Hallo Max, vielen Dank für das Video. Ich mochte dieses Werk von Aitmatov. In Kasachstan ist tatsächlich so wie Aitmatov schreibt, wunderschön und weit. Wie wahrscheinlich auf vielen Flecken unsere Erde. Ich mag seine Verbundenheit zu Natur, Menschen und Tieren. Ich habe das Glück ihn auf original Sprache zu lesen. Ich hätte den Titel tatsächlich anders übersetzt. Original " И дольше века длится день" ...auf Deutsch und Wort genau...."Und der Tag zieht länger als Jahrhundert" aber darin bin wirklich nicht gut. Viel Spaß weiterhin mit vielen spannenden Büchern! Liebe Grüße Ina 🙋🏼♀️
Von Aitmatov habe ich "Der Junge und das Meer" und "Der weiße Dampfer" gelesen. Was mich wundert, ist, dass Frauen in seinen Büchern so gut wie keine Rolle spielen. Ist das Weltbild seiner kleinen Gemeinschaft ein solches, dass Mensch = Mann heißt?
Seltsame Frage. Wieso sollte ein Mann nicht über Männer schreiben, also über das, was er kennt und womit er sich identifizieren kann, anstatt über das, was ihm fremd ist?
@@CRM-114 Ja, das ist genau mein Frage. Sind sich die Geschlechter so dermaßen fremd in dieser Gesellschaft, dass ein hervorragender Schriftsteller nicht in der Lage ist, sie in seinen Roman einzuschließen? Die allermeisten Romane, die eine Gemeinschaft abbilden, egal ob von einer Autorin der einem Autoren geschrieben, beinhalten beide Geschlechter. Wie es eine Gemeinschaft in der Realität eben so tut.
Das ist eine berechtigte Frage. Klar, es fällt schon auf, dass seine Protagonisten durchweg männlich sind. Frauen sind zwar fast immer auch ein Teil der Erzählung und spielen durchaus eine wichtige Rolle (zum Beispiel Ükübala, Saripa oder Naiman-Ana, die Mutter des Mankurt), aber die Akteure sind doch männlich. Ich denke, Aitmatow folgt hier den traditionellen Rollenbildern seiner Figuren und seiner Zeit. Stören tut es mich aber nicht, seine Figuren drücken in Rede und Handlung keine Geschlechtervorurteile oder Barrieren aus. Aber ja, auffällig ist der Überhang an männlichen Sympathieträgern. Liebe Grüße
Deine Einstellung zur Kirche ist doch sehr merkwürdig. Mit der gleichen Logik könnte man argumentieren, dass Sozialdemokraten auch auf AfD-Veranstaltungen gehen sollten, denn dort gibt es doch eine Gemeinschaft. Wer Atheist oder Agnostiker ist, hat in der Kirche nichts zu suchen. Überleg dir mal, was die anderen dort denken würden, wenn sie von deiner Einstellung Kenntnis hätten. Würden dich nicht viele als Verräter betrachten? Teil einer Gemeinschaft zu sein, ergibt nur dann Sinn, wenn man deren Werte teilt und sich nicht einfach irgendwo einschleichen will, nur weil man das Gemeinschaftsgefühl mag.
Ich kann dir nicht zustimmen. Das Gemeinschaftsgefühl der AfD-Veranstaltung wird auf dem schmalen Rücken von Minderheiten gefeiert, die reformierte (evangelische) Kirche ist ein Ort für jeden. "Gleichheit und Mitgefühl unter den Menschen" ist ein einfaches, aber natürlich gültiges Diktum. Sogar von der Sündhaftigkeit des Menschen wird in der ev. Konfession kaum noch gesprochen. Meine Religionslehrerin hatte eine Lieblingsgeschichte, die sie uns immer wieder erzählte, nämlich dass für Gott ein zweifelnder Atheist lieber ist als ein lauer Gläubiger. Der theologische Gehalt der Geschichte ist mir gleichgültig, aber die Kirche hat doch längst begriffen, in welcher Realität sie lebt und entsprechende Ideen entwickelt. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ein evangelischer Pfarrer entsetzt ist, wenn er erfährt, dass jemand im Gottesdienst oder bei der Taufe des Kindes Atheist ist? Das ist Alltag. Du hast offenbar Fundamentalisten im Kopf, aber keine Kirche in D. In vielen Kirchen finden übrigens regelmäßig Orgel- und Chormusik statt, sehr empfehlenswert. Aber das Gespräch hatten wir auch schon einmal. Liebe Grüße
