Hallo Prof. Rieck, ich würde mir ein Video wünschen, in dem Sie Spieltheoretisch erörtern, welche Möglichkeiten zur Lösung dieses Konfliktes möglich sind. Liebe Grüße
Das ist natürlich ziemlich viel verlangt....Ich würde mir nicht zutrauen, so eine Einschätzung öffentlich abzugeben. Aber interessant fände ich es auch
Was will man denn da groß herum-theoretisieren? ^^ Die Ukraine muss den Status von 2013 wieder einnehmen und die Sache mit dem Krieg ist erledigt. Gefällt den USA und der EU sicherlich nicht, die haben mittlerweile sicherlich 20 Milliarden Dollar in die Ukraine versenkt, der Krieg ist aber verloren und warum einer schlechten Sache noch gutes Geld und Blut hinterher werfen? Andererseits, ich bin mir sicher, die USA würden diesen Krieg gerne so lange wie möglich am laufen halten. Erst gestern hat deren Senat weiter 13 Milliarden Dollar Hilfe für die Ukraine bereit gestellt - was man davon wohl kaufen wird? Neue landwirtschaftliche Maschinen wohl kaum. ^^ Die EU, insbesondere Deutschland und Frankreich entfernen sich von Russland, Russland wird finanziell schwer getroffen, die EU-Mitgliedstaaten geben einen riesigen Haufen Extrageld für ihr Militär aus und da die USA der größte Waffenhändler der Welt ist klingeln bei denen die Kassen. Der Öl- und Gasbedarf soll künftig nicht mehr von Russland beliefert werden, das bedeutet die Buddys der USA im arabischen Raum machen nun die Geschäfte mit uns, ebenso die Fracking-Industrie der USA, dazu braucht es Schiffe die aus Südkorea kommen und die werden die Milliarden nehmen um aufzurüsten um im Spiel gegen Nordkorea und China mit zu spielen, die Araber, die mehr Öl verkaufen werden die Gewinne in die US-Aktienmärkte pumpen ... also ich sehe nur einen Gewinner der von einem lange andauernden Krieg profitiert. Und Zelenski hat es doch in der Hand. Er muss eben die Bedingungen Putins akzeptieren, also die Krim und die beiden Separatisten-Gebiete anerkennen - ich meine auf der Krim liegt die Schwarzmeerflotte, der Zugang Russlands zum Mittelmeer, die hat er 2014 nachdem Maidan-Putsch auch nicht aufgegeben, warum sollte er es heute tun? Dazu die "Entnazifizierung" - dazu muss man wissen, die Russen sehen die Sache mit den Nazis ein bisschen anders als wir. Die hatten damals ihren Stalin, der ist mit seinen Juden nicht viel anders umgegangen als Hitler - bei der russischen Nazi-Sicht geht es eher gegen die russische Bevölkerung und die hat wie wir alle wissen sehr unter den Nazis gelitten. Also kann man Rückschließen das diese ganzen Nazi-Freiwilligenbatellione die seit 2014 gegen die russischen Separatisten im Osten kämpfen gemeint sind - nicht vergessen, in diesem Bürgerkrieg sind mittlerweile in den acht Jahren 14.000 Menschen gestorben, darunter auch viele Frauen und Kinder, einfache Zivilisten die zur falschen Zeit am falschen Ort waren als eine Granate geflogen kam! Und zuletzt natürlich der Zustand der Ukraine vor dem Maidan-Putsch im Jahr 2014 als man den damaligen russlandnahen Präsidenten Wiktor Janukowytsch nicht nur aus dem Amt, sondern gleich noch aus dem Land gejagt hat. Fuck-the-EU-Nuland hat damals von den berühmten fünf Milliarden Dollar gesprochen die der Umsturz die USA gekostet hat und das will Putin gerne rückgängig machen. Tja, die NATO war eben nicht schnell genug um die "demokratische" Ukraine ins Bündnis zu holen. Wäre das der Fall so wäre Putin sicherlich nicht in die Ukraine eingeritten und das ist sein oberstes Ziel - wenn man die russische Sicht einnimmt sind das doch klar definierte Ziele und Zelenski müsste doch nun kapiert haben das die NATO eben nicht eingreifen wird. Also muss er einen Frieden machen und ganz ehrlich, ich sehe das Problem überhaupt nicht. Ich verstehe auch nicht warum die Ukraine so unbedingt die Anbindung an den Westen haben will - ich meine, die Ukraine war das erste Land der Welt das mit China Verträge über das Neue Seidenstraßenprojekt abgeschlossen hat. Die werden in den nächsten Jahren der Hauptverkehrsknoten zwischen Westeuropa. Westrussland und Asien sein. Dazu noch die Lage am Schwarzen Meer mit dem Zugang zum Mittelmeer und damit natürlich an den Nordafrikanischen Kontinent, die Donau und damit die Anbindung bis an die Nord- und Ostsee, also wenn dieses Land nicht total bescheuert regiert wird so kann es die neue Schweiz werden - und die sind mit ihrem Neutralitätsstatus immer hervorragend gefahren! Viele Grüße
So schwer is das nicht. Der Selensky kommt mit einem US Vertreter zsm zum Russen und verspricht für immer neutral zu bleiben. Krieg beendet. Wird halt nicht passieren.
@@ProfRieck Das meinte Herr Scho, denke ich, ironisch, da das Video zur Frage des Ukraine-Einmarschs die Wahrscheinlichkeit als geringer bewertete, als die Wahrscheinlichkeit des nur-Säbelrasselns.
Herr Rieck, kennen die das Buch "The Grand Chessboard"? Kennen sie die Rede von George Friedman? Sehr empfehlenswert, das ist aufschlussreicher um das Geschehen zu verstehen. Ich beziehe hier keine Partei, aber die Sache startet nicht erst mit Einfall Russlands, es hat eine lange Vorgeschichte und immer auch einen Grund. Sich mit den Geostrategischen Ziele der Länder auseinander setzen bringt viel mehr wie hypotetische 2D "Beute-Charts"
Hallo Herr Rieck, wie immer seht aufschlussreich! Vielleicht können Sie in einem nächsten Video einen Schritt zurück gehen und den ganzen Konflikt im Kontext der Nato Osterweiterung erläutern?
....ja, unter Berücksichtigung der historischen Erfahrungen der Beitrittskandidaten mit der sowjetischen Besatzung in der Zeit davor und in Resepekt vor der Souveränität staatlicher Entscheidungen (siehe auch Finnland & Schweden)....🤔
Wichtiger Punkt, der das Fazit dieser Analyse evtl. relativiert: hier wird davon ausgegangen, dass die Ressourcen, die für das Begehen der Missetaten notwendig sind, nicht begrenzt sind. Sowohl materielle Ressourcen, aber insbes. menschliche Ressourcen sind bei einer kriegerischen Auseinandersetzung aber definitiv begrenzt und erhöhen die "Kosten" für das Begehen der Missetaten über die Zeit signifikant. Auf der anderen Seite gibt es auch den Aspekt, dass die zeitl. Entwicklung der eigenen Assets des Aggressors natürlich eine wichtige Größe ist für dessen Bewertung, ob sich die Sache "lohnt". Was diese Bewertung aus dessen Sicht aber auch sicher beeinflusst: nicht nur die absolute Größe, sondern der relative Wert des Assets im Vergleich zu den Staaten, die diese Sanktionen verhängen. Da diese Staaten sich auch selbst schaden, relativiert das die Abnahme des Werts der eigenen Assets.
Hättest du das Video zu ende geguckt, hättest du vielleicht mitbekommen, dass die Ressourcen die auf gewendet werden müssen irrelevant sind. Russland hat sich in diese Situation begeben aus welchen Gründen auch immer, ob es misskalkuliert war oder nicht, dass heißt um wieder raus zu kommen muss Russland aufgeben oder versuchen sich daraus zu manövrieren. Heißt Russland muss all in gehen, da sind die Kosten irrelevant. Die Letzten Sätze sind schlecht Formuliert, man kann da irgendwas interpretieren. Strategisch kann Russland aber versuchen Druck auf den Westen aus zu üben um die Sanktionen, die auch dem Westen schaden, zu reflektieren oder sogar mit einem Hebel zu verstärken. Als Hebel können sicherlich Flüchtlingsströme gesehen werden, über die Russland Großteiles verfügt. Das geht auch Großteiles dakor mit Russlands "Militärischen Zielen" wie das Zerstören der Wohngebäude. Demnach muss man eigentlich rückwirkend den Westen in diese Betrachtung mit einbeziehen, der Breakeven Point könnte schon viel weiter Richtung 0 auf der Abszisse stehen. Ich denke es geht hier nicht um einen konkreten Wert, Kriegsbeute oder Asset, es geht hier um einen wirtschaftlichen Vorsprung zu erzielen , da spielt auch China eine wichtige Rolle, wenn diese nicht sogar die Aggressoren dahinter sind und vielleicht hat Russland und China "nach" dem CViru eine Chance gewittert jetzt, nach der Wirtschaftlichen Schwächung, zu zuschlagen.
Ich sehe das ähnlich. Wenn die Kosten für die nächste Missetat immer größer werden spielt es irgendwann eine Rolle wieviele Ressourcen man noch hat, um weiter auf der X-Achse voran zu schreiten, also die nächste Missetat zu begehen. Möglicherweise reicht das eigene Vermögen dann einfach immer gerade für die nächste Missetat aus, ohne das man jemals ins Positive kommt, wie es Grafik 2 suggeriert? Quasi eine Art "Stellungskrieg" ohne vor und zurück.
Mit dem das "selbst Schaden der anderen Staaten" kann ich mich erst einmal nicht anfreunden. Es ist wohl im Kalkül der Russen über die mögliche Handlungsbreite der Nato bestimmt ein Faktor gewesen, relativieren tut es aber meiner spontanen Meinung nach nicht. Und zwar deshalb: Zum einen weil Russland viel größeren Schaden nehmen wird, zum anderen, viel wichtigeren Grund aber weil dieses Argument innenpolitisch einfach überhaupt keinen Wert hat. Wenn Staat und die Bevölkerung verarmt, man keinen Zugriff mehr auf viele Produkte hat usw., tröstet es wohl kaum das die Wirtschaft der Natoländer jetzt in eine kleine Krise kommt. Schau dir die "Wirtschaftsmacht" Russland mal an, Zahlen und Fakten. Das ist eine Ameise gegen die Nato und generell ein unterentwickeltes Land. Aus dieser Sicht es doch irgendwie absurd anzunehmen, solche Asset Überlegungen hätten hier irgendeinen Sinn. Man müsste doch dafür also einen hohen Grad an Irrationalität unterstellen, wie eine wahnhafte Fixierung auf die Außenpolitik, um zu so einer Bewertung der Russen seits zu kommen.
@@chrjs90 Es könnte aber prinzipiell passieren, dass die russischen Kosten für den Krieg derart hoch sind bzw. sein werden, dass Putin den Krieg nicht mehr wie angestrebt weiterführen kann, da ihm in einem gewissen Moment die Ressourcen ausgehen. Das ist natürlich davon abhängig, wie lange und wie stark die Sanktionen wirken und wie groß der militärische Widerstand der Ukraine ist.
@@chrjs90 Was meinst du mit wirtschaftlichem Vorsprung? Der Einmarsch in die Ukraine hat sicherlich einen im Vergleich zur friedvollen Wirtschaftsentwicklung und Handel einen nur marginalen wirtschaftlichen Vorteil, wenn überhaupt (vgl. Analyse von Professor Rieck). Man darf auch nicht vergessen, dass die Kriegsbeute, wie im Video erläutert, nicht unbedingt (nur) wirtschaftliche Güter darstellt, sondern insbesondere auch die Verwirklichung von gewissen immateriellen Idealen Putins, wie z. B. die Herstellung eines „Großreiches“. Somit könnte es passieren, dass Putin trotz immer höherer „Kriegsbeute“ immer weniger wirtschaftliche und militärische Ressourcen aufbringen können wird und der Krieg deswegen zum Erliegen kommen wird. Wir werden sehen.
Meiner Meinung nach ist das Modell recht eindimensional. Ich finde z. B. den Gedanken, dass China im Hintergrund eine große Rolle spielen könnte einen wichtigen Aspekt. China könnte doch den Nettoverlust Putins auch mittel- bis langfristig ausgleichen/abfedern.
Außerdem kann keiner wissen, wie es wirklich in Putins Kopf aussieht. Ob er logisch denkt, ob er stur an eine Vision festhält, ob er auch definitiv Krank ist, oder ein Gemisch aus allem. Analysieren ist gut, aber man muss mit allem rechnen. Vieleicht gibt es auch bald kein mittel- und langfristig mehr, wenn man es bis zum Ende denkt.
11:10 .... Wir leben sowieso in Zeiten wo aus meiner Sicht viel zu viel emotionell an die Dinge herangegangen wird. Es lohnt sich, auch wenn es schwer fällt, die Dinge und Vorgänge etwas mit einer inneren Distanz zu betrachten. Was in den letzten Jahren generell auf der Welt vor sich geht .... und wie wir damit umgehen (Politik, Medien, Bürger), lässt mich immer mehr, noch größeres Ungemach in der Zukunft erwarten. Auch hier gilt für mich die Regel wie bei großen Themen..... versuchen, die Dinge nicht zu emotional zu betrachten, aber auch nicht kleinreden, was mit uns allen gerade passiert. Danke für Ihre Inhalte.
Ich persönlich denke das es nicht im Beute geht sondern es anderer Prioritäten gibt. Zum Beispiel NATO-Osterweiterung. Also das man aus geopolitischen Gründen den Verlust auf sich nimmt. Aber die Theorie ist dennoch sehr gut und interessant erklärt.
interessant wäre auch, wenn man in dem Spiel mal die Nato als Aggressor annimmt, der mit Putsch, Osterweiterung, Aufrüstung, CIA Basen (siehe Washington Post) und Terror die Sicherheitsinteressen anderer Länder bedroht. immerhin hat die Nato seit ihrem bestehen schon 251 Konflikte militärisch ausgefochten, keinen davon als Verteidigung
Haben Sie sich eigentlich schon einmal gefragt, warum Putin immer von der NATO-Osterweiterung als Ursache redet? Kommen Sie darauf? Ich könnte Ihnen helfen, nur möchte gerne, dass Sie sich das mal durch den Kopf gehen lassen und mir Ihre Gedanken dazu schreiben.
@@JayDj-Original vielen Dank für die Einladung zum Konstruktiven Einstieg. Ich denke in der nicht- westlichen Welt sieht man die Nato erfahrungsgemäß als Aggressor. Natürlich wird das in unserer Presse nicht kolportiert. de Fakto hat Russland Europa nie angegriffen- historisch war es immer andersrum. die Nato hat 5000 Militärbasen weltweit und ein vielfaches an Budget-und macht geostrategisch auch rege davon gebrauch- siehe Ramstein. Man stelle sich mal vor, Russland hätte Militärbasen in Mexiko und würde dort militärisch putschen, um dort eine Bedrohungslage mit Mittelstreckenwaffen direkt an der Grenze errichten. Wie würden die USA da reagieren?
Naja das passt ja auch zu Schwab's Agenda: sie werden nichts besitzen aber glücklich sein. Es ist dermaßen sinister dass ich es auch lieber nicht glauben würde. Aber wer's einmal gesehen hat kann nicht mehr zurück...
Diesmal bin ich mit der Analyse nicht einverstanden. Die Kosten-Nutzen-Kurve verläuft kaum wie beschrieben. Die meisten Sanktionen wirken nicht sofort, sondern deren Schaden steigt mit der Zeit stark an, weil strategische Reserven zuneige gehen. Bricht das Russische Wirtschaftssystem total zusammen, dann sind die Kosten für Putin untragbar. Zudem steigen auch die innenpolitischen Kosten, d.h. das Risko von Unruhen steigt, wenn immer mehr Särge zurück kommen. Hinzu kommt, dass die Kosten für Putin ins Unermessliche steigen, wenn er durch einen Angriff auf einen Nato-Staat den Bündnisfall auslöst. Putins Plan muss sein, in kurzer Zeit mit einem maximalen Gewinn aus dem Spiel zu kommen, weil seine Wirtschaft einen jahrelangen Eroberungskrieg nicht überlebt.
@@jenshh2008 Da bin ich mir nicht so sicher. Sowohl Putin als auch Selenski sind zumindest verbal von ihren Maximalforderungen abgewichen und signalisieren Verhandlungsbereitschaft. Selenski steht durch die Panzer vor der Türe unter massivem Druck, daher muss auch der Sanktions-Druck auf Putin erhalten bleiben. Beide müssen durch diesen Druck in einer Verhandlungslösung den höchsten erreichbaren Gewinn sehen. Die grösste Unbekannte scheint mir, ob Putin rational spielt. Aber da sehe ich es wie Herr Rieck, eine Analyse macht nur Sinn, wenn Rationalität vorausgesetzt wird. Einen Irren kann man nicht analysieren.
@@thomashartl8073 Es wäre mal gut nicht von den Einzelspielern zu reden sondern von den Regierungen. Das was Sie beschreiben habe ich auch mitbekommen. Die russische Regierung hat in der Vergangenheit immer sehr rational und zielorientiert gehandelt. Was aber hier schnell übersehen wird das im Hintergrund andere "Spieler" und Umstände eine rolle spielen. Wie soll eine Regierung rational entscheiden wenn z.b. ein Sturz stattfindet, weil das Militär mit einer Verhandlung nicht einverstanden ist oder falls das jetzt noch zwei Monate weiter geht und auch tausende von toten Russen nicht mehr zu verheimlichen sind, dann bricht die Regierung eh zusammen. Und danach wird mit sicherheit keine bessere Regierungsmacht an den Start kommen. Das hat hier einfach keiner auf dem Schirm.
Du vergisst das Russland insbesondere bei Ressourcen die mit der Zeit zu neige gehen, halt auch die Zeit hat diese woanders zu bekommen Außerdem pokert Putin darauf das die Nato eben nicht eingreifen wird, selbst wenn ein Nato Land angegriffen wird
1. Sofern Analyse und Prämissen richtig sind, würde sich ein Angriff für jeden und jederzeit lohnen. 2. Es wird eine positive Nettobeute (Nutzen) unterstellt, die linear mit den Missetaten steigt. Gibt es diesen Nutzen wirklich? Und ist das nicht eher eine Sprungfunktion oder Sättigungsfunktion. Dann kommt man eventuell gar nicht in den positiven Bereich. 3. Missetaten haben neben den Sanktionskosten auch militärische Kosten für Soldaten und Material. Diese Kosten sind zu berücksichtigen insbesondere sind diese Ressourcen nicht grenzenlos.
Das denke ich nämlich auch. Die lineare Funktion zwischen Kosten und Nutzen müsste ja auf etwas wertschaffendem oder auf Rohstoffen basieren. Putin handelt aber ja eher auf einer ideologischen Grundlage. Hitler hat damals ja unter Anderem versucht, strategisch Ölfelder einzunehmen. In so einem Fall würde ich da eher mitgehen. Was aber bietet die Ukraine? Nichts was Russland an Rohstoffen oder Produktion nicht auch hätte. Und die Moral der Ukrainer gewinnt er natürlich nicht. Ich würde sogar eher sagen, dass die Kurve (wie vom Vorredner beschrieben) auf dieser Grundlage gesättigt wird, oder abfällt. Es wird unglaublich viel kosten, die Ukrainer soweit zu unterdrücken, dass ein weiterer Feldzug überhaupt möglich ist, vor allem wenn der Westen weiter Waffen liefert. Das bringt mich aber zu der Frage, was passieren würde, wenn Putin genau aus diesem Grund taktisch Atombomben in der Ukraine einsetzt. Der Westen wird aus Angst eines globalen Atomkriegs nichts machen können. Und die Moral der Ukrainer erinnert an die, der Japaner aus dem 2. WK. Da war letztlich auch der nukleare Angriff das einzige, was dem entgegen gesetzt wurde. Alles in allem sieht es leider nicht gut aus. Und das ist eine ziemlich bittere Erkenntnis.
Punkt 3 wurde von ihm erwähnt, die Steigung ist quasi die Differenz aus Beute und Betriebskosten. Aber das Modell ist halt totaler Unfug. Er hat sich ein wenig rausgeredet, indem er sagt "Putin sehe diesen Nutzen", aber ne. Besseres Modell wäre wohl eine negative Steigung zu Beginn und bei größeren strategischen Zielen ein Sprung.
Diese Probleme sehe ich auch so. Das Modell funktioniert so offenbar nicht realen Kriegsszenarien. Insbesondere nimmt der Payoff des Angreifers mit der Zeit nicht zu, sondern ab. Siehe z.B. die USA in Vietnam oder die Sowjetunion in Afghanistan. Dort war der Konflikt militärisch völlig klar entschieden, aber der Krieg war in beiden Fällen hoffnungslos verloren. Erst als die akkumulierten Kosten zu hoch wurden, wurde das militärische Engagement beendet. Genauso ist es jetzt in der Ukraine: die Russen haben keine Gewinnmöglichkeit und ihre Verluste nehmen mit der Zeit immer weiter zu, nicht ab. Eine positive Bewertung der (wie auch immer gearteten) "Beute" ist wohl eher Selbstbetrug. Das ist ein anderes, psychologisches Phänomen, dass z.B. auch Börsenhändler daran hindern kann, ihre Verluste zu begrenzen.
Bin erst bei der Hälfte des Videos aber zum Thema Kriegsbeute, diese könnte sich doch auch einfach dadurch bezahlbar machen, indem man zukünftig erwartbaren Schaden abmildern kann. In diesem Fall wäre dies aus Sicht Russlands, eine weitere Annäherung der Ukraine hin zum Westen, was offensichtlich als grösserer Schaden betrachtet wird, als die Folgen des Krieges inklusive Sanktionen.
Danke für diese Anmerkung, ich bin verwundert über die Geschichtsvergessenheit des Professors. Im übrigen ist Russland aus einigen Sanktionen gestärkt hervorgegangen z.B. Obstanbau . Andere Sanktionen werden zumindest teilweise durch andere Länder kompensiert. Kurzum, das Modell überzeugt mich heute mal nicht.
Genau - das war auch mein Gedanke. Aus Putin's Sicht geht es nicht um Beute. Ich sehe auch gewisse Parallelen zur Kuba-Krise. Im Krieg verlieren übrigens immer beide Seiten.
wichtig sind wohl auch die relativ neu entdeckten gigantischen Ölvorkommen unter der Ukraine sowie dass Russland Milliarden an Steuern für Ölpipelines an die Ukraine abdrücken muss weil diese eben schon zu Sowjet Zeiten dahin gebaut wurden. Russland lebt halt von Öl und von nichts anderem und wenn die Ukraine Konkurrenzfähig wird wars das für die.
Hallo Herr Rieck…wieder eine sehr interessante Analyse 👍…so wie auch andere Kommentarschreiber, bin ich der Meinung, das in zukünftige Analyse auch China mit einbezogen werden sollte…ich denke, das hat einen großen Einfluss auf die spieltheoretischen Ergebnisse 👋
China ist ein ganz wichtiger Faktor, ohne China, gäbe es mein iPad nicht. Und alles andere auch nicht. China nimmt Europa nicht ernst, jedenfalls die EU, nur als Kunde. Amerika erfindet, China produziert Millionen Stück davon, und EU will alles regulieren und schlecht machen, da weiß ich wie das Spiel ausgeht. Der Krieg ist kein Zufall
@@JK-ku2mj Das können Sie vergessen. Als ich in meine Wohnung eingezogen bin in der ich jetzt wohne, hat China gar keine Rolle gespielt. Überhaupt keine. West Europa wird in Zukunft nicht relevant sein, China ist bereits heute absolut dominant. Wer das nicht anerkennt, wird doppelt verlieren. China ist fleißig und ganz strebsam, im Vergleich dazu ist Europa eine Lusche.
CHINA IS A FASCIST TOTALITARIAN REGIME NOT A USUAL BUSINESS PARTNER ! STOP TRADE AND ANY BUSINESS ! TAKE OUT ALL JV ! FROM CHINA _ EXIT ALL EXPATS IN CHINA AND LET THEM DO THEIR OWN THING! FREEDOM FOR THE REST OF THE WORLD ! CHINA IS A FASCIST COUNTRY ITS THE INNITIATOR AND ALSO THE FINANCIER OF THE RUSSIAN UKRANIAN WAR _! ITS IN THEIR ONLY INTERST AND THEY THE ONLY ONE WHO HAS A BENEFIT ! DONT BE NAIEBE WITH FASCISTS !
Ja, das kann man so rechnen. Hab drei Anmerkungen: 1. Eine positive Bilanz zu erreichen, dauert im worst case ewig. 2. Es kann passieren, dass die Strategie gewechselt wird. 3. Die negative Bilanz am Anfang, also die Investition, muss verzinst werden - meint, sie wird auch zukünftig wirken. Das Ende der Sanktionssteigerung bedeutet nicht, dass die Strafe konstant ist
mMn fehlt auch der Umstand, dass "Missetaten" in militärischen Ausmaß teuer sind und man die sich erstmal leisten können muss. Wenn der eigene "Staatswert" durch die Sanktionen also so weit fällt, dass er sich keine Missetaten mehr leisten kann, sind weitere auch kaum möglich. Vor diesem Problem steht Russland aktuell schon in der Ukraine, sichtbar durch logistische Unfähigkeit und das wird sich noch weiter verschlimmern, wenn sie noch mehr Fronten eröffnen.
Oder dass diese an Wirkung verlieren. Um so mehr Russland sich nach China orientiert und Strukturen dorthin ausbaut, desto weniger haben die westlichen Sanktionen Wirkung. Wobei der Preis deutlich höher werden kann, weil man sein Land nach China verkauft und es somit in eine Abhängigkeit treibt.
Aus meiner Sicht ist der Gewinn für Putin deutlich geringer als er es ursprünglich erwartet hat. Denn er wird die Ukraine wohl eher nie unter Kontrolle bekommen. Auch sind die Schäden in der Ukraine hoch. Was natürlich den Wert der Beute weiter mindert. Und die Kosten des Krieges sind schon jetzt deutlich höher als er es erwartet hat. Zerstörte Flugzeuge, Hubschrauber, Panzer und sonstiges Material. Natürlich auch die Soldaten. Egal ob tot oder verwundet oder nur desertiert. Hierzu muss man auch die Russen zählen die das Land nach Finnland oder Georgien oder sonst wo hin verlassen. Basis für diese Fluchtbewegung aus Russland ist wohl vor allem auch die offensichtlich manipulierte Berichtserstattung deren herausragendes Beispiel dieses neue Pressegesetz ist. Dieser Krieg ist jetzt schon unglaublich teuer. Die Sanktionen werden auch mit laufender Dauer immer teurer werden. Die immensen Kosten des Krieges machen es Putin auch sehr schwer hier heraus zu kommen. Nach innen hat er den Krieg als kleine Aktion verkauft um die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. So lange er dieses "Ziel" nicht "erreicht hat" kann er den Krieg nicht als erfolgreich abgeschlossen erklären. Was es gerade auch unter Berücksichtigung der bisherigen Kosten schwer macht dort wieder heraus zu kommen. Wenn die Sache so weiter läuft dann wird Russland zunehmend abhängig von China. China wird das eben so gut finden wie diese Demonstration zum Thema wie man eine hochgerüstete abtrünnige Provinz (Stichwort Taiwan) NICHT unter Kontrolle bekommt. China hat auch noch Gebietsförderungen gegen Russland. Japan auch. Russland könnte natürlich irgendwann diese Gebiete "verkaufen". Kommt damit aber auch nicht aus diesem Problem Ukraine heraus. Im Rahmen der Energiewende wird Erdgas und Erdöl auch irgendwann immer weniger Wert sein. Um sich auf so etwas vorzubereiten muss Russland in andere wirtschaftliche Bereiche investieren müssen. Hat es bisher nicht gemacht und unter dem Druck der Sanktionen wird es auch immer schwerer werden. Russland hat ein Problem. Das System Putin.
