbst hatte das Glück sehr schnell einen freien Platz bei meiner Therapeutin zu bekommen, das empfinde ich immer noch wie einen Hauptgewinn im Lotto. Die Kiste mit den Apps... sorry, aus meiner Sicht einfach unverantwortlich. Ich hätte nicht geglaubt, dass Herr Spahn mir noch unsympathischer werden könne, aber da habe ich ihn zugegebenermaßen wohl deutlich unterschätzt. Ich wünsche allen Personen, die mit einer psychischen Erkrankung zu zu kämpfen haben, viel Durchhaltevermögen; gebt die Hoffnung nicht auf 🙂
Ich bin dankbar, dass ich mit Hilfe meines Hausarztes innerhalb von 3Wochen einen Psychotherapeuten gefunden habe, wo auch noch die Chemie stimmte.Das ist nämlich das nächste, wenn man eine Therapie braucht.
Es tut auf mehreren Ebenen so unglaublich weh. Danke, für diesen wichtigen Beitrag. Das Stigma, was sowieso schon vorherrscht wird nochmal komplett ad absurdum geführt. "Nicht jeder braucht einen Therapeuten, manchmal reicht auch einfach eine Flasche Bier" Es lässt mich wirklich sprachlos zurück
Danke für diesen Beitrag. Es ist so wichtig, dass dieses Thema immer wieder ins Bewusstsein geholt wird. Bis das mit den Kassenplätzlich endlich mal geregelt wird. Ich selber bin betroffen. Begonnen hat es schon im Alter von 2-3 Jahren. Aber keiner denkt bei einem Kleinkind an Depressionen, wenn es ständig ausrastet und rumschreit. Kleinkinder/ Kinder die schon an Selbstmord denken und täglich denken, sie seien auf der Welt nicht willkommen? Utopisch! Das Kind ist schlecht erzogen oder nervt einfach nur rum! In der Schule wurde es durch das Mobbing verstärkt. Aber Depressionen? Ich sollte meine Energie lieber darauf setzen auf andere zu zugehen und mich öffnen. "Bleib wie du bist, aber mach alles anders! Du gibst den Gründe dich so zu behandeln!" Als ich mir als Teenager endlich eingestanden habe, dass ich Hilfe brauche ging es weiter. Es braucht verdammt viel Mut und Energie für jemand mit Depression nach Hilfe zu fragen. Ich wusste auch nicht wie. Als ich mein Hausarzt angerufen habe hieß es "Oh, ab morgen sind wir im Urlaub... ist es denn was dringendes?" - "Natürlich nicht. Mit mir ist alles ok. Machen sie ihren Urlaub. Ich will sie nicht störren. Lassen sie von mir ihren Urlaub nicht ruinieren. Ich muss das alleine schaffen. Ich habe eh keine Hilfe verdient!" (Nicht ironische Gedanken, die ich in dem Moment hatte). Ich habe mich am Telefon nicht getraut zu sagen was Sache ist. Ich dachte das es ein Zeichen wäre, dass ich keine Hilfe verdient habe. Jahre später bei der Familienberatungsstelle "Warum brauchen Sie denn hilfe? Sie wiederholen doch nach den Sommerferien, dann sind sie mit den Mobber nicht mehr in einer Klasse und alles ist supi". Nicht mal ein Jahr nach dem Gespräch ging es richtig los. Selbstverletzung... Selbstmordversuche die alle unerkannt blieben... Durch das Mobbing musste ich nichts mehr aushalten. Ich habe Jahre lang nur gelernt, dass Leute gegen mich sind. Mit der Ruhe kam ich nicht klar. Wieder einige Jahre später ging ich noch mal zu einem Therapeuten in der gleichen Familienberatungsstelle. Ich habe ihm erzählt, dass ich glaube ich sei krank und ich habe gestern vesucht mich umzubringen. Darauf meinte er, nach ca 15 Minuten Gespräch: "Och, ich glaube nicht, dass sie Psychisch Krank sind!" trotzdem habe ich gefragt, ob er Kontaktdaten einer richtigen PhsychologIn hätte. Er hat rumgedruckst und meinte dann "Ja, eine Visitenkarte habe ich im Büro. Die ist aber seeeehr beschäftigt. Ich glaube nicht dass die Sie nehmen wird". Ratet mal wer nie bei der Frau angerufen hat? Irgendwann habe ich mich dann selber geheilt. Der ganze Prozess fing ca mit 15 Jahren an mit der Entstehung eines Lebenstraumes (und daraus resultierenden Packt mit mir selber, dass ich mich nach der Erfüllung immer noch umbringen kann) und mit 19 hatte ich mich soweit im Griff, dass ich micht nicht mehr selbstverletzt habe. Ich dachte "Jo, jetzt bin ich gesund". 10 Jahre lang hatte ich Ruhe. Dachte ich. Was ich nicht wusste: Sogenannte "Depressive Grundgedanken" waren mir sehr vertraut. Nicht als Begriff. Eher als "Jetzt haste es wieder nicht geschafft etwas zu erledigen - was für eine Versagerin!" "Du hast Das und Das nicht gewusst. Wie dumm bist du eigentlich? Jetzt haste Probleme gemacht, die andere trifft. Du hast deren Tag versaut. Das sowas überhaupt noch lebt... unglaublich!" "Du stößt dich wieder an der gleichen Stelle? Siehste ein wie dumm du bist? Du hast das verdient!" usw.... Und dann kam das Jahr 2021. Bei meinem damaligen Partner sind seine Depressionen ausgebrochen. Es gab Wahrnhinweise, die weder er noch ich selbst gecheckt haben. Es kam deswegen für alle sehr plötzlich. Ich saß neben ihm auf dem Sofa und konnte Ihm beim Verfall zusehen. Das Wortwörtlich. Es war die Hölle. Er hat sich paar mal geritzt. Nicht um sich besser zu fühlen, sondern damit er verhätschelt wird. Sogar während ich im Raum saß und den Rücken zu ihm gedreht hatte. Er kannte meine Story. Es hat mich arg getriggert. Alles. Man sieht wie der Partner nur noch an die Wand starrt und nicht mehr reagiert. Er verletzt sich. Er redet das erste mal von Trennung. Er redet davon dass er auf dem Heimweg das Auto gegen ein Baum fahren möchte, damit er nicht mehr zur Arbeit muss. Das alles wirklich von einem auf dem nächsten Tag. Wir haben dann versucht ihn in einer Klinik unter zu bringen. Nur durch Kontakte bekam er innerhalb von 3 Tagen einen Platz. Davor wurden wir nur vertröstet. "In 1 1/2 Monaten haben wir ein Beratungstermin frei" oder "Ja kommen sie morgen mal vorbei. Wir schauen uns das an und gucken dann, wie es weiter geht und ob wir Ihnen überhaupt ein Platz auf der Warteliste geben können". Alles Antworten von Kliniken. Ich stand immer zu ihm. Aber mein Ex-Partner fand es nicht lustig das ich mich mit den Worten "Ich verstehe dich. Ich bin für dich da und akseptiere alles. Aber bitte Akseptiere dafür auch, dass mich diese Situation neben der baldigen beendigung meiner Masterarbeit einfach stresst und ich nicht immer richtig reagieren kann! Du musst nichts tun. Nur akseptieren, dass ich Gefühle besitze." in den Vordergund drängen wollte - Trennung - Während ich im Ausland meine gekündigte Wohnung räumte. Wohnte seit einem Jahr sowieso nur noch bei ihm. Wohnungslos, Singel und der Prof verkündigte noch dazu, dass ich meine Arbeit noch mal komplett neu schreiben muss - alles innerhalb von 3 Tagen. Ich war bedient. Habe weiter 3 Monate um die Beziehung gekämpft und nicht gemerkt, dass meine ganzen Gedanken nur noch um meinen Ex-Partner gingen, dem es nur darum ging Aufmerksamkeit und Anerkennung zu bekommen und selbst an guten Tagen meinte, dass was er tut ist richtig und das was ich tuhe ist mein privates Problem. Es ging nur noch um die Frage: "Wie kann ich ihn retten? Wie kann ich unsere Beziehung retten?". Ende des Liedes: Nach 5 Monaten Dauerbeschallung habe ich wieder mit dem Ritzen begonnen. Da war mir klar: ich brauche Hilfe. Schnell Hilfe. Diesmal wirklich! Ich musste auf mein Tagesklinikplatz 3 Monate warten. Es war die Hölle. Aber die Klinik hat mir dann unheimlich gut gehofen. Gleichzeitig fing die Therapeuten Suche an: "Tut mir leid. Es gibt eine Wartezeit von 12+ Monate" - "Wir haben eine Wartezeit von 12+ Monate und alle Warteplätze sind schon belegt. Rufen Sie bitte jemanden anderes an". Ich dachte immer, wenn man aus einer Klinik kommt, bekommt man durch den Akutfall schneller einen Platz - Nope. Ich hatte riesiges Glück und habe eine gefunden, die mich Nahtlos übernommen hat und die glücklicherweise auch für mich passt. Ich habe mitlerweille meine zweite Erkrankung gut überstanden. Aber ich bin auch der Meinung, dass ich mit einer Therapie in der Kindheit so viel Leid nicht hätte ertragen müssen und ich im Erwachsenenalter nicht so schnell Rückfällig geworden wäre. Therapie ist doch keine Kur. Es geht hier um Menschenleben. Es Bedarf mehr Aufklärung und mehr Behandlungsplätze und zwar schnell. Und mit schnell meine ich nicht das Behörden-Schnell. Ich bin nur noch am Leben, nicht weil ich nach 29 Jahren endlich einen Therapieplatz bekommen habe, sondern weil ich verdammt viel Geduld und Ausdauer habe. Ohne diese beiden Eigenschaften wäre ich nicht mehr.
Hi ich bin seit vielen Jahren psychisch krank und leide unter einer Angststörung. Wollte dir nur sagen das mich deine Geschichte sehr berührt hat und mir ins Gedächtnis gerufen hat das ich nicht der einzige mit psychischen Problemen bin und das es Menschen gibt denen es noch viel schlimmer geht als mir. Von einem psychisch Kranken zum anderen wünsche ich dir viel Kraft und Mut ! Schönen Tag noch.
Ich glaube es sollte einfach eingeführt werden, dass die Vorstände von dem Versicherungen und dem Bund keine privaten Versicherungen haben dürfen sondern den Standard Vertrag ihrer Versicherung nehmen müssen. Dann würde es sowas wahrscheinlich auch nicht geben. Die sind doch hundert pro alle privat versichert
Ich fände es schön, wenn wir statt über 100 gesetzliche Krankenkassen, mit jeweils Vorstand, Personalabteilung, Marketing etc.... halt einfach nur eine haben.
@@FloydDiamond ob ein Monopol da so gut ist und ob Konkurrenz uns da nicht hilft bin ich mir nicht sicher. Aber ganz so viele wie wir haben brauchen wir eigentlich auch nicht 3-5 müssten reichen
@@manueljoshua175 also wenn du da mit dem Markt kommst....das wäre dann ein Ogliopol. Auch nicht viel gesünder. Aber ehrlich gesagt sollte man einfach Mal die zwei Klassen Medizin beenden.
@@FloydDiamond Das Problem an deiner Idee ist, dass du vorschlägst ein Problem, das der Markt geschaffen hat, über ein Eingreifen in die Marktanteile zu lösen, ohne in Frage zu stellen welchen Anreizen der Markt folgt. Ein Monopol oder Oligopol in den selben Händen von einigen wenigen Leuten, die dazu verwendet werden um Profit zu generieren, kann und wird das Problem nicht lösen, sondern eher noch verschlimmern. Es wäre sinnvoller darüber nachzudenken, statt Profit andere Indikatoren als Markttreiber zu verwenden. Gesundheit lässt sich nunmal nicht am Geld messen, daher ist ein zweigleisiges System, das ein gesamt gesellschaftlichen Ansatz untergräbt nunmal kontraproduktiv und sollte abgeschafft werden. Wenn wir alle nur ein System finanzieren, könnten wir einen Markt aufbauen, dessen Anteile nicht durch Kapital bestimmt werden, sondern demokratisch, gemessen an der Qualität der Behandlungen und der Quantität geholfener Menschen, die sich frei zwischen den am Markt der Gesundheit teilnehmenden KVs entscheiden können. Somit induziert man Konkurrenz zwischen den KV und eine gesundere Beziehung zwischen Patient und KV.
In meiner Ausbildnung bei einer Krankenkasse habe ich teilweise Aussagen meiner Kollegen gelesen wo mir wirklich alles hochgekommen ist "hört sich für mich nicht depressiv an" war z.b eine davon. Kann das also nur bestätigen. Meine eigene Depression wurde dadurch auch nicht besser, die Ausbildung habe ich dann abgebrochen.
Wow danke für den Beitrag. Ich hab vorher immer der Erzählung geglaubt dass es zu weniger Psychotherapeutinnen gibt aber der Beitrag hat gezeigt wie es wirklich ist. Danke das ist gute Aufklärungsarbeit. Kleiner Kommentar damit das in die Trends kommt.
Soo wichtig, dass das angesprochen wird!! Ich finde Jan wirklich witzig und es war mega schräg, dass ich zwischendurch immer lachen musste, obwohl ich während fast dem ganzen Beitrag heulen musste wie ein Schlosshund.
Vielen Dank für dieses Thema Jan! Ich würde mir sehr wünschen, dass sich an der momentanen Situation in Deutschland etwas ändert und in Zukunft jeder zeitnah einen Therapieplatz erhält, der ihn benötigt. Macht weiter mit der Show, freue mich immer sehr über die Beiträge :)
So...würdest du dir wünschen? Und was meinst du, wen der Verantwortlichen das interessiert?? Übrigens: "Ewiger Weltfrieden" wäre auch zu wünschen, oder?
@@freigeistrichkid8032 Ich wollte Dir nur mal klar machen, dass die Hoffnung auf Besserung nix bringt, wenn keine Aktion folgt. Das ist wohlfeil! Ausserdem ist die Hoffnung auf nen Therapieplatz momentan für viele Leute ähnlich abstrakt aber mindestens genau so wichtig, wie die auf Weltfrieden. Aber das hast du irgendwie nicht erkannt, wie es scheint! Es ist elend und leider so typisch "deutsch", dass in den Kommentaren die Typen mit den "betroffenen Gesichtern" Legion sind. Aber dann gehn wir alle wieder brav zur Tagesordnung über, nicht wahr? Über den Minister schimpfen - und dann: Kaffee trinken und aufs Klo gehen!! - Ich finde: Dann lieber nix sagen und die Zeit zum tippen sinnvoller verbringen!
@@lincolnsixecho51 Sag mal ehrlich: Was denkst du, bringt denn das, was du hier schreibst? Und dann an alle anderen: Natürlich bringt so eine Sendung was. Auch wenn niemand im Publikum damit rechnen, dass jetzt alles plötzlich gut wird - wenn ein Thema eine größere Öffentlichkeit findet, hat es eine größere Chance auf Verbesserung. Dafür gibt es Unmengen von Beispielen. Die Ehe für alle. Das Verhindern von TTIP et al. Untersuchungen zu Cum-Ex und nachfolgenden strengeren Regeln. Mehr Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Mindestlohn. Abschaffung von Studiengebühren. Abschaffung von Praxisgebühr....Dadurch, dass Themen größere Wellen schlagen als erwartet, kann politisch etwas bewegt werden. Also danke, Jan. Es ist eben nicht Sekt oder Selters: Sofort alles perfekt oder nie kann sich je was bewegen.
Können wir uns nen Moment nehmen und darüber reden, dass depressive Personen oft nicht mal die Kraft haben aufzustehen und deshalb nicht von ihnen erwartet werden kann alleine in Karlsruhe zu klagen
Das war auch das einzige, was mich an dieser Sendung "gestört" hat. Normalerweise hat Böhmi meist noch einen joke am Ende, der dann doch irgendwie ernst gemeint und wahrnehmbar ist. Wie letztens bei der Facebookenteignung. Aber psychisch erkrankten vorzuschlagen vor Gericht zu ziehen, war dies mal ein eher ausbaufähiger Rat.
Es muss ja nicht unbedingt eine betroffene Person klagen... Und es könnten vielleicht auch die Fälle klagen, die "nur" leicht betroffen sind. Es reicht, wenn einige Dutzend durchkommen und Aufmerksamkeit auf das Thema ziehen. Wir müssen das endlich in Bewegung bringen.
@@peterzwegert9252 Stimmte dir zu, aber es könnten bestimmt auch z.B. Eltern oder andere schutzbeauftragte/vormundschaftshabende Personen oder Institutionen klagen.
Es ist aber schon Jahre bekannt, dass es zu wenig Zulassungen gibt. Übrigens nur die Spitze der Probleme in der Behandlung von psychischen Krankheiten. Also sollte eine erfolgreiche Klage wohl auch nichts bringen.
Vllt sollte man sich gute Freunde suchen und Mal in seine sozialer Fähigkeiten investieren. Anstatt materialistisch leben maximieren und Ann an Depressionen leiden. Ich würde ein Gang zur Kirche Empfehlen, Jesus hatte auch nichts gehabt und was glücklich. Man muss erst lernen das Unzufriedenheit und Mangelgefühl menschlich ist. Sonst würden wir noch auf Bäumen leben. Wer lern wenig haben zu wollen, hat sich selber erkannt. Ihr solltet alle Mal zwei Jahre ins Kloster und erstmal lernen was überhaupt leben heißt
Es ist schwer genug bei solchen Problemen sich Hilfe zu suchen ... denn bereits das ist eine Überwindung. Allerdings Wartezeiten und bürokratische Hürden machen das ganze noch schwerer. Und man ist noch weniger gewillt sich helfen zu lassen. Ich bin selbst in solch einer Situation aber die Abschreckung ist zu enorm. Das gesamte Gesundheitssystem muss eigentlich modernisiert und besser bezahlt werden. Denn es geht nicht darum das Krankenkassen Milliarden auf Halde haben sondern das Menschen geholfen wird.
Soweit kommt es noch, das die feinen Leute, die sich das Geld hart auf den Rücken kranker Menschen ergaunern auch noch soetwas wie ein Gewissen entwickeln müssten, würde ja bedeuten, das sie ihre Posten räumen müssten, was sollen die dann machen? In die Politik gehen?
Am Ende sitzt man daheim und hinterfragt sich ... Wie würde es diesen Personen mit der Verantwortung ergehen und dann fällt dir auf die können es nicht Nachvollziehen. Denn die Damen und Herren sind nicht in der Lage noch können sie es nachvollziehen.
@@MrDCClassic Die meisten Menschen mit Macht sind Narzisten oder Psycho-/Soziopathen. Die haben keine Empathie. Das ist leider die traurige Wahrheit. Und der Durchschnittsmensch fällt drauf rein und lässt sich von diesen Unmenschen manipulieren. Da braucht es keine Verschwörungen oder geheime Komplotte um die Menschen aufs Kreuz zu legen. Es reichen empathielose aber charismatische Egozentriker und eine Bevölkerung, die diese nicht als solche erkennt, weil der menschliche Durchschnitts-IQ leider irgendwo in der Nähe von schimmeligem Brot liegt.
Tipp an alle, die es vielleicht noch nicht wissen: Direkt an die Krankenkasse wenden und sagen, dass sie einem einen Therapieplatz besorgen sollen. Kommt immer auch auf die Kasse an und die Person, die man an dem Tag erwischt - aber es kann auch sehr gut klappen. Dann muss man sich zum Beispiel nicht mitten in einer sehr belasteten Phase auch noch um sowas kümmern und etliche Absagen erleben.
Unheimlich wichtiges Thema und gut dass es mal angesprochen wurde. Eine Info an Wartende: Man kann sich auch einen "nicht kassenärztlich zugelassenen" Thera suchen und die Kasse übernimmt die Kosten trotzdem. Alles was man dafür machen muss ist viel telefonieren und eine Liste mit Wartezeiten anfertigen. Damit kann man dann zusammen mit dem Wunsch-Therapeut einen Antrag bei der Kasse stellen, der idR durchgewunken wird.
