Gegen das Vergessen - Der NS-Bahnhof Märzfeld

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  • Опубліковано 14 лис 2021
  • Über einer baufälligen Unterführung mitten in Langwasser liegt der ehemalige Bahnhof Märzfeld. Auf den ersten Blick erinnert nichts mehr an seine Funktion im zweiten Weltkrieg: Ab 1941 wurden von hier aus tausende nordbayerische Jüdinnen und Juden in osteuropäische Vernichtungslager und Ghettos deportiert. Der Bahnhof diente auch als Knotenpunkt für den An- und Abtransport von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter*innen. Ende November jährt sich der Beginn der Deportationen aus Nürnberg zum 80. Mal.
    Der mittlerweile stillgelegte Bahnhof ist in einem schlechten Zustand. Die Zugänge sind vergittert oder zugemauert, die alte Bausubstanz ist der Witterung schutzlos ausgesetzt. Seit Jahren machen Initiativen auf den Verfall aufmerksam. Doch weder die Deutsche Bahn noch die Stadt haben bisher konkrete Handlungsvorschläge für einen künftigen Umgang mit dem Ort unterbreitet. Im Internet wird der geschichtsträchtige Ort unterdessen als “Lost Place” gehandelt.
    Nürnberg als ehemalige Stadt der Reichsparteitage, verfügt über zahlreiche bauliche Relikte aus der nationalsozialistischen Herrschaftszeit, viele von ihnen sind gut erforscht und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Bahnhof Märzfeld hat hier eine zentrale Bedeutung: Er ist das einzige dieser Bauwerke, das den Blick auf die Opfer des mörderischen Regimes richtet. Statt des Verfalls könnte hier ein Ort der Erinnerung für Angehörige, Schüler*innen, Studierende und Passant*innen entstehen. Eine Umgestaltung gäbe die Möglichkeit, ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen - auch mit Blick auf das nahende Ende der Zeitzeugenschaft.
    In den nächsten Jahren steht die Sanierung der Bauten rund um das Zeppelinfeld an, ob und wann der Bahnhof umgebaut wird, ist derzeit unklar. Im Zuge dessen möchte die Medienwerkstatt den NS-Bahnhof, der bisher nur wenig öffentliche Beachtung gefunden hat, in den Fokus rücken und seine Geschichte nachzeichnen.
    Buch/Regie/Redaktion: Valeska Rehm
    Wissenschaftliche Mitarbeit: Leonard Stöcklein
    Schnitt: Moritz Bogen, Valeska Rehm
    Kamera: Moritz Bogen, Günther Wittmann, Fabian Fries, André Batista Maia
    Artikel:
    Michael Husarek: Gedenkstätte in unwürdigem Zustand. In: Nürnberger Nachrichten, 21. Oktober 2014. www.nordbayern.de/region/nuer...
    Alexander Brock: Niemand stoppt den Verfall des NS-Bahnhofs „Märzfeld“. Initiative kritisiert: Weder Stadt noch Bahn übernehmen Verantwortung - Tausende wurden von hier aus deportiert. In: Nürnberger Nachrichten, 18. April 2018. www.nordbayern.de/region/nuern...
  • Фільми й анімація

КОМЕНТАРІ • 44

  • @sec0634
    @sec0634 2 роки тому +11

    Jeden Tag mit dem hund laufe ich vorbei durch die Unterführung . Schön das mal erklärt zu bekommen traurig was passiert ist damals

  • @loewend
    @loewend 2 роки тому +8

    Danke für den wertvollen Beitrag!!

  • @FrankenHerzEuropas
    @FrankenHerzEuropas 2 роки тому +9

    Vielen Dank für dieses tolle und informative Video! Ich hoffe sehr, dass bald eine Gedenkstätte dort eingerichtet wird. Ist wirklich überfällig! Je mehr die Zeitzeugen sterben desto wichtiger werden diese Erinnerungsorte, die unbedingt erhalten, und als Lern- und Lehrorte genutzt werden müssen.

    • @florianmeier3186
      @florianmeier3186 Рік тому

      Das sehe ich ein wenig anders. Es gibt in der Gegend schon einige Gedenkorte. Eine Instantsetzung wäre sinnvoll, wenn der Bahnhof wieder als solcher genutzt würde. Dann kann man angesichts der eh teuren Instantsetzung auch einen Gedenkort vorsehen. Einen Geisterbahnhof teuer wieder herrichten nur um eine Tafel hinzuhängen ist aber zweifelhaft. Das Geld kann man vielleicht sinnvoller in Geschichtspädagogik an den bestehenden Gedenkorten investieren. So bleiben sollte es jedenfalls nicht. Abgesehen von Einsturzgefahr und Vermüllung ist so eine enge finstere Unterführung auch eine Zumutung für die Passanten und einen kleinen Gedenkort kann man unabhängig vom Fortbestand der Gebäude einrichten. Geschichte erzählen am Ende nicht Mauern sondern Menschen.