Interessant, 2 Jahre später zu sehen. In welchem Land gibt es denn noch 6 Billionen Dollar Rohstoffe? Und mit welchem Wert setzen Sie das Leben eines Soldaten ein?
Die Analyse ist natürlich an sich völlig richtig. Aber was ist, wenn man die Situation etwas komplexer betrachtet. Nämlich drei Spieler USA, Europa und Russland. Wenn ich ein Geostratege der USA wäre, dann hätte mir eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Europa (als einem der größten und fortschrittlichsten Wirtschaftsräume) und Russland (als Rohstoffgiganten) gar nicht gefallen und Nord Stream müsste weg. Ist sonst schlecht für die USA. Doch wie soll man das erreichen? Da gibt es noch die Ukraine. Also könnten die USA Russland doch damit provozieren, dass die USA die Ukraine in die EU und Nato verschiebt, und dabei anzukùndigen Russland dann tonnenweise Raketen und Kampfgerät unter US-Flagge direkt vor die Haustür zu stellen. Die europäischen Verbündeten (Vasallen) werden dem zustimmen (müssen), obwohl die Ukraine eines der korruptesten Länder der Welt ist und eigentlich so nicht in die EU gehört. Das alles natürlich nur friedlich und nur für den guten Zweck. Es war klar, dass für Russland die Ukraine, wo teilweise auch mehrheitlich Russen leben, von besonderer Bedeutung ist und Russland diese Kröte nicht so leicht schlucken wird. Damit ist die PERFEKTE Falle aufgestellt. Egal, was Russland jetzt macht, die USA werden der Gewinner sein. Marschiert Russland in die Ukraine ein, kann man mit Sanktionen loslegen, die hauptsächlich Europa und Russland schwächen werden und die USA können als kleinen Bonus sogar noch ihr LNG verkaufen. Für die Medien hat man auch die perfekte Geschichte mit Putin als völlig durchgeknallten, größenwahnsinnigen Kremeltyrannen mit Imperiumsphantasien und der Ukraine als die tapferen Helden, welche unsere Demokratie und Freiheit verteidigen. Ein wunderschönes Bild, dass auch einige glauben. Auch vor dem Krieg war Putin und Russlandbashing medial an der Tagesordnung, weil wir angebliche Demokratiemängel in Russland sehen wollen, was uns bei den Chinesen jedoch gar nicht stört, obwohl es in China sogar Genozid gibt. Ein moralischer Westen dürfte mit China eigentlich gar keine Beziehungen haben und müsste China sanktionieren. Tun wir aber nicht, sondern ganz im Gegenteil. Doppelmoral? Jetzt heute nach zwei Jahren kann man sagen, dass die USA ihre postulierten Ziele vollständig erreicht haben und auch Nord Stream in die Luft geflogen ist. Natürlich mit der passenden medialen Geschichte dazu, dass Russland seine teure Infrastruktur einfach selbst in die Luft gesprengt hat? Was Unsinn ist. Natürlich wollte Russland weiter Gas liefern, was aber mit allen Mitteln strikt unterbunden wurde. Die USA sind bereits die Gewinner und daher ist auch völlig logisch, dass die Begeisterung der USA die Ukraine weiter mit Geld und Waffen zu versorgen rapide abnimmt, denn das wären ab jetzt nur noch rational unnötige Kosten. Europa wird sich mit seiner null CO2 und Massenmigrationspolitik von jetzt an auch von ganz alleine selbst zerlegen, und das sogar mit einer moralischen Freude daran. Die USA können sich also ganz auf den Wettbewerb mit China konzentrieren. Im anderen Fall, wenn Russland nicht in die Ukraine einmarschiert wäre. Dann hätten die USA mit Basen in der Ukraine einen militärisch strategischen Vorteil und sehr viel geostrategischen Einfluss dazugewonnen. Aber ich glaube, die USA haben darauf gewettet, dass Russland einmarschieren wird. Es gut mit leid, aber ich kann die Welt nicht so simplifiziert betrachten, wie das medial von uns erwartet wird, mit den USA als die Guten und Russland die Bösen. Die USA sind ein extrem erfolgreiches Land und das sind die nicht deshalb, weil die den ganzen Tag von Bienchen und Sonnenblumen träumen, sondern knallhart ihre Interessen durchsetzen. Und wer nicht passt, der wird durchaus auch mal weggebomt.
Erinnert mich an den Spruch "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert". Wenn man nichts mehr weiter verlieren kann, kann man halt nur noch gewinnen...
Putins Ruf ist doch schon ewig im Westen ruiniert…schon 2014 fragte der Spiegel, wer ihn stoppt wegen MH17. Für mich alles Ablenkung für den Wirtschaftsreset 🤷🏼♂️
@@ceracx7477 neee, nicht alles, aber schon das Meiste…Kriege werden geführt von Menschen die sich kennen und wird ausgeführt von Menschen, die sich nicht kennen…jetzt ist Putin für die 2,50€ an der Tanke schuldig…das 80% aller Dollars in den letzten zwei Jahren für eine Plandemie gedruckt wurden, wird schnell vergessen :)
Guten Tag Herr Prof. Dr. Rieck, vielen Dank für diesen interessanten Videobeitrag. Da Sie danach fragen ob uns Zuschauen dazu noch weiteres einfällt möchte ich folgenden Punkt anmerken. Bei der ersten Kurve der Sanktionen sehe ich einen Faktor der meiner Meinung nach außer acht gelassen ist. Nämlich der zeitlichen Faktor der Mittelfristigkeit der Sanktionen. Also den 2 bis 5 Jahres Horizont den die Sanktionen erst einmal anhalten sollen. Das würde bedeuten, dass wenn die Aggression endet, sich der Zustand nach 2-5 Jahren wieder dem Zustand ohne Sanktionen nährt, da diese dann vom westlichen Bündnis zurückgenommen werden. Also ungeachtet der Dauer dieses Normalisierungsprozesses gibt es also eine positive Auszahlung für den Aggressor, wenn der zeitliche Zustand der Aggression durch ihn so kurz wie nötig ist, da sich sein Markt dann wieder normalisiert und er sich auch wieder schneller regenerieren kann. Also würde ich hier den Parameter der Dauer der Sanktionen als auch entscheidend ansehen. Denn, wenn Sie wegfallen, kommt der Aggressor viel schneller in die Gewinnphase/den positiven Bereich. Somit ist eine weiterführende Aggression nur sinnvoll, wenn der Aggressor sich die Aggression "leisten" kann und weitere langfristige Gewinne mitnimmt, die nach den Sanktionen noch positive Ausschüttungen bieten. Hier ist also die Frage was ist langfristig noch interessant für "Putin". Ich hoffe es ist verständlich geworden was ich mitteilen möchte, da ich mich hier über meine Handytastatur eher kurz halten wollte. Ich bedanke mich für Ihre tollen Videos und freue mich schon auf das nächste.
Was mir dieses und die vorherigen Videos zu Putin-Russland zeigen, ist, dass die Spieltheorie bei solch komplexen und globalen Themen an seine Grenze kommt und keine wirklichen Erkenntnisse mehr liefert.
Modelle können nur maximal so gut sein wie ihr Input. Wenn mehrere wichtige Variablen unbekannt oder schwer abzuschätzen sind, dann kann das beste (spieltheoretische oder sonstige) Model nix verlässliches liefern. Daher geht es aus meiner Sicht hier um eine rein qualitative Betrachtung.
Wenn die Spieltheorie scheitert und das Verhalten anders ist, als es zu erwarten wäre, hat man etwas in dem Modell übersehen oder nicht berücksichtigt. Wenn man heraus findet, was es war, hat man die Chance, die Situation anders zu bewerten bzw. Herauszufinden, was die Akteure eventuell anders bewerten. Das nennt man Erkenntnisgewinn und wissenschaftliches Vorgehen... emporirren...
Ich schließe mich meinen Vorrednern an und möchte hinzufügen, dass das Thema weit komplexer ist und wir hier immer abstrahieren und Parameter eingrenzen müssen um irgendeine Schlussfolgerung ziehen zu können. Diese Parameter sind teils zu erarbeiten und Teils tatsächlich unberechenbar weil hier viele Entscheidungen in einer Person zusammen laufen. Das Resultat ist ein grosser Spielraum der nicht durch mehrere Entscheidungsträger rationalisiert wird.
@@tenshidraconis3385 Damit kann man jedes Modell schön reden ... war halt nicht genug Input da. Die Spieltheorie hat sicher schon viele Erkenntnisse in anderen Bereichen gebracht und hat seine ganz klare Berechtigung. In diesem speziellen Fall ist es meiner Ansicht nach überfordert.
@@MichaelSalbeck Herr Rieks hat aus seinem Modell eine klare Aussage getroffen. Die ist an der Realität gescheitert. Dazu gibt es mehrere Videos. Schau sie Dir einfach an... Btw: ein Model ist und bleibt ein Model und damit immer nur ein reduziertes Abbild der Wirklichkeit. Und ein Model kann sich nur dann verbessern, wenn es an der Wirklichkeit scheitert. Ein Model ist auch immer nur eine Sichtweise der Wirklichkeit. Es gibt eben auch andere Sichtweisen und vor allem Bewertungen. Soziale Wissenschaften sind eben genau keine Naturwissenschaften und der Faktor Psychologie kann solchen Modelle ganz easy zerlegen. Also einfach die anderen Videos auch anschauen! Und bevor Du mich jetzt als Rieck-Fanboy bezeichnest, mal meine Kommentare unter seinen anderen Videos lesen! Es ist aber tatsächlich einer der wenigen, die eigene unterlaufene Fehler offen eingestehen und sogar darüber nach denken. Das ist m.E. ein sehr wissenschaffender Denkansatz und verdient Respekt.
Die Analyse nimmt aus meiner Sicht 2 Dinge an, die zu hinterfragen sind: 1. neue Sanktionen können sich nicht auf die Beute beziehen, 2. Missetaten binden dauerhaft keine Ressourcen des Aggressors (oder Aggressor hat dafür unendliche Ressourcen)
Sehr interessante Analyse. Ich würde allerdings noch mit einbringen wollen, dass das Begehen von Missetaten auch Ressourcen verbraucht und diese eben endlich sind.
. . . auch der mögliche Zugewinn ist endlich bzw. geht maximal asymptotisch gegen eine Konstante . . . aber letztendlich ist es doch ziemlich makaber bzw. zynisch bzw. pervers bzw. falsch bzw. falsch bewertend, die Betrachtung auf eine rein "ökonomische" Bewertung zu reduzieren . . .
Lieber Herr Dr. Rieck: (Sorry ich kann keinen Eigenen Beitrag posten, da UA-cam meine Kommentare zensiert. Ich kann nur auf Kommentare anderer antworten). 1. Ihre Videos sind zweifelsohne immer sehr gut und sehr informativ. Aber hier muss ich eines bemängeln: Sie sprechen fast nur von Putin. Ich vermisse Ihr Thematisieren der eigentlichen Drahtzieher der Katastrophe, und das ist Washington. Es ist offiziell bekannt, dass die USA mit 5 Milliarden US Dollar 2014 den Putsch organisierten um den demokratisch gewählten Präsidenten Yanukovitch zu stürzen, und mit einem Rechtsextremen Regime zu ersetzen dessen Minister öffentlich zur Jagt auf, ich zitiere "Judenschweine, Deutsche und Russen" aufrief. Daraufhin spalteten sich die zwei Regionen Luhansk und Donetsk ab, da sie A) natürlich keine Regierung akzeptierten die nicht gewählt wurde wie vorher Yanukovitch, und B ) erst recht keine, die öffentlich zugab die 8 Millionen Russen in der Ukraine "abschlachten" zu wollen. (Was dann übrigens auch geschah. Der Krieg ging nicht 2022 durch Putin los, sondern 2014 durch die US-Marionette Poroshenko und seine Nazi-Minister der rechtsextremen SVOBODA Partei. Ich demonstrierte bereits 2014 gegen diesen Krieg vor dem Berliner Reichtstag, und sagte damals laut: Es ist eine Schande, dass von einem Volk von 81 Millionen, nur 500 hier sind. Wo wart ihr alle, als der Krieg begann? Erst 8 Jahre später fällt es Euch ein, ich würde sagen ZU spät, ,denn hieraus kann ein Weltkrieg werden. Aber nicht weil Putin es will, wie Dr. Rieck andeutet, sondern weil Washington es will. (Siehe US-Geostrategische Interessen gegen Europa, z.b. in "Das Eurasische Schachbrett" des Russlandhassers Zbigniev Breszinski, der damalige "Mann hinter Obama", der ein halbes Jahrhundert Berater des US-Präsidenten war und ausserdem Deutschland als "tributpflichtige Vasallen" bezeichnete. Europa ist durch die US-Kontrollierte NATO nicht russisch, sondern amerikanisch besetzt. Und welchen "Friedenswillen" die Amerikaner haben, das hatten sie in Irak, in Libyen und Syrien deutlich gezeigt. Ich würde mir also wünschen, lieber Herr Dr. Rieck, dass Sie auch die andere Seite etwas beleuchten. Putin hat 20 Jahre lang dem Westen ständig Kooperation angeboten, und der Westen spuckte den Russen ins Gesicht. Die US-Truppen schoben sich mit NATO Verbündeten immer weiter an Russlands Grenzen heran, das muss Ihnen doch bekannt sein? Es war Wortbruch, denn Deutschland gab das Verbrechen , die NATO auf keinen Fall weiter nach Osten zu erweitern, und es war die Bedingung für die Deutsche Einheit 1990. Der Westen hat Russland betrogen, und das ist nur ein Teil der gigantischen Schuld des Westens, allen voran der USA, für diesen Krieg. Merkel, die gezielt gegen Deutschland und für die US-Besatzer arbeitete, hat 16 Jahre lang, neben anderen Missetaten dieser Irren (bitte hierfür unbedingt auch ein Diagramm anlegen, vorsicht, wird sehr breit!) unser Verhältnis mit Russland gründlich ruiniert. Man könnte auch sagen: Merkel war die Wegbereiterin des 3. Weltkrieges. Und es ist zu hoffen, dass in späteren Gesichtsbüchernvor dem Wort "Wegbereiterin" nicht das Adjektiv "die erfolgreiche" stehen wird. 2. Ihre Behauptung, Putin wird so weitermachen, ist, wenn Sie erlauben, völlig falsch. Von den Deutschen Medien verschwiegen: Putin hat längst Frieden angeboten, und zwar am 7. März 2022, also vor wenigen Tagen. Die Bedingungen sind akzeptabel und im Interesse der Ukraine. ua-cam.com/video/9Le493cdj8c/v-deo.html Ich bitte den zuckerfreien Kaugummi zu entschuldigen, es war Mitternacht und ich wollte gerade ins Bett, als ich noch diese Meldung in der Amerikanischen Presse fand - ich hielt es für angebracht, dies sofort im Deutschensprachigen Raum zu verbreiten.
@@carmenschumann826 ja aber es ist eben nur symbolisch für irgendwelche Gewinne, die sich der agressor verspricht. Außerdem ist Großmacht Politik genau so, da kenne ich noch mindestens eine weitere mit drei Buchstaben....
Wobei, wie Hitler kann man sich durch weitere agression auch weitere Ressourcen verschaffen. Er plünderte das nächste Land aus um finanziell das System am Leben zu halten.
Die Liebe zum russischen Volk hat ihn dazu gezwungen. Er konnte nicht mehr entscheiden. Es wurde ihm auf gezwungen. Man musste in der östlichen Ukraine nur ein paar tausend Russen ermorden in Odessa 42 Junge Aktivisten lebendig verbrennen und eine Offensive für die Rückeroberung des Donbass planen und schon wird der Russische Präsident weich. So einfach kriegt man den Russischen Präsidenten klein. Deklariert als Agressor, wird nun Russland zum Beuteland werden. Ihr wisst alle, was mit Deutschland und auch mit Japan geschehen ist. Die Aas Fresser warten schon ungeduldig auf die Zeiten eines neuen Jelzin. Grüsse aus der Schweiz.
@@thomasbirchmeier7924 Danke lieber Thomas, so viel Verständnis hätte ich von niemandem hier erwartet. Ich habe Verwandte sowohl auf der russischen wie auch auf der ukrainischen Seite und hoffe das jemand die Kriegstreiber in Washington aufhalten kann, bevor ganz Europa untergeht.
@@tyrantonion6660 Ganz meiner Meinung. Allerdings fehlt mir in dem Video der Aspekt, ob es vielleicht eher ein Begreihungskrieg und kein Angriffskrieg war. Natürlich spielt der Aspekt der NATO Osterweiterung eine wesentliche Rolle, diese lässt sich aber am Verhandlungstisch lösen. Die Massaker an der russischenstämmigen Bevölkerung aber nicht, und die wären weitergegangen, hätte Putin nicht eingegriffen.
Widerspruch, man kann das keineswegs auf andere Länder ausweiten, und es gibt noch Fehler im Ansatz. 1. Die Kosten- und Nutzenfunktion sind für Polen und Moldavien ganz anders als für Ukraine. 2. Die Nutzenfunktion fällt irgendwann mit steigender Bosheit. 3. Die Kostenfunktion steigt ebenfalls mit steigender Bosheit. Bspw Verluste, innere Unruhen, usw.
In dem ersten Video haben Sie noch unterschieden zwischen den Auszahlungen für die USA , Europa und Russland. Wenn mann die Auszahlungskurve zur Zeit für die USA aufzeichnet, ergibt sich eine (zumindest relative) positive Kurve gegenüber Europa.
War ja auch nicht anders zu erwarten. Allein durch einzige Berichte hüpfen alle auf dem Zug der Amerikaner und da er die Richtung bestimmt schaut er doch erstmal auf sich. Der langfristige Plan dahinter wird ein schwaches wirtschaftliches Europa bzw. Deutschland sein. Abhängigkeit, Entschuldigung Partnerschaft natürlich mit Amerika
Es waren die USA, die uns immer und immer wieder davor gewarnt haben, uns zu abhängig vom russischen Gas und Öl zu machen. Merkel hat unseren AKWs den Todesstoß versetzt - ohne Druck von Außen, und es waren auch Merkel und Co., die unserer Kohle den Todestoß versetzt haben (wir wären mit unseren Kohlereserven rund 200 Jahre autark). Der Zug ist jetzt aber abgefahren. Auch die drei AKWs die noch laufen, werden abgeschaltet. Allein die Lieferung neuer Brennstäbe würde 1,5 Jahre dauern. Das ist alles kaputt. Kohle- und Kernkraft ist weg. Ist das angekommen?! Auch haben uns die Amerikaner seit Jahren dazu aufgefordert die Bundeswehr auf einem wehrfähigen Niveau zu bringen - und dazu haben wir unser auch vertraglich verpflichtet (=> 2% vom BIP). Auch hier haben wir uns selbst, und gegen den Willen der USA, abhängig gemacht. Und frei nach Shakespeare kommen dann Leute wie du: Sind wir doch selbst schuld, brüllen wir am lautesten. Wir können froh sein, dass die USA überhaupt in der Lage sind uns mit Gas zu beliefern...Gas das wir nicht bräuchten, wenn wir noch unserer AKWs hätten. Gas, vor dessen Abhängigkeit uns die USA gebetsmühlenartig gewarnt haben. Ihr widerlichen USA-Hasser. Der Grund warum die USA keine Truppen in die Ukraine schicken ist Taiwan, denn selbst die USA hat nicht mehr die Ressourcen für einen zwei Frontenkrieg, und Taiwan ist wichtiger (=> Computer Chips). Und nichts können die US mehr gebrauchen als einen russischen Kriegserfolg in der Ukraine, der a) zu neuen Invasion führt (=> Poland, die Balten), und China den letzte Anstoß gibt die erklärte militärische Wiedervereinigung mit Taiwan umzusetzen. Deine Freiheit steht und fällt mit Amerika. Die Bundeswehr kann uns nicht verteidigen, dafür haben Schröder, Merkel und Scholz gesorgt. Und es wird Jahre dauern, bis sie es evtl. wieder kann. Und wenn die USA scheitern Taiwan zu verteidigen (zusammen mit Großbritannien, Japan und Australien - auf Europa kann man hier nicht mehr zählen...evtl. Frankreich), dann gehen auch in Asien die Lichter aus, und damit auch bei uns. Ohne die asiatischen Computer-Chips sind wir erledigt. Und auch das kann man nicht in Wochen oder Monaten umstellen.
@@bluerisk Die wenigsten verstehen das wir unsere Freiheit und unseren Lebensstil den Amerikanern zu verdanken haben. Meiner Meinung ist das ein Bildungsthema. Es fehlt das Wissen was z.B. Stalin in der Ukraine angerichtet hat (Bloodlands), die wenigsten machen sich die Mühe mit Menschen aus Osteuropa zu reden um ein Gefühl dafür zu bekommen, was es hieß Jahrzehnte hinter dem eisernen Vorhang zu sein. Die sitzen hier haben mehr wie genug von allem, und verfallen einer Romantik die es nicht gibt
....kann man da aus mathematisch strategischer Sicht eine Gegenprobe machen, wie der Einsatz für die Natoausgaben aussehen? ....würde mich interessieren , danke...
Man könnte das auch so sehen. Der ursprüngliche Plan war ein begrenzter Einmarsch, so wie auch tw. vorab kommuniziert. Die Besetzung der gesamten Ukraine wäre dann die Fortsetzung, um über den Break-Even-Point zu kommen, d.h. weitere Länder einzubeziehen ist vorerst nicht im Plan.
Spielt da nur Russland? Wäre es nicht angebracht, die Interessen des Westens zu beleuchten? Ich stelle die These auf, dass es die gibt, und die mit Russlands Interessen wechselwirkt.
Wenn ich nur aus Kriegsbeute versus Sanktionen einen Erwartungswert bilde, dann ist das Fazit sicher richtig. Aber m.E. fehlen hier wichtige Größen, z.B. die Wirkung der Sanktionen, die Okkupationskosten, die Abhängigkeit von China, uvm. Insofern sind die Annahmen was ist „Beute“ und „Wert“ hier zu kurz gegriffen…
1)Wurde in den Kommentaren bereits erwähnt, aber trotzdem: Die Zeitachse und die Missetatenachse werden hier nicht klar gegeneinander abgetrennt. Eigentlich ist eine 2-Dimensionale betrachtung nicht ausreichend. Man müsste auch berücksichtigen ob das Vermögen Russlands ohne Missetaten an sich gewachsen oder gesunken wäre. Dementsprechend müsste man auch die Auswirkungen der Sanktionen auf das Wachstumspotential berücksichtigen. 2)Ich würde bezweifeln dass die Steigung der Beute-Funktion eine Lineare Funktion ist. Es wird hier stillschweigend vom Erfolg dieser Missetaten ausgegangen, ohne die Kosten oder das potentielle Risiko einer Niederlage einzuberechnen. Auch die Vernachlässigung der Vermögensverteilung ist eine nicht unerhebliche Annahme, immerhin ist es die breite Bevölkerung die die Sanktionen tragen muss, die hat aber nur wenig von der Kriegsbeute. Unter diesen Umständen könnte die Steigung dieser Funktion durchaus auch negativ werden, wenn ein bestimmtes Limit an Missetaten überschritten wird. In diesem Fall würde eventuell nie eine positive Bilanz erreicht werden. Das sind alles rein technische Anmerkungen und im großen und ganzen würde ich der Aussage dass man Russland eine Möglichkeit zu einem vernünftigen Ausgang aus dieser Situation geben muss zustimmen. Am Ende ist leider entscheidend wie Putin die Situation bewertet, nicht wie sie tatsächlich ist und Überlegungen dieser Art könnten durchaus in seinem Kopf vorgegangen sein.
@@HonkMok Muss man differenzieren. Russland hätte keine wesentlichen kosten gehabt. Russland hätte den Status quo unendlich aufrechterhalten können. Mit besetzten Gebieten (Krim+Ostukraine) hätte die Ukraine nicht und EU und/oder NATO gekonnt. Die Ukraine hätte auch niemals so stark werden können hier wirklich etwas ändern zu können. Russland wird immer stärker sein. Das System Putin hingegen hatte sehr viel zu verlieren. Ein wirtschaftlicher Aufschwung in der Ukraine würde dem russischen Volk zeigen welchen Murks das System Putin macht. Das System Putin schädigt die russische Zukunft. Quasi schon von Anfang an. Oligarchen bereichern sich mit bestehenden wirtschaftlichen Mitteln ohne dass neue Geschäftsfelder eröffnet werden. Wenn um Zeitraum von 10 bis 30 Jahren Erdgas und Erdöl nicht mehr so nachgefragt werden dann fehlen diese Einnahmen und es gibt keine neuen. Dieser Krieg beschleunigt diesen Effekt. Nicht nur wegen der Sanktionen sondern auch weil das System Putin Unzuverlässigkeit bewiesen hat. Die Abhängigkeit Deutschlands und daher der EU von russischem Erdöl und Erdgas wird jetzt massiv verringert werden. Selbst ohne Sanktionen und ohne die relativ hohen Kriegskosten wird die russische Wirtschaft jetzt durch Putin massiv belastet. Kurz: Das System Putin hatte viel zu verlieren. Putin zieht es vor lieber Russlands wirtschaftliche Zukunft zu zerstören.
@@alexanderweigand6758 Da würde ich nicht drauf Wetten das die Ukraine nicht Mitglied der EU oder NATO geworden wäre. Wurde nicht der Antrag auf EU Mitgliedschaft erst kürzlich angenommen? Mitten im Krieg? Ein weiterer Punkt der steigenden Kosten bei nichtstun ist, vorausgesetzt man nimmt Putin ab das es ihn kümmert, ist die Misshandlung von Millionen Russen innerhalb der Ukraine durch die Ukrainische Regierung.
@@HonkMok Es ist vertraglich vereinbart dass ein Zutritt nicht bei offenen Konflikten oder auch nur Gebietsforderungen möglich ist. Russland hatte es in der Hand den Konflikt beliebig lange laufen zu lassen. Ergo keine EU oder NATO Mitgliedschaft. Vorbereitende Schritte sind möglich, aber eben kein Beitritt. Übrigens müssen auch alle anderen zustimmen. Ich denke gerade die anderen Nachbarn Russlands würden sehr genau hinsehen ob da wirklich kein offener Konflikt mehr ist. Sehr sehr genau.
Ganz genau: nach dem Irak-Krieg ist die NATO bereit jedes beliebige Land zu überfallen. Insofern ist die Reaktion von Russland sehr gut nachvollziehbar.
Hallo Prof. Rieck, seit kurzer Zeit verfolge ich Ihre Analysen sehr aufmerksam. Warum Sie letzten Monat in Ihrer spieltheoretische Analyse "Gibt es Krieg?" falsch gelegen haben, liegt meiner Meinung nach daran, dass ein ganz wesentlicher Faktor unberücksichtigt geblieben ist. Wenn ich nun Ihre Diagramme in dieser Analyse betrachte, erscheinen sie zunächst logisch. Nun muss man aber als ganz entscheidenden Faktor in beiden Analysen berücksichtigen, dass die Sanktionen gegen Russland in jedem Fall gekommen wären. In der aktuellen Situation sehr massiv aber anders wären sie ebenso umfangreich verhängt worden. Nur eben scheibchenweise. Somit darf man den Ausgangspunkt der Analyse auch nicht am Koordinatenursprung festlegen. Die Kurve der Sanktionen im ersten Diagramm müsste wesentlich weiter links der Ordinate beginnen und würde je nach Szenario nur flacher oder steiler verlaufen. Ich denke das hat einen ganz erheblichen Einfluss auf diese Theorie. Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag! Und Danke für Ihre interessanten Beiträge!
