Ja, mehrere ABER leider hatte ich auch schon Lehrkräfte, die ich nicht einmal meinem größten Feind wünsche, wie z.B. meine damalige Tschechisch-Dozentin in der FH.
Ich hatte einen Mathematik- und Physiklehrer, der Teil des Apollo-Programms war und nach Deutschland zurückkam, als dieses beendet wurde. Sein Unterrichtsstil war recht rustikal aber effizient: Viel Stoff auf einmal lernen und Mathematik von der Pieke auf. Wir Schüler verdanken ihm viel, fast jeder schlug eine naturwissenschaftliche Laufbahn ein. Die Dame hier erscheint mir doch sehr idealistisch geprägt.
Es sollte viel mehr darüber gesprochen werden, vor allem darüber, dass Eltern in der Erziehungsveratwortung stehen. Wer dazu nicht bereit ist, sollte keine Kinder in die Welt setzen. Eltern haben den größten Einfluss auf ihre Kinder, da reichen Erzieher, Lehrer, Therapeuten und andere Spezialisten kaum heran. Was im Elternhaus in der Erziehung und in der Wertevermittlung versäumt wird, kann in der Institution Schule nur schwer ausgeglichen werden. Gerade, weil "nebenher" ja auch noch Inhalte vermittelt werden sollen/müssen. Die kriminellen Tendenzen der Kinder (psychische und körperliche Gewalt) können in der Schule nur sehr oberflächlich abgehandelt werden. Dass Kinder auch zu Tätern werden können, kommt offenbar keinem in den Sinn. Ich erwarte, dass das System Schule bald kollabieren wird, wenn alles so weiterläuft wie bisher. Da Lehrer in der Position sind, wie die Polize, am Erhalt der inneren Sicherheit mitzuwirken, muss dies unbedingt in der Lehrerausbildung thematisiert werden und auch darauf vorbereitet werden. Dies ist bis heute in keinster Weise der Fall.
@@diewirklichwichtigendinge2681 Und was auch ein Problem ist, ist, dass die Gesellschaft oft denkt, Erzieher, Lehrer, Therapeuten und andere Spezialisten dafür da sind, das, was die Elter nicht auf die Kette kriegen, zu korrigieren. Ja, als Lehrer habe ich einen Erziehungsauftrag, aber nein: das bedeutet nicht, das aufzufangen, was im Elternhaus verpasst wurde.
"Es liegt nicht an den Schülern von heute, sondern am System dahinter" - Das habe ich gleich im Ref gemerkt. Je mehr man in diesem System erlebt und erfährt, desto erschreckender wird es... Um als Lehrkraft gesund zu bleiben, müssen Abstriche gemacht werden und diese gehen leider stark zu Lasten der Schüler. Das ist für mich schwer zu akzeptieren, da ich diesen Beruf eigentlich wegen der Schüler so gerne mache und sie gerne mehr fördern würde...
Ich bin Mutter eines Kindes mit LRS und merkte schon sehr früh das das Bildungs- und Schulsystem nicht tragbar ist. In diesem Land versagen sämtliche Systeme auf ganzer Linie ......zu Lasten uns aller, am meisten aber geht es auf die Kinder.
@@leilaleya6992Für mich sind es z.B. die tausend Zusatzaufgaben, die dazu kommen. Kopieren, Anträge auf Inklusionshilfe, AOS-F-Verfahren, Eltern anrufen, wenn ihre Kinder sich daneben benehmen, das Onlineklassenbuch auf dem neusten Stand halten, dauernd Konferenzen, permanent Vertretungsstunden. Die meisten dieser Aufgaben kenne ich vom Gymnasium nicht, da waren die Korrekturen aber krasser und die Unterrichtsvorbereitung größer. Aber diese tausend Zusatzaufgaben sind das, was mir jetzt an der Gesamtschule auffällt. Wären die nicht, wäre ich sehr viel weniger gestresst.
@@leilaleya6992 Das kommt ganz auf Schulform und Phase an. Bleiben wir erst Mal beim Ref: das ist in jedem Seminar etwas anders aufgebaut. Sowohl die Anzahl der Unterrichtsbesuche, Aufwand zur Vorbereitung und Orga unterscheiden sich teils stark, daher lässt sich das ganze nicht so gut vergleichen. Was der eine berichtet, hat der nächste ganz anders erlebt... In meinem Fall sprechen wir von 30 Unterrichtsbesuchen verteilt auf drei Fachleiter*innen und die Klassen 5-13. Jeder Doppeljahrgang (5+6/7+8/9+10-11/Oberstufe) ist mehrfach pro Fachleiter zu zeigen. Das organisiert man in Eigenregie. An meiner Schule gab es keine Mentor*innen für Referendar*innen. Mam stand also völlig alleine da. Zu jedem Unterrichtsbesuch gehört ein Unterrichtsentwurf von 5-15 Seiten (je nach dem, ob es ein "großer Unterrichtsbesuch" ist, oder nicht) Dazu kommt noch der eigenverantwortliche Unterricht. Jeder Unterricht wird von einem selber vorbereitet und durchgeführt. Das dauert als Anfänger deutlich länger als die 45 Minuten, die man vor der Klasse steht. Die Vorbereitung zu einem großen Unterrichtsbesuch hat an unserem Seminar ca. 5-7 Stunden gedauert. Nachmittags warten mehrfach die Woche Seminare. Mein Seminar war ca. 1 Stunde Autofahrt von meiner Schule entfernt. Dort dauert eine Veranstaltung mindestens 1 1/2 Stunden. Hierfür waren regelmäßig Hausaufgaben zu erledigen, Protokolle zu schreiben oder Vorträge vorzubereiten. Daneben stehen Besuche an anderen Schulen an, Konferenzen, Gespräche mit Ausbildern etc. Klassenarbeiten müssen erstellt und korrigiert werden. Unterrichtet man ab Klasse 9 eigenverantlich können das locker 10+ Seiten pro Arbeit sein. Da korrigiert man oft eine Stunde an einer Arbeit, weil man ja nichts falsch machen darf. Das heißt bei mind. zwei eigenverantwortlichen Klassen bis zu 5 Arbeiten im Schuljahr pro Klasse. Wenn je 25 Schüler drin sitzen, kann man sich ausrechnen, wofür die "Ferien" draufgehen. Am Ende wartete in meinem Fall noch eine wissenschaftliche Seminararbeit. Hinzu kommt der psychische Druck, der aufgebaut wird und auch gerne mal widersprüchliche Rückmeldungen der Ausbilder*innen, die unterschiedliche Schwerpunkte unabhängig voneinander setzen können. Viele Referendar*innen arbeiten weit außerhalb der 40 Stunden Woche. Wenn es zu viel wird, trauen sich viele nicht, Hilfe zu holen. Wenn man psychologische Hilfe braucht, steht, zumindest gefühlt, die Verbeamtung auf dem Spiel. Denn diagnostiziert jemand eine langfristige Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit, war's das erst Mal mit der Verbeamtung. Wenn man das alles geschafft hat, kommt man auf eine Schule (oft eine andere). Und dann folgen noch Mal drei Jahre Probezeit, erneut mit Unterrichtsbesuchen durch die Schulleitung (zumindest in Niedersachsen). Auch hier kann die falsche Diagnose große Schwierigkeiten machen, weshalb viele sich weiterhin keine psychologische Unterstützng suchen. Besteht man die drei Jahre Probezeit, schreibt diese Schulleitung (die mit deiner Ausbildung nichts zu tun hat) ein Gutachten und entscheidet schlussendlich, ob du verbeamtet wirst. Ca.5 Jahre nach Uniabschluss und drei Jahre nach dem 2. Staatsexamen entscheidet sich, ob es gereicht hat. Und wenn ich dir vom Alltag einer Lehrkraft schreibe, folgt ein noch längerer Roman. Wobei ich sagen muss, dass ich das Referendariat als deutlich anstrengender empfunden habe.
@@leilaleya6992 ich denke das schulsystem ist nicht mehr "zeitgemäß" alles unterliegt einem stetigen Wandel. Ich kann nur von mir sprechen......mir geht es nicht gut mit dem Vergleich früher und heute..... ich musste brav sitzen bleiben meine Tochter darf frei arbeiten sprich am Fenster stehen und schreiben oder auf dem Fußboden. Nach dem Motto was hilft ist erlaubt. Ich möchte aber auch kein Lehrer sein. Unsere Ergotherapeutin sagte mir mal die ganzen Diskrepanzen und Konflikte entstehen weil die Lehrer nur das Fach studieren aber leider nicht die Kinder. Dem ist für mich nichts hinzuzufügen. In diesem Land passt einfach alles nicht mehr wirklich zusammen.
Ihr müsst mal BITTE UNBEDINGT die zwei Lehrkräfte besuchen, die über ein Jahr hinweg ihre Arbeitszeiten als Lehrerinnen getracked haben und jetzt vors gericht gegangen sind weil sie zu viele unbezahlte Überstunden als Lehrkräfte machen! Das wäre so spannend diese Lehrkräfte im Alltag zu begleiten und festzuhalten wann sie einfach zu viel arbeiten und was der Arbeitgeber Staat nicht interessiert
Ich finde das ist jammern auf Hohem Niveau. Also Lehrer bekommt man zwischen 3.500€ und 4.000€ NETTO. Da sollten die Überstunden schon abgegolten sein. Meine Meinung.
und?! Der Polizist, der Maurer, Mechaniker, Krankenpfleger, Bäcker, Handwerker, ..... wer ist in der glücklichen Situation von - bis seine Arbeitszeiten zu setzen. Lehrer neigen dazu auf sehr sehr hohen Niveau zu jammern. Wenn ich den Berufsstand vorrechne, was sie meinen Kindern hätten beibringen können an Stelle irgendwelchen Projekt- oder Lernen_lernen-Blödsinn, dann würden einige Stunden fehlen in der Zeiterfassung. UND, wir kommen aus den gesegneten Bayern! Soll mir keine kommen mit 'Unterricht vorbereiten' oder 'zwei Studienfächern'. Jeden der sich jetzt herabgesetzt fühlt, den rufe ich zu 'auf gehts, wir haben akuten Fachkräftemangel' angeblich .... nicht wundern wenn man mit Mindestlohn aus dem Rennen geht oder anderweitig in der Realität aufschlägt!
Der Vergleich mit dem Lehrling (nicht gleich an die Werkbank stellen) zeigt das Problem auf: Wieso ist man nach so vielen Jahren Studium unfähig, eine Klasse zu unterrichten? Warum ist man dann noch "Lehrling"? Da stimmt doch was im System nicht. Ist es wirklich nicht möglich, in den fünf Jahren Studium mehr Praxis unterzubringen?
Sehe ich genauso, nach einem Studium werden die Leute in der Privatwirtschaft auch sofort eingesetzt. Natürlich mit firmenspezifischer einarbeitung, jedoch wird da normalerweise niemandem gezeigt wie der Job funktioniert, sondern nur wie er "hier" funktioniert.
sorry aber das liegt an ihr, man hat viele hospitierungen und muss ein praktikum mit hospitierungen machen, also eig sollte man da schon dann ne grobe Ahnung haben
@@Philmaster07 Da muss ich widersprechen. Auch noch so viele Hospitationen und Praktika bereiten immer nur sehr bedingt auf den Lehrberuf vor, vor allem wenn dieser in Vollzeit mit rund 25 Stunden ausgeübt wird. 15 Stunden hat man nur im Ref oder in Teilzeit, was aber auch lange nicht immer bewilligt wird. Außerdem kommt es sehr aufs jeweilige Bundesland und die Schulform an, wie oft man Schulpraktika machen muss. Mit den vorgeschriebenen Praktika und dem Studium allein ist man jedenfalls echt schlecht aufs Referendariat vorbereitet. Kein Wunder, dass sich dann viele überrollt und überfordert fühlen. Leider wird im Ref dann auch "keine grobe Ahnung" vorausgesetzt, sondern schon Fachwissen als hätte man davor bereits drei Jahre unterrichtet.
@@Philmaster07hahaha. Anscheinend keine Lehrkraft….aber Hauptsache Dinge behaupten. Kommen Sie gerne einmal mit in meine Klasse für ein Praktikum mit Hospitationen. Ich wette die Kapitulation kommt am ersten Tag…
Also als derzeitige Studentin im Bachelor: Ich habe bereits zwei Praktika hinter mir und im Master habe ich noch ein Praxissemester vor mir. Ich bin an einer aufs Lehramt spezialisierten Uni. Ich weiß, theoretisch, dass ich alles, was ich jetzt noch nicht kann und da gibt es eine Menge, noch in der Berufsausübung erlernen werde und JEDE Lehrkraft/dozierende Person, die ich bisher zu meinen Problemen befragt habe, hat mir dies versichert, aber das sind auch Sachen, die man im Studium nun mal nicht lernen kann. Die Sache ist nur die, das Studium zu verkürzen. erachte ich auch nicht als sinnvoll. Ich habe nur noch ein Semester im Bachelor vor mir, soll nachher zwei Fächer in der Schule unterrichten und "Expertin" sein. Ich bin wirklich keine schlechte Studentin, ich habe schon mehrere 1,0 Prüfungen hinter mir, aber dennoch weiß ich, dass ich noch nicht genug weiß und mich noch privat nach dem Studium werde weiterbilden müssen, um so gut zu werden, wie es die Schüler*innen verdient haben. Das Studium zu verkürzen, bzw. Theorie durch mehr Praxis zu ersetzen, ergibt also, meiner Meinung nach, auch keinen Sinn (Es sei denn, die Dinge, die ich im Master lernen werde, bringen nichts, aber dazu kann ich noch nichts sagen). Mal abgesehen davon, dass das Studium, wenn man es denn ernsthaft betreibt, schon kaum machbar ist. Ein normaler Mensch muss immer irgendwo Abstriche machen, weil es sonst einfach nicht menschenmöglich ist. Und dann wollen sie das Referendariat, das früher mal über 2 Jahre ging, eventuell von 1,5 Jahren auf 1 Jahr verkürzen. Dann aber guter Nacht.... dann hat man einen Burnout, bevor die richtige Arbeit beginnt... oder leistet eben keine sonderlich gute Arbeit.
Ich bin gerade im Ref und das ganze Ausbildungssystem ist nicht darauf ausgelegt, eine pädagogisch wertvolle Lehrkraft hervorzubringen, sondern quantifizierbare Leistung zu präsentieren. Haben die SuS das Lernziel nicht erreicht? Tja, schlecht. Du hast aber dafur eine tolle Beziehung zu deinen SuS? Joa, ganz nett.
Das kann ich als Lehrkraft nur unterschreiben. Schon im Referendariat wird sehr viel Druck aufgebaut. Einige Fachseminarleiter erwarteten ,,Theateraufführungen" statt normaler Schulstunden. Dass man mehrere Stunden Vorbereitung in eine Schulstunde steckte, war normal. Dreifach differenziert sollte alles sein, um ja alle zu fördern. In jeder Prüfungsstunde wurde besonderes Material aufgefahren. Eine Unterrichtsprüfung kostete mich ab 50 Euro aufwärts. In der Schule, in der ich ausgebildet wurde, mussten wir pro Kopie alleine schon von unserem Geld 4 Cent zahlen. Auch, wenn es um Arbeitsblätter für Schülerinnen und Schüler ging. Da kam schon für den ,,normalen" Unterricht einiges zusammen. Die unterrichtspraktische Prüfung (Abschlussprüfung) stellte dann den Höhepunkt der Inszinierung dar. Ein Mitreferendar bekam vor der Prüfung von der Fremdprüferin zu hören, er sei nicht adäquat angezogen, weil er Jeans und Hemd trug anstatt eines Anzugs. Auf die Bewältigung unseres realen Berufsalltags mit 28 Stunden pro Woche wurden wir nicht vorbereitet. Nach dem Ref war ich so ausgebrannt, dass ich eigentlich erst einmal ein Jahr Pause gebraucht hätte. Das Bildungssystem krankt an allen Ecken und Enden, nicht nur im Ref. Wenn man dann noch sieht, wie viel Wertschätzung uns entgegengebracht wird z.B. durch den verehrten Herrn Andreas Schleicher, dann wundert es mich nicht, wenn immer mehr Lehrkräfte an ihrer Berufswahl zweifeln.
Nein, sie zeigt den Schülern damit, dass Durchhalten keine Option ist. Bei der geringsten Frustration wird gleich aufgegeben. Super Vorbild. Frustriert weil du eine Aufgabe nicht lösen kannst, oder weil dir als Schüler das Schulsystem nicht zu 100% zusagt, kommste halt morgen nicht mehr zur Schule. Hat doch die Lehrerin so vorgelebt 🤦♂️
Ich habe Jura studiert, 2 Staatsexamen, habe als Rechtsanwältin gearbeitet, war in einem Landesministerium. Irgendwann kamen Panikattacken, etc. Jetzt bin ich selbstständig mit einem Unternehmen für Dekoration. Ich dekoriere nun Hochzeiten und in Hotels. Es war die beste Entscheidung! Hätte ich mir nach der Schule mehr Zeit genommen, um den richtigen Beruf zu finden, hätte ich das vielleicht alles nicht durchmachen müssen.
Und das passiert leider viel zu oft! Ich würde gern deinen Kommentar screenshoten und in meinen Unterricht (Thema Berufsorientierung) mit einbeziehen. Vielleicht zur Diskussion, was der den Schülern zeigen kann. Kann ich das machen?
Lehrkräfte die den Beruf wechseln sagen doch alles über das System. Das macht man nicht unüberlegt nach dem man so viel Zeit und Mühe in den Werdegang investiert hat.
Absolut, ich bin auch nach 5 Jahren Vollzeitstudium, dem Referendariat und einem halben Jahr an der Schule zurück in die freie Wirtschaft gewechselt. Raus aus einem rigiden System, das weder für Schüler noch für Lehrerinnen ein gesunder, sicherer Ort ist.
Bravo Emir. Er ist ein Partner, der genau beobachtet kann WODURCH sich der Partner verändert. So einen tollen Freund zu haben, das kann manchmal den Menschen vor der totalen Katastrophe retten. Ich habe mich so oft gefragt, wie viele Menschen sich das Leben nehmen, weil sie denken mit IHNEN stimme etwas nicht.
Veränderung gehört zum Leben dazu. Mehr durchbeißen, unser Europa wäre heute eine Ruine hätten unsere Vorväter die Mentalität heutiger Generationen und deren Eltern.
Ich habe nie in meinem Leben so viel geweint und Trauer verspürt wie im Referendariat. Der Druck ist gigantisch und das Bewertungssystem intransparent. Ausbilder (Gym) kommen, ich spreche von Hessen, selten aus Gesamtschulen oder beruflichen Schulen, sondern öfter aus Vorzeigegymnasien und bilden wenig für den Arbeitsalltag aus. Tatsächlich ging es mir ähnlich wie Kaliopi und ich hatte viel Freude im Unterricht mit den Schülern. Diese Freude schmälerte sich über mein Referendariat hinweg und ich wurde depressiver und mein Unterricht auch wirklich schlechter, jedoch eher in der Durchführung als der Vorbereitung. Ich fühlte mich gefangen in einer Abwärtsspirale und meine Noten sanken von 13 Punkten im ersten Unterrichtsbesuch bis hin zum Scheitern meines ersten Versuchs am 2. Staatsexamen. Danach war ich komplett gefühlsleer und schaffte nur mit Ach und Krach den 2. Versuch. Es dauerte mehrere Jahre, bis ich mein Selbstvertrauen und meine Lebensfreude zurückgewinnen konnte und auch erkennen konnte, dass meine Teilhabe im System eine Bereicherung für meine Schule ist. Am Unterrichten habe ich heute wieder viel Spaß, denke aber noch immer äußerst ungern an mein Referendariat zurück. Ich weiß nicht, warum man in Deutschland glaubt es besser zu wissen als alle anderen Länder und am Referendariat in dieser Form festhält.
Danke, dass du im System ausgehalten hast, bis es besser ging. Bitte steig rechtzeitig aus, wenn du merkst, du kannst das System verbessern, wenn du die richtigen Schritte gehst. Das Schulsystem braucht Menschen, die kämpfen können - um sich zu reformieren, um für die so dringend notwendige Komplettneuauflage die nötige Energie zu haben. Danke!
Ich war nach dem Ref genau 2 Jahre lang Lehrerin und habe gekündigt. Ich liebe das Unterrichten und die Arbeit mit den "Jugendlichen von heute", aber das System gibt einem null Wertschätzung für das, was für die Schülerinnen und Schüler wirklich wichtig ist. Gesehen wird man aber für das zuverlässige Studieren des Vertretungsplans und der pünktlichen Pausenaufsicht. Jetzt gebe ich DaF-Kurse und bin trotz vergleichsweise prekärem Einkommen so viel glücklicher.
Ich habe mein Ref auch nicht mehr gemacht. Die Schüler haben keine Lust und der Druck frisst einen auf. Dein ganzes Leben ist abhängig von den idiotischen Schülern. Tolle Stunden stundenlang geplant und nichts davon machbar. Nach dem Abbruch erkennt man dann, dass das ganze Studium für den Arsch war, da man damit nichts in der Realität machen kann. Mathematik und Theologie, Sek I. Ich würde es niemandem empfehlen. Lehrer sein ist toll, wenn die Bedingungen stimmen. Aber die stimmen einfach nicht und es wird jedes Jahr schlimmer. Mittlerweile bin ich Unternehmer und habe es nicht bereut. Endlich lohnt sich die harte Arbeit - und zwar für mich.
Leider ist es mittlerweile in vielen Berufen so, dass unter unfassbarem Druck gearbeitet wird und man nicht so arbeiten kann wie man es sein sollte, z.B. Krankenschwestern/Assistenzärzte.
Musste auch an die Pflege denken, als im Video darüber gesprochen wurde, dass man seinen Job nicht so machen kann, wie man es gelernt hat und wie es dem eigenen Wertesystem entspricht. In meiner Pflegeausbildung war es Gang und Gäbe, dass wir gelernt haben "so macht man das im Examen und so macht man das in echt". Es ist einfach nicht die Zeit da, so zu arbeiten wie es eigentlich korrekt und förderlich für die Gesundheit des:der Patient:in wäre...
Also ich habe in beiden System gearbeitet, im Gesundheitssystem und im Bildungssystem. Und glauben Sie mir: Das Bildungssystem ist schlimmer, weil noch inhumaner.
Leider ist es mittlerweile so, dass in allen Berufen gejammert wird was das Zeug hält, selbst von den privilegiertesten Gruppen. Weil die Leute die Erfahrung gemacht haben, dass es sich lohnt. Inzwischen wird vor allem fürs Jammern bezahlt und kaum noch für Leistung. Ergebnis ist genau das was wir sehen: überall läuft's beschissen.
@@frankfarber984 Für einige Bereiche gilt sicher das, was Sie meinen. Im Krankenhaus- wie gesagt- allerdings nicht. Da werden die Leute TATSÄCHLICH verheizt.
@@erikojon7537 1,4 Millionen Menschen arbeiten in deutschen Krankenhäusern! Und sie versorgen nur 16,8 Millionen Patienten pro Jahr. Also statistisch gesehen gerade mal 12 Behandlungsfälle pro Krankenhausmitarbeiter und Jahr. Bei dieser geringen Arbeitsintensitiät wird ganz gewiss niemand verheizt, sehr weit entfernt davon. Es sei denn, die Arbeit ist sehr unfair verteilt, so dass wenige die ganze Arbeit machen und die anderen Krankenhausmitarbeiter noch mehr Müßiggang haben als die Statistik ohnehin schon vermuten lässt.
Das Schulsystem ist komplett veraltet. Es ist erschreckend. Aber fragt auch die Kinder. Heute hat mein Sohn 12 Jahre beim Abendessen plötzlich angefangen, über seine Schule zu sprechen. Das kam aus ihm so heraus. Auch die Art und Weise, wie er es erzählt hat, hat mich irgendwie bis in den Mark erschüttert. Mama, ich fühle mich wie im Gefängnis. Ich sitze und starre vor mich hin, darf ja den Unterricht nicht stören, aber ich langweile mich so sehr. Und dieses Kind ist ein vielseitig interessierter Bücherfan, belesen, spielt ein Instrument, kreativ. Die Schule ist wie eine Walze, die alles in den Kindern platt macht. Die Persönlichkeit, freies Denken, Phantasie, Wissbegierde, Mut. Ich sehe diese Entwicklung an ihm, diese Wirkung. Er geht hin nur, weil Freunde dort sind, die das auch durchmachen. Und es liegt nicht am einzelnen Lehrer. Im Moment ist Vieles in Deutschland leider ganz unten.
und er geht vor allem hin, weil ihn sonst die Polizei persönlich dorthin bringen würde....es ist schon alles ein Witz. Die Privatschulen wiederum können oft keine ausreichenden Gehälter für Lehrkräfte anbieten. Das beste war, als man mir für eine Vollzeitstelle in einer Privatschule 1.200 Euro netto angeboten hat, obwohl ich verbeamteter Lehrer mit 2 Staatsexamen war. Aber die reformpädagogischen Ansätze würden den tollen Persönlichkeitseigenschaften deines Sohnes bestimmt gut tun! Ich empfehle die Montessorischule. Hatte auch im Musikstudium viele Leute kennengelernt, die ehemals auf einer Montessori- oder Waldorfschule waren und das waren richtig tolle, gebildete und vor allem empathische Menschen
Du hast ihn auf die falsche Schule geschickt. Er ist wahrscheinlich total unterfordert.Unsere heutigen Schulen sind genau wie unsere Politiker , einfach nur erschreckend.
Und das traurigste daran ist, dass das Schulsystem früher zu seiner Zeit (Kaiserzeit) perfekt war. Man wollte keine Freigeister rekrutieren. Soweit ja auch der Zeit angepasst und nicht einmal moralisch verwerflich, aber ... mittlerweile bedient DE fast auschließlich den tertiären Sektor (Dienstleistung) und da brauchen wir Leute wie deinen Sohnemann. Menschen, die komplziert sind. Mal um die Ecke denken können und Sachverhalte geistig auf die nächste Stufe heben können. Es ist auch absolut verwerflich, dass Lehrer Dinge unterrichten, welche sie nie monetär praktiziert haben. Wie möchtest du nem Schüler Softwareentwicklung erklären, wenn du keine Ahnung davon hast. Mit Mathematik genau das Gleiche. Ich hab das Fach bis zu meinem Ingenieursstudium gehasst, weil ich mit der Abstraktion nicht leben konnte. Das war mir zu blöd. Im Studium erstmal gemerkt, wie geil das ist. Schulsystem + Lehrersystem müsste komplett & radikal geändert werden ...
Hier auch ein Aussteiger nach 9 Monaten im Referendariat. 👋🏼 Gratulation und Glückwünsche an alle, die es durchhalten und glücklich fortführen. Weiter so, wir brauchen gute, idealistische LehrerInnen. 💪🏼 Kopf hoch an alle, die aufgehört haben. Es ist keine Schande. Ihr habt schon viel geschafft. Eine Neuorientierung im Berufsleben, auch nach dem Studium und dem Ref, ist die normalste Sache der Welt. Viel Erfolg im neuen Abschnitt! 🎉
Danke. :) Ich kann mich nur anschließen. Ich hab es nach zwei Jahren abgeschlossen. Aber ich würde mir lieber einen Finger abschneiden lassen, als nochmal anzufangen. Ich hab mich nach dem Abschluss dann aber auch anders orientiert, weil es mir mit dem System gereicht hat.
Danke für deine Ehrlichkeit, Kaliopi! Das Thema muss mehr öffentlich diskutiert werden. Ich bin selbst frisch gebackene Lehrerin und nun Klassenlehrerin einer 2. Klasse. Obwohl ich ohne große Probleme durch das Ref gekommen bin, war ich an der absoluten Grenze meiner Belastung. Kurz vorm Kollaps. Das Ausbildungssystem basiert auf veralteten Machthierarchien und unrealistischen Erwartungen an die angehenden Lehrkräfte. Es macht krank. Ich kann nach 6 Jahren Studium und 1,5 Jahren Referendariat nun erst im Berufsalltag wirklich lernen, wie mein Beruf funktioniert. Vorher habe ich nur krampfhaft Erwartungen erfüllt.