  • @walter.robert.2024
    @walter.robert.2024 19 днів тому

    Großartiger Beitrag.

  • @svenbo81
    @svenbo81 5 місяців тому +1

    Sehr interessant…. Wurden 45 von da auch die Rheinwiesenlager bestückt? Eventuell könnte man das mal aufarbeiten damit es nicht in Vergessenheit gerät, würden manche sagen.

  • @holgerfarber194
    @holgerfarber194 Рік тому +1

    ich finde es gut wenn die damaligen Ereignisse aufarbeitet, von unserem Stadtarchiv heißt es nur die Einträge der Kriegsjahre von - bis
    sind verschwunden

  • @Schlipperschlopper
    @Schlipperschlopper 10 місяців тому +1

    Da gibt es doch das ehem Gleis wo die Breitspureisenbahn ankommen sollte das hat eine sehr verstärkte Tragkonstruktion

  • @MrFabface
    @MrFabface 2 роки тому +3

    Der Bahnhof könnte verkehrstechnisch im Personenverkehr genutzt werden, denn es ist eine Ring S-Bahn geplant.
    (Ausbauprogramm S-Bahn Nürnberg)

  • @AdrianDeer
    @AdrianDeer 4 місяці тому

    2:01 bis 2:25 finde ich besonders interessant. Ich fragte mich oft wo genau das alles lag. Vor allem die Lager, das Märzfeld, wenn man heute darauf kuckt. Soweit ich weiss, waren in Langwasser Süd noch bis 1946 oder 47, ehem. Gefangene Polen/Russen und andere Verdrängte oder Geflüchtete untergebracht, bis sie nach Hause konnten.
    Im Gebiet vom Doktor-Linert Ring neben der Kirche, gab es dort noch einen Friedhof. Bis die Leichen nach dem Krieg exhumiert und in den Südfriedhof gebracht wurden.
    Heute gibt es dort einen Gedenkstein.
    Nürnberg ist echt voll mit Geschichte.

  • @jaybee78
    @jaybee78 4 місяці тому

    Wahnsinn...seit 11 Jahren arbeite ich im Grunde gleich daneben und wusste das bis heute alles gar nicht.

  • @adampfzugwagner86
    @adampfzugwagner86 Рік тому +7

    Wieviel Gedenkstätten braucht man eigentlich noch?

    • @kittykatie3003
      @kittykatie3003 6 місяців тому

      So viel, dass es keine Menschen mit Nazifantasien mehr gibt.

    • @heikopyritz6286
      @heikopyritz6286 2 місяці тому +1

      Das ist eine anmaßende Frage. Nicht die Menge darf zur Debatte stehen, sondern die Geschichte. Außerdem gibt es andere Dinge, deren Brauchen hinterfragt werden muss. Gendern, Stümper in Amt und Würden genannt Ampel, Bevormundung wider bessren Wissens (Corona) sind Beispiele.

    • @theblackbox5456
      @theblackbox5456 8 днів тому

      Solange es Leute wie dich gibt, die solche Fragen stellen, brauchen wir MEHR Gedenkstätten…..
      Fuck Racism! ✊🏻

  • @Isa-q8s
    @Isa-q8s 2 роки тому +12

    Was denken sich unsere Nachkommen, wenn sie dieses Video mit den maskentragenden Menschen sein, für mich unerträglich. Sorry musste dieses Video, was mich interessiert hätte, abschalten!!

    • @Fitzefatzegogele
      @Fitzefatzegogele 2 роки тому +4

      Ich kann's - ehrlich gesagt - auch nicht mehr sehen. Mir wird regelrecht übel. Im Freien mit Maske!
      Und ich werde traurig und zornig zugleich, wenn ich unsere Kinder in den Zuchtanstalten in "sozialer Distanz" und mit Masken sitzen sehe!
      Unterrichtet von Pädagogen, die ebenfalls ihr Antlitz verbergen - wo sind wir gelandet?

    • @nodramalama9531
      @nodramalama9531 2 роки тому +1

      LOL kleiner Schwurbler

    • @martinspannring5711
      @martinspannring5711 Рік тому +6

      Sie haben absolut recht!

    • @nodramalama9531
      @nodramalama9531 Рік тому

      @@martinspannring5711 nein lol, kleiner Schwurbler

    • @wolframschulz496
      @wolframschulz496 Рік тому

      Wieviel Jahrhzehnte sollen sich "Nachkommen" noch an erwas erinnern lassen mit dem sich nichts zu tun haben? Es leben wohl keine Verbrecher aus der Zeit mehr, leider die Herren aus der DDR - Zeit noch sehr gut in der heutigen Bundesrepublik. Sollte nicht daran erinnerr werden. Aber Westdeutsche ist diese Zeit aber egal, da nicht betroffen.