@@alexanderweigand6758 Weil Russland die Neutralität der Ukraine als "a priori" geboten sieht, dass es früher oder später hat auf die stetige Provokation reagieren musste, die die USA mit der Nato da veranstaltet hat. Mag man zu stehen wie man will, aber als Atommacht hat die USA auch keine Atomraketen auf Kuba geduldet und selbiges gitl halt für die Ukraine. Russland ist führend in hypersonic Raketen. Ein paar 100km von Moskau weg sind Atomsprängköpfe anders als mit ICBMs älterer Bauarten halt sehr fix da. Man kommt also zum Enthauptungsszenario, mit dieser Technologie, wenn die Raketen nur nah genug stationiert werden ...
@@Airwave2k2 Aufgrund dieses klugen Plans die Ukraine zu nehmen werden diese beschriebenen Raketen jetzt halt im Baltikum in Polen und vermutlich in Ungarn stehen, somit ist das auch kein wirklicher Gewinn. Die F35 zwecks der Nuklearenteilhabe wird von Deutschland ebenfalls beschaft. Zusätzlich hat man ein neues Wettrüsten welches natürlich auch nuklear betrieben (und ich schreibs absichtlich) MUSS losgetreten. Konventionell wird man die NATO auch nicht in die Knie zwingen also ergibt sich für mich kein Bild das Russland jetzt irgendetwas gewonnen hätte. Die einzige These die mir einleuchtet ist das man eben wirklich warum auch immer, den Weg des dritten WKs beschreiten möchte, wenn dieses das Ziel sein sollte könnte man aber gleich beginnen denn der Ausgang dürfte bekannt sein....
@@Paul-yz2tf Nun es gibt noch ein paar mehr Gründe die Offensichtlich erscheinen, und vermutlich sogar ein oder mehrere noch wichtigere die wir so gar nicht kennen. Ich denke nicht das es um etwas gewinnen geht bei der Ukraine-Geschichte. Das mag zwar der Westen so sehen (weil es Putin als Agressor für das Narrativ in der Propaganda braucht, und ein Agressor ist ein Eroberer der "Gewinn" macht), aber wohl nicht die Russen. Klingt logisch, dass das Ganze ein nukleares Wettrüsten erneut herauf beschwören kann. Allerdings ist das beiderseits kostspielig. Und aktuell sogar für den Westen mehr noch als für Russland, den es sind westliche Schiffe die in andere Schiffe fahren, wenn Russische Fllugzeuge vorbei fliegen und so weiter. Und sind wir ehrlich, waren es die USA, die zuletzt aus dem INF Vertrag ausgestiegen sind, also die Signale zu einem möglichen Wettrüsten wurden schon vorher gegeben. Wobei START 2021 für 5 Jahre verlängert wurde. Nunja die Zeit wird's zeigen, was passieren wird.
Zu 11:01 Man kann bei der Bewertung von Vor- und Nachteilen (bzw Kosten und Nutzen) natürlich auch ethische Überlegungen oder allgemein nicht-wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen. Das hängt letztendlich von der Meinung des Spielers ab.
NIcht-wirtschaftliche Aspekte spielen immer mit eine Rolle. Ethik aber nur begrenzt, im Außenpolitischen Umfeld eher gar nicht. In der Spieltheorie unterscheidet man zwischen einmaligen Spielen und wiederholten Spielen. Die meisten Spiele der Realität sind wiederholte Spiele. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass Spieler aus der Erfahrung der letzten Spiele lernen und ihre Strategie anpassen. In unserem täglichen Umfeld spielt Ethik eine wichtige Rolle. Wenn ich in einem Spiel (z.B. Brötchen einkaufen) unethisch handle (z.B. nicht bezahle), dann wird im nächsten Spiel (wieder einkaufen) mein Mitspieler mich z.B. gar nicht in den Laden lassen und ich verhungere vielleicht. Im Spiel zwischen Ländern wird aber nicht nach ethischen Maßstäben gespielt, nur nach Interessen. Also ist ethisches Handeln auch nicht von Vorteil. Es ist aber im Gegensatz dazu für das wiederholte Spiel schon entscheidend, ob ich in diesem Spiel eine Drohung wahr mache. Wenn also Putin seine Drohung wahr macht, nimmt man ihn beim nächsten Mal ernster. Der Einmarsch in die Ukraine hätte also sogar, wenn er ohne sein Ziel zu erreichen wieder gehen müsste, den Gewinn, dass man beim nächsten Mal seine Drohung ernster nimmt.
Die Analyse funktioniert nur unter der Annahme dass die Sanktionen gedeckelt sind. Handelsembargos werden erst richtig spürbar wenn die Lager erschöpft sind die Fabriken stillstehen und die Arbeitslosenrate zunimmt was auch wiederum die Fähigkeit zu Missetaten reduziert (sollte auch nicht linear sein) Auch erweckt die zweite Funktion den Eindruck als würde mit jeder Missetat etwas mehr Beute erreicht werden. Wäre hier nicht eine Stufenfunktion eher angebracht? Alles oder nichts? Bzgl der Aussage. Putin wird sich mehr Länder krallen... Wäre auch noch die Option dass die Beute die folgende ist, die internationale Anerkennung als Militärmacht, keine Verschiebung der NATO Außengrenzen, Und das ist wahrscheinlich das wichtigste Element was am Anfang übersprungen wurde. Es ist nicht egal warum gesamt Europa gedacht hat, der kommt nicht. Das Motiv einen "falschen" Zug gemacht zu haben würde uns beantworten was die gewünschte Kriegsbeute ist und damit könnte man anfangen zu kalkulieren bzw deeskalieren.
Anerkennung als Militärmacht ist eher geschrumpft. Die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine, Georgien und Moldawien hatte und hat Putin schon vorher verhindern können. Da war jeweils nur zu verlieren.
Die ganze Situation auf diese beiden Diagramme zu reduzieren ist etwas zu sehr vereinfacht. Ich würde davon ausgehen, dass Putin das Risiko der Ukraine für Russland als sehr hoch eingeschätzt hat (möglicher NATO-Beitritt, NATO-Übungen in Ukraine, NATO-Übungen mit Ukraine, Angst von Atombomben an der russischen Grenze, Angst vor Biowaffen gegen Russland, etc.) Wie gerechtfertigt dieses Risiko war, kann ich nicht beurteilen. Ich glaube nicht, dass irgendjemand ein Interesse hat, weder Russland noch der Westen, dass es zu einem Krieg zwischen NATO und Russland kommt. Nur die Ukraine hat wirklich berechtigtes Interesse an einer Einmischung der NATO, insbesondere die Elite, die Putin austauschen möchte, was in dem Fall vermutlich auch deren Tod bedeutet. Und dazu ist die Elite eben auch bereit, einen Weltkrieg zu riskieren. Denn nur bei Einmischung anderer Länder hat die Ukraine eben eine Chance, nicht von Russland reformiert zu werden.
Wie denkt ihr über das vom Westen unterstützte und totgeschwiegene ASOV- Battalion in der Ukraine? Warum verschanzen die sich in Schulen und Krankenhäusern und niemand berichtet darüber? Ich verstehe dass nicht
Wird doch gar nicht Tod geschwiegen. Frontal21 hat erst ein Bericht darüber gemacht. Das die nicht unumstritten sind steht auch fest. Die sind halt mittlerweile Teil der regulären Streitkräfte, daher denke ich sind die nicht mehr als die rechtsradikalen Freischärler präsent.
Da gab es mal ein paar Nazis, die man aber schon vor Jahren rausgeschmissen hat. Und das mit den Krankenhäusern existiert nur in der russischen Propaganda.
@@jawde355 Die Russen sagen doch, dass sie das nie bombardiert haben. Außerdem sagen sie, dass sie es bombardiert haben, aber da nur Kämpfer drin waren. Klingt schlüssig.
Vielen Dank für die sachliche Erklärung. Ich habe es hier noch nicht gesehen, daher die Frage ; mir ist schon länger aufgefallen, dass die Firmen immer politischer werden. Anfangs war das relativ verständlich und hat auch dem jeweiligen kundensegment entsprochen. Was letztlich wirtschaftlich vernünftig war. Seit Jahren habe ich aber den eindruck, dass sich das umgekehrt hat und es nicht um Kunden gewinnen geht, sondern um zu verhindern welche zu verlieren. Ich hoffe, das einigermassen gut erklärt zu haben und einen denkanstoss für eine Analyse in diesem Gebiet gegeben zu haben.
Das große Problem ist, dass Spieltheorien häufig von einer vollkommen rationalen Kosten-Nutzen-Abwägung in den Köpfen aller beteiligten Akteure ausgehen. Man müsste die Methoden der Spieltheorie jedoch um die Erkenntnisse aus den Forschungsfeldern der Psychologie und außerdem um das Wissen von Historikern ergänzen, um wirklich annähernd realitätsnahe Analysen zu konstruieren
Die beste Lösung wäre, wenn Sie sich in ihren Videos mit Kollegen aus anderen Fachgebieten austauschen würden, indem sie sich in einer Videokonferenz über ihre Analyse unterhalten würden. Denn spieltheoretische Hypothesen würden stark vom Einbringen anderer Experten profitieren
Da kann ich nur zustimmen. Zudem fehlen die Spielregeln, die für die Spieltheorie signifikant sind. Die Spieletheorie liefert hier die gleichen Ergebnisse wie die Mengenlehre...mathematisch vielleicht logisch aber reine Theorie.
@@sweetfruit7769 Es ist mathematisch bewiesen, dass es bei einer bestimmten Art von Spielen (die sogenannte Nullsummenspiele wie Dame, Schach, Mühle als typische Spiele, wobei sich Gewinn -Sieger- und Verlust - Verlierer- gegenseitig aufheben) mit endlicher Zahl von Strategien und perfekter Information nur eine optimale Strategie gibt. Bis heute haben die klügsten Mathematiker allerdings nicht herausgefunden, wie die jeweilige optimale Strategie hierfür aussieht. Putin Angriffskrieg ist kein Nullsummenspiel, denn es sind mehr als 2 „Spieler“ beteiligt und die Gewinne und Verluste können nicht gegeneinander aufgerechnet werden, sondern nur als Schnittmengen der einen oder anderen Seite zurechnet werden. Die Schnittmengen beinhalten die jeweiligen Vor- und Nachteile aller Konfliktbeteiligten nach Ende des Krieges und der Jahre danach. Putins Angriffskrieg unterstelle ich einen strategischen Zug, der ihn über eine längere Zeit an eine bestimmte Aktion bindet. Putin hat sich quasi auf eine Strategie festgelegt, die er nicht mehr zurücknehmen kann, so dass es zu einer absichtlichen Verringerung seiner eigenen strategischen Möglichkeiten kommt. Er hat quasi alle Brücken seiner Rückzugswege abgebrochen, um nach außen und innen ein hohes Maß an Selbstbindung zu demonstrieren. Ob er nun die für ihn beste Strategie gefunden hat, wo sich für ihn die größten positiven Schnittmengen finden, ist aktuell offen. Es gibt somit womöglich auf Zeit keine Gewinner, sondern nur Verlierer. Zusammenfassend kann die Spieltheorie in Kombination mit der Mengenlehre keine Zukunft vorhersagen, sondern nur im Nachhinein die Ergebnisse feststellen. Dr. Riecks UA-cam-Analysen sind zwar interessant, aber bezogen auf die kurz- und langfristigen Ergebnisse nichts anders als gehobene Kaffeesatzleserei.
Dieses Instagram und Facebook sind aufgrund deren aktuelle Haltung für einen aufrechten Users überhaupt nicht mehr tragbar. Von daher sind Follower auf diesen Kanälen kein Ruhm mehr!
Das die Auszahlung beim Weitermachen halbwegs linear immer größer wird, ist aber auch nur eine modellhafte, von Ihnen nicht näher erläuterte, Annahme, die ich erstmal anzweifeln würde. Sie sagen dabei sogar selbst, dass Sie gar nicht so genau wissen, was es im Moment zu gewinnen gibt, gehen aber davon aus, dass es davon linear immer mehr geben könnte. Das halte ich für ziemlich wacklig. Interessieren würde mich eher, wie Sie spieltheoretisch denn die auch in den vorherigen Videos schon erwähnten Verhandlungen führen würden, bei denen man dem anderen etwas anbietet, bei dem alle beteiligten Seiten ihr Gesicht wahren könnten und wieder in eine Aufwärts- anstatt einer Abwärtsspirale einsteigen könnten?
Ich habe mir dieselbe Frage gestellt bzgl. der linearen Beutezunahme. Die Beute von Putin ist die weitere Existenz von Russland, das hat er mehrmals erklärt. Die siehe er nur gewährleistet wenn die NATO nicht an seine Grenze expandiert. Somit wäre die Beute Funktion eher eine Stuffenfunktion als eine lineare. Das ändert aber grundsätzlich nichts an der Analyse. Putin muss allerdings einen noch grösseren Graben durchgehen.
@@verakehrli5636 Ich würde grundsätzlich in Frage stellen, ob es zwingend einen positiven Zusammenhang zwischen "Missetaten" und Kriegsbeute gibt. Es entstehen laufende Kosten durch die Fortführung des Krieges, die im Video ignoriert werden. Einerseits natürlich finanziell, aber zb auch innenpolitisch.
Prof. Rieck, ich wünsche mir einen Austausch mit Hr. Raths vom Deutschen Panzermuseum (ist auf YT aktiv) in einem interessanten Austausch hier auf YT - gern zu den Strategemen oder zu möglichen Strategien für eine Lösungsmöglichkeit.
Die Herleitung der Netto-Beuten-Funktion ist trivial. Weniger trivial ist, ob sich Russland links oder rechts vom Minimum befindet bzw. wie weit Russland von diesem entfernt ist. Auch ist es denkbar, dass Russland etwas ähnliches wie eine Novemberrevolution erfährt, lange bevor das Minimum erreicht wird. Das wäre dann quasi ein "cut-off".
Hm 🤔 - ich überlege gerade wie die Grafik bei der russischen Intervention in Afghanistan aussieht. Dort ist das Spiel ja beendet und man ist ohne Beute rausgegangen.
... da braucht man keine "Spietheorie", man muss nur eine Ecke weiter denken um zu verstehen, zu was immer weiter eskalierende Sanktionen, Waffenlieferungen und staatliche Medienhetze führen werden.
Ich freue mich schon jeden Samstag nach dem aufstehen auf ihre Analysen. Ihre Schlußfolgerung, das nun zumindest in kleinen Schritten deeskaliert werden muss, teile ich vollkommen.
Hallo Herr Prof. Dr. Rieck, das Modell hat sehr starke Annahmen. Sie meinten, dass man deeskalieren sollte; dies ist in dem Modell jedoch gar nicht zugelassen. Man könnte die Koordinatensysteme von "rechts nach links" lesen, was jedoch Ihre Schlussfolgerungen aus dem Modell zumindest teilweise verwerfen würde. Man könnte alternativ auch auf der x-Achse alle "Taten" (Spielzüge) erfassen. Das würde bedeuten, dass der "Wert aller Assets nach Sanktionen" (1. Grafik) auch steigen kann (z.B. bei einem Waffenstillstand) und nicht konstant wird. Die Handlungsmöglichkeiten von Putin sind bei der "Beute" begrenzt; er kann nicht immer weiter Krieg führen. Mögliche "Auszahlungen" aus dem Krieg kommen erst viel später und müssten stark diskontiert werden. Eigene Annahme: Putin könnte maximal ein weiteres Land angreifen, spätestens dann würde die NATO intervenieren (dies geht auch ohne Atombomben). Eigene Annahme: Die Sanktionen treffen Russland so stark, dass es auf absehbare Zeit keinen positiven Nutzen aus dem Krieg haben wird. Mir fehlt ein wichtiger Punkt, abseits vom Homo Oeconomicus: die Sanktionen sollen Putin auch innerpolitisch unter Druck setzen. Falls dieser Druck stark genug wird, könnte Putin seinen Fehler akzeptieren ("sunk cost") und langsam seinen Kurs ändern bzw. mehr kooperieren. Angst habe ich vor einem irrationalen Putin, der jegliche Kooperation mit dem Westen ablehnt.
Mir macht eher Angst, dass die EU und die USA nicht verhandeln möchten und deswegen wird die russische Armee weiter marschieren. Entweder man einigt sich dann oder es kommt zum großen Knall uns ich glaube nicht, dass auch nur eine Scheibe in den USA zu bruch gehen wird. Zumindest ist dann Ruhe.
Hallo Herr Rieck, interessante Fortsetzung Ihrer bisherigen Gedanken. Herr Raths (Direktor Deutsches Panzermuseum) hat ein ähnliches Video zu den militärischen Option von Russland gemacht. Seine Gedanken dazu sind ebenfalls sehr plausibel, aber haben einen etwas anderen Erklärungsansatz (Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln). Eine Diskussion o. Austausch Ihrer Gedanken mit Hrn. Raths wäre absolut toll 👍. Unterhalb der Link zu dem Video von Herrn Raths. ua-cam.com/video/8Ls399CAAkw/v-deo.html
Als jemand, der Klausewitz (zumindest zum Teil) selbst gelesen hat, verstehe ich Herrn Rath sehr gut. Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Klausewitz beschreibt das auch im Detail, was er damit meint. Es geht darum, dass Politik darin besteht, die eigenen Interessen durchzusetzen. Dafür gibt es verschiedene "Methoden". Im Wesentlichen geht es immer darum, eine Einigung mit dem Gegenüber über irgendeinen Sachverhalt zu erzielen. Das geschieht im Grunde dadurch, dass man eine "Vereinbarung" trifft, die für BEIDE Seiten besser ist, als "keine Vereinbarung". Was ist jetzt, wenn die andere Seite in der Vereinbarung keinen Vorteil sieht? Mit einem Krieg sorgt man dafür, dass "keine Vereinbarung" die schlechtere Option wird. Ziel eines Krieges ist IMMER seine eigene Beendigung durch eine Politische Vereinbarung, die den eigenen Interessen nützt. Wir können davon ausgehen, dass Putin zwar die Kosten des Krieges und die Gegenwehr unterschätzt hat. Aber wir können auch davon ausgehen, dass ihm die Sanktionen bekannt waren (die hat man ihm in den Verhandlungen vorher sicher angekündigt) und er auch mit einem schlechten Verlauf rechnen musste und sich DENNOCH für den Krieg entschieden hat. Je nachdem, was für Putin - im Rieckschen Sinne - die Kriegsbeute ist, hängt davon die Lösung, aber auch das Risiko für Verbreitung des Krieges ab. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist für Putin nicht die Ukraine (weder Land noch Leute) die Kriegsbeute. Seine Kriegsbeute ist ein von ihm erwünschter militärischer Status der Ukraine. Den er entweder durch Kontrolle über die Ukraine oder durch Vertrag erreichen kann. Und dieser Status ist ihm sehr sehr wichtig. Das Problem dabei, er muss nicht einmal die Ukraine kontrollieren. Ein permanenter militärischer Konflikt in der Ukraine über Jahre hinweg wird für die Ukraine viel teurer als für ihn. Er kämpft ja nicht auf russischem Gebiet. Jede von ukrainischen Pionieren gesprengte Brücke ist am Ende eine ukrainische Brücke, jeder gestorbene Zivilist ein ukrainischer Zivilist. Und selbst wenn die Ukrainer ihn zurückwerfen sollten, je näher er der Grenze kommt, desto stärker wird er wieder. Selbst wenn er - was anzunehmen ist - aus der Ukraine keine materielle Kriegsbeute zieht, sind seine Kosten niedriger, als die der Ukraine und mit jedem Tag wird der Unterschied größer. Irgendwann wird die Ukraine bereit sein, seine politischen Forderungen zu erfüllen. Herr Raths möglicher Lösungsansatz ist am Ende vermutlich der, auf den es hinausläuft. Nur, das hätte man auch früher haben können. Nur, vorher hätte Putin geringere Kosten gehabt (keine Sanktionen, keine Kriegskosten), er wäre also zu geringerem Preis bereit gewesen den Vertrag abzuschließen (vielleicht nur "kein NATO-Beitritt"). Jetzt wo er Sanktionen hat und Militärkosten wird sein Preis höher sein. Viel Leid hätte man vermeiden können.
Wahrsager und Hellseher hatten schon im Mittelalter einen hohen Stellenwert. Vermutlich haben sie ihre Weissagungen auch mit Hilfe spieltheoretischer Strategeme getätigt.
@Hoppel Poppel Nostradamus hat sich wie viele "Wahrsager" nicht der Spieletheorie, sondern dem Zielscheibenfehler (Texas sharpshooter fallacy) bedient. Mach hinreichen viele wirre Aussagen, dann passt schon irgendeine irgendwie zu dem was in der Realtität passiert.
Das Prinzip bei Wahrsagern ist, das diese möglichst wirre "Aussagen" machen, die möglichst nicht falsifizierbar und alle Möglichkeiten offen lassen. Auf die Frage, ob Putin da einmarschiert order nicht hätte ein Wahrsager antworten könne: "Ich sehe das Truppen sich bewegen werden." In der Wissenschaft hingegen legt man auf Falsifizierbarkeit Wert.
@Hoppel Poppel klar, weil man nur mit wenigen vorgegebenen Annahmen arbeitet und andere Möglichkeiten außen vor lässt. Ich glaube, man gibt sogar Wahrscheinlichkeiten vor und dann leitet man die Antwort ab. die am Wahrscheinlichsten ist. Und die Lösung des Spieltheoretikers setzt voraus, dass die Individuen rational handeln als Homines oeconomici. Ich habe aber bei mir selber bemerkt, das bereits oberflächlich völlig unbedeutende und nebensächliche Äußerungen eines beliebigen Mitmenschen Entscheidungen herbeiführen können.
@@peterappel9740 Die Spieltheorie funktioniert nur wenn man halbwegs rationales Verhalten annimmt. Kann daher extrem daneben liegen. Außerdem muss man die Variablen richtig bestimmen.
Müsste man in diesem Beispiel nicht eher die Fläche zwischen dem Sanktionsgraphen und der Urzustandskonstante nehmen? Die sanktionen richten ja nicht nur einmal Schaden an, sondern täglich. Wenn man dann also dass integral betrachtet, sieht man zunächst eine halbe, nach unten geöffnete Parabel, welche in einen linearen Graph über geht. Damit Russland nun diesen Umkehrpunkt erreicht, müsste es dan schaffen, konstant mehr gewinn zu erreichen, als ihm täglich an Schaden geschieht.
Hallo Herr Rieck! Im Video gehen Sie davon aus, dass die Effekte von Sanktionen nach unten gedeckelt sind. Das ist bei statischer Betrachtung sicher richtig, da dem Missetäter ja noch das mehr oder weniger nackte Leben bleibt. Dynamisch betrachtet sieht das meiner Meinung nach anders aus. Hier ist die Differenz zwischen normaler Entwicklung z.B. des GDP ohne Sanktionen mit der sanktionierten Entwicklung zu vergleichen und da steigen die Verluste beim Missetäter immer weiter an.
Das könnte aber auch in die andere Richtung gehen, ich meine auf Dauer wird die Wirkung der Sanktion eher abgeschwächt. Das liegt daran, dass Russland mit der Zeit lernen wird die Sanktion zu umgehen oder es wird mit der Zeit alternativen zu westlichen Produkten entwickeln/finden. Ein Beispiel: Nach der Krimannektion hat Russland als Gegensanktionen die Einfuhr der Milchprodukte aus der EU verboten. Daraufhin haben deutsche Firmen in Russland Fabriken aufgebaut um direkt dort herstellen zu können um nicht exportieren zu müssen. Deswegen meine Meinung, die Sanktionen sind nur am Anfang negativ - werden aber mit der Zeit eher ins positive für den Missetäter gehen.
Meine Vermutung ist, dass Wladimir Wladimirowitsch „das nackte Leben“ aufgrund seines fortgeschrittenen Alters gar nicht mehr so wichtig sein wird. Es ist doch ein schlecht gehütetes Geheimnis, dass die Manneskraft mit steigendem Alter degressiv abnimmt.
Die eigentlichen Missetäter sind die Amerikanischen Kriegstreiber. Einfach sich mal informieren, wer in der Ukraine 2014 den Putsch zu verantworten hat, der kurz danach zum Krieg eines US-finanzierten Naziregimes gegen die Russische Bevölkerung im Donbass führte. Dieser Krieg geht seit 2014. Nicht seit 2022.
@@fureuropa-gegennwo1259 Folgen Sie Ihren Freunden aus Tschetschenien, die für Wladimirowitsch gerade die Ukraine entnazifizieren. Die suchen Freunde wie Sie.
ja ; vom Ansatz richtig . Nur der Verrückte hat Atomraketen und kann seine Missetaten potentiell nach oben eskalieren lassen auch wenn er menschliche Verluste wegstecken muss, die aber beim Russen schon immer relativ bei Kriegen bedeutungslos waren . Hier sehe ich das Problem .
Danke für die Videos, die zum Nachdenken anregen. Ich hätte einen Vorschlag für die Betrachung in entgegengesetzter Richtung. Die aktuellen negativen wirtschaftlichen Effekte in Deutschland (Energiepreise, Defizit bei Toilettenpapier, Sonnenblumenöl usw.) sind ja noch „hausgemacht“ durch die EU-Sanktionen. Russland hat noch nicht „zurück geschossen“. Angenommen Russland würde dies tatsächlich in den kommenden Wochen tun, wie sähen spieltheoretisch die Optionen der Bundesregierung aus? Was ich meine: Ein Hochtechnologieland wie Deutschland wird ohne Ressourcen nicht mehr lange eines sein. Nicht nur die Heizung geht aus, sondern auch die Industrie. Massenarbeitslosigkeit und Verelendung die Folge, ggf. mit wütenden Protesten a la Gelbwesten. Auszuschliessen würde ich auch nicht, dass Russland diese Gruppierungen finanziell und mit Waffen unterstützen könnte. Wäre das ein interessantes Thema für die nächste Untersuchung? Spannend auch: Wie sind die spieltheoretischen Optionen, dass ein EU-Land ausscheren und einen „Separatfrieden“ mit Moskau suchen wird, um die negativen ökonomischen Effekte abzufedern? (Selbsterhaltungstrieb)
Wie wäre es mit der Frage, ob in dem Land etwas ist, das man NICHT möchte? Zum Beispiel Labore, in denen an irgendwelchen Biowaffen geforscht wird? (nur als Beispiel) Dann möchte man das Land nicht einnehmen, möchte keine Beute. Also wäre die Theorie mit der Beute völliger Quatsch oder Ablenkung oder eine falsche Fährte ...
...das ist ein Punkt - bisher war doch die Aussage es gibt gar keine - warum dann dies hier: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat der Ukraine geraten, Krankheitserreger in Labors im Land zu vernichten. Andernfalls könne Gefahr für die Bevölkerung entstehen, wenn beim russischen Vormarsch die Labore zerstört und die Erreger freigesetzt würden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und verweist auf die WHO.!!! Bei den Einrichtungen handele es sich um öffentliche Gesundheitslabore, wie sie in vielen Ländern existieren und in denen an gefährlichen Krankheiten geforscht werde, hieß es. Auch Covid-19 gehört dazu. Die Einrichtungen wurden den Angaben zufolge nicht nur von der WHO, sondern auch von den USA und der EU unterstützt. Die WHO sagte, sie arbeite gemeinsam an der Laborsicherheit, um eine „versehentliche oder absichtliche Freisetzung von Krankheitserregern“ zu verhindern. Fake?