@@Torty007 Ja, ich verstehe was Du meinst, aber bei allem nötigen Respekt es wird den psychisch Kranken niemand dauerhaft den Arsch hinterher tragen und solange den Kopf streicheln, bis alles wieder gut ist. Psychotherapie bedeutet IMMER selbst aktiv werden/sein. Und nur so nebenbei, ich spreche da aus eigener Erfahrung und weiß mehr als genug wie schwer das sein kann.
@@AliaslsailA Mein obiger Kommentar sollte eine Hilfestellung sein, um Wege aufzuzeigen und zu unterstützen. Einfach nur weil es im Beitrag von Jan nicht erwähnt wurde. Wenn jemand so hart Depressiv ist, dass er das nicht auf die Reihe bekommt, schafft er es auch nicht Termine bei einem "normal freien" Thera wahrzunehmen. Es gibt immer solche und solche, aber immer nur jammern und sich beklagen verändert nix. Den Arsch hoch kriegen und selber aktiv werden, ist die einzige Lösung um aus Depris oder Angst / Panikzuständen wieder heraus zu kommen. Leider weiß ich nur zu gut wovon ich da spreche, und ja ich weiß auch wie schwer das alles ist. Ändert aber nix and den Tatsachen.
Einfach mal danke das ihr dieses wichtige Thema ansprecht! Bin selbst auf der Suche nach einem Therapieplatz aber hab's inzwischen aufgegeben. Wenn man sich allein dieses Problem ansieht und Wir damit umgegangen wird, wundert es mich eher das nicht noch viel mehr Leute depressiv werden. Und kleiner "fun"-fact am Rande bei Kindern und Jugendliche ist suizid sogar eine der Haupttodesursachen überhaupt
klar ist das so weil junge menschen in der regel körperlich gesund sind XD immer n bissel im verhältnis sehen das problem. platz eins dürfte unfall oder irgend ne weirde krankheit sein
DANKE, dass ihr eure Reichweite für sowas wichtiges nutzt ♥ Gerne auch mal ein Magazin über unser Bildungssystem an Schulen/Unis. Das gehört auch mal auseinerandergelegt 💪🏻
es ist vor allem sooo dumm, wenn man mal - abgesehen vom unnötigen teils schlimmen menschlichen leid - die folgekosten unbehandelter psychischer Erkrankungen mit in die Rechnung nimmt 🤦
Die Behandlung würde weniger kosten als die ganzen Arbeitsaufälle und Frührenten allein wegen psychischer Krankheiten, die schlecht für die Wirtschaft sind. Das sind sehr viele. Die meisten Frührenten, Arbeitsunfähigkeiten gehen aufs Konto psychischer Krankheiten. Aber das will man ja nicht sehen. Gesunde Menschen gesunde Gesellschaft. Aber wir leben im Kapitalismus, wo der Mensch n scheiß Wert ist. Mal abgesehen davon gehen unbehandelte Krankheiten nicht einfach so weg sondern chronifizieren sich und werden epigenetisch an nächste Generationen vererbt. Das ist ein systemisches Problem. Transgenerationale Traumaweitergabe.
Mein Bruder ist Mediziner, hat eine Psychotherapiepraxis mit Kassensitz. Er könnte zeitlich mehr Kassenpatienten behandeln, aber er darf es nicht bzw. er erhält dafür keine zusätzliche Bezahlung bzw. ihm wurde eine Abrechnungsprüfung angedroht.
Als mein Vater noch praktiziert hat (Allgemeinmediziner) hatte er häufig schon in der Quartalsmitte diese Schwelle erreicht. Da er die Leute ja nicht einfach heimschicken konnte, hat er sie dann trotzdem behandelt. Dieses Problem haben Privatpraxen nicht. Das ist quasi Cherrypicking auf einem ethisch sehr fragwürdigen Niveau. Wäre auch mal einen Beitrag wert, wieso dieses Geschäftsmodell im Gesundheitssystem zulässig ist. Da kann man gleich noch hinterfragen wieso überhaupt diese Aufsplittung in private und gesetzliche Krankenkassen notwendig ist.
@@CyberHo4X Kennst du dich mit dem Kassenärztlichen System aus? Das ist ein Beruf und kein Ehrenamt. Auch wenn man hin und wieder etwas "pro bono" macht, so geht das gewiss nicht auf Dauer und bestimmt nicht jeden Tag.
Bin Psychotherapeut in Ausbildung: Masterstudium in Psychologie absolviert. NC war < 1,4. Jetzt die Ausbildung: 4 Tage arbeiten in der Klinik und 2 Tage Wochenendseminar. Ausbildungskosten 300€. Gehalt 1200€ netto...
Ich bin klinischer Psychologe, bei einem der im Video genannten App-Anbieter tätig und würde das Bild gerne etwas vervollständigen (ohne das System verteidigen zu wollen). Diese Apps sind keine Life-Style-Wohlfühl-Kurse, sondern durch das Bundesamt für Arzneimittel ähnlich stark reguliert wie andere medizinische Produkte (das heißt Wirksamkeitsstudien, Beachten von Datenschutzrichtlinien, etc.). Trotzdem würde ich mir wünschen, dass es meine Firma nicht gäbe - ganz einfach, weil genügend Therapieplätze da wären. Leider hat die Unterversorgung in Deutschland aber überhaupt erst dazu geführt, dass es solche Angebote gibt. Ich kann jetzt nur für meinen Arbeitgeber sprechen, aber hier sind viele Leute aus Überzeugung dabei, um psychisch erkrankten Menschen in diesem System wenigstens ein bisschen Hilfe bieten zu können. Oft werden die Angebote deshalb auch von Psycholog:innen begleitet, es sitzen also echte Menschen als Ansprechpartner dahinter. Manchmal ist das dann der letzte Strohhalm, an den sich Betroffene klammern - und das finde ich selbst auch furchtbar. Es ist klar, dass Apps nie eine "echte" Psychotherapie ersetzen werden (und dieser Anspruch wird in der Regel auch nicht erhoben) und ich würde jeder Person, die an einer psychischen Erkrankung leidet und die Wahl hat (was leider in den allerseltensten Fällen so ist), IMMER eine Therapie ans Herz legen. Was mich als Mensch, der jeden Tag mit diesen Themen konfrontiert ist, am meisten aufregt, ist, dass das Problem so einfach zu lösen wäre. Der gemeinsame Bundesausschuss müsste einfach nur mehr Kassensitze schaffen - aber das würde ja Geld kosten. Das System ist einfach dermaßen pervers und ein Armutszeugnis für Deutschland.
Man muss sich halt immer fragen, wer profitiert davon? Produktivität steigern durch ein digitales Interface und Kosten, wie z.B. Personalkosten, senken. Das ist keine Lösung. Und es ist auch kein Problem das mal so zufällig auftritt, weil wir gerade eine Krise durchmachen oder schlechte Entscheidungen getroffen wurden. So funktioniert Kapitalismus, auch in einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft. Die Komodifizierung von Psychotherapien ist kein ungewolltes Nebenprodukt, sondern das Ziel. Die Machtzentren dieser Gremien aufbrechen und das Ganze demokratisieren. Wenn man hier nicht politisch den Fuß in die Tür bekommt, dann können wir ewig auf eine Lösung dieses systemischen Problems warten, eine Lösung die wir uns tagtäglich verdienen.
das system ist nicht nur pervers sondern kriminell. Wer durch das Verschreiben von Apps wegen einem Mangel an Therapieplätzen, welchen er selbst zu verschulden hat, dazuverdient, ist in meinen Augen ein Verbrecher.
@@arminb3939 was hat das mit kapitalismus zu tun? Schau mal 20, 30 Jahre in die Vergangenheit: die medizinische Versorgung war flächendeckend sehr reich aufgestellt. Ärztemangel, egal welcher Art, ein Fremdwort. Es ging diesem Land gut. Wer psychische Probleme hatte, hatte die Möglichkeit eine Therapie zu bekommen, eine Kur bzw Auszeit zu nehmen - das war sogar gang und gäbe wenn ich Bekannte oder Verwandte erzählen höre. Das Geld war da, weil wir ein reiches Land waren. Es ging erst bergab, nachdem Themen wie Effizienz oder Reduktion auf den Tisch kamen, da immer weniger Menschen in die Krankenkasse einzahlten und immer mehr Ansprüche stellten. Wären wir wieder ein reiches Land, wäre auch ausreichend Ressourcen für Psychotherapie vorhanden
Du machst es dir sehr einfach. Das Problem ist dass diese Apps das Feigenblatt sind um mehr Kassenssitze zu vermeiden. Deine Firma bekommt Förderungen und Gelder die für Therapien verwendet könnten und stattdessen sorgt die App an der du mitwirkst dafür, dass genau das nicht passieren wird. Du bist also Teil des Problems. Danke.
Danke für Deinen Einblick in diese Details. Ich hoffe weiterhin Dinge ändern sich sehr gravierend und es werden ausreichend Therapieplätze geschaffen. Und insgesamt, dass es immer weniger Bedingungen in der Gesellschaft, die Menschen isolieren und unter Stress setzen und die Psyche zusätzlich belasten, gibt.
Endlich!!!!! Ein enorm wichtiges Thema und endlich kümmert sich jemand um etwas mehr Medienpräsenz! Danke Jan und Team, wirklich ein großes danke an der Stelle.
Fun fact: Die Chancen darauf, verbeamtet zu werden, sinken, wenn du eine Psychotherapie gebraucht hast und es in deiner Krankenakte steht. Könnte kotzen.
Aber nur minimal. Man kann zur Not gerichtlich dagegen vorgehen, und der Dienstherr muss beweisen, dass die Krankheit auch in Zukunft 100%ig wieder auftreten wird und zur Dienstunfähigkeit führen wird, was praktisch unmöglich ist
darum niemals das erzählen und im Lebenslauf aufführen. Man wird immer noch viel zu häufig stigmatisiert. Der Klinikaufenthalt, Therapie, ADHS wissen nur die wenigsten im Umfeld. Und seit der neue Arbeitgeber es weiss weil er mich mal Gefragt hat und ich es ihm erlich erzählt habe gehts Bergab im Job. Du bekommst nur noch einfache Aufgaben, wirst nicht mehr ernstgenommen etc. Fazit es wird beim nächsten Arbeitgeber nicht mehr thematisiert und notfalls auch gelogen. Ist mir scheissegal.
Das ist mittlerweile nur noch bedingt richtig. Das kommt stark auf die Diagnose an und wenn es nichts Chronisches ist, dann sind die Chancen, verbeamtet zu werden, mittlerweile gar nicht schlecht.
Danke, wieder ein so wichtiges thema bei dem ich mich frage: was ist so schwer daran etwas zu verändern außer dass es auf dem papier viel geld kostet. Unterm strich spart man so viel arbeitsausfall und extrakosten; und vom menschlichen leid was man spart gar nicht zu reden! Da fehlt einfach der wille und der mut in der politik.
Der menschliche Verschleiß (und genauso die Zerstörung natürlicher Ressourcen) werden im Kapitalismus als externalitäten angesehen die nicht weiter berücksichtigt werden müssen. Man geht einfach davon aus, dass es sich dabei um Grunde um unlimitierte Ressourcen handelt im großen und ganzen.
Ich kann nicht sagen, wie froh ich bin, dass dieses Thema ENDLICH mal angesprochen wird. Ich denke an jede*n, der jemanden an psychische Erkrankungen verloren hat.
danke dass das mal wer anspricht. Ich habe in der Schule einen Vortrag darüber gehalten und finde es sehr wichtig dass dieses Thema an die Menschen kommt, sodass etwas getan wird LG und großes danke :)
Ich bin am Anfang der Pandemie in stationäre Behandlung gekommen, weil ich einfach komplett am Ende war. Glücklicherweise musste ich nach der Psychiatrie nicht lange auf einen ambulanten Therapieplatz warten, aber holy fuck, kein Plan, was ich gemacht hätte, wenn ich lange hätte warten müssen. Super unverantwortlich, Menschen mit schweren psychischen Problemen so lange warten zu lassen. Geht gar nicht
Danke für diesen Beitrag! Und auch schön, dass ihr klar gemacht habt, dass es nicht an einem Mangel an oder gar Unwillen von PsychotherapeutInnen liegt KassenpatientInnen zu behandeln. Ich habe oft das Gefühl das wird in der Gesellschaft so wahrgenommen. (Gesendet von einer Psychotherapeutin auf der verzweifelten Suche nach einem Kassenplatz!)
Ich bin auch approbierte Psychotherapeutin (KJP) und seit Monaten auf der Suche. Es ist entmutigend und frustrierend, wenn man eigentlich nur vernünftig arbeiten will.
Auch noch interessant ist die Änderung des Psychologiestudiums in den polyvalenten Zug. Soll prinzipiell eine Ausbildung zum Psychotherapeuten erleichtern (so Spahns Argument) und die Ausbildungskosten senken, führt momentan zu einem schönen Chaos von Übergangsregelungen zwischen neuem und altem Zug. Und vorallem Teilzeitstudierende bangen darum ihren angestrebten Berufswunsch Psychotherapeut noch im zeitlichen Rahmen der übergangsregelung fertig zu bekommen. Es ist nicht so einfach sich da durchzuwursteln.
Eine weitere Sorge die ich (und auch viele Verbände haben) über diese Aufteilung ist die weitere Aufsplittung zwischen Forschung und Praxis. Wenn angehende Therapeut*innen vielleicht nur noch am Rande Forschungsmethodik lernen und sich schon viel zu früh von der Forschung abwenden, wie kann dann sichergestellt werden, dass nur empirisch verifizierte Methodiken mit hoher effektivität eingesetzt werden? Wie sollen Therapeut*innen sich weiterbilden, wenn sie nicht gelernt haben, wie man sich durch die Masse an Forschung durcharbeitet und Experimente genau bewerten kann? Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Skills, die im "normalem" Psychologie Studium 5 Jahre mindestens brauchen um gelehrt zu werden, jetzt noch nebenbei in einen Praxisorientierten Studiengang integriert werden
Auch ist weiterhin die Frage der Finanzierung der postgradualen Ausbildung ungeklärt. Ob mit "alter" Ausbildungsverordnung oder der "neuen" Weiterbildungsverordnung. Der Teilnehmer bezahlt aus eigener Tasche die Kosten (ca. 25000 Euro) zusätzlich zum zeitlichen Aufwand (Wochenenden, Teilzeitstellen, usw.). Dann hat man aber eben noch keinen Kassensitz gekauft! Ob sich diese Investition lohnt?
Lasst uns auf die Straße gehen und für bessere Bedingungen demonstrieren! Für mehr Solidarität und eine Hürdenlosere Bürokratie, wenn Menschen Hilfe brauchen. Keiner soll mehr mit seinen Inneren Abgründen allein gelassen werden. Seid empathisch und geht auf Menschen zu, redet miteinander. Lasst uns nie mehr wegschauen und den Menschen die Hilfe brauchen zeigen, dass sie nicht alleine sind. In meinen Augen ist die Zeit seit Jahren mehr als Überreif für eine notwendige Veränderung. Also bildet Gruppen und demonstriert!
Die Depressiven/anderweitig Erkrankten, die froh sind, wenn sie aus dem Bett kommen und den Alltag schaffen, sollen demonstrieren? Die wissen bei den KK schon, warum sie das aussitzen können. Ihr "Klientel" hat keine Kraft, was dagegen zu unternehmen.
@@DeadGirlsPoem toll wer sich aufraffen kann und wer "keine Probleme" hat, sollte sich solidarisieren und für die mit Einstehen die es derzeit nicht können.
Was hinzu kommt, nicht jeder Therapeut/ jede Therapeutin passt. Es sollte harmonieren damit man auch eine Vertrauensbasis aufbauen kann. Manchmal reicht es nicht, den nächst besten zu nehmen. (Natürlich kann man auch Glück haben und es passt nach dem Erstgespräch)
Genau. Ich bin unglücklich in meiner Therapie, hab aber Angst, mir eine neue zu suchen, da ich allgemein hoffnungslos bin, eine richtige zu finden. Die Therapeutin müsste einen Therapieplatz frei haben und zu mir passen, das ist doch ziemlich utopisch :/
Ich bin bei einer Therapeutin bei der es irgendwie nicht so super passt, aber ich habe keine Alternativen und kann mich nicht beschweren. Ich habe zu mindestens einen Platz
Yep, hab 2020 in einer schweren Zeit versucht einen Therapieplatz zu bekommen. War unmöglich. Naja manchmal muss mans wohl alleine schaffen ;) Auf ernstem Level: Depressiv einen Therapieplatz zu suchen ist schwer genug. Absagen machens nochmal viel schwerer und dann gibt man schnell auf.
Als ich mit meiner angststörung (hauptsächlich Paranoia thema Herzinfarkt und krebs.. ) telefonisch Hilfe gesucht hab und die Wartezeit gehört habe antwortete ich "bis dahin bin ich tot" habe mich selber da raus gezerrt mittlerweile... Aber habe echt Mitleid mit allen die sich akut so fühlen wie ich damals und einfach keine Hilfe bekommen...
Siehe Böhmis Beitrag: Weil die Krankenkassen die Ausgaben kontrollieren und so eine Menge Geld sparen. Geld ist wichtiger als die Gesundheit der Menschen. Wie in vielen anderen Bereichen auch.
Und wieder einmal den Nagel völlig auf den Kopf getroffen! Besonders die absolut fragwürdige Rolle von Klobürste Jens Spahn wird endlich mal präzise geschildert (ich arbeite selbst als PT). Eigentlich ein ganz schlechter Witz, aber leider bittere Realität...
Es gibt übrigens Alternativen zum Therapeuten mit Kassensitz, aber die sind auch zum kotzen. Nämlich gibt es die Option sich von 5 oder mehr Therapeuten abweisen zu lassen und dann doch einen zu finden der zumindest die Diagnose stellt (und das sind ca 4 Sitzungen. Das ist auch nicht gegeben) um dann zu einem Therapeuten ohne Kassensitz zu gehen. bevor dann die Therapie anfängt darf man einen Antrag stellen, der dann ca nen Monat dauert und dann kann es losgehen. Also wenn dein Problem ist dass du zu viel Energie hast, um Bürokratie zu erledigen ist das auf jeden Fall der richtige Ansatz
Danke für diesen tollen und unfassbar wichtigen Beitrag. Ich selbst habe auch keine Verlängerung bei meiner Therapie bekommen, weil die Krankenkasse nicht mehr bezahlen wollte, da ich ja "gesund" genug sei und keine Therapie bräuchte. Die Krankenkassen spinnen einfach, wenn es darum geht. Ich habe vor Corona schon über 12 Monate auf einen Therapieplatz gewartet.
Mal wieder eine hervorragende Sendung! Ich finde, euer Format hat Weltklasse. Eine Perle im Öffentlich-Rechtlichen, dafür zahle ich gerne GEZ. Weiter so und DANKE für diesen Beitrag!
Danke Böhmi für das Video! Bin kurz vor meinem Masterabschluss in Psychologie und mache anschließend auch die Therapeutenausbildung. Allein das wird mich 8 Jahre kosten mit einem wahnsinnigen Vermögen, was ich bezahlen muss/musste. Einen Kassensitz nach der Ausbildung sehe ich als kaum erreichbar an. Schade.. Zu den Apps: Ich studiere in Holland und dort wird Digitalisierung großgeschrieben. Mein Master hat einen technologischen Schwerpunkt, weshalb man sehr viel über die Apps in der Psychotherapie lernt. Alles ein mega guter und wichtiger Schritt in der Therapie. Allerdings natürlich nicht, um die face-to-face therapie zu ersetzen, sondern zu bereichern und ergänzen! Schade, dass die Apps hier in Deutschland dadurch einen mega bitteren Beigeschmack bekommen, nur weil es nicht geschafft wird die Kassensitze auszubauen! Abgesehen von dem schwachen voranschreiten der Digitalisierung....