Kaliopi und vor allem ihre Kollegin sprechen mir sooo aus dem Herzen. Nur bei geringerer Stundenanzahl kann ich meinen Unterricht so hochwertig gestalten, wie ich das im Studium gelernt habe und wie es sich die Schüler*innen verdienen.
Die Ausbildungsseminare bringen uns Lehrern leider nicht bei, wie man dieses Arbeitspensum bewältigt. Dort sind oft Traumtänzer oder Karriereleute als Ausbilder am Start. Mir schwillt regelmäßig der Kamm, wenn ich sehe wie mein Referendar, auch von meiner Schulleitung, behandelt wird. Der möchte das unbedingt durchziehen, aber andere junge Leute würden sich das zurecht nicht gefallen lassen
Ich habe in den ersten 2 Monaten im Referendariat jeden Tag geweint. Ich kam gegen 16 - 17 Uhr heim und saß dann noch oft bis 21 Uhr weinend am Schreibtisch. Jetzt im dritten Jahr nach dem Referendariat überlege ich die Stundenzahl zu reduzieren, um den Beruf langfristig ausführen zu können.
Hi, ich bin auch junge Lehrerin (NRW) und wollte auch die Stundenanzahl reduzieren. Das wurde abgelehnt. Das gelingt praktisch nur noch mit eigenen Kindern, hohem Alter o.ä. Das erzeugt das Gefühl, im Job zu ersticken doppelt und dreifach. Drücke dir die Daumen, dass es klappt.
Es tut uns leid zu hören, dass die ersten Monate im Referendariat so herausfordernd für dich waren. Es klingt nach einer sehr belastenden Zeit. Eine reduzierte Stundenzahl kann zu einer besseren Work-Life-Balance beitragen und dir mehr Zeit für Erholung und Selbstfürsorge ermöglichen. Wir hoffen du findest die passende Lösung für dich und wünschen dir alles Gute 🧡
@@paulseipel329wie oft willst du das noch kommentieren? Du kannst Juristen nicht mit Lehrern vergleichen. Betreuen diese täglich 20+ Kinder? Nein, also auch nicht vergleichbar.
Ich bin seit über zehn Jahren Lehrerin und kenne diesen Punkt, wo man überlegt, ob man aussteigen soll. Allerdings leichter gesagt als getan. Dieses Coaching ist für mich hier zu idealisiert dargestellt. Es kostet einen vierstelligen Betrag, und es gibt eben keine eins zu eins Betreuung von Frau Probst. So wie das hier so rüber kommt.
Isabel Propst und ihre Angebote kenne ich seit der zweiten Woche meines Referendariats (warum nur...). Ohne sie hätte ich damals abgebrochen. Weitergemacht habe ich, weil sie auch viel Hintergrundwissen vermittelt (ihre Podcasts sind informativ, auf UA-cam vorhanden). Da sie inzwischen derart viele Kunden betreut besteht das Konzept daraus, dass sich Lehrkräfte untereinander ihre Optionen erarbeiten, auch der Verbleib im Schulsystem. Und wichtige Impulse oder Informationen von ihr bzw. ihrem Team beigesteuert werden. Das funktioniert, weil die Kunden häufig Persönlichkeiten sind, die sowieso diese Arbeitsweise gewöhnt sind. Ihr großer Verdienst ist, dass es in Deutschland inzwischen eine seriöse Anlaufstation für potentielle Aussteiger gibt. Informationen gab es vom Dienstherren zuvor praktisch nicht! Deshalb ist ihr Buch auch so wegweisend, äußerst hilfreich und... ermutigend. Auch als Gesicht in der Öffentlichkeit ist sie wertvoll. Da sie weder einen Dienstherren, noch eine Lehrerverband vertritt. Sondern die zuvor nicht wahrgenommene Gruppe der (aus guten Gründen zu diesen verwandelten) Aussteiger.
@@Sunflowercarpet ja versteh ich… ich würde dir empfehlen, mach dir Gedanken was du wirklich gerne machen würdest und informier dich welche Stellen es in dem Bereich gibt und was die Mindestanforderungen sind. Und dann würde ich an deiner Stelle ganz gezielt nach Weiterbildungen in dem Bereich Ausschau halten oder mich einfach mal ins Blaue bewerben. Manchmal meint das Schicksal es wirklich gut mit einem und es öffnen sich ganz unerwartet Türen. :) Ich werd übrigens auch bald Mutter ☺️ ich denk, ich würde vor allem mit Kindern sowas step by step angehen und mir ein zwei Stunden Zeit die Woche für die Umorientierung nehmen. In der Zeit kannst du ja zum Beispiel Initiativbewerbungen schreiben oder dich informieren über Einstiegsmöglichkeiten.
Das einzige was ich im Leben nicht bereut habe, ist es das Lehramt an den Nagel gehängt, und den Job am Gymnasium gekündigt zu haben. Als ein Schüler mich wegen einer schlechten Note mit „du Opfer“ angesprochen hatte, was es für mich das Aus. Es hat zwar Zeit und Mühe gekostet, ein neues Studium im Ausland abzuschließen, aber es war die beste Entscheidung meines Lebens. Die mangelnde Hauserziehung und Vater-/Mutterrolle kann und soll keine Lehrkraft ersetzen. Die Studierenden sollten auch immer einen Plan B haben, weil sie eben keine Opfer sind, die dazu verdammt sind, vier Jahrzehnte in den neun Kreisen der Hölle, die sich Schule nennt, zu verkümmern.
Danke für diesen Beitrag. Ich habe vor dem Lehramtsstudium auch schon eine Ausbildung abgeschlossen und parallel zum Lehramtsstudium ein anderes Studium angefangen, um niemandem so viel Macht über mich zu geben, dass ich in eine Opferposition käme.
Wenn die Ansprache mit "Du Opfer" dazu führt, dass man seinen Beruf aufgibt, hat sich da etwas bestätigt? Die Kinder und Heranwachsenden lernen ja früh die "Schwächen" und Macken von anderen zu erkennen und auszubeuten.
"Ihr, die ihr hier ein tretet, lasst alle Hoffnungen fahren!" Ich habe noch auf Magister studiert und hatte lange überlegt das Staatexamen nachzuholen. Noch nicht mal für 15.000€ im Monat Schmerzensgeld würde ich in diesem System Lehrer sein wollen!
Es ist einfach ein Paradoxon, in welchem man mit Verstand nicht weiterkommt: 1. In der Uni lernt man in Frontalunterricht (Vorlesung), wie unproduktiv Frontalunterricht ist. 2. In der Uni lernt man, das schwarze Pädagogik antihumanistisch und quasi menschenunwürdig ist. Als Referendar wird man mit den Mitteln der schwarzen Pädagogik bearbeitet (Drohungen, Erniedrigungen) und soll gleichzeitig der beste Lerkumpel der Schülerinnen und Schüler sein. Das ist so schlecht 😅 Zur Hölle mit der Bildung. Lieber was anderes/vernünftiges studieren und anschließend arbeiten.
Ein Lehramtsstudium ist schon vernünftig, schließlich baut praktisch ganz Deutschland auf junge, qualifizierte Schulabgänger. Weil eben das aktuell gefährdet ist, ist es vermutlich einer der vernünftigsten Studiengänge.
deine letzten 2 Sätze passen irgendwie nicht zusammen.. 🤔 Aber sonst bin ich ganz bei dir. Ausser: G*dern nicht vergessen - in Unis ganz wichtig geworden und wenn man im M*ainstream unterwegs ist, oder? Als wenn das das wichtigste wäre. Tja, kommt halt immer drauf an, wo man die Priorität*innnenen setzt, nicht wahr..?
@@malte54 das mag Alles sein, aber sehen wir uns die Realität an: warum ist der Lehrerberuf so negativ besetzt ? Ich habe Lehrer im Bekanntenkreis, Einige quasi Quereinsteiger aus technischen Berufen und jetzt in Berufsschulen tätig, mit Denen kommt man aus. Schlimm wird es, wenn man auf Vollakademiker trifft, die ihr Leben lang außerhalb der Schule keine Berührung mit der (ich nenne es jetzt mal bewußt provokativ so) "Normalwelt" hatten. Sind die in ihren 40ern und haben bereits eine gewisse Zeit als Lehrer gearbeitet, bilden sich oft unschöne Charakterzüge aus: belehrend, selbst Fachleuten gegenüber, arrogant, weil rhetorisch besser geschult und wortspitzfindig, es ist z.T. nicht auszuhalten mit solchen Menschen zu diskutieren. Jeder Satz ist mit überflüssigen Fremdworten gefüllt und man hat das Gefühl abgeprüft zu werden. Natürlich wirkt das auf Menschen mit weniger hohem Bildungsgrad wenigstens befremdlich, es schafft eine Distanz und stößt Einige ab, es erinnert an abgehobene Politiker, egal welcher Couleur. Sollte es Lehrern gelingen an sich zu arbeiten wäre der Beruf auch wieder "respektabler". ....schreibt übrigens Einer der selbst studiert hat, Sozialneid braucht man mir also nicht unterstellen.
@@hossguzzi103 Das kannst du grundsätzlich über jeden Beruf behaupten. "warum ist der [Arztberuf] so negativ besetzt ?" - Tada, es lassen sich auch entsprechende Ärzte finden und demnach ist der Arztberuf wenig respektabel. Die Frage lautet eher, wieso wir den Lehrberuf mit Seiteneinsteigern oder Bachelor-Studenten aufstocken müssen. Wer durch eine 7-jährige Ausbildung (3 Jahre Bachelor, 2 Jahre Master, 2 Jahre Referendariat) geht und Lehrer wird, der wird in der Regel auch nicht dem von dir beschrieben Lehrerbild entsprechen. Wer eine Regelausbildung des Lehrers durch eine einjährige pädagogische Einführung, die viele Seiteneinsteiger die Lehrberechtigung erteilt, ersetzt, der darf sich nicht über die mangelnde Qualität wundern. Die Lösung hierfür wäre einfach: Mehr Rechte für die Lehrer im Klassenzimmer, weniger erzwungene Nebenaktivitäten, A15+ als Gehalt. Natürlich aber auch nur für diejenigen, die ein tatsächliches Lehramtsstudium abgeschlossen haben, um nicht noch mehr Seiteneinsteiger in den Beruf zu locken.
Kurze Veranschaulichung für alle, die keinen Einblick haben, wie das Ref und Studium ablaufen: Stellt euch vor ihr studiert 6 Jahre lang Raumfahrttechnik, mit hochkomplexen Anteilen von Mathe und Physik. Ihr lernt Raketen, Raumstationen usw. zu konzipieren. Nachdem ihr damit fertig seid, sollt ihr nun unter Beobachtung einen Zahnriemen im Auto wechseln und wenn ihr das nicht schafft, war das Studium umsonst. Man wird nicht als Lehrer, sondern als Wissenschaftler ausgebildet.
tatsächlich nicht. An vielen Unis, in denen Lehramt angeboten wird, sitzen Lehramtler und Wissenschaftsstudenten in exakt denselben Veranstaltungen drin. Der einzige Unterschied ist, dass die meisten wissenschaftlichen Studiengänge ein Modul mit Wissenschaftskommunikation aka. Didaktik haben, das den Lehramtlern fehlt.@@kaptnkirk2740
streich das hochkomplex im Studium und es passt schon eher. Die Lehrerinnen und Lehrer, die ich so hatte waren im Regelfall schlechter in dem Fach als die besten 10% der Schüler, besonders in der Oberstufe.
@@maxmeier532 Falsch. Fakt ist, dass schulrelevante Inhalte nicht im Studium vermittelt werden. Ich hätte auch Probleme plötzlich und unvorbereitet manche schulische deutsche Grammatikinhalte zu vermitteln. Mein Studium behandelt beispielsweise Themen, wie Minnesang, Heldenepik, Semantik und for alisierung von Sprache oder historische Intermedialität.
Das Ref is einfach der absolute Horror. Meine Seminarschule war 200km von meiner Heimatstadt, meinem Freund und meinen sozialen Kontakten entfernt, die Bezahlung ist eine absolute Frechheit und man wird quasi durchgehend gegängelt und gedemütigt. Trotzdem bin ich froh und stolz, dass ich es durchgezogen habe. In gewisser Weise hat es mich für den Lehrberuf abgehärtet, für den man definitiv ein dickes Fell braucht. Jetzt genieße ich meinen Job und die Zeit mit den Kids sehr. Und mit der Zeit und den Erfahrungen wird es leichter :)
Meine Erfahrungen waren ähnlich. Das Ref war die schlimmste Zeit meines Lebens. Ich sehe es wie du: Es hat mich abgehärtet, danach konnte mich bisher keine Herausforderung mehr umhauen, und das sind bisher immerhin schon über 10 Jahre, ein Landeswechsel, eine Ausbildung zur Schulleitung und schließlich die Arbeit als Schulleitung.
@@sariberry vielleicht wäre gerade DAS die Lösung: Eine Austauschmöglichkeit zwischen euch und Menschen wie Kaliopi? Vielleicht hätte ihr das dann die nötige Kraft gegeben?
Gut gemacht. Und glaube mir, so geht es vielen Absolventen nach dem Studium. Der Fehler eures Studiums liegt in der fehlenden Praxis. Das müsste Dual laufen und gegen Gehalt. Der gesamte Aufbau ergibt für mich wenig Sinn und so weit weg vom Leben
@@maxmeier532 im Ref? Bei mir waren es 1100€, einer kann dazu sagen muss, dass man in der Regel auf ein Auto angewiesen ist und ich einen täglichen Schulweg von 40km hatte. Dazu kam zwei mal die Woche 70km zum Seminar und zurück. Für Arbeitszeiten von teilweise über 60 Stunden die Woche. Und massenhaft private Anschaffungen von Lehrwerken hat man auch noch, weil die Schulen ja kein Geld haben, die für einen zu besorgen.
Den besten Lehrer den ich je hatte, war ein Doktor der Physik, der irgendwann aus der Wirtschaft ausstieg und als Quereinsteiger Physiklehrer wurde. Er hatte Leidenschaft für Physik und ich habe es geliebt mit ihm Unterricht zu machen, da er sich selber nicht als Lehrer verstand, sondern als Dozent der ein Wissensangebot macht. Jeder war frei dieses anzunehmen oder es zu lassen. Saß ganz vorne direkt vor dem Lehrertisch. 😂
@@GustafGans-q8c Warum lamentieren dann alle über die akademische Ausbildung und meinen Lehrer bräuchten diese nicht? Ich stimme definitiv zu, dass dieses vertiefte Studium gerade wichtig ist.
@@klarablick7796 Natürlich brauchen sie diese. Die Lehrerausbildung, die stattfindet ist nicht praxisnah genug. Man muss das den Wert dieses akademischen Anteils ja in keinerweise veriieren, wenn die pedaggisch-handwerklichen Fähigkeitnen eine größere Rolle spielen würden.
Ich breche gerade meinen Vorbereitungsdienst (Referendariat Sachsen) ab. Das enorme Pensum durch die täglichen Vorbereitungen, Schreiben ausführlicher Unterrichtsentwürfe und parallel Lernen für Prüfungen kann und möchte ich nicht länger stemmen. 70 Arbeitsstunden in der Woche sind eher die Regel. An meiner Schule arbeiten viele Idealisten, die sich regelrecht selbst aufopfern, um den Kindern gerecht zu werden. Für viele ist es normal, bis Mitternacht zu arbeiten und 5 Uhr wieder aufzustehen. Was das langfristig mit der Gesundheit von Menschen macht, kann man sich ausrechnen. Wie sagte doch letztens ein Bekannter: "Ja, Lehrer werden sehr gut bezahlt. Ich empfinde das allerdings als Schmerzensgeld." Trotz allem möchte ich weiter als Lehrkraft arbeiten, und zwar in Teilzeit. In Sachsen ist es zur Zeit möglich, nur mit dem Uniabschluss zu arbeiten. Mit dem 2. Staatsexamen sind Stellen in Teilzeit übrigens nicht vorgesehen, außer man hat Kinder oder pflegebedürftige Angehörige.
Vielen Dank für das Teilen deiner Gedanken und Erfahrungen. Deine Sorgen sind berechtigt und es ist wichtig, dass du auf deine Gesundheit achtest. Der Lehrerberuf kann durchaus herausfordernd sein, wie du selbst erlebt hast. Trotz allem klingt es, als hättest du die Leidenschaft fürs Lehren noch nicht verloren, was toll ist! Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg und Durchhaltevermögen auf deinem Weg 🤗
Ich war früher im Kindergarten tätig und dort ist es leider auch so wie bei den Lehrern. Ich hatte nie Freizeit, da wir immer Personalmangel hatten. Seit fast 5Jahren bin Lokführerin und bin wesentlich glücklicher mit diesem Beruf.
Spannend, da ich Lokführer auch als Alternative zum Lehrberuf im Hinterkopf habe. Und in Dokus zum Arbeitsalltag im Kindergarten viele Parallelen zur Schule entdeckt habe.
Ich möchte allen Lehrpersonen meinen allergrößten Respekt aussprechen. Wir brauchen euch ganz dringend. Bitte bleibt stark und lasst euch nicht unterkriegen.. DANKE AN EUCH ALLE❤
Danke, das tut gut! Ich liebe meinen Job, auch, wenn ich von großen Teilen der Gesellschaft nicht respektiert werde, aber die Arbeit mit den Schüler*innen macht das dumme Geschwätz vieler Leute immer wieder wett, denn die wissen komischerweise, wie viel Arbeit wir uns machen. Ich würde nie den Beruf wechseln wollen, kann aber verstehen, dass es vielen so geht - insbesondere für Neueinsteiger*innen ist es schwer und das Ref ist immer noch komplett bescheuert und realitätsfern. Aber es ist generell keine Schande, zu merken, dass man überfordert ist, denn es gibt auf jeden Fall für jeden unf jede einen passenden Job da draußen. Das vermittle ich auch meinen Schüler*innen. ❤
Liebes @@cornflakegirl4811 Solche Lehrerpersonen wie sie eine sind brauchen wir dringender als je zuvor. Ich würde mir wünschen, dass die Eltern sich mehr um ihre Kinder kümmern würden. Ich bin eine Oma von 3 Mädchen 12, 11, und 8 Jahre alt. Wenn sie mir dann erzählen was sich die Kinder erlauben haut es mich jedesmal fast aus den Socken. Ich kann das hier nicht wiedergeben leider... Vielfach sind es ganz oft männliche Zuwandererkinder die vor gar nichts Respekt haben. Da wird dann aus der untersten Schublade heraus gekramt. Ich möchte aber betonen, dass man nicht alle in den selben Topf werfen kann. Oft kann man die Kinder gar nicht beschuldigen, denn verbockt haben es die Eltern. Unsere Mädchen bringen ganz oft Mittagsgäste mit und genau diese besagten Kinder benehmen sich bei uns zuhause sehr zuvorkommend. Sie genießen das Beisammensein am Mittagstisch. Bei den Kindern spielt ganz oft auch der Frust mit. Liebes C.Girl, bitte bleiben sie am Ball. Ich wünsche Ihnen die Kraft, dass sie nie aufhören an das Gute zu glauben❤️
@@cerise2206 ich bin ja eine 3fach Oma und das mit großer Leidenschaft. Es ist wirklich sehr schwer heute Kinder auf den richtigen Weg zu bringen. Unsere Kinder wachsen sehr behütet auf und sind auch in der Famile betreut, aber mit der Pubertät haben wir zu tun🤣. Ich denke schon, dass es ohne Internet damals einfacher war. Das Leben hat einfach draussen statt gefunden. Ich beneide keinen Lehrer. Vielen Eltern sind die Kinder einfach egal. Wir erleben das im Umfeld auch und versuchen zu helfen, aber alles nicht so einfach. Nochmals: Dank an alle Lehrpersonen. Würde es euch nicht geben, dann GUTE NACHT🥰
Ich habe absolut genau die gleichen Erfahrungen gemacht. Das Referendariat war mit Abstand die schlimmste Zeit meines Lebens. Der Schulalltag war dann auch nicht super, aber die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern hat mir immer Spaß gemacht. Doch das System wurde in den letzten 15 Jahren immer problematischer und nach dem klassischen Burnout im letzten Jahr hab ich endlich gekündigt. In Deutschland ist es ein Riesending seine Lebenszeitverbeamtung aufzugeben, für mich war es auf jeden Fall die beste Entscheidung.
Wichtiges Thema, ohne Frage. Es betrifft mich als Lehrkraft unmittelbar. Was mir bei diesen Dokus oft fehlt, ist folgendes: Es werden oft ein paar wenige Betroffene gezeigt, die richtigerweise das System anprangern. Es tut mir im Herzen weh, dass diese Kolleginnen und Kollegen gehen. Es fehlt in diesen Dokus aber die Konfrontation mit den Entscheidungsträgern. Die Misere ist lösbar. Geringere Stundenzahl, mehr Verwaltungskräfte an den Schulen, Entschlackung der Rahmenpläne, geringere Anzahl an Klausuren in der Oberstufe etc. Als Beispiel, in MV, das Bundesland mit den meisten zu leistenden Wochenstunden (27), wird eine Absenkung der Wochenstunden am Ende der Legislaturperiode "geprüft". Die Kollegen gehen auf dem Zahnfleisch. Es reicht nicht, nur zu klagen. Es muss medial an die Entscheidungsträger herangetreten werden.
Die Doku stimmt mich sehr nachdenklich. Ich studiere ebenfalls Lehramt und zweifle des öfteren daran, ob dieser Job wirklich zu mir passt und ich den Anforderungen gerecht werden kann. Solche Beiträge bestätigen dann oft meine Unsicherheiten. In Bayern kommt noch dazu, dass wenn man psychische Probleme hat, die Inanspruchnahme eines Psychologen die Verbeamtung gefährden kann. Ich wäre dringend dafür, dass Studierende bereits in den ersten Semestern in Schulen gehen und so viel Praxiserfahrung wie möglich sammeln! Das wäre ein win-win für alle Postionen und einer von so vielen Möglichkeiten, die Ausbildung zu verbessern. Leider bezweifle ich es aber stark, dass überhaupt mal Änderungen passieren, die nachhaltig und langfristig zu einer Verbesserung beitragen….
Wenn du die Zweifel bereits im Studium spürst, solltest du sie dringend erst nehmen. Lieber jetzt umorientieren, als im Ref, oder später. Gerade mit psychischen Problemen ist der Lehrerberuf eher der falsche. Du stehst permanent unter Beobachtung. Auf einer Bühne. Es gibt keine Möglichkeit an einem Tag, an dem es dir psychisch nicht gut geht, einen Gang zurück zu schalten.
@@ElenMira danke für deine Rückmeldung. Ich hab zum Glück (noch) keine psychischen Probleme, aber die Angst welche durch die Arbeit zu entwickeln und sich dann keine Hilfe suchen zu dürfen, find ich einfach kontraproduktiv. Ich denke, es ist normal an seinem Beruf oder Studium zu zweifeln, aber leider hab ich auch keine passende Alternative…
Also ich bin als Lehramtsstudentin direkt in den ersten Semestern in die Schule gegangen. Es hindert einen auch keiner an einem freiwilligen Praktikum. Ich finde nur nicht, dass die Praxiserfahrung aus den Praxisphasen für das Ref oder die spätere Berufstätigkeit irgendwas nützt, deshalb ist der immerselbe Ruf nach mehr Praxis aus meiner Sicht Quatsch.
Liebe Tabea, wenn du das nicht als DEINEN Beruf ansiehst und das wirklich willst, dann solltest du mal ein paar Stunden als mobile Reserve arbeiten, um dir darüber klar zu werden, ob das was für dich ist. Ich hab vor meinem Ref ein halbes Jahr als mobile Reserve gearbeitet und da sieht man dann endlich mal den richtigen Schulalltag und merkt sofort, ob man dafür geeignet ist. Ich bin jetzt seit September im Ref und empfinde das (leider) wirklich als Horror. Man ist komplett am Limit und geht andauernd über die Grenzen des Möglichen hinaus. Wenn man diesen Beruf dann nicht wirklich will, glaube ich nicht dass man das durchzieht. Ich hätte das Ref sonst definitiv schon abgebrochen.
Tolle Doku. Ich starte jetzt in mein 2. Dienstjahr nach dem Ref und ich muss sagen, aktuell denke ich wieder darüber nach, mir doch etwas anderes zu suchen. Es sind nicht die Schüler oder die Unterrichtsvorbereitung, die mich stören und die mir die Kraft rauben. Es sind vor allem der Druck durch Eltern und die Korrekturen, von denen ja auch Einiges abhängt. Dann muss man noch hier was erledigen und dann ist da noch Elternsprechtag usw. Es läppert sich in Summe. Und wer denkt, man hat dann die Ferien zur vollständigen Erholung - Pustekochen. Meist nehme ich mir drei/vier Tage und dann geht das Gedankenkarussel schon wieder los, was ich alles zu erledigen habe. Unterricht vorbereiten (möglichst langfristig, um sich zu entlasten), Korrekturen usw. Wenn man dann so wie ich noch einen recht hohen Anspruch an sich selbst hat, kann man in dem System eigentlich nur verlieren.
Dann denkt auch mal an die Kids! Meine Kinder haben jeden Tag und jedes WE Hausaufgaben! Auch in den Ferien dürfen sie nie abschalten, weil uns die Lehrer mit Aufgaben zu schütten. Die aktuelle Situation ist glaub ich für alle belastend. Die Kinder stehen nämlich ebenfalls unter enormen Leistungsdruck - und das wirklich ab Klasse 1 - und die haben auch nur diese diese eine Kindheit!
@@charliebrown9965 Verstehe ich absolut und da bin ich komplett bei dir. Ich gebe wirklich selten Hausaufgaben auf und dann auch nur recht wenig. Aus genau diesem Grund. Mir persönlich würde es einfach schon reichen, wenn meine Kids am Gymnasium nicht mehr mit der Null-Bock-Einstellung und Ich-kann-das-doch-eh-nicht-Aussagen im Unterricht sitzen würden. 😅😅😅
Einfach den Anspruch an sich selbst runterfahren. Hört sich banal an, ist aber ein legitimer Weg. Heißt, Eltern vertrösten, immer deeskalieren, immer ja ja sagen, die Korrekturen werden so gut wie sie eben werden, heißt: In der Schule reicht eine 4 zum weiterkommen, das gilt auch für die Lehrer. Ich höre immer diese Ausreden " ich kann nicht die Qualität anbieten, die ich will", das sagen so viele, wenn das bei allen der Anspruch real wäre, hätten wir kein Bildungsproblem.
Was dieser Doku vollständig fehlt ist die Konkretisierung der Probleme. Was GENAU stört? Darüber wurde im Grunde nichts gesagt und das fehlt mir als Aussenstehender hier total. Man muss sich die ganze Zeit die Baustellen selbst herbeispekulieren, aber genau diese Aufgabe sollte einem doch durch diese Arbeit abgenommen werden?
Das stimmt, es kommt leider nicht 100 Prozent raus. Ich fasse mal zusammen +ein paar weitere.. (systematische Probleme) -Ausbildung zu theoretisch trotz praxisphase -Referendariat in doppelbelastung eigener Unterricht und Unterricht unter Aufsicht -wechselnde sprunghafte Anforderungen der fachleitung und überladene Methodik mit fragwürdiger pädagogischer Wirksamkeit -unsinnige zusammenmischung von schulformen auf die ein universelles anforderungsprofil gelegt werden soll -zu volles referendariat und zu wenig Fokus auf Persönlichkeit bei gleichzeitigem Lehrermangel -unsinniges bewerbungsverfahren und Zuteilung der Lehrer an schulen -zu wenig Geld für bildungsinfrastruktur -zu wenig Koordination bei der Digitalisierung -generell zu wenig geld an Schulen was zu absurden Maßnahmen der Schulen selbst führt (eigenkostenübernahme der Lehrkräfte, Maßnahmen um Förderungen zu erhalten etc..) -unzureichende Schulung der Kräfte die die Lehrer ausbilden (im zfsl, beim Land und unter den fachleitern) -falscher gesellschaftlicher Blick auf die Aufgaben eines Lehrers vorallem der Eltern (Erziehung und Förderung ist immernoch Elternsache, diese Verantwortung abzugeben ist ein Unding!) -zu wenig Befugnisse von Lehrkräften bzgl. Durchsetzung von Konsequenzen /Maßnahmen /strafen /Disziplin/ Entscheidungsgewalt -mangelndes ehrenamtliches Engagement durch eltern -usw usf
Ich finde das sehr gut, dass das hier nicht konkret benannt wird. Zum wissen diejenigen, die es ändern könnten, längst Bescheid. Und diejenigen in den Kommentarenspalten hier wissen es ja sowieso immer besser. Zuletzt trägt das die fehlende Konkretisierung zum Schutz der jungen Dame dabei. Deshalb: Alles richtig gemacht aus meiner Sicht.