@@rikoschuckmuller3908 Danke für den Beitrag! Keine Ahnung, was wahr und was falsch ist. Ich glaube einfach erstmal gar nichts mehr. Und genau das bringt mich dazu, Tatsachen, wie sie zum Beispiel in diesem Video dargestellt werden, erstmal etwas entgegenzuhalten, um den Korridor wieder zu öffnen für eine freiere Debatte. Alles andere engt mich ein. Und es engt auch die Lösungsfindung ein, wenn das Problem so klar dargestellt wird, obwohl es so viel mehr Schichten hat und noch viel mehr haben könnte, die wir überhaupt nicht wissen (können).
@@rikoschuckmuller3908 öffentliche Gesundheitslabore finanziert von Pentagon? - Sie scherzen. China besteht ja schon auf die Offenlegung der Tätigkeiten. Denken sie da kommt ne Antwort?
Die Analyse ist zu stark vereinfachend, da die Form der Beutekurve anders sein kann und der Ausgang des Szenarios extrem davon abhängt. Ein linear Anstieg würde voraussetzen, dass es keine Kostensteigerung gäbe oder der Gewinn gleichzeitig zunimmt. Konkret muss man in einem eroberten Land aber Truppen abstellen um es zu besetzen, je mehr Beute man also erhält, umso größer werden gewöhnlich die Kosten dieser werden, so dass in den meisten Fällen die Kurve abflacht. Natürlich kann eine weitere Eroberung die Kosten natürlich auch senken bzw den Gewinn steigern, erwa indem man bessere Strategische Positionen gewinnt und so weniger Truppen für die Front braucht oder bedeutende/lebensnotwendige Ressourcen bekommt. Ein fortgesetzter linearer Anstieg ist darum unwahrscheinlich.
Ich glaube nicht das er weiter in andere Länder einmarschiert. Die Schritte die er bisher unternommen hat waren zwar möglich aber unwahrscheinlich, was von unserem Wissen abhängt. Ich denke wirklich das Putin andere Informationen hat und deshalb war es für ihn logisch in die Ukraine einzumaschieren. Ihre Videos sind echt sehr spannend, vielen Dank für Ihre Arbeit.
Sehr geehrter Prof. Rieck, vielen Dank für das interessante Video. Ich habe es vor einiger Zeit gesehen und mir durch den Kopf gehen lassen. Jetzt bin ich zum Schluss gekommen, dass ich ihre Annahme über die Wirkung der Sanktionen falsch ist. Ein Handelsembargo beispielsweise hat ja keinen konstanten, Verlauf, also keine einmalige Wirkung, sondern verhindert kontinuierliche Einzahlungen. Die Wirkung steigt demensprechend linear mit der Zeit. Dagegen sind die Auszahlungen aus einem erfolgreichen Krieg (womöglich in einigen Stufen) einmaliger Natur (Staatsvermögen des unterworfenen Lands). Selbst bei vollständiger Vereinnahmung der Vermögen im eroberten Land müsste es also einen Punkt geben, an dem die Wirkung der Sanktionen wieder größer ist als der Nutzen, bzw. der Nutzen die Kosten nie übersteigt
Guten Tag, ich verstehe es nicht so ganz, weil umso länger der krieg dauert bzw ausgeweitet wird, umso mehr Beute gibt es nicht nur sondern wird auch unheimlich teuer, ich kann mir nicht vorstellen da in einem positiven Bereich zu kommen wenn man den kreig weiter ausübt
"ich kann mir nicht vorstellen da in einem positiven Bereich zu kommen wenn man den kreig weiter ausübt" Nicht? Beispiel Deutschland, 1. und 2. Weltkrieg, fast totale Zerstörung - und wie geht es uns heute nochmal? Das mag zynisch und moralisch verwerflich klingen, aber wirtschaftlich haben die Kriege Deutschland kaum geschadet auf historische Zeiträume bezogen. Schon der Generation meiner Oma, die den Krieg noch als junge Frau erlebt hat, ging es zum Schluss besser als "damals". Ich würde daher nicht darauf setzen, dass jemand zum gleichen Rechenergebnis kommt wie Sie. Es käme jetzt nämlich darauf an, ob es einem Diktator um eine echte, kurzfristige Beute geht oder um eine Art "historisches Vermächtnis" seiner Person. Im zweiten Fall sieht das Kosten-/Nutzen-Verhältnis ganz anders aus.
Hallo Lieber Prof. Dr. Rieck. Ich finde Ihre Videos immer interessant und informativ. In diesem Fall jedoch bin ich sehr kritisch. Die Theoretischen Modelle sind mir viel zu sehr vereinfacht. Ich würde eventuell die Variable Missetaten durch Zeit ersetzen, oder eine Kombination aus beidem... Ebenso mit den Sanktionen/Kosten, ich glaub man kann das definitiv nicht als linear darstellen. Linear ist maximal die Verhängung der Sanktionen, aber nicht deren Wirkung. Ersetzt man Missetaten durch Zeit, ergibt sich denk ich ein gänzlich anderes Szenario. Für ihre erste Graphik würde ich eher eine Kurve sehen, die sich gegen 0 annähert. Ihre Annahme, dass sich Sanktionen erstmal linear auswirken bis zu einem Minimalpunkt und sich dann stabilisieren kann ich nicht teilen. Hauptsächlich, weil sie die Zeit nicht in ihre Theorie includiert haben. Die Sanktionen werden langfristig die Kosten für den Aggressor erhöhen, bis zu einem Punkt, den wir hier als 0 annehmen, das wäre dann wohl sowas wie, dass es einen Putsch in Russland gibt oder Russland als Staat auseinanderbricht oder etwas dergleichen. Ich sehe das nicht als ausgeschlossen, Putin ist zwar aktuell unangefochten der Führer der Russischen Föderation, aber seine Stärke nimmt imo ab, je länger das "Spiel" dauert und er keine Erfolge einfahren kann. Also je höher die Kosten und je länger der Konflikt (oder das Spiel) geht, umso schlechter für Putin. Auch mit Ihrer 2ten Graphik bin ich nicht einverstanden. Sie nehmen an, dass die Beute oder der Gewinn linear größer wird, je länger der Konflikt dauert. Auch hier sehe ich eher wieder eine Kurve, die in diesem Fall gegen 100% geht (Putins maximaler Gewinn). Ich habe keine Ahnung was das sein könnte, Sie haben es ja in vorherigen Videos schon gesagt, dass der ganze Krieg sinnlos ist. Aber der Gewinn ist für mich auf keinen Fall linear zunehmend... wenn das so wäre, müsste Putin einfach nur immer weitere Verbrechen begehen und würde dadurch automatisch irgendwann gewinnen. Das sehe ich nicht. Realistisch für mich ist, dass Putin einen Ausweg braucht. Er hat diesen Mist angefangen in der Erwartung von schnellen Erfolgen. Er hat wahrscheinlich gedacht, dass er die Ukraine in 2-3 Tagen unterwerfen und eine Marionettenregierung einsetzen könnte. Das hat nicht Funktioniert und jetzt ist er in einer Scheiß-Situation... Ich stimme mit Ihrer Einschätzung leider überein, dass es kein schnelles Ende dieses Krieges geben wird, Putin braucht einen Erfolg um gesichtswahrend daraus hervorzugehen, er KANN den Krieg momentan nicht beenden, das wäre sein Ende. Mir fehlt leider momentan die Fantasie, wie das gehen soll, dir Ukraine kann und sollte nicht akzeptieren, Teile ihres Landes herzuschenken an einen Aggressor, der sich an keinerlei Völkerrecht hält. Trotz aller Vereinfachung haben sie wohl leider recht. Dieser Krieg wird wohl noch andauern bis A) Russland die Ukraine eingenommen hat und die Ukraine ein Marionetten-Staat ist, oder B) Russland einfach nicht mehr kann, weil sie es nicht schaffen die Ukraine einzunehmen, oder C) man sich auf irgendeine Zwischenlösung einigt, in der beide Seiten gesichtswahrend aus dieser Situation rauskommen, was aktuell relativ schwierig erscheint.
Ich denke nicht, dass man das so einfach mit linearen Funktionen darstellen kann. Viel mehr sind beide Linien doch eher Kurven wie z.B. Aktienkurse. Genauso wie sich der Aktienkurs, durch tagesaktuelle Entwicklungen nach oben oder unten entwickeln kann, ist das hier auch. Genauso wie niemand den Aktienkurs eines Unternehmens im nächsten Jahr vorhersagen kann, verhält es sich hier auch. Bestimmte Situationen können alles ändern. Auch wenn ich ihr Video gut finde. Und die Spiel Theorie ganz interessant, finde ich es doch irgendwie wie eine wissenschaftliche Art des Kaffeesatz lesens.
Hallo Prof. Rieck, ich schätze, ihre Beiträge sind so interessant, weil es spannend ist, ob ihre Analysen zutreffen und ihre Prognosen eintreffen werden.
Einen schönen guten Tag Herr Rieck, vielen Dank für die interessanten Inhalte. Ich stimme zwar nicht immer mit Ihren Thesen überein, aber es gibt immer etwas zu lernen und interessante Anreize für andere Denkweisen. Im Grunde haben die Vor-Kommentatoren, schon viel interessantes gesagt. Zwei Punkte die ich gerne noch einwerfen würde, die so nicht beleuchtet wurden, aber Ihre Argumentation auch ehr stützen. - Agrawirtschaft ist nicht mehr so wichtig Das kann man glaube ich unstrittig verneinen. Lebensmittel und in diesem Fall Weizen ist eine große Softpower/Foodpower von Staaten. Weizen ist ein Grundnahrungsmittel und hat außerordentliche strategische Bedeutung. Frankreich bspw. ist der stärkste Weizenproduzent und auch Exporteur in der EU. Frankreich exportiert viel Weizen nach China und Afrika. Bei letzterem hat es einen starken Einfluss eben durch diese Exporte. In den letzten Jahren versucht Russland erfolgreich Frankreich dort zu verdrängen bzgl. des Themas Weizenexport um seinen Einflussbereich auszubauen. aktuell ist Russland Nummer 1 beim Weizen Export weltweit. Auch die Ukraine ist hier ein starker Faktor auf dem Weltmarkt. Steigende Lebensmittelpreise können eine starken Einfluss auf das emotionale Klima eines Landes ausüben. Was das für die Politik bedeutet kann man sich denken (sowohl im Positiven wie auch im Negativen). Putin bereits früher Pläne ein "Getreidekartell" zu gründen mit anderen Ländern. Interessanter weise interessiert sich die Medienlandschaft fast nie für Weizen und nur für andere Rohstoffe. Regierungen und auch Terrorgruppen ist die Macht des Weizens und Agraproduktion aber wohl bewusst. In Summe ist es ein starkes strategisches Instrument um Einfluss auf die Welt auszuüben, aber gleichzeitig auch im eigenen Land für Sicherheit und Ruhe zu sorgen. - Weitere Gewinne Russlands durch den Einmarsch Historisch sehe ich, dass Russland große Angst (fast existenzielle Angst) vor NATO/USA Stützpunkten direkt vor der Haustür. Aus Sicht von Russland sind das die Nachbarländer. Je nachdem wie stark man diese Angst als betroffener Wertet, gibt es keine Abschreckung, die einen davor zurück hält sich eben diese Sicherheitszone unbedingt zu bewahren. Denn wenn sie es nicht täten würde die schlimmste Angst eintreten und Russland wird Angegriffen und kann sich nicht mehr wehren.
@@chrimu Das Leben ist und bleibt grundsätzlich Lebens gefährlich. Ich möchte gerne viel mehr hören von Katzen und Pferden. Nicht von dem was ist zu viel gibt. Das Problem nimmt sich selbst zu wichtig
Würde Russland nicht retrospektiv die Beute/Kosten Kurve auch negativ bewerten und damit netto weitere Invasionen auch mit einem negativen Erwartungswert belegen können? Kosten sind ja nicht nur Sanktionen sondern auch weiterführende Destabilisierung und die Kräfte-Bindung.
Dazu wäre wichtig zu betrachten, was Russland als Beute ansieht. Dem Gegner größtmögliche Schäden zuzufügen, mit vielleicht als relativ gering bewerteten Einsatz, kann auch als Beute angesehen werden. Die Front gegen Russland bröckelt doch schon, allein aus dem Grund, dass sich einige ein Energieembargo leisten können und andere eben nicht... Btw, die USA verhandeln mit Venezuela und Iran (Russland Verbündete und bis gestern noch Feinde!) über Öllieferungen, verstehe, wer will....
Die Frage ist, wer hier mittelfristig mehr destabilisiert wird. Wer sagt denn, dass z. B. unser Währungssystem die Krise übersteht? Und sind langfristig nicht vielleicht Rohstoff-Ressourcen werthaltiger als moralische Überlegenheit?
Ich würde mir wünschen über die Zeit nach Putin, die ohne Frage kommen wird, nachzudenken. Möglicherweise möchte der Nachfolger auch gerne Abrüstung, Wirtschaftsbeziehungen, Völkerverständigung, wie einfach wird das, wenn wir jetzt hochrüsten und wieder auf ABC Abschreckung setzten? Mir war die Begeisterung für diesen Kurs, samt der Neudefinierung des Begriffes von Schulden in Sondervermögen und sogar der grundgesetzlichen Verankerung des Rüstungsetats viel zu schnell und viel zu gruselig. Wohin mit dem ganzen Rüstungsindustrie, dann muss doch immer irgendwo Krieg sein???? Tolles Konzept, so zukunftsorientiert.
Sie überschätzen die militärischen (konventionell) Fähigkeiten Russlands. Und die Kurven berücksichtigen einige Faktoren nicht, sprich sind „ideale“ Annahmen
die deutschen high tech Tier Panzer schon alle erledigt, welche Wunderwaffen hat Deutschland noch auf Lager, bzw. in welchen tiefen Bergwerksstollen sind die versteckt?????
In einem Interview meinte Tenzin Gyatso (Dalai Lama): Wenn man einem Menschen seine Meinung aufzwingen möchte, muss man ihm nur eine Waffe an die Stirn halten. Der Bedrohte wird automatisch die Meinung des Drohenden annehmen. Ich war zuerst etwas verwundert so etwas aus seinem Mund zu hören. Weiter meinte er, ......aber wenn man sich umdreht, und die Waffe runter nimmt, wird sich auch automatisch die Meinung des Bedrohten mit umdrehen. Und das Problem fängt wieder von vorne an.
Und damit der bedrohte seine Meinung frei äußern kann und die Unterhaltung möglichst lange und Schmerzhaft wird liefern wir die entsprechenden Waffen. Deeskalieren funktioniert so nicht.
@@arnold3805 Deeskalation funktioniert nur wenn beide es wollen. Und da hat erstens Putin keine Bereitschaft gezeigt und macht es damit zweitens auch den anderen schwer in Richtung Deeskalation zu wirken.
Interessant wären, weitere Kurven/Diagramme, wie sich diese Sanktionen auf die sanktionierenden Länder auswirken. Hierbei EU, Deutschland und USA. Um zu zeigen WER noch profitiert von diesem "Krieg".
Da die Eskalationsspirale letztendlich zu einem Atomkrieg führen wird, wird niemand von dem Krieg profitieren. Das traurige ist, dass von den Verantwortlichen scheinbar keiner erkennt, dass es am Ende nur Verlieren geben kann.
@@clemenskeuer7131 - ich glaube Putin sieht das nicht als Krieg, sondern eher als Befreiung oder Hilfe an. (Gegen die Regierung, die er als Nazis bezeichnet - die auch russische Bürger als Menschen zweiter Klasse behandelt hat) - er möchte die Bevölkerung also von dieser Regierug befreien (das würde ich mir für Deutschland wünschen).
@@SK-ri5uo davor habe ich keine Angst - eher, dass uns die Amis oder EU mit ihrer "Freundschaft" erdrücken bzw. zum Drittland machen (Masseneinwanderung, Deutsches Geld wegschaffen in der EU, Vorschriften machen, unser Land weiterhin ausbeuten usw.). Unseren "Freunden" ist es z.B. auch scheißegal, wenn Deutschland zum Kriegsschauplatz würde - Hauptsache der Krieg findet nicht im eigenen Land statt.
Beeindruckendes Video, Konfliktmanagement aus Sicht der Spieltheorie zu betreiben. Deeskalation muss das Schlüsselwort bleiben. Verhärtung der Fronten muss deshalb vermieden werden. Ich empfehle das Video allen Diplomaten, die mit der Konfliktlösung dieses schrecklichen Krieges befasst sind.
Was ich leider auch, immer wieder, an Ihren Videos bemängeln muss, dass Sie anscheindend Putin total unterschätzen und den westlichen Ländern nur (oft) gute Absichten zugestehen/unterstellen.
Darum ist es wichtig a) Sanktionen zu staffeln und sie b) mit klarer Ansage auch wieder zurück zu nehmen; in kleinen Schritt selbst dann, wenn der Aggressor nur die Eskalation nicht ausweitet, ohne etwas zurück zu geben. Nur so kann das Spiel durchbrochen werden.
Als wichtigsten Punkt, lieber Christian, befürworte ich Ihre Einschätzung der „De-eskalations -Möglichkeiten“. Ganz wichtig und sollte in keinem Fall aus den Augen verloren werden. Zum Modell allgemein - das ist natürlich sehr vereinfacht. Es berücksichtigt nur einen stetigen Verlauf der Funktion in Richtung “Missetaten” und keine weiteren Impacts auf die Summe von Missetaten+Sanktionen+Wertverlust - und das ist der Schwachpunkt. Das ist so, als wenn man in der Physik die Gewinnchancen eines Rennpferdes nur anhand ergonomischer oder physisch messbarer äußerer Bedingungen (Länge der Beine, Muskelmasse, Windschnittigkeit etc.) zugrunde legen würde - da kommt die Physik oder Biodynamik leider nur zu dem Punkt “eines kugelförmig simulierten Pferdes in erster Iteration” weil es danach zu komplex wird - also praktisch nutzlos. Genauso denke ich, ist es mit diesem Modell - es gibt weit mehr Faktoren, die den tatsächlichen Verlauf der Summe von Diagram1 und 2 bestimmen: wie ist denn der tatsächliche Anstieg der Gerade in 2? Das bestimmt den “Break even“ Punkt. Wenn der zu weit in der Zukunft liegt, wird er irrelevant. Zweitens: die Annahme, dass die Wertschöpfung in einem Land (der Aggressor) irgendwann horizontal aus-leveled ist natürlich höchst hypothetisch. Kriegsressourcen kosten immer Geld und diese Kosten vorherzusehen, ist extrem schwierig. Die werden durch zu viele Faktoren bestimmt, die sehr dynamisch sein können (Weltmarkpreise, Zugriff auf eigene Ressourcen, weitere Sanktionen, moralische Isoliertheit und Ächtung, die sinkende Produktivität im Land des Aggressors - wenn der zu viele Arbeitskräfte in die Armee stecken muss, bleibt keiner mehr zum Produzieren usw. - bis hin zu aktiver Gegenwehr im Land des Aggressors: Deserteure, Partisanenbewegung, Boykott, Sabotage). Ganz klarer Gegenbeweis gegen dieses einfache Modell: der 2. WK. irgendwann hat es Deutschland nichts mehr genutzt immer mehr „Missetaten“ zu begehen, weil andere Faktoren dieses Modell komplett irrelevant gemacht haben (zum Glück): Nachschubprobleme, die immer grösser werdenden Distanzen für Nachschub und Truppen, das Wetter, die Moral der Sowjetarmee und ihre fast nicht versiegende Möglichkeit Nachschub für die Gefallenen Soldaten zu rekrutieren - auf Stalins erlass -und vieles mehr. Sosehr ich auch Ihren Appell an Verhandlungen und Möglichkeiten der De-eskalation befürworte, sosehr bezweifle ich, dass ein so einfaches Modell irgendeine Art von realer Relevanz in der militärischen, wirtschaftlichen und politischen Bewertung derartig komplexer Ereignisse beisteuern kann - leider. Trotzdem verfolge ich Ihren Kanal mit Interesse, weil er viele Anknüpfungspunkte zum Nachdenken gibt - danke dafür.
Die zu berücksichtigende Frage ist auch, ob und wie lange die Gegenseite die Sanktionen gegen den Aggressor finanzieren und aufrechterhalten kann. Ich glaube, daß Weizen, Erdgas und Erdöl viel zu wichtig für die Wirtschaft sind um lange mit weniger davon auszukommen...
9:58 Die Curve für die Nettogewinne wird bewusst so gestaltet, damit man am Ende zu dem Analyseergebnis kommt zu den man hinkommen will. Selbst wenn es einen Nettogewinn gibt ist der genau wie die Kosten durch Sanktionen limitiert und dann kommt man auch zu einem ganz anderen Gesamtergebnis
Das scheint mir jetzt die Verschwörungstheorie per excellence zu sein, danke für diesen Beitrag, hätte ich nicht geglaubt, ihn schon so früh zu sehen. Das zeigt uns, spieltheoretisch muss es ab einer gewissen Komplexität des Problems (vermutlich, wenn man mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist) den Ausweg Verschwörungstheorie geben. Leider führt der immer in die Irre!
@@lutzhille3682 Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, wenn ich sage die Payoutcurve stimmt nicht. Ich habe Spieltheorie studiert, deswegen weiß ich welchen Impact das hat und weiß, dass Prof. Dr. Rieck das auch weiß. Du willst doch nicht ernsthaft behaupten dass die Curve der Realität widerspiegelt oder?
dann muss er jetzt aber aus dem Quark kommen, ohne nennenswerte Mobilisierung wird es nicht möglich sein zu siegen, zumal er wesentliche Truppen zu Polen und dem Baltikum benötigt... niemand ist in der Lage Russland zu besetzen! Außer China!
Guten Abend, können Sie evtl. auf die 2012 gefundenen Erdgasvorkommen um die Krim, Donbas und Charkiw Region als mögliche Motivation putins für den Krieg in der Ukraine eingehen? Hat da die damalige Zusammenarbeit mit Exxon und Shell und die Maidanrevolution eine Relevanz für den Krieg?
Hallo Prof. Rieck, ich würde mir ein Video wünschen, in dem Sie Spieltheoretisch erörtern, welche Möglichkeiten zur Lösung dieses Konfliktes möglich sind. Liebe Grüße
Das ist natürlich ziemlich viel verlangt....Ich würde mir nicht zutrauen, so eine Einschätzung öffentlich abzugeben.
Aber interessant fände ich es auch
Darauf hatte ich für heute bereits gehofft. Ansätze dazu wurden zumindest gestreift
Was will man denn da groß herum-theoretisieren? ^^
Die Ukraine muss den Status von 2013 wieder einnehmen und die Sache mit dem Krieg ist erledigt.
Gefällt den USA und der EU sicherlich nicht, die haben mittlerweile sicherlich 20 Milliarden Dollar in die Ukraine versenkt, der Krieg ist aber verloren und warum einer schlechten Sache noch gutes Geld und Blut hinterher werfen?
Andererseits, ich bin mir sicher, die USA würden diesen Krieg gerne so lange wie möglich am laufen halten. Erst gestern hat deren Senat weiter 13 Milliarden Dollar Hilfe für die Ukraine bereit gestellt - was man davon wohl kaufen wird? Neue landwirtschaftliche Maschinen wohl kaum. ^^
Die EU, insbesondere Deutschland und Frankreich entfernen sich von Russland, Russland wird finanziell schwer getroffen, die EU-Mitgliedstaaten geben einen riesigen Haufen Extrageld für ihr Militär aus und da die USA der größte Waffenhändler der Welt ist klingeln bei denen die Kassen. Der Öl- und Gasbedarf soll künftig nicht mehr von Russland beliefert werden, das bedeutet die Buddys der USA im arabischen Raum machen nun die Geschäfte mit uns, ebenso die Fracking-Industrie der USA, dazu braucht es Schiffe die aus Südkorea kommen und die werden die Milliarden nehmen um aufzurüsten um im Spiel gegen Nordkorea und China mit zu spielen, die Araber, die mehr Öl verkaufen werden die Gewinne in die US-Aktienmärkte pumpen ...
also ich sehe nur einen Gewinner der von einem lange andauernden Krieg profitiert.
Und Zelenski hat es doch in der Hand. Er muss eben die Bedingungen Putins akzeptieren, also die Krim und die beiden Separatisten-Gebiete anerkennen - ich meine auf der Krim liegt die Schwarzmeerflotte, der Zugang Russlands zum Mittelmeer, die hat er 2014 nachdem Maidan-Putsch auch nicht aufgegeben, warum sollte er es heute tun?
Dazu die "Entnazifizierung" - dazu muss man wissen, die Russen sehen die Sache mit den Nazis ein bisschen anders als wir. Die hatten damals ihren Stalin, der ist mit seinen Juden nicht viel anders umgegangen als Hitler - bei der russischen Nazi-Sicht geht es eher gegen die russische Bevölkerung und die hat wie wir alle wissen sehr unter den Nazis gelitten. Also kann man Rückschließen das diese ganzen Nazi-Freiwilligenbatellione die seit 2014 gegen die russischen Separatisten im Osten kämpfen gemeint sind - nicht vergessen, in diesem Bürgerkrieg sind mittlerweile in den acht Jahren 14.000 Menschen gestorben, darunter auch viele Frauen und Kinder, einfache Zivilisten die zur falschen Zeit am falschen Ort waren als eine Granate geflogen kam!
Und zuletzt natürlich der Zustand der Ukraine vor dem Maidan-Putsch im Jahr 2014 als man den damaligen russlandnahen Präsidenten Wiktor Janukowytsch nicht nur aus dem Amt, sondern gleich noch aus dem Land gejagt hat. Fuck-the-EU-Nuland hat damals von den berühmten fünf Milliarden Dollar gesprochen die der Umsturz die USA gekostet hat und das will Putin gerne rückgängig machen.
Tja, die NATO war eben nicht schnell genug um die "demokratische" Ukraine ins Bündnis zu holen. Wäre das der Fall so wäre Putin sicherlich nicht in die Ukraine eingeritten und das ist sein oberstes Ziel - wenn man die russische Sicht einnimmt sind das doch klar definierte Ziele und Zelenski müsste doch nun kapiert haben das die NATO eben nicht eingreifen wird.
Also muss er einen Frieden machen und ganz ehrlich, ich sehe das Problem überhaupt nicht.
Ich verstehe auch nicht warum die Ukraine so unbedingt die Anbindung an den Westen haben will - ich meine, die Ukraine war das erste Land der Welt das mit China Verträge über das Neue Seidenstraßenprojekt abgeschlossen hat. Die werden in den nächsten Jahren der Hauptverkehrsknoten zwischen Westeuropa. Westrussland und Asien sein. Dazu noch die Lage am Schwarzen Meer mit dem Zugang zum Mittelmeer und damit natürlich an den Nordafrikanischen Kontinent, die Donau und damit die Anbindung bis an die Nord- und Ostsee, also wenn dieses Land nicht total bescheuert regiert wird so kann es die neue Schweiz werden - und die sind mit ihrem Neutralitätsstatus immer hervorragend gefahren!
Viele Grüße
So schwer is das nicht. Der Selensky kommt mit einem US Vertreter zsm zum Russen und verspricht für immer neutral zu bleiben.
Krieg beendet. Wird halt nicht passieren.
@Ul li welchen Sinn hätte eine Verhandlung noch, wenn die Ukraine kapituliert?!
Ich hoffe inständig, dass das Ergebnis der Analyse genauso richtig ist, wie das zur Frage ob putin die Ukraine angreifen wird.
Das hoffe ich auch.
@@ProfRieck Das meinte Herr Scho, denke ich, ironisch, da das Video zur Frage des Ukraine-Einmarschs die Wahrscheinlichkeit als geringer bewertete, als die Wahrscheinlichkeit des nur-Säbelrasselns.
@@gegenjedensturm6580 Ich glaube das hat Prof. Dr. Rieck schon verstanden und deshalb mit "Das hoffe ich auch" kommentiert ...