Es merken nur jetzt auch Menschen, die bis zur Pandemie gesund waren und jetzt eben durch die Coronamaßnahmen Krank geworden sind, dass da was schief läuft.
Gibt es einen Verein oder ähnliches, der sich gegen diese Ungerechtigkeit organisiert? Ich möchte einen Beitrag leisten um diese Umstände dauerhaft zu ändern.
Es kommt ja nochmal hinzu, dass von den Therapeuten die die Kasse bezahlt nicht jeder zu einem passt. Meine letzte Therapeutin auf die ich 7 Monate gewartet habe war offensichtlich nicht gut für mich geeignet. Hat letztendlich nur dazu geführt, dass ich jetzt bis Ende des Jahres in der Therapie Sperre sitze und gar keinen Therapeuten habe obwohl es mir so schlimm wie nie geht. Sehr cool auf jeden Fall
verdammt, kenn ich. Ich hatte schnell nen Therapeuten aber der war absolut nicht gut. Was ist denn eine Therapiesperre? viel Glück und Durchhaltevermögen 🥺
@@TinyJamako nach einer abgebrochenen, kassenärztlichen Therapie hat man 2 Jahre kein Anrecht auf eine weitere bezahlte Therapie des selben Verfahrens. Heißt, man könnte z. B. nach einer abgebrochenen Gesprächstherapie eine Verhaltenstherapie machen. Das ist eben dadurch, dass die Beziehung zum behandelnden Therapeuten (anders als jetzt bei nem allgemeinarzt) essentiell für den Behandlunsverlauf ist, besonders problematisch. Wenn man mit dem Therapeuten nicht klar kommt, kann das das Krankheitsbild auch verschlimmern.
Ich selbst habe das Glück seit Juni 2020 einen Therapieplatz zu haben, dieser kam zur rechten Zeit. Obwohl es ein sehr schwerer Weg ist, den man mit sich selbst bestreitet, will ich meine Therapie nicht missen müssen. Man lernt es mit einer Depression umzugehen, ob man sie tatsächlich jemals loswird sei dahingestellt. Anfang 2020 habe ich jemanden durch einen Suizid verloren.. Tragische Geschichte, wenn man gerade Anfang 20 ist. Niemand sollte an diesen Abgrund kommen. Es wird Zeit, dass das Thema Depressionen endtabuisiert wird, es kann nicht sein, dass nach wie vor Menschen, die eine Psychotherapie machen, für verrückt erklärt werden! Und ganz ehrlich, Menschen, die von sich behaupten sie seien 'normal' (gibt es überhaupt das Normale?), haben es von uns allem am nötigsten..
Super Video! Ich habe mich schon vor der Pandemie schlecht gefühlt aber keinen platz bekommen, weil wie schon gesagt , ich dachte mir kann sowieso keiner helfen. in der Pandemie bin ich dann völlig in Depressionen versunken und nur weil mich meine Freunde unterstützt haben, hab ich es endlich geschafft mir Hilfe zu suchen, ich hatte nur noch düstere Gedanken und bin dann in die Psychiatrie gegangen und da wurde mir erstmals wirklich geholfen, da hatte ich zum ersten mal das Gefühl dass mir endlich jemand aufrichtig zuhört und mir helfen will. Es ist eine scheiß Prozedur durch die man durchmuss, aber Therapie hilft! Nur leider wie so oft, muss erst etwas schiefgehen bevor einem geholfen wird. Ich hab auch noch 2 Tipps für eine Therapie, sei so ehrlich wie du kannst und das wichtigste bei einer Therapie ist die eigene Mitarbeit, ohne die kann der/die Pscyhologe/in einem auch nicht helfen.
Schöner not-so-fun-fact: Wenn ich mir als Lehramtstudent meine Depressionen therapiern lassen würde, könnte ich mich nicht mehr verbeamten lassen. Vielen Dank Deutschland...
Wtf? Bitte sag mir das das ein schlechter Scherz ist?!
@Werder Bremen
Ist absolut korrekt.Leider… genauso wenig bekommt man mit der Diagnose lebenslang Sperre bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung. also mein bisheriges Berufsleben. Mit 19 erste Therapie, seither keine Chance mehr eine zu bekommen und jetzt bin ich mittlerweile 34 .. also da hat sich zumindest mal nichts geändert
Kann natürlich nicht sagen ob es stimmt oder nicht, aber es macht meiner Meinung schon etwas Sinn. Ein Beamtenstatus ist ein hohes Risiko für den Staat, dort müssen die Menschen ein bestimmtes gesundes Maß erfüllen. Wenn man wegen einer Krankheit den Job nicht langfristig ausführen kann, dann hängt man den Steuerzahler lange auf der Tasche, klar das ist für die betroffene Person scheiße, aber erkläre das mal einem Menschen der für Mindeslohn arbeitet, 30% seine Gehaltes abdrückt und bei Krankheit oft gekündigt wird.
Also, ich hätte mit Depression noch eine Verbeamtung bekommen.
Leider noch chronische Migräne, Autismus und ADHS.
Hab das mal gegoogelt, da ich das gleiche Problem habe: es müssen Anhaltspunkte gegeben sein, dass der Anwärter regelmäßig wegen Krankheit ausfallen wird. Der Dienstherr muss nachweisen, dass die Erkrankung auch in Zukunft 100%ig wieder auftreten und zur Dienstunfähigkeit führen wird.
Theoretisch kann man eine Therapie auch aus eigener Tasche zahlen und es einfach verheimlichen, aber das ist natürlich sehr teuer.
Ich denke gerade während der Pandemie müssen sich viele Anwärter:innen wegen Depressionen behandeln lassen, das dürfte bei der Verbeamtung in der Zukunft wirklich keine Rolle mehr spielen.
Ich hoffe dir geht es bald besser :)
Ich bin selbstständig und kann keine Arbeitsunfähigkeitsversicherung abschließen, weil ich im letzten Jahr eine Therapie gemacht habe. Mega gut, wenn sich Hilfe holen bedeutet, dass man in Zukunft auf Hilfe verzichten muss, wenn mal was passiert. Geiles System!
So sieht es bei einer unsolidarischen "Zerstückelung" des Sozialsystems (Gesundheit, Pflege, Alter) aus. Und die eigentlich von SPD und GRÜNEN vor der Wahl propagierte "Bürgerverischerung" (auch Mehrheitswunsch aller Bürger) wird wohl jetzt - wie so ziemlich alles menschliche - von der FDP (1/4 der Koalition mit Mehrheitsanspruch, wie "demokratisch"!) kaputt gemacht.
Lieben wir nicht
Oder wenn man in Therapie war und zum Beispiel eine Ausbildung mit Gesundheitscheck nicht bekommt, weil man sich ja um seine Gesundheit gekümmert hat. Richtig super.
Mir kommt es auch immer mehr so vor, als gälte in diesem System immer noch der Krupp Stahl harte Windhund als Ideal.
Ich wollte zur Reiterstaffel und müsste jetzt, obwohl ich Diagnosenfrei jetzt bin (obwohl man ja nie richtig „geheilt“ wird) 5 Jahre warten, weil ich bis dahin gesperrt bin. Nach den 5 Jahren ist es dann für mich fast unmöglich reinzukommen, weil die ja trotzdem wissen das ich mal „krank war“
Zwei Sachen, die ich gerne nochmal klarer machen möchte:
1) der Weg zu einem Psychotherapie Platz wäre schon für einen gesunden Menschen anstrengend. Für Menschen, die tatsächlich Hilfe brauchen, und für die ohnehin alles viel schwerer ist, sind das fast unüberwindbare Hürden.
2) bloß weil man 6 Monate auf einen Platz gewartet hat, heißt das nicht, dass man mit dem/der Therapeut*in auch klar kommt. Und wenn sich rausstellt, dass die Chemie eben nicht stimmt, kann man von vorne anfangen.
Muss man dann echt noch Mal 6 Monate warten???
zt ja :/ selbsthilfegruppen etc viel besser
@@withyoctopus Ja.
@@withyoctopus oder man bekommt gar keinen Psychotherapieplatz. Bei der Krankenversicherung AOK schwer bis gar nicht.
@@withyoctopus du kannst natürlich bei mehreren Therapeuten einen Termin für ein Erstgespräch vereinbaren. Wenn es bei einem nicht passen sollte, hast du dann noch die anderen zur Sicherheit
Mein damaliger Freund hat sich am 08.01.2011 das Leben genommen. Schwere Depressionen durch körperliche Erkrankung. Die körperlichen Symptome wurden behandelt, das psychische Leiden jedoch nicht. Er hätte zwei Wochen nach seinem Suizid das Erstgespräch gehabt, auf das er 5 Monate gewartet hat. Er hat es nicht bis dahin geschafft. Ich bin bis heute wütend darüber. Und darüber, dass sich immer noch nichts geändert hat.
Ich hoffe du konntest es mittlerweile verarbeiten.
Mein herzliches Beileid. Das ist unglaublich tragisch - auch für dich als die auf diese Weise von ihm verlassen wurde :/
Mein herzliches Beileid, das ist wirklich furchtbar.
Ich weiß immer nicht, was ich sagen will, aber ich fühle das.
Im Notfall immer in die Psychiatrie. Muss man sich erstmal trauen…. Aber den Mut muss man haben!
Ein Freund von mir hatte kurz vor der Pandemie mit Therapie angefangen. Ihm ging es seit Jahre schlecht. Wir alle wussten es aber er redete nicht darüber. Als es doch sehr schlimm wurde hat er sich geöffnet.... Wir waren alle sehr froh, dass es ihn doch besser ging mit der Therapie. Die Pandemie hat alles viel schlimmer gemacht. Er nahm sich am 02.09.2021 das Leben. Ich liege manchmal im Bett und versuche Stunden lang zu fassen, dass es ihn nicht mehr gibt. Ich versuche mir vorzustellen er hätte mich angerufen. Ich stelle mir vor, das alles wird bald zu Ende gehen und er wird mich anrufen und fragen ob wir uns für ein Bier treffen konnten. Depression ist einfach was anderes. Unterschätze es nicht.
Mein Beileid
Mein Aufrichtiges Beileid! Ich kann dich sehr gut verstehen. Bei mir war es damals mein Vater. Ich wünsche dir ganz viel Kraft! Du kannst nix dafür! Depressionen sind tödlich, man kann oft nix machen, außer bis zum Ende da zu sein. Das ist wie ....... na, ich sollte es nicht vergleichen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft!
Mein Beileid
Mein aufrichtiges beileid. Das ist hart ich habe seit vielen Jahren depressionen und schlucke Medikamente. Ich bin ausgewandert und hab mehr Sonne ich Glaube das alleine hat mir schon das Leben gerettet wünsche dir viel Kraft den Verlust deines Freundes zu überstehen. Wenn du reden möchtest schreib mir eine Nachricht.
Krass. Danke für's erzählen.
Und mein Beileid.
Als Psychotherapeut für Kinder- und Jugendliche freue ich mich über diesen Bericht bzw. die Aufmerksamkeit, die das Thema dadurch erfährt. Ich muss jedoch betonen, dass die Situation zu positiv (!) dargestellt wurde. Und zwar ist die durchschnittliche Wartezeit mit einem halben Jahr viel zu gering bemessen.
Der Grund dafür ist, dass bei dieser Dauer nur Patienten berücksichtigt werden, die tatsächlich einige Zeit gewartet und einen Platz gefunden haben. Jemand der nach 1,5 Jahren die Suche resigniert abbricht wird nicht berücksichtigt.
Ich wohne in einem Ort, der laut Bedarfsdeckungsplan zu über 400% versorgt ist - also mehr als 4x so viele Kassensitze für Psychotherapeuten hat, wie von dem BDP vorgesehen sind. Viele Therapeuten führen nur eine kurze Warteliste, wenn jemand länger als Beispielsweise 6 Monate warten müsste, wird er abgewiesen. Als ich meinen Sitz gestartet habe, hatte ich wenig Verständnis für dieses Vorgehen. Ich nahm also jeden, der anrief und sich auf die immer steigende Wartezeit einlassen konnte, auf die Warteliste - natürlich mit dem Hinweiß, es ggf. lieber bei einer Kollegin oder einem Kollegen zu versuchen. Irgendwann überschritt die Wartezeit 1,5 Jahre - und das bei Kindern und Jugendlichen. In der Wartezeit gab es wiederholt Verschlechterungen, manche Patienten mussten sich z.B. stationär behandeln lassen (was für die Krankenkasse natürlich wesentlich mehr Kosten verursacht, wenn man schon mit den Kosten argumentiert...) - bis ich die lange Warteliste abgeschafft habe. NIchtsdestotrotz verdeutlicht es die Dramatik der Wartezeit. Wenn ich jemanden mit nur einem halben Jahr Wartezeit annehme, sind die meisten Eltern/ oder Jugendlichen eher erfreut - was natürlich ein Armutszeugnis für das System ist. Nicht selten versuchen Menschen über 1,5-2 Jahre einen Platz zu finden, bis sie es abbrechen.
Auch hat die Politik durchaus die Möglichkeit, mehr auf den gemeinsamen Bundesausschuss Einfluss zu nehmen - drückt sich jedoch gerne vor dieser unangenehmen Aufgabe...
Ich habe 3 jahre gesucht und endlich gefunden
Dem kann ich mich nur anschließen. Ich wurde vor 5 Jahren mit Autismus diagnostiziert (als Erwachsene). Es ist regional (im 50-70km Fahrradius) schon fast unmöglich jemanden zufinden, der qualifiziert oder willig ist, sich damit zu befassen. Mal ganz zuschweigen von der Wartezeit, die dann noch hinzu kommt, die man aber gerne eingeht, damit man wenigstens irgendwann mal halbwegs durch das Leben kommt. Wartezeiten für Diagnostik oder stationäre Aufenthalte lasse ich ebenfalls mal getrost aus, denn da ist es auch nicht viel besser.
Jetzt habe ich endlich einen Therapieplatz in Aussicht und hoffe wirklich, dass ich mit der Paychotherapeutin zurecht komme, denn eine Alternative gibt es hier nicht.
3 Jahre Wartezeit wurde mir gesagt.
Danke für deinen Beitrag
Ich wäre froh wenn ich wenigstens einen Platz auf einer Warteliste bekommen würde. Nicht mal das ist mehr möglich.
@@heidrunjurgens6416 in berlin gibt es den bipp das ist so eine versammlung an therapaeuten die haben da ein großes register und leiten leute weiter darüber kam ich etwas schneller dran. vielleicht gibt es etwas aehnliches auch in ihrere stadt.
Was hier nicht erwähnt wurde, für mich aber auch eine riesige Belastung war: Die Angst jemandem einen Therapieplatz wegzunehmen, der/die ihn dringender braucht. Hat mich monatelang von der Suche nach einem Platz abgehalten und zusätzlich stark belastet.
Das ist ein menschlicher Gedanke, den ziemlich gewiss viele hatten/haben, ich auch. Du hast dir deinen Platz aber verdient, vergiss das wirklich nicht. Alles Liebe
Man darf sich auch mit niemand anderem vergleichen, es wird immer Menschen geben denen es schlechter und denen es besser geht als dir/ihnen.
Jeder auf der Welt hat Hilfe zu beanspruchen und zu nehmen verdient und ist ein Grundrecht meiner Meinung nach.
Ich hoffe Ihre Familie, Freunde, Umfeld hilft Ihnen und unterstützt Sie, wo es geht.
Sie sind nicht alleine. Es ist total menschlich psychische Probleme zu haben, nicht jeder ist perfekt und hat eine unverwüstliche Psyche.
Sie sind so perfekt und toll wie sie sind und haben Hilfe mehr als verdient.
Liebe und Umarmungen gehen raus💝💖💓
Vergleiche dich nicht. nimm dir einen Platz und wenn es nur einmal im monat ne stunde ist, tue es , es hilft.
ich will (muss) seit zwei jahren in stationäre behandlung, aber der gedanke, dass statt mir jemand, der es mehr braucht, den platz kriegen könnte, ist mir auch immer wieder im weg
Einzig guter Tip wenn man nicht privat versichert ist:
Einfach nen Haufen an Therapeuten e-mails senden (am besten der gleich geschriebene Text and alle, aber vielleicht keine Rund Mail) und dann pickt man so an die 7 bis 14 Absagen raus, druckt das aus, zeigt es der Krankenkasse und hat Anrecht auf einen privatversicherten Therapie Platz. Das lässt man sich schriftlich bestätigen und dann geht der Spaß los wieder mit e-mails oder anrufen, aber im Durchschnitt haben private Therapeuten etwas mehr Plätze frei. Der Schrieb gilt aber nur ca. ein Jahr bevor man das Spiel wiederholen muss.
Ich bin ehrlich mir geht es seit Jahren nicht wirklich gut, ich beschäftige mich schon durch ca. 6 Jahre Arbeitslosigkeit mit einem therapeutischen vorankommen damit ich irgendwann endlich mal arbeiten könnte, ich habe ein paar Dinge gelernt die vielleicht anderen helfen:
1. Du musst wirklich bereit sein dein Leben und Verhalten zu verändern ansonsten bringt Therapie nichts.
--> 1a. Man muss den Punkt finden sich eingestehen zu können das etwas nicht stimmt, sture Würde kann heilungshinderlich sein.
--> 1b. Die Vergangenheit ist vergangen, das hier und jetzt ist es wo du Veränderung bewirkst.
2. Selbsthilfegruppen können eine gute Brücke sein bis man Therapie findet, und allgemein eine Stütze sein. Diese gibt es als in Personen Treffen, als Zoom Meetings und als Telefon Meetings.
3. Man kann über einen Psychiater Ambulante Pflege bekommen, die einen helfen und unterstützen können einen Therapieplatz zu finden. Das geht ca.6 Monate. Ich weiß das klingt radikal aber diese Leute sind sehr herzlich und haben viel Erfahrung und Ideen wonach man sich ausrichten sollte.
4. Therapie beim Therapeuten ist nicht die einzige Möglichkeit, es gibt auch Tageskliniken und therapeutisch behandelnde Kliniken im ganzen Land.
Ich wünsche jedem hier viel Glück der Suche!
Danke für den Kommentar! Ich hätte mir gewünscht das alles viel eher gewusst zu haben… Aber naja. Auf dass es möglichst vielen anderen Menschen hilft! :)
Danke schön! Ich wünsche dir auch viel Glück, Kraft, Geduld, Mut, und Hoffnung.
Ich bin Privat versichert und hatte nach ca. 1 Monat meine erste Sitzung. Ich wusste da allerdings schon über die Situation Bescheid und bin mit schlechtem Gefühl hingegangen, weil ich vlt jemanden den Platz blockiere, der es nötiger hat als ich. Auch nicht so dolle. Das klingt jetzt ziemlich von oben herab nach dem Einstiegskommentar. Ich finde die Situation auf jeden Fall sehr ungerecht und wünsche allen, die Therapie brauchen und nicht so gesegnet wie ich sind, viel Glück und Durchhaltevermögen bei der Suche.
@@petyr4 Bitte fühl dich nicht schlecht dir die Hilfe gesucht zu haben die du brauchst. Krank sein ist ja kein Wettbewerb.
Ich bin ehrlich ich freue mich das du so schnell einen Platz bekommen hast und hoffe das es dir bisher viel geholfen hat.
Das Problem sind nicht die privat oder allgemeinen Krankenkassen und Therapeuten oder vielleicht die Patienten, aber die Regelungen die verhindern das mehr Therapeuten registriert werden können und somit mehr Hilfe und Plätze anbieten können.
@@genevievemeuniere4047 Klar ist das System vor allem Schuld. Ich finde das dann nur noch die Krönung des ganzen. Ich habe nicht mehr Recht als andere auf eine Therapie, das ist Demokratie. Aber irgendwie dann doch.