@@lotuskm16 Aber Dokus/Reportagen dienen zur Aufklärung und nicht um durch die Blume Insidern etwas zu sagen, zumindest ist das meine Sichtweise. Ich kann dich zwar verstehen, aber ich finde das trotzdem nicht zielführend. Als Zuschauer kann ich alles mögliche hineininterpretieren, bleibe zum Schluss dennoch mit vielen Fragezeichen. Das einzige, was ich mitnehmen kann, ist "Okay, da gibt es wohl Probleme" und dann muss ich mir, weil eben die Konkretisierung fehlt, denken "Nun ja, Probleme gibt es überall" und schwups verliert das ganze den Effekt. Sind es zu viele Schüler pro Lehrkraft? Ist der Stoff pro Zeit einfach zu hoch? Sind die Klassen zu voll? Sind die Grundkenntnisse der Schüler zu gering? Ist das Geld viel zu wenig? Sind es alle Probleme gleichzeitig? k.A. Es gibt ja auch andere Berufszweige, über denen Dokus/Reportagen gedreht werden und dort äußern die Menschen ja auch konkrete Probleme.
Ich verstehe es auch nicht. Sehr frustrierend. Man kann gar nicht nachvollziehen, woher der Stress kommt und was "falsch am System" ist. So wird einem das Problem nicht bewusst.
Stell dir vor, du machst nen Pilotenschein und dein Ausbilder fordert von dir, dass du lernst, mit nem Siebentonner durch Einbahnstraßen zu fahren. Dann weißt du schonmal, wie das Lehramtstudium aussieht. Wenn du das dann hinter dich gebracht hast, gehts ins Studienseminar. Die wissen alle, dass man an der Uni nichts lernt, was man jetzt braucht, verlangen das aber von dir, weil du bist ja alt genug dich zu informieren, was man braucht und es dir beizubringen, wenn die Uni das nicht tut. Zusätzlich verlangen sie jetzt von dir, dass du zeigst, dass du mit einer Boing 747 einen Looping fliegen kannst und das am besten in einem historischen Kostüm, während du gleichzeitig eine Geschichtsstunde über die Figur hältst, die du mit deinem Kostüm verkörperst. Nicht, weil das das irgendwann mal im Schulalltag jemals wieder so machen wirst, sondern nur, damit die sehen, dass du dazu in der Lage bist. Dann bekommst du keine Note, sondern nur eine Pi mal Daumen Einschätzung. Jede Unterrichtsstunde, in der dir jemand auf die Finger schaut wird kritisiert. Machst du heute "Fehler" 1 und 2 und korriegierst diese morgen, gibt es nicht etwa Lob, sondern man zeigt dir "Fehler" 3 und 4. Deinen Unterricht planst du bitte nach der Lieblingsmethode deines Fachleiters - auch wenn diese gar nicht zu dir passt und zu jeder Unterrichtsstunde verfasst du eine 10-20-seitige wissenschaftliche Arbeit, in der du erklärst, wieso du welche Unterrichtsmethode genommen hast und wie viel Zeit du für jeden Teil benötigst. Kommt das nicht hin, darfst du Rede und Antwort stehen, wieso du 7 und nicht 5 Minuten gebraucht hast, auch wenn du deinem Fachleiter vorher zu verstehen gegeben hast, dass es völlig sinnfrei ist, vorher feste Minutenzahlen festzulegen, weil ja immer mal was dazwischen kommen kann. Nach dem Unterricht hast du deine "freiwillige" AG. Du darfst dir eine Aussuchen und dann machst du die. Das erwartet man einfach und wenn du dann um 17 Uhr nach Hause kommst geht die Arbeit erst richtig los. Für Prüfungen lernen, Hausaufgaben korrigieren, Lehrertagebuch schreiben: Welcher Schüler war heute gut und wieso? Was kannst du besser machen und wie?, Fachstoff nachholen, den du in der Uni nicht gelernt hast. Dich durch veraltete Schulbücher wühlen, Geld zusammenkratzen für die 40 Kopien, die von der Schule leider nicht übernommen werden können und den Unterricht für den nächsten Tag vorbereiten. Ins Bett geht's dann mit Glück um 3 und du kannst 3 Stunden ausschlafen, bevor du dann um 6 wieder raus musst, weil am nächsten Tag Unterricht am Seminar ist, das 60 km von deiner Schule entfernt ist - natürlich bekommst du die Fahrtkosten nicht erstattet. Nach einem Vormittag, an dem du vor Langeweile 10x fast vorm Stuhl gefallen wärst - aber du hast ein Sternchen bekommen, weil du das HDMI-Kabel richtig eingesteckt hast, musst du dann nochmal an die Schule und bis 15 Uhr unterrichten. Heute Vertretung in Ethik. Hast du zwar nie studiert aber sind halt keine Lehrer da und die anderen sind so ausgelastet und du willst ja auch gute Noten - oder? Und das machst du jetzt 2 Jahre, wobei von Seiten des Seminars stetig versucht wird, dich rauszuekeln, anstatt dich wirklich gut auszubilden. Beschweren ist schwer, weil du bist ja Verbeamtet auf Wiederruf. Gott sei Dank hast du gymnasiales Lehramt studiert, sonst hinge am Bestehen des Refs auch noch dein Masterabschluss. Dazu kommt jetzt noch, dass du dir bitte deinen Arbeitsrechner selbst kaufst. Sowie einen Beamer, wenn du einen brauchst. Ein Auto natürlich ebenfalls, weil du musst ja am Tag die 60 km von Schule zum Seminar, das kann man ja nicht an zwei verschiedenen Tagen anbieten und du hast nur ne Stunde dazwischen. Pause hast du auch keine. Die ist dazu da, um Schülerfragen zu beantworten oder den Raum zu wechseln. Und wenn du doch mal schon um 1 aus hast, gibts ne 4 stündige Konderenz, wo du doch bitte da zu sein hast. Übersunden bezahlt bekommst du nicht, weil du hast ja Ferien und damit ist das dann abgegolten. Dass dein Kollege mit Sport und Kunst dasselbe verdient bei deutlich weniger Arbeitsaufwand, darüber regst du dich schon lange nicht mehr auf. Du freust dich eigentlich nur auf Sonntag. Der einzige Tag in der Woche, an dem du mal 3-5 Stunden nichts zu tun hast. Außer es ist ein Schulfest oder sonst etwas, wo du "freiwillig" da sein kannst. Währenddessen gehen die Sorgen der Schüler komplett unter. Du hast weder die Ausbildung, noch die Zeit oder den Nerv, dich um deren Probleme zu kümmern. Wärst du jetzt nicht an einem Gymasium, hättest du jeden Tag irgendjemanden, der mit Messer durch die Flure rennt, auf den Boden kackt oder irgendwas zerstört. Deine Aufgabe als Lehrer, das Problem zu beheben. Sicherheitsdienst oder Sozialarbeiter gibts nicht - und wenn letzteren doch, ist er gerne für alle 10 Schulen im Kreis zuständig und nur 3 Stunden am Montagnachmittag da. Dass du Schüler auf den Weg zur Klausur verlierst, nimmst du in Kauf. Wer das Thema nicht verstanden hat, wird abgehängt. Zeit hast du keine, um das alles noch mal zu erklären. Schließlich steht nicht der Schüler und dessen Ausbildung im Vordergrund, sondern dass du den Unterricht mit dem Klingeln beendest und das Lernziel für die Mehrheit erreicht wurde. Und zum Glück gibts neben all dem auch noch Eltern und Elterngespräche. Du hast zwar im Studium nicht gelernt, wie man die führt aber halten musst du sie natürlich trotzdem. Die einen sprechen kein Wort deutsch, die anderen beschweren sich beim Chef, wenn du ihnen sagst, dass ihr Kind den Unterricht stört - oder direkt bei der staatlichen Stelle, die die Lehrer bezahlt. Ach und wenn du es wagst, währenddessen zu nem Seelenklemptner zu gehen, weil du psychisch einfach am Ende bist, dann sei dir gesagt, dass du deine Verbeamtung schenken kannst. Psychische Wracks nimmt der Staat nicht. Auch nicht, wenn er selbst Verantwortung zeichnet. Die Sinnlosigkeit von Notensystem, Lernstandsprüfungen, veralteten Lehrplänen, unzureichender Klassenraumausstattung und fehlenden technischen Geräten sprach ich mir jetzt einfach mal genauso wie den Teil, dass der Großteil deiner Arbeitszeit für Verwaltungskram drauf geht. Hoffe das gibt nen Einblick.
Wenn das alle Lehrer machen würden, das erinnert mich an meine Branche. Ausgebildete Krankenschwestern bleiben bei uns, wenn überhaupt 1 Jahr und wollen danach irgendetwas anderes machen. Frage, wer bleibt stehen am Lehrerpult oder am Krankenbett
Tja aber so wird es enden. Nur weil es Jahrzehnte lang so funktioniert hat und die Menschen darauf erfolgreich trainiert wurden, unter diesen Bedingungen zu arbeiten, heißt es nicht das irgendwann jemand sagt : "bis hier und nicht weiter". Ganz einfache Nummer.
Ich Lehrer, meine Frau Krankenschwester. Trotz allem hat sie noch prekärer Umstände. Bei weitem. Und ich sehe die Opfer, die sie für ihren Beruf bringt. Auf lange Frist stellt sich aber die Frage nach der langfristigen Durchhaltefähigkeit.
Darf ich fragen welches Bundesland? In Bayern haben in diesem Schuljahr von ca. 260 fertigen Referendaren für Realschule nur 25 einen Antrag auf Übernahme gestellt. Allen wurde ein Angebot gemacht, aber nur 10 haben es angenommen. Am Gymnasium ist es noch nicht derart extrem. An der Mittelschule allerdings ist Land unter.
@@tomvandl komplett unterschiedlich. Ich kenne einige, die als Berater oder Lehrer bei anderen sozialen Trägern arbeiten, z.B. Schüler in der Berufswahl bei der Arbeitsagentur beraten, Klassenfahrten organisieren usw. Andere wiederum finden eine geeignete Stelle in der Wirtschaft. Gerade die Chemiker und Physiker haben j zum Teil fast ein vollwertiges Studium in dem jeweiligen Fach hinter sich. Und manche versuchen es auch wieder ganz neu mit einer Ausbildung oder einem Studium.
Ich finde diesen Einblick sehr interessant, dennoch hätte ich gern als ausstehender erfahren, welche Stellschrauben im System KONKRET bemängelt werden, das hat mir leider komplett gefehlt!
Die Erwartung vom Studienseminar, dass das Lernziel bei allen SuS erfolgen muss. Darauf hat ein Lehrer aber gar keinen Einfluss. Wenn z.B. ein Schüler einen geringen IQ hat und das nicht überprüft wurde, was nicht selten geschieht, ist der Lehrer im Auge des Seminars schuld, was völliger Blödsinn ist. Man muss sich als Referendar ständig zerpflücken und reflektieren, obwohl einem kaum etwas beigebracht wird. Man sollte angehende Lehrer stärken und stützen. Man macht aber das Gegenteil.
Ich kann dir kurz (okay es wurde lang) meine Kritik am System darstellen (Lehrkraft an einem Gymnasium in einer Stadt im Südwesten Deutschlands) Es kommen immer mehr Aufgaben auf uns zu, wir werden an anderer Stelle jedoch dafür nicht oder nur gering entlastet oder anderweitig unterstützt. Bzw. teilweise könnte man diese Aufgaben auch auslagern, das wird jedoch nicht gemacht. Zusätzlich ist der Lehrerberuf gesellschaftlich nicht angesehen, was im ersten Moment nach keinem Problem aussieht, aber Folgen für uns in der Schule hat. * Lehrkräfte machen die EDV einer Schule (Beamer, Informatikräume, IPads / Geräte jeglicher Art, digitale Klassenbuch, Schulhomepage warten Kollegen, die tlw. sich Wochenlang einarbeiten müssen), oftmals ohne Entlastungsstunden * Klassenfahrten werden komplett durch Lehrkräfte organisiert (Bus, Unterkunft, Freizeitgestaltung) und die Finanzen gehen auch über die Lehrkraft, was noch schwieriger wird, sobald Eltern nicht mitspielen * Es wird grundsätzlich erwartet, dass wir Zusatzaufgaben leisten, die wir uns zwar selbst suchen (müssen), von denen wir teilweise aber wenig Ahnung haben und die psychisch auch belastend sein können. (Manchmal suchen SchülerInnen sich auch einfach ihre Ansprechpartner aus, weil sie bei der Lehrkraft ein gutes Gefühlt haben) Vertrauenslehrer, Ansprechpartner für sexualisierte Gewalt, Krisenteam/ Seelsorge an Schulen sind in der Regel Lehrkräfte, ohne dass diese zum Beispiel selbst einen Anspruch auf Supervision oder ähnliches haben und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man es mit nach Hause nimmt, wenn ein Schüler oder eine Schülerin Dinge schildert, die nach Kindswohlgefährdung schreien und die Jugendämter so überfordert sind, dass es nicht voran geht. Irgendwann macht man dicht, zum Schutz des eigenen Wohls. * Die Anforderungen ändern sich, das System läuft aber nicht mit. In der 5. Klasse sitzen teilweise Kinder, die nicht richtig lesen können, die zu Hause nicht gefördert werden, wir am Gymnasium etablieren langsam Nachhilfesysteme, aber es reicht einfach nicht aus. Das heißt, entweder senkt man das Niveau des eigenen Unterrichts, dann unterfordern wir die Kinder mit gymnasialem Niveau, im blödesten Fall langweilen sie sich so, dass sie den Unterricht zerschießen, oder wir bleiben bei unserem Niveau, was dann oftmals die überforderten Kinder dazu bringt, den Unterricht zu zerschießen. * Mittlerweile sollen wir dank e-mail und Co dauerhaft erreichbar sein. Eine Mail ist schnell geschrieben, so dass wir teilweise Mails bekommen, die unnötig, unverschämt oder beides sind. Ich rufe mittlerweile keine Mails mehr freitags und samstags ab, Sonntags mittags schaue ich einmal rein, falls ich mich auf etwas montags einstellen muss, da ich auch schon mal die halbe Nacht wach war, nachdem Eltern mir mit dem Anwalt drohten, weil ihre Tochter eine 4- in einem Nebenfach hatte. * Gesellschaftlich werden wir als Dienstleister gesehen und zum Feind stilisiert. Schulbehörden stellen immer mehr Anwälte ein, weil Eltern wegen dem dümmsten Scheiß zum Anwalt rennen, das wirkt sich auf die Psyche aus. Man überlegt, ob man einem Schüler wirklich die 5 gibt, auch wenn er sie verdient hat, weil man weiß, dass die Möglichkeit besteht, dass die Eltern auf der Matte stehen und einem Vorwürfe machen. Auch wenn man logisch argumentieren kann, sind solche Gespräche zermürbend, vor allem wenn der Gegenüber meint, er wüsste wie der Job des Lehrers funktioniert. * Die gute alte Klassengröße, selbst wenn Vertretungslehrer da sind, die noch Stunden gebrauchen könnten, werden lieber 2 Klassen mit 30 - 35 SchülerInnen geschaffen, als 3 Klassen mit 20 - 25. Da steigt nicht nur der Lärmpegel, sondern auch der Korrekturaufwand und natürlich nimmt man bei 30 SchülerInnen weniger Schüler mit als bei 20, da es als Schüler leichter ist sich aus dem Unterricht zurück zu ziehen. Geflüchtete SchülerInnen (bspw. aus der Ukraine) werden derzeit ohne richtiges Konzept zusätzlich auf die Klassen aufgeteilt, so dass ich in einer Klasse 40 Menschen vor mir sitzen habe, und 8 davon können dem Unterricht eigentlich nicht folgen) * Politisches Geschehen wird dank social media immer mehr in die Klassenzimmer getragen und dort unreflektiert wieder gegeben, Fortbildungen dazu kommen natürlich nur schleppend zu Stande, Konzepte zur Medienkompetenz verpuffen teilweise, weil die SchülerInnen, die diese Kompetenzen nicht besitzen, sind oftmals auch diejenigen, die Schule als Ort der Propaganda wahrnehmen. ... vieles läuft richtig schief und es frustriert ... viele meiner Kollegen sind am Limit (ich zwischenzeitlich auch, jedoch schaffe ich es (noch) mich zu regenerieren). Trotzdem ist der pure Lehrerberuf ein toller Beruf, es gibt nichts schöneres als zu merken, wie SchülerInnen über sich hinaus wachsen und über Dinge grübeln, die sie zu Beginn der Stunde noch nicht auf den Schirm hatten. Aber das wiegt halt nicht alles auf.
klingt auf jeden Fall krass. Was euch und vielen anderen wie z.B. Pflegekräften fehlt ist mehr Egoismus und weniger Schuldgefühle. Weil das System baut gerade darauf, dass die Leute immer weiter machen weil sie Angst haben ohne mich gibts hier Tote im schlimmsten Fall. Von daher lieber Kasse machen, sich ein jahr mal rausnehmen. Und die restlichen mitarbeiter, die dann die arbeit der anderen miterledigen müssen, sollen sich statt zu beschweren es genauso machen. Das ganze System muss zusammenbrechen, damit auch der letzte anwalteinschaltende Elternteil endlich mal was merkt, wenn er sein kind dann selbst unterrichten muss...@@uhne6932
Und ich finde es total gut, dass nicht auf einzelne Details eingegangen wurde, denn dadurch hat sich die junge Frau auch sehr gut selbst geschützt. Und seien wir doch mal ehrlich: Die Stellschrauben sind bekannt, es wird nur nichts daran geändert.
Sehr mutig auszusteigen. Die Herausforderung einer Lehrerin heutzutage sprengen den Rahmen. Das grenzt an Ausbeutung. Ich wünsche Dir viel Erfolg für Deine Zukunft. Ich wollte auch Lehrerin werden aber ich hatte Bedenken, weil ich den Eindruck hatte, dass Eltern Lehrer für das Versagen der Kinder verantwortlich machen. Ich bin Professorin geworden, weil ich das lwhren liebe aber bin über die Jahre ziempich enttäuscht worden, denn auch bei uns iat es so, dass verwaltung und mehr Aufgaben von uns verlangt werdn, so dass ich mich nicht auf meinw Kernkompetenz konzentrieren darf. Die ersten zwhn Jahre waren 50 Stunden in der Woche Standard. Das Problem ist das System. Das Pensum ist von vorne herein gar nicht tu schaffen. Hätte mir das jemand vorher gesagt, wäre ich als Angestellte in der Firma als Entwicklerin geblieben, denn die Industrie bezahlt das doppelte. Niemand sieht meien uberstunden geschweigw denn mein Engagement.
Dann hat sich in den letzten 40 Jahren offensichtlich nichts geändert! Bin jetzt in Rente gegangen, es ist ein toller Beruf, aber genau wie die Kollegin im Film musste ich auch auf halbes Deputat gehen um die Anforderungen erfüllen zu können.
kannst vergessen die knallbirnen - schon 1996 war das die reinste irrenanstalt da haben unsere achsonetten eu-nachbarn ganze arbeit geleistet sich einen krieg der totalen reduzierung vom zaun zu brechen
Ich habe 30 Jahre lang Referendare erlebt und ein großes Problem ist der Anspruch an sich selber, bzw. die zeitweilige Notwendigkeit alle Prüfungen mit "1" abzuschließen um eine Lehrerstelle zu ergattern. Ich sah Referendare zusammenbrechen weil sie in Lehrproben eine 2 bekamen. Zu meiner Zeit eine Supernote.
Puh, und jetzt bekommen Leute mit 3, 4 noch einen guten Job. Ich bin froh, dass sich das längst gedreht hat. Ich war schon mit einer 3 sehr glücklich, viel besser wurde selten benotet.
So psychisch labile Menschen, die denken, dass Sie wegen einer 2 statt 1 keine Stelle bekommen, verhungern und sterben müssen, sollten definitiv Lehrer werden. Ein Segen für alle.
Diese Geschichte ist wie meine eigene. Schon früh den Traum gehabt, Lehrerin zu werden, lange drauf hingearbeitet, Studium trotz aller Widrigkeiten, Krankheit und dann mitten in Corona zu Ende gebracht, Ref begonnen. Nach 9 Monaten war ich gesundheitlich auf allen Ebenen so arg am Limit, dass ich meinen Lebenstraum, den ich 17 Jahre lang verfolgt habe, begraben musste. Es war das einzig richtige. Und wie auch Kaliopi es sagt: Die Schüler:innen waren daran nicht Schuld. Mich hat das System, der Druck, diese unmöglichen Ausbildungs- und Arbeitsverhältnisse, einfach kaputt gemacht. Noch im Ref bis zu 70 Wochenstunden, je 2h Fahrt zum Seminar, das Unverständnis der älteren Lehrkräfte, die vielen Probleme der Kinder die oftmals vom Elternhaus herkommen,... ich hatte das Gefühl, ihnen Unrecht zu tun in dem ich das System mit der Benotung, dem Druck, den großen Klassen und all dem mitgetragen habe. Ich wollte mich an ihnen nicht länger schuldig machen - und auch nicht komplett die Lust am Leben verlieren. Ich habe immer noch mit Pädagogik zu tun, bin nun aber an einem "außerschulischen Lernort", wo Schulklassen maximal für einen halb Tag zu Besuch kommen und in Projekten erfahren können, dass Lernen auch anders geht. Das war die richtige Entscheidung - und ich möchte allen Lehrkräften, die auch darüber nachdenken, Mut zusprechen. Gerade in dem Berufsfeld denken wohl viele "was soll ich denn sonst machen, ich hab halt Lehramt studiert" und das hat auch mich einige Zeit davon abgehalten, mich umzusehen. Großer Respekt an Kaliopi für ihre Ehrlichkeit und mutige Offenheit! Ich wünsche dir alles Gute, wohin auch immer der Weg dich führen wird. :)
Ich bin auch Lehrer. Nach meinem ersten Examen habe ich nicht direkt einen Ref-Platz bekommen, da das Bundesland aus dem ich komme die Termine nicht optimal arrangiert hat. Also habe ich erstmal ein Halbjahr als Vertretungsleher voll gearbeitet (27 Std.) und habe sofort gemerkt, dass das der Job ist den ich machen will! Tolle Kollegen, tolle SchülerInnen nur die Schulleitung war mir nicht gesonnen. Aber die erfahreneren Kollegen fragten mich ob ich das Geld so nötig habe (und ja hatte ich damals!). Nachdem ich mir dann die Bedingungen des Refs in meinem Bundesland bei Komilitonen und Refs an der Schule angesehen hatte, hatte ich für mich entschlossen, dass ich mir das nicht antun will. Viel zu willkürlich, lang und unnütze Seminare. Daraufhin bin ich in ein anderes BL gegangen um dort mein Ref zu machen. Habe dort auch erstmal ein Halbjahr als Vertretungslehrer gearbeitet, wieder viel Spaß gehabt und eine wohlgesonnene Schulleitung. Im Ref kam ich an die gleiche Schule und konnte zum Glück(!) verkürzen. So konnte ich mein Ref auf 1 Jahr verkürzen statt 2 Jahre in meinem Heimatbundesland. Habe den Hospitationszeitraum übersprungen und weniger theoretischen Anteil am Referendariat gehabt. LEider konnte ich nicht in meinem Ausbildungsbundesland bleiben und wieder das BL wechseln, wie auch zum Ref wurde ich dort Verbeamtet und fing an einer integrativen Gesamtschule an. Dort merkt ich sehr schnell, dass ich in dieses System gar nicht passte. Die Kombination von soz. Brennpunkt und Integration war einfach extrem belastend. Habe dort nach 1,5 Jahren gekündigt und bin zurück in meine Heimat gegangen. Habe dort dann an einer kleinen Schule im ländlichen Umfeld angefangen und könnte nicht glücklicher sein. Ich arbeite immernoch 27 Std. (voll). Besonders das Ref hat mich an meine persönlichen Grenzen gebracht. Weil es dort an viele Stellen einfach willkürlich ist. Die Fachberater werden wenig bis gar nicht überprüft. Es ist total verkopft, die Entwürfe sind wichtiger als der eigentliche Unterricht. Die Theorie haben wir in den 5 Jahren Uni zu genüge eingeimpft bekommen und im Ref sollte es darum gehen den zukünftigen Lehrern das nötige "Handwerkzeug" in die HAnd zugeben und auch zu zeigen wie der Lehreralltag gemeistert werden kann! In der integrativen Gesamtschule haben mich nach dem Ref die generellen systemischen Schranken und Probleme eines überforderten Schulsystems umgehauen. Die pure Not an Personal und Schulen und die daraus resultierende "Verheizung" von allem haben mir gezeigt, dass es in der Bildung mittlerweile nur noch um das Löcherstopfen geht. Und wenn man dann noch Problemschüler hat sind einem die Händegebunden. Entweder mangelt es an Sozialpädagogen und Psychologen um sich um die SuS angemessen zu kümmern. Oder bei besonders schweren Fällen die Schulgesetze nicht durchgesetzt werden können, weil die Eltern eine Rechtschutzversierung haben und die Schulämter kuschen. Und wenn man jetzt von Anspruch und Motivation spricht muss man noch dazu bedenken, dass dieser immer weiter heruntergeschraubt wird. Fast jedes JAhr bekommen in irgendeinem Bundesland die SuS Notenpunkte im Abi geschenkt, weil das Abi "zu schwer war". Alle paar Jahre werden die Curricula und Rahmenpläne eingekürzt. Die Kontingenzstunden werden eingekürzt um LEhrstellen einsparen zu können und es nicht mehr Ausfall zu nennen. Die Prüfungsleistungen in den Realschulen werden heruntergeschraubt, weil es nicht so viele Schulabbrecher geben darf. Knapp 50% (Wenn nicht soger mehr) aller SuS geht mittlerweile aufs Gymnasium, damit macht man die Realschulen zu besseren Hauptschulen. Die Bundespolitik steckt seit Jahren Leute ins Ministerium die fachfremd sind und sich dann erstmal (Jahrelang) einarbeiten müssen... Und die Länder überbieten sich in Unfähigkeit darüber in ihrem Goldstück des Föderalismus mal ein paar Komprisse zu machen und Kompetenzen abzugeben. Von Digitalisierung und Bürokratie will ich gar nicht erst anfangen.
Eine Stellschraube, die ich jeder Lehrkraft empfehlen würde, die gerne Kinder unterrichtet aber unzufrieden mit den äußeren Bedingungen ist: Wechselt mal die Schule. Ich bin Quereinsteiger (2014) und hatte schon vorher einige Berufserfahrung in der Industrie und Forschung gesammelt. Von den drei Schulen, an denen ich in den letzten zehn Jahren gearbeitet habe, war eine Schule OK, eine Schule ein Platz zum Wohlfühlen und produktiv arbeiten (meine aktuelle Schule) und eine Schule der mit Abstand schlimmste Arbeitsplatz, den ich je hatte (und ich hatte viele). Ich würde nicht gleich die eigene Berufung aufgeben (wenn es denn so ist) und dem Lehrerjob an mindestens drei Schulen eine Chance geben.
Da gibt es nur ein Problem. Um die Schule zu wechseln, musst du einen Versetzungsantrag stellen und den muss sowohl die Schulleitung als auch das Schulamt bewilligen.
@@wolfsm0on Ja, das ist so. Vereinzelt gibt es auch Fälle, wo die Schulleitung einem Steine in den Weg legt. Dann muss man kämpfen. Der Regelfall ist aber, dass Schulwechsel klappen. In Hamburg ist es darüber hinaus so, dass die Schulleitung einen nicht halten kann, wenn man sich erfolgreich auf eine Beförderungsstelle an einer anderen Schule beworben hat (z.B. A14).