@@KainUndAbelBooks Dem stimme ich aus mehreren Gründen dezidiert nicht zu! Ob bewusst oder unbewusst, du verdrehst viele meiner Aussagen, um dann gegen von mir nicht geäusserte Argumente anzukämpfen. Was ich vorgebracht habe, ist meiner Meinung nach nicht widerlegt worden. Entgegen deiner Ansicht spielt es sehr wohl eine Rolle, ob jemand, der die Kirche bzw. den Gottesdienst besucht, gläubig ist oder nicht. Denn der Glaube an einen Schöpfer hat weitreichende Implikationen, die über "Gleichheit und Mitgefühl" (oder andere zufällige Überschneidungen) sehr weit hinausgehen und sich zu einem Weltbild fügen, das du innerlich ablehnst. Als Atheist bist du in der Kirche schlicht und ergreifend fehl am Platz. Eine Gemeinschaft ist per definitionem eine Gruppe von Gleichgesinnten, die unter sich sein wollen, und als Atheist bist du genau das Gegenteil davon. Das hat nichts mit "Fundamentalismus" zu tun, aber viel mit Logik und gesundem Menschenverstand und ergibt sich bereits aus der Struktur und dem Sinn und Zweck einer bestimmten Glaubensgemeinschaft. Ich habe nie behauptet, dass der "Pfarrer" über einen Atheisten im Publikum "entsetzt" wäre. Ich rede auch nicht von der "Taufe" eines Kindes. Zudem spreche ich auch nicht von Orgelkonzerten, die allen Menschen offenstehen (all diese Beispiele stammen ausschliesslich von dir). Hingegen dürfte es einige Gläubige, die einem Gottesdienst beiwohnen, sehr wohl stören, wenn ein atheistischer "Kirchentourist", der das Fundament dieser Gemeinschaft ablehnt, ebenfalls anwesend ist. Mich persönlich würde es sicher stören und da bin ich sicher nicht der Einzige. Das ist eine normale, gesunde Reaktion, die ihren Ursprung in der strukturellen Zusammensetzung einer bestimmten Gemeinschaft hat. "Meine Religionslehrerin hatte eine Lieblingsgeschichte, die sie uns immer wieder erzählte, nämlich dass für Gott ein zweifelnder Atheist lieber ist als ein lauer Gläubiger." - Erstens gibt es keinen zweifelnden Atheisten. Wer zweifelt, ist per definitionem Agnostiker. Zweitens ist die Aussage der Religionslehrerin unzutreffend und drittens dürfte sie nur dem Zweck dienen, dass sich Atheisten in ihrer Haut wohl fühlen. "Aber das Gespräch hatten wir auch schon einmal." - Es schadet nicht, gewisse Themen zu vertiefen. Wir können es beliebig lange fortführen. Liebe Grüsse Nachtrag: Natürlich ist es nicht verboten, als Atheist den Gottesdienst zu besuchen, und laut der Kirche ist jeder willkommen, man ist ja tolerant etc. All dies berührt aber noch nicht die Frage, ob dies sinnvoll ist. Stell dir vor, es besuchten, aus welchem Grund auch immer, immer mehr Atheisten den Gottesdienst, bis diese schliesslich sogar in der Überzahl sein würden. Wie anders denn als fundamentalen Angriff auf eine Glaubensgemeinschaft müsste man das werten? Da du dies nicht wollen kannst, sollten Atheisten schlicht und ergreifend nicht an einem Gottesdienst teilnehmen. Eine Gruppe, die jedem offensteht, verliert ihren Zweck; der Ausschluss von anderen ist gerade strukturell und teleologisch bedingt. Man kann es auch von dieser Seite her sehen. Ende des Gedankenexperiments.
Viele verschiedene Einstellungen, Glauben und Sichten auf die Welt und eine Gemeinschaft. Und keiner bleibt alleine und keiner wird getrennt, weil eine andere Sicht hat. Jeder ist willkommen und wird respektiert und keiner wird verletzt. Das wäre doch wunderschön! Und da könnte doch die Kirche mit guten Beispielen voran gehen.❤
@@ina-j8q Schalte bei den Kommentaren auf "Sortieren nach neueste zuerst", dann siehst einen weiteren Kommentar von mir, mit dem ich auf dieses Argument bereits eingegangen bin. Liebe Grüsse
Gut gemachtes Video, wie immer. Spannend fand ich auch das Ende, Deine Einstellung zur Kirche. In der Kirche, aber auch bei Gott bekommt man immer Hilfe.