Ich bin angehende Psychotherapeutin und arbeite derzeit in der Psychiatrie. Mein Eindruck ist auch, dass viele Patienten mit einer rechtzeitigen ambulanten Behandlung nicht hätten stationär aufgenommen werden müssen. Die Situation ist auch für Psychologen/ Therapeuten schwer auszuhalten, weil wir darauf wenig Einfluss haben. Alle Betroffene möchte ich sehr ermutigen dran zu bleiben. Im Notfall gibt es Kliniken, die viel weniger gruselig sind, als man meint. Bei uns werden Ausflüge gemacht, zwischen den Patienten entstehen zum Teil tiefe Freundschaften etc. Dazu gibt es Selbsthilfegruppen, die zwar keine Therapie ersetzen können und diverse Online-Angebote. Niemand soll da alleine durch müssen, es gibt (wenn auch zu wenig) Hilfen. Und die dürfen auch genutzt werden!
Ja, der Punkt fehlt in der Sendung: Wenn man keinen Therapieplatz hat und es wird kritisch, bleibt nur noch der Gang zur Notaufnahme! Und die stationäre Behandlung kostet ja nochmal um ein vielfaches mehr, als ein Therapieplatz.
Ja so ist es leider! Ich hab nach langem Suchen endlich einen Therapieplatz gefunden, zwischendrin habe ich aber immer wieder ein schlechtes Gewissen gehabt weil ich dachte dass es mir nicht "schlecht genug" geht und ich vllt. anderen den Platz wegnehmen würde. Mein jetzige Therapeutin hat dann auch gemeint, man wartet ja bei Bauchschmerzen auch nicht tagelang ab und geht erst in die Notaufnahme wenn der Blinddarm schon durchgebrochen ist.
Das ganze System ist ein Elend. Man müsste die Möglichkeit haben auch mit kleineren Schwierigkeiten einen Termin zu bekommen um zu verhindern, dass daraus große Probleme werden.
Danke das du den Beruf ausführst. Ich danke allen da draußen. Die Therapeuten und Terpeutinnen die bisher für mich da waren, waren ausschlaggebend das ich nicht unter einem Zug liege. Aber auch dank meiner Familie. Sowas darf nicht unterschätzt werden. Wenn der Kontakt halbwegs gut zur Familie ist sollte man sich ihnen öffnen.
Musste damals auch vor 7 Jahren stationär in Therapie und anschließend in die Tagesklinik. Und jetzt ist das Problem noch schlimmer und schon wieder müsste ich stationär gehen, damit mir endlich geholfen wird. Hier auf dem Dorf gibt es keine Therapeuten und ich besitze kein Auto. Also habe ich kaum Möglichkeiten überhaupt einen zu finden, mit ALG II mal ganz ab, da ist es eh unmöglich.
heyy stimmt ich war in der Luisenklinik in Bad Dürrrheim. hat mir wirklich geholfen und ich schäme mich auch gar nicht mehr dafür! am anfang war es mir unangenehm... auch mit meinen Freunden offen darüber zu reden!
Den Vorschlag mit dem Bier fand ich schon krass. Ich kenne das von mir selbst, dass ich gerne mal was trinke, wenn es mir nicht so gut geht. Für dem Moment verschafft einem das vielleicht eine gewisse Erleichterung, nur leider ist das gesundheitsschädlich, suchterzeugend und löst das Problem nicht.
Jeder, der im Gesundheitswesen arbeitet und so eine Empfehlung ausspricht, der handelt, freundlich gesagt, grob fahrlässig.
Vielleicht sollte ihm mal jemand stecken, dass Menschen mit Alkoholproblemen auch einen Therapieplatz brauchen, dann verkneift er sich den "Tipp" vielleicht künftig..
War 14 Jahre Alkoholika, und ich werd erst 33.
Es war natürlich nicht ernst gemeint, aber dennoch: Alkoholabhängigkeit ist nach Depression die zweithäufigste psychische Erkrankung...
Wie kommt denn so ein Vollheinz an diese Position….
Aber echt hey "Oh, Sie haben Depressionen? Haben sie schonmal Alkoholismus ausprobiert?"
Ein kleiner Hinweis, der in der aktuellen Situation vielleicht noch einigen helfen kann: Wenn man trotz notwendiger Psychotherapie bei ca. 3-5 kassenzugelassenen Therapeut*innen keinen zeitnahen Platz erhält, muss die Krankenkasse oft die Therapie die Kosten bei einem Therapeuten ohne Kassenzulassung erstatten. Für alle Details ist das hier etwas schwierig zu erklären, aber man findet die Vorgehensweise online.
Das Problem ist aber natürlich auch, dass das Verfahren nicht ganz so einfach ist und vor allem akut depressive Menschen damit vollkommen überfordert sein dürften. Aber vielleicht habt ihr jemanden aus eurem nahen Umfeld, dem ihr euch anvertraut und der euch hilft!
Danke für den Hinweis, sollte man ausprobieren.
Also ich kommen aus der Umgebung Hannover und hier ist es so, dass die Privattherapeuten genauso überlaufen sind wie die Kassenärztlichen, Private weigern sich teils sogar das Kostenerstattungsverfahren anzubieten vermutlich da sie nicht so Überlaufen sein möchten.
Edit: Hinzu kommt noch, dass der bürokratische Aufwand und Stress um das Kostenerstattungsverfahren zu beantragen besonders für psychisch erkrankte wahnsinnig hoch ist.
Also schon allein extra energie für sowas aufzuwenden, kann man sich als depressive mama einfach nicht leisten, wenn man um jeden preis versucht trotz erkrankung noch eine gute mutter zu sein. Diese extra energie die es bräuchte gibt es einfach nicht.
@@asser66HD Ich habe gehört, bei euch gebe es so viele Praxen und Kliniken, dass man nicht so lange warten muss, wurde mir von ner Person aus Lindhorst gesagt, jetzt bin ich leicht verwirrt, was stimmt 😅
@@MiKa-ki1pd jein es kommt drauf an, welchen Arzt du brauchst. Ich war in Hannover bei Hausärzten, wo ich trotz Termin 1 Std. warten musste, bis ich dran kam. Bei manchen Fachärzten habe bin ich mal ohne Termin aufgekreuzt und kam nach 10 Minuten ran.
Es ist nun mal sehr durchwachsen...
Immer seltsam zu hören, dass das in anderen Kreisen so ein Tabu Thema sein soll. Ich bin Studentin. "Und, hast du jetzt einen Therapieplatz bekommen?" ist so ungefähr das universellste Gesprächsthema (neben stressigen Prüfungen).
Ich hab zum Glück einen. Die Monate in denen ich gewartet habe sind ein einziges schwarzes Loch in meiner Erinnerung, aber jetzt geht's besser.
Ich denke, unter den jüngeren Leuten wird das Thema mittlerweile offener besprochen. Aber alles ü35 ca. redet ungern darüber. In meinem Bekanntenkreis ist das auch kein Problem und wir reden recht offen darüber.
@@Tenkichan umlf, danke fur das Vorurteil. ich bin da auch schon immer offen, obwohl ü40.
Aber die meisten Leute sind extrem abweisend. Für mich absolut unverständlich. Was ist daran auszusetzen, wenn man daran arbeitet, glücklich zu sein?
Zur zeit geht es in meinem Bekanntenkreis eher darum, wie krieg ich Rente. Die wollen nicht wirklich ne echte Depression...
@@jpt3640 Tschuldige! Dann eben Ü50 ;) das verstehe ich auch nicht. Mit Rückenschmerzen geht man ja auch zum Arzt.
Die Depression kommt dann, wenn die Rente es nicht tut.
Ich bin Ende 20 und es hat für mich ewig lange gebraucht, meine internalisierte Stigmatisierung von Mental Health Problemen, die mich auch von Therapie abgehalten hat, loszuwerden. (Die auch von Familienmitgliedern kommt, die in der Psychiatrie arbeiten und teilweise ein sehr problematisches Bild der Probleme ihrer Patient*innen haben). Ich kann mich noch sehr an einen Moment aus meiner Schulzeit erinnern, als jemand aus der Klasse sagte "jeder braucht doch Therapie, das ist doch normal". Dieses Normalisieren ist Gold wert und jeder Kommentar dieser Art hat mir geholfen, gegen die internalisierte Stigmatisierung ein bisschen mehr anzugehen.
Mir ging es immer gut. Gute Noten, gute Familie, gutes Leben. Ein paar einschneidende Erlebnisse, aber so ist das Leben halt. Dann kam Corona. Ich war 22, hatte einen Studentenjob und sollte meine Masterarbeit schreiben. Und ich kam plötzlich nicht mehr aus dem Bett. Ich hatte bereits ein halbes Jahr lang meinen Freund unterstützt, der nach seinem Studium einfach keinen Job fand und selbst starke Anzeichen von Depressionen zeigte. Aber keiner von uns bemerkte, was heranwuchs - bei uns beiden.
Von außen wirkte immer alles gut, und irgendwie hat mir niemand geglaubt, dass es mir nicht gut geht. Es musste ja auch irgendwie gehen, oder? Also trug ich meinen Partner, auch wenn mein Leben darunter litt. Ich nahm einen Vollzeitjob an, weil sie in der Firma jemanden brauchten, der kurzfristig einsprang, obwohl die Masterarbeit nicht fertig war. Ich zog quer durch Deutschland, als mein Partner nach anderthalb Jahren endlich einen Job fand - weg von Familie und Freunden. Morgens nicht mehr aus dem Bett kommen? Standard. Dazu den ganzen Tag schlafen, weil die Realität nicht mehr zu ertragen ist. Ich habe Gedächtnislücken, zwischendurch fehlen mir immer wieder Wochen, manchmal Monate. Und meine Beziehung ist ein Trümmerhaufen, der nur mit viel Glück zu retten ist.
Inzwischen ist mir klar, dass sich die Burnoutsymtome, die bei mir zur Depression geführt haben, bereits seit Jahren angekündigt haben. Immer dieser Leistungsdruck. Nie gut genug sein. Denn wenn alle sagen, dass ich alles schaffen kann, wie kann ich es dann verantworten, wenn ich nicht hundert Prozent gebe? Die Depression war dann nur die Folge, der Hilfeschrei meines Kopfes.
Im Dezember ist mein Vertrag ausgelaufen und auch das Studium habe ich abgeschlossen. Jetzt ist erstmal Pause. "Sabbatical" nennt es mein Umfeld. Dass das, was ich mache, kein Urlaub ist und ich versuche, die Scherben meines Daseins wieder aufzusammeln, nimmt niemand so richtig ernst. "Du glaubst, du hast Burnout? Naja, dann entspann dich eben ein bisschen, dann wird das schon wieder". Einen Therapieplatz zu suchen, fühlt sich nicht nach einer lohnenden Unternehmung an, sondern nach monatelangem Stress ohne Aussicht auf Besserung. Manchmal habe ich das Gefühl, man - mein Umfeld und das Gesundheitssystem - würde mich erst ernst nehmen, wenn ich mir etwas antue, aber wenn ich hier in den Kommentaren die Geschichten der anderen lese, merke ich, dass selbst das nur Wunschdenken ist.
Aber ich werde es schon irgendwie schaffen, hier alleine wieder rauszukommen. Schließlich wurde mir mein Leben lang gesagt, dass ich alles schaffen kann, wenn ich es nur will. Und bis jetzt ging es ja auch immer irgendwie.
Edit: Habt Dank euch für eure wundervollen Nachrichten! Ich hätte nicht gedacht, dass mich ein paar Kommentare auf YT zum Weinen bringen, aber so war es. So viel Empathie auf einem Fleck... danke für eure Zeit, eure Gedanken und euer Verständnis
Seine eigene Nische in der Welt zu finden, ist das schwierigste, was es im Leben zu meistern gibt. Wer oder was bin ich? Was will ich sein oder nicht sein? Was ist Glück?
Für viele braucht es Jahre um das herauszufinden. Die man in diesem System aber meist nicht hat. Vorallem aber braucht dieser Mensch Unterstützung, in jeglicher Form und absolut kompromisslos. Leider ist das ganze "System" sehr löchrig und das ganze Thema, findet in der Arbeitswelt und überall praktisch nicht statt. Ich wünsche trotzdem viel Glück 🙃
Mein gott nicht alles ist schlecht im leben gibt noch andere jobs die man machen kann. Geh aufn bau da hast was zu tun
@@lde5233 Du hast es einfach nicht verstanden... Hier hat sich gerade jemand über ihre Depressionen und ihr allgemein schlechte mentale Lage geäußert und du glaubst dass ein "ist doch nicht so schlimm" sie da jetzt weiterbringen könnte. Wie schlimm es wirklich ist weiß sie ja wohl am besten, so ein Kommentar ist nicht nur unangebracht sondern auch schädlich. Denk bitte nochmal darüber nach was du da geschrieben hast...
Meine liebe Jesus rettet! Meine Frau wurde dank ihm aus schwerster Depression rausgezogen ☺️✝️ gib ihm ne Chance
Vielen Dank, dass du das mit uns allen teilst. Es geht sehr vielen Menschen schlecht und sie fühlen sich nicht verstanden/ernst genommen. Du bist sehr stark und ich bin auch davon überzeugt, dass du deinen Weg gehen wirst. Falls es aber trotzdem Mal ganz dunkel werden sollte, dann lass bitte nicht erst etwas passieren und geh in eine ambulante Behandlung. Trotz all der empathielosen Nasen in der Gesellschaft, gibt es wiederum mindestens genau so viele Menschen, die dir nur das Beste wünschen, auch wenn sie keine Ahnung haben, wer du überhaupt bist. :)
Hatte mir im Januar 2021 eine Überweisung geholt und dann durch telefoniert, aber keine Chance. Es ist halt auch echt schwer für jemand, der an Depressionen leidet sich auszuraffen um Absage nach Ansage zu kriegen. Reden wir gar nicht erst darüber, dass viele vor allem junge Menschen mit Angststörungen Angst haben zu telefonieren, wird es nochmal schwerer.
Aktuell sind Freunde und Familie Therapeuten, obwohl es doch eigentlich genug gäbe.
Lass dir die Absagen von den Therapeuten bestätigen und ruf deine Kasse an. Gibt das Kostenerstattungsverfahren wenn du nachweisen kannst, dass du keinen Platz gefunden hast, dann übernehmen die Kassen die Kosten bei einem Therapeuten ohne Kassensitz. Musst halt deine KK fragen wie viele Absagen die benötigen. Dann ist die Therapeutenauswahl deutlich größer (je nachdem wo du wohnst).
Neben dem Tipp mit den Absagen sammeln und dann evtl einen Therapeuten ohne Kassensitz zu bekommen... Noch ein paar Ideen:
In psychiatrischer Institutionsambulanz (PIA) vorstellen, die können zumindest überbrückende Gespräche anbieten, oder Beratungsstellen (SPDI, Diakonie...). Oder evtl doch stationär gehen, gibt ja auch Psychotherapie Stationen und die Wartezeiten sind oft gar nicht lang aktuell. Man muss nicht halbtot sein, um da hin zu gehen.
Edit: Ausbildungsinstitute vergessen! Die haben auch alle Ambulanzen und oft schneller einen Platz frei. Bsp Bayern: CIP, IVS, DGVT etc.
Und zu allerletzt schau mal ob es in deiner Stadt Ausbildungsinstitute für Psychotherapie gibt. Dort sind die Therapeuten noch in der Weiterbildung unter enger Supervision. Da sind dann oft viele Therapeuten und die haben einen hohen durchlauf an Patienten. Gibts aber meist nur in großen bis mittelgroßen Städten.
Super tipps 🙌🏼
Ich fühle das so! War nach Wochen (!!) in der Warteschleife der Kassenärztlichen Vereinigung (um überhaupt mal ein Erstgespräch zu bekommen), so am Ende, dass ich an Selbstmord gedacht habe. Letztlich habe ich heulend bei meiner Krankenkasse angerufen und die haben mir jemanden vermittelt. Aber das war einfach Glück. Und es ist und bleibt ein Unding, gerade Depressive zu Telefonaten zu zwingen und es nicht auf anderen Wegen zugänglich zu machen.
Bin Psychologiestudentin und was man überhaupt erstmal alles hinter sich bringen muss, um Psychotherapeutin zu werden, ist schon der Hammer. 5 Jahre Studium + 3 Jahre Ausbildung mit Azubi-Gehalt aber irrsinnig hohen Kosten. Wundert mich bei den Bedingungen, dass es überhaupt Psychotherapeuten gibt. Schön, dass der neue Psychotherapie-Studiengang dem abhelfen soll, nützt aber allen nichts, die in den letzten Jahren das Studium angefangen haben.
Und diejenigen, die die Ausbildung schaffen, bekommen am Ende keinen Kassenplatz ...
Ich dachte man muss auch erst noch den Master machen? Wurde das gelockert?
@@StevaenNemcries das ist in den 5 Jahren Studium inbegriffen.
Ja, ist echt eine beschissene Situation.
Aber immerhin hast du in DE einen Psychologiestudienplatz! Darum beneide ich dich^^
Ich habe es in DE knapp nicht reingeschafft, studiere deswegen in Österreich Psychologie, wo ich im Aufnahmetest unter den besten war. Aber in DE mit meinem Abi keine Chance. Danke Deutschland.
Ach ja und aufgrund der Reform kann ich mit Österreichischem Psychologiestudium in DE auch keine Thera Ausbildung machen. Echt super 🤗🤗
Aber ich werde schon einen Weg finden, wahrscheinlich dann mit postgradualer Ausbildung in AU.
@@Ben-lm4dq Ich weiß nicht, wo in Österreich du studierst, aber mit dem Master in Klinischer Psychologie in Wien kannst du die Therapeutenausbildung in Deutschland machen.
Als angehende Psychologische Psychotherapeutin bin ich froh, dass dieses Thema endlich thematisiert wird. Die Wartezeiten sind inzwischen deutlich länger als „nur“ ein halbes Jahr. Einen Kassensitz zu bekommen ist sehr teuer (tlw. 100.000 Euro für einen halben Sitz in großen Städten) und selbst wenn man das Geld hätte, gibt es viele weitere Hürden, die es extrem (!) erschweren einen Kassensitz zu bekommen.
Ich find es so krass, wie das ZDF Magazin Royale so oft den Zeitgeist auf den Nagel trifft. :) Ich wusste, dass es Probleme mit dieser Lizenz gibt, aber welche Gremien genau dahinterstehen, niemals. Super wie ihr mit eurer Reichweite solche Dinge ansprecht und eure wichtige Recherche mit uns teilt.
Leider ändert sich trotz der coolen Beiträge nicht viel, da es zu wenige Leute erreicht. Vielleicht geht es uns noch "zu gut" in Deutschland, damit sich größere Menschenmassen gegen diese ganzen unsozialen Missstände auflehnen. Ich würde mir wünschen das alle die wegen Masken und Pandemieauflagen protestieren, ihre Energie lieber nutzen um gegen Wuchermieten, das Psychotherapie-Thema und ähnlich relevante Themen vorzugehen und mal was positives verändern.
Ganz viel Kraft an alle, die sich durch dieses Video besonders angesprochen fühlen ♥️
Danke
Sehr aufmerksam von dir vielen Dank
lieben Dank 💚
Ein Hinweis an Studierende: an fast allen Unis gibt es psychologische Beratungsstellen, wo man meist recht unkompliziert einen Termin bekommt. Die können eine Therapie nicht ersetzen, aber a) einen auffangen, bevor es richtig schlimm wird oder b) die Wartezeit überbrücken. Das gute ist auch, dass sie kostenlos sind und nicht bei irgendeiner Krankenversicherung im System landen. .
Die sind jedoch auch überlastet und zumindest bei uns nehmen sie auch niemanden mehr auf die Warteliste auf und haben ihre Sprechzeiten noch verkürzt, logisch? Nicht wirklich ...
Genau und ich habe dan über die Beratungsstelle innerhalb von 1Monat einen festen Therapieplatz bekommen (weil durch die Erstdiagnose rausgefunden wurde, dass die Therapie sehr nötig ist 😅)! Nachgucken und auch bei denen auf der Warteliste warten lohnt sich im Endeffekt!