Ich war bis heute Arzt. Ab morgen werde ich als angestellte Lehrkraft in einer Grundschule arbeiten. Ich freue mich sehr darauf! Eine Herzensangelegenheit ❤ Eigentlich wäre dann der Plan ab dem Sommer den "Vorbereitungsdienst" zu starten. Leider klingen viele Erfahrungen im Referendariat gruselig. Und damit meine ich nicht in erster Linie den Umfang der Arbeit, sondern eher das Zwischenmenschliche mit Seminarleitern etc... Wir werden sehen...
@@37Grad vor 20 Jahren hatte ich mich für das Lehramt beworben und wurde abgelehnt. Verrückt im Nachhinein. Aber Glück im Unglück. Ich war jetzt 15 Jahre Arzt. Zuletzt Anästhesist und Notarzt. Ein sehr schöner Beruf und fühlte sich bis zuletzt auch einigermaßen sinnvoll an. Aber ehrlich gesagt kann ich mir gerade nix sinnvolleres vorstellen als jungen Menschen etwas mit auf den Weg zu geben. Und nicht nur das reine Fachwissen. Die Möglichkeiten zum Quereinstieg sind ja auch gerade sehr gut. Ich bin einfach in einige Grundschulen gegangen, hab mich dort vorgestellt und hospitiert. Ich habe eine sehr schöne Schule gefunden, engagierte Kollegen und Schulleitung. Ich glaube die freuen sich genauso sehr auf mich wie ich auf sie.
@@sarahb.5782 tatsächlich habe ich viele Mails geschrieben. Darauf gab es wenig bis gar kein Feedback. Ich bin dann einfach mit dem Fahrrad los und habe die Schulen in der Umgebung abgeklappert. Die haben sich alle sehr gefreut
@@thomasm.2182 Das finde ich sehr spannend und freut mich für dich.:) Kann man als Arzt so einfach in den Vorbereitungsdienst einsteigen? Normalerweise muss man aus dem Abschluss doch Unterrichtsfächer ableiten können oder hat sich da etwas geändert?
Vor- und Nachbereitung wird stark unterschätzt. Die Examens Erwartungen auch sehr hoch - ob Lehramt - Jura oder Medizin.... Tatsächlich sind die Anforderungen und die Aufgaben die man neben des Lehrens hat Aufgabe von Eltern und Schulleitung - richtige Entscheidung,wenn man nicht seinem Anspruch gerecht wird. Riesen Respekt!!!
Ich kann leider jeden einzelnen Punkt bestätigen bis hin zu Panikattacken wegen ganz bewusst ausgeübten psychischen Druck der Fachleiter - auch wenn nicht jeder so ist. Ich bin seit Jahren mit dem Ref durch und Lehrerin geworden/ geblieben. Das System lässt einen aber immer wieder zweifeln, obwohl der Beruf, die Arbeit mit und für junge Menschen, einfach toll ist.
ich habe zwar kein Lehramt studiert, aber wollte gerne als Lehrerin arbeiten und habe einen Quereinstieg angefangen. Habe zwischendrin schon gemerkt, dass das so nicht geht und letzlich hat meine Schulleiterin auch beschlossen, dass ich nicht geeignet bin ..
Ich war auch einige Jahre Lehrer und habe die ganze Problematik erfahren. Bei mir kam noch dazu, dass ich eine erz-konservative Direktorin hatte (kath. Religionslehrerin/Latein) die mit meinen Ansichten und gewählten Lern- und Lehrmethoden sowie meinem Fach Ethik/Philosophie mal so gar nichts anfangen konnte und mich 13 Monate während des Refs fast täglich schickaniert hat. Ich musste teils 10 Vertretungsstunden in der Woche extra machen. Sogar einen Tag vor meinem schriftlichen Examen hat sie mir noch die 9. und 10. Stunde aufgehalst, so dass ich erst gegen 19 Uhr zu Hause ankam, da ich einen weiten Fahrweg hatte. Ich habe es durchgehalten und bin dann in den Schuldienst, um dann dort nach einigen Wochen festzustellen, dass ich komplett am falschen Ort bin. Unser Schulsystem und unsere Lernpläne sowie das hierarchische und komplett veraltete Schulsystem stand allem entgegen was ich gelernt hatte und für was ich als Person stand. Wenn ich die Kaliopi mal einschätzen müsste, hätte ich ihr schon im ersten Semester gesagt, sie soll sich nach etwas anderem umschauen. Sie scheint ein sehr sensibler und emotionaler Mensch zu sein. Das kannst du komplett vergessen. Schule ist purer Stress und Druck und endet dann meistens in einer Art Apathie nach einigen Jahren. Oder viele Lehrkräfte haben auch Alkohol oder Drogenprobleme, sind mental down nach 4,5 Jahren. So ist es, ich habe es erlebt...
Das, was ich während des Referendariats, das mir wohlgemerkt weitestgehend viel Spaß machte, lernen konnte, ist das Setzen von Grenzen. Die 50h-Woche ist noch in Ordnung, sollte aber auch nicht unbedingt zur Gewohnheit werden. 60h-Wochen sollten wirklich die absolute Ausnahme sein (Abiturzeit etc.). Ich sehe es nicht (mehr) ein, mich bis 22 Uhr oder gar bis Mitternacht an den Schreibtisch zu setzen. Eine Klausur darf auch mal eine Woche später zurückgegeben werden und für Eltern muss ich nicht immer dauererreichbar sein - auch nicht als Klassenleitung. Meine Wochenarbeitszeit (Vollzeitstelle) liegt meist irgendwo zwischen 40 und 50 Stunden und es klappt dennoch. Ich habe Zeit für meine Familie, meine Freunde und für mich selbst und genau das ist es, was mich psychisch gesund hält. Und nur wenn ich selbst psychisch gesund bin, kann ich Schülerinnen und Schülern die notwendige Unterstützung zukommen lassen. Als psychisches Wrack wird das nichts. Das sollte man immer im Hinterkopf haben.
Ich fand, dass ersten 5 Jahre nach dem Ref nochmal viel krasser waren als das Ref selbst, gerade als Klassenlehrer. Mal sehen, wie es in den nächsten Jahren wird.
So dankbar, dass du ausgestiegen bist und auch den support seitens Partner bekommen hast ❤️ bin in meinem Master auf Lehramt und habe mich auch entschieden, dass der Beruf LehrerIn sein, so wie es aktuell ist mit dem System, es nicht wert ist! Kein Beruf & Geld der Welt ist es mir Wert einen einzigen Tag mit Bauchschmerzen und Tränen zu verbringen! SO HAPPY FÜR DICH ❤️❤️
Kann ich völlig nachvollziehen. Ich hab auch so oft überlegt, ob ich aufhören soll. Das war so viel an Willkür, Druck, teils auch menschlicher Bösartigkeit und Abhängigkeit von den Launen der Leute, die in den wichtigen Positionen sitzen. Und wenn man sich mal gewehrt hat, wurde man richtig fertig gemacht. Und das war nicht nur bei mir so, sondern bei ALL meinen Kollegen, die ich kannte. Das hat schon System. Die Schüler und manche nette Kollegen waren meine Lichtblicke.
Ja meinst Du, dass wäre in der freien Wirtschaft anders?! Nur dass es da (wenn man Pech hat) gerade mal 20 Urlaubstage bei einer 5 Tagewoche gibt, die Bezahlung schlechter ist und man eben kleine Renten anstatt fetter Pensionen erhält.
@@monileinchen6 Aber klar doch. Ich arbeite jetzt in der freien Wirtschaft. ;) Dort verdiene ich über ein Drittel mehr, habe mit privater Vorsorge mehr für die Rente und deutlich weniger Stress. Denn Feierabend ist dann meist auch Feierabend. Soviel dazu. Und als Lehrer verdient man auch weniger, als man es mit der Qualifikation sonst könnte. Jedenfalls wenn man ein Fach wie Wirtschaft oder Technik hat.
Das klingt toll! Weiter so! Könnten Sie bitte sagen an welcher Schulform in welchem Gebiet? Ich bin Grundschullehrkraft und aufgrund der großen Klassen, des Lärms und der vielen verschiedenen Fachrichtungen, die man abdecken muss ziemlich fertig. Könnte aber auch ans Gymnasium wechseln.... Überlege schon seit längerem...
Eine Sache, die wenig bis nie thematisiert wird ist die mangelnde Wertschätzung für den Beruf. Schaut euch einmal die Wertschätzung für den Beruf in Finnland an. Das zweite Problem sind in meinen Augen die Nebenaufgaben, die du neben dem Unterricht noch erledigen musst. (6:46 "Wir sind mittlerweile Elternberater, Eltern-Therapeuten, Kindertherapeuten, Psychologen, Reisebüro und das alles soll in den Unterricht integriert werden.) Politisch wäre es richtig einmal klarzustellen, was NICHT Aufgabe des Lehrers ist. Es wäre einmal richtig solche Aufgaben zu streichen. Aber damit lassen sich keine Wählerstimmen bekommen.
Tatsächlich kann ich hier aus 15 Jahren Berufserfahrung im Freistaat Bayern auch "meinen Senf" dazu geben. Letztlich werden bei uns gut und teuer ausgebildete Lehrer für zusätzliche zeitintensive Tätigkeiten (neben Lehre, Korrekturen, Unterrichtsvorbereitung und pädagogischem Wirken) ausgenutzt. Wenn man diese nebensächlichen (ohne Studium, Referendariat und Berufserfahrung machbare) unterrichtsfernen adminsitrativen Aufgaben oder vom Kultusministerium angeordnete Alibimaßnahmen nicht hätte, könnte man locker 2-3 Unterrichtsstunden mehr pro Woche leisten. Letztlich sind gutausgebildete Lehrkräfte doch gerade überall Mangelware, und deswegen sollte man diese Ressourcen nicht für (auch sie selbst unbefriedigende) Zusatzaufgaben verplempern. PS: Freiwillige Mehrarbeit wird übrigens in diesem System nicht hinreichend gefördert.
@@dlke0s21hpwl in Österreich bist du als Lehrperson verpflichtet, die Zusatzarbeit zu leisten und das Gehalt ist im Vergleich zu Deutschland für ein sechsjähriges Studium nicht angemessen. Die Zusatzaufgaben sehen hier beispielweise so aus, dass sich Informatiklehrer*innen um die ganze IT in der Schule kümmern müssen oder Lehrpersonen müssen noch zusätzlich im Sekretariat arbeiten...). Diese Zeit sollte eigentlich für die SuS und Elternarbeit sein.
@@dlke0s21hpwl In den ersten fünf Berufsjahren ist der Arbeitsvertrag befristet und muss jedes Jahr verlängert werden. Wenn du es als Junglehrer*in nicht machst, wirst du schnell ersetzt (bei überlaufenen Fächerkombinationen wie Geschichte, PuP, Geographie, etc. umso schneller).
@@dlke0s21hpwl Ich verstehe, was du meinst und im Prinzip funktioniert dieses System nur, weil es genug Menschen mitmachen. Lehrermangel hast du auf dem Gymnasium aber nur in MINT-Fächern (zumindest in Wien). Ich kenne genug Personen, die mit bestimmten Fächerkombinationen seit Jahren auf eine Stelle warten und nur in der Nachmittagsbetreuung arbeiten (für die Mittelschule braucht man zumindest ein Hauptfach). Wer bereit ist, an der Mittelschule zu unterrichten, kann eher Nein sagen. Aber du hast schon recht, zu viel Idealismus und Ja-Sagerei führt letztendlich Selbstausbeutung und das ist im Sozialbereich/Pflegebereich extrem.
Ich möchte Lehrerin werden und habe schon im Praktikum gemerkt. Lehrer sein bedauertet vieeeel arbeite. Anders als viele denken. Wenn ich höre das viele meiner Freunde lange Kaffeepause habe und manchmal sogar Netflix schauen können. Das kann ein Lehrer sich nicht erlauben. Ein Lehrer steht auf der Bühne und wird beobachtet. Ich hoffe dass das System angepasst wird sodass Lehrer bessere Pädagogen sein können z.B. durch kleinere Klassen und ein leichteres weniger volles Ref. und auch, dass die Wertschätzung für den Beruf in der Gesellschaft steigt.
@@TocoTronica ich meinte zwar Netflix schauen während der Arbeitszeit. Aber es freut mich sehr, dass Sie kräftemäßig gut klar kommen. Das gibt Hoffnung für die Zukunfty
Im erzieherischen Bereich verlassen auch viele gute und fähige Mitarbeitende den Elementarbereich, weil die Zustände grauenhaft sind. Die schlechten werden immer bleiben und im Notfall nur versetzt- es geht für Kinder echt bergab 😢
echt ? IST das schulsystem von HAAAAAAAAAAAAAAAAAARALD B.LESCH so scheiße, oder will da schon wieder wer highend luxusartikel nicht bezahlen und auf den rücken der allgemeinheit katzbuckeln scheiß auf die EU - SCHULEN DICHT MACHEN !!! ENDGÜLTIG
Mir ging es wirklich ähnlich im Referendariat. Das ist bei mir jetzt knapp 10 Jahre her. Ich war einfach zu langsam mich in diese neue Rolle hineinzufinden, habe einige der Unterrichtsbesuche zu lange rausgezögert, weil ich lieber zu dem schöneren Thema xy etwas machen wollte (musste ja immer perfekt sein) und war dann zur Halbzeit (in meinem Fall Sommerferien) an diesem Punkt, dass ich zusammengebrochen bin und drauf und dran war alles zu schmeißen. Habe mich dann dagegen entschieden und wirklich alles gegeben, was ich konnte um die Verzögerung wieder reinzuholen. Dann kam der Prüfungstag, mit Ach und Krach bestanden. Das war so frustrierend, dass ich mich nichtmal darüber freuen konnte. (Es hat über ein Jahr gedauert, bis ich darüber sprechen konnte, ohne anzufangen zu heulen.) Jetzt bin ich seit knapp 8 Jahren in dem Job und bin froh, mich durchgebissen zu haben. Trotzdem gibt es immer wieder diese Momente, in denen du mit Sch***e zugeschüttet wirst, die unheimlich zeitraubend ist... Ich kann gar nicht mehr sagen, wieviele Lehrpläne ich in der Zeit schon schreiben musste. Ja, man wird gut bezahlt, aber der workload ist immens und es wird immer nur mehr. Obwohl ich im Moment froh bin mit meiner Entscheidung, frage ich mich immer wieder, wie lange ich diesen Job noch machen kann (und will) und was für Möglichkeiten ich sonst für mich sehe. Traurig eigentlich... 😕
Das Video kommt einfach am Tag bevor mein Ref hätte beginnen sollen, welches ich wegen eines Behördenfehlers nicht antreten darf. Ich hatte mich wirklich so darauf gefreut und jetzt bricht eine Welt für mich zusammen 😔. Aber vielleicht ist es auch besser so und ich sollte mir direkt etwas anderes überlegen, wenn ich dieses Video sehe...
Selber ausprobieren und sich auch klarmachen, dass das Ref nur eine kurze Zeit des Lehrerberufs ausmacht. Es ist anstrengend, aber endlich. Für mich ist der Lehrerberuf noch immer einer der schönsten Berufe überhaupt.
@@Lieschen_Mueller Ja, es ist ein Kraftakt, aber Lehrer werden so dringend gebraucht und durch das Referendariat alleine sollte sich niemand abschrecken lassen.
Arbeiten generell ist heute kein Zuckerschlecken. Damals war der Lehrer-Job halt recht anspruchslos. Ich persönlich hatte im vergangenen Job als Trainee 3x Prüfungssituationen (ACs) die sich über 2 Tage à 9 Stunden erstreckten und bei denen man von rund 8 Experten total durchleuchtet wurde - fachlich sowie charakterlich. Einmal durchfallen = Jobverlust. Ich finde es gut, dass die Hürden hoch liegen. Schließlich beeinflussen die Lehrenden heutzutage stark die Bildung der Kinder. Und nach ausreichender Erfahrung (Abi, Ausbildung, Studium) kann ich mit Recht sagen: Die Qualität nimmt von Lehrer-Generation zu Lehrer-Generation ab. ABER man muss halt vorne ansetzen und bedenken: Es ist in der Regel nicht die Schuld der angehenden Lehrenden, sondern ein strukturelles. TTT = train the trianer. Wenn der Lehrende nichts taugt, kann die Qualität des zu Lehrenden nicht besser sein. Hinzu kommt das völlig veraltete System. Wie heißt es so schön (Zitat Michael Nast): “Wir sind Schüler von heute, die in Schulen von gestern von Lehrern von vorgestern mit Methoden aus den Anfängen der industriellen Revolution auf die Probleme von übermorgen vorbereitet werden.”
Oh man, Kali, ich kann's so verstehen! Bin auch raus aus dem System und arbeite mittlerweile als digital selbständige Lehrerin. Die Idee kam mit der Pandemie und ich bin soooo glücklich mit der Entscheidung, die ich getroffen habe! Ich arbeite noch einen Tag pro Woche (online) für eine Schule, aber in Vollzeit kann ich's mir nicht mehr vorstellen.
Das ist eine tolle Idee! Diese Option habe ich auch während der Pandemie entdeckt und bin seitdem total entspannt! Man kann zu. B. in Spanien leben und von dort aus Menschen aus der ganzen Welt Deutsch beibringen. Und das sind top ausgebildete Leute wie Ärzte und Ingenieure. Das Arbeiten macht einfach nur Spaß ohne den ganzen bürokratischen Kram wie in der Schule. Alles Gute dir!
Ich habe eine Aubildung in einem handwerklichen Beruf gemacht und auch anschließend in dem Beruf gearbeitet, bevor ich mich entschieden habe doch noch zu studieren. Der Studiengang war letztendlich doch nicht mein Fall, also habe ich mit 25 Jahren beschlossen, endlich meinem Traumberuf nachzugehen und studieren seitdem Bio und Chemie auf Lehramt. Ich hoffe wirklich, dass es mir am Ende nicht so geht wie Kaliopi.
Ich habe Englisch und Sport auf Gymnasiallehramt studiert und mit einem guten bis sehr guten 2. Staatsexamen beendet. Daraufhin bin ich im Ref psychisch kaputt gegangen und ausgestiegen. Das System ist völlig kaputt. Ich möchte aber auch erwähnen, dass ich meinen Traum nicht aufgegeben habe. Sofort nach meinem Ausstieg habe ich weiter als Lehrkraft ohne 2. Staatsexamen an einer mir bekannten Schule weiterunterrichtet. Hier bin ich auch noch heute und genieße jeden Tag. Ich werde aber dieses Jahr wieder in das Ref gehen, einfach aus finanzielle Gründen. Dieses mal selbstbewusster und entspannter.
Ich könnte hier noch so viel mehr zu schreiben. Heute als Lehrkraft zu arbeiten kann so toll sein! Das habe ich durch meine Arbeit vor dem Ref jeden Tag erfahren dürfen. Leider hat mir die Zeit im Ref nur gezeigt was es heißt richtig zu Leiden. Ich kann nur jedem empfehlen entspannt in das Ref zu gehen ohne zu sehr auf die hohen Ansprüche zu schauen. Vergleicht euch bitte auch nicht mit anderen. Jeder hat seinen eigenen Unterrichtsstil, auch wenn das so manche Ausbilder heute nicht verstehen und noch so einen guten UB in der Luft zerreißen weil ihr die Stunde nicht genau so gemacht habt wie dieser möchte. Lehrermangel? Ach Quatsch, wir kann das denn sein?
@@MrCrubsy Ja, es ist schon traurig, dass wir den Schülern individuell gerecht werden sollen, im Ref die Menschen doch wieder in ein Raster gequetscht werden und die Bewertung einer Stunde und der Lehrbefähigung überhaupt vor allem von der persönlichen Meinung einiger weniger abhängt, die oftmals zudem ihre eigenen Defizite kompensieren. Ich habe da im Ref ganz eigenartige Persönlichkeiten kennen gelernt, die kein pädagogisches Feingespür bei der Arbeit mit ihren Schützlingen zeigten. So bleibt einem letztendlich nichts Anderes übrig, als sich ein dickes Fell zuzulegen und diese Phase durchzustehen.
Ich mache nächstes Jahr mein Abi und überlege Lehrerin zu werden, allerdings bekomme ich kaum noch etwas positive Erfahrungen von Lehrern mit, was mich sehr verunsichert. Warum hast du dich entschieden weiterhin als Lehrkraft zu arbeiten? Abgesehen von finanziellen Gründen?
@@Ella-kw4me Ich hatte als Schüler leider so manche Lehrer, die mich sehr unfair behandelt und bewertet haben. Ich wollte schon immer ein besseres Beispiel sein und muss schon sagen, dass es das ist was mich antreibt. Mir macht es auch einfach Spaß, den Schülern viel mitzugeben. Aber dabei sei gesagt, dass es leider immer mehr Schüler gibt, die respektlos sind und die viel Kritik einstecken musst, von den Schülern selbst und auch den Eltern. Es ist ein anstrengender Job. Man muss vorher durch Praktika wirklich schauen ob man dafür gemacht ist. Ich kenne viele Leute, die es bereut haben, Lehramt zu studieren.
Ich bin gerade im Ref in BW, in 6 Wochen beginnt der Lehrprobenzeitraum. Ich unterrichte wöchentlich 13 Stunden. Dazu kommen Seminarzeiten, bin zwei mal in der Woche von 7 bis 19 Uhr unterwegs. Es gibt nie Feierabend und keine Wochenenden. Aber, ich mache das mit vier Kindern. Ich komme nach der Schule heim und da ist zunächst Familie mit Hausaufgaben, Kochen, Kinder hin und her fahren angesagt. Wenn sie im Bett sind, beginnt meine 2. Arbeitsphase. Meist von 21 bis 00 Uhr. Wenn ich mir das Ref oder das Studium ohne Kinder vorstelle, dann erscheint mir das sehr gut machbar zu sein. Aber da ist jeder vermutlich unterschiedlich belastbar oder perfektionistisch veranlagt. Ich mache, was ich kann und so gut ich es eben kann, in der Zeit, die mir zur Verfügung steht. Jedoch steht für mich nach dem Ref bereits fest, an eine Regelschule möchte ich nicht. Ich habe 6 Kinder mit ADHS in der Klasse, die anderen 20 kommen permanent zu kurz. So arbeiten möchte ich nicht.
Vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen und dein Engagement trotz der Herausforderungen. Der Alltag als Lehrkraft kann in der Tat belastend sein, gerade wenn man, wie du, eine Familie und andere Verpflichtungen hat. Deine Bemühungen, sowohl deinen Schülern als auch deiner Familie gerecht zu werden, sind sehr bewundernswert 💪 Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg auf deinem Weg 🧡
Habe ich auch gemacht dièse Erfahrung! Es interessiert Niemanden! In manchen Klassen ( arbeitete als Eingliederungshilfe) sind bis zu ein Drittel der Kinder ADHS, émotional sozial auffaellig oder haben eine Lernschwaeche! So gelingt Inklusion bestimmt!
Linksgrüner faschistoider Lehrerverband- werden jetzt auch „zufälligerweise” verstärkt instrumentalisiert trotz Neutralitätsgebots Desto subjektiver, desto toxischer, hauptsache Chaos und Entfremdung unter dem „Gleichberechtigungs-Inklusionsnarrativ” Meist junge Lehrer verteidigen den Aspekt 5-7 Jahre ihrer Lebenszeit verschwendet zu haben mit „Eigentlich liebe ich es mit Kindern zusammen zu arbeiten,aber....” „Eigentlich” und „aber” sind Stellvertretend für den unerklärlichen Widerspruch, resultierend aus der kognitiven Dissonanz der Wertschöpfungskette des Lehrerberufs. Es sollte um Fähigkeiten, Können gehen und nicht nach pseudohafter „Bildungs(in)kompetenz-Indoktrination” Schlussendlich ist es ein Job wo das Phänomen Mensch gerne gegeneinander ausgespielt wird, sei es Lehrer oder Schüler oder höhere Instanzen Lehrer sollten sich Fragen, was kann ich meinen Schülern beibringen und nicht wozu bin ich bereit mein Ego zu stärken. Der Fachkräftemangel wurde/wird über die Bildungspolitik implementiert und instrumentalisiert. Beschwert euch über die 5-7 Jahre und nicht über die Kritik an euer Ego
Hammer! Und wirklich nicht in Ordnung! Denke dass diese Lückenhaftigkeit des Zustands für die Lehrerinnen verbunden ist mit dem problematischen Ergebnis bei vielen Schülerinnen! Danke für das Vertrauen und den Mut an dieser Reportage teilzunehmen.
Ich habe auch meinen "Traumjob" in Marketing aufgegeben und muss mich neu orientieren. I feel the same like you. Aber lieber jetzt als später! Unglückliche Lehrkräfte = unglückliche/schlechte Schüler! Muttig und richtig!!
@@Chris-jn5of : passiert bei schnellem Tippen im Internet. Soziale Medien sind weder Klassenarbeiten noch offizielle Publikationen ... die liest man sich weder 2x durch noch beauftragt man einen Lektor ... 😆
Ich finde die Hauptverantwortung tragen unsere Bildungspolitiker. Warum, habe ich in einen ausführlichen Kommentar geschrieben. Kurz um man tritt Lehrer und Schülern Respektlos auf. Betrachteten Schule als Labor, in dem man versucht, gerade zu biegen, was Gesellschaftspolitisch schief läuft. Für jeden guten Lehrer der kapituliert, sollten zwei Bildungspolitiker entlassen werden. Bis die richtigen da sitzen, wo sie sitzen. Und wenn ich mit richtig meine, meine auch die Bereitschaft zu sagen "Leckt mich!" wenn die anderen sagen geht nicht, und zurücktreten. Noch besser währe , wenn ihr Lehrer mal in einen Generalsstreik tretet, ob beamtet oder nicht. Und zwar von den Sommer ferien 2024 bis zu den Sommerferien 2025. Dann werden die VERANTWORTLICHEN wohl begreifen, das sie so nicht weitermachen können.
Ich bin auch gerade im Ref offiziell in Teilzeit da ich zwei Kinder habe. Ich bin auch am überlegen auszusteigen, denn eine 5 tage Woche verstehe ich nicht als Teilzeitjob und die ganze Arbeit immer mit nach Hause nehmen. Nie richtig abschalten können. Und die Kinder die vernachlässigt werden und immer unterwegs sein zu müssen (der Standort des Seminars ist leider weit entfernt).
Im System krankt vieles! Klassenführung, Klassengröße, Klassenzusammenstellung (besondere Bedürfnisse, LR-Störungen, Adhs usw. ), zu unterrichtende Fächer (Vorbereitungs- u Korrekturaufwand, z.B. Sport versus Deutsch) alles egal! Lehrer werden unabhängig davon bezahlt. Die einen können sich ausruhen mit wenigen Kindern ohne nötige Sonderförderung und ohne Klassenführung, ohne Korrekturen, chillig - die anderen Lehrer haben Bedingungen, die ihre Arbeit nicht mehr zufriedenstellend erfüllbar macht, die sich daran auf Dauer kaputtarbeiten!
@@ElenMira Mitunter in WPU, Sport und Kunst in der Sek 1. Ansonsten ist die Korrektur von Deutscharbeiten in der Regel aufwendiger (man sitzt länger), als das Korrigieren einer Lernkontrolle in Biologie (Sek 1), wenn man nicht gerade eine Arbeit rund um Grammatik und Rechtschreibung schreiben lässt.
Ich habe in jeder Hinsicht den größten Respekt vor dem Beruf und bewundere Lehrer für ihre tägliche Leistung. Einziger Kritikpunkt: Bei sehr vielen Lehrern merkt man, dass sie nie in der freien Wirtschaft gearbeitet haben. Vorstellung von der freien Wirtschaft, Selbständigkeit, Unternehmertum sind oft nicht vorhanden.
Ich bin seit über25 Jahren Lehrerin an einem Gymnasium. Obwohl die Kinder vergleichsweise problemlos sind, muss ich sagen, dass ich den Beruf auch nicht empfehlen würde. Mich hat an der Doku sehr erschrocken, dass ich das erste Mal reflektiert habe, was die Zeit mit meiner Persönlichkeit gemacht hat - ich bin auch nicht mehr ich. Habe ich nie an mich rangelassen. Gerade überschattet die Belastung wieder alles: 74 Oberstufenklausuren auf dem Tisch. Heute am Sonntag mal wieder ein kompletter Arbeitstag - wie auch schon gestern. Privatleben???
interessant... Aber warum genau rätst du ihnen ab? Ich meine, selbst machst du es seit 20 Jahren, da fände ich es nachvollziehbarer wenn du wollen würdest, dass junge Menschen in deine Fussstapfen treten?! Und falls sich in den letzzten 20 Jahren so vieles zum Negativen geändert hat, wäre es nicht logischer eben diese Dinge zu ändern???