@@dennisschreiner2751 Das hoffe ich auch. 😅
Analyse scheitert schon bei Diagrammen. Und keine merkt es 😎
Zusammenfassung dieses Videos: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert!
Perfekte Verkürzung des Vortrags
Hatte den selben Gedanken!
Sieht man an Nordkorea.
Nein, das Stichwort passt hier nicht: Putin ruiniert ja nicht seinen Ruf - er ruiniert den Ruf vieler anderer sowie deren Lebensgrundlage.
Mir war jetzt nicht klar, wenn Sie meinten, lol
Herr Rieck, kennen die das Buch "The Grand Chessboard"? Kennen sie die Rede von George Friedman? Sehr empfehlenswert, das ist aufschlussreicher um das Geschehen zu verstehen. Ich beziehe hier keine Partei, aber die Sache startet nicht erst mit Einfall Russlands, es hat eine lange Vorgeschichte und immer auch einen Grund. Sich mit den Geostrategischen Ziele der Länder auseinander setzen bringt viel mehr wie hypotetische 2D "Beute-Charts"
Hallo Herr Rieck, wie immer seht aufschlussreich! Vielleicht können Sie in einem nächsten Video einen Schritt zurück gehen und den ganzen Konflikt im Kontext der Nato Osterweiterung erläutern?
....ja, unter Berücksichtigung der historischen Erfahrungen der Beitrittskandidaten mit der sowjetischen Besatzung in der Zeit davor und in Resepekt vor der Souveränität staatlicher Entscheidungen (siehe auch Finnland & Schweden)....🤔
Wichtiger Punkt, der das Fazit dieser Analyse evtl. relativiert: hier wird davon ausgegangen, dass die Ressourcen, die für das Begehen der Missetaten notwendig sind, nicht begrenzt sind. Sowohl materielle Ressourcen, aber insbes. menschliche Ressourcen sind bei einer kriegerischen Auseinandersetzung aber definitiv begrenzt und erhöhen die "Kosten" für das Begehen der Missetaten über die Zeit signifikant.
Auf der anderen Seite gibt es auch den Aspekt, dass die zeitl. Entwicklung der eigenen Assets des Aggressors natürlich eine wichtige Größe ist für dessen Bewertung, ob sich die Sache "lohnt". Was diese Bewertung aus dessen Sicht aber auch sicher beeinflusst: nicht nur die absolute Größe, sondern der relative Wert des Assets im Vergleich zu den Staaten, die diese Sanktionen verhängen. Da diese Staaten sich auch selbst schaden, relativiert das die Abnahme des Werts der eigenen Assets.
Hättest du das Video zu ende geguckt, hättest du vielleicht mitbekommen, dass die Ressourcen die auf gewendet werden müssen irrelevant sind. Russland hat sich in diese Situation begeben aus welchen Gründen auch immer, ob es misskalkuliert war oder nicht, dass heißt um wieder raus zu kommen muss Russland aufgeben oder versuchen sich daraus zu manövrieren. Heißt Russland muss all in gehen, da sind die Kosten irrelevant.
Die Letzten Sätze sind schlecht Formuliert, man kann da irgendwas interpretieren.
Strategisch kann Russland aber versuchen Druck auf den Westen aus zu üben um die Sanktionen, die auch dem Westen schaden, zu reflektieren oder sogar mit einem Hebel zu verstärken. Als Hebel können sicherlich Flüchtlingsströme gesehen werden, über die Russland Großteiles verfügt. Das geht auch Großteiles dakor mit Russlands "Militärischen Zielen" wie das Zerstören der Wohngebäude.
Demnach muss man eigentlich rückwirkend den Westen in diese Betrachtung mit einbeziehen, der Breakeven Point könnte schon viel weiter Richtung 0 auf der Abszisse stehen.
Ich denke es geht hier nicht um einen konkreten Wert, Kriegsbeute oder Asset, es geht hier um einen wirtschaftlichen Vorsprung zu erzielen , da spielt auch China eine wichtige Rolle, wenn diese nicht sogar die Aggressoren dahinter sind und vielleicht hat Russland und China "nach" dem CViru eine Chance gewittert jetzt, nach der Wirtschaftlichen Schwächung, zu zuschlagen.
Ich sehe das ähnlich. Wenn die Kosten für die nächste Missetat immer größer werden spielt es irgendwann eine Rolle wieviele Ressourcen man noch hat, um weiter auf der X-Achse voran zu schreiten, also die nächste Missetat zu begehen. Möglicherweise reicht das eigene Vermögen dann einfach immer gerade für die nächste Missetat aus, ohne das man jemals ins Positive kommt, wie es Grafik 2 suggeriert? Quasi eine Art "Stellungskrieg" ohne vor und zurück.
Mit dem das "selbst Schaden der anderen Staaten" kann ich mich erst einmal nicht anfreunden. Es ist wohl im Kalkül der Russen über die mögliche Handlungsbreite der Nato bestimmt ein Faktor gewesen, relativieren tut es aber meiner spontanen Meinung nach nicht. Und zwar deshalb:
Zum einen weil Russland viel größeren Schaden nehmen wird, zum anderen, viel wichtigeren Grund aber weil dieses Argument innenpolitisch einfach überhaupt keinen Wert hat. Wenn Staat und die Bevölkerung verarmt, man keinen Zugriff mehr auf viele Produkte hat usw., tröstet es wohl kaum das die Wirtschaft der Natoländer jetzt in eine kleine Krise kommt.
Schau dir die "Wirtschaftsmacht" Russland mal an, Zahlen und Fakten. Das ist eine Ameise gegen die Nato und generell ein unterentwickeltes Land. Aus dieser Sicht es doch irgendwie absurd anzunehmen, solche Asset Überlegungen hätten hier irgendeinen Sinn.
Man müsste doch dafür also einen hohen Grad an Irrationalität unterstellen, wie eine wahnhafte Fixierung auf die Außenpolitik, um zu so einer Bewertung der Russen seits zu kommen.
@@chrjs90
Es könnte aber prinzipiell passieren, dass die russischen Kosten für den Krieg derart hoch sind bzw. sein werden, dass Putin den Krieg nicht mehr wie angestrebt weiterführen kann, da ihm in einem gewissen Moment die Ressourcen ausgehen. Das ist natürlich davon abhängig, wie lange und wie stark die Sanktionen wirken und wie groß der militärische Widerstand der Ukraine ist.
@@chrjs90
Was meinst du mit wirtschaftlichem Vorsprung? Der Einmarsch in die Ukraine hat sicherlich einen im Vergleich zur friedvollen Wirtschaftsentwicklung und Handel einen nur marginalen wirtschaftlichen Vorteil, wenn überhaupt (vgl. Analyse von Professor Rieck). Man darf auch nicht vergessen, dass die Kriegsbeute, wie im Video erläutert, nicht unbedingt (nur) wirtschaftliche Güter darstellt, sondern insbesondere auch die Verwirklichung von gewissen immateriellen Idealen Putins, wie z. B. die Herstellung eines „Großreiches“. Somit könnte es passieren, dass Putin trotz immer höherer „Kriegsbeute“ immer weniger wirtschaftliche und militärische Ressourcen aufbringen können wird und der Krieg deswegen zum Erliegen kommen wird.
Wir werden sehen.
Meiner Meinung nach ist das Modell recht eindimensional. Ich finde z. B. den Gedanken, dass China im Hintergrund eine große Rolle spielen könnte einen wichtigen Aspekt. China könnte doch den Nettoverlust Putins auch mittel- bis langfristig ausgleichen/abfedern.
Und ausnutzen, um selbst aktive in Taiwan zu werden.
@@JThemsen Das wäre dann wohl der nächste logische Schritt, ja.
genau genommen ist es zweidimensional 🌚
China ist ein konkurent russlands. Weshalb die im moment an der seitenlinie stehen und sich freuen dass es der russischen wirtschaft schlecht geht.
Außerdem kann keiner wissen, wie es wirklich in Putins Kopf aussieht. Ob er logisch denkt, ob er stur an eine Vision festhält, ob er auch definitiv Krank ist, oder ein Gemisch aus allem. Analysieren ist gut, aber man muss mit allem rechnen. Vieleicht gibt es auch bald kein mittel- und langfristig mehr, wenn man es bis zum Ende denkt.
11:10 .... Wir leben sowieso in Zeiten wo aus meiner Sicht viel zu viel emotionell an die Dinge herangegangen wird. Es lohnt sich, auch wenn es schwer fällt, die Dinge und Vorgänge etwas mit einer inneren Distanz zu betrachten. Was in den letzten Jahren generell auf der Welt vor sich geht .... und wie wir damit umgehen (Politik, Medien, Bürger), lässt mich immer mehr, noch größeres Ungemach in der Zukunft erwarten. Auch hier gilt für mich die Regel wie bei großen Themen..... versuchen, die Dinge nicht zu emotional zu betrachten, aber auch nicht kleinreden, was mit uns allen gerade passiert.
Danke für Ihre Inhalte.
Man kann es so sehen, dass alles, was gerade passiert, dem sog. Great Reset dient.
Ich persönlich denke das es nicht im Beute geht sondern es anderer Prioritäten gibt. Zum Beispiel NATO-Osterweiterung. Also das man aus geopolitischen Gründen den Verlust auf sich nimmt. Aber die Theorie ist dennoch sehr gut und interessant erklärt.
interessant wäre auch, wenn man in dem Spiel mal die Nato als Aggressor annimmt, der mit Putsch, Osterweiterung, Aufrüstung, CIA Basen (siehe Washington Post) und Terror die Sicherheitsinteressen anderer Länder bedroht. immerhin hat die Nato seit ihrem bestehen schon 251 Konflikte militärisch ausgefochten, keinen davon als Verteidigung
Haben Sie sich eigentlich schon einmal gefragt, warum Putin immer von der NATO-Osterweiterung als Ursache redet?
Kommen Sie darauf?
Ich könnte Ihnen helfen, nur möchte gerne, dass Sie sich das mal durch den Kopf gehen lassen und mir Ihre Gedanken dazu schreiben.
@@JayDj-Original vielen Dank für die Einladung zum Konstruktiven Einstieg. Ich denke in der nicht- westlichen Welt sieht man die Nato erfahrungsgemäß als Aggressor. Natürlich wird das in unserer Presse nicht kolportiert. de Fakto hat Russland Europa nie angegriffen- historisch war es immer andersrum. die Nato hat 5000 Militärbasen weltweit und ein vielfaches an Budget-und macht geostrategisch auch rege davon gebrauch- siehe Ramstein. Man stelle sich mal vor, Russland hätte Militärbasen in Mexiko und würde dort militärisch putschen, um dort eine Bedrohungslage mit Mittelstreckenwaffen direkt an der Grenze errichten. Wie würden die USA da reagieren?
@@JayDj-Originalgeht’s noch überheblicher?
@@homeboy.Cologne Wie lautet denn die Antwort?
Die Sanktionen und die Massnahmen der letzen 2 Jahre entwerten vor allem unser eigenes Vermögen.
Naja das passt ja auch zu Schwab's Agenda: sie werden nichts besitzen aber glücklich sein.
Es ist dermaßen sinister dass ich es auch lieber nicht glauben würde. Aber wer's einmal gesehen hat kann nicht mehr zurück...
Das ist Unsinn. Wo es uns wirklich weh tun würde, sanktionieren wir aktuell noch gar nicht.
Du meinst wohl DEIN eigenes Vermögen :P
Diesmal bin ich mit der Analyse nicht einverstanden. Die Kosten-Nutzen-Kurve verläuft kaum wie beschrieben. Die meisten Sanktionen wirken nicht sofort, sondern deren Schaden steigt mit der Zeit stark an, weil strategische Reserven zuneige gehen. Bricht das Russische Wirtschaftssystem total zusammen, dann sind die Kosten für Putin untragbar.
Zudem steigen auch die innenpolitischen Kosten, d.h. das Risko von Unruhen steigt, wenn immer mehr Särge zurück kommen.
Hinzu kommt, dass die Kosten für Putin ins Unermessliche steigen, wenn er durch einen Angriff auf einen Nato-Staat den Bündnisfall auslöst.
Putins Plan muss sein, in kurzer Zeit mit einem maximalen Gewinn aus dem Spiel zu kommen, weil seine Wirtschaft einen jahrelangen Eroberungskrieg nicht überlebt.
Leiderfunktioniert das nicht mehr. Es wird jetzt lang und hässlich.
@@jenshh2008 Da bin ich mir nicht so sicher. Sowohl Putin als auch Selenski sind zumindest verbal von ihren Maximalforderungen abgewichen und signalisieren Verhandlungsbereitschaft. Selenski steht durch die Panzer vor der Türe unter massivem Druck, daher muss auch der Sanktions-Druck auf Putin erhalten bleiben. Beide müssen durch diesen Druck in einer Verhandlungslösung den höchsten erreichbaren Gewinn sehen.
Die grösste Unbekannte scheint mir, ob Putin rational spielt. Aber da sehe ich es wie Herr Rieck, eine Analyse macht nur Sinn, wenn Rationalität vorausgesetzt wird. Einen Irren kann man nicht analysieren.
@@thomashartl8073 Es wäre mal gut nicht von den Einzelspielern zu reden sondern von den Regierungen. Das was Sie beschreiben habe ich auch mitbekommen.
Die russische Regierung hat in der Vergangenheit immer sehr rational und zielorientiert gehandelt. Was aber hier schnell übersehen wird das im Hintergrund andere "Spieler" und Umstände eine rolle spielen.
Wie soll eine Regierung rational entscheiden wenn z.b. ein Sturz stattfindet, weil das Militär mit einer Verhandlung nicht einverstanden ist oder falls das jetzt noch zwei Monate weiter geht und auch tausende von toten Russen nicht mehr zu verheimlichen sind, dann bricht die Regierung eh zusammen. Und danach wird mit sicherheit keine bessere Regierungsmacht an den Start kommen. Das hat hier einfach keiner auf dem Schirm.
Du vergisst das Russland insbesondere bei Ressourcen die mit der Zeit zu neige gehen, halt auch die Zeit hat diese woanders zu bekommen
Außerdem pokert Putin darauf das die Nato eben nicht eingreifen wird, selbst wenn ein Nato Land angegriffen wird
Man sollte jetzt noch die Politik der Ukraine mit Spieltheorie so auswerten.
1. Sofern Analyse und Prämissen richtig sind, würde sich ein Angriff für jeden und jederzeit lohnen.
2. Es wird eine positive Nettobeute (Nutzen) unterstellt, die linear mit den Missetaten steigt. Gibt es diesen Nutzen wirklich? Und ist das nicht eher eine Sprungfunktion oder Sättigungsfunktion. Dann kommt man eventuell gar nicht in den positiven Bereich.
3. Missetaten haben neben den Sanktionskosten auch militärische Kosten für Soldaten und Material. Diese Kosten sind zu berücksichtigen insbesondere sind diese Ressourcen nicht grenzenlos.
Das sind auch meine Bedenken. Es würde sich quasi ein Angriff immer lohnen, wenn er lang genug geführt wird.
Das denke ich nämlich auch. Die lineare Funktion zwischen Kosten und Nutzen müsste ja auf etwas wertschaffendem oder auf Rohstoffen basieren.
Putin handelt aber ja eher auf einer ideologischen Grundlage. Hitler hat damals ja unter Anderem versucht, strategisch Ölfelder einzunehmen. In so einem Fall würde ich da eher mitgehen.
Was aber bietet die Ukraine? Nichts was Russland an Rohstoffen oder Produktion nicht auch hätte. Und die Moral der Ukrainer gewinnt er natürlich nicht.
Ich würde sogar eher sagen, dass die Kurve (wie vom Vorredner beschrieben) auf dieser Grundlage gesättigt wird, oder abfällt.
Es wird unglaublich viel kosten, die Ukrainer soweit zu unterdrücken, dass ein weiterer Feldzug überhaupt möglich ist, vor allem wenn der Westen weiter Waffen liefert.
Das bringt mich aber zu der Frage, was passieren würde, wenn Putin genau aus diesem Grund taktisch Atombomben in der Ukraine einsetzt. Der Westen wird aus Angst eines globalen Atomkriegs nichts machen können.
Und die Moral der Ukrainer erinnert an die, der Japaner aus dem 2. WK. Da war letztlich auch der nukleare Angriff das einzige, was dem entgegen gesetzt wurde.
Alles in allem sieht es leider nicht gut aus. Und das ist eine ziemlich bittere Erkenntnis.
Punkt 3 wurde von ihm erwähnt, die Steigung ist quasi die Differenz aus Beute und Betriebskosten. Aber das Modell ist halt totaler Unfug. Er hat sich ein wenig rausgeredet, indem er sagt "Putin sehe diesen Nutzen", aber ne. Besseres Modell wäre wohl eine negative Steigung zu Beginn und bei größeren strategischen Zielen ein Sprung.
Diese Probleme sehe ich auch so. Das Modell funktioniert so offenbar nicht realen Kriegsszenarien. Insbesondere nimmt der Payoff des Angreifers mit der Zeit nicht zu, sondern ab. Siehe z.B. die USA in Vietnam oder die Sowjetunion in Afghanistan. Dort war der Konflikt militärisch völlig klar entschieden, aber der Krieg war in beiden Fällen hoffnungslos verloren. Erst als die akkumulierten Kosten zu hoch wurden, wurde das militärische Engagement beendet. Genauso ist es jetzt in der Ukraine: die Russen haben keine Gewinnmöglichkeit und ihre Verluste nehmen mit der Zeit immer weiter zu, nicht ab. Eine positive Bewertung der (wie auch immer gearteten) "Beute" ist wohl eher Selbstbetrug. Das ist ein anderes, psychologisches Phänomen, dass z.B. auch Börsenhändler daran hindern kann, ihre Verluste zu begrenzen.
Die meisten Menschen wollen aber normal leben und keine Missetaten tun. Deswegen sind Demokratien so wichtig zu erhalten.
Einfach unglaublich dass man diesen Gedanken heute für Lau folgen darf. Vielen Dank auch Ihnen! :)
Stimmt, kann man aber sichern, wenn man das Buch kauft 😉.
@@evanbetter Hehe, danke für den Tip! :)
@@andyydna5330 ich hab‘s auch gleich nach meinem post gekauft (kindle). bin gespannt…
Die Antwort auf das warum dürfte einfach sein. Ressourcen wie Bauxit, Lizium, Gas, Öl ect.
Geschätzter Wert 12.000Mrd.$
Bin erst bei der Hälfte des Videos aber zum Thema Kriegsbeute, diese könnte sich doch auch einfach dadurch bezahlbar machen, indem man zukünftig erwartbaren Schaden abmildern kann. In diesem Fall wäre dies aus Sicht Russlands, eine weitere Annäherung der Ukraine hin zum Westen, was offensichtlich als grösserer Schaden betrachtet wird, als die Folgen des Krieges inklusive Sanktionen.
Danke für diese Anmerkung, ich bin verwundert über die Geschichtsvergessenheit des Professors. Im übrigen ist Russland aus einigen Sanktionen gestärkt hervorgegangen z.B. Obstanbau . Andere Sanktionen werden zumindest teilweise durch andere Länder kompensiert. Kurzum, das Modell überzeugt mich heute mal nicht.
@@falovideo An sich ist es schon ein sinnvolles Modell. Es vereinfacht die Situation aber zu stark, um daraus irgendetwas schließen zu können.
Genau - das war auch mein Gedanke.
Aus Putin's Sicht geht es nicht um Beute.
Ich sehe auch gewisse Parallelen zur Kuba-Krise.
Im Krieg verlieren übrigens immer beide Seiten.
@@falovideo ja, wir haben doch Russland ständig sanktioniert, immer zum Schäden unserer Leute.
wichtig sind wohl auch die relativ neu entdeckten gigantischen Ölvorkommen unter der Ukraine sowie dass Russland Milliarden an Steuern für Ölpipelines an die Ukraine abdrücken muss weil diese eben schon zu Sowjet Zeiten dahin gebaut wurden. Russland lebt halt von Öl und von nichts anderem und wenn die Ukraine Konkurrenzfähig wird wars das für die.
Hallo Herr Rieck…wieder eine sehr interessante Analyse 👍…so wie auch andere Kommentarschreiber, bin ich der Meinung, das in zukünftige Analyse auch China mit einbezogen werden sollte…ich denke, das hat einen großen Einfluss auf die spieltheoretischen Ergebnisse 👋
China ist ein ganz wichtiger Faktor, ohne China, gäbe es mein iPad nicht. Und alles andere auch nicht. China nimmt Europa nicht ernst, jedenfalls die EU, nur als Kunde. Amerika erfindet, China produziert Millionen Stück davon, und EU will alles regulieren und schlecht machen, da weiß ich wie das Spiel ausgeht. Der Krieg ist kein Zufall
Ja…es macht immer sehr viel Sinn, wenn man „im Spiel“ den Endgegner kennt…und der ist nicht Russland…
Xi führt China wieder in die Bedeutungslosigkeit.
@@JK-ku2mj Das können Sie vergessen. Als ich in meine Wohnung eingezogen bin in der ich jetzt wohne, hat China gar keine Rolle gespielt. Überhaupt keine. West Europa wird in Zukunft nicht relevant sein, China ist bereits heute absolut dominant. Wer das nicht anerkennt, wird doppelt verlieren. China ist fleißig und ganz strebsam, im Vergleich dazu ist Europa eine Lusche.
CHINA IS A FASCIST TOTALITARIAN REGIME NOT A USUAL BUSINESS PARTNER ! STOP TRADE AND ANY BUSINESS ! TAKE OUT ALL JV ! FROM CHINA _ EXIT ALL EXPATS IN CHINA AND LET THEM DO THEIR OWN THING! FREEDOM FOR THE REST OF THE WORLD ! CHINA IS A FASCIST COUNTRY ITS THE INNITIATOR AND ALSO THE FINANCIER OF THE RUSSIAN UKRANIAN WAR _! ITS IN THEIR ONLY INTERST AND THEY THE ONLY ONE WHO HAS A BENEFIT ! DONT BE NAIEBE WITH FASCISTS !
Ja, das kann man so rechnen. Hab drei Anmerkungen:
1. Eine positive Bilanz zu erreichen, dauert im worst case ewig.
2. Es kann passieren, dass die Strategie gewechselt wird.
3. Die negative Bilanz am Anfang, also die Investition, muss verzinst werden - meint, sie wird auch zukünftig wirken. Das Ende der Sanktionssteigerung bedeutet nicht, dass die Strafe konstant ist
Gute Hinweise..ich würde mir als Ergebnis mehrere alternative Kurvenverläufe vorstellen, wo diese Kriterien (einzeln) berücksichtigt werden…
Sanktionen grenzen die Handlungsfähigkeit des Angreifers ein , so dass ein ewiges Fortschreiten nicht möglich ist.
mMn fehlt auch der Umstand, dass "Missetaten" in militärischen Ausmaß teuer sind und man die sich erstmal leisten können muss. Wenn der eigene "Staatswert" durch die Sanktionen also so weit fällt, dass er sich keine Missetaten mehr leisten kann, sind weitere auch kaum möglich.
Vor diesem Problem steht Russland aktuell schon in der Ukraine, sichtbar durch logistische Unfähigkeit und das wird sich noch weiter verschlimmern, wenn sie noch mehr Fronten eröffnen.
Oder dass diese an Wirkung verlieren.
Um so mehr Russland sich nach China orientiert und Strukturen dorthin ausbaut, desto weniger haben die westlichen Sanktionen Wirkung.
Wobei der Preis deutlich höher werden kann, weil man sein Land nach China verkauft und es somit in eine Abhängigkeit treibt.
Aus meiner Sicht ist der Gewinn für Putin deutlich geringer als er es ursprünglich erwartet hat. Denn er wird die Ukraine wohl eher nie unter Kontrolle bekommen.
Auch sind die Schäden in der Ukraine hoch. Was natürlich den Wert der Beute weiter mindert.
Und die Kosten des Krieges sind schon jetzt deutlich höher als er es erwartet hat. Zerstörte Flugzeuge, Hubschrauber, Panzer und sonstiges Material. Natürlich auch die Soldaten. Egal ob tot oder verwundet oder nur desertiert.
Hierzu muss man auch die Russen zählen die das Land nach Finnland oder Georgien oder sonst wo hin verlassen. Basis für diese Fluchtbewegung aus Russland ist wohl vor allem auch die offensichtlich manipulierte Berichtserstattung deren herausragendes Beispiel dieses neue Pressegesetz ist.
Dieser Krieg ist jetzt schon unglaublich teuer.
Die Sanktionen werden auch mit laufender Dauer immer teurer werden.
Die immensen Kosten des Krieges machen es Putin auch sehr schwer hier heraus zu kommen. Nach innen hat er den Krieg als kleine Aktion verkauft um die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren.
So lange er dieses "Ziel" nicht "erreicht hat" kann er den Krieg nicht als erfolgreich abgeschlossen erklären.
Was es gerade auch unter Berücksichtigung der bisherigen Kosten schwer macht dort wieder heraus zu kommen.
Wenn die Sache so weiter läuft dann wird Russland zunehmend abhängig von China.
China wird das eben so gut finden wie diese Demonstration zum Thema wie man eine hochgerüstete abtrünnige Provinz (Stichwort Taiwan) NICHT unter Kontrolle bekommt.
China hat auch noch Gebietsförderungen gegen Russland. Japan auch.
Russland könnte natürlich irgendwann diese Gebiete "verkaufen". Kommt damit aber auch nicht aus diesem Problem Ukraine heraus.
Im Rahmen der Energiewende wird Erdgas und Erdöl auch irgendwann immer weniger Wert sein. Um sich auf so etwas vorzubereiten muss Russland in andere wirtschaftliche Bereiche investieren müssen. Hat es bisher nicht gemacht und unter dem Druck der Sanktionen wird es auch immer schwerer werden.
Russland hat ein Problem.
Das System Putin.
Interessant, 2 Jahre später zu sehen. In welchem Land gibt es denn noch 6 Billionen Dollar Rohstoffe? Und mit welchem Wert setzen Sie das Leben eines Soldaten ein?
Die Analyse ist natürlich an sich völlig richtig. Aber was ist, wenn man die Situation etwas komplexer betrachtet. Nämlich drei Spieler USA, Europa und Russland. Wenn ich ein Geostratege der USA wäre, dann hätte mir eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Europa (als einem der größten und fortschrittlichsten Wirtschaftsräume) und Russland (als Rohstoffgiganten) gar nicht gefallen und Nord Stream müsste weg. Ist sonst schlecht für die USA. Doch wie soll man das erreichen? Da gibt es noch die Ukraine. Also könnten die USA Russland doch damit provozieren, dass die USA die Ukraine in die EU und Nato verschiebt, und dabei anzukùndigen Russland dann tonnenweise Raketen und Kampfgerät unter US-Flagge direkt vor die Haustür zu stellen. Die europäischen Verbündeten (Vasallen) werden dem zustimmen (müssen), obwohl die Ukraine eines der korruptesten Länder der Welt ist und eigentlich so nicht in die EU gehört. Das alles natürlich nur friedlich und nur für den guten Zweck. Es war klar, dass für Russland die Ukraine, wo teilweise auch mehrheitlich Russen leben, von besonderer Bedeutung ist und Russland diese Kröte nicht so leicht schlucken wird.
Damit ist die PERFEKTE Falle aufgestellt. Egal, was Russland jetzt macht, die USA werden der Gewinner sein.