Diese Stellen sind bemüht und die dort Arbeitenden habe ich als sehr nett wahrgenommen. Aber völlig überlastet, mit der aktuellen Situation praktisch genau so allein gelassen wie die Studierenden, es ist schon schwer überhaupt mal einen Telefontermin zu bekommen.
Auch vor der Pandemie waren diese Einrichtungen bei uns schon voll auf Anschlag ausgelastet, wieso die Verantwortlichen glaubten hier muss man nichts verstärken ist mir unklar, passt aber gut zur Corona Politik der Uni.
Die können einen teilweise auch weiter vermitteln
Ja, ich kann die auch nur sehr empfehlen! Und zumindest an meiner Uni ging das relativ fix, und das zu einer Zeit, wo die Pandemie schon im vollen Gang war.
Jan, du machst Menschen stolz darauf, solidarisch zu sein. Deine Beiträge sind unschätzbar wichtig für eine starke Zivilgesellschaft. Lass dich feiern, denn du bist ein wahrer Held.
Viele Menschen leben damit und trauen es nicht es zuzugeben. Es wird in großen Teilen der Gesellschaft nicht als Krankheit akzeptiert. Also versucht man damit zu leben, was keine Lösung ist.
Das schwierigste ist erstmal sowas dem Umfeld zu sagen. Und ja, leider gibt es immer noch Menschen die so etwas nicht als 'richtige' Krankheit ansehen, aber die brauchen wahrscheinlich selbst etwas Hilfe aus dem 20. Jahrhundert rauszukommen.
Was sollen noch Angehörige von pflegebedürftigen Menschen und die pflegebedürftige Menschen in Deutschland noch sagen?Die meisten stehen seit Jahren ohne Hilfe da... Auch vor Corona
Deshalb bin ich seid Jahren bei vielen Menschen ein nicht gern gesehender Zeitgenosse! Aber das juckt mich nicht!
Stimmt wir haben es so schlimm in Deutschland😢😢😢😢 Männer sind früher in den Krieg gezogen, aber heute ist alles so schwer😢😢😔😔😔ich fühl mich nicht so gut, ich hab „Depressionen“😪😪😪😪
@@alexcunter6398 deinen verunglimpfenden Tonfall mal außer Acht lassend - du weißt aber schon, dass das Gehirn bei depressiven Personen nachweislich anders arbeitet als bei psychisch gesunden und es definitiv eine Krankheit ist? Quasi ein Krieg gegen einen selbst, falls das die einzige Metapher ist die bei dir ankommt.
Das Problem ist auch: Es gibt kaum freie Plätze also nimmt man, was man kriegen kann. Deshalb bin ich während meines Studiums bei einer Therapeutin gelandet, wo alles nur noch schlimmer wurde. Sie gab mir das Gefühl "sonderbar" zu sein, nicht normal zu sein. Ich hatte zu der Zeit eine Essstörung und sie sagte bereits zu Beginn mehrfach, wenn ich abnehmen würde, könnten sich doch viele meiner Probleme lösen. Evtl. würde ich dann auch einen Partner finden (obwohl ich das garnicht wollte). Sie sagte sogar wortwörtlich, dass Dozenten mich schlanker sicherlich kompetenter finden würden. Sie fragte mich, wie oft ich meine Eltern sehen würde. Ich sagte: "So 1-2x im Monat". Sie antwortete darauf, dass sie ihre Kinder ja jedes Wochenende sehen würde. Sie ließ mich einen Text aufschreiben, schaute sich meine Schrift an und fragte mich, ob es nicht sein könnte, dass ich in der Uni nicht so gute Noten habe, weil meine Schrift ja so unleserlich sei. Am Anfang habe ich gedacht "Okay, das ist Teil der Therapie, das muss sie so machen" - aber nein, das war kein Teil irgendeiner "Therapie". Das war reinste Schikane. Am Ende bin ich mit Selbstmordgedanken darausgegangen. Mit ein bisschen Abstand habe ich diese Situationen der zuständigen Kammer gemeldet und nie eine Antwort erhalten. Heute weiß ich, dass Therapie für mich definitiv kein "Mittel" mehr ist. Es mag sicherlich gute Therapeuten geben, aber bis man die mal "gefunden" hat...
Das tut mir wahnsinnig leid, dass du so eine Erfahrung durchmachen musstest! Diese Therapeutin hätte niemals ihren Beruf ausüben dürfen. Therapie ist nicht die einzige Möglichkeit, um mit seinen psychischen Problemen umzugehen, aber kann sehr hilfreich und effektiv sein, wenn man die richtige Betreuung findet. Falls du immer noch unter psychischen Problemen leidest, hoffe ich dass du deinen persönlichen Weg zur Besserung findest. Egal ob mit kompetenten Therapeuten oder ohne!
Du könntest dich für eine Therapie an einer therapieschule bewerben. Da sind dann fast ausgelernte Therapeuten aber die werden halt überwacht. Das mach das ganz vieleicht für dich sicherer. Das was dir passiert ist war nicht ok. Du hättest vieleicht einen Anwalt dazu anfragen sollen.
Das kann leider auch sein... Ich war vor ein paar Monaten auch bei einem Therapeuten, der lieber von sich erzählt hat, der an seinem Whiteboard noch Notizen von der vorherigen Klientin hatte (ich konnte herauslesen was sie für Probleme hat) und bei dem ich genau wusste, was ich nicht sage, denn seine Antwort würde mir nicht gefallen und nicht weiter helfen.
sowas ist gefährlich, sowas muss man alleine erkennen bevor man von diesen inkompetenten Therapeuten mehr runter gezogen wird...
ein Freund von mir der suizidgefährdet ist hatte in seiner Kindheit auch eine Therapeutin, die ihm gesagt hat "dann hör auf komisch zu sein, dann wirst du auch nicht gemobbt".
Sowas gibt es und es ist wichtig sich das vor augen zu führen damit man weiß, wann man es mit einem schlechten Therapeuten zu tun hat
Sehr guter Kommentar. Man muss sich nämlich vor Augen führen, was Psychotherapie überhaupt ist. Es ist einfach nur ein Gespräch mit jemandem, der schon viele Probleme mitbekommen hat. Mehr nicht. Mitnichten bedeutet das, dass ein Psychotherapeut eine Hilfe sein muss. Warum auch? Er hat nur einige Jahre ein paar Bücher gelesen und Klausuren geschrieben. Psychologische Medizin gibt es nicht, es gibt wenn überhaupt nur fröhlichkeitssteigernde Tabletten. Die sollte man sich besorgen, wenn man sich selbst nicht therapieren kann. Aber um bedeutsame Gespräche zu führen braucht man keinen Dipl-Psychologen. Braucht man einfach nicht. Und das hätte hier ruhig nochmal erwähnt werden sollen.
hatte ähnliche Erfahrungen mit meiner ersten Therapie. Der Therapeut meine mal. Na mit dir werden wir wohl noch zu tun haben, und "puh, du bist ja schon reif für die Geschlossene". Ich hab mich da natürlich überhaupt nicht (!) hinein gesteigert. Er hat mir auch nie wirklich zugehört. Einige male sogar direkt beschuldigt. Ich hab zu ihm einfach gesagt das ich ihn für ein arschloch halte und hab sie abgebrochen. Nach 2 jahren habe ich endlich jmd der mir zuhört.
Je älter ich werde (bin 21) desto eher begreife ich wie verdammt korrupt jede, aber wirklich jede, Ecke unserer Politik ist. Wie lange wollen wir uns so etwas noch geben?
Das System fördert das. Politiker machen Karriere und merken, dass sie nur Vorteile und kaum Konsequenzen zu fürchten haben wenn sie sich entsprechend verhalten. Die wenigsten Politiker sind Idealisten.
Ich sage nur die 20 Millionen Spende an Karstadt.... An fucking Karstadt... Obwohl es genug andere Läden nötiger hätten...
@@weirdwordcombo ich würde das minimal abändern. Sie waren mal Idealisten, dann hat der Positionskampf in ihrer eigenen Partei sie abgestumpft + dann kommt noch der Kampf zwischen den Parteien dazu. Mein Freund ist sehr engagiert bei den Linken, wo man sich eigentlich denken sollte, die sind alle voll für Soziales und nett. Aber wenn es darum geht Mehrheiten für eine Sache zu bekommen, dann schlagen die sich untereinander die Köpfe ein und nutzen Sachen, die ich als absolut undemokratisch empfinde, um dafür zu sorgen, dass sie gewinnen. "Für das größere Wohl". Und auch wenn mein Freund der liebste Mensch auf der Welt ist habe ich manchmal bedenken, ob, wenn er das noch ein paar Jahre weiter macht, sein Idealismus bei dem Kampf um das größere Wohl stirbt. Du kannst die besten Ideen in der Politik haben - Aber es nützt dir nix, wenn du keine Mehrheiten hast und keine Leute, die hinter dir stehen. Und ich würde wetten, dass das der Grund ist, warum so viele Politiker am Ende der Korruption anheim fallen..
Berufspolitiker sind per Definition Soziopathen, sonst hätten sie nicht den Ellenbogen-Kampf durch die Ränge in die oberen Entscheider-Positionen geschafft. Persönliche Bereicherung, Korruption, Anbiederung, Klüngel, Lügen und Propaganda sind letztlich die gesamtgesellschaftlich wirksamen Nebeneffekte derartig gestörter Persönlichkeiten.
Die komplette Kommerzialisierung, die Kapitalisierung des Menschen in allen Lebensbereichen (inkl. der Gesundheit) ließe sich nur noch durch dystopisch-anarchistische Umbrüche abwenden.
Wir steuern global auf die totale wirtschaftliche Ausbeutung aller Ressourcen nicht nur der Umwelt, sondern auch der Menschen zu - schon heute gilt, dass wer nicht mehr Steuern, Abgaben oder Profite durch Konsum einbringt als er kostet, de facto gesellschaftlich ausgestoßen wird. Wer sein Leben nicht nach den kapitalistischen Besitzbestrebungen ausrichtet, gilt gemeinhin als Wirrkopf.
Wer sich der Ausbeutung verweigert oder diese psychisch/körperlich nicht mehr aushält, auf den hetzen die den Besitzenden, den obersten einem Prozent hörigen Polithuren gerne auch die ihr unterstehende Exekutive, nicht nur in Form von Strafbescheiden und Ordnungsgeldern, sondern auch subtil durch die Verweigerung von Sozial- und (wie hier berichtet) Gesundheitsleistungen.
Oh glaub mir, beschäftige dich am besten gar nicht weiter mit Politik....
Hab mit 18 oder so auch mehr Interesse für solche Themen entwickelt, die mich immer depressiver machen... Unsere Welt ist nicht nur kaputt, an sich ist sie das, was religiöse Menschen als Hölle bezeichnen würden...
Sehr motivierend und hilfreich, dass man jetzt 10 bis 12 Monate auf einen Therapieplatz warten muss. Zumindest in meinem Fall. Und überhaupt einen Therapeut finden, ist immer noch sehr sehr schwierig
Psychotherapien sind teuer, weil die meisten erst hingehen (können), wenn die Sache eigentlich schon eskaliert ist. Wäre es genauso normal zum Therapeuten zu gehen wie zum Zahnarzt - vielleicht auch mal vorsorglich oder auf Verdacht hin - wäre man vielleicht nach einer Stunde wieder raus und findet den Absprung BEVOR es richtig schlimm wird.
Tja würde man erst immer zum Zahnarzt gehen, wenn alle Zähne kaputt sind wäre der wahrscheinlich auch sehr teuer
Aber da müśste man erst sehr viel erreichen dass Leute überhaupt erkennen dass grade was problematisch wird. Selbst manche mit Suizidgedanken akzeptieren oder erkennen nicht, dass sie psychisch krank sind und Hilfe brauchen. Das ist nicht nur ein gesellschaftliches sondern auch ein psychologisches Problem was man nicht einfach lösen kann.
@@vomm Das ist nochmal eine andere Nummer aber es gibt schon genug leute die Wissen dass sie eine Therapie brauchen und keine finden. Außerdem wenn es wie zum Zahnarzt gehen wäre, wäre auch das Stigma weg und mehr Leute würden sich das überlegen.
Ich glaube so funktioniert das nicht.
Naja gäbe es mehr freie Plätze wäre die Hemmschwelle auch niedriger... man will ja keinem der es dringender braucht, den Platz wegnehmen...
Toller Beitrag! Vielen Dank!
Bin momentan in den Endzügen der Ausbildung zur Psychotherapeutin und bin einfach fassungslos, was mir auf diesem Weg alles begegnet ist in unserem Gesundheitssystem.
Deutschland, deine Buerokratie ...! "Kassensitz", sowas wie eine "Taxi-Lizenz" !! Na klar, ich haette mir denken koennen, dass es GENAU um sowas geht. Deshalb Wartezeit, bis man einen Termin hat, bis zu 2 Jahren. Kenn ich, hab ich alles schon durch.
Warste schon bei den Fixierungen die Stunden später vom Arzt unterschrieben werden ohne den Patienten überhaupt gesehen zu haben oder liegen die noch vor Dir?
@@thisisyol zu viele horrorfilme gesehn?
@@tabeabussmann ist kein Scherz. War im Jura Studium Sitzwache. Als ich danach das fragend angesprochen habe wollte mich das Schicht Personal einschüchtern und paar Wochen später wurden wir durch einen Sicherheitsdienst ersetzt. Hab mal einen Wachmann noch ablösen dürfen. Der hätte in der Geisterbahn arbeiten können. Niemand steht für die Rechte der Patienten ein, NIEMAND. Mich quält heute noch dass ich das nicht angezeigt habe...
Ja echt wahnsinn was aktuell abgeht mit den Therapieplätzen. Viele Therapeuten gehen inzwischen sogar schon nicht mehr ans Telefon. Ich habe es mehrfach erlebt da haben sie Sprechzeiten für 30 Minuten in der ganzen Woche und dann läuft trotzdem in diesen Sprechzeiten das Tonband was einem sagt man solle doch bitte in den Sprechzeiten anrufen^^. Und wenn man mal durchkommt wimmeln sie einen halt ab das die Warteliste bereits voll ist.
Psychotherapie-Studierende hier! Danke für den Beitrag. Uns allen ist das Problem mehr als geläufig im Studium und stößt regelmäßig auf absolutes Entsetzen, wenn man es den Erstis erklärt. Kurz gesagt - Wir alle möchten helfen (undzwar wirklich bei den Steinen, die uns in den Weg gelegt werden) - dürfen aber nicht! Zumindest nicht für Normal- Geringverdiener und Minderheiten, da diese eben oft nicht der reichen Oberschicht angehört. Viele Grüße!
Frage ich bin Schweizerin, weisst du ob ich in deutschland psychologie Studieren kann? Und kannst du mich über ausgabe, länge, kosten uns vorausetzungen informieren. Danke :)
Ich finde es auch sehr wichtig sich mal die Seite des Psychotherapeuten anzusehen. Mindestens 5 Jahre Studium + Minimum 3,5 Jahre Psychotherapie-Ausbildung (eher 5 Jahre +), die sehr kostspielig ist (um die 25.000€), man bei einer Vollzeitstelle 800€ netto verdient und an den Wochenenden Seminare hat. Ich selbst befinde mich momentan in der Weiterbildung zum psychologischen Psychotherapeuten und frage mich fast täglich, wofür ich mir das eigentlich antue? Damit ich nach der Approbation nochmal über 100.000 € für einen Kassensitz bezahle um überhaupt als Psychotherapeutin tätig zu sein?! Bei diesen Bedingungen kein Wunder, dass es einen Therapeuten-Mangel gibt! :(
Es gibt aber keinen Therapeutenmangel. Es gibt einen Mangel an Kassensitzen.
Ich persönlich habe über ein Jahr auf einen Therapieplatz gewartet. In der Zeit hätte man sich zig mal die Lichter ausknipsen können. Und selbst damals hab ich schon gesagt "in der Zeitung steht jedesmal wenn sich jemand umbringt es gäbe doch genug Therapieplätze. Nur muss man da ewig drauf wartet."
@@kemaltv61 was hat das auch nur im ANSATZ mit dem zu tun was ich geschrieben habe?
@@ralleriusx8021 Das ist ein Bot.
@@GERhazard n bot der Videos von sich hoch lädt?
@@ralleriusx8021 Hinter jeden Bot steht ein Mensch. Das was ich weiß, ist, dass sich unter (fast) jedem deutschsprachigen YT Kanal, den ich konsumiere, seine Copy and Past Werbung findet.
Ob er jetzt wirklich ein Bot ist oder nicht, ist da für mich in Endeffekt irrelevant :D
Das ist halt 100% True!
Ich laufe nun schon seit fast 2 Jahren dem ganzen Nach. Problem ist, dass viele nicht nur überlaste sind, sondern oft halt auch sehr Speziell in eine Richtung der Therapie gehen. Bedeutet, wenn man überhaupt erst mal nen Vorstellungstermin bekommt, heißt das nicht, dass auch ein Platz frei ist und wenn DAS zutrifft heißt das noch lange nicht, dass der Therapeut überhaupt auf das spezialisiert ist, was man braucht.
Plus:
Gerade wenn Menschen unter Störungen/Attacken/Depressionen leiden, ist es schnell mal passiert, dass ein Termin aus fällt. Wenn dieser dann teils mit 50€ zu Buche schlägt ist das natürlich heftig für Personen die wenig Geld haben. Zumal teils Anschluss-Termine dann wieder erst Wochen später sind. Alles kein Blumenpflücken. :/
Ich rate aber dennoch JEDEM der das Gefühl hat Hilfe zu benötigen, dennoch diesen Weg einzuschlagen. Auch wenn der Weg schwer sein kann, die Hilfe kann wirklich Lebensverändernd sein. Besonders wenn man damit über Depris oder Angststörungen hinweg kommt :)
Nicht zu vergessen, die langen Wartezeiten auf den nächsten Termin bei schon laufender Therapie !
@@kemaltv61 Was laberst du für einen Müll? Hier geht's nicht ums impfen.
Naja wenn du aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen kannst, kannst du dir ein Attest beim Arzt ausstellen lassen... Und dann müsstest du nichts bezahlen... Außerdem haben viele Therapeuten mittlerweile die Möglichkeit der Videosprechstunde, sprich wenn du dich nicht in der Lage fühlst das Haus zu verlassen könnte man den Termin so stattfinden lassen.
@@abc-hd8cv der bre is n bisschen verwirrt
Das liegt an den Therapeuten, die sich die Lorbeeren rauspicken, überlastet ist da niemand. Für 100/h und "freie" Patientenwahl macht man sich halt nicht krumm. Und das Problem hat man überall, bei jedem Facharzt.
Wird Zeit, das da mehr Pauschalität und auch Pflicht reinkommt. Götter in Weiß, das gehört abgeschafft.