@@klarablick7796 Hm, müsste man das System nicht anders organisieren?? Also so, dass die Lehre/innen wirklich "nur" unterrichten, und Orgakram auslagern können, zB an andere Kräfte in der Schule...?
@@MariaM-tn5ro Weil die Fehlentwicklungen bekannt sind und nichts geändert wird - im Gegenteil. Ich sehe keinen Änderungswillen. Und als Lehrkraft kannst du es nicht ändern - du kannst nur reduzieren oder den Beruf wechseln.
@@MariaM-tn5ro Ich rate ihnen ab weli es eben heute scheiße ist, ich bin noch verbeamtet worden, ich ziehe das jetzt durch, ach und was verändern ? Guter Witz, was soll ich denn machen ? Die Gesamtschulen dicht machen und das Klientel was seit 2015 die Schulen flutet aus dem Land werfen und die Sonder/Förderschulen wieder aufmachen ?
Hier muss man echt ein paar Sachen auseinanderhalten: Die intensive - aber zeitlich beschränkte - Belastung im Ref, die dazu noch mit dem Praxisschock einhergeht vs. die eher nagende Dauerbelastung als Lehrkraft. Wer an 1. scheitert, scheitert an der Intensität der Belastung im "System" Referendariat, was immer mehr der jüngeren Generation betrifft. Nebenbei ne tolle gebührenfinanzierte Werbung für Frau Probst, deren "Alternative" zum Lehrerdasein paradoxerweise darin besteht, die Leute zu Alternativen zu coachen. Was hat sie denn faktisch erreicht?
Mal wieder die alte Mär vom angeblichen Praxisschock. Das kann man auch echt nur noch glauben, wenn man die letzten 10 Jahre hinterm Mond gelebt hat und nicht mitbekommen hat, dass das ganze Studium längst umgestellt wurde, in NRW vor 2012 schon. Dieser Glaube existiert auch echt nur noch in Kommentare auf Social Media-Kanälen und ist scheinbar nicht tot zu kriegen. Und als nächstes kommt natürlich die Geringschätzung, der jüngeren Generation, die einfach nicht mehr genügend belastbar ist, ne? Das müssen alles Weicheier sein, wenn sie es nicht schaffen. Ich finde die Beiträge von Frau Probst sehr nützlich.
Ich habe mit Mitte 30 meinen Job als IT-Berater gekündigt und führe jetzt meine eigene Tanzschule. Zurück in ein Anstellungsverhältnis zu gehen, geschweige denn in einen Bürojob, kann ich mir nicht mehr vorstellen.
Hattest du Ersparnisse und ein Startkapital? Oder irgendwas geerbt bekommen? Ich habe nämlich NICHTS und niemanden mit 33, außer meinen Beruf als Lehrerin... Kann nicht einfach mal aufhören.
@@vv-gr4sj Ich hatte schon als Jugendlicher in einer Tanzschule als Assistent gearbeitet und später dann nebenberuflich als Tanzlehrer. Die Tanzschule gibt es nun aber wegen Corona leider nicht mehr und ich habe mich an einem anderen Ort selbständig gemacht.
@@Apricot90 Als IT-Berater hatte ich zwar nicht schlecht verdient und auch was angespart aber nach den Pandemiejahren mit kaum Arbeit war davon nicht mehr viel übrig. Ich hatte für die Neugründung einen Förderkredit bekommen, mit dem ich den Ausbau der neuen Räume finanzieren konnte.
Meine Ref Zeit war dee Horror. Überstunden noch und nöcher, Alpträume, Magenschmerzen, Nasenbluten, schlaflose Nächte... einzig und allein haben mich meine Partnerin und meine Freunde aufgegangen. Meine Eltern habe es nie verstanden, meine Schwester hat mich als Simulant betitel.
All das was sie beschrieben hat kenne ich zu gut. Ich habe 1 Jahr versucht das Ref durchzuziehen, hab dann kurzzeitig aufgehört und das 1. Jahr wiederholt, bis ich dann auch vor der Unterrichtsvorbereitung saß und einfach nicht anfangen konnte, den Unterricht zu planen. Es war einfach physisch unmöglich. Es ist schwer machzuvollziehen, aber ich hatte so eine Angst zu versagen und kritisiert zu werden dass ich dadurch wie eine Blockade erlebt habe. Ich habe dann abgebrochen und bin jetzt in meinem jetzigen Beruf viel glücklicher.
Als Refrendar muss man mittlerweile vom ersten Tag an exakt den gleichen Workload bewältigen, wie eine arrivierte Lehrkraft und zwar während wie auch nach dem Unterricht. Viele Schulen haben Refrendare allerdings mittlerweile für sich auch als Lückenfüller definiert, um u.a. den massiven Unterrichtsausfall oder den anfallenden Korrekturwust zu kompensieren: Oh... wir haben da noch 2 Klausuren... kein Problem! Gib sie dem Refrendar. Sprich: an manchen Schulen ist der Workload von Refrendaren sogar deutlich höher als der von arrivierten Lehrkräften. Wenn man mir jetzt sagt, dass ein Richteramtsanwärter mehr arbeiten muss, als z.B. der Gerichtsvorsitzende, und sofort schwerste Kriminalfälle aburteilen soll, wenn behauptet wird, dass ein Assistenzarzt mehr arbeiten muss als der Chefarzt und u.a. sofort eine OP am offenen Herzen unternehmen soll, dann glaube ich das per se nicht. Aber genau das müssen heutige Refrendare leisten. Und wenn doch? Dann steht bei Assistenzärzten immer noch der Oberarzt daneben und schaut, dass sich der Anwärter bei der OP nicht verschnippelt. Ein Richteramtsanwärter fängt erst einmal als Nebensitzer an und hat immer einen Ansprechpartner neben sich. All das haben Refrendare aber nicht. Die sind Alleinkämpfer, sich selbst und den Kindern überlassen. Der dadurch entstehende psychologische Druck, der auf den Refrendaren lastet, weil diese in völliger Unkenntnis agieren, ob das, was sie da machen richtig ist oder nicht, ist immens. Das wird auch in diesem Beitrag des Frontal-Magazins kurz angerissen, dass es diese Unwissenheit ist, die Refrendare oft als besonders belastend empfinden, weil sie ständig an sich selbst zweifeln, ob sie mit dem heutigen Unterricht den Kindern wirklich das bestmögliche gegeben haben, was ihnen möglich war. Der Lehrerberuf ist nunmal kein Beruf wie jeder andere, kann mit anderen kaum verglichen werden. Noch nicht einmal einen Kaffee kann man sich während der Arbeitszeit holen oder zur Toilette gehen oder mit dem Kollegen am Nebentisch ein kurzes Schwätzchen über das Wochenende halten, wie es in anderen Berufen aber normal ist, wo man erst einmal morgens ins Büro kommt und dann mit einem zweiten Frühstück in den Tag startet. Und in den Pausen? In den Pausen geht man nicht wie in anderen Berufen zum Bäcker oder quarzt mit Kollegen vor der Tür, sondern steht am Kopierer, um die Arbeitsblätter für die nächste Gruppe zu kopieren, die man noch am Vorabend bis um 1 Uhr (!!) frühmorgens am heimischen PC erstellt hat. Das Wissen um die besondere Belastung für die Lehrer war früher auch mal allgemeiner Konsens und der Respekt gegenüber dieser Berufsgruppe entsprechend hoch. Mittlerweile gibt es einfach viel zu wenig Wissen in der Gesellschaft um den Lehrerberuf, was dann zu erschreckenden Vorverurteilungen dieser Berufsgruppe führt. Von den ganzen "Sabotage-Eltern" ganz zu schweigen, mit denen man als Lehrer oft konfrontiert ist, die sich da Kompetenzen anmaßen, über die sie aber überhaupt nicht verfügen. Man stelle sich mal vor, dass würden sich die Leute auch bei einem Arzt erdreisten, diesen permanent beraten zu wollen, wie er seinen Job zu machen habe ("Entschuldigen Sie! Aber sie müssen den Schnitt von links nach rechts führen und nicht von rechts nach links... sind sie überhaupt ein Arzt?") Ich habe jedenfalls größtes Verständnis für jeden, der sagt, dass er/sie auf den Job als Lehrer keinen Bock mehr hat und den Job hinschmeißt. Es stünde uns allen gut, uns in Demut gegenüber einer Berufsgruppe zu üben, denen das Allerwertvollste anvertraut ist, was unsere Gesellschaft zu bieten hat: unsere Kinder!
Für den Lehrberuf bedarf es Idealismus…. jede Menge davon. Zudem gibt es so viele Schulen und Schulformen, so viele unterschiedliche Schüler und Eltern. Da darf man nicht gleich aufgeben! Es brauch Lehrerinnen und Lehrer. Das ist unsere einzige Chance gegen Vorurteile, Verschwörungstheorien und extremistische Gedanken anzukämpfen.
@@cerise2206 _" Für den Lehrberuf bedarf es Idealismus "_ mekelst was ? der Eurobürgerpaß will mal wieder wem ins hirn scheißen - die wollen im übrigen an VW Industrie mal wieder ran
Sehr sympathisches Paar mit Herzenswärme 😊. Finde es toll, dass solche Missstände im Schulsystem mal offen kommuniziert werden und Stereotype durchbrochen werden. Ich bekomme es durch meinen Freundes- und Bekanntenkreis oft genug mit, wie viel Stress und Belastung wirklich im Lehrer*innen-Beruf vorkommt. 😮💨
Nach fast 10 Jahren als Gymnasiallehrerin habe ich 2018 den Antrag auf Entlassung gestellt und mit der Lehrtätigkeit aufgehört. Beste Entscheidung ever.
Linksgrüner faschistoider Lehrerverband- werden jetzt auch „zufälligerweise” verstärkt instrumentalisiert trotz Neutralitätsgebots Desto subjektiver, desto toxischer, hauptsache Chaos und Entfremdung unter dem „Gleichberechtigungs-Inklusionsnarrativ” Meist junge Lehrer verteidigen den Aspekt 5-7 Jahre ihrer Lebenszeit verschwendet zu haben mit „Eigentlich liebe ich es mit Kindern zusammen zu arbeiten,aber....” „Eigentlich” und „aber” sind Stellvertretend für den unerklärlichen Widerspruch, resultierend aus der kognitiven Dissonanz der Wertschöpfungskette des Lehrerberufs. Es sollte um Fähigkeiten, Können gehen und nicht nach pseudohafter „Bildungs(in)kompetenz-Indoktrination” Schlussendlich ist es ein Job wo das Phänomen Mensch gerne gegeneinander ausgespielt wird, sei es Lehrer oder Schüler oder höhere Instanzen Lehrer sollten sich Fragen, was kann ich meinen Schülern beibringen und nicht wozu bin ich bereit mein Ego zu stärken. Der Fachkräftemangel wurde/wird über die Bildungspolitik implementiert und instrumentalisiert. Beschwert euch über die 5-7 Jahre und nicht über die Kritik an euer Ego
Dann erzeih es mal ordentlich. Es ist dein Balg oder setzt dich für die Prügelstrafe ein, dann kommen die Lehrer nicht mehr zu dir sondern können es selbst klären@@NanCy-hm2pd
Ich denke, dass es in spätestens 20 Jahren eine große Veränderung im Schulsystem geben wird. Die jungen Lehrer haben eine ganz andere Vorstellung von diesem Job als die „alten“. Sie sind nicht mehr bereit sich für diesen Job kaputt machen zu lassen. Eine schwierige Situation, wenn man bedenkt, das viele Elternhäuser die Erziehungsarbeit den Schulen überlassen, um dann aber immer wieder korrigierend einzugreifen. Der Druck auf die Lehrerinnen steigt dadurch ständig an. Es muss daher eine grundlegende Veränderung des Schulsystems her, die das Wohl der Schülerinnen und auch der Lehrerinnen in den Mittelpunkt stellt und nicht irgendwelche Testergebnisse. Sonst wird es niemanden mehr geben, der die Kinder Unterrichtet, wenn die letzten meiner Generation das Lehrerzimmer verlassen und in Rente gehen.
Leider ist es in staatlichen Dingen selten so, dass das System dann überarbeitet wird, wenn gar nichts mehr geht (siehe Bundeswehr, DeutscheBahn, Pflegebereich etc.) Es werden dann einfach bestimmte Fächer wie Naturwissenschaften auf ein Minimum reduziert, sowie die Klassengröße und Anzahl der Arbeitsstunden deutlich erhöht. Da wo es keine Lehrer mehr gibt, gibt es einfach Unterrichtsausfall. Ich kenne bereits Schulen an denen nur noch drei Tage in der Woche Unterricht stattfindet und der Rest über Hausaufgaben abgedeckt wird. So lange der Staat nicht an einer ernsthaften Lösung interessiert ist und bereit ist in das Schulsystem zu investieren, wird es da keinen Wandel geben und die Bürger werden sich daran gewöhnen und es nicht mal mehr kritisieren.
Wau! Zuerst mal großen Respekt und Dankeschön an Kaliopi, dass du dich zeigst. Auch finde ich es super, dass die Stimmen über das schon so lange Verschwiegene lauter werden. Es gibt so einige Punkte, die bereits in der Anfangsphase des Lehrerdaseins starten. Doch was ich aktuell wieder mal nicht verstehen kann, ist > Ich habe mich nach 20 Jahren Vollzeit privat weiter gebildet. Da die Angebote innerschulisch leider nicht dem Anspruch gerecht wurden. Ich wusste nur, so schaffe ich es nicht länger. Habe viel Zeit und Geld investiert. Ohne das, wäre ich bereits arbeitsunfähig. Eigentlich super! Der Staat dankt es einem, indem es beim Absetzen über die Steuer als unrelevant für die Arbeit abgelehnt wird. Das ist die Wertschätzung, die ich gewohnt bin. Unglaublich. Und hier wären wir bei einem Punkt, den man immer wieder findet. Es entscheidet eine Person, nicht der "Staat". So vieles hängt in diesem System von der Tageslaune/dem Know-how/dem Charakter einer einzelnen Person ab.
Klasse Beitrag! Kann ich so als LiV (Lehrer im Vorbereitungsdienst) aus Sachsen-Anhalt bestätigen. Fun Fact zusätzlich, zu allem, was im Bericht und den anderen Kommentaren schon gesagt wurde: Durch die sog. „Vorgriffsstunde“ in Sachsen-Anhalt wird mich meine Schule nicht weiter beschäftigen. Ich habe mich also insgesamt 18 Monate umsonst kaputt gearbeitet und Unterricht vorbereitet. Das kann ich jetzt alles wegschmeißen und mir einen neuen Job suchen, weil die Quereinsteiger bessergestellt sind als wir LiVs. Die haben nämlich einen Arbeitsvertrag; ich nur einen Ausbildungsvertrag. Ich wurde durch eine Quereinsteigerin mit einem Bachelor ersetzt. Hat sich echt gelohnt nach 3 Jahren Ausbildung noch 5 Jahre zu studieren und Schulden aufzubauen. Ich finde die Behandlung unfair. Den Quereinsteigern wird alles möglich gemacht und denen werden die Lernfelder gegeben, mit denen sie auch zurechtkommen und uns, die wir den ordentlichen Weg gewählt haben, entwertet man das Studium (kann ja nun jeder Lehrer werden, der nur einen Bachelor in irgendwas hat) und wirft uns auf den Arbeitsmarkt, wo wir die Reste nehmen müssen, die die Quereinsteiger nicht haben wollen. Mir wurde von meinen Seminarleitern und der Schulleitung bestätigt, dass ich ein wirklich guter Lehrer bin, ich setze mich für meine Schüler ein und bekommen eine Menge positive Rückmeldung von denen zurück. Aber für mich wird es das dann wohl gewesen sein. So gesehen wäre es besser, wenn alle Lehramtsstudenten ihr Studium abbrechen und was „Normales“ studieren, womit man dann auch wo anders besser unterkommt, wenn es nicht klappt… Denn der sog. „Schweinezyklus“ setzt nun wieder bald wieder ein; bei den Grundschulen ist es schon so.
Das ging mir auch so... wobei meine Schulleiterin mich veräppelt und mir Aussichten gemacht hat. Kurz vor Ende hat sie mir dann gesagt, dass es doch nichts wird. Wissend, dass ich dann mindestens vier Monate aufgrund der Sommerferien keine andere Beschäftigung an der Schule mehr finde...
@@docdespair792 Krass… Das kenne ich so ähnlich auch. Vor den Sommerferien, als die Quereinsteigerin eingestellt wurde und ich schon gesehen habe, dass dadurch meine Stelle, die ich eigentlich füllen sollte wegfällt, habe ich meine Schulleitung gefragt, ob es noch Sinn ergibt das REF weiter zu machen. Da kamen dann Aussagen, dass man mich nicht umsonst so einsetze und ich ein wertvoller Teil des Teams sein. Letzte Woche war’s dann vorbei. Hätte ja niemand kommen sehen können… Was machst du jetzt? Immer noch Schuldienst oder etwas Neues? Ich weiß nämlich noch nicht, was ich mache. Gerade weil ich als Berufsschullehrer kein Gymnasium in Deutsch unterrichten will.
4:55: Würden die Lehrenden endlich eine Arbeitszeiterfassung bekommen (seit 2019 von der EU gefordert und ALLE Kultusminister drängen für Lehrende auf Ausnahme), dann bricht das Schulsystem komplett zusammen.
Naja ob das was bringt. Nachher wird den Lehrkräften noch nachgesagt, sie arbeiten zu ineffizient... Der Stundensatz könnte aber gerade im Grundschulbereich reduziert werden. Warum müssen Grundschullehrer in Bayern 4 Stunden mehr arbeiten als Gymnasiallehrer für das gleiche Gehalt?
@@kuntaikoful Nee, die meisten arbeiten nicht ineffizient. Die reale Arbeitsbelastung von Lehrkräften bleibt im Verborgenen. Spricht man mit lokalen Politikern darüber, dann ist denen das auch bewusst. Sprechen die Gewerkschaften in den Ministerien darüber, dann ist es ebenfalls allen bewusst. Klammheimlich kommen eben immer mehr Funktionen hinzu, die zusätzlich abgearbeitet werden müssen. Diese Zusatzaufgaben werden nicht immer vergütet und sind normalerweise im Verwaltungsbereich verortet (z.B. Schutzimpfungen überprüfen, deutlich mehr Dokumentation betreiben vor allem im Bereich Schulabsentismus oder Leistungsverweigerung, pädagogische Konzepte ausarbeiten, Einführen von neuen Konzepten wie Inklusion vor ~15 Jahren oder der Digitalität, Verwaltungsprogramme etc.) Die Liste ist lang. Das perfide dabei: Die „offizielle“ Arbeitszeit von rund 40 Stunden in NRW hat sich nicht geändert nur soll in dieser Zeit eben deutlich mehr als noch vor 15 Jahren geleistet werden. Es ist ja wirklich kein Zufall, dass kaum noch Leute nachrücken und Burnout die häufigste Langzeiterkrankung bei Lehrenden ist. Die sind somit auf einem Level mit Topmanagern. Zum Thema Grundschule, dazu kann ich für heute nicht viel sagen, früher aber war mal der Plan, dass Studienräte viele Korrekturen haben, die nun einmal auch Arbeitszeit sind, weshalb weniger Stunden in der Schule zu leisten sei. Inwiefern das fair oder unfair ist für Grundschullehrer, kann ich beim besten Willen nicht sagen - dazu fehlt mir einfach der Vergleich - Ich bin aber insoweit froh, dass NRW die unfaire Bezahlung schon mal abgeschafft hat.
Ich fühle sie! Ich bin an einer Förderschule tätig, die seit Jahrzehnten erfolgreich arbeitet: super für Kinder und Lehrer, die Arbeit macht Sinn und Freude. Politisch nicht gewollt, im Sommer ist Schluss und bis jetzt weiss noch keiner, was mit Schülerinnen und Lehrkräften passieren wird. Da planen andere Menschen...
Mir tun diese Schüler leid . Erstmal gibt es viele solcher Schulen die einfach schrecklich sind . Ich habe oft erleben müssen wie man z.T. mit z.B. behinderten Kindern umgeht . Da ist der äußere Schein manchmal ganz schön, doch hinter den Kulissen erschreckt man sich auch oft ! Und wenn es solche Schulen dann gar nicht mehr gibt werden es diese Kinder auch oft schwer haben . M.E. kann das nicht funktionieren mit der sogenannten Inklusion . Bin gespannt wie sich das dann entwickelt.
@@heikekuhfuss8341 wir haben auch richtig Angst, wie das für unsere SchülerInnen endet - vermutlich werden einige gar keine Schule mehr besuchen und wg Beurlaubung oder Homeschooling sang- und klanglos und unbemerkt hinten runter fallen
@@selinakonik8914 Das wird wohl so sein . Und ein Miteinander zwischen "behinderten" und gesunden Kindern an einer Schule stelle ich mir ehrlich gesagt unmöglich vor. Das wird so oder so schlimm werden .
ich bin zwar nur pädagogische ergenzungskraft aber erst mal meinen respekt. ich bin nach 2 jahren ausbildung + 1 jahr berufs erfahrung auch raus aus den sozialen bereich. ich sehe so viele baustellen und falsche wege wie die politik damit umgeht. konnte durch meinen burnout auch sehr lange überlegen was ich mit meinen leben anfangen will und ab september gehts für mich in die IT. auf jeden fall alles gute für deinen weg solltest du das lesen.
Meine Schwägerin befindet sich aktuell auch im Ref. an einem Gym. Genau das, was im Video thematisiert wird, bekomme ich auch von ihr mit. Leider betrifft das auch andere Berufe. Ich arbeite auf Vollzeit und studiere berufsbegleitend, das ist ebenso ne harte Nummer. Wichtig und richtig dieses Thema anzusprechen.
Hattest du eine Lehrkraft, die dich besonders geprägt hat? 🤝
Überhaupt nicht. Bin froh nichts mehr mit der Schule zu tun haben müssen. Schlimme Zeiten.
Ja, mehrere ABER leider hatte ich auch schon Lehrkräfte, die ich nicht einmal meinem größten Feind wünsche, wie z.B. meine damalige Tschechisch-Dozentin in der FH.
Ich hatte einen Mathematik- und Physiklehrer, der Teil des Apollo-Programms war und nach Deutschland zurückkam, als dieses beendet wurde. Sein Unterrichtsstil war recht rustikal aber effizient: Viel Stoff auf einmal lernen und Mathematik von der Pieke auf. Wir Schüler verdanken ihm viel, fast jeder schlug eine naturwissenschaftliche Laufbahn ein. Die Dame hier erscheint mir doch sehr idealistisch geprägt.
Jaa..als ich meine Fachoberschulreife gemacht hatte vor 7 Jahren, sagte mir eine Lehrerin " Du wirst es noch weit schaffen "
Ich liebte meine Grundschullehrerin ❤
Respekt an Kaliopi für ihre Offenheit und ihren Mut, über dieses für sie schwierige Thema zu sprechen.
Finde ich auch!
Es sollte viel mehr darüber gesprochen werden, vor allem darüber, dass Eltern in der Erziehungsveratwortung stehen. Wer dazu nicht bereit ist, sollte keine Kinder in die Welt setzen. Eltern haben den größten Einfluss auf ihre Kinder, da reichen Erzieher, Lehrer, Therapeuten und andere Spezialisten kaum heran. Was im Elternhaus in der Erziehung und in der Wertevermittlung versäumt wird, kann in der Institution Schule nur schwer ausgeglichen werden. Gerade, weil "nebenher" ja auch noch Inhalte vermittelt werden sollen/müssen. Die kriminellen Tendenzen der Kinder (psychische und körperliche Gewalt) können in der Schule nur sehr oberflächlich abgehandelt werden. Dass Kinder auch zu Tätern werden können, kommt offenbar keinem in den Sinn. Ich erwarte, dass das System Schule bald kollabieren wird, wenn alles so weiterläuft wie bisher. Da Lehrer in der Position sind, wie die Polize, am Erhalt der inneren Sicherheit mitzuwirken, muss dies unbedingt in der Lehrerausbildung thematisiert werden und auch darauf vorbereitet werden. Dies ist bis heute in keinster Weise der Fall.
@@diewirklichwichtigendinge2681 Und was auch ein Problem ist, ist, dass die Gesellschaft oft denkt, Erzieher, Lehrer, Therapeuten und andere Spezialisten dafür da sind, das, was die Elter nicht auf die Kette kriegen, zu korrigieren. Ja, als Lehrer habe ich einen Erziehungsauftrag, aber nein: das bedeutet nicht, das aufzufangen, was im Elternhaus verpasst wurde.
🧡
Dieses linksextrem indoktrinierte Schulsystem muss komplett niedergerissen und neu aufgebaut werden!!!!
"Es liegt nicht an den Schülern von heute, sondern am System dahinter" - Das habe ich gleich im Ref gemerkt. Je mehr man in diesem System erlebt und erfährt, desto erschreckender wird es...
Um als Lehrkraft gesund zu bleiben, müssen Abstriche gemacht werden und diese gehen leider stark zu Lasten der Schüler. Das ist für mich schwer zu akzeptieren, da ich diesen Beruf eigentlich wegen der Schüler so gerne mache und sie gerne mehr fördern würde...
Ich bin Mutter eines Kindes mit LRS und merkte schon sehr früh das das Bildungs- und Schulsystem nicht tragbar ist. In diesem Land versagen sämtliche Systeme auf ganzer Linie ......zu Lasten uns aller, am meisten aber geht es auf die Kinder.
Ehrliche frage: woher kommt eigentlich diese überforderung? Was ist zu viel?
@@leilaleya6992Für mich sind es z.B. die tausend Zusatzaufgaben, die dazu kommen. Kopieren, Anträge auf Inklusionshilfe, AOS-F-Verfahren, Eltern anrufen, wenn ihre Kinder sich daneben benehmen, das Onlineklassenbuch auf dem neusten Stand halten, dauernd Konferenzen, permanent Vertretungsstunden.
Die meisten dieser Aufgaben kenne ich vom Gymnasium nicht, da waren die Korrekturen aber krasser und die Unterrichtsvorbereitung größer. Aber diese tausend Zusatzaufgaben sind das, was mir jetzt an der Gesamtschule auffällt. Wären die nicht, wäre ich sehr viel weniger gestresst.
@@leilaleya6992
Das kommt ganz auf Schulform und Phase an. Bleiben wir erst Mal beim Ref: das ist in jedem Seminar etwas anders aufgebaut. Sowohl die Anzahl der Unterrichtsbesuche, Aufwand zur Vorbereitung und Orga unterscheiden sich teils stark, daher lässt sich das ganze nicht so gut vergleichen. Was der eine berichtet, hat der nächste ganz anders erlebt... In meinem Fall sprechen wir von 30 Unterrichtsbesuchen verteilt auf drei Fachleiter*innen und die Klassen 5-13. Jeder Doppeljahrgang (5+6/7+8/9+10-11/Oberstufe) ist mehrfach pro Fachleiter zu zeigen. Das organisiert man in Eigenregie. An meiner Schule gab es keine Mentor*innen für Referendar*innen. Mam stand also völlig alleine da. Zu jedem Unterrichtsbesuch gehört ein Unterrichtsentwurf von 5-15 Seiten (je nach dem, ob es ein "großer Unterrichtsbesuch" ist, oder nicht)
Dazu kommt noch der eigenverantwortliche Unterricht. Jeder Unterricht wird von einem selber vorbereitet und durchgeführt. Das dauert als Anfänger deutlich länger als die 45 Minuten, die man vor der Klasse steht. Die Vorbereitung zu einem großen Unterrichtsbesuch hat an unserem Seminar ca. 5-7 Stunden gedauert.
Nachmittags warten mehrfach die Woche Seminare. Mein Seminar war ca. 1 Stunde Autofahrt von meiner Schule entfernt. Dort dauert eine Veranstaltung mindestens 1 1/2 Stunden. Hierfür waren regelmäßig Hausaufgaben zu erledigen, Protokolle zu schreiben oder Vorträge vorzubereiten. Daneben stehen Besuche an anderen Schulen an, Konferenzen, Gespräche mit Ausbildern etc.