Marschiert Russland in die Ukraine ein, kann man mit Sanktionen loslegen, die hauptsächlich Europa und Russland schwächen werden und die USA können als kleinen Bonus sogar noch ihr LNG verkaufen. Für die Medien hat man auch die perfekte Geschichte mit Putin als völlig durchgeknallten, größenwahnsinnigen Kremeltyrannen mit Imperiumsphantasien und der Ukraine als die tapferen Helden, welche unsere Demokratie und Freiheit verteidigen. Ein wunderschönes Bild, dass auch einige glauben. Auch vor dem Krieg war Putin und Russlandbashing medial an der Tagesordnung, weil wir angebliche Demokratiemängel in Russland sehen wollen, was uns bei den Chinesen jedoch gar nicht stört, obwohl es in China sogar Genozid gibt. Ein moralischer Westen dürfte mit China eigentlich gar keine Beziehungen haben und müsste China sanktionieren. Tun wir aber nicht, sondern ganz im Gegenteil. Doppelmoral?
Jetzt heute nach zwei Jahren kann man sagen, dass die USA ihre postulierten Ziele vollständig erreicht haben und auch Nord Stream in die Luft geflogen ist. Natürlich mit der passenden medialen Geschichte dazu, dass Russland seine teure Infrastruktur einfach selbst in die Luft gesprengt hat? Was Unsinn ist. Natürlich wollte Russland weiter Gas liefern, was aber mit allen Mitteln strikt unterbunden wurde.
Die USA sind bereits die Gewinner und daher ist auch völlig logisch, dass die Begeisterung der USA die Ukraine weiter mit Geld und Waffen zu versorgen rapide abnimmt, denn das wären ab jetzt nur noch rational unnötige Kosten. Europa wird sich mit seiner null CO2 und Massenmigrationspolitik von jetzt an auch von ganz alleine selbst zerlegen, und das sogar mit einer moralischen Freude daran. Die USA können sich also ganz auf den Wettbewerb mit China konzentrieren.
Im anderen Fall, wenn Russland nicht in die Ukraine einmarschiert wäre. Dann hätten die USA mit Basen in der Ukraine einen militärisch strategischen Vorteil und sehr viel geostrategischen Einfluss dazugewonnen. Aber ich glaube, die USA haben darauf gewettet, dass Russland einmarschieren wird.
Es gut mit leid, aber ich kann die Welt nicht so simplifiziert betrachten, wie das medial von uns erwartet wird, mit den USA als die Guten und Russland die Bösen. Die USA sind ein extrem erfolgreiches Land und das sind die nicht deshalb, weil die den ganzen Tag von Bienchen und Sonnenblumen träumen, sondern knallhart ihre Interessen durchsetzen. Und wer nicht passt, der wird durchaus auch mal weggebomt.
Erinnert mich an den Spruch "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert". Wenn man nichts mehr weiter verlieren kann, kann man halt nur noch gewinnen...
Putins Ruf ist doch schon ewig im Westen ruiniert…schon 2014 fragte der Spiegel, wer ihn stoppt wegen MH17. Für mich alles Ablenkung für den Wirtschaftsreset 🤷🏼♂️
@@goldmann9473 wer genau lenkt hier denn ab? Es ist nicht alles conspiracy...
Sorry, aber -völlig- -> recht/ ganz. Da gehört ein einsilibges Wort hin, sonst geht das Metrum nicht auf.
@@ceracx7477 Ukrainie-Konflikt = Scapegoat für Stagflation aufgrund überrissener Coronamassnahmen und feutdalistischer Notenbankpolitik
@@ceracx7477 neee, nicht alles, aber schon das Meiste…Kriege werden geführt von Menschen die sich kennen und wird ausgeführt von Menschen, die sich nicht kennen…jetzt ist Putin für die 2,50€ an der Tanke schuldig…das 80% aller Dollars in den letzten zwei Jahren für eine Plandemie gedruckt wurden, wird schnell vergessen :)
Guten Tag Herr Prof. Dr. Rieck, vielen Dank für diesen interessanten Videobeitrag.
Da Sie danach fragen ob uns Zuschauen dazu noch weiteres einfällt möchte ich folgenden Punkt anmerken. Bei der ersten Kurve der Sanktionen sehe ich einen Faktor der meiner Meinung nach außer acht gelassen ist. Nämlich der zeitlichen Faktor der Mittelfristigkeit der Sanktionen. Also den 2 bis 5 Jahres Horizont den die Sanktionen erst einmal anhalten sollen. Das würde bedeuten, dass wenn die Aggression endet, sich der Zustand nach 2-5 Jahren wieder dem Zustand ohne Sanktionen nährt, da diese dann vom westlichen Bündnis zurückgenommen werden. Also ungeachtet der Dauer dieses Normalisierungsprozesses gibt es also eine positive Auszahlung für den Aggressor, wenn der zeitliche Zustand der Aggression durch ihn so kurz wie nötig ist, da sich sein Markt dann wieder normalisiert und er sich auch wieder schneller regenerieren kann. Also würde ich hier den Parameter der Dauer der Sanktionen als auch entscheidend ansehen. Denn, wenn Sie wegfallen, kommt der Aggressor viel schneller in die Gewinnphase/den positiven Bereich. Somit ist eine weiterführende Aggression nur sinnvoll, wenn der Aggressor sich die Aggression "leisten" kann und weitere langfristige Gewinne mitnimmt, die nach den Sanktionen noch positive Ausschüttungen bieten. Hier ist also die Frage was ist langfristig noch interessant für "Putin".
Ich hoffe es ist verständlich geworden was ich mitteilen möchte, da ich mich hier über meine Handytastatur eher kurz halten wollte.
Ich bedanke mich für Ihre tollen Videos und freue mich schon auf das nächste.
Sehr guter Kommentar 👍
Oder neue Handelsbeziehungen, die sich durch die Sanktionen ergeben und neue Synergien sich bilden
Was mir dieses und die vorherigen Videos zu Putin-Russland zeigen, ist, dass die Spieltheorie bei solch komplexen und globalen Themen an seine Grenze kommt und keine wirklichen Erkenntnisse mehr liefert.
Modelle können nur maximal so gut sein wie ihr Input. Wenn mehrere wichtige Variablen unbekannt oder schwer abzuschätzen sind, dann kann das beste (spieltheoretische oder sonstige) Model nix verlässliches liefern. Daher geht es aus meiner Sicht hier um eine rein qualitative Betrachtung.
Wenn die Spieltheorie scheitert und das Verhalten anders ist, als es zu erwarten wäre, hat man etwas in dem Modell übersehen oder nicht berücksichtigt. Wenn man heraus findet, was es war, hat man die Chance, die Situation anders zu bewerten bzw. Herauszufinden, was die Akteure eventuell anders bewerten. Das nennt man Erkenntnisgewinn und wissenschaftliches Vorgehen... emporirren...
Ich schließe mich meinen Vorrednern an und möchte hinzufügen, dass das Thema weit komplexer ist und wir hier immer abstrahieren und Parameter eingrenzen müssen um irgendeine Schlussfolgerung ziehen zu können. Diese Parameter sind teils zu erarbeiten und Teils tatsächlich unberechenbar weil hier viele Entscheidungen in einer Person zusammen laufen. Das Resultat ist ein grosser Spielraum der nicht durch mehrere Entscheidungsträger rationalisiert wird.
@@tenshidraconis3385 Damit kann man jedes Modell schön reden ... war halt nicht genug Input da.
Die Spieltheorie hat sicher schon viele Erkenntnisse in anderen Bereichen gebracht und hat seine ganz klare Berechtigung. In diesem speziellen Fall ist es meiner Ansicht nach überfordert.
@@MichaelSalbeck Herr Rieks hat aus seinem Modell eine klare Aussage getroffen. Die ist an der Realität gescheitert. Dazu gibt es mehrere Videos. Schau sie Dir einfach an... Btw: ein Model ist und bleibt ein Model und damit immer nur ein reduziertes Abbild der Wirklichkeit. Und ein Model kann sich nur dann verbessern, wenn es an der Wirklichkeit scheitert. Ein Model ist auch immer nur eine Sichtweise der Wirklichkeit. Es gibt eben auch andere Sichtweisen und vor allem Bewertungen. Soziale Wissenschaften sind eben genau keine Naturwissenschaften und der Faktor Psychologie kann solchen Modelle ganz easy zerlegen. Also einfach die anderen Videos auch anschauen! Und bevor Du mich jetzt als Rieck-Fanboy bezeichnest, mal meine Kommentare unter seinen anderen Videos lesen! Es ist aber tatsächlich einer der wenigen, die eigene unterlaufene Fehler offen eingestehen und sogar darüber nach denken. Das ist m.E. ein sehr wissenschaffender Denkansatz und verdient Respekt.
Mein Vertrauen in die Spieltheorie wurde in den letzten Wochen stark erschüttert
Naja. Die Zukunft sicher vorhersagen hat selten auf Dauer geklappt. :'-D
nur Falschspieler unterwegs, wer spielt will betruegen, sagte schon meine Oma,,,,
Die Analyse nimmt aus meiner Sicht 2 Dinge an, die zu hinterfragen sind: 1. neue Sanktionen können sich nicht auf die Beute beziehen, 2. Missetaten binden dauerhaft keine Ressourcen des Aggressors (oder Aggressor hat dafür unendliche Ressourcen)
Ich fasse das mal in einem Satz zusammen: "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert."
...solange man die Ressourcen dazu hat und das Leben der anderen nicht auch ruiniert!
Sehr interessante Analyse. Ich würde allerdings noch mit einbringen wollen, dass das Begehen von Missetaten auch Ressourcen verbraucht und diese eben endlich sind.
Wie kann dann in mehreren Ländern über Jahre Krieg sein? Die Amis müssten ja dann schon lange keine Ressourcen mehr haben.
. . . auch der mögliche Zugewinn ist endlich bzw. geht maximal asymptotisch gegen eine Konstante . . . aber letztendlich ist es doch ziemlich makaber bzw. zynisch bzw. pervers bzw. falsch bzw. falsch bewertend, die Betrachtung auf eine rein "ökonomische" Bewertung zu reduzieren . . .
Lieber Herr Dr. Rieck:
(Sorry ich kann keinen Eigenen Beitrag posten, da UA-cam meine Kommentare zensiert. Ich kann nur auf Kommentare anderer antworten).
1.
Ihre Videos sind zweifelsohne immer sehr gut und sehr informativ. Aber hier muss ich eines bemängeln: Sie sprechen fast nur von Putin. Ich vermisse Ihr Thematisieren der eigentlichen Drahtzieher der Katastrophe, und das ist Washington. Es ist offiziell bekannt, dass die USA mit 5 Milliarden US Dollar 2014 den Putsch organisierten um den demokratisch gewählten Präsidenten Yanukovitch zu stürzen, und mit einem Rechtsextremen Regime zu ersetzen dessen Minister öffentlich zur Jagt auf, ich zitiere "Judenschweine, Deutsche und Russen" aufrief. Daraufhin spalteten sich die zwei Regionen Luhansk und Donetsk ab, da sie A) natürlich keine Regierung akzeptierten die nicht gewählt wurde wie vorher Yanukovitch, und B ) erst recht keine, die öffentlich zugab die 8 Millionen Russen in der Ukraine "abschlachten" zu wollen. (Was dann übrigens auch geschah. Der Krieg ging nicht 2022 durch Putin los, sondern 2014 durch die US-Marionette Poroshenko und seine Nazi-Minister der rechtsextremen SVOBODA Partei. Ich demonstrierte bereits 2014 gegen diesen Krieg vor dem Berliner Reichtstag, und sagte damals laut: Es ist eine Schande, dass von einem Volk von 81 Millionen, nur 500 hier sind. Wo wart ihr alle, als der Krieg begann? Erst 8 Jahre später fällt es Euch ein, ich würde sagen ZU spät, ,denn hieraus kann ein Weltkrieg werden. Aber nicht weil Putin es will, wie Dr. Rieck andeutet, sondern weil Washington es will. (Siehe US-Geostrategische Interessen gegen Europa, z.b. in "Das Eurasische Schachbrett" des Russlandhassers Zbigniev Breszinski, der damalige "Mann hinter Obama", der ein halbes Jahrhundert Berater des US-Präsidenten war und ausserdem Deutschland als "tributpflichtige Vasallen" bezeichnete. Europa ist durch die US-Kontrollierte NATO nicht russisch, sondern amerikanisch besetzt. Und welchen "Friedenswillen" die Amerikaner haben, das hatten sie in Irak, in Libyen und Syrien deutlich gezeigt. Ich würde mir also wünschen, lieber Herr Dr. Rieck, dass Sie auch die andere Seite etwas beleuchten. Putin hat 20 Jahre lang dem Westen ständig Kooperation angeboten, und der Westen spuckte den Russen ins Gesicht. Die US-Truppen schoben sich mit NATO Verbündeten immer weiter an Russlands Grenzen heran, das muss Ihnen doch bekannt sein? Es war Wortbruch, denn Deutschland gab das Verbrechen , die NATO auf keinen Fall weiter nach Osten zu erweitern, und es war die Bedingung für die Deutsche Einheit 1990. Der Westen hat Russland betrogen, und das ist nur ein Teil der gigantischen Schuld des Westens, allen voran der USA, für diesen Krieg. Merkel, die gezielt gegen Deutschland und für die US-Besatzer arbeitete, hat 16 Jahre lang, neben anderen Missetaten dieser Irren (bitte hierfür unbedingt auch ein Diagramm anlegen, vorsicht, wird sehr breit!) unser Verhältnis mit Russland gründlich ruiniert. Man könnte auch sagen: Merkel war die Wegbereiterin des 3. Weltkrieges. Und es ist zu hoffen, dass in späteren Gesichtsbüchernvor dem Wort "Wegbereiterin" nicht das Adjektiv "die erfolgreiche" stehen wird.
2.
Ihre Behauptung, Putin wird so weitermachen, ist, wenn Sie erlauben, völlig falsch.
Von den Deutschen Medien verschwiegen:
Putin hat längst Frieden angeboten, und zwar am 7. März 2022, also vor wenigen Tagen. Die Bedingungen sind akzeptabel und im Interesse der Ukraine.
ua-cam.com/video/9Le493cdj8c/v-deo.html
Ich bitte den zuckerfreien Kaugummi zu entschuldigen, es war Mitternacht und ich wollte gerade ins Bett, als ich noch diese Meldung in der Amerikanischen Presse fand - ich hielt es für angebracht, dies sofort im Deutschensprachigen Raum zu verbreiten.
@@carmenschumann826 ja aber es ist eben nur symbolisch für irgendwelche Gewinne, die sich der agressor verspricht. Außerdem ist Großmacht Politik genau so, da kenne ich noch mindestens eine weitere mit drei Buchstaben....
Wobei, wie Hitler kann man sich durch weitere agression auch weitere Ressourcen verschaffen. Er plünderte das nächste Land aus um finanziell das System am Leben zu halten.
Putin hat sich für das, in seinen Augen, kleinere Übel entschieden.
Die Liebe zum russischen Volk hat ihn dazu gezwungen. Er konnte nicht mehr entscheiden. Es wurde ihm auf gezwungen. Man musste in der östlichen Ukraine nur ein paar tausend Russen ermorden in Odessa 42 Junge Aktivisten lebendig verbrennen und eine Offensive für die Rückeroberung des Donbass planen und schon wird der Russische Präsident weich. So einfach kriegt man den Russischen Präsidenten klein. Deklariert als Agressor, wird nun Russland zum Beuteland werden. Ihr wisst alle, was mit Deutschland und auch mit Japan geschehen ist. Die Aas Fresser warten schon ungeduldig auf die Zeiten eines neuen Jelzin. Grüsse aus der Schweiz.
@@thomasbirchmeier7924 Danke lieber Thomas, so viel Verständnis hätte ich von niemandem hier erwartet. Ich habe Verwandte sowohl auf der russischen wie auch auf der ukrainischen Seite und hoffe das jemand die Kriegstreiber in Washington aufhalten kann, bevor ganz Europa untergeht.
@@tyrantonion6660 Ganz meiner Meinung. Allerdings fehlt mir in dem Video der Aspekt, ob es vielleicht eher ein Begreihungskrieg und kein Angriffskrieg war. Natürlich spielt der Aspekt der NATO Osterweiterung eine wesentliche Rolle, diese lässt sich aber am Verhandlungstisch lösen. Die Massaker an der russischenstämmigen Bevölkerung aber nicht, und die wären weitergegangen, hätte Putin nicht eingegriffen.
Widerspruch, man kann das keineswegs auf andere Länder ausweiten, und es gibt noch Fehler im Ansatz.
1. Die Kosten- und Nutzenfunktion sind für Polen und Moldavien ganz anders als für Ukraine.
2. Die Nutzenfunktion fällt irgendwann mit steigender Bosheit.
3. Die Kostenfunktion steigt ebenfalls mit steigender Bosheit. Bspw Verluste, innere Unruhen, usw.
Absolut richtig
Log fkt
Wer redet denn von Polen? Gibt ja auch noch das Baltikum, sodass sich Russland nicht gleich mit der NATO anlegen muss...
@@carinojmt1982 Das gesamte Baltikum ist seit 2004 Mitglied der Nato.
Bitte das Video zu den möglich Deeskalationsstrategien machen, würde mich brennend interessieren. Danke für den genialen Content!
In dem ersten Video haben Sie noch unterschieden zwischen den Auszahlungen für die USA , Europa und Russland. Wenn mann die Auszahlungskurve zur Zeit für die USA aufzeichnet, ergibt sich eine (zumindest relative) positive Kurve gegenüber Europa.
War ja auch nicht anders zu erwarten. Allein durch einzige Berichte hüpfen alle auf dem Zug der Amerikaner und da er die Richtung bestimmt schaut er doch erstmal auf sich. Der langfristige Plan dahinter wird ein schwaches wirtschaftliches Europa bzw. Deutschland sein. Abhängigkeit, Entschuldigung Partnerschaft natürlich mit Amerika
Warum? Wegen dem Flüchtlingen?
Behrens: hier ist alles nur aus der Sicht von Putin.
Es waren die USA, die uns immer und immer wieder davor gewarnt haben, uns zu abhängig vom russischen Gas und Öl zu machen. Merkel hat unseren AKWs den Todesstoß versetzt - ohne Druck von Außen, und es waren auch Merkel und Co., die unserer Kohle den Todestoß versetzt haben (wir wären mit unseren Kohlereserven rund 200 Jahre autark). Der Zug ist jetzt aber abgefahren. Auch die drei AKWs die noch laufen, werden abgeschaltet. Allein die Lieferung neuer Brennstäbe würde 1,5 Jahre dauern. Das ist alles kaputt. Kohle- und Kernkraft ist weg. Ist das angekommen?!
Auch haben uns die Amerikaner seit Jahren dazu aufgefordert die Bundeswehr auf einem wehrfähigen Niveau zu bringen - und dazu haben wir unser auch vertraglich verpflichtet (=> 2% vom BIP). Auch hier haben wir uns selbst, und gegen den Willen der USA, abhängig gemacht.
Und frei nach Shakespeare kommen dann Leute wie du: Sind wir doch selbst schuld, brüllen wir am lautesten.
Wir können froh sein, dass die USA überhaupt in der Lage sind uns mit Gas zu beliefern...Gas das wir nicht bräuchten, wenn wir noch unserer AKWs hätten. Gas, vor dessen Abhängigkeit uns die USA gebetsmühlenartig gewarnt haben.
Ihr widerlichen USA-Hasser.
Der Grund warum die USA keine Truppen in die Ukraine schicken ist Taiwan, denn selbst die USA hat nicht mehr die Ressourcen für einen zwei Frontenkrieg, und Taiwan ist wichtiger (=> Computer Chips).
Und nichts können die US mehr gebrauchen als einen russischen Kriegserfolg in der Ukraine, der a) zu neuen Invasion führt (=> Poland, die Balten), und China den letzte Anstoß gibt die erklärte militärische Wiedervereinigung mit Taiwan umzusetzen.
Deine Freiheit steht und fällt mit Amerika. Die Bundeswehr kann uns nicht verteidigen, dafür haben Schröder, Merkel und Scholz gesorgt. Und es wird Jahre dauern, bis sie es evtl. wieder kann.
Und wenn die USA scheitern Taiwan zu verteidigen (zusammen mit Großbritannien, Japan und Australien - auf Europa kann man hier nicht mehr zählen...evtl. Frankreich), dann gehen auch in Asien die Lichter aus, und damit auch bei uns. Ohne die asiatischen Computer-Chips sind wir erledigt. Und auch das kann man nicht in Wochen oder Monaten umstellen.
@@bluerisk
Die wenigsten verstehen das wir unsere Freiheit und unseren Lebensstil den Amerikanern zu verdanken haben.
Meiner Meinung ist das ein Bildungsthema.
Es fehlt das Wissen was z.B. Stalin in der Ukraine angerichtet hat (Bloodlands), die wenigsten machen sich die Mühe mit Menschen aus Osteuropa zu reden um ein Gefühl dafür zu bekommen, was es hieß Jahrzehnte hinter dem eisernen Vorhang zu sein.
Die sitzen hier haben mehr wie genug von allem, und verfallen einer Romantik die es nicht gibt
Sie modellieren in zu kurzen historischen Dimensionen und berücksichtigen wesentliche Einflussgrößen nicht, z.B. ein Nationalgefühl
Nein, jetzt hast du das böse N-Wort gesagt. Also das drittschlimmste N-Wort
Das zählt zu den immateriellen Gewinnen.
Das Schlechte an Wochenenden ist, dass man wieder Zeit zum Nachdenken hat.
Eine Frage der Perspektive.
wohl eher das gute ...
@@lutzhille3682 Normalerweise ja, aber beim RUS-UKR-Thema kommen bei mir keine positiven Gedanken zustande, wenn ich in die Zukunft schaue.
....kann man da aus mathematisch strategischer Sicht eine Gegenprobe machen, wie der Einsatz für die Natoausgaben aussehen? ....würde mich interessieren , danke...
Man könnte das auch so sehen. Der ursprüngliche Plan war ein begrenzter Einmarsch, so wie auch tw. vorab kommuniziert. Die Besetzung der gesamten Ukraine wäre dann die Fortsetzung, um über den Break-Even-Point zu kommen, d.h. weitere Länder einzubeziehen ist vorerst nicht im Plan.
Spielt da nur Russland? Wäre es nicht angebracht, die Interessen des Westens zu beleuchten?
Ich stelle die These auf, dass es die gibt, und die mit Russlands Interessen wechselwirkt.
Wenn ich nur aus Kriegsbeute versus Sanktionen einen Erwartungswert bilde, dann ist das Fazit sicher richtig. Aber m.E. fehlen hier wichtige Größen, z.B. die Wirkung der Sanktionen, die Okkupationskosten, die Abhängigkeit von China, uvm. Insofern sind die Annahmen was ist „Beute“ und „Wert“ hier zu kurz gegriffen…
1)Wurde in den Kommentaren bereits erwähnt, aber trotzdem:
Die Zeitachse und die Missetatenachse werden hier nicht klar gegeneinander abgetrennt.
Eigentlich ist eine 2-Dimensionale betrachtung nicht ausreichend.
Man müsste auch berücksichtigen ob das Vermögen Russlands ohne Missetaten an sich gewachsen oder gesunken wäre.
Dementsprechend müsste man auch die Auswirkungen der Sanktionen auf das Wachstumspotential berücksichtigen.
2)Ich würde bezweifeln dass die Steigung der Beute-Funktion eine Lineare Funktion ist.
Es wird hier stillschweigend vom Erfolg dieser Missetaten ausgegangen, ohne die Kosten oder das potentielle Risiko einer Niederlage einzuberechnen.
Auch die Vernachlässigung der Vermögensverteilung ist eine nicht unerhebliche Annahme, immerhin ist es die breite Bevölkerung die die Sanktionen tragen muss, die hat aber nur wenig von der Kriegsbeute.
Unter diesen Umständen könnte die Steigung dieser Funktion durchaus auch negativ werden, wenn ein bestimmtes Limit an Missetaten überschritten wird.
In diesem Fall würde eventuell nie eine positive Bilanz erreicht werden.
Das sind alles rein technische Anmerkungen und im großen und ganzen würde ich der Aussage dass man Russland eine Möglichkeit zu einem vernünftigen Ausgang aus dieser Situation geben muss zustimmen.
Am Ende ist leider entscheidend wie Putin die Situation bewertet, nicht wie sie tatsächlich ist und Überlegungen dieser Art könnten durchaus in seinem Kopf vorgegangen sein.
Und wer bist du?
@@kartoffelbrei8090 Ich bin ich, was denn sonst?
Einen Faktor haben Sie vergessen. Die Kosten für den Agressor, wenn er nichts getan hätte.
In diesem Fall?
@@alexanderweigand6758 Ja.
@@HonkMok Muss man differenzieren.
Russland hätte keine wesentlichen kosten gehabt. Russland hätte den Status quo unendlich aufrechterhalten können.
Mit besetzten Gebieten (Krim+Ostukraine) hätte die Ukraine nicht und EU und/oder NATO gekonnt.
Die Ukraine hätte auch niemals so stark werden können hier wirklich etwas ändern zu können. Russland wird immer stärker sein.
Das System Putin hingegen hatte sehr viel zu verlieren.
Ein wirtschaftlicher Aufschwung in der Ukraine würde dem russischen Volk zeigen welchen Murks das System Putin macht.
Das System Putin schädigt die russische Zukunft. Quasi schon von Anfang an.
Oligarchen bereichern sich mit bestehenden wirtschaftlichen Mitteln ohne dass neue Geschäftsfelder eröffnet werden.
Wenn um Zeitraum von 10 bis 30 Jahren Erdgas und Erdöl nicht mehr so nachgefragt werden dann fehlen diese Einnahmen und es gibt keine neuen.
Dieser Krieg beschleunigt diesen Effekt.
Nicht nur wegen der Sanktionen sondern auch weil das System Putin Unzuverlässigkeit bewiesen hat.
Die Abhängigkeit Deutschlands und daher der EU von russischem Erdöl und Erdgas wird jetzt massiv verringert werden.
Selbst ohne Sanktionen und ohne die relativ hohen Kriegskosten wird die russische Wirtschaft jetzt durch Putin massiv belastet.
Kurz: Das System Putin hatte viel zu verlieren. Putin zieht es vor lieber Russlands wirtschaftliche Zukunft zu zerstören.
@@alexanderweigand6758 Da würde ich nicht drauf Wetten das die Ukraine nicht Mitglied der EU oder NATO geworden wäre. Wurde nicht der Antrag auf EU Mitgliedschaft erst kürzlich angenommen? Mitten im Krieg?
Ein weiterer Punkt der steigenden Kosten bei nichtstun ist, vorausgesetzt man nimmt Putin ab das es ihn kümmert, ist die Misshandlung von Millionen Russen innerhalb der Ukraine durch die Ukrainische Regierung.
@@HonkMok Es ist vertraglich vereinbart dass ein Zutritt nicht bei offenen Konflikten oder auch nur Gebietsforderungen möglich ist.
Russland hatte es in der Hand den Konflikt beliebig lange laufen zu lassen.
Ergo keine EU oder NATO Mitgliedschaft.
Vorbereitende Schritte sind möglich, aber eben kein Beitritt.
Übrigens müssen auch alle anderen zustimmen.
Ich denke gerade die anderen Nachbarn Russlands würden sehr genau hinsehen ob da wirklich kein offener Konflikt mehr ist.
Sehr sehr genau.
Zu dieser Analyse passendes Sprichwort: "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert."
Ganz genau: nach dem Irak-Krieg ist die NATO bereit jedes beliebige Land zu überfallen.
Insofern ist die Reaktion von Russland sehr gut nachvollziehbar.