Hallo Max, vielen Dank für das Video. Ich mochte dieses Werk von Aitmatov. In Kasachstan ist tatsächlich so wie Aitmatov schreibt, wunderschön und weit. Wie wahrscheinlich auf vielen Flecken unsere Erde. Ich mag seine Verbundenheit zu Natur, Menschen und Tieren. Ich habe das Glück ihn auf original Sprache zu lesen. Ich hätte den Titel tatsächlich anders übersetzt. Original " И дольше века длится день" ...auf Deutsch und Wort genau...."Und der Tag zieht länger als Jahrhundert" aber darin bin wirklich nicht gut. Viel Spaß weiterhin mit vielen spannenden Büchern! Liebe Grüße Ina 🙋🏼♀️
👍🏽
Von Aitmatov habe ich "Der Junge und das Meer" und "Der weiße Dampfer" gelesen. Was mich wundert, ist, dass Frauen in seinen Büchern so gut wie keine Rolle spielen. Ist das Weltbild seiner kleinen Gemeinschaft ein solches, dass Mensch = Mann heißt?
Seltsame Frage. Wieso sollte ein Mann nicht über Männer schreiben, also über das, was er kennt und womit er sich identifizieren kann, anstatt über das, was ihm fremd ist?
@@CRM-114 Ja, das ist genau mein Frage. Sind sich die Geschlechter so dermaßen fremd in dieser Gesellschaft, dass ein hervorragender Schriftsteller nicht in der Lage ist, sie in seinen Roman einzuschließen? Die allermeisten Romane, die eine Gemeinschaft abbilden, egal ob von einer Autorin der einem Autoren geschrieben, beinhalten beide Geschlechter. Wie es eine Gemeinschaft in der Realität eben so tut.
Das ist eine berechtigte Frage. Klar, es fällt schon auf, dass seine Protagonisten durchweg männlich sind. Frauen sind zwar fast immer auch ein Teil der Erzählung und spielen durchaus eine wichtige Rolle (zum Beispiel Ükübala, Saripa oder Naiman-Ana, die Mutter des Mankurt), aber die Akteure sind doch männlich. Ich denke, Aitmatow folgt hier den traditionellen Rollenbildern seiner Figuren und seiner Zeit. Stören tut es mich aber nicht, seine Figuren drücken in Rede und Handlung keine Geschlechtervorurteile oder Barrieren aus. Aber ja, auffällig ist der Überhang an männlichen Sympathieträgern.
Liebe Grüße
Deine Einstellung zur Kirche ist doch sehr merkwürdig. Mit der gleichen Logik könnte man argumentieren, dass Sozialdemokraten auch auf AfD-Veranstaltungen gehen sollten, denn dort gibt es doch eine Gemeinschaft. Wer Atheist oder Agnostiker ist, hat in der Kirche nichts zu suchen. Überleg dir mal, was die anderen dort denken würden, wenn sie von deiner Einstellung Kenntnis hätten. Würden dich nicht viele als Verräter betrachten? Teil einer Gemeinschaft zu sein, ergibt nur dann Sinn, wenn man deren Werte teilt und sich nicht einfach irgendwo einschleichen will, nur weil man das Gemeinschaftsgefühl mag.
Christus kam zu uns nicht nur um den schon gewohnten Kirchgänger oder gesegneten zu helfen, Er kam für uns Sündern.
Ich kann dir nicht zustimmen. Das Gemeinschaftsgefühl der AfD-Veranstaltung wird auf dem schmalen Rücken von Minderheiten gefeiert, die reformierte (evangelische) Kirche ist ein Ort für jeden. "Gleichheit und Mitgefühl unter den Menschen" ist ein einfaches, aber natürlich gültiges Diktum. Sogar von der Sündhaftigkeit des Menschen wird in der ev. Konfession kaum noch gesprochen.
Meine Religionslehrerin hatte eine Lieblingsgeschichte, die sie uns immer wieder erzählte, nämlich dass für Gott ein zweifelnder Atheist lieber ist als ein lauer Gläubiger. Der theologische Gehalt der Geschichte ist mir gleichgültig, aber die Kirche hat doch längst begriffen, in welcher Realität sie lebt und entsprechende Ideen entwickelt.
Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ein evangelischer Pfarrer entsetzt ist, wenn er erfährt, dass jemand im Gottesdienst oder bei der Taufe des Kindes Atheist ist? Das ist Alltag. Du hast offenbar Fundamentalisten im Kopf, aber keine Kirche in D.
In vielen Kirchen finden übrigens regelmäßig Orgel- und Chormusik statt, sehr empfehlenswert. Aber das Gespräch hatten wir auch schon einmal.