Klassenarbeiten müssen erstellt und korrigiert werden. Unterrichtet man ab Klasse 9 eigenverantlich können das locker 10+ Seiten pro Arbeit sein. Da korrigiert man oft eine Stunde an einer Arbeit, weil man ja nichts falsch machen darf. Das heißt bei mind. zwei eigenverantwortlichen Klassen bis zu 5 Arbeiten im Schuljahr pro Klasse. Wenn je 25 Schüler drin sitzen, kann man sich ausrechnen, wofür die "Ferien" draufgehen.
Am Ende wartete in meinem Fall noch eine wissenschaftliche Seminararbeit.
Hinzu kommt der psychische Druck, der aufgebaut wird und auch gerne mal widersprüchliche Rückmeldungen der Ausbilder*innen, die unterschiedliche Schwerpunkte unabhängig voneinander setzen können.
Viele Referendar*innen arbeiten weit außerhalb der 40 Stunden Woche. Wenn es zu viel wird, trauen sich viele nicht, Hilfe zu holen. Wenn man psychologische Hilfe braucht, steht, zumindest gefühlt, die Verbeamtung auf dem Spiel. Denn diagnostiziert jemand eine langfristige Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit, war's das erst Mal mit der Verbeamtung.
Wenn man das alles geschafft hat, kommt man auf eine Schule (oft eine andere). Und dann folgen noch Mal drei Jahre Probezeit, erneut mit Unterrichtsbesuchen durch die Schulleitung (zumindest in Niedersachsen). Auch hier kann die falsche Diagnose große Schwierigkeiten machen, weshalb viele sich weiterhin keine psychologische Unterstützng suchen. Besteht man die drei Jahre Probezeit, schreibt diese Schulleitung (die mit deiner Ausbildung nichts zu tun hat) ein Gutachten und entscheidet schlussendlich, ob du verbeamtet wirst. Ca.5 Jahre nach Uniabschluss und drei Jahre nach dem 2. Staatsexamen entscheidet sich, ob es gereicht hat.
Und wenn ich dir vom Alltag einer Lehrkraft schreibe, folgt ein noch längerer Roman. Wobei ich sagen muss, dass ich das Referendariat als deutlich anstrengender empfunden habe.
@@leilaleya6992 ich denke das schulsystem ist nicht mehr "zeitgemäß" alles unterliegt einem stetigen Wandel. Ich kann nur von mir sprechen......mir geht es nicht gut mit dem Vergleich früher und heute..... ich musste brav sitzen bleiben meine Tochter darf frei arbeiten sprich am Fenster stehen und schreiben oder auf dem Fußboden. Nach dem Motto was hilft ist erlaubt. Ich möchte aber auch kein Lehrer sein. Unsere Ergotherapeutin sagte mir mal die ganzen Diskrepanzen und Konflikte entstehen weil die Lehrer nur das Fach studieren aber leider nicht die Kinder. Dem ist für mich nichts hinzuzufügen. In diesem Land passt einfach alles nicht mehr wirklich zusammen.
Ihr müsst mal BITTE UNBEDINGT die zwei Lehrkräfte besuchen, die über ein Jahr hinweg ihre Arbeitszeiten als Lehrerinnen getracked haben und jetzt vors gericht gegangen sind weil sie zu viele unbezahlte Überstunden als Lehrkräfte machen! Das wäre so spannend diese Lehrkräfte im Alltag zu begleiten und festzuhalten wann sie einfach zu viel arbeiten und was der Arbeitgeber Staat nicht interessiert
Gibt es darüber eine Doku oder Artikel. Mich würde das interessieren mehr darüber zu erfahren. Danke
Ich finde das ist jammern auf Hohem Niveau. Also Lehrer bekommt man zwischen 3.500€ und 4.000€ NETTO. Da sollten die Überstunden schon abgegolten sein. Meine Meinung.
Und zum Thema Arbeitgeber Staat: Lehrer sind verbeamtet. Und zwar beim Land, nicht Staat.
und?! Der Polizist, der Maurer, Mechaniker, Krankenpfleger, Bäcker, Handwerker, ..... wer ist in der glücklichen Situation von - bis seine Arbeitszeiten zu setzen. Lehrer neigen dazu auf sehr sehr hohen Niveau zu jammern. Wenn ich den Berufsstand vorrechne, was sie meinen Kindern hätten beibringen können an Stelle irgendwelchen Projekt- oder Lernen_lernen-Blödsinn, dann würden einige Stunden fehlen in der Zeiterfassung. UND, wir kommen aus den gesegneten Bayern! Soll mir keine kommen mit 'Unterricht vorbereiten' oder 'zwei Studienfächern'. Jeden der sich jetzt herabgesetzt fühlt, den rufe ich zu 'auf gehts, wir haben akuten Fachkräftemangel' angeblich .... nicht wundern wenn man mit Mindestlohn aus dem Rennen geht oder anderweitig in der Realität aufschlägt!
@@derpate1287 🤨 Staat = Bund, Stadt, Land, Fluss
Der Vergleich mit dem Lehrling (nicht gleich an die Werkbank stellen) zeigt das Problem auf: Wieso ist man nach so vielen Jahren Studium unfähig, eine Klasse zu unterrichten? Warum ist man dann noch "Lehrling"? Da stimmt doch was im System nicht. Ist es wirklich nicht möglich, in den fünf Jahren Studium mehr Praxis unterzubringen?
Sehe ich genauso, nach einem Studium werden die Leute in der Privatwirtschaft auch sofort eingesetzt. Natürlich mit firmenspezifischer einarbeitung, jedoch wird da normalerweise niemandem gezeigt wie der Job funktioniert, sondern nur wie er "hier" funktioniert.
sorry aber das liegt an ihr, man hat viele hospitierungen und muss ein praktikum mit hospitierungen machen, also eig sollte man da schon dann ne grobe Ahnung haben
@@Philmaster07 Da muss ich widersprechen. Auch noch so viele Hospitationen und Praktika bereiten immer nur sehr bedingt auf den Lehrberuf vor, vor allem wenn dieser in Vollzeit mit rund 25 Stunden ausgeübt wird. 15 Stunden hat man nur im Ref oder in Teilzeit, was aber auch lange nicht immer bewilligt wird. Außerdem kommt es sehr aufs jeweilige Bundesland und die Schulform an, wie oft man Schulpraktika machen muss. Mit den vorgeschriebenen Praktika und dem Studium allein ist man jedenfalls echt schlecht aufs Referendariat vorbereitet. Kein Wunder, dass sich dann viele überrollt und überfordert fühlen. Leider wird im Ref dann auch "keine grobe Ahnung" vorausgesetzt, sondern schon Fachwissen als hätte man davor bereits drei Jahre unterrichtet.
@@Philmaster07hahaha. Anscheinend keine Lehrkraft….aber Hauptsache Dinge behaupten. Kommen Sie gerne einmal mit in meine Klasse für ein Praktikum mit Hospitationen. Ich wette die Kapitulation kommt am ersten Tag…
Also als derzeitige Studentin im Bachelor: Ich habe bereits zwei Praktika hinter mir und im Master habe ich noch ein Praxissemester vor mir. Ich bin an einer aufs Lehramt spezialisierten Uni. Ich weiß, theoretisch, dass ich alles, was ich jetzt noch nicht kann und da gibt es eine Menge, noch in der Berufsausübung erlernen werde und JEDE Lehrkraft/dozierende Person, die ich bisher zu meinen Problemen befragt habe, hat mir dies versichert, aber das sind auch Sachen, die man im Studium nun mal nicht lernen kann.
Die Sache ist nur die, das Studium zu verkürzen. erachte ich auch nicht als sinnvoll. Ich habe nur noch ein Semester im Bachelor vor mir, soll nachher zwei Fächer in der Schule unterrichten und "Expertin" sein. Ich bin wirklich keine schlechte Studentin, ich habe schon mehrere 1,0 Prüfungen hinter mir, aber dennoch weiß ich, dass ich noch nicht genug weiß und mich noch privat nach dem Studium werde weiterbilden müssen, um so gut zu werden, wie es die Schüler*innen verdient haben. Das Studium zu verkürzen, bzw. Theorie durch mehr Praxis zu ersetzen, ergibt also, meiner Meinung nach, auch keinen Sinn (Es sei denn, die Dinge, die ich im Master lernen werde, bringen nichts, aber dazu kann ich noch nichts sagen). Mal abgesehen davon, dass das Studium, wenn man es denn ernsthaft betreibt, schon kaum machbar ist. Ein normaler Mensch muss immer irgendwo Abstriche machen, weil es sonst einfach nicht menschenmöglich ist. Und dann wollen sie das Referendariat, das früher mal über 2 Jahre ging, eventuell von 1,5 Jahren auf 1 Jahr verkürzen. Dann aber guter Nacht.... dann hat man einen Burnout, bevor die richtige Arbeit beginnt... oder leistet eben keine sonderlich gute Arbeit.
Ich bin gerade im Ref und das ganze Ausbildungssystem ist nicht darauf ausgelegt, eine pädagogisch wertvolle Lehrkraft hervorzubringen, sondern quantifizierbare Leistung zu präsentieren. Haben die SuS das Lernziel nicht erreicht? Tja, schlecht. Du hast aber dafur eine tolle Beziehung zu deinen SuS? Joa, ganz nett.
Danke, dass du das hier so offen mit uns teilst 🙏 Warum hast du dich für den Lehrerberuf entschieden?
Das kann ich als Lehrkraft nur unterschreiben. Schon im Referendariat wird sehr viel Druck aufgebaut. Einige Fachseminarleiter erwarteten ,,Theateraufführungen" statt normaler Schulstunden. Dass man mehrere Stunden Vorbereitung in eine Schulstunde steckte, war normal. Dreifach differenziert sollte alles sein, um ja alle zu fördern. In jeder Prüfungsstunde wurde besonderes Material aufgefahren. Eine Unterrichtsprüfung kostete mich ab 50 Euro aufwärts. In der Schule, in der ich ausgebildet wurde, mussten wir pro Kopie alleine schon von unserem Geld 4 Cent zahlen. Auch, wenn es um Arbeitsblätter für Schülerinnen und Schüler ging. Da kam schon für den ,,normalen" Unterricht einiges zusammen. Die unterrichtspraktische Prüfung (Abschlussprüfung) stellte dann den Höhepunkt der Inszinierung dar. Ein Mitreferendar bekam vor der Prüfung von der Fremdprüferin zu hören, er sei nicht adäquat angezogen, weil er Jeans und Hemd trug anstatt eines Anzugs.
Auf die Bewältigung unseres realen Berufsalltags mit 28 Stunden pro Woche wurden wir nicht vorbereitet. Nach dem Ref war ich so ausgebrannt, dass ich eigentlich erst einmal ein Jahr Pause gebraucht hätte.
Das Bildungssystem krankt an allen Ecken und Enden, nicht nur im Ref. Wenn man dann noch sieht, wie viel Wertschätzung uns entgegengebracht wird z.B. durch den verehrten Herrn Andreas Schleicher, dann wundert es mich nicht, wenn immer mehr Lehrkräfte an ihrer Berufswahl zweifeln.
Als Sozialarbeiter in der Ganztagesbetreuung Klasse 5/6/7 an einem Gymnasium kann ich dir nach 5 Jahren dort nur Recht geben....
In Brandenburg stimmt das z.B. nicht, die lassen eher dringend benötigte Mathelehrkräfte durchfallen, wenn die Beziehungaqualität nicht stimmt.
SuS? Wieso schreibst du diesen Kommentar, der ja andere von deiner Lage informiereren soll, mit Abkürzungen?
Schade, dass die Schüler so eine nette und sympathische Lehrerin verloren haben
Ist nicht selten so.
Nein, sie zeigt den Schülern damit, dass Durchhalten keine Option ist. Bei der geringsten Frustration wird gleich aufgegeben. Super Vorbild. Frustriert weil du eine Aufgabe nicht lösen kannst, oder weil dir als Schüler das Schulsystem nicht zu 100% zusagt, kommste halt morgen nicht mehr zur Schule. Hat doch die Lehrerin so vorgelebt 🤦♂️
@@agag-wz2gl Sowas Realitätsfernes kann nur von Leuten kommen die selbst den Weg nicht gegangen sind.
Nett ist sie aber bei einer schwierigen Klasse wäre sie untergegangen.
@@agag-wz2gl Eine Aufgabe? Geringste Frustration? Durchhalten? Selten einen geistloseren Kommentar auf UA-cam gelesen. Wow...
Ich habe Jura studiert, 2 Staatsexamen, habe als Rechtsanwältin gearbeitet, war in einem Landesministerium. Irgendwann kamen Panikattacken, etc. Jetzt bin ich selbstständig mit einem Unternehmen für Dekoration. Ich dekoriere nun Hochzeiten und in Hotels. Es war die beste Entscheidung! Hätte ich mir nach der Schule mehr Zeit genommen, um den richtigen Beruf zu finden, hätte ich das vielleicht alles nicht durchmachen müssen.
Irgendwie glaube ich dir nicht
Brauchst du auch nicht.
Coole story
Und das passiert leider viel zu oft! Ich würde gern deinen Kommentar screenshoten und in meinen Unterricht (Thema Berufsorientierung) mit einbeziehen. Vielleicht zur Diskussion, was der den Schülern zeigen kann. Kann ich das machen?
@@Lenaan554 sehr gerne doch
Lehrkräfte die den Beruf wechseln sagen doch alles über das System. Das macht man nicht unüberlegt nach dem man so viel Zeit und Mühe in den Werdegang investiert hat.
Und die ganzen Jahre nichts ins Rentensystem eingezahlt hat...!
Absolut, ich bin auch nach 5 Jahren Vollzeitstudium, dem Referendariat und einem halben Jahr an der Schule zurück in die freie Wirtschaft gewechselt. Raus aus einem rigiden System, das weder für Schüler noch für Lehrerinnen ein gesunder, sicherer Ort ist.
Bravo Emir. Er ist ein Partner, der genau beobachtet kann WODURCH sich der Partner verändert. So einen tollen Freund zu haben, das kann manchmal den Menschen vor der totalen Katastrophe retten. Ich habe mich so oft gefragt, wie viele Menschen sich das Leben nehmen, weil sie denken mit IHNEN stimme etwas nicht.
Veränderung gehört zum Leben dazu. Mehr durchbeißen, unser Europa wäre heute eine Ruine hätten unsere Vorväter die Mentalität heutiger Generationen und deren Eltern.
Ich habe nie in meinem Leben so viel geweint und Trauer verspürt wie im Referendariat. Der Druck ist gigantisch und das Bewertungssystem intransparent. Ausbilder (Gym) kommen, ich spreche von Hessen, selten aus Gesamtschulen oder beruflichen Schulen, sondern öfter aus Vorzeigegymnasien und bilden wenig für den Arbeitsalltag aus. Tatsächlich ging es mir ähnlich wie Kaliopi und ich hatte viel Freude im Unterricht mit den Schülern. Diese Freude schmälerte sich über mein Referendariat hinweg und ich wurde depressiver und mein Unterricht auch wirklich schlechter, jedoch eher in der Durchführung als der Vorbereitung. Ich fühlte mich gefangen in einer Abwärtsspirale und meine Noten sanken von 13 Punkten im ersten Unterrichtsbesuch bis hin zum Scheitern meines ersten Versuchs am 2. Staatsexamen. Danach war ich komplett gefühlsleer und schaffte nur mit Ach und Krach den 2. Versuch.
Es dauerte mehrere Jahre, bis ich mein Selbstvertrauen und meine Lebensfreude zurückgewinnen konnte und auch erkennen konnte, dass meine Teilhabe im System eine Bereicherung für meine Schule ist. Am Unterrichten habe ich heute wieder viel Spaß, denke aber noch immer äußerst ungern an mein Referendariat zurück. Ich weiß nicht, warum man in Deutschland glaubt es besser zu wissen als alle anderen Länder und am Referendariat in dieser Form festhält.
Vielen Dank, dass du deine Erfahrungen hier so offen mit uns teilst 🙏
Danke, dass du im System ausgehalten hast, bis es besser ging. Bitte steig rechtzeitig aus, wenn du merkst, du kannst das System verbessern, wenn du die richtigen Schritte gehst. Das Schulsystem braucht Menschen, die kämpfen können - um sich zu reformieren, um für die so dringend notwendige Komplettneuauflage die nötige Energie zu haben. Danke!
Und dass es an schlechtem Unterricht gelegen haben könnte, kam dir nicht in den Sinn?
@@oooooo-ji2nnWie meinst du das? Sie hatte doch am Anfang sehr gute Noten
Hessen. Haha
Ich war nach dem Ref genau 2 Jahre lang Lehrerin und habe gekündigt. Ich liebe das Unterrichten und die Arbeit mit den "Jugendlichen von heute", aber das System gibt einem null Wertschätzung für das, was für die Schülerinnen und Schüler wirklich wichtig ist. Gesehen wird man aber für das zuverlässige Studieren des Vertretungsplans und der pünktlichen Pausenaufsicht. Jetzt gebe ich DaF-Kurse und bin trotz vergleichsweise prekärem Einkommen so viel glücklicher.
Darf ich fragen was du jetzt stattdessen machst und wie es mit deinem Beamtenstatus ist? 😅
@ Wie beschrieben gebe ich DaF-Kurse (also Deutschkurse) an Sprachschulen. Lehrkräfte wurden in meinem Bundesland zu dem Zeitpunkt nicht verbeamtet. 🙂
Ich studiere auf Lehramt und diese Doku frustriert mich gerade total.
Ich genauso und bin wirklich besorgt um meine Zukunft 😅
same.. und ich schreibe in ca. 2 Wochen mein Examen...🥲
@@crystaIzViel Erfolg 💪🏼💪🏼🥹
Ich habe mein Ref auch nicht mehr gemacht. Die Schüler haben keine Lust und der Druck frisst einen auf. Dein ganzes Leben ist abhängig von den idiotischen Schülern. Tolle Stunden stundenlang geplant und nichts davon machbar.
Nach dem Abbruch erkennt man dann, dass das ganze Studium für den Arsch war, da man damit nichts in der Realität machen kann. Mathematik und Theologie, Sek I.
Ich würde es niemandem empfehlen. Lehrer sein ist toll, wenn die Bedingungen stimmen. Aber die stimmen einfach nicht und es wird jedes Jahr schlimmer.
Mittlerweile bin ich Unternehmer und habe es nicht bereut. Endlich lohnt sich die harte Arbeit - und zwar für mich.
Mein Sohn möchte auch auf Lehramt studieren und ich würde es ihm am liebsten ausreden 🙈
Leider ist es mittlerweile in vielen Berufen so, dass unter unfassbarem Druck gearbeitet wird und man nicht so arbeiten kann wie man es sein sollte, z.B. Krankenschwestern/Assistenzärzte.
Musste auch an die Pflege denken, als im Video darüber gesprochen wurde, dass man seinen Job nicht so machen kann, wie man es gelernt hat und wie es dem eigenen Wertesystem entspricht.
In meiner Pflegeausbildung war es Gang und Gäbe, dass wir gelernt haben "so macht man das im Examen und so macht man das in echt". Es ist einfach nicht die Zeit da, so zu arbeiten wie es eigentlich korrekt und förderlich für die Gesundheit des:der Patient:in wäre...
Also ich habe in beiden System gearbeitet, im Gesundheitssystem und im Bildungssystem. Und glauben Sie mir: Das Bildungssystem ist schlimmer, weil noch inhumaner.
Leider ist es mittlerweile so, dass in allen Berufen gejammert wird was das Zeug hält, selbst von den privilegiertesten Gruppen. Weil die Leute die Erfahrung gemacht haben, dass es sich lohnt. Inzwischen wird vor allem fürs Jammern bezahlt und kaum noch für Leistung. Ergebnis ist genau das was wir sehen: überall läuft's beschissen.
@@frankfarber984 Für einige Bereiche gilt sicher das, was Sie meinen. Im Krankenhaus- wie gesagt- allerdings nicht. Da werden die Leute TATSÄCHLICH verheizt.
@@erikojon7537 1,4 Millionen Menschen arbeiten in deutschen Krankenhäusern! Und sie versorgen nur 16,8 Millionen Patienten pro Jahr. Also statistisch gesehen gerade mal 12 Behandlungsfälle pro Krankenhausmitarbeiter und Jahr. Bei dieser geringen Arbeitsintensitiät wird ganz gewiss niemand verheizt, sehr weit entfernt davon. Es sei denn, die Arbeit ist sehr unfair verteilt, so dass wenige die ganze Arbeit machen und die anderen Krankenhausmitarbeiter noch mehr Müßiggang haben als die Statistik ohnehin schon vermuten lässt.
Das Schulsystem ist komplett veraltet. Es ist erschreckend. Aber fragt auch die Kinder. Heute hat mein Sohn 12 Jahre beim Abendessen plötzlich angefangen, über seine Schule zu sprechen. Das kam aus ihm so heraus. Auch die Art und Weise, wie er es erzählt hat, hat mich irgendwie bis in den Mark erschüttert. Mama, ich fühle mich wie im Gefängnis. Ich sitze und starre vor mich hin, darf ja den Unterricht nicht stören, aber ich langweile mich so sehr. Und dieses Kind ist ein vielseitig interessierter Bücherfan, belesen, spielt ein Instrument, kreativ. Die Schule ist wie eine Walze, die alles in den Kindern platt macht. Die Persönlichkeit, freies Denken, Phantasie, Wissbegierde, Mut. Ich sehe diese Entwicklung an ihm, diese Wirkung. Er geht hin nur, weil Freunde dort sind, die das auch durchmachen. Und es liegt nicht am einzelnen Lehrer. Im Moment ist Vieles in Deutschland leider ganz unten.
Vielen Dank, dass du das hier so offen mit uns teilst 🙏
und er geht vor allem hin, weil ihn sonst die Polizei persönlich dorthin bringen würde....es ist schon alles ein Witz. Die Privatschulen wiederum können oft keine ausreichenden Gehälter für Lehrkräfte anbieten. Das beste war, als man mir für eine Vollzeitstelle in einer Privatschule 1.200 Euro netto angeboten hat, obwohl ich verbeamteter Lehrer mit 2 Staatsexamen war. Aber die reformpädagogischen Ansätze würden den tollen Persönlichkeitseigenschaften deines Sohnes bestimmt gut tun! Ich empfehle die Montessorischule. Hatte auch im Musikstudium viele Leute kennengelernt, die ehemals auf einer Montessori- oder Waldorfschule waren und das waren richtig tolle, gebildete und vor allem empathische Menschen
Waldorfschule wäre vlt eher die Schule für ihn.
Du hast ihn auf die falsche Schule geschickt. Er ist wahrscheinlich total unterfordert.Unsere heutigen Schulen sind genau wie unsere Politiker , einfach nur erschreckend.
Und das traurigste daran ist, dass das Schulsystem früher zu seiner Zeit (Kaiserzeit) perfekt war. Man wollte keine Freigeister rekrutieren. Soweit ja auch der Zeit angepasst und nicht einmal moralisch verwerflich, aber ... mittlerweile bedient DE fast auschließlich den tertiären Sektor (Dienstleistung) und da brauchen wir Leute wie deinen Sohnemann. Menschen, die komplziert sind. Mal um die Ecke denken können und Sachverhalte geistig auf die nächste Stufe heben können.
Es ist auch absolut verwerflich, dass Lehrer Dinge unterrichten, welche sie nie monetär praktiziert haben. Wie möchtest du nem Schüler Softwareentwicklung erklären, wenn du keine Ahnung davon hast. Mit Mathematik genau das Gleiche. Ich hab das Fach bis zu meinem Ingenieursstudium gehasst, weil ich mit der Abstraktion nicht leben konnte. Das war mir zu blöd. Im Studium erstmal gemerkt, wie geil das ist.
Schulsystem + Lehrersystem müsste komplett & radikal geändert werden ...
Hier auch ein Aussteiger nach 9 Monaten im Referendariat. 👋🏼
Gratulation und Glückwünsche an alle, die es durchhalten und glücklich fortführen. Weiter so, wir brauchen gute, idealistische LehrerInnen. 💪🏼
Kopf hoch an alle, die aufgehört haben. Es ist keine Schande. Ihr habt schon viel geschafft. Eine Neuorientierung im Berufsleben, auch nach dem Studium und dem Ref, ist die normalste Sache der Welt. Viel Erfolg im neuen Abschnitt! 🎉
Jeder ist Sieger, danke für die Teilnahme!
Was machst du nun beruflich ?
Danke. :) Ich kann mich nur anschließen. Ich hab es nach zwei Jahren abgeschlossen. Aber ich würde mir lieber einen Finger abschneiden lassen, als nochmal anzufangen. Ich hab mich nach dem Abschluss dann aber auch anders orientiert, weil es mir mit dem System gereicht hat.
@@docdespair wären Privatschulen nicht ne Möglichkeit?
@@Daniela-Musikonly Fans
Danke für deine Ehrlichkeit, Kaliopi! Das Thema muss mehr öffentlich diskutiert werden. Ich bin selbst frisch gebackene Lehrerin und nun Klassenlehrerin einer 2. Klasse. Obwohl ich ohne große Probleme durch das Ref gekommen bin, war ich an der absoluten Grenze meiner Belastung. Kurz vorm Kollaps. Das Ausbildungssystem basiert auf veralteten Machthierarchien und unrealistischen Erwartungen an die angehenden Lehrkräfte. Es macht krank.
Ich kann nach 6 Jahren Studium und 1,5 Jahren Referendariat nun erst im Berufsalltag wirklich lernen, wie mein Beruf funktioniert. Vorher habe ich nur krampfhaft Erwartungen erfüllt.
Toll, dass sich endlich jemand traut so offen davon und ehrlich davon zu berichten. Hut ab!!
bullshit
Kaliopi und vor allem ihre Kollegin sprechen mir sooo aus dem Herzen. Nur bei geringerer Stundenanzahl kann ich meinen Unterricht so hochwertig gestalten, wie ich das im Studium gelernt habe und wie es sich die Schüler*innen verdienen.
Wie dumm von dir, dass du freiwillig Geld verschenkst für die leuchtenden Kinderaugen. Gruß, ein Kollege, immer Vollzeit ;)
Die Ausbildungsseminare bringen uns Lehrern leider nicht bei, wie man dieses Arbeitspensum bewältigt.
Dort sind oft Traumtänzer oder Karriereleute als Ausbilder am Start.
Mir schwillt regelmäßig der Kamm, wenn ich sehe wie mein Referendar, auch von meiner Schulleitung, behandelt wird.
Der möchte das unbedingt durchziehen, aber andere junge Leute würden sich das zurecht nicht gefallen lassen
Ich habe in den ersten 2 Monaten im Referendariat jeden Tag geweint. Ich kam gegen 16 - 17 Uhr heim und saß dann noch oft bis 21 Uhr weinend am Schreibtisch.
Jetzt im dritten Jahr nach dem Referendariat überlege ich die Stundenzahl zu reduzieren, um den Beruf langfristig ausführen zu können.
Hi, ich bin auch junge Lehrerin (NRW) und wollte auch die Stundenanzahl reduzieren. Das wurde abgelehnt. Das gelingt praktisch nur noch mit eigenen Kindern, hohem Alter o.ä. Das erzeugt das Gefühl, im Job zu ersticken doppelt und dreifach. Drücke dir die Daumen, dass es klappt.
Es tut uns leid zu hören, dass die ersten Monate im Referendariat so herausfordernd für dich waren. Es klingt nach einer sehr belastenden Zeit. Eine reduzierte Stundenzahl kann zu einer besseren Work-Life-Balance beitragen und dir mehr Zeit für Erholung und Selbstfürsorge ermöglichen. Wir hoffen du findest die passende Lösung für dich und wünschen dir alles Gute 🧡
@@paulseipel329wie oft willst du das noch kommentieren? Du kannst Juristen nicht mit Lehrern vergleichen. Betreuen diese täglich 20+ Kinder? Nein, also auch nicht vergleichbar.
@@37GradWENN ihr eine reduzierte Stundenzahl genehmigt wird…
Sorry, nicht persönlich nehmen, aber das Problem ist halt: Nie gearbeitet und dann soll man von 0 auf 100 starten. Das System ist einfach verkorkst.