Hallo Prof. Rieck, seit kurzer Zeit verfolge ich Ihre Analysen sehr aufmerksam. Warum Sie letzten Monat in Ihrer spieltheoretische Analyse "Gibt es Krieg?" falsch gelegen haben, liegt meiner Meinung nach daran, dass ein ganz wesentlicher Faktor unberücksichtigt geblieben ist. Wenn ich nun Ihre Diagramme in dieser Analyse betrachte, erscheinen sie zunächst logisch. Nun muss man aber als ganz entscheidenden Faktor in beiden Analysen berücksichtigen, dass die Sanktionen gegen Russland in jedem Fall gekommen wären. In der aktuellen Situation sehr massiv aber anders wären sie ebenso umfangreich verhängt worden. Nur eben scheibchenweise. Somit darf man den Ausgangspunkt der Analyse auch nicht am Koordinatenursprung festlegen. Die Kurve der Sanktionen im ersten Diagramm müsste wesentlich weiter links der Ordinate beginnen und würde je nach Szenario nur flacher oder steiler verlaufen. Ich denke das hat einen ganz erheblichen Einfluss auf diese Theorie.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag! Und Danke für Ihre interessanten Beiträge!
Ich hatte das andere Video nicht gesehen.
Aber weshalb hätten die Sanktionen ohne Krieg kommen können?
@@alexanderweigand6758 Weil Russland die Neutralität der Ukraine als "a priori" geboten sieht, dass es früher oder später hat auf die stetige Provokation reagieren musste, die die USA mit der Nato da veranstaltet hat. Mag man zu stehen wie man will, aber als Atommacht hat die USA auch keine Atomraketen auf Kuba geduldet und selbiges gitl halt für die Ukraine. Russland ist führend in hypersonic Raketen. Ein paar 100km von Moskau weg sind Atomsprängköpfe anders als mit ICBMs älterer Bauarten halt sehr fix da. Man kommt also zum Enthauptungsszenario, mit dieser Technologie, wenn die Raketen nur nah genug stationiert werden ...
@@Airwave2k2 Aufgrund dieses klugen Plans die Ukraine zu nehmen werden diese beschriebenen Raketen jetzt halt im Baltikum in Polen und vermutlich in Ungarn stehen, somit ist das auch kein wirklicher Gewinn. Die F35 zwecks der Nuklearenteilhabe wird von Deutschland ebenfalls beschaft. Zusätzlich hat man ein neues Wettrüsten welches natürlich auch nuklear betrieben (und ich schreibs absichtlich) MUSS losgetreten. Konventionell wird man die NATO auch nicht in die Knie zwingen also ergibt sich für mich kein Bild das Russland jetzt irgendetwas gewonnen hätte. Die einzige These die mir einleuchtet ist das man eben wirklich warum auch immer, den Weg des dritten WKs beschreiten möchte, wenn dieses das Ziel sein sollte könnte man aber gleich beginnen denn der Ausgang dürfte bekannt sein....
@@Paul-yz2tf Nun es gibt noch ein paar mehr Gründe die Offensichtlich erscheinen, und vermutlich sogar ein oder mehrere noch wichtigere die wir so gar nicht kennen.
Ich denke nicht das es um etwas gewinnen geht bei der Ukraine-Geschichte. Das mag zwar der Westen so sehen (weil es Putin als Agressor für das Narrativ in der Propaganda braucht, und ein Agressor ist ein Eroberer der "Gewinn" macht), aber wohl nicht die Russen.
Klingt logisch, dass das Ganze ein nukleares Wettrüsten erneut herauf beschwören kann. Allerdings ist das beiderseits kostspielig. Und aktuell sogar für den Westen mehr noch als für Russland, den es sind westliche Schiffe die in andere Schiffe fahren, wenn Russische Fllugzeuge vorbei fliegen und so weiter.
Und sind wir ehrlich, waren es die USA, die zuletzt aus dem INF Vertrag ausgestiegen sind, also die Signale zu einem möglichen Wettrüsten wurden schon vorher gegeben. Wobei START 2021 für 5 Jahre verlängert wurde. Nunja die Zeit wird's zeigen, was passieren wird.
Wieso Sanktionen ohne Krieg?
Zu 11:01 Man kann bei der Bewertung von Vor- und Nachteilen (bzw Kosten und Nutzen) natürlich auch ethische Überlegungen oder allgemein nicht-wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen. Das hängt letztendlich von der Meinung des Spielers ab.
NIcht-wirtschaftliche Aspekte spielen immer mit eine Rolle. Ethik aber nur begrenzt, im Außenpolitischen Umfeld eher gar nicht. In der Spieltheorie unterscheidet man zwischen einmaligen Spielen und wiederholten Spielen. Die meisten Spiele der Realität sind wiederholte Spiele. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass Spieler aus der Erfahrung der letzten Spiele lernen und ihre Strategie anpassen. In unserem täglichen Umfeld spielt Ethik eine wichtige Rolle. Wenn ich in einem Spiel (z.B. Brötchen einkaufen) unethisch handle (z.B. nicht bezahle), dann wird im nächsten Spiel (wieder einkaufen) mein Mitspieler mich z.B. gar nicht in den Laden lassen und ich verhungere vielleicht.
Im Spiel zwischen Ländern wird aber nicht nach ethischen Maßstäben gespielt, nur nach Interessen. Also ist ethisches Handeln auch nicht von Vorteil.
Es ist aber im Gegensatz dazu für das wiederholte Spiel schon entscheidend, ob ich in diesem Spiel eine Drohung wahr mache. Wenn also Putin seine Drohung wahr macht, nimmt man ihn beim nächsten Mal ernster. Der Einmarsch in die Ukraine hätte also sogar, wenn er ohne sein Ziel zu erreichen wieder gehen müsste, den Gewinn, dass man beim nächsten Mal seine Drohung ernster nimmt.
Die Analyse funktioniert nur unter der Annahme dass die Sanktionen gedeckelt sind.
Handelsembargos werden erst richtig spürbar wenn die Lager erschöpft sind die Fabriken stillstehen und die Arbeitslosenrate zunimmt was auch wiederum die Fähigkeit zu Missetaten reduziert (sollte auch nicht linear sein)
Auch erweckt die zweite Funktion den Eindruck als würde mit jeder Missetat etwas mehr Beute erreicht werden. Wäre hier nicht eine Stufenfunktion eher angebracht?
Alles oder nichts?
Bzgl der Aussage. Putin wird sich mehr Länder krallen... Wäre auch noch die Option dass die Beute die folgende ist, die internationale Anerkennung als Militärmacht, keine Verschiebung der NATO Außengrenzen,
Und das ist wahrscheinlich das wichtigste Element was am Anfang übersprungen wurde. Es ist nicht egal warum gesamt Europa gedacht hat, der kommt nicht. Das Motiv einen "falschen" Zug gemacht zu haben würde uns beantworten was die gewünschte Kriegsbeute ist und damit könnte man anfangen zu kalkulieren bzw deeskalieren.
Anerkennung als Militärmacht ist eher geschrumpft.
Die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine, Georgien und Moldawien hatte und hat Putin schon vorher verhindern können.
Da war jeweils nur zu verlieren.
Die ganze Situation auf diese beiden Diagramme zu reduzieren ist etwas zu sehr vereinfacht.
Ich würde davon ausgehen, dass Putin das Risiko der Ukraine für Russland als sehr hoch eingeschätzt hat (möglicher NATO-Beitritt, NATO-Übungen in Ukraine, NATO-Übungen mit Ukraine, Angst von Atombomben an der russischen Grenze, Angst vor Biowaffen gegen Russland, etc.)
Wie gerechtfertigt dieses Risiko war, kann ich nicht beurteilen.
Ich glaube nicht, dass irgendjemand ein Interesse hat, weder Russland noch der Westen, dass es zu einem Krieg zwischen NATO und Russland kommt.
Nur die Ukraine hat wirklich berechtigtes Interesse an einer Einmischung der NATO, insbesondere die Elite, die Putin austauschen möchte, was in dem Fall vermutlich auch deren Tod bedeutet.
Und dazu ist die Elite eben auch bereit, einen Weltkrieg zu riskieren. Denn nur bei Einmischung anderer Länder hat die Ukraine eben eine Chance, nicht von Russland reformiert zu werden.
Künstler haben auf der A45 indirekt die Antwort darauf geschrieben: Brücken bauen
Wie denkt ihr über das vom Westen unterstützte und totgeschwiegene ASOV- Battalion in der Ukraine? Warum verschanzen die sich in Schulen und Krankenhäusern und niemand berichtet darüber? Ich verstehe dass nicht
Schon wieder Putins Propaganda
Wird doch gar nicht Tod geschwiegen. Frontal21 hat erst ein Bericht darüber gemacht. Das die nicht unumstritten sind steht auch fest. Die sind halt mittlerweile Teil der regulären Streitkräfte, daher denke ich sind die nicht mehr als die rechtsradikalen Freischärler präsent.
Da gab es mal ein paar Nazis, die man aber schon vor Jahren rausgeschmissen hat. Und das mit den Krankenhäusern existiert nur in der russischen Propaganda.
@@0000-z4z Ist dann der Bombenangriff auf die Kinderklinik ukrainische Propaganda?
Wer von uns kennt die objektive Wahrheit?
@@jawde355 Die Russen sagen doch, dass sie das nie bombardiert haben. Außerdem sagen sie, dass sie es bombardiert haben, aber da nur Kämpfer drin waren. Klingt schlüssig.
Vielen Dank für die sachliche Erklärung. Ich habe es hier noch nicht gesehen, daher die Frage ; mir ist schon länger aufgefallen, dass die Firmen immer politischer werden. Anfangs war das relativ verständlich und hat auch dem jeweiligen kundensegment entsprochen. Was letztlich wirtschaftlich vernünftig war. Seit Jahren habe ich aber den eindruck, dass sich das umgekehrt hat und es nicht um Kunden gewinnen geht, sondern um zu verhindern welche zu verlieren. Ich hoffe, das einigermassen gut erklärt zu haben und einen denkanstoss für eine Analyse in diesem Gebiet gegeben zu haben.
Das liegt daran dass die Kosten einen Kunden zu halten sehr viel günstiger sind als die Kosten einen neuen Kunden zu gewinnen. Ca 10% nur.
"Lineare stetige Funktion" ist ein sehr vereinfachter Ansatz. Es gibt immer Schwellen, bei dessen Überschreitung der Gegenüber richtig loslegt.
Das große Problem ist, dass Spieltheorien häufig von einer vollkommen rationalen Kosten-Nutzen-Abwägung in den Köpfen aller beteiligten Akteure ausgehen. Man müsste die Methoden der Spieltheorie jedoch um die Erkenntnisse aus den Forschungsfeldern der Psychologie und außerdem um das Wissen von Historikern ergänzen, um wirklich annähernd realitätsnahe Analysen zu konstruieren
Die beste Lösung wäre, wenn Sie sich in ihren Videos mit Kollegen aus anderen Fachgebieten austauschen würden, indem sie sich in einer Videokonferenz über ihre Analyse unterhalten würden. Denn spieltheoretische Hypothesen würden stark vom Einbringen anderer Experten profitieren
Da kann ich nur zustimmen. Zudem fehlen die Spielregeln, die für die Spieltheorie signifikant sind. Die Spieletheorie liefert hier die gleichen Ergebnisse wie die Mengenlehre...mathematisch vielleicht logisch aber reine Theorie.
@@karl-heinzmuller7999 können Sie kurz ihre Äußerung zur Mengenlehre erklären? Das wäre super, weil ich Sie nicht vollständig verstanden habe
@@sweetfruit7769 Es ist mathematisch bewiesen, dass es bei einer bestimmten Art von Spielen (die sogenannte Nullsummenspiele wie Dame, Schach, Mühle als typische Spiele, wobei sich Gewinn -Sieger- und Verlust - Verlierer- gegenseitig aufheben) mit endlicher Zahl von Strategien und perfekter Information nur eine optimale Strategie gibt. Bis heute haben die klügsten Mathematiker allerdings nicht herausgefunden, wie die jeweilige optimale Strategie hierfür aussieht. Putin Angriffskrieg ist kein Nullsummenspiel, denn es sind mehr als 2 „Spieler“ beteiligt und die Gewinne und Verluste können nicht gegeneinander aufgerechnet werden, sondern nur als Schnittmengen der einen oder anderen Seite zurechnet werden. Die Schnittmengen beinhalten die jeweiligen Vor- und Nachteile aller Konfliktbeteiligten nach Ende des Krieges und der Jahre danach.
Putins Angriffskrieg unterstelle ich einen strategischen Zug, der ihn über eine längere Zeit an eine bestimmte Aktion bindet. Putin hat sich quasi auf eine Strategie festgelegt, die er nicht mehr zurücknehmen kann, so dass es zu einer absichtlichen Verringerung seiner eigenen strategischen Möglichkeiten kommt. Er hat quasi alle Brücken seiner Rückzugswege abgebrochen, um nach außen und innen ein hohes Maß an Selbstbindung zu demonstrieren. Ob er nun die für ihn beste Strategie gefunden hat, wo sich für ihn die größten positiven Schnittmengen finden, ist aktuell offen. Es gibt somit womöglich auf Zeit keine Gewinner, sondern nur Verlierer.
Zusammenfassend kann die Spieltheorie in Kombination mit der Mengenlehre keine Zukunft vorhersagen, sondern nur im Nachhinein die Ergebnisse feststellen. Dr. Riecks UA-cam-Analysen sind zwar interessant, aber bezogen auf die kurz- und langfristigen Ergebnisse nichts anders als gehobene Kaffeesatzleserei.
@@karl-heinzmuller7999 vielen Dank für die Erläuterung
Ich Ziehe mir Ihre Sendungen rein ich kenne keinen der komplexe Zusammenhänge so erklären kann wie Sie.
Weiter so.
Warte schon sehnsüchtig auf das „Deeskaltionsvideo“!
Dieses Instagram und Facebook sind aufgrund deren aktuelle Haltung für einen aufrechten Users überhaupt nicht mehr tragbar. Von daher sind Follower auf diesen Kanälen kein Ruhm mehr!
Das die Auszahlung beim Weitermachen halbwegs linear immer größer wird, ist aber auch nur eine modellhafte, von Ihnen nicht näher erläuterte, Annahme, die ich erstmal anzweifeln würde. Sie sagen dabei sogar selbst, dass Sie gar nicht so genau wissen, was es im Moment zu gewinnen gibt, gehen aber davon aus, dass es davon linear immer mehr geben könnte. Das halte ich für ziemlich wacklig.
Interessieren würde mich eher, wie Sie spieltheoretisch denn die auch in den vorherigen Videos schon erwähnten Verhandlungen führen würden, bei denen man dem anderen etwas anbietet, bei dem alle beteiligten Seiten ihr Gesicht wahren könnten und wieder in eine Aufwärts- anstatt einer Abwärtsspirale einsteigen könnten?
Ich habe mir dieselbe Frage gestellt bzgl. der linearen Beutezunahme.
Die Beute von Putin ist die weitere Existenz von Russland, das hat er mehrmals erklärt. Die siehe er nur gewährleistet wenn die NATO nicht an seine Grenze expandiert.
Somit wäre die Beute Funktion eher eine Stuffenfunktion als eine lineare.
Das ändert aber grundsätzlich nichts an der Analyse. Putin muss allerdings einen noch grösseren Graben durchgehen.
@@verakehrli5636 Ich würde grundsätzlich in Frage stellen, ob es zwingend einen positiven Zusammenhang zwischen "Missetaten" und Kriegsbeute gibt. Es entstehen laufende Kosten durch die Fortführung des Krieges, die im Video ignoriert werden. Einerseits natürlich finanziell, aber zb auch innenpolitisch.
@@Tilagiho : in einem linearen Model sind diese Ausgaben berücksichtigt indem die Steigung der Beute etwas kleiner ist.
Prof. Rieck, ich wünsche mir einen Austausch mit Hr. Raths vom Deutschen Panzermuseum (ist auf YT aktiv) in einem interessanten Austausch hier auf YT - gern zu den Strategemen oder zu möglichen Strategien für eine Lösungsmöglichkeit.
Die Herleitung der Netto-Beuten-Funktion ist trivial. Weniger trivial ist, ob sich Russland links oder rechts vom Minimum befindet bzw. wie weit Russland von diesem entfernt ist. Auch ist es denkbar, dass Russland etwas ähnliches wie eine Novemberrevolution erfährt, lange bevor das Minimum erreicht wird. Das wäre dann quasi ein "cut-off".
Hm 🤔 - ich überlege gerade wie die Grafik bei der russischen Intervention in Afghanistan aussieht. Dort ist das Spiel ja beendet und man ist ohne Beute rausgegangen.
... da braucht man keine "Spietheorie", man muss nur eine Ecke weiter denken um zu verstehen, zu was immer weiter eskalierende Sanktionen, Waffenlieferungen und staatliche Medienhetze führen werden.
Ich freue mich schon jeden Samstag nach dem aufstehen auf ihre Analysen. Ihre Schlußfolgerung, das nun zumindest in kleinen Schritten deeskaliert werden muss, teile ich vollkommen.
Der Meinung bin ich auch! Nur wie .... ? Hoffe so sehr auf ein gutes Ende (soweit man hier überhaupt noch von "gut" sprechen kann).
Hallo Herr Prof. Dr. Rieck,
das Modell hat sehr starke Annahmen. Sie meinten, dass man deeskalieren sollte; dies ist in dem Modell jedoch gar nicht zugelassen. Man könnte die Koordinatensysteme von "rechts nach links" lesen, was jedoch Ihre Schlussfolgerungen aus dem Modell zumindest teilweise verwerfen würde.
Man könnte alternativ auch auf der x-Achse alle "Taten" (Spielzüge) erfassen. Das würde bedeuten, dass der "Wert aller Assets nach Sanktionen" (1. Grafik) auch steigen kann (z.B. bei einem Waffenstillstand) und nicht konstant wird.
Die Handlungsmöglichkeiten von Putin sind bei der "Beute" begrenzt; er kann nicht immer weiter Krieg führen. Mögliche "Auszahlungen" aus dem Krieg kommen erst viel später und müssten stark diskontiert werden.
Eigene Annahme: Putin könnte maximal ein weiteres Land angreifen, spätestens dann würde die NATO intervenieren (dies geht auch ohne Atombomben).
Eigene Annahme: Die Sanktionen treffen Russland so stark, dass es auf absehbare Zeit keinen positiven Nutzen aus dem Krieg haben wird.
Mir fehlt ein wichtiger Punkt, abseits vom Homo Oeconomicus: die Sanktionen sollen Putin auch innerpolitisch unter Druck setzen. Falls dieser Druck stark genug wird, könnte Putin seinen Fehler akzeptieren ("sunk cost") und langsam seinen Kurs ändern bzw. mehr kooperieren. Angst habe ich vor einem irrationalen Putin, der jegliche Kooperation mit dem Westen ablehnt.
Mir macht eher Angst, dass die EU und die USA nicht verhandeln möchten und deswegen wird die russische Armee weiter marschieren. Entweder man einigt sich dann oder es kommt zum großen Knall uns ich glaube nicht, dass auch nur eine Scheibe in den USA zu bruch gehen wird. Zumindest ist dann Ruhe.
0:59 Ich glaube, Sie meinten nicht "Cliffhanger", sondern "Spoiler", oder?
Hallo Herr Rieck, interessante Fortsetzung Ihrer bisherigen Gedanken. Herr Raths (Direktor Deutsches Panzermuseum) hat ein ähnliches Video zu den militärischen Option von Russland gemacht. Seine Gedanken dazu sind ebenfalls sehr plausibel, aber haben einen etwas anderen Erklärungsansatz (Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln). Eine Diskussion o. Austausch Ihrer Gedanken mit Hrn. Raths wäre absolut toll 👍. Unterhalb der Link zu dem Video von Herrn Raths.
ua-cam.com/video/8Ls399CAAkw/v-deo.html
Habe mir das angesehen, kannst ja mal deine Meinung nachdem Du alle Videos angeschaut hast sagen
Als jemand, der Klausewitz (zumindest zum Teil) selbst gelesen hat, verstehe ich Herrn Rath sehr gut. Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Klausewitz beschreibt das auch im Detail, was er damit meint. Es geht darum, dass Politik darin besteht, die eigenen Interessen durchzusetzen. Dafür gibt es verschiedene "Methoden". Im Wesentlichen geht es immer darum, eine Einigung mit dem Gegenüber über irgendeinen Sachverhalt zu erzielen. Das geschieht im Grunde dadurch, dass man eine "Vereinbarung" trifft, die für BEIDE Seiten besser ist, als "keine Vereinbarung". Was ist jetzt, wenn die andere Seite in der Vereinbarung keinen Vorteil sieht? Mit einem Krieg sorgt man dafür, dass "keine Vereinbarung" die schlechtere Option wird. Ziel eines Krieges ist IMMER seine eigene Beendigung durch eine Politische Vereinbarung, die den eigenen Interessen nützt.
Wir können davon ausgehen, dass Putin zwar die Kosten des Krieges und die Gegenwehr unterschätzt hat. Aber wir können auch davon ausgehen, dass ihm die Sanktionen bekannt waren (die hat man ihm in den Verhandlungen vorher sicher angekündigt) und er auch mit einem schlechten Verlauf rechnen musste und sich DENNOCH für den Krieg entschieden hat.
Je nachdem, was für Putin - im Rieckschen Sinne - die Kriegsbeute ist, hängt davon die Lösung, aber auch das Risiko für Verbreitung des Krieges ab.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist für Putin nicht die Ukraine (weder Land noch Leute) die Kriegsbeute. Seine Kriegsbeute ist ein von ihm erwünschter militärischer Status der Ukraine. Den er entweder durch Kontrolle über die Ukraine oder durch Vertrag erreichen kann. Und dieser Status ist ihm sehr sehr wichtig.
Das Problem dabei, er muss nicht einmal die Ukraine kontrollieren. Ein permanenter militärischer Konflikt in der Ukraine über Jahre hinweg wird für die Ukraine viel teurer als für ihn. Er kämpft ja nicht auf russischem Gebiet. Jede von ukrainischen Pionieren gesprengte Brücke ist am Ende eine ukrainische Brücke, jeder gestorbene Zivilist ein ukrainischer Zivilist. Und selbst wenn die Ukrainer ihn zurückwerfen sollten, je näher er der Grenze kommt, desto stärker wird er wieder. Selbst wenn er - was anzunehmen ist - aus der Ukraine keine materielle Kriegsbeute zieht, sind seine Kosten niedriger, als die der Ukraine und mit jedem Tag wird der Unterschied größer. Irgendwann wird die Ukraine bereit sein, seine politischen Forderungen zu erfüllen.
Herr Raths möglicher Lösungsansatz ist am Ende vermutlich der, auf den es hinausläuft. Nur, das hätte man auch früher haben können. Nur, vorher hätte Putin geringere Kosten gehabt (keine Sanktionen, keine Kriegskosten), er wäre also zu geringerem Preis bereit gewesen den Vertrag abzuschließen (vielleicht nur "kein NATO-Beitritt"). Jetzt wo er Sanktionen hat und Militärkosten wird sein Preis höher sein. Viel Leid hätte man vermeiden können.
Das nenne ich High Quality Content! Sehr aufschlussreich!
Ohje......
Wahrsager und Hellseher hatten schon im Mittelalter einen hohen Stellenwert. Vermutlich haben sie ihre Weissagungen auch mit Hilfe spieltheoretischer Strategeme getätigt.
@Hoppel Poppel Nostradamus hat sich wie viele "Wahrsager" nicht der Spieletheorie, sondern dem Zielscheibenfehler (Texas sharpshooter fallacy) bedient. Mach hinreichen viele wirre Aussagen, dann passt schon irgendeine irgendwie zu dem was in der Realtität passiert.
Das Prinzip bei Wahrsagern ist, das diese möglichst wirre "Aussagen" machen, die möglichst nicht falsifizierbar und alle Möglichkeiten offen lassen.
Auf die Frage, ob Putin da einmarschiert order nicht hätte ein Wahrsager antworten könne: "Ich sehe das Truppen sich bewegen werden."
In der Wissenschaft hingegen legt man auf Falsifizierbarkeit Wert.
@Hoppel Poppel klar, weil man nur mit wenigen vorgegebenen Annahmen arbeitet und andere Möglichkeiten außen vor lässt. Ich glaube, man gibt sogar Wahrscheinlichkeiten vor und dann leitet man die Antwort ab. die am Wahrscheinlichsten ist. Und die Lösung des Spieltheoretikers setzt voraus, dass die Individuen rational handeln als Homines oeconomici. Ich habe aber bei mir selber bemerkt, das bereits oberflächlich völlig unbedeutende und nebensächliche Äußerungen eines beliebigen Mitmenschen Entscheidungen herbeiführen können.
@Hoppel Poppel
Sie scheinen gar nicht zu verstehen, um was es Hr. Rieck in diesem Video geht.🙄
@@peterappel9740 Die Spieltheorie funktioniert nur wenn man halbwegs rationales Verhalten annimmt.
Kann daher extrem daneben liegen.
Außerdem muss man die Variablen richtig bestimmen.
Ein Schmunzeln in düsteren Zeiten: das Wort „Missetat“ … schon ewig nicht mehr gehört. 🤗
Müsste man in diesem Beispiel nicht eher die Fläche zwischen dem Sanktionsgraphen und der Urzustandskonstante nehmen? Die sanktionen richten ja nicht nur einmal Schaden an, sondern täglich. Wenn man dann also dass integral betrachtet, sieht man zunächst eine halbe, nach unten geöffnete Parabel, welche in einen linearen Graph über geht. Damit Russland nun diesen Umkehrpunkt erreicht, müsste es dan schaffen, konstant mehr gewinn zu erreichen, als ihm täglich an Schaden geschieht.
Hallo Herr Rieck! Im Video gehen Sie davon aus, dass die Effekte von Sanktionen nach unten gedeckelt sind. Das ist bei statischer Betrachtung sicher richtig, da dem Missetäter ja noch das mehr oder weniger nackte Leben bleibt. Dynamisch betrachtet sieht das meiner Meinung nach anders aus. Hier ist die Differenz zwischen normaler Entwicklung z.B. des GDP ohne Sanktionen mit der sanktionierten Entwicklung zu vergleichen und da steigen die Verluste beim Missetäter immer weiter an.
Das könnte aber auch in die andere Richtung gehen, ich meine auf Dauer wird die Wirkung der Sanktion eher abgeschwächt. Das liegt daran, dass Russland mit der Zeit lernen wird die Sanktion zu umgehen oder es wird mit der Zeit alternativen zu westlichen Produkten entwickeln/finden. Ein Beispiel: Nach der Krimannektion hat Russland als Gegensanktionen die Einfuhr der Milchprodukte aus der EU verboten. Daraufhin haben deutsche Firmen in Russland Fabriken aufgebaut um direkt dort herstellen zu können um nicht exportieren zu müssen. Deswegen meine Meinung, die Sanktionen sind nur am Anfang negativ - werden aber mit der Zeit eher ins positive für den Missetäter gehen.
Meine Vermutung ist, dass Wladimir Wladimirowitsch „das nackte Leben“ aufgrund seines fortgeschrittenen Alters gar nicht mehr so wichtig sein wird. Es ist doch ein schlecht gehütetes Geheimnis, dass die Manneskraft mit steigendem Alter degressiv abnimmt.
Die eigentlichen Missetäter sind die Amerikanischen Kriegstreiber. Einfach sich mal informieren, wer in der Ukraine 2014 den Putsch zu verantworten hat, der kurz danach zum Krieg eines US-finanzierten Naziregimes gegen die Russische Bevölkerung im Donbass führte.
Dieser Krieg geht seit 2014.
Nicht seit 2022.
@@fureuropa-gegennwo1259 Folgen Sie Ihren Freunden aus Tschetschenien, die für Wladimirowitsch gerade die Ukraine entnazifizieren. Die suchen Freunde wie Sie.
ja ; vom Ansatz richtig . Nur der Verrückte hat Atomraketen und kann seine Missetaten potentiell nach oben eskalieren lassen auch wenn er menschliche Verluste wegstecken muss, die aber beim Russen schon immer relativ bei Kriegen bedeutungslos waren . Hier sehe ich das Problem .