Ich hatte schon längere Zeit immer mal wieder depressive Phasen (rückblickend realisiere ich, dass es ungefähr mit 14-16 angefangen haben muss, jetzt bin ich 24) , nie ging es mir allerdings "so schlimm" dass ich dachte, ich bräuchte einen Psychotherapieplatz. Die Pandemie hat das ganze aber um das zehnfache verschlimmert, auf einmal waren die schlechten Phasen häufiger als die guten und allein die Entscheidung, mir jetzt tatsächlich mal Hilfe zu holen hat mich in die nächste depressive Episode katapultiert. Es ist nicht nur die Wartezeit, die man hat, wenn man dann endlich einmal auf eine Warteliste in einer Praxis kommt. Ich habe davor ungelogen über 30 Therapeuten durchtelefoniert und wurde immer wieder abgewiesen weil keine Plätze (nicht einmal auf den Wartelisten!) vorhanden waren. Jeder Anruf war erneut psychischer Stress für mich und oft saß ich nach mehreren erfolglosen Telefonaten heulend an meinem Schreibtisch und wusste nicht, wie es weiter gehen soll. Dieser ganze Prozess hat sich ein Jahr lang gezogen. Ich hatte zwischendurch sogar zum allerersten Mal Suizidgedanken, das war für mich eine neue Schwelle, die ich zuvor noch nie erreicht hatte und ich war geschockt, wie schlecht es um mich tatsächlich stand. Geholfen hat an diesem Abend nur das Sorgentelefon, und das auch nur sehr spät nachts, als endlich nicht mehr alle Leitungen belegt waren (dort sind sie nämlich auch vollkommen überarbeitet). Als ich dann endlich einen Platz auf einer Warteliste bekommen konnte, dauerte es weitere 3 Monate, bis ich eine Therapie beginnen konnte. Allein das hat mir so viel Hoffnung gegeben, das ich mich schon deutlich besser fühle. Aber das es so ein Aufwand ist, endlich mal in Behandlung zu kommen, finde ich traurig. Für Menschen mit Depressionen lässt sich oft einmal nicht mehr der Alltag richtig meistern, wie soll man sich dann dazu aufraffen, bei etlichen Ärzten anzurufen, nur um andauernd abgewiesen zu werden? Ich hoffe, in Zukunft wird dieses ganze System leichter gestaltet und möchte allen, die gerade noch auf der Suche nach einem Platz sind, ermutigen, dranzubleiben! Es wird wieder besser, auch wenn man es sich manchmal gar nicht vorstellen kann.
Als Erfahrene denke ich, es sind quasi alle ein wenig Gaga seit CoVid..alles runterfahren und die Leute zur bashen die Fragen dazu haben, war genau das, was labile Leute komplett durcheinander bringt. Bei solchem Druck sind plötzlich symptomatisch wie bei mittlere Depression ( schlaflos, reizbar, negativ, sich abschottend ). Das "Bleib-Zuhause" ist für mich mit Abstand das Schlimmste. Ich HABE schon Angst vor Menschen und dann wird es mir verboten?.
Wie äußern sich die Phasen denn bei dir? Bin manchmal am überlegen ob ich auch betroffen bin oder nur wie es mir im Vergleich zu anderen geht
@@sebi1114 man kann Tests/Fragebögen machen, die auch Therapeuten nutzen um anhand eines Punktesystems herauszufinden wo man in etwa steht. Meine Freundin hat eine Angststörung und Depressionen, sie kam bei (ich glaube) insgesamt 60 Punkten auf über 40. Also schwere Depressionen. Ich hab den Test aus Neugierde auch gemacht und landete bei etwas über 20 Punkten, was leicht/mittel bedeuten würde (mittel ist eine eindeutige Empfehlung zur Therapie). Ich war überrascht von dem Ergebnis, ich merkte aber schon während des Fragebogens, dass sich depressive Muster abzeichnen bei Situationen wo es mir vorher gar nicht so klar war. Ich hielt das für Teil meines Charakters. Es schadet jedenfalls nicht, sich damit zu beschäftigen. Man achtet ja auch auf seinen Körper + Pflege, das selbe sollte man auch für seine geistige Gesundheit tun!
Hoffentlich geht es Dir bald wieder gut!
@@sebi1114 Wenn Du das Gefühl hast, dass es Dir irgendwie grundliegend nicht so gut geht (also mehr als einfach mal schlechte Laune etc), dann solltest Du Dir Hilfe suchen und Dich evtl. auch auf so eine Liste setzen lassen…
DANKE, dass ihr Euch mit diesem wichtigen Thema befasst! Es ist unfassbat wie sich seit Jahren die Verdsäumnisse auftürmen, obwohl der Bedarf immer mehr steigt.
Wenn du deine Depression verschweigst und nicht therapieren lässt, bekommst du aber eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Machst du eine Therapie und schließt sie erfolgreich ab, dann nicht. Danke…. wem auch immer.
So ist das System. Ich kriege auch keine Berufsunfähigkeitsversicherung, wegen meiner Autismus Diagnose. Ich brauche seit Abschluss der Ausbildung keine Therapie mehr und arbeite jetzt seit 9 Jahren im freien Markt aber egal. Du kriegst einfach keine. Zu hohes Risiko.
@@johnengert5768 und das einzige Fallnetz, das dich noch auffängt, heißt dann Hartz IV
Ich hatte / habe das gleiche Problem, allerdings in Kombination einer chronischen Depression. Schaut mal bei verschiedenen Versicherungsanbietern nach einer erweiterten Unfallversicherung bzw. lasst euch beraten. Das ist zwar nicht das gleiche wie Berufsunfähigkeit, deckt aber immerhin physische Schäden ab.
@@atzimtzum leider oder Grundsicherung und Grundsicherung ist brutal schwer damit zu Leben.
Vor allem braucht man eine BU garantiert, wenn man eine Depression hat. Wenn sie behandeln lässt, ja sogar soweit kommt, dass man wieder gut und frei leben kann, ist die Chance doch wesentlich geringer, die BU in Anspruch nehmen zu müssen.
Super wichtiger Beitrag! Als angehende Psychologin/Psychotherapeutin bin ich fassungslos wie ignorant mit dem Thema umgegangen wird.
Ich habe mich dazu entschlossen den ursprünglichen Kommentar wieder zu löschen. Ich habe nicht bedacht, dass mein Bericht auch dazu führen kann andere Betroffene zu entmutigen. Das war keineswegs meine Intention.
Bitte geht diesen Weg! Das ist Wichtig!
Tja das Kind muss beim Namen genannt werden. Das solche Praktiken in so einen reichen Land druchgeführt werden ist als Steuerzahler sehr beschämend.
Und das schlimmste ist das die meistens so etwas gar nicht nachvollziehen können, weil es ja keine Krankheit ist .
Selbst wenn man mit Leuten aus seinem Umfeld spricht, halten das viele Leute für nicht Relevant.
Die Devise ist jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt !
ich wünsch dir alles Gute und dass du endlich Erfolg hast bei deiner Suche
Danke dir!
Den Weg, den du schon gegangen bist, habe ich noch vor mir. Habe mich bis heute noch nicht getraut, überhaupt einen Termin zu vereinbaren. Und wenn
ich nun solche Erfahrungen lese, stellen sich mir die Nackenhaare hoch. Als ohnehin schon starker Zweifler weiß man da echt nicht, was man dazu sagen
soll...
Ich wünsche dir auf jeden Fall Erfolg.
Ich glaube, das ist der sympathischste Kommentar, den ich je gelesen habe
Ich bin approbierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und habe mehrere Jahre erfolgreich angestellt in einer Praxis gearbeitet. Seit einigen Monaten versuche ich nun, an einen Kassensitz zu kommen, wobei ein halber schon komplett ausreichen würde. Da die meisten Gebiete jedoch laut der Kassenärztlichen Vereinigung "überversorgt", d.h. gesperrt sind, muss mir jemand, der z. B. in Rente geht, einen halben Sitz verkaufen. Ich finde niemanden, der bereit ist, das zu tun, weswegen ich nicht über das kassenärztliche System arbeiten kann, obwohl der Bedarf da ist. Gerade bei Kindern und Jugendlichen. Ich habe alles an Qualifikationen und bin hochmotoviert, aber anstatt neue Sitze auf den Markt gebracht werden, kloppen sich die Kollegen um die, die hier und da aus Altersgründen abgegeben werden. Es ist zum Davonlaufen.
Wahnsinn! Ich habs auf Reddit auch immer wieder angesprochen. Danke das es endlich bekannter wird!
Danke für diesen wichtigen Beitrag
Ein Freund von mir wurde nach nur einem Versuch erfolgreich an einen guten Therapeuten vermittelt, weil er zunächst zu einer anonymen Beratungsstelle gegangen ist, die ihm sehr geholfen haben, sowohl bei der Vermittlung, als auch generell in der Zeit, die es gedauert hat, bis die Therapie gestartet ist.
Vielleicht kann euch das auch helfen. Er war bei der evangelischen Beratungsstelle (Freund ist nicht evangelisch, ist überhaupt nicht erforderlich)
Da ich selber Psychologie studiert habe kann ich nur sagen: Dieses Thema wird auch von Studierenden und Therapeuten schon angesprochen und kritisiert. Gleichzeitig werden Therapieplätze immer weiter abgebaut. Es ist ein Riesenproblem
Danke für das Video.
Das schlimmste ist der Teufelskreis der sich ergibt, wenn man mit Depression und Angststörung 500 verschiedene Therapeuten anrufen muss um 499 Absagen zu bekommen. Mit jeder Absage wird die Angst größer und die Motivation etwas zu ändern geringer.. und jeder anruf kostet unendlich viel Kraft
Kann ich nur bestätigen 🙈😪
Deshalb habe ich es bereits nach ca. 100 versuchen aufgegeben 😥
Das geht mir genauso! Nach einem Tag telefonieren hab ich für den Rest der Woche keine Energie mehr.
Du hast die Chance vergessen, an jemanden zu geraten der keine Ahnung von oder lange veraltete Vorurteile gegenüber deiner Krankheit hat :)
Den richtigen Therapieplatz zu finden ist es trotzdem Wert, so viel Aufwand es auch ist!
same
Alles sehr gut nachvollziehbar. Vielen Dank für den wertvollen Beitrag.
An alle "Mitleidenden":
Ich wünsche dir einen angenehmen Tag und nur das Beste
Ein toller Beitrag zu einem leider viel zu selten angesprochen en Beitrag. Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht, nachdem ich 15 Jahre lang nicht gecheckt habe, was mit mir nicht stimmt und ich mich irgendwann dazu entschlossen hatte eine Therapie zu machen, kam das schlimmste ja erst noch. Knapp 14 Monate durfte ich mich durch diverse Anträge, für mich nicht passende Therapeuten und lange Wartezeiten schlagen.
Am Ende habe ich es dann geschafft einen Platz zu bekommen, aber nicht bei einem gesetzlichen Therapeuten, sondern bei einem privaten, allerdings mit Kostenübernahme durch die Gesetzliche Krankenkasse (was kein leichter Kampf war) jedoch kann ich jedem nur diesen Versuch empfehlen, auch wenn man dabei echt hartnäckig sein muss und die Energie dafür schon lange nicht mehr reicht.
Es ist auch das einzigste, was ich an dem Beitrag schade finde, dass die Möglichkeit der Kostenübernahme nicht angesprochen wurde, aber dennoch, ein echt guter Beitrag.
Stimmt zwar, aber das Risiko ist trotzdem für das Individuum einfach zu groß. Von dem, was die Krankenkassen, grade die privaten da noch anrichten können mal beiseite gelassen
Ganz ehrlich. Wenn es einem ohnehin schon beschissen geht, wie schaffen erkrankte Leute es dann noch, sich durch solch derart anstrengende, bürokratische und überfordernde Prozesse zu schlängeln? Macht einen das nicht noch depressiver und gefährdet man sich somit bei der Suche eines Therapieplatzes nicht fast mehr, als wenn man einfach versucht, selbst Mittel und Wege zu finden? So empfinde ich das zumindest oft, wenn ich die ganzen Probleme lese, höre und sehe, die mit der Suche einhergehen... Ich würde das alles momentan gar nicht packen, das würde mich noch tiefer runterziehen...
@@Nathan_Morgan Ja, ungefähr genauso läuft das auch. Genau dieser Effekt stellt sich ein
@@wghd6782 dann hab ich ja alles richtig gemacht. Einfach weiter leben und auf den tag warten, an dem die sorgen und kreisenden gedanken mal enden. Besser wird sich sowieso nichts zum Guten, wenn machtgierige Narzissten alle Länder der welt regieren 😅
@@Nathan_Morgan ganz ehrlich? Ich schaff's nicht. Stehe nach jahren endlich auf ein paar wartelisten und sitze einfach hier und sehe das leben vorbei rauschen. Von der familie darf ich mir blöde kommentare anhören warum ich nichy einfach was anderes mache wenn ich mit der situation unglücklich bin (problem 'depression' ist allen bekannt) und dass ich auf die art natürlich nirgendwo ankommen werde. Spaß würde ich anders nennen
Bitte bleibt da dran, mega wichtiges Thema!
So ein unfassbar wichtiges Thema! Vielen Dank Jan, dass du diesem Thema eine Plattform gegeben hast!
Danke für die Behandlung dieses wichtigen Themas! 👏👏👏
Ich selbst hatte das Glück sehr schnell einen freien Platz bei meiner Therapeutin zu bekommen, das empfinde ich immer noch wie einen Hauptgewinn im Lotto.
Die Kiste mit den Apps... sorry, aus meiner Sicht einfach unverantwortlich.
Ich hätte nicht geglaubt, dass Herr Spahn mir noch unsympathischer werden könne, aber da habe ich ihn zugegebenermaßen wohl deutlich unterschätzt.
Ich wünsche allen Personen, die mit einer psychischen Erkrankung zu zu kämpfen haben, viel Durchhaltevermögen; gebt die Hoffnung nicht auf 🙂
Apps verstärken nur Isolation und Verlust von Sozialkompetenzen. Die eh' am Boden sind. So eine Sch***.
Ich bin dankbar, dass ich mit Hilfe meines Hausarztes innerhalb von 3Wochen einen Psychotherapeuten gefunden habe, wo auch noch die Chemie stimmte.Das ist nämlich das nächste, wenn man eine Therapie braucht.
Du bist ein Einhorn!
... aber wie die stimmen muss. Und Herr Spahn und CDU wollte die freie Therapeutenwahl abschaffen .....
Es tut auf mehreren Ebenen so unglaublich weh. Danke, für diesen wichtigen Beitrag. Das Stigma, was sowieso schon vorherrscht wird nochmal komplett ad absurdum geführt. "Nicht jeder braucht einen Therapeuten, manchmal reicht auch einfach eine Flasche Bier" Es lässt mich wirklich sprachlos zurück
Jep, mich auch.
Und dabei wird er für solche unqualifizierten Aussagen noch bestens bezahlt.
Danke für diesen Beitrag. Es ist so wichtig, dass dieses Thema immer wieder ins Bewusstsein geholt wird. Bis das mit den Kassenplätzlich endlich mal geregelt wird.
Ich selber bin betroffen. Begonnen hat es schon im Alter von 2-3 Jahren. Aber keiner denkt bei einem Kleinkind an Depressionen, wenn es ständig ausrastet und rumschreit. Kleinkinder/ Kinder die schon an Selbstmord denken und täglich denken, sie seien auf der Welt nicht willkommen? Utopisch! Das Kind ist schlecht erzogen oder nervt einfach nur rum!
In der Schule wurde es durch das Mobbing verstärkt. Aber Depressionen? Ich sollte meine Energie lieber darauf setzen auf andere zu zugehen und mich öffnen. "Bleib wie du bist, aber mach alles anders! Du gibst den Gründe dich so zu behandeln!"
Als ich mir als Teenager endlich eingestanden habe, dass ich Hilfe brauche ging es weiter. Es braucht verdammt viel Mut und Energie für jemand mit Depression nach Hilfe zu fragen. Ich wusste auch nicht wie. Als ich mein Hausarzt angerufen habe hieß es "Oh, ab morgen sind wir im Urlaub... ist es denn was dringendes?" - "Natürlich nicht. Mit mir ist alles ok. Machen sie ihren Urlaub. Ich will sie nicht störren. Lassen sie von mir ihren Urlaub nicht ruinieren. Ich muss das alleine schaffen. Ich habe eh keine Hilfe verdient!" (Nicht ironische Gedanken, die ich in dem Moment hatte). Ich habe mich am Telefon nicht getraut zu sagen was Sache ist. Ich dachte das es ein Zeichen wäre, dass ich keine Hilfe verdient habe.
Jahre später bei der Familienberatungsstelle "Warum brauchen Sie denn hilfe? Sie wiederholen doch nach den Sommerferien, dann sind sie mit den Mobber nicht mehr in einer Klasse und alles ist supi". Nicht mal ein Jahr nach dem Gespräch ging es richtig los. Selbstverletzung... Selbstmordversuche die alle unerkannt blieben... Durch das Mobbing musste ich nichts mehr aushalten. Ich habe Jahre lang nur gelernt, dass Leute gegen mich sind. Mit der Ruhe kam ich nicht klar.
Wieder einige Jahre später ging ich noch mal zu einem Therapeuten in der gleichen Familienberatungsstelle. Ich habe ihm erzählt, dass ich glaube ich sei krank und ich habe gestern vesucht mich umzubringen. Darauf meinte er, nach ca 15 Minuten Gespräch: "Och, ich glaube nicht, dass sie Psychisch Krank sind!" trotzdem habe ich gefragt, ob er Kontaktdaten einer richtigen PhsychologIn hätte. Er hat rumgedruckst und meinte dann "Ja, eine Visitenkarte habe ich im Büro. Die ist aber seeeehr beschäftigt. Ich glaube nicht dass die Sie nehmen wird". Ratet mal wer nie bei der Frau angerufen hat?
Irgendwann habe ich mich dann selber geheilt. Der ganze Prozess fing ca mit 15 Jahren an mit der Entstehung eines Lebenstraumes (und daraus resultierenden Packt mit mir selber, dass ich mich nach der Erfüllung immer noch umbringen kann) und mit 19 hatte ich mich soweit im Griff, dass ich micht nicht mehr selbstverletzt habe. Ich dachte "Jo, jetzt bin ich gesund".
10 Jahre lang hatte ich Ruhe. Dachte ich. Was ich nicht wusste: Sogenannte "Depressive Grundgedanken" waren mir sehr vertraut. Nicht als Begriff. Eher als "Jetzt haste es wieder nicht geschafft etwas zu erledigen - was für eine Versagerin!" "Du hast Das und Das nicht gewusst. Wie dumm bist du eigentlich? Jetzt haste Probleme gemacht, die andere trifft. Du hast deren Tag versaut. Das sowas überhaupt noch lebt... unglaublich!" "Du stößt dich wieder an der gleichen Stelle? Siehste ein wie dumm du bist? Du hast das verdient!" usw....
Und dann kam das Jahr 2021. Bei meinem damaligen Partner sind seine Depressionen ausgebrochen. Es gab Wahrnhinweise, die weder er noch ich selbst gecheckt haben. Es kam deswegen für alle sehr plötzlich. Ich saß neben ihm auf dem Sofa und konnte Ihm beim Verfall zusehen. Das Wortwörtlich. Es war die Hölle. Er hat sich paar mal geritzt. Nicht um sich besser zu fühlen, sondern damit er verhätschelt wird. Sogar während ich im Raum saß und den Rücken zu ihm gedreht hatte. Er kannte meine Story. Es hat mich arg getriggert. Alles. Man sieht wie der Partner nur noch an die Wand starrt und nicht mehr reagiert. Er verletzt sich. Er redet das erste mal von Trennung. Er redet davon dass er auf dem Heimweg das Auto gegen ein Baum fahren möchte, damit er nicht mehr zur Arbeit muss. Das alles wirklich von einem auf dem nächsten Tag. Wir haben dann versucht ihn in einer Klinik unter zu bringen. Nur durch Kontakte bekam er innerhalb von 3 Tagen einen Platz. Davor wurden wir nur vertröstet. "In 1 1/2 Monaten haben wir ein Beratungstermin frei" oder "Ja kommen sie morgen mal vorbei. Wir schauen uns das an und gucken dann, wie es weiter geht und ob wir Ihnen überhaupt ein Platz auf der Warteliste geben können". Alles Antworten von Kliniken.
Ich stand immer zu ihm. Aber mein Ex-Partner fand es nicht lustig das ich mich mit den Worten "Ich verstehe dich. Ich bin für dich da und akseptiere alles. Aber bitte Akseptiere dafür auch, dass mich diese Situation neben der baldigen beendigung meiner Masterarbeit einfach stresst und ich nicht immer richtig reagieren kann! Du musst nichts tun. Nur akseptieren, dass ich Gefühle besitze." in den Vordergund drängen wollte - Trennung - Während ich im Ausland meine gekündigte Wohnung räumte. Wohnte seit einem Jahr sowieso nur noch bei ihm. Wohnungslos, Singel und der Prof verkündigte noch dazu, dass ich meine Arbeit noch mal komplett neu schreiben muss - alles innerhalb von 3 Tagen. Ich war bedient. Habe weiter 3 Monate um die Beziehung gekämpft und nicht gemerkt, dass meine ganzen Gedanken nur noch um meinen Ex-Partner gingen, dem es nur darum ging Aufmerksamkeit und Anerkennung zu bekommen und selbst an guten Tagen meinte, dass was er tut ist richtig und das was ich tuhe ist mein privates Problem. Es ging nur noch um die Frage: "Wie kann ich ihn retten? Wie kann ich unsere Beziehung retten?".
