Las Palmas de Gran Canaria: Tosca Premiere der Amigos Canarios de la Ópera mit Piotr Beczala 20.2.24

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  • Опубліковано 7 вер 2024
  • Die 57. Temporada der Amigos Canarios de la Ópera - ACO, mit der Ópera de Las Palmas de Gran Canaria, begann mit einem ganz großen Auftakt-Akkord! In einer Neuinszenierung der „Tosca“ von Giacomo Puccini in Zusammenarbeit mit Opera Production CD durch Daniele Piscopo sang Piotr Beczala den Cavaradossi, den er wenige Tag zuvor noch an der Wiener Staatsoper gesungen hatte! Es war eine Offenbarung und eine vokale und darstellerische Meisterleistung, mit der Beczala eine Begeisterung des Publikums von Las Palmas auslöste, die ich hier noch nie so enthusiastisch erlebt habe. Der Sänger brillierte mit einem kraftvollen und klangschönen Tenor mit viriler Tiefe, was ihm eben auch den Lohengrin und hoffentlich einmal auch den Parsifal ermöglicht, und einer strahlenden und alle sowie alles übertönenden, immer kontrollierten Höhe.
    Erika Grimaldi war für Beczala eine Tosca auf Augenhöhe mit einem prägnanten und sehr akzentuierten Sopran bei großer Musikalität. Grimaldi überzeugte zudem mit einem mimisch perfekten und authentisch koketten Spiel im ersten sowie einer großen glaubhaften Verzweiflung im zweiten sowie einer gewissen Naivität im dritten Akt, bei großer Agilität. Der international sehr bekannte und häufig an der Met singende Georgier George Gagnidze war als Scarpia ein starker optischer und dramatischer Kontrast zu den beiden. Beängstigend wirkend, gab er dem Polizeichef die ganze Brutalität, aber auch den larmoyanten schwarzen Zynismus. Dabei konnte er seinen kraftvollen und bestens geführten sowie ebenso facettenreichen wie wortdeutlichen Bariton bestens einsetzen.
    Die Inszenierung von Daniele Piscopo ist von ausgesuchter Schönheit und Ideenreichtum im klassischen, völlig werkimmanenten Format. Der Regisseur hält sich an die Vorgaben des Verismo und der Anweisungen Puccinis - und siehe da, alles passt zusammen mit diesen erstklassigen Sängern und einem ebenfalls sehr guten Orchester unter der Leitung von Ramón Tebar. Er motiviert mit einer offenbar intimen Kenntnis der Oeuvres Puccinis das Orquesta Filarmónica de Gran Canaria zu einer wirklich erstklassigen Interpretation der „Tosca“-Partitur. Man merkte in der Tempogebung und in der Herausarbeitung dramatischer Momente einerseits wie auch der subtilen Passagen andererseits, dass hier nicht nur mit großer Sachkenntnis, sondern auch mit viel Herzblut musiziert wurde. Großer Applaus war die Folge, für die Solisten ohnehin.

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