Liebe Grüße
@@KainUndAbelBooks Dem stimme ich aus mehreren Gründen dezidiert nicht zu! Ob bewusst oder unbewusst, du verdrehst viele meiner Aussagen, um dann gegen von mir nicht geäusserte Argumente anzukämpfen. Was ich vorgebracht habe, ist meiner Meinung nach nicht widerlegt worden.
Entgegen deiner Ansicht spielt es sehr wohl eine Rolle, ob jemand, der die Kirche bzw. den Gottesdienst besucht, gläubig ist oder nicht. Denn der Glaube an einen Schöpfer hat weitreichende Implikationen, die über "Gleichheit und Mitgefühl" (oder andere zufällige Überschneidungen) sehr weit hinausgehen und sich zu einem Weltbild fügen, das du innerlich ablehnst. Als Atheist bist du in der Kirche schlicht und ergreifend fehl am Platz. Eine Gemeinschaft ist per definitionem eine Gruppe von Gleichgesinnten, die unter sich sein wollen, und als Atheist bist du genau das Gegenteil davon. Das hat nichts mit "Fundamentalismus" zu tun, aber viel mit Logik und gesundem Menschenverstand und ergibt sich bereits aus der Struktur und dem Sinn und Zweck einer bestimmten Glaubensgemeinschaft.
Ich habe nie behauptet, dass der "Pfarrer" über einen Atheisten im Publikum "entsetzt" wäre. Ich rede auch nicht von der "Taufe" eines Kindes. Zudem spreche ich auch nicht von Orgelkonzerten, die allen Menschen offenstehen (all diese Beispiele stammen ausschliesslich von dir). Hingegen dürfte es einige Gläubige, die einem Gottesdienst beiwohnen, sehr wohl stören, wenn ein atheistischer "Kirchentourist", der das Fundament dieser Gemeinschaft ablehnt, ebenfalls anwesend ist. Mich persönlich würde es sicher stören und da bin ich sicher nicht der Einzige. Das ist eine normale, gesunde Reaktion, die ihren Ursprung in der strukturellen Zusammensetzung einer bestimmten Gemeinschaft hat.
"Meine Religionslehrerin hatte eine Lieblingsgeschichte, die sie uns immer wieder erzählte, nämlich dass für Gott ein zweifelnder Atheist lieber ist als ein lauer Gläubiger." - Erstens gibt es keinen zweifelnden Atheisten. Wer zweifelt, ist per definitionem Agnostiker. Zweitens ist die Aussage der Religionslehrerin unzutreffend und drittens dürfte sie nur dem Zweck dienen, dass sich Atheisten in ihrer Haut wohl fühlen.
"Aber das Gespräch hatten wir auch schon einmal." - Es schadet nicht, gewisse Themen zu vertiefen. Wir können es beliebig lange fortführen. Liebe Grüsse
Nachtrag: Natürlich ist es nicht verboten, als Atheist den Gottesdienst zu besuchen, und laut der Kirche ist jeder willkommen, man ist ja tolerant etc. All dies berührt aber noch nicht die Frage, ob dies sinnvoll ist. Stell dir vor, es besuchten, aus welchem Grund auch immer, immer mehr Atheisten den Gottesdienst, bis diese schliesslich sogar in der Überzahl sein würden. Wie anders denn als fundamentalen Angriff auf eine Glaubensgemeinschaft müsste man das werten? Da du dies nicht wollen kannst, sollten Atheisten schlicht und ergreifend nicht an einem Gottesdienst teilnehmen. Eine Gruppe, die jedem offensteht, verliert ihren Zweck; der Ausschluss von anderen ist gerade strukturell und teleologisch bedingt. Man kann es auch von dieser Seite her sehen. Ende des Gedankenexperiments.
Viele verschiedene Einstellungen, Glauben und Sichten auf die Welt und eine Gemeinschaft. Und keiner bleibt alleine und keiner wird getrennt, weil eine andere Sicht hat. Jeder ist willkommen und wird respektiert und keiner wird verletzt. Das wäre doch wunderschön! Und da könnte doch die Kirche mit guten Beispielen voran gehen.❤
@@ina-j8q Schalte bei den Kommentaren auf "Sortieren nach neueste zuerst", dann siehst einen weiteren Kommentar von mir, mit dem ich auf dieses Argument bereits eingegangen bin. Liebe Grüsse
Gut gemachtes Video, wie immer. Spannend fand ich auch das Ende, Deine Einstellung zur Kirche. In der Kirche, aber auch bei Gott bekommt man immer Hilfe.
Danke!