Ende des Liedes: Nach 5 Monaten Dauerbeschallung habe ich wieder mit dem Ritzen begonnen. Da war mir klar: ich brauche Hilfe. Schnell Hilfe. Diesmal wirklich! Ich musste auf mein Tagesklinikplatz 3 Monate warten. Es war die Hölle. Aber die Klinik hat mir dann unheimlich gut gehofen. Gleichzeitig fing die Therapeuten Suche an: "Tut mir leid. Es gibt eine Wartezeit von 12+ Monate" - "Wir haben eine Wartezeit von 12+ Monate und alle Warteplätze sind schon belegt. Rufen Sie bitte jemanden anderes an". Ich dachte immer, wenn man aus einer Klinik kommt, bekommt man durch den Akutfall schneller einen Platz - Nope. Ich hatte riesiges Glück und habe eine gefunden, die mich Nahtlos übernommen hat und die glücklicherweise auch für mich passt. Ich habe mitlerweille meine zweite Erkrankung gut überstanden.
Aber ich bin auch der Meinung, dass ich mit einer Therapie in der Kindheit so viel Leid nicht hätte ertragen müssen und ich im Erwachsenenalter nicht so schnell Rückfällig geworden wäre. Therapie ist doch keine Kur. Es geht hier um Menschenleben. Es Bedarf mehr Aufklärung und mehr Behandlungsplätze und zwar schnell. Und mit schnell meine ich nicht das Behörden-Schnell.
Ich bin nur noch am Leben, nicht weil ich nach 29 Jahren endlich einen Therapieplatz bekommen habe, sondern weil ich verdammt viel Geduld und Ausdauer habe. Ohne diese beiden Eigenschaften wäre ich nicht mehr.
Wollt dir nur mal sagen das ich sehr stolz auf dich bin und du unglaublich stark bist! Ich wünsche dir das aller beste 🙏🏼☺️
Danke fürs Teilen deiner Geschichte. Ich bin mir sicher, dass du damit sehr vielen Menschen Mut machen wirst!💕
Hi ich bin seit vielen Jahren psychisch krank und leide unter einer Angststörung. Wollte dir nur sagen das mich deine Geschichte sehr berührt hat und mir ins Gedächtnis gerufen hat das ich nicht der einzige mit psychischen Problemen bin und das es Menschen gibt denen es noch viel schlimmer geht als mir. Von einem psychisch Kranken zum anderen wünsche ich dir viel Kraft und Mut ! Schönen Tag noch.
Ich glaube es sollte einfach eingeführt werden, dass die Vorstände von dem Versicherungen und dem Bund keine privaten Versicherungen haben dürfen sondern den Standard Vertrag ihrer Versicherung nehmen müssen. Dann würde es sowas wahrscheinlich auch nicht geben. Die sind doch hundert pro alle privat versichert
Ich fände es schön, wenn wir statt über 100 gesetzliche Krankenkassen, mit jeweils Vorstand, Personalabteilung, Marketing etc.... halt einfach nur eine haben.
@@FloydDiamond ob ein Monopol da so gut ist und ob Konkurrenz uns da nicht hilft bin ich mir nicht sicher. Aber ganz so viele wie wir haben brauchen wir eigentlich auch nicht 3-5 müssten reichen
@@manueljoshua175 also wenn du da mit dem Markt kommst....das wäre dann ein Ogliopol. Auch nicht viel gesünder.
Aber ehrlich gesagt sollte man einfach Mal die zwei Klassen Medizin beenden.
@@manueljoshua175 gesetzliche KV machen mehr oder weniger alle das gleiche. Was soll das für ein Markt sein?
@@FloydDiamond Das Problem an deiner Idee ist, dass du vorschlägst ein Problem, das der Markt geschaffen hat, über ein Eingreifen in die Marktanteile zu lösen, ohne in Frage zu stellen welchen Anreizen der Markt folgt. Ein Monopol oder Oligopol in den selben Händen von einigen wenigen Leuten, die dazu verwendet werden um Profit zu generieren, kann und wird das Problem nicht lösen, sondern eher noch verschlimmern.
Es wäre sinnvoller darüber nachzudenken, statt Profit andere Indikatoren als Markttreiber zu verwenden. Gesundheit lässt sich nunmal nicht am Geld messen, daher ist ein zweigleisiges System, das ein gesamt gesellschaftlichen Ansatz untergräbt nunmal kontraproduktiv und sollte abgeschafft werden.
Wenn wir alle nur ein System finanzieren, könnten wir einen Markt aufbauen, dessen Anteile nicht durch Kapital bestimmt werden, sondern demokratisch, gemessen an der Qualität der Behandlungen und der Quantität geholfener Menschen, die sich frei zwischen den am Markt der Gesundheit teilnehmenden KVs entscheiden können. Somit induziert man Konkurrenz zwischen den KV und eine gesundere Beziehung zwischen Patient und KV.
In meiner Ausbildnung bei einer Krankenkasse habe ich teilweise Aussagen meiner Kollegen gelesen wo mir wirklich alles hochgekommen ist "hört sich für mich nicht depressiv an" war z.b eine davon. Kann das also nur bestätigen. Meine eigene Depression wurde dadurch auch nicht besser, die Ausbildung habe ich dann abgebrochen.
Wow danke für den Beitrag. Ich hab vorher immer der Erzählung geglaubt dass es zu weniger Psychotherapeutinnen gibt aber der Beitrag hat gezeigt wie es wirklich ist. Danke das ist gute Aufklärungsarbeit.
Kleiner Kommentar damit das in die Trends kommt.
Danke für den Beitrag! Es braucht wirklich eine Veränderung! Super recherchiert!
Soo wichtig, dass das angesprochen wird!!
Ich finde Jan wirklich witzig und es war mega schräg, dass ich zwischendurch immer lachen musste, obwohl ich während fast dem ganzen Beitrag heulen musste wie ein Schlosshund.
Vielen herzlichen Dank, dass ihr diese Misere ins Licht der Öffentlichkeit bringt 👍👍
Vielen Dank für dieses Thema Jan! Ich würde mir sehr wünschen, dass sich an der momentanen Situation in Deutschland etwas ändert und in Zukunft jeder zeitnah einen Therapieplatz erhält, der ihn benötigt.
Macht weiter mit der Show, freue mich immer sehr über die Beiträge :)
Kann mich nur anschließen. vielen dank! ich liebe jede einzelne show aber endlich fühle ich mich wirklich betroffen
So...würdest du dir wünschen? Und was meinst du, wen der Verantwortlichen das interessiert?? Übrigens: "Ewiger Weltfrieden" wäre auch zu wünschen, oder?
@@lincolnsixecho51 ganz großes Teenis, Weltfrieden und nen T
herapieplatz auf eine stufe zu stellen. richtiger Held
@@freigeistrichkid8032 Ich wollte Dir nur mal klar machen, dass die Hoffnung auf Besserung nix bringt, wenn keine Aktion folgt. Das ist wohlfeil! Ausserdem ist die Hoffnung auf nen Therapieplatz momentan für viele Leute ähnlich abstrakt aber mindestens genau so wichtig, wie die auf Weltfrieden. Aber das hast du irgendwie nicht erkannt, wie es scheint! Es ist elend und leider so typisch "deutsch", dass in den Kommentaren die Typen mit den "betroffenen Gesichtern" Legion sind. Aber dann gehn wir alle wieder brav zur Tagesordnung über, nicht wahr? Über den Minister schimpfen - und dann: Kaffee trinken und aufs Klo gehen!! - Ich finde: Dann lieber nix sagen und die Zeit zum tippen sinnvoller verbringen!
@@lincolnsixecho51 Sag mal ehrlich: Was denkst du, bringt denn das, was du hier schreibst? Und dann an alle anderen: Natürlich bringt so eine Sendung was. Auch wenn niemand im Publikum damit rechnen, dass jetzt alles plötzlich gut wird - wenn ein Thema eine größere Öffentlichkeit findet, hat es eine größere Chance auf Verbesserung. Dafür gibt es Unmengen von Beispielen. Die Ehe für alle. Das Verhindern von TTIP et al. Untersuchungen zu Cum-Ex und nachfolgenden strengeren Regeln. Mehr Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Mindestlohn. Abschaffung von Studiengebühren. Abschaffung von Praxisgebühr....Dadurch, dass Themen größere Wellen schlagen als erwartet, kann politisch etwas bewegt werden. Also danke, Jan. Es ist eben nicht Sekt oder Selters: Sofort alles perfekt oder nie kann sich je was bewegen.
Können wir uns nen Moment nehmen und darüber reden, dass depressive Personen oft nicht mal die Kraft haben aufzustehen und deshalb nicht von ihnen erwartet werden kann alleine in Karlsruhe zu klagen
Das war auch das einzige, was mich an dieser Sendung "gestört" hat. Normalerweise hat Böhmi meist noch einen joke am Ende, der dann doch irgendwie ernst gemeint und wahrnehmbar ist. Wie letztens bei der Facebookenteignung.
Aber psychisch erkrankten vorzuschlagen vor Gericht zu ziehen, war dies mal ein eher ausbaufähiger Rat.
Es muss ja nicht unbedingt eine betroffene Person klagen... Und es könnten vielleicht auch die Fälle klagen, die "nur" leicht betroffen sind. Es reicht, wenn einige Dutzend durchkommen und Aufmerksamkeit auf das Thema ziehen. Wir müssen das endlich in Bewegung bringen.
@@peterzwegert9252 Stimmte dir zu, aber es könnten bestimmt auch z.B. Eltern oder andere schutzbeauftragte/vormundschaftshabende Personen oder Institutionen klagen.
Es ist aber schon Jahre bekannt, dass es zu wenig Zulassungen gibt. Übrigens nur die Spitze der Probleme in der Behandlung von psychischen Krankheiten. Also sollte eine erfolgreiche Klage wohl auch nichts bringen.
Vllt sollte man sich gute Freunde suchen und Mal in seine sozialer Fähigkeiten investieren. Anstatt materialistisch leben maximieren und Ann an Depressionen leiden. Ich würde ein Gang zur Kirche Empfehlen, Jesus hatte auch nichts gehabt und was glücklich. Man muss erst lernen das Unzufriedenheit und Mangelgefühl menschlich ist. Sonst würden wir noch auf Bäumen leben. Wer lern wenig haben zu wollen, hat sich selber erkannt. Ihr solltet alle Mal zwei Jahre ins Kloster und erstmal lernen was überhaupt leben heißt
Es ist schwer genug bei solchen Problemen sich Hilfe zu suchen ... denn bereits das ist eine Überwindung. Allerdings Wartezeiten und bürokratische Hürden machen das ganze noch schwerer. Und man ist noch weniger gewillt sich helfen zu lassen. Ich bin selbst in solch einer Situation aber die Abschreckung ist zu enorm.
Das gesamte Gesundheitssystem muss eigentlich modernisiert und besser bezahlt werden. Denn es geht nicht darum das Krankenkassen Milliarden auf Halde haben sondern das Menschen geholfen wird.
Wie jetzt, das Gesundheitssystem sollte Menschen helfen? Bist du etwa Kommunist? Denk doch mal an die armen Aktionäre der Krankenkassen, du Egoist! ;)
Soweit kommt es noch, das die feinen Leute, die sich das Geld hart auf den Rücken kranker Menschen ergaunern auch noch soetwas wie ein Gewissen entwickeln müssten, würde ja bedeuten, das sie ihre Posten räumen müssten, was sollen die dann machen? In die Politik gehen?
@@skjelm6363 Da würden die sich doch sofort wie Zuhause fühlen ;)
Am Ende sitzt man daheim und hinterfragt sich ... Wie würde es diesen Personen mit der Verantwortung ergehen und dann fällt dir auf die können es nicht Nachvollziehen. Denn die Damen und Herren sind nicht in der Lage noch können sie es nachvollziehen.
@@MrDCClassic Die meisten Menschen mit Macht sind Narzisten oder Psycho-/Soziopathen. Die haben keine Empathie. Das ist leider die traurige Wahrheit.
Und der Durchschnittsmensch fällt drauf rein und lässt sich von diesen Unmenschen manipulieren. Da braucht es keine Verschwörungen oder geheime Komplotte um die Menschen aufs Kreuz zu legen. Es reichen empathielose aber charismatische Egozentriker und eine Bevölkerung, die diese nicht als solche erkennt, weil der menschliche Durchschnitts-IQ leider irgendwo in der Nähe von schimmeligem Brot liegt.
Ganz viel Kraft an alle die sich durch dieses Video besonders angesprochen fühlen ❤️♥️♥️
Tipp an alle, die es vielleicht noch nicht wissen: Direkt an die Krankenkasse wenden und sagen, dass sie einem einen Therapieplatz besorgen sollen. Kommt immer auch auf die Kasse an und die Person, die man an dem Tag erwischt - aber es kann auch sehr gut klappen. Dann muss man sich zum Beispiel nicht mitten in einer sehr belasteten Phase auch noch um sowas kümmern und etliche Absagen erleben.
Unheimlich wichtiges Thema und gut dass es mal angesprochen wurde.
Eine Info an Wartende: Man kann sich auch einen "nicht kassenärztlich zugelassenen" Thera suchen und die Kasse übernimmt die Kosten trotzdem.
Alles was man dafür machen muss ist viel telefonieren und eine Liste mit Wartezeiten anfertigen. Damit kann man dann zusammen mit dem Wunsch-Therapeut einen Antrag bei der Kasse stellen, der idR durchgewunken wird.
Das ist das Problem. Man muss selber aktiv werden. Das ist einfach sehr schwierig, wenn man keine Antrieb findet.
Welcher schwer depressive soll dafür die Kraft haben?
@@Torty007 Ja, ich verstehe was Du meinst, aber bei allem nötigen Respekt es wird den psychisch Kranken niemand dauerhaft den Arsch hinterher tragen und solange den Kopf streicheln, bis alles wieder gut ist. Psychotherapie bedeutet IMMER selbst aktiv werden/sein. Und nur so nebenbei, ich spreche da aus eigener Erfahrung und weiß mehr als genug wie schwer das sein kann.
@@AliaslsailA Mein obiger Kommentar sollte eine Hilfestellung sein, um Wege aufzuzeigen und zu unterstützen. Einfach nur weil es im Beitrag von Jan nicht erwähnt wurde.
Wenn jemand so hart Depressiv ist, dass er das nicht auf die Reihe bekommt, schafft er es auch nicht Termine bei einem "normal freien" Thera wahrzunehmen. Es gibt immer solche und solche, aber immer nur jammern und sich beklagen verändert nix. Den Arsch hoch kriegen und selber aktiv werden, ist die einzige Lösung um aus Depris oder Angst / Panikzuständen wieder heraus zu kommen.
Leider weiß ich nur zu gut wovon ich da spreche, und ja ich weiß auch wie schwer das alles ist. Ändert aber nix and den Tatsachen.
Einfach mal danke das ihr dieses wichtige Thema ansprecht! Bin selbst auf der Suche nach einem Therapieplatz aber hab's inzwischen aufgegeben. Wenn man sich allein dieses Problem ansieht und Wir damit umgegangen wird, wundert es mich eher das nicht noch viel mehr Leute depressiv werden.
Und kleiner "fun"-fact am Rande bei Kindern und Jugendliche ist suizid sogar eine der Haupttodesursachen überhaupt
klar ist das so weil junge menschen in der regel körperlich gesund sind XD immer n bissel im verhältnis sehen das problem. platz eins dürfte unfall oder irgend ne weirde krankheit sein
DANKE, dass ihr eure Reichweite für sowas wichtiges nutzt ♥ Gerne auch mal ein Magazin über unser Bildungssystem an Schulen/Unis. Das gehört auch mal auseinerandergelegt 💪🏻
Oh ja!
es ist vor allem sooo dumm, wenn man mal - abgesehen vom unnötigen teils schlimmen menschlichen leid - die folgekosten unbehandelter psychischer Erkrankungen mit in die Rechnung nimmt 🤦
Die Behandlung würde weniger kosten als die ganzen Arbeitsaufälle und Frührenten allein wegen psychischer Krankheiten, die schlecht für die Wirtschaft sind. Das sind sehr viele. Die meisten Frührenten, Arbeitsunfähigkeiten gehen aufs Konto psychischer Krankheiten. Aber das will man ja nicht sehen. Gesunde Menschen gesunde Gesellschaft. Aber wir leben im Kapitalismus, wo der Mensch n scheiß Wert ist. Mal abgesehen davon gehen unbehandelte Krankheiten nicht einfach so weg sondern chronifizieren sich und werden epigenetisch an nächste Generationen vererbt. Das ist ein systemisches Problem. Transgenerationale Traumaweitergabe.
Mein Bruder ist Mediziner, hat eine Psychotherapiepraxis mit Kassensitz. Er könnte zeitlich mehr Kassenpatienten behandeln, aber er darf es nicht bzw. er erhält dafür keine zusätzliche Bezahlung bzw. ihm wurde eine Abrechnungsprüfung angedroht.
Als mein Vater noch praktiziert hat (Allgemeinmediziner) hatte er häufig schon in der Quartalsmitte diese Schwelle erreicht. Da er die Leute ja nicht einfach heimschicken konnte, hat er sie dann trotzdem behandelt. Dieses Problem haben Privatpraxen nicht. Das ist quasi Cherrypicking auf einem ethisch sehr fragwürdigen Niveau. Wäre auch mal einen Beitrag wert, wieso dieses Geschäftsmodell im Gesundheitssystem zulässig ist. Da kann man gleich noch hinterfragen wieso überhaupt diese Aufsplittung in private und gesetzliche Krankenkassen notwendig ist.
Du meinst also, dein Bruder hilft, solange seine Hilfe auch bezahlt wird. ok 👍🏻
@@CyberHo4X Soll er umsonst arbeiten?
@@grace_josipovic Wäre das abwegig jeden Tag etwas länger zu arbeiten für Menschen die Hilfe brauchen? Ich glaube kaum
@@CyberHo4X Kennst du dich mit dem Kassenärztlichen System aus? Das ist ein Beruf und kein Ehrenamt. Auch wenn man hin und wieder etwas "pro bono" macht, so geht das gewiss nicht auf Dauer und bestimmt nicht jeden Tag.
Danke Böhmi, ihr sprecht mir aus der Seele!!! Tut gut, dass das Thema angesprochen und aufgedröselt wird
Bin Psychotherapeut in Ausbildung: Masterstudium in Psychologie absolviert. NC war < 1,4. Jetzt die Ausbildung: 4 Tage arbeiten in der Klinik und 2 Tage Wochenendseminar. Ausbildungskosten 300€. Gehalt 1200€ netto...
Ich bin klinischer Psychologe, bei einem der im Video genannten App-Anbieter tätig und würde das Bild gerne etwas vervollständigen (ohne das System verteidigen zu wollen).
Diese Apps sind keine Life-Style-Wohlfühl-Kurse, sondern durch das Bundesamt für Arzneimittel ähnlich stark reguliert wie andere medizinische Produkte (das heißt Wirksamkeitsstudien, Beachten von Datenschutzrichtlinien, etc.). Trotzdem würde ich mir wünschen, dass es meine Firma nicht gäbe - ganz einfach, weil genügend Therapieplätze da wären. Leider hat die Unterversorgung in Deutschland aber überhaupt erst dazu geführt, dass es solche Angebote gibt. Ich kann jetzt nur für meinen Arbeitgeber sprechen, aber hier sind viele Leute aus Überzeugung dabei, um psychisch erkrankten Menschen in diesem System wenigstens ein bisschen Hilfe bieten zu können. Oft werden die Angebote deshalb auch von Psycholog:innen begleitet, es sitzen also echte Menschen als Ansprechpartner dahinter. Manchmal ist das dann der letzte Strohhalm, an den sich Betroffene klammern - und das finde ich selbst auch furchtbar.