Ich bin seit über zehn Jahren Lehrerin und kenne diesen Punkt, wo man überlegt, ob man aussteigen soll. Allerdings leichter gesagt als getan. Dieses Coaching ist für mich hier zu idealisiert dargestellt. Es kostet einen vierstelligen Betrag, und es gibt eben keine eins zu eins Betreuung von Frau Probst. So wie das hier so rüber kommt.
Du kannst dich auch selber bewerben! Ich hatte kein Coaching und hab den Weg raus nach dem ersten Staatsexamen trotzdem gefunden.
Isabel Propst und ihre Angebote kenne ich seit der zweiten Woche meines Referendariats (warum nur...). Ohne sie hätte ich damals abgebrochen. Weitergemacht habe ich, weil sie auch viel Hintergrundwissen vermittelt (ihre Podcasts sind informativ, auf UA-cam vorhanden).
Da sie inzwischen derart viele Kunden betreut besteht das Konzept daraus, dass sich Lehrkräfte untereinander ihre Optionen erarbeiten, auch der Verbleib im Schulsystem. Und wichtige Impulse oder Informationen von ihr bzw. ihrem Team beigesteuert werden. Das funktioniert, weil die Kunden häufig Persönlichkeiten sind, die sowieso diese Arbeitsweise gewöhnt sind.
Ihr großer Verdienst ist, dass es in Deutschland inzwischen eine seriöse Anlaufstation für potentielle Aussteiger gibt.
Informationen gab es vom Dienstherren zuvor praktisch nicht!
Deshalb ist ihr Buch auch so wegweisend, äußerst hilfreich und... ermutigend.
Auch als Gesicht in der Öffentlichkeit ist sie wertvoll. Da sie weder einen Dienstherren, noch eine Lehrerverband vertritt. Sondern die zuvor nicht wahrgenommene Gruppe der (aus guten Gründen zu diesen verwandelten) Aussteiger.
@@ElliScott unter normalen Umständen würde ich dir Recht geben. Als Mutter von vier Kindern ist das leichter gesagt als getan.
@@Sunflowercarpet ja versteh ich… ich würde dir empfehlen, mach dir Gedanken was du wirklich gerne machen würdest und informier dich welche Stellen es in dem Bereich gibt und was die Mindestanforderungen sind. Und dann würde ich an deiner Stelle ganz gezielt nach Weiterbildungen in dem Bereich Ausschau halten oder mich einfach mal ins Blaue bewerben. Manchmal meint das Schicksal es wirklich gut mit einem und es öffnen sich ganz unerwartet Türen. :)
Ich werd übrigens auch bald Mutter ☺️ ich denk, ich würde vor allem mit Kindern sowas step by step angehen und mir ein zwei Stunden Zeit die Woche für die Umorientierung nehmen. In der Zeit kannst du ja zum Beispiel Initiativbewerbungen schreiben oder dich informieren über Einstiegsmöglichkeiten.
Das einzige was ich im Leben nicht bereut habe, ist es das Lehramt an den Nagel gehängt, und den Job am Gymnasium gekündigt zu haben. Als ein Schüler mich wegen einer schlechten Note mit „du Opfer“ angesprochen hatte, was es für mich das Aus.
Es hat zwar Zeit und Mühe gekostet, ein neues Studium im Ausland abzuschließen, aber es war die beste Entscheidung meines Lebens.
Die mangelnde Hauserziehung und Vater-/Mutterrolle kann und soll keine Lehrkraft ersetzen. Die Studierenden sollten auch immer einen Plan B haben, weil sie eben keine Opfer sind, die dazu verdammt sind, vier Jahrzehnte in den neun Kreisen der Hölle, die sich Schule nennt, zu verkümmern.
Es liegt nicht an den Schülern. NIEMALS! (Ironie off)
Danke für diesen Beitrag. Ich habe vor dem Lehramtsstudium auch schon eine Ausbildung abgeschlossen und parallel zum Lehramtsstudium ein anderes Studium angefangen, um niemandem so viel Macht über mich zu geben, dass ich in eine Opferposition käme.
Wenn die Ansprache mit "Du Opfer" dazu führt, dass man seinen Beruf aufgibt, hat sich da etwas bestätigt? Die Kinder und Heranwachsenden lernen ja früh die "Schwächen" und Macken von anderen zu erkennen und auszubeuten.
Darf ich fragen, was du nachher studiert hast und wo? Werde ab dem Sommer nicht mehr unterrichten und bin unsicher, was ich nachher machen soll.
"Ihr, die ihr hier ein tretet, lasst alle Hoffnungen fahren!"
Ich habe noch auf Magister studiert und hatte lange überlegt das Staatexamen nachzuholen. Noch nicht mal für 15.000€ im Monat Schmerzensgeld würde ich in diesem System Lehrer sein wollen!
Es ist einfach ein Paradoxon, in welchem man mit Verstand nicht weiterkommt:
1. In der Uni lernt man in Frontalunterricht (Vorlesung), wie unproduktiv Frontalunterricht ist.
2. In der Uni lernt man, das schwarze Pädagogik antihumanistisch und quasi menschenunwürdig ist. Als Referendar wird man mit den Mitteln der schwarzen Pädagogik bearbeitet (Drohungen, Erniedrigungen) und soll gleichzeitig der beste Lerkumpel der Schülerinnen und Schüler sein. Das ist so schlecht 😅 Zur Hölle mit der Bildung. Lieber was anderes/vernünftiges studieren und anschließend arbeiten.
Ein Lehramtsstudium ist schon vernünftig, schließlich baut praktisch ganz Deutschland auf junge, qualifizierte Schulabgänger. Weil eben das aktuell gefährdet ist, ist es vermutlich einer der vernünftigsten Studiengänge.
deine letzten 2 Sätze passen irgendwie nicht zusammen.. 🤔 Aber sonst bin ich ganz bei dir.
Ausser: G*dern nicht vergessen - in Unis ganz wichtig geworden und wenn man im M*ainstream unterwegs ist, oder? Als wenn das das wichtigste wäre. Tja, kommt halt immer drauf an, wo man die Priorität*innnenen setzt, nicht wahr..?
Schwätzer und Taugenichts - unterrichte mal 150 Hörer interkativ und lernerzentriert.
@@malte54 das mag Alles sein, aber sehen wir uns die Realität an: warum ist der Lehrerberuf so negativ besetzt ? Ich habe Lehrer im Bekanntenkreis, Einige quasi Quereinsteiger aus technischen Berufen und jetzt in Berufsschulen tätig, mit Denen kommt man aus. Schlimm wird es, wenn man auf Vollakademiker trifft, die ihr Leben lang außerhalb der Schule keine Berührung mit der (ich nenne es jetzt mal bewußt provokativ so) "Normalwelt" hatten. Sind die in ihren 40ern und haben bereits eine gewisse Zeit als Lehrer gearbeitet, bilden sich oft unschöne Charakterzüge aus: belehrend, selbst Fachleuten gegenüber, arrogant, weil rhetorisch besser geschult und wortspitzfindig, es ist z.T. nicht auszuhalten mit solchen Menschen zu diskutieren. Jeder Satz ist mit überflüssigen Fremdworten gefüllt und man hat das Gefühl abgeprüft zu werden. Natürlich wirkt das auf Menschen mit weniger hohem Bildungsgrad wenigstens befremdlich, es schafft eine Distanz und stößt Einige ab, es erinnert an abgehobene Politiker, egal welcher Couleur. Sollte es Lehrern gelingen an sich zu arbeiten wäre der Beruf auch wieder "respektabler".
....schreibt übrigens Einer der selbst studiert hat, Sozialneid braucht man mir also nicht unterstellen.
@@hossguzzi103
Das kannst du grundsätzlich über jeden Beruf behaupten.
"warum ist der [Arztberuf] so negativ besetzt ?" - Tada, es lassen sich auch entsprechende Ärzte finden und demnach ist der Arztberuf wenig respektabel.
Die Frage lautet eher, wieso wir den Lehrberuf mit Seiteneinsteigern oder Bachelor-Studenten aufstocken müssen. Wer durch eine 7-jährige Ausbildung (3 Jahre Bachelor, 2 Jahre Master, 2 Jahre Referendariat) geht und Lehrer wird, der wird in der Regel auch nicht dem von dir beschrieben Lehrerbild entsprechen. Wer eine Regelausbildung des Lehrers durch eine einjährige pädagogische Einführung, die viele Seiteneinsteiger die Lehrberechtigung erteilt, ersetzt, der darf sich nicht über die mangelnde Qualität wundern.
Die Lösung hierfür wäre einfach: Mehr Rechte für die Lehrer im Klassenzimmer, weniger erzwungene Nebenaktivitäten, A15+ als Gehalt. Natürlich aber auch nur für diejenigen, die ein tatsächliches Lehramtsstudium abgeschlossen haben, um nicht noch mehr Seiteneinsteiger in den Beruf zu locken.
Kurze Veranschaulichung für alle, die keinen Einblick haben, wie das Ref und Studium ablaufen:
Stellt euch vor ihr studiert 6 Jahre lang Raumfahrttechnik, mit hochkomplexen Anteilen von Mathe und Physik. Ihr lernt Raketen, Raumstationen usw. zu konzipieren. Nachdem ihr damit fertig seid, sollt ihr nun unter Beobachtung einen Zahnriemen im Auto wechseln und wenn ihr das nicht schafft, war das Studium umsonst.
Man wird nicht als Lehrer, sondern als Wissenschaftler ausgebildet.
Perfekt dargestellt!
tatsächlich nicht. An vielen Unis, in denen Lehramt angeboten wird, sitzen Lehramtler und Wissenschaftsstudenten in exakt denselben Veranstaltungen drin. Der einzige Unterschied ist, dass die meisten wissenschaftlichen Studiengänge ein Modul mit Wissenschaftskommunikation aka. Didaktik haben, das den Lehramtlern fehlt.@@kaptnkirk2740
streich das hochkomplex im Studium und es passt schon eher. Die Lehrerinnen und Lehrer, die ich so hatte waren im Regelfall schlechter in dem Fach als die besten 10% der Schüler, besonders in der Oberstufe.
@@maxmeier532 Falsch. Fakt ist, dass schulrelevante Inhalte nicht im Studium vermittelt werden. Ich hätte auch Probleme plötzlich und unvorbereitet manche schulische deutsche Grammatikinhalte zu vermitteln. Mein Studium behandelt beispielsweise Themen, wie Minnesang, Heldenepik, Semantik und for alisierung von Sprache oder historische Intermedialität.
Aufn Punkt.
Das Ref is einfach der absolute Horror. Meine Seminarschule war 200km von meiner Heimatstadt, meinem Freund und meinen sozialen Kontakten entfernt, die Bezahlung ist eine absolute Frechheit und man wird quasi durchgehend gegängelt und gedemütigt. Trotzdem bin ich froh und stolz, dass ich es durchgezogen habe. In gewisser Weise hat es mich für den Lehrberuf abgehärtet, für den man definitiv ein dickes Fell braucht. Jetzt genieße ich meinen Job und die Zeit mit den Kids sehr. Und mit der Zeit und den Erfahrungen wird es leichter :)
Meine Erfahrungen waren ähnlich. Das Ref war die schlimmste Zeit meines Lebens. Ich sehe es wie du: Es hat mich abgehärtet, danach konnte mich bisher keine Herausforderung mehr umhauen, und das sind bisher immerhin schon über 10 Jahre, ein Landeswechsel, eine Ausbildung zur Schulleitung und schließlich die Arbeit als Schulleitung.
@@sariberry vielleicht wäre gerade DAS die Lösung: Eine Austauschmöglichkeit zwischen euch und Menschen wie Kaliopi? Vielleicht hätte ihr das dann die nötige Kraft gegeben?
Gut gemacht. Und glaube mir, so geht es vielen Absolventen nach dem Studium. Der Fehler eures Studiums liegt in der fehlenden Praxis. Das müsste Dual laufen und gegen Gehalt. Der gesamte Aufbau ergibt für mich wenig Sinn und so weit weg vom Leben
Wieviel verdient man so?
@@maxmeier532 im Ref? Bei mir waren es 1100€, einer kann dazu sagen muss, dass man in der Regel auf ein Auto angewiesen ist und ich einen täglichen Schulweg von 40km hatte. Dazu kam zwei mal die Woche 70km zum Seminar und zurück. Für Arbeitszeiten von teilweise über 60 Stunden die Woche. Und massenhaft private Anschaffungen von Lehrwerken hat man auch noch, weil die Schulen ja kein Geld haben, die für einen zu besorgen.
Den besten Lehrer den ich je hatte, war ein Doktor der Physik, der irgendwann aus der Wirtschaft ausstieg und als Quereinsteiger Physiklehrer wurde. Er hatte Leidenschaft für Physik und ich habe es geliebt mit ihm Unterricht zu machen, da er sich selber nicht als Lehrer verstand, sondern als Dozent der ein Wissensangebot macht. Jeder war frei dieses anzunehmen oder es zu lassen. Saß ganz vorne direkt vor dem Lehrertisch. 😂
Wie schön! 😊 Danke fürs Teilen.
@@kaptnkirk2740
Das ist nicht so. Dieser Mensch war pädagogisch und fachlich kompetent.
Beide Kompetenzen muss man sich erst erarbeiten.
@@GustafGans-q8c Warum lamentieren dann alle über die akademische Ausbildung und meinen Lehrer bräuchten diese nicht? Ich stimme definitiv zu, dass dieses vertiefte Studium gerade wichtig ist.
@@klarablick7796 Natürlich brauchen sie diese. Die Lehrerausbildung, die stattfindet ist nicht praxisnah genug. Man muss das den Wert dieses akademischen Anteils ja in keinerweise veriieren, wenn die pedaggisch-handwerklichen Fähigkeitnen eine größere Rolle spielen würden.
Das war sicher die richtige Entscheidung. Wenn einen der Job die Lebensfreude kostet, dann ist es Zeit etwas anderes zu suchen.🥰
Denken sich auch manche Schüler.
Ich breche gerade meinen Vorbereitungsdienst (Referendariat Sachsen) ab. Das enorme Pensum durch die täglichen Vorbereitungen, Schreiben ausführlicher Unterrichtsentwürfe und parallel Lernen für Prüfungen kann und möchte ich nicht länger stemmen. 70 Arbeitsstunden in der Woche sind eher die Regel.
An meiner Schule arbeiten viele Idealisten, die sich regelrecht selbst aufopfern, um den Kindern gerecht zu werden. Für viele ist es normal, bis Mitternacht zu arbeiten und 5 Uhr wieder aufzustehen. Was das langfristig mit der Gesundheit von Menschen macht, kann man sich ausrechnen. Wie sagte doch letztens ein Bekannter: "Ja, Lehrer werden sehr gut bezahlt. Ich empfinde das allerdings als Schmerzensgeld."
Trotz allem möchte ich weiter als Lehrkraft arbeiten, und zwar in Teilzeit. In Sachsen ist es zur Zeit möglich, nur mit dem Uniabschluss zu arbeiten. Mit dem 2. Staatsexamen sind Stellen in Teilzeit übrigens nicht vorgesehen, außer man hat Kinder oder pflegebedürftige Angehörige.
Vielen Dank für das Teilen deiner Gedanken und Erfahrungen. Deine Sorgen sind berechtigt und es ist wichtig, dass du auf deine Gesundheit achtest. Der Lehrerberuf kann durchaus herausfordernd sein, wie du selbst erlebt hast. Trotz allem klingt es, als hättest du die Leidenschaft fürs Lehren noch nicht verloren, was toll ist! Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg und Durchhaltevermögen auf deinem Weg 🤗
Dann wirst du aber nicht Verbeamtet oder?
Nein. Sachsen hat außerdem nicht verbeamtet. Hat sich das geändert?@@andreask9604
Nein, man braucht das zweite Staatsexamen.@@andreask9604
Ich wollte Lehrer werden aber sie liese mich nicht weil ich nur die Hauptschuel geschafft habe! Sch*** bildungsystem
Ich war früher im Kindergarten tätig und dort ist es leider auch so wie bei den Lehrern. Ich hatte nie Freizeit, da wir immer Personalmangel hatten. Seit fast 5Jahren bin Lokführerin und bin wesentlich glücklicher mit diesem Beruf.
Wie schön, dass dud ich umorientieren konntest und jetzt glücklich bist 😊
Spannend, da ich Lokführer auch als Alternative zum Lehrberuf im Hinterkopf habe. Und in Dokus zum Arbeitsalltag im Kindergarten viele Parallelen zur Schule entdeckt habe.
Kann ich gut nachvollziehen. Man hat einfach seine Ruhe.
Ich möchte allen Lehrpersonen meinen allergrößten Respekt aussprechen. Wir brauchen euch ganz dringend. Bitte bleibt stark und lasst euch nicht unterkriegen..
DANKE AN EUCH ALLE❤
Danke, das tut gut! Ich liebe meinen Job, auch, wenn ich von großen Teilen der Gesellschaft nicht respektiert werde, aber die Arbeit mit den Schüler*innen macht das dumme Geschwätz vieler Leute immer wieder wett, denn die wissen komischerweise, wie viel Arbeit wir uns machen. Ich würde nie den Beruf wechseln wollen, kann aber verstehen, dass es vielen so geht - insbesondere für Neueinsteiger*innen ist es schwer und das Ref ist immer noch komplett bescheuert und realitätsfern. Aber es ist generell keine Schande, zu merken, dass man überfordert ist, denn es gibt auf jeden Fall für jeden unf jede einen passenden Job da draußen. Das vermittle ich auch meinen Schüler*innen. ❤
Liebes @@cornflakegirl4811
Solche Lehrerpersonen wie sie eine sind brauchen wir dringender als je zuvor. Ich würde mir wünschen, dass die Eltern sich mehr um ihre Kinder kümmern würden. Ich bin eine Oma von 3 Mädchen 12, 11, und 8 Jahre alt. Wenn sie mir dann erzählen was sich die Kinder erlauben haut es mich jedesmal fast aus den Socken. Ich kann das hier nicht wiedergeben leider...
Vielfach sind es ganz oft männliche Zuwandererkinder die vor gar nichts Respekt haben. Da wird dann aus der untersten Schublade heraus gekramt.
Ich möchte aber betonen, dass man nicht alle in den selben Topf werfen kann. Oft kann man die Kinder gar nicht beschuldigen, denn verbockt haben es die Eltern. Unsere Mädchen bringen ganz oft Mittagsgäste mit und genau diese besagten Kinder benehmen sich bei uns zuhause sehr zuvorkommend. Sie genießen das Beisammensein am Mittagstisch. Bei den Kindern spielt ganz oft auch der Frust mit. Liebes C.Girl, bitte bleiben sie am Ball. Ich wünsche Ihnen die Kraft, dass sie nie aufhören an das Gute zu glauben❤️
Ja, dann erzieht bitte endlich eure Kinder! ❤
@@cerise2206 ich bin ja eine 3fach Oma und das mit großer Leidenschaft. Es ist wirklich sehr schwer heute Kinder auf den richtigen Weg zu bringen. Unsere Kinder wachsen sehr behütet auf und sind auch in der Famile betreut, aber mit der Pubertät haben wir zu tun🤣. Ich denke schon, dass es ohne Internet damals einfacher war. Das Leben hat einfach draussen statt gefunden. Ich beneide keinen Lehrer. Vielen Eltern sind die Kinder einfach egal. Wir erleben das im Umfeld auch und versuchen zu helfen, aber alles nicht so einfach. Nochmals: Dank an alle Lehrpersonen. Würde es euch nicht geben, dann GUTE NACHT🥰
@@isis4432 Danke, dass es auch noch Menschen wie Sie gibt, die Kinder nicht einfach sich selbst überlassen ❤️🙏🏼
Ich habe absolut genau die gleichen Erfahrungen gemacht. Das Referendariat war mit Abstand die schlimmste Zeit meines Lebens. Der Schulalltag war dann auch nicht super, aber die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern hat mir immer Spaß gemacht. Doch das System wurde in den letzten 15 Jahren immer problematischer und nach dem klassischen Burnout im letzten Jahr hab ich endlich gekündigt. In Deutschland ist es ein Riesending seine Lebenszeitverbeamtung aufzugeben, für mich war es auf jeden Fall die beste Entscheidung.
Wichtiges Thema, ohne Frage. Es betrifft mich als Lehrkraft unmittelbar.
Was mir bei diesen Dokus oft fehlt, ist folgendes:
Es werden oft ein paar wenige Betroffene gezeigt, die richtigerweise das System anprangern. Es tut mir im Herzen weh, dass diese Kolleginnen und Kollegen gehen.
Es fehlt in diesen Dokus aber die Konfrontation mit den Entscheidungsträgern. Die Misere ist lösbar. Geringere Stundenzahl, mehr Verwaltungskräfte an den Schulen, Entschlackung der Rahmenpläne, geringere Anzahl an Klausuren in der Oberstufe etc.
Als Beispiel, in MV, das Bundesland mit den meisten zu leistenden Wochenstunden (27), wird eine Absenkung der Wochenstunden am Ende der Legislaturperiode "geprüft". Die Kollegen gehen auf dem Zahnfleisch.
Es reicht nicht, nur zu klagen. Es muss medial an die Entscheidungsträger herangetreten werden.
Danke für die Kritik 🙏
Die Doku stimmt mich sehr nachdenklich. Ich studiere ebenfalls Lehramt und zweifle des öfteren daran, ob dieser Job wirklich zu mir passt und ich den Anforderungen gerecht werden kann. Solche Beiträge bestätigen dann oft meine Unsicherheiten. In Bayern kommt noch dazu, dass wenn man psychische Probleme hat, die Inanspruchnahme eines Psychologen die Verbeamtung gefährden kann. Ich wäre dringend dafür, dass Studierende bereits in den ersten Semestern in Schulen gehen und so viel Praxiserfahrung wie möglich sammeln! Das wäre ein win-win für alle Postionen und einer von so vielen Möglichkeiten, die Ausbildung zu verbessern. Leider bezweifle ich es aber stark, dass überhaupt mal Änderungen passieren, die nachhaltig und langfristig zu einer Verbesserung beitragen….
Wenn du die Zweifel bereits im Studium spürst, solltest du sie dringend erst nehmen. Lieber jetzt umorientieren, als im Ref, oder später.
Gerade mit psychischen Problemen ist der Lehrerberuf eher der falsche. Du stehst permanent unter Beobachtung. Auf einer Bühne. Es gibt keine Möglichkeit an einem Tag, an dem es dir psychisch nicht gut geht, einen Gang zurück zu schalten.
@@ElenMira danke für deine Rückmeldung. Ich hab zum Glück (noch) keine psychischen Probleme, aber die Angst welche durch die Arbeit zu entwickeln und sich dann keine Hilfe suchen zu dürfen, find ich einfach kontraproduktiv. Ich denke, es ist normal an seinem Beruf oder Studium zu zweifeln, aber leider hab ich auch keine passende Alternative…
Also ich bin als Lehramtsstudentin direkt in den ersten Semestern in die Schule gegangen. Es hindert einen auch keiner an einem freiwilligen Praktikum. Ich finde nur nicht, dass die Praxiserfahrung aus den Praxisphasen für das Ref oder die spätere Berufstätigkeit irgendwas nützt, deshalb ist der immerselbe Ruf nach mehr Praxis aus meiner Sicht Quatsch.
@@lotuskm16 Bist du mit dem Aufbau des Lehramtsstudiums zufrieden und fühlst dich gut auf die Praxis vorbereitet?
Liebe Tabea,
wenn du das nicht als DEINEN Beruf ansiehst und das wirklich willst, dann solltest du mal ein paar Stunden als mobile Reserve arbeiten, um dir darüber klar zu werden, ob das was für dich ist. Ich hab vor meinem Ref ein halbes Jahr als mobile Reserve gearbeitet und da sieht man dann endlich mal den richtigen Schulalltag und merkt sofort, ob man dafür geeignet ist. Ich bin jetzt seit September im Ref und empfinde das (leider) wirklich als Horror. Man ist komplett am Limit und geht andauernd über die Grenzen des Möglichen hinaus. Wenn man diesen Beruf dann nicht wirklich will, glaube ich nicht dass man das durchzieht. Ich hätte das Ref sonst definitiv schon abgebrochen.
Tolle Doku. Ich starte jetzt in mein 2. Dienstjahr nach dem Ref und ich muss sagen, aktuell denke ich wieder darüber nach, mir doch etwas anderes zu suchen. Es sind nicht die Schüler oder die Unterrichtsvorbereitung, die mich stören und die mir die Kraft rauben. Es sind vor allem der Druck durch Eltern und die Korrekturen, von denen ja auch Einiges abhängt. Dann muss man noch hier was erledigen und dann ist da noch Elternsprechtag usw. Es läppert sich in Summe. Und wer denkt, man hat dann die Ferien zur vollständigen Erholung - Pustekochen. Meist nehme ich mir drei/vier Tage und dann geht das Gedankenkarussel schon wieder los, was ich alles zu erledigen habe. Unterricht vorbereiten (möglichst langfristig, um sich zu entlasten), Korrekturen usw. Wenn man dann so wie ich noch einen recht hohen Anspruch an sich selbst hat, kann man in dem System eigentlich nur verlieren.
Dann denkt auch mal an die Kids! Meine Kinder haben jeden Tag und jedes WE Hausaufgaben! Auch in den Ferien dürfen sie nie abschalten, weil uns die Lehrer mit Aufgaben zu schütten. Die aktuelle Situation ist glaub ich für alle belastend. Die Kinder stehen nämlich ebenfalls unter enormen Leistungsdruck - und das wirklich ab Klasse 1 - und die haben auch nur diese diese eine Kindheit!
@@charliebrown9965 Verstehe ich absolut und da bin ich komplett bei dir. Ich gebe wirklich selten Hausaufgaben auf und dann auch nur recht wenig. Aus genau diesem Grund. Mir persönlich würde es einfach schon reichen, wenn meine Kids am Gymnasium nicht mehr mit der Null-Bock-Einstellung und Ich-kann-das-doch-eh-nicht-Aussagen im Unterricht sitzen würden. 😅😅😅
Einfach den Anspruch an sich selbst runterfahren. Hört sich banal an, ist aber ein legitimer Weg. Heißt, Eltern vertrösten, immer deeskalieren, immer ja ja sagen, die Korrekturen werden so gut wie sie eben werden, heißt: In der Schule reicht eine 4 zum weiterkommen, das gilt auch für die Lehrer. Ich höre immer diese Ausreden " ich kann nicht die Qualität anbieten, die ich will", das sagen so viele, wenn das bei allen der Anspruch real wäre, hätten wir kein Bildungsproblem.
Was dieser Doku vollständig fehlt ist die Konkretisierung der Probleme. Was GENAU stört? Darüber wurde im Grunde nichts gesagt und das fehlt mir als Aussenstehender hier total.
Man muss sich die ganze Zeit die Baustellen selbst herbeispekulieren, aber genau diese Aufgabe sollte einem doch durch diese Arbeit abgenommen werden?
Das stimmt, es kommt leider nicht 100 Prozent raus.
Ich fasse mal zusammen +ein paar weitere.. (systematische Probleme)
-Ausbildung zu theoretisch trotz praxisphase
-Referendariat in doppelbelastung eigener Unterricht und Unterricht unter Aufsicht
-wechselnde sprunghafte Anforderungen der fachleitung und überladene Methodik mit fragwürdiger pädagogischer Wirksamkeit
-unsinnige zusammenmischung von schulformen auf die ein universelles anforderungsprofil gelegt werden soll
-zu volles referendariat und zu wenig Fokus auf Persönlichkeit bei gleichzeitigem Lehrermangel
-unsinniges bewerbungsverfahren und Zuteilung der Lehrer an schulen
-zu wenig Geld für bildungsinfrastruktur
-zu wenig Koordination bei der Digitalisierung
-generell zu wenig geld an Schulen was zu absurden Maßnahmen der Schulen selbst führt (eigenkostenübernahme der Lehrkräfte, Maßnahmen um Förderungen zu erhalten etc..)
-unzureichende Schulung der Kräfte die die Lehrer ausbilden (im zfsl, beim Land und unter den fachleitern)
-falscher gesellschaftlicher Blick auf die Aufgaben eines Lehrers vorallem der Eltern (Erziehung und Förderung ist immernoch Elternsache, diese Verantwortung abzugeben ist ein Unding!)