Danke für die Videos, die zum Nachdenken anregen. Ich hätte einen Vorschlag für die Betrachung in entgegengesetzter Richtung. Die aktuellen negativen wirtschaftlichen Effekte in Deutschland (Energiepreise, Defizit bei Toilettenpapier, Sonnenblumenöl usw.) sind ja noch „hausgemacht“ durch die EU-Sanktionen. Russland hat noch nicht „zurück geschossen“. Angenommen Russland würde dies tatsächlich in den kommenden Wochen tun, wie sähen spieltheoretisch die Optionen der Bundesregierung aus?
Was ich meine: Ein Hochtechnologieland wie Deutschland wird ohne Ressourcen nicht mehr lange eines sein. Nicht nur die Heizung geht aus, sondern auch die Industrie. Massenarbeitslosigkeit und Verelendung die Folge, ggf. mit wütenden Protesten a la Gelbwesten. Auszuschliessen würde ich auch nicht, dass Russland diese Gruppierungen finanziell und mit Waffen unterstützen könnte. Wäre das ein interessantes Thema für die nächste Untersuchung?
Spannend auch: Wie sind die spieltheoretischen Optionen, dass ein EU-Land ausscheren und einen „Separatfrieden“ mit Moskau suchen wird, um die negativen ökonomischen Effekte abzufedern? (Selbsterhaltungstrieb)
Wie wäre es mit der Frage, ob in dem Land etwas ist, das man NICHT möchte? Zum Beispiel Labore, in denen an irgendwelchen Biowaffen geforscht wird? (nur als Beispiel) Dann möchte man das Land nicht einnehmen, möchte keine Beute. Also wäre die Theorie mit der Beute völliger Quatsch oder Ablenkung oder eine falsche Fährte ...
...das ist ein Punkt - bisher war doch die Aussage es gibt gar keine - warum dann dies hier: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat der Ukraine geraten, Krankheitserreger in Labors im Land zu vernichten. Andernfalls könne Gefahr für die Bevölkerung entstehen, wenn beim russischen Vormarsch die Labore zerstört und die Erreger freigesetzt würden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und verweist auf die WHO.!!!
Bei den Einrichtungen handele es sich um öffentliche Gesundheitslabore, wie sie in vielen Ländern existieren und in denen an gefährlichen Krankheiten geforscht werde, hieß es. Auch Covid-19 gehört dazu. Die Einrichtungen wurden den Angaben zufolge nicht nur von der WHO, sondern auch von den USA und der EU unterstützt. Die WHO sagte, sie arbeite gemeinsam an der Laborsicherheit, um eine „versehentliche oder absichtliche Freisetzung von Krankheitserregern“ zu verhindern. Fake?
@@rikoschuckmuller3908 Danke für den Beitrag! Keine Ahnung, was wahr und was falsch ist. Ich glaube einfach erstmal gar nichts mehr. Und genau das bringt mich dazu, Tatsachen, wie sie zum Beispiel in diesem Video dargestellt werden, erstmal etwas entgegenzuhalten, um den Korridor wieder zu öffnen für eine freiere Debatte. Alles andere engt mich ein. Und es engt auch die Lösungsfindung ein, wenn das Problem so klar dargestellt wird, obwohl es so viel mehr Schichten hat und noch viel mehr haben könnte, die wir überhaupt nicht wissen (können).
@@rikoschuckmuller3908 öffentliche Gesundheitslabore finanziert von Pentagon? - Sie scherzen. China besteht ja schon auf die Offenlegung der Tätigkeiten. Denken sie da kommt ne Antwort?
Die Analyse ist zu stark vereinfachend, da die Form der Beutekurve anders sein kann und der Ausgang des Szenarios extrem davon abhängt. Ein linear Anstieg würde voraussetzen, dass es keine Kostensteigerung gäbe oder der Gewinn gleichzeitig zunimmt. Konkret muss man in einem eroberten Land aber Truppen abstellen um es zu besetzen, je mehr Beute man also erhält, umso größer werden gewöhnlich die Kosten dieser werden, so dass in den meisten Fällen die Kurve abflacht. Natürlich kann eine weitere Eroberung die Kosten natürlich auch senken bzw den Gewinn steigern, erwa indem man bessere Strategische Positionen gewinnt und so weniger Truppen für die Front braucht oder bedeutende/lebensnotwendige Ressourcen bekommt. Ein fortgesetzter linearer Anstieg ist darum unwahrscheinlich.
Die berühmte goldene Brücke die man für seinen „Feind“ immer bauen sollte.
Die meisten verstehen das nicht und sehen ihre Brücke nicht.
Der Plan ist in Wikipedia nachzulesen:
" Grundlagen der Geopolitik "
😂👍
ich feier Sie allein für die Reaktivierung des Wortes "Missetaten". War ja gerade noch aus Bach-Kantaten bekannt 😀
Du meinst Bachkantaten lieber Ingo?
Oder Harry Potter
@@why_so_serious Ja, genau 😂
Mir ist gerade die geheime Karte in Harry Potter bei dem Begriff ins Hirn gesprungen ... "Missetat begangen ... Hex hex" :-D
Ich glaube nicht das er weiter in andere Länder einmarschiert. Die Schritte die er bisher unternommen hat waren zwar möglich aber unwahrscheinlich, was von unserem Wissen abhängt. Ich denke wirklich das Putin andere Informationen hat und deshalb war es für ihn logisch in die Ukraine einzumaschieren.
Ihre Videos sind echt sehr spannend, vielen Dank für Ihre Arbeit.
Sagt ein Tabletop Spieler 😂👍
@@primusinterpares9437 klar, warum auch nicht. Ist voll auf meiner Linie mit Sunzi und so.
Zur UdSSR gehört auch das Baltikum.
@@krystianduda6936 was soll mir das jetzt sagen?
Sehr interessant und erschreckend. Bin gespannt auf das Ausweg-Video.
Sehr geehrter Prof. Rieck, vielen Dank für das interessante Video. Ich habe es vor einiger Zeit gesehen und mir durch den Kopf gehen lassen. Jetzt bin ich zum Schluss gekommen, dass ich ihre Annahme über die Wirkung der Sanktionen falsch ist. Ein Handelsembargo beispielsweise hat ja keinen konstanten, Verlauf, also keine einmalige Wirkung, sondern verhindert kontinuierliche Einzahlungen. Die Wirkung steigt demensprechend linear mit der Zeit. Dagegen sind die Auszahlungen aus einem erfolgreichen Krieg (womöglich in einigen Stufen) einmaliger Natur (Staatsvermögen des unterworfenen Lands). Selbst bei vollständiger Vereinnahmung der Vermögen im eroberten Land müsste es also einen Punkt geben, an dem die Wirkung der Sanktionen wieder größer ist als der Nutzen, bzw. der Nutzen die Kosten nie übersteigt
Guten Tag, ich verstehe es nicht so ganz, weil umso länger der krieg dauert bzw ausgeweitet wird, umso mehr Beute gibt es nicht nur sondern wird auch unheimlich teuer, ich kann mir nicht vorstellen da in einem positiven Bereich zu kommen wenn man den kreig weiter ausübt
"ich kann mir nicht vorstellen da in einem positiven Bereich zu kommen wenn man den kreig weiter ausübt" Nicht? Beispiel Deutschland, 1. und 2. Weltkrieg, fast totale Zerstörung - und wie geht es uns heute nochmal? Das mag zynisch und moralisch verwerflich klingen, aber wirtschaftlich haben die Kriege Deutschland kaum geschadet auf historische Zeiträume bezogen. Schon der Generation meiner Oma, die den Krieg noch als junge Frau erlebt hat, ging es zum Schluss besser als "damals". Ich würde daher nicht darauf setzen, dass jemand zum gleichen Rechenergebnis kommt wie Sie. Es käme jetzt nämlich darauf an, ob es einem Diktator um eine echte, kurzfristige Beute geht oder um eine Art "historisches Vermächtnis" seiner Person. Im zweiten Fall sieht das Kosten-/Nutzen-Verhältnis ganz anders aus.
Hallo Lieber Prof. Dr. Rieck. Ich finde Ihre Videos immer interessant und informativ. In diesem Fall jedoch bin ich sehr kritisch. Die Theoretischen Modelle sind mir viel zu sehr vereinfacht. Ich würde eventuell die Variable Missetaten durch Zeit ersetzen, oder eine Kombination aus beidem... Ebenso mit den Sanktionen/Kosten, ich glaub man kann das definitiv nicht als linear darstellen. Linear ist maximal die Verhängung der Sanktionen, aber nicht deren Wirkung. Ersetzt man Missetaten durch Zeit, ergibt sich denk ich ein gänzlich anderes Szenario.
Für ihre erste Graphik würde ich eher eine Kurve sehen, die sich gegen 0 annähert. Ihre Annahme, dass sich Sanktionen erstmal linear auswirken bis zu einem Minimalpunkt und sich dann stabilisieren kann ich nicht teilen. Hauptsächlich, weil sie die Zeit nicht in ihre Theorie includiert haben. Die Sanktionen werden langfristig die Kosten für den Aggressor erhöhen, bis zu einem Punkt, den wir hier als 0 annehmen, das wäre dann wohl sowas wie, dass es einen Putsch in Russland gibt oder Russland als Staat auseinanderbricht oder etwas dergleichen. Ich sehe das nicht als ausgeschlossen, Putin ist zwar aktuell unangefochten der Führer der Russischen Föderation, aber seine Stärke nimmt imo ab, je länger das "Spiel" dauert und er keine Erfolge einfahren kann.
Also je höher die Kosten und je länger der Konflikt (oder das Spiel) geht, umso schlechter für Putin.
Auch mit Ihrer 2ten Graphik bin ich nicht einverstanden. Sie nehmen an, dass die Beute oder der Gewinn linear größer wird, je länger der Konflikt dauert. Auch hier sehe ich eher wieder eine Kurve, die in diesem Fall gegen 100% geht (Putins maximaler Gewinn). Ich habe keine Ahnung was das sein könnte, Sie haben es ja in vorherigen Videos schon gesagt, dass der ganze Krieg sinnlos ist. Aber der Gewinn ist für mich auf keinen Fall linear zunehmend... wenn das so wäre, müsste Putin einfach nur immer weitere Verbrechen begehen und würde dadurch automatisch irgendwann gewinnen. Das sehe ich nicht.
Realistisch für mich ist, dass Putin einen Ausweg braucht. Er hat diesen Mist angefangen in der Erwartung von schnellen Erfolgen. Er hat wahrscheinlich gedacht, dass er die Ukraine in 2-3 Tagen unterwerfen und eine Marionettenregierung einsetzen könnte. Das hat nicht Funktioniert und jetzt ist er in einer Scheiß-Situation...
Ich stimme mit Ihrer Einschätzung leider überein, dass es kein schnelles Ende dieses Krieges geben wird, Putin braucht einen Erfolg um gesichtswahrend daraus hervorzugehen, er KANN den Krieg momentan nicht beenden, das wäre sein Ende. Mir fehlt leider momentan die Fantasie, wie das gehen soll, dir Ukraine kann und sollte nicht akzeptieren, Teile ihres Landes herzuschenken an einen Aggressor, der sich an keinerlei Völkerrecht hält.
Trotz aller Vereinfachung haben sie wohl leider recht. Dieser Krieg wird wohl noch andauern bis A) Russland die Ukraine eingenommen hat und die Ukraine ein Marionetten-Staat ist, oder B) Russland einfach nicht mehr kann, weil sie es nicht schaffen die Ukraine einzunehmen, oder C) man sich auf irgendeine Zwischenlösung einigt, in der beide Seiten gesichtswahrend aus dieser Situation rauskommen, was aktuell relativ schwierig erscheint.
Ich denke nicht, dass man das so einfach mit linearen Funktionen darstellen kann. Viel mehr sind beide Linien doch eher Kurven wie z.B. Aktienkurse. Genauso wie sich der Aktienkurs, durch tagesaktuelle Entwicklungen nach oben oder unten entwickeln kann, ist das hier auch. Genauso wie niemand den Aktienkurs eines Unternehmens im nächsten Jahr vorhersagen kann, verhält es sich hier auch. Bestimmte Situationen können alles ändern. Auch wenn ich ihr Video gut finde. Und die Spiel Theorie ganz interessant, finde ich es doch irgendwie wie eine wissenschaftliche Art des Kaffeesatz lesens.
Hallo Prof. Rieck, ich schätze, ihre Beiträge sind so interessant, weil es spannend ist, ob ihre Analysen zutreffen und ihre Prognosen eintreffen werden.
Einen schönen guten Tag Herr Rieck, vielen Dank für die interessanten Inhalte. Ich stimme zwar nicht immer mit Ihren Thesen überein, aber es gibt immer etwas zu lernen und interessante Anreize für andere Denkweisen. Im Grunde haben die Vor-Kommentatoren, schon viel interessantes gesagt.
Zwei Punkte die ich gerne noch einwerfen würde, die so nicht beleuchtet wurden, aber Ihre Argumentation auch ehr stützen.
- Agrawirtschaft ist nicht mehr so wichtig
Das kann man glaube ich unstrittig verneinen. Lebensmittel und in diesem Fall Weizen ist eine große Softpower/Foodpower von Staaten. Weizen ist ein Grundnahrungsmittel und hat außerordentliche strategische Bedeutung. Frankreich bspw. ist der stärkste Weizenproduzent und auch Exporteur in der EU. Frankreich exportiert viel Weizen nach China und Afrika. Bei letzterem hat es einen starken Einfluss eben durch diese Exporte. In den letzten Jahren versucht Russland erfolgreich Frankreich dort zu verdrängen bzgl. des Themas Weizenexport um seinen Einflussbereich auszubauen. aktuell ist Russland Nummer 1 beim Weizen Export weltweit. Auch die Ukraine ist hier ein starker Faktor auf dem Weltmarkt. Steigende Lebensmittelpreise können eine starken Einfluss auf das emotionale Klima eines Landes ausüben. Was das für die Politik bedeutet kann man sich denken (sowohl im Positiven wie auch im Negativen). Putin bereits früher Pläne ein "Getreidekartell" zu gründen mit anderen Ländern. Interessanter weise interessiert sich die Medienlandschaft fast nie für Weizen und nur für andere Rohstoffe. Regierungen und auch Terrorgruppen ist die Macht des Weizens und Agraproduktion aber wohl bewusst. In Summe ist es ein starkes strategisches Instrument um Einfluss auf die Welt auszuüben, aber gleichzeitig auch im eigenen Land für Sicherheit und Ruhe zu sorgen.
- Weitere Gewinne Russlands durch den Einmarsch
Historisch sehe ich, dass Russland große Angst (fast existenzielle Angst) vor NATO/USA Stützpunkten direkt vor der Haustür. Aus Sicht von Russland sind das die Nachbarländer. Je nachdem wie stark man diese Angst als betroffener Wertet, gibt es keine Abschreckung, die einen davor zurück hält sich eben diese Sicherheitszone unbedingt zu bewahren. Denn wenn sie es nicht täten würde die schlimmste Angst eintreten und Russland wird Angegriffen und kann sich nicht mehr wehren.
Danke für die Hinweise - auch wenn ich das anders bewerte. Kann sich aber noch ändern, wenn neue Informationen hinzukommen.
Mir fällt zusammenfassend folgender Spruch zu dem besprochenem Thema ein: "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich recht ungeniert."
als Techniker bin ich auch für sachliche Analysen. Menschlich gruselt es mir allerdings manchmal davor.
Die Welt ist kein Ponyhof. Die großen Mächte dieser Welt verachten Europa. Zu Recht. Wohlstandsverwahrlosung
Sachliche Analysen sind wichtig. Gefährlich werden zu sachliche Lösungen. Da wird häufig vergessen, dass Menschen keine Sachen sind.
@@chrimu Das Leben ist und bleibt grundsätzlich Lebens gefährlich. Ich möchte gerne viel mehr hören von Katzen und Pferden. Nicht von dem was ist zu viel gibt. Das Problem nimmt sich selbst zu wichtig
Würde Russland nicht retrospektiv die Beute/Kosten Kurve auch negativ bewerten und damit netto weitere Invasionen auch mit einem negativen Erwartungswert belegen können?
Kosten sind ja nicht nur Sanktionen sondern auch weiterführende Destabilisierung und die Kräfte-Bindung.
Dazu wäre wichtig zu betrachten, was Russland als Beute ansieht. Dem Gegner größtmögliche Schäden zuzufügen, mit vielleicht als relativ gering bewerteten Einsatz, kann auch als Beute angesehen werden. Die Front gegen Russland bröckelt doch schon, allein aus dem Grund, dass sich einige ein Energieembargo leisten können und andere eben nicht... Btw, die USA verhandeln mit Venezuela und Iran (Russland Verbündete und bis gestern noch Feinde!) über Öllieferungen, verstehe, wer will....
Die Frage ist, wer hier mittelfristig mehr destabilisiert wird.
Wer sagt denn, dass z. B. unser Währungssystem die Krise übersteht?
Und sind langfristig nicht vielleicht Rohstoff-Ressourcen werthaltiger als moralische Überlegenheit?
Hallo Hr. Prof. Rieck, vielen Dank für die mal wieder super interessante spieltheoretische Analyse 👍
Ich würde mir wünschen über die Zeit nach Putin, die ohne Frage kommen wird, nachzudenken.
Möglicherweise möchte der Nachfolger auch gerne Abrüstung, Wirtschaftsbeziehungen, Völkerverständigung, wie einfach wird das, wenn wir jetzt hochrüsten und wieder auf ABC Abschreckung setzten?
Mir war die Begeisterung für diesen Kurs, samt der Neudefinierung des Begriffes von Schulden in Sondervermögen und sogar der grundgesetzlichen Verankerung des Rüstungsetats viel zu schnell und viel zu gruselig.
Wohin mit dem ganzen Rüstungsindustrie, dann muss doch immer irgendwo Krieg sein????
Tolles Konzept, so zukunftsorientiert.
Sie überschätzen die militärischen (konventionell) Fähigkeiten Russlands. Und die Kurven berücksichtigen einige Faktoren nicht, sprich sind „ideale“ Annahmen
die deutschen high tech Tier Panzer schon alle erledigt, welche Wunderwaffen hat Deutschland noch auf Lager, bzw. in welchen tiefen Bergwerksstollen sind die versteckt?????
In einem Interview meinte Tenzin Gyatso (Dalai Lama): Wenn man einem Menschen seine Meinung aufzwingen möchte, muss man ihm nur eine Waffe an die Stirn halten.
Der Bedrohte wird automatisch die Meinung des Drohenden annehmen.
Ich war zuerst etwas verwundert so etwas aus seinem Mund zu hören.
Weiter meinte er, ......aber wenn man sich umdreht, und die Waffe runter nimmt, wird sich auch automatisch die Meinung des Bedrohten mit umdrehen.
Und das Problem fängt wieder von vorne an.
Und damit der bedrohte seine Meinung frei äußern kann und die Unterhaltung möglichst lange und Schmerzhaft wird liefern wir die entsprechenden Waffen. Deeskalieren funktioniert so nicht.
@@arnold3805 Das Konzept soll dazu dienen das es gar nicht erst eskaliert.
@@arnold3805 Deeskalation funktioniert nur wenn beide es wollen.
Und da hat erstens Putin keine Bereitschaft gezeigt und macht es damit zweitens auch den anderen schwer in Richtung Deeskalation zu wirken.
Interessant wären, weitere Kurven/Diagramme, wie sich diese Sanktionen auf die sanktionierenden Länder auswirken. Hierbei EU, Deutschland und USA. Um zu zeigen WER noch profitiert von diesem "Krieg".
Warum schreiben Sie Krieg in Anführungszeichen?
Da die Eskalationsspirale letztendlich zu einem Atomkrieg führen wird, wird niemand von dem Krieg profitieren. Das traurige ist, dass von den Verantwortlichen scheinbar keiner erkennt, dass es am Ende nur Verlieren geben kann.
@@clemenskeuer7131 - ich glaube Putin sieht das nicht als Krieg, sondern eher als Befreiung oder Hilfe an. (Gegen die Regierung, die er als Nazis bezeichnet - die auch russische Bürger als Menschen zweiter Klasse behandelt hat) - er möchte die Bevölkerung also von dieser Regierug befreien (das würde ich mir für Deutschland wünschen).
@@SK-ri5uo davor habe ich keine Angst - eher, dass uns die Amis oder EU mit ihrer "Freundschaft" erdrücken bzw. zum Drittland machen (Masseneinwanderung, Deutsches Geld wegschaffen in der EU, Vorschriften machen, unser Land weiterhin ausbeuten usw.). Unseren "Freunden" ist es z.B. auch scheißegal, wenn Deutschland zum Kriegsschauplatz würde - Hauptsache der Krieg findet nicht im eigenen Land statt.
Das Buch zu Weihnachten gekauft! Top!! :-)
Beeindruckendes Video, Konfliktmanagement aus Sicht der Spieltheorie zu betreiben. Deeskalation muss das Schlüsselwort bleiben. Verhärtung der Fronten muss deshalb vermieden werden. Ich empfehle das Video allen Diplomaten, die mit der Konfliktlösung dieses schrecklichen Krieges befasst sind.
Was ich leider auch, immer wieder, an Ihren Videos bemängeln muss, dass Sie anscheindend Putin total unterschätzen und den westlichen Ländern nur (oft) gute Absichten zugestehen/unterstellen.
Bitte erklären Sie das auch unseren Politikern. Und hoffen wir mal Sie verstehen es!!!
Darum ist es wichtig
a) Sanktionen zu staffeln
und sie
b) mit klarer Ansage auch wieder zurück zu nehmen; in kleinen Schritt selbst dann, wenn der Aggressor nur die Eskalation nicht ausweitet, ohne etwas zurück zu geben.
Nur so kann das Spiel durchbrochen werden.
Als wichtigsten Punkt, lieber Christian, befürworte ich Ihre Einschätzung der „De-eskalations -Möglichkeiten“. Ganz wichtig und sollte in keinem Fall aus den Augen verloren werden.
Zum Modell allgemein - das ist natürlich sehr vereinfacht. Es berücksichtigt nur einen stetigen Verlauf der Funktion in Richtung “Missetaten” und keine weiteren Impacts auf die Summe von Missetaten+Sanktionen+Wertverlust - und das ist der Schwachpunkt. Das ist so, als wenn man in der Physik die Gewinnchancen eines Rennpferdes nur anhand ergonomischer oder physisch messbarer äußerer Bedingungen (Länge der Beine, Muskelmasse, Windschnittigkeit etc.) zugrunde legen würde - da kommt die Physik oder Biodynamik leider nur zu dem Punkt “eines kugelförmig simulierten Pferdes in erster Iteration” weil es danach zu komplex wird - also praktisch nutzlos. Genauso denke ich, ist es mit diesem Modell - es gibt weit mehr Faktoren, die den tatsächlichen Verlauf der Summe von Diagram1 und 2 bestimmen: wie ist denn der tatsächliche Anstieg der Gerade in 2? Das bestimmt den “Break even“ Punkt. Wenn der zu weit in der Zukunft liegt, wird er irrelevant.
Zweitens: die Annahme, dass die Wertschöpfung in einem Land (der Aggressor) irgendwann horizontal aus-leveled ist natürlich höchst hypothetisch. Kriegsressourcen kosten immer Geld und diese Kosten vorherzusehen, ist extrem schwierig. Die werden durch zu viele Faktoren bestimmt, die sehr dynamisch sein können (Weltmarkpreise, Zugriff auf eigene Ressourcen, weitere Sanktionen, moralische Isoliertheit und Ächtung, die sinkende Produktivität im Land des Aggressors - wenn der zu viele Arbeitskräfte in die Armee stecken muss, bleibt keiner mehr zum Produzieren usw. - bis hin zu aktiver Gegenwehr im Land des Aggressors: Deserteure, Partisanenbewegung, Boykott, Sabotage).
Ganz klarer Gegenbeweis gegen dieses einfache Modell: der 2. WK. irgendwann hat es Deutschland nichts mehr genutzt immer mehr „Missetaten“ zu begehen, weil andere Faktoren dieses Modell komplett irrelevant gemacht haben (zum Glück): Nachschubprobleme, die immer grösser werdenden Distanzen für Nachschub und Truppen, das Wetter, die Moral der Sowjetarmee und ihre fast nicht versiegende Möglichkeit Nachschub für die Gefallenen Soldaten zu rekrutieren - auf Stalins erlass -und vieles mehr.
Sosehr ich auch Ihren Appell an Verhandlungen und Möglichkeiten der De-eskalation befürworte, sosehr bezweifle ich, dass ein so einfaches Modell irgendeine Art von realer Relevanz in der militärischen, wirtschaftlichen und politischen Bewertung derartig komplexer Ereignisse beisteuern kann - leider.
Trotzdem verfolge ich Ihren Kanal mit Interesse, weil er viele Anknüpfungspunkte zum Nachdenken gibt - danke dafür.
Die zu berücksichtigende Frage ist auch, ob und wie lange die Gegenseite die Sanktionen gegen den Aggressor finanzieren und aufrechterhalten kann. Ich glaube, daß Weizen, Erdgas und Erdöl viel zu wichtig für die Wirtschaft sind um lange mit weniger davon auszukommen...
Sie sollten ihre Videos mit russischen Untertitel hochladen, damit die es sich auch anschauen können
Naja, das kann UA-cam doch mittlerweile selbst ganz gut. ^^
Viele Grüße
Was soll denn deine abwertende „die“ heißen?
@@MrMyToons die Leute die den Krieg anzetteln
@@MrMyToons wieso abwertend?
9:58 Die Curve für die Nettogewinne wird bewusst so gestaltet, damit man am Ende zu dem Analyseergebnis kommt zu den man hinkommen will. Selbst wenn es einen Nettogewinn gibt ist der genau wie die Kosten durch Sanktionen limitiert und dann kommt man auch zu einem ganz anderen Gesamtergebnis
Das scheint mir jetzt die Verschwörungstheorie per excellence zu sein, danke für diesen Beitrag, hätte ich nicht geglaubt, ihn schon so früh zu sehen. Das zeigt uns, spieltheoretisch muss es ab einer gewissen Komplexität des Problems (vermutlich, wenn man mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist) den Ausweg Verschwörungstheorie geben.
Leider führt der immer in die Irre!
@@lutzhille3682 Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, wenn ich sage die Payoutcurve stimmt nicht. Ich habe Spieltheorie studiert, deswegen weiß ich welchen Impact das hat und weiß, dass Prof. Dr. Rieck das auch weiß. Du willst doch nicht ernsthaft behaupten dass die Curve der Realität widerspiegelt oder?
Was sagt die Spieltheorie zur Frage: "Was passiert, wenn Russland den Krieg konventionell verliert?" besten Dank und Beste Grüße
dann muss er jetzt aber aus dem Quark kommen, ohne nennenswerte Mobilisierung wird es nicht möglich sein zu siegen, zumal er wesentliche Truppen zu Polen und dem Baltikum benötigt... niemand ist in der Lage Russland zu besetzen! Außer China!
Russland den Krieg verlieren !!!! Ah! Ah ah !
Ich wiederhole meine Frage, was passiert, wenn Russland verliert?
Genau so einen Kanal hab ich gesucht. Danke!
Guten Abend, können Sie evtl. auf die 2012 gefundenen Erdgasvorkommen um die Krim, Donbas und Charkiw Region als mögliche Motivation putins für den Krieg in der Ukraine eingehen? Hat da die damalige Zusammenarbeit mit Exxon und Shell und die Maidanrevolution eine Relevanz für den Krieg?
Nein, es hat andere Gründe.
@@dianakonrad9183 soweit ich weiß, spekulieren alle offiziellen medien noch drüber. Sie wissen mehr?
@@blablubb2001 Das kann ich hier nicht schreiben. Nur so viel. Nazis? Kinderhandel? Und vieles mehr.