Es ist klar, dass Apps nie eine "echte" Psychotherapie ersetzen werden (und dieser Anspruch wird in der Regel auch nicht erhoben) und ich würde jeder Person, die an einer psychischen Erkrankung leidet und die Wahl hat (was leider in den allerseltensten Fällen so ist), IMMER eine Therapie ans Herz legen.
Was mich als Mensch, der jeden Tag mit diesen Themen konfrontiert ist, am meisten aufregt, ist, dass das Problem so einfach zu lösen wäre. Der gemeinsame Bundesausschuss müsste einfach nur mehr Kassensitze schaffen - aber das würde ja Geld kosten.
Das System ist einfach dermaßen pervers und ein Armutszeugnis für Deutschland.
Man muss sich halt immer fragen, wer profitiert davon? Produktivität steigern durch ein digitales Interface und Kosten, wie z.B. Personalkosten, senken. Das ist keine Lösung. Und es ist auch kein Problem das mal so zufällig auftritt, weil wir gerade eine Krise durchmachen oder schlechte Entscheidungen getroffen wurden. So funktioniert Kapitalismus, auch in einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft. Die Komodifizierung von Psychotherapien ist kein ungewolltes Nebenprodukt, sondern das Ziel. Die Machtzentren dieser Gremien aufbrechen und das Ganze demokratisieren. Wenn man hier nicht politisch den Fuß in die Tür bekommt, dann können wir ewig auf eine Lösung dieses systemischen Problems warten, eine Lösung die wir uns tagtäglich verdienen.
das system ist nicht nur pervers sondern kriminell. Wer durch das Verschreiben von Apps wegen einem Mangel an Therapieplätzen, welchen er selbst zu verschulden hat, dazuverdient, ist in meinen Augen ein Verbrecher.
@@arminb3939 was hat das mit kapitalismus zu tun? Schau mal 20, 30 Jahre in die Vergangenheit: die medizinische Versorgung war flächendeckend sehr reich aufgestellt. Ärztemangel, egal welcher Art, ein Fremdwort. Es ging diesem Land gut.
Wer psychische Probleme hatte, hatte die Möglichkeit eine Therapie zu bekommen, eine Kur bzw Auszeit zu nehmen - das war sogar gang und gäbe wenn ich Bekannte oder Verwandte erzählen höre. Das Geld war da, weil wir ein reiches Land waren.
Es ging erst bergab, nachdem Themen wie Effizienz oder Reduktion auf den Tisch kamen, da immer weniger Menschen in die Krankenkasse einzahlten und immer mehr Ansprüche stellten. Wären wir wieder ein reiches Land, wäre auch ausreichend Ressourcen für Psychotherapie vorhanden
Du machst es dir sehr einfach. Das Problem ist dass diese Apps das Feigenblatt sind um mehr Kassenssitze zu vermeiden. Deine Firma bekommt Förderungen und Gelder die für Therapien verwendet könnten und stattdessen sorgt die App an der du mitwirkst dafür, dass genau das nicht passieren wird. Du bist also Teil des Problems. Danke.
Danke für Deinen Einblick in diese Details. Ich hoffe weiterhin Dinge ändern sich sehr gravierend und es werden ausreichend Therapieplätze geschaffen. Und insgesamt, dass es immer weniger Bedingungen in der Gesellschaft, die Menschen isolieren und unter Stress setzen und die Psyche zusätzlich belasten, gibt.
Endlich!!!!! Ein enorm wichtiges Thema und endlich kümmert sich jemand um etwas mehr Medienpräsenz! Danke Jan und Team, wirklich ein großes danke an der Stelle.
Gruselige Wahrheiten...Vielen Dank für das Thema
Einfach danke dafür, dass ihr euren Job zu gut macht. Danke.
Fun fact: Die Chancen darauf, verbeamtet zu werden, sinken, wenn du eine Psychotherapie gebraucht hast und es in deiner Krankenakte steht.
Könnte kotzen.
Aber nur minimal. Man kann zur Not gerichtlich dagegen vorgehen, und der Dienstherr muss beweisen, dass die Krankheit auch in Zukunft 100%ig wieder auftreten wird und zur Dienstunfähigkeit führen wird, was praktisch unmöglich ist
Das war vielleicht früher korrekt, aber heute nicht.
darum niemals das erzählen und im Lebenslauf aufführen. Man wird immer noch viel zu häufig stigmatisiert. Der Klinikaufenthalt, Therapie, ADHS wissen nur die wenigsten im Umfeld. Und seit der neue Arbeitgeber es weiss weil er mich mal Gefragt hat und ich es ihm erlich erzählt habe gehts Bergab im Job. Du bekommst nur noch einfache Aufgaben, wirst nicht mehr ernstgenommen etc. Fazit es wird beim nächsten Arbeitgeber nicht mehr thematisiert und notfalls auch gelogen. Ist mir scheissegal.
beamten sind eh der letzte schmutz
Das ist mittlerweile nur noch bedingt richtig. Das kommt stark auf die Diagnose an und wenn es nichts Chronisches ist, dann sind die Chancen, verbeamtet zu werden, mittlerweile gar nicht schlecht.
Danke, wieder ein so wichtiges thema bei dem ich mich frage: was ist so schwer daran etwas zu verändern außer dass es auf dem papier viel geld kostet. Unterm strich spart man so viel arbeitsausfall und extrakosten; und vom menschlichen leid was man spart gar nicht zu reden! Da fehlt einfach der wille und der mut in der politik.
Da fehlt das Gewissen und das entgegen der Gier.
Das passiert, wenn man alte CDU-Männer solche Dinge entscheiden lässt.
Der menschliche Verschleiß (und genauso die Zerstörung natürlicher Ressourcen) werden im Kapitalismus als externalitäten angesehen die nicht weiter berücksichtigt werden müssen. Man geht einfach davon aus, dass es sich dabei um Grunde um unlimitierte Ressourcen handelt im großen und ganzen.
Ich kann nicht sagen, wie froh ich bin, dass dieses Thema ENDLICH mal angesprochen wird. Ich denke an jede*n, der jemanden an psychische Erkrankungen verloren hat.
danke dass das mal wer anspricht. Ich habe in der Schule einen Vortrag darüber gehalten und finde es sehr wichtig dass dieses Thema an die Menschen kommt, sodass etwas getan wird
LG und großes danke :)
Ich bin am Anfang der Pandemie in stationäre Behandlung gekommen, weil ich einfach komplett am Ende war. Glücklicherweise musste ich nach der Psychiatrie nicht lange auf einen ambulanten Therapieplatz warten, aber holy fuck, kein Plan, was ich gemacht hätte, wenn ich lange hätte warten müssen. Super unverantwortlich, Menschen mit schweren psychischen Problemen so lange warten zu lassen. Geht gar nicht
Danke für diesen Beitrag! Und auch schön, dass ihr klar gemacht habt, dass es nicht an einem Mangel an oder gar Unwillen von PsychotherapeutInnen liegt KassenpatientInnen zu behandeln. Ich habe oft das Gefühl das wird in der Gesellschaft so wahrgenommen.
(Gesendet von einer Psychotherapeutin auf der verzweifelten Suche nach einem Kassenplatz!)
Ich bin auch approbierte Psychotherapeutin (KJP) und seit Monaten auf der Suche. Es ist entmutigend und frustrierend, wenn man eigentlich nur vernünftig arbeiten will.
Auch noch interessant ist die Änderung des Psychologiestudiums in den polyvalenten Zug. Soll prinzipiell eine Ausbildung zum Psychotherapeuten erleichtern (so Spahns Argument) und die Ausbildungskosten senken, führt momentan zu einem schönen Chaos von Übergangsregelungen zwischen neuem und altem Zug. Und vorallem Teilzeitstudierende bangen darum ihren angestrebten Berufswunsch Psychotherapeut noch im zeitlichen Rahmen der übergangsregelung fertig zu bekommen.
Es ist nicht so einfach sich da durchzuwursteln.
Eine weitere Sorge die ich (und auch viele Verbände haben) über diese Aufteilung ist die weitere Aufsplittung zwischen Forschung und Praxis. Wenn angehende Therapeut*innen vielleicht nur noch am Rande Forschungsmethodik lernen und sich schon viel zu früh von der Forschung abwenden, wie kann dann sichergestellt werden, dass nur empirisch verifizierte Methodiken mit hoher effektivität eingesetzt werden? Wie sollen Therapeut*innen sich weiterbilden, wenn sie nicht gelernt haben, wie man sich durch die Masse an Forschung durcharbeitet und Experimente genau bewerten kann? Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Skills, die im "normalem" Psychologie Studium 5 Jahre mindestens brauchen um gelehrt zu werden, jetzt noch nebenbei in einen Praxisorientierten Studiengang integriert werden
@@L0RDB4C0N absolut
Absolut richtig
Auch ist weiterhin die Frage der Finanzierung der postgradualen Ausbildung ungeklärt. Ob mit
"alter" Ausbildungsverordnung oder der "neuen" Weiterbildungsverordnung. Der Teilnehmer bezahlt aus eigener Tasche die Kosten (ca. 25000 Euro) zusätzlich zum zeitlichen Aufwand (Wochenenden, Teilzeitstellen, usw.). Dann hat man aber eben noch keinen Kassensitz gekauft! Ob sich diese Investition lohnt?
Zudem macht es die Reform seit WS 2020 unmöglich sich per Psychologiestudium im Ausland für eine deutsche Therapieausbildung zu qualifizieren.
Lasst uns auf die Straße gehen und für bessere Bedingungen demonstrieren! Für mehr Solidarität und eine Hürdenlosere Bürokratie, wenn Menschen Hilfe brauchen. Keiner soll mehr mit seinen Inneren Abgründen allein gelassen werden. Seid empathisch und geht auf Menschen zu, redet miteinander. Lasst uns nie mehr wegschauen und den Menschen die Hilfe brauchen zeigen, dass sie nicht alleine sind.
In meinen Augen ist die Zeit seit Jahren mehr als Überreif für eine notwendige Veränderung. Also bildet Gruppen und demonstriert!
Die Depressiven/anderweitig Erkrankten, die froh sind, wenn sie aus dem Bett kommen und den Alltag schaffen, sollen demonstrieren?
Die wissen bei den KK schon, warum sie das aussitzen können. Ihr "Klientel" hat keine Kraft, was dagegen zu unternehmen.
@@DeadGirlsPoem toll wer sich aufraffen kann und wer "keine Probleme" hat, sollte sich solidarisieren und für die mit Einstehen die es derzeit nicht können.
Was hinzu kommt, nicht jeder Therapeut/ jede Therapeutin passt. Es sollte harmonieren damit man auch eine Vertrauensbasis aufbauen kann. Manchmal reicht es nicht, den nächst besten zu nehmen. (Natürlich kann man auch Glück haben und es passt nach dem Erstgespräch)
Genau. Ich bin unglücklich in meiner Therapie, hab aber Angst, mir eine neue zu suchen, da ich allgemein hoffnungslos bin, eine richtige zu finden. Die Therapeutin müsste einen Therapieplatz frei haben und zu mir passen, das ist doch ziemlich utopisch :/
Ich bin bei einer Therapeutin bei der es irgendwie nicht so super passt, aber ich habe keine Alternativen und kann mich nicht beschweren. Ich habe zu mindestens einen Platz
Das stimmt.
Yep, hab 2020 in einer schweren Zeit versucht einen Therapieplatz zu bekommen. War unmöglich. Naja manchmal muss mans wohl alleine schaffen ;)
Auf ernstem Level: Depressiv einen Therapieplatz zu suchen ist schwer genug. Absagen machens nochmal viel schwerer und dann gibt man schnell auf.
Wichtiger Beitrag, danke!
Ich wusste nicht, dass das das Problem ist, aber der Missstand fällt extrem und dauernd auf.
Bestes Format! Danke für die wertvollen Beiträge.
Danke für die Aufklärung. 13:38 - ich hoffe ihr bringt da wirklich was ins Rollen, wäre dringend nötig!
Als ich mit meiner angststörung (hauptsächlich Paranoia thema Herzinfarkt und krebs.. ) telefonisch Hilfe gesucht hab und die Wartezeit gehört habe antwortete ich "bis dahin bin ich tot" habe mich selber da raus gezerrt mittlerweile... Aber habe echt Mitleid mit allen die sich akut so fühlen wie ich damals und einfach keine Hilfe bekommen...
Lustig, dass ich ausgerechnet heute nach 5 Monaten einen Therapieplatz bekommen habe.
Glückwunsch&alles gute dir! :)
@@__BeN_ Danke.
Dann gute Besserung und viel Erfolg! 👍
Viel Erfolg auch meinerseits 🍀
Und in der Therapie fängt die Arbeit erst richtig an.
Der Platz heißt ja nicht, dass es dir sofort besser wird
Warum ändert sich nichts… toller Beitrag zu einem wichtigen Thema! Danke Jan👍🏻
Siehe Böhmis Beitrag: Weil die Krankenkassen die Ausgaben kontrollieren und so eine Menge Geld sparen. Geld ist wichtiger als die Gesundheit der Menschen. Wie in vielen anderen Bereichen auch.
Und wieder einmal den Nagel völlig auf den Kopf getroffen! Besonders die absolut fragwürdige Rolle von Klobürste Jens Spahn wird endlich mal präzise geschildert (ich arbeite selbst als PT). Eigentlich ein ganz schlechter Witz, aber leider bittere Realität...
Vielen Dank, für diesen Beitrag! Mir fehlen die Worte... dem ist nichts mehr hinzuzufügen
Es gibt übrigens Alternativen zum Therapeuten mit Kassensitz, aber die sind auch zum kotzen. Nämlich gibt es die Option sich von 5 oder mehr Therapeuten abweisen zu lassen und dann doch einen zu finden der zumindest die Diagnose stellt (und das sind ca 4 Sitzungen. Das ist auch nicht gegeben) um dann zu einem Therapeuten ohne Kassensitz zu gehen. bevor dann die Therapie anfängt darf man einen Antrag stellen, der dann ca nen Monat dauert und dann kann es losgehen. Also wenn dein Problem ist dass du zu viel Energie hast, um Bürokratie zu erledigen ist das auf jeden Fall der richtige Ansatz
2024: die Situation ist unverändert.
Danke für diesen tollen und unfassbar wichtigen Beitrag. Ich selbst habe auch keine Verlängerung bei meiner Therapie bekommen, weil die Krankenkasse nicht mehr bezahlen wollte, da ich ja "gesund" genug sei und keine Therapie bräuchte. Die Krankenkassen spinnen einfach, wenn es darum geht. Ich habe vor Corona schon über 12 Monate auf einen Therapieplatz gewartet.
Danke, danke, danke an euch! Super umgesetzt! ❤
Mal wieder eine hervorragende Sendung! Ich finde, euer Format hat Weltklasse. Eine Perle im Öffentlich-Rechtlichen, dafür zahle ich gerne GEZ. Weiter so und DANKE für diesen Beitrag!
Danke Böhmi für das Video!
Bin kurz vor meinem Masterabschluss in Psychologie und mache anschließend auch die Therapeutenausbildung. Allein das wird mich 8 Jahre kosten mit einem wahnsinnigen Vermögen, was ich bezahlen muss/musste. Einen Kassensitz nach der Ausbildung sehe ich als kaum erreichbar an. Schade..
Zu den Apps: Ich studiere in Holland und dort wird Digitalisierung großgeschrieben. Mein Master hat einen technologischen Schwerpunkt, weshalb man sehr viel über die Apps in der Psychotherapie lernt. Alles ein mega guter und wichtiger Schritt in der Therapie. Allerdings natürlich nicht, um die face-to-face therapie zu ersetzen, sondern zu bereichern und ergänzen! Schade, dass die Apps hier in Deutschland dadurch einen mega bitteren Beigeschmack bekommen, nur weil es nicht geschafft wird die Kassensitze auszubauen! Abgesehen von dem schwachen voranschreiten der Digitalisierung....
Es war auch schon vor Corona wahnsinnig schwer einen Platz zu bekommen. ...
Es merken nur jetzt auch Menschen, die bis zur Pandemie gesund waren und jetzt eben durch die Coronamaßnahmen Krank geworden sind, dass da was schief läuft.
Und jetzt kommt der Krieg dazu. Na Mahlzeit.
Gibt es einen Verein oder ähnliches, der sich gegen diese Ungerechtigkeit organisiert?
Ich möchte einen Beitrag leisten um diese Umstände dauerhaft zu ändern.
Das würde mich auch interessieren.
Wäre auch dabei
Es kommt ja nochmal hinzu, dass von den Therapeuten die die Kasse bezahlt nicht jeder zu einem passt. Meine letzte Therapeutin auf die ich 7 Monate gewartet habe war offensichtlich nicht gut für mich geeignet. Hat letztendlich nur dazu geführt, dass ich jetzt bis Ende des Jahres in der Therapie Sperre sitze und gar keinen Therapeuten habe obwohl es mir so schlimm wie nie geht. Sehr cool auf jeden Fall
verdammt, kenn ich. Ich hatte schnell nen Therapeuten aber der war absolut nicht gut. Was ist denn eine Therapiesperre?
viel Glück und Durchhaltevermögen 🥺
@@TinyJamako nach einer abgebrochenen, kassenärztlichen Therapie hat man 2 Jahre kein Anrecht auf eine weitere bezahlte Therapie des selben Verfahrens. Heißt, man könnte z. B. nach einer abgebrochenen Gesprächstherapie eine Verhaltenstherapie machen. Das ist eben dadurch, dass die Beziehung zum behandelnden Therapeuten (anders als jetzt bei nem allgemeinarzt) essentiell für den Behandlunsverlauf ist, besonders problematisch. Wenn man mit dem Therapeuten nicht klar kommt, kann das das Krankheitsbild auch verschlimmern.
Ich selbst habe das Glück seit Juni 2020 einen Therapieplatz zu haben, dieser kam zur rechten Zeit. Obwohl es ein sehr schwerer Weg ist, den man mit sich selbst bestreitet, will ich meine Therapie nicht missen müssen. Man lernt es mit einer Depression umzugehen, ob man sie tatsächlich jemals loswird sei dahingestellt.
Anfang 2020 habe ich jemanden durch einen Suizid verloren.. Tragische Geschichte, wenn man gerade Anfang 20 ist. Niemand sollte an diesen Abgrund kommen. Es wird Zeit, dass das Thema Depressionen endtabuisiert wird, es kann nicht sein, dass nach wie vor Menschen, die eine Psychotherapie machen, für verrückt erklärt werden! Und ganz ehrlich, Menschen, die von sich behaupten sie seien 'normal' (gibt es überhaupt das Normale?), haben es von uns allem am nötigsten..
Super Video! Ich habe mich schon vor der Pandemie schlecht gefühlt aber keinen platz bekommen, weil wie schon gesagt , ich dachte mir kann sowieso keiner helfen. in der Pandemie bin ich dann völlig in Depressionen versunken und nur weil mich meine Freunde unterstützt haben, hab ich es endlich geschafft mir Hilfe zu suchen, ich hatte nur noch düstere Gedanken und bin dann in die Psychiatrie gegangen und da wurde mir erstmals wirklich geholfen, da hatte ich zum ersten mal das Gefühl dass mir endlich jemand aufrichtig zuhört und mir helfen will.
Es ist eine scheiß Prozedur durch die man durchmuss, aber Therapie hilft! Nur leider wie so oft, muss erst etwas schiefgehen bevor einem geholfen wird. Ich hab auch noch 2 Tipps für eine Therapie, sei so ehrlich wie du kannst und das wichtigste bei einer Therapie ist die eigene Mitarbeit, ohne die kann der/die Pscyhologe/in einem auch nicht helfen.