-zu wenig Befugnisse von Lehrkräften bzgl. Durchsetzung von Konsequenzen /Maßnahmen /strafen /Disziplin/ Entscheidungsgewalt
-mangelndes ehrenamtliches Engagement durch eltern
-usw usf
Ich finde das sehr gut, dass das hier nicht konkret benannt wird. Zum wissen diejenigen, die es ändern könnten, längst Bescheid. Und diejenigen in den Kommentarenspalten hier wissen es ja sowieso immer besser. Zuletzt trägt das die fehlende Konkretisierung zum Schutz der jungen Dame dabei. Deshalb: Alles richtig gemacht aus meiner Sicht.
@@lotuskm16 Aber Dokus/Reportagen dienen zur Aufklärung und nicht um durch die Blume Insidern etwas zu sagen, zumindest ist das meine Sichtweise. Ich kann dich zwar verstehen, aber ich finde das trotzdem nicht zielführend.
Als Zuschauer kann ich alles mögliche hineininterpretieren, bleibe zum Schluss dennoch mit vielen Fragezeichen. Das einzige, was ich mitnehmen kann, ist "Okay, da gibt es wohl Probleme" und dann muss ich mir, weil eben die Konkretisierung fehlt, denken "Nun ja, Probleme gibt es überall" und schwups verliert das ganze den Effekt.
Sind es zu viele Schüler pro Lehrkraft? Ist der Stoff pro Zeit einfach zu hoch? Sind die Klassen zu voll? Sind die Grundkenntnisse der Schüler zu gering? Ist das Geld viel zu wenig? Sind es alle Probleme gleichzeitig? k.A.
Es gibt ja auch andere Berufszweige, über denen Dokus/Reportagen gedreht werden und dort äußern die Menschen ja auch konkrete Probleme.
Ich verstehe es auch nicht. Sehr frustrierend. Man kann gar nicht nachvollziehen, woher der Stress kommt und was "falsch am System" ist. So wird einem das Problem nicht bewusst.
Stell dir vor, du machst nen Pilotenschein und dein Ausbilder fordert von dir, dass du lernst, mit nem Siebentonner durch Einbahnstraßen zu fahren. Dann weißt du schonmal, wie das Lehramtstudium aussieht. Wenn du das dann hinter dich gebracht hast, gehts ins Studienseminar. Die wissen alle, dass man an der Uni nichts lernt, was man jetzt braucht, verlangen das aber von dir, weil du bist ja alt genug dich zu informieren, was man braucht und es dir beizubringen, wenn die Uni das nicht tut. Zusätzlich verlangen sie jetzt von dir, dass du zeigst, dass du mit einer Boing 747 einen Looping fliegen kannst und das am besten in einem historischen Kostüm, während du gleichzeitig eine Geschichtsstunde über die Figur hältst, die du mit deinem Kostüm verkörperst. Nicht, weil das das irgendwann mal im Schulalltag jemals wieder so machen wirst, sondern nur, damit die sehen, dass du dazu in der Lage bist. Dann bekommst du keine Note, sondern nur eine Pi mal Daumen Einschätzung. Jede Unterrichtsstunde, in der dir jemand auf die Finger schaut wird kritisiert. Machst du heute "Fehler" 1 und 2 und korriegierst diese morgen, gibt es nicht etwa Lob, sondern man zeigt dir "Fehler" 3 und 4. Deinen Unterricht planst du bitte nach der Lieblingsmethode deines Fachleiters - auch wenn diese gar nicht zu dir passt und zu jeder Unterrichtsstunde verfasst du eine 10-20-seitige wissenschaftliche Arbeit, in der du erklärst, wieso du welche Unterrichtsmethode genommen hast und wie viel Zeit du für jeden Teil benötigst. Kommt das nicht hin, darfst du Rede und Antwort stehen, wieso du 7 und nicht 5 Minuten gebraucht hast, auch wenn du deinem Fachleiter vorher zu verstehen gegeben hast, dass es völlig sinnfrei ist, vorher feste Minutenzahlen festzulegen, weil ja immer mal was dazwischen kommen kann. Nach dem Unterricht hast du deine "freiwillige" AG. Du darfst dir eine Aussuchen und dann machst du die. Das erwartet man einfach und wenn du dann um 17 Uhr nach Hause kommst geht die Arbeit erst richtig los. Für Prüfungen lernen, Hausaufgaben korrigieren, Lehrertagebuch schreiben: Welcher Schüler war heute gut und wieso? Was kannst du besser machen und wie?, Fachstoff nachholen, den du in der Uni nicht gelernt hast. Dich durch veraltete Schulbücher wühlen, Geld zusammenkratzen für die 40 Kopien, die von der Schule leider nicht übernommen werden können und den Unterricht für den nächsten Tag vorbereiten. Ins Bett geht's dann mit Glück um 3 und du kannst 3 Stunden ausschlafen, bevor du dann um 6 wieder raus musst, weil am nächsten Tag Unterricht am Seminar ist, das 60 km von deiner Schule entfernt ist - natürlich bekommst du die Fahrtkosten nicht erstattet. Nach einem Vormittag, an dem du vor Langeweile 10x fast vorm Stuhl gefallen wärst - aber du hast ein Sternchen bekommen, weil du das HDMI-Kabel richtig eingesteckt hast, musst du dann nochmal an die Schule und bis 15 Uhr unterrichten. Heute Vertretung in Ethik. Hast du zwar nie studiert aber sind halt keine Lehrer da und die anderen sind so ausgelastet und du willst ja auch gute Noten - oder?
Und das machst du jetzt 2 Jahre, wobei von Seiten des Seminars stetig versucht wird, dich rauszuekeln, anstatt dich wirklich gut auszubilden. Beschweren ist schwer, weil du bist ja Verbeamtet auf Wiederruf. Gott sei Dank hast du gymnasiales Lehramt studiert, sonst hinge am Bestehen des Refs auch noch dein Masterabschluss.
Dazu kommt jetzt noch, dass du dir bitte deinen Arbeitsrechner selbst kaufst. Sowie einen Beamer, wenn du einen brauchst. Ein Auto natürlich ebenfalls, weil du musst ja am Tag die 60 km von Schule zum Seminar, das kann man ja nicht an zwei verschiedenen Tagen anbieten und du hast nur ne Stunde dazwischen. Pause hast du auch keine. Die ist dazu da, um Schülerfragen zu beantworten oder den Raum zu wechseln. Und wenn du doch mal schon um 1 aus hast, gibts ne 4 stündige Konderenz, wo du doch bitte da zu sein hast. Übersunden bezahlt bekommst du nicht, weil du hast ja Ferien und damit ist das dann abgegolten. Dass dein Kollege mit Sport und Kunst dasselbe verdient bei deutlich weniger Arbeitsaufwand, darüber regst du dich schon lange nicht mehr auf. Du freust dich eigentlich nur auf Sonntag. Der einzige Tag in der Woche, an dem du mal 3-5 Stunden nichts zu tun hast. Außer es ist ein Schulfest oder sonst etwas, wo du "freiwillig" da sein kannst.
Währenddessen gehen die Sorgen der Schüler komplett unter. Du hast weder die Ausbildung, noch die Zeit oder den Nerv, dich um deren Probleme zu kümmern. Wärst du jetzt nicht an einem Gymasium, hättest du jeden Tag irgendjemanden, der mit Messer durch die Flure rennt, auf den Boden kackt oder irgendwas zerstört. Deine Aufgabe als Lehrer, das Problem zu beheben. Sicherheitsdienst oder Sozialarbeiter gibts nicht - und wenn letzteren doch, ist er gerne für alle 10 Schulen im Kreis zuständig und nur 3 Stunden am Montagnachmittag da. Dass du Schüler auf den Weg zur Klausur verlierst, nimmst du in Kauf. Wer das Thema nicht verstanden hat, wird abgehängt. Zeit hast du keine, um das alles noch mal zu erklären. Schließlich steht nicht der Schüler und dessen Ausbildung im Vordergrund, sondern dass du den Unterricht mit dem Klingeln beendest und das Lernziel für die Mehrheit erreicht wurde. Und zum Glück gibts neben all dem auch noch Eltern und Elterngespräche. Du hast zwar im Studium nicht gelernt, wie man die führt aber halten musst du sie natürlich trotzdem. Die einen sprechen kein Wort deutsch, die anderen beschweren sich beim Chef, wenn du ihnen sagst, dass ihr Kind den Unterricht stört - oder direkt bei der staatlichen Stelle, die die Lehrer bezahlt.
Ach und wenn du es wagst, währenddessen zu nem Seelenklemptner zu gehen, weil du psychisch einfach am Ende bist, dann sei dir gesagt, dass du deine Verbeamtung schenken kannst. Psychische Wracks nimmt der Staat nicht. Auch nicht, wenn er selbst Verantwortung zeichnet.
Die Sinnlosigkeit von Notensystem, Lernstandsprüfungen, veralteten Lehrplänen, unzureichender Klassenraumausstattung und fehlenden technischen Geräten sprach ich mir jetzt einfach mal genauso wie den Teil, dass der Großteil deiner Arbeitszeit für Verwaltungskram drauf geht.
Hoffe das gibt nen Einblick.
Wenn das alle Lehrer machen würden, das erinnert mich an meine Branche. Ausgebildete Krankenschwestern bleiben bei uns, wenn überhaupt 1 Jahr und wollen danach irgendetwas anderes machen. Frage, wer bleibt stehen am Lehrerpult oder am Krankenbett
Vielen Dank für diese Perspektive 🙏 Was denkst du muss sich in dieser Hinsicht unbedingt ändern?
Kurzum: bessere Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung
Tja aber so wird es enden. Nur weil es Jahrzehnte lang so funktioniert hat und die Menschen darauf erfolgreich trainiert wurden, unter diesen Bedingungen zu arbeiten, heißt es nicht das irgendwann jemand sagt : "bis hier und nicht weiter". Ganz einfache Nummer.
@@37Grad Was macht eigentlich die Bundesministerin für Bildung den ganzen Tag. Ist es nicht ihre Aufgabe Reformen durchzuführen?
Ich Lehrer, meine Frau Krankenschwester. Trotz allem hat sie noch prekärer Umstände. Bei weitem. Und ich sehe die Opfer, die sie für ihren Beruf bringt. Auf lange Frist stellt sich aber die Frage nach der langfristigen Durchhaltefähigkeit.
Habe auch gekündigt (Gymnasium) und bei uns haben in den letzten Jahren soviele Lehrer und Referendare gekündigt. Wahnsinn.
Darf ich fragen welches Bundesland? In Bayern haben in diesem Schuljahr von ca. 260 fertigen Referendaren für Realschule nur 25 einen Antrag auf Übernahme gestellt. Allen wurde ein Angebot gemacht, aber nur 10 haben es angenommen.
Am Gymnasium ist es noch nicht derart extrem. An der Mittelschule allerdings ist Land unter.
Als was arbeitet ihr Aussteiger dann eigentlich?
@@tomvandl komplett unterschiedlich. Ich kenne einige, die als Berater oder Lehrer bei anderen sozialen Trägern arbeiten, z.B. Schüler in der Berufswahl bei der Arbeitsagentur beraten, Klassenfahrten organisieren usw. Andere wiederum finden eine geeignete Stelle in der Wirtschaft. Gerade die Chemiker und Physiker haben j zum Teil fast ein vollwertiges Studium in dem jeweiligen Fach hinter sich. Und manche versuchen es auch wieder ganz neu mit einer Ausbildung oder einem Studium.
Ich finde diesen Einblick sehr interessant, dennoch hätte ich gern als ausstehender erfahren, welche Stellschrauben im System KONKRET bemängelt werden, das hat mir leider komplett gefehlt!
Die Erwartung vom Studienseminar, dass das Lernziel bei allen SuS erfolgen muss. Darauf hat ein Lehrer aber gar keinen Einfluss. Wenn z.B. ein Schüler einen geringen IQ hat und das nicht überprüft wurde, was nicht selten geschieht, ist der Lehrer im Auge des Seminars schuld, was völliger Blödsinn ist. Man muss sich als Referendar ständig zerpflücken und reflektieren, obwohl einem kaum etwas beigebracht wird. Man sollte angehende Lehrer stärken und stützen. Man macht aber das Gegenteil.
Vielen Dank für dein Feedback 🙏
Ich kann dir kurz (okay es wurde lang) meine Kritik am System darstellen (Lehrkraft an einem Gymnasium in einer Stadt im Südwesten Deutschlands)
Es kommen immer mehr Aufgaben auf uns zu, wir werden an anderer Stelle jedoch dafür nicht oder nur gering entlastet oder anderweitig unterstützt. Bzw. teilweise könnte man diese Aufgaben auch auslagern, das wird jedoch nicht gemacht.
Zusätzlich ist der Lehrerberuf gesellschaftlich nicht angesehen, was im ersten Moment nach keinem Problem aussieht, aber Folgen für uns in der Schule hat.
* Lehrkräfte machen die EDV einer Schule (Beamer, Informatikräume, IPads / Geräte jeglicher Art, digitale Klassenbuch, Schulhomepage warten Kollegen, die tlw. sich Wochenlang einarbeiten müssen), oftmals ohne Entlastungsstunden
* Klassenfahrten werden komplett durch Lehrkräfte organisiert (Bus, Unterkunft, Freizeitgestaltung) und die Finanzen gehen auch über die Lehrkraft, was noch schwieriger wird, sobald Eltern nicht mitspielen
* Es wird grundsätzlich erwartet, dass wir Zusatzaufgaben leisten, die wir uns zwar selbst suchen (müssen), von denen wir teilweise aber wenig Ahnung haben und die psychisch auch belastend sein können. (Manchmal suchen SchülerInnen sich auch einfach ihre Ansprechpartner aus, weil sie bei der Lehrkraft ein gutes Gefühlt haben) Vertrauenslehrer, Ansprechpartner für sexualisierte Gewalt, Krisenteam/ Seelsorge an Schulen sind in der Regel Lehrkräfte, ohne dass diese zum Beispiel selbst einen Anspruch auf Supervision oder ähnliches haben und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man es mit nach Hause nimmt, wenn ein Schüler oder eine Schülerin Dinge schildert, die nach Kindswohlgefährdung schreien und die Jugendämter so überfordert sind, dass es nicht voran geht. Irgendwann macht man dicht, zum Schutz des eigenen Wohls.
* Die Anforderungen ändern sich, das System läuft aber nicht mit. In der 5. Klasse sitzen teilweise Kinder, die nicht richtig lesen können, die zu Hause nicht gefördert werden, wir am Gymnasium etablieren langsam Nachhilfesysteme, aber es reicht einfach nicht aus. Das heißt, entweder senkt man das Niveau des eigenen Unterrichts, dann unterfordern wir die Kinder mit gymnasialem Niveau, im blödesten Fall langweilen sie sich so, dass sie den Unterricht zerschießen, oder wir bleiben bei unserem Niveau, was dann oftmals die überforderten Kinder dazu bringt, den Unterricht zu zerschießen.
* Mittlerweile sollen wir dank e-mail und Co dauerhaft erreichbar sein. Eine Mail ist schnell geschrieben, so dass wir teilweise Mails bekommen, die unnötig, unverschämt oder beides sind. Ich rufe mittlerweile keine Mails mehr freitags und samstags ab, Sonntags mittags schaue ich einmal rein, falls ich mich auf etwas montags einstellen muss, da ich auch schon mal die halbe Nacht wach war, nachdem Eltern mir mit dem Anwalt drohten, weil ihre Tochter eine 4- in einem Nebenfach hatte.
* Gesellschaftlich werden wir als Dienstleister gesehen und zum Feind stilisiert. Schulbehörden stellen immer mehr Anwälte ein, weil Eltern wegen dem dümmsten Scheiß zum Anwalt rennen, das wirkt sich auf die Psyche aus. Man überlegt, ob man einem Schüler wirklich die 5 gibt, auch wenn er sie verdient hat, weil man weiß, dass die Möglichkeit besteht, dass die Eltern auf der Matte stehen und einem Vorwürfe machen. Auch wenn man logisch argumentieren kann, sind solche Gespräche zermürbend, vor allem wenn der Gegenüber meint, er wüsste wie der Job des Lehrers funktioniert.
* Die gute alte Klassengröße, selbst wenn Vertretungslehrer da sind, die noch Stunden gebrauchen könnten, werden lieber 2 Klassen mit 30 - 35 SchülerInnen geschaffen, als 3 Klassen mit 20 - 25. Da steigt nicht nur der Lärmpegel, sondern auch der Korrekturaufwand und natürlich nimmt man bei 30 SchülerInnen weniger Schüler mit als bei 20, da es als Schüler leichter ist sich aus dem Unterricht zurück zu ziehen. Geflüchtete SchülerInnen (bspw. aus der Ukraine) werden derzeit ohne richtiges Konzept zusätzlich auf die Klassen aufgeteilt, so dass ich in einer Klasse 40 Menschen vor mir sitzen habe, und 8 davon können dem Unterricht eigentlich nicht folgen)
* Politisches Geschehen wird dank social media immer mehr in die Klassenzimmer getragen und dort unreflektiert wieder gegeben, Fortbildungen dazu kommen natürlich nur schleppend zu Stande, Konzepte zur Medienkompetenz verpuffen teilweise, weil die SchülerInnen, die diese Kompetenzen nicht besitzen, sind oftmals auch diejenigen, die Schule als Ort der Propaganda wahrnehmen.
... vieles läuft richtig schief und es frustriert ... viele meiner Kollegen sind am Limit (ich zwischenzeitlich auch, jedoch schaffe ich es (noch) mich zu regenerieren).
Trotzdem ist der pure Lehrerberuf ein toller Beruf, es gibt nichts schöneres als zu merken, wie SchülerInnen über sich hinaus wachsen und über Dinge grübeln, die sie zu Beginn der Stunde noch nicht auf den Schirm hatten. Aber das wiegt halt nicht alles auf.
klingt auf jeden Fall krass. Was euch und vielen anderen wie z.B. Pflegekräften fehlt ist mehr Egoismus und weniger Schuldgefühle. Weil das System baut gerade darauf, dass die Leute immer weiter machen weil sie Angst haben ohne mich gibts hier Tote im schlimmsten Fall. Von daher lieber Kasse machen, sich ein jahr mal rausnehmen. Und die restlichen mitarbeiter, die dann die arbeit der anderen miterledigen müssen, sollen sich statt zu beschweren es genauso machen. Das ganze System muss zusammenbrechen, damit auch der letzte anwalteinschaltende Elternteil endlich mal was merkt, wenn er sein kind dann selbst unterrichten muss...@@uhne6932
Und ich finde es total gut, dass nicht auf einzelne Details eingegangen wurde, denn dadurch hat sich die junge Frau auch sehr gut selbst geschützt. Und seien wir doch mal ehrlich: Die Stellschrauben sind bekannt, es wird nur nichts daran geändert.
Sehr wichtiger Beitrag, DANKE an alle beteiligten!
Sehr mutig auszusteigen. Die Herausforderung einer Lehrerin heutzutage sprengen den Rahmen. Das grenzt an Ausbeutung. Ich wünsche Dir viel Erfolg für Deine Zukunft. Ich wollte auch Lehrerin werden aber ich hatte Bedenken, weil ich den Eindruck hatte, dass Eltern Lehrer für das Versagen der Kinder verantwortlich machen. Ich bin Professorin geworden, weil ich das lwhren liebe aber bin über die Jahre ziempich enttäuscht worden, denn auch bei uns iat es so, dass verwaltung und mehr Aufgaben von uns verlangt werdn, so dass ich mich nicht auf meinw Kernkompetenz konzentrieren darf. Die ersten zwhn Jahre waren 50 Stunden in der Woche Standard. Das Problem ist das System. Das Pensum ist von vorne herein gar nicht tu schaffen. Hätte mir das jemand vorher gesagt, wäre ich als Angestellte in der Firma als Entwicklerin geblieben, denn die Industrie bezahlt das doppelte. Niemand sieht meien uberstunden geschweigw denn mein Engagement.
Dann hat sich in den letzten 40 Jahren offensichtlich nichts geändert! Bin jetzt in Rente gegangen, es ist ein toller Beruf, aber genau wie die Kollegin im Film musste ich auch auf halbes Deputat gehen um die Anforderungen erfüllen zu können.
kannst vergessen die knallbirnen - schon 1996 war das die reinste irrenanstalt
da haben unsere achsonetten eu-nachbarn ganze arbeit geleistet sich einen krieg der totalen reduzierung vom zaun zu brechen
Ich habe 30 Jahre lang Referendare erlebt und ein großes Problem ist der Anspruch an sich selber, bzw. die zeitweilige Notwendigkeit alle Prüfungen mit "1" abzuschließen um eine Lehrerstelle zu ergattern. Ich sah Referendare zusammenbrechen weil sie in Lehrproben eine 2 bekamen. Zu meiner Zeit eine Supernote.
Puh, und jetzt bekommen Leute mit 3, 4 noch einen guten Job. Ich bin froh, dass sich das längst gedreht hat. Ich war schon mit einer 3 sehr glücklich, viel besser wurde selten benotet.
So psychisch labile Menschen, die denken, dass Sie wegen einer 2 statt 1 keine Stelle bekommen, verhungern und sterben müssen, sollten definitiv Lehrer werden. Ein Segen für alle.
Diese Geschichte ist wie meine eigene. Schon früh den Traum gehabt, Lehrerin zu werden, lange drauf hingearbeitet, Studium trotz aller Widrigkeiten, Krankheit und dann mitten in Corona zu Ende gebracht, Ref begonnen. Nach 9 Monaten war ich gesundheitlich auf allen Ebenen so arg am Limit, dass ich meinen Lebenstraum, den ich 17 Jahre lang verfolgt habe, begraben musste. Es war das einzig richtige. Und wie auch Kaliopi es sagt: Die Schüler:innen waren daran nicht Schuld. Mich hat das System, der Druck, diese unmöglichen Ausbildungs- und Arbeitsverhältnisse, einfach kaputt gemacht. Noch im Ref bis zu 70 Wochenstunden, je 2h Fahrt zum Seminar, das Unverständnis der älteren Lehrkräfte, die vielen Probleme der Kinder die oftmals vom Elternhaus herkommen,... ich hatte das Gefühl, ihnen Unrecht zu tun in dem ich das System mit der Benotung, dem Druck, den großen Klassen und all dem mitgetragen habe. Ich wollte mich an ihnen nicht länger schuldig machen - und auch nicht komplett die Lust am Leben verlieren.
Ich habe immer noch mit Pädagogik zu tun, bin nun aber an einem "außerschulischen Lernort", wo Schulklassen maximal für einen halb Tag zu Besuch kommen und in Projekten erfahren können, dass Lernen auch anders geht. Das war die richtige Entscheidung - und ich möchte allen Lehrkräften, die auch darüber nachdenken, Mut zusprechen. Gerade in dem Berufsfeld denken wohl viele "was soll ich denn sonst machen, ich hab halt Lehramt studiert" und das hat auch mich einige Zeit davon abgehalten, mich umzusehen.
Großer Respekt an Kaliopi für ihre Ehrlichkeit und mutige Offenheit! Ich wünsche dir alles Gute, wohin auch immer der Weg dich führen wird. :)
und jetzt verdienst du wie viel??? Man geht nicht aus Spaß dahin.
Ich bin auch Lehrer.
Nach meinem ersten Examen habe ich nicht direkt einen Ref-Platz bekommen, da das Bundesland aus dem ich komme die Termine nicht optimal arrangiert hat. Also habe ich erstmal ein Halbjahr als Vertretungsleher voll gearbeitet (27 Std.) und habe sofort gemerkt, dass das der Job ist den ich machen will! Tolle Kollegen, tolle SchülerInnen nur die Schulleitung war mir nicht gesonnen. Aber die erfahreneren Kollegen fragten mich ob ich das Geld so nötig habe (und ja hatte ich damals!). Nachdem ich mir dann die Bedingungen des Refs in meinem Bundesland bei Komilitonen und Refs an der Schule angesehen hatte, hatte ich für mich entschlossen, dass ich mir das nicht antun will. Viel zu willkürlich, lang und unnütze Seminare.
Daraufhin bin ich in ein anderes BL gegangen um dort mein Ref zu machen. Habe dort auch erstmal ein Halbjahr als Vertretungslehrer gearbeitet, wieder viel Spaß gehabt und eine wohlgesonnene Schulleitung. Im Ref kam ich an die gleiche Schule und konnte zum Glück(!) verkürzen.
So konnte ich mein Ref auf 1 Jahr verkürzen statt 2 Jahre in meinem Heimatbundesland. Habe den Hospitationszeitraum übersprungen und weniger theoretischen Anteil am Referendariat gehabt.
LEider konnte ich nicht in meinem Ausbildungsbundesland bleiben und wieder das BL wechseln, wie auch zum Ref wurde ich dort Verbeamtet und fing an einer integrativen Gesamtschule an. Dort merkt ich sehr schnell, dass ich in dieses System gar nicht passte. Die Kombination von soz. Brennpunkt und Integration war einfach extrem belastend. Habe dort nach 1,5 Jahren gekündigt und bin zurück in meine Heimat gegangen. Habe dort dann an einer kleinen Schule im ländlichen Umfeld angefangen und könnte nicht glücklicher sein. Ich arbeite immernoch 27 Std. (voll).
Besonders das Ref hat mich an meine persönlichen Grenzen gebracht. Weil es dort an viele Stellen einfach willkürlich ist. Die Fachberater werden wenig bis gar nicht überprüft. Es ist total verkopft, die Entwürfe sind wichtiger als der eigentliche Unterricht. Die Theorie haben wir in den 5 Jahren Uni zu genüge eingeimpft bekommen und im Ref sollte es darum gehen den zukünftigen Lehrern das nötige "Handwerkzeug" in die HAnd zugeben und auch zu zeigen wie der Lehreralltag gemeistert werden kann!
In der integrativen Gesamtschule haben mich nach dem Ref die generellen systemischen Schranken und Probleme eines überforderten Schulsystems umgehauen. Die pure Not an Personal und Schulen und die daraus resultierende "Verheizung" von allem haben mir gezeigt, dass es in der Bildung mittlerweile nur noch um das Löcherstopfen geht.
Und wenn man dann noch Problemschüler hat sind einem die Händegebunden. Entweder mangelt es an Sozialpädagogen und Psychologen um sich um die SuS angemessen zu kümmern. Oder bei besonders schweren Fällen die Schulgesetze nicht durchgesetzt werden können, weil die Eltern eine Rechtschutzversierung haben und die Schulämter kuschen.
Und wenn man jetzt von Anspruch und Motivation spricht muss man noch dazu bedenken, dass dieser immer weiter heruntergeschraubt wird. Fast jedes JAhr bekommen in irgendeinem Bundesland die SuS Notenpunkte im Abi geschenkt, weil das Abi "zu schwer war". Alle paar Jahre werden die Curricula und Rahmenpläne eingekürzt. Die Kontingenzstunden werden eingekürzt um LEhrstellen einsparen zu können und es nicht mehr Ausfall zu nennen. Die Prüfungsleistungen in den Realschulen werden heruntergeschraubt, weil es nicht so viele Schulabbrecher geben darf. Knapp 50% (Wenn nicht soger mehr) aller SuS geht mittlerweile aufs Gymnasium, damit macht man die Realschulen zu besseren Hauptschulen.
Die Bundespolitik steckt seit Jahren Leute ins Ministerium die fachfremd sind und sich dann erstmal (Jahrelang) einarbeiten müssen... Und die Länder überbieten sich in Unfähigkeit darüber in ihrem Goldstück des Föderalismus mal ein paar Komprisse zu machen und Kompetenzen abzugeben.
Von Digitalisierung und Bürokratie will ich gar nicht erst anfangen.
Eine Stellschraube, die ich jeder Lehrkraft empfehlen würde, die gerne Kinder unterrichtet aber unzufrieden mit den äußeren Bedingungen ist: Wechselt mal die Schule. Ich bin Quereinsteiger (2014) und hatte schon vorher einige Berufserfahrung in der Industrie und Forschung gesammelt. Von den drei Schulen, an denen ich in den letzten zehn Jahren gearbeitet habe, war eine Schule OK, eine Schule ein Platz zum Wohlfühlen und produktiv arbeiten (meine aktuelle Schule) und eine Schule der mit Abstand schlimmste Arbeitsplatz, den ich je hatte (und ich hatte viele). Ich würde nicht gleich die eigene Berufung aufgeben (wenn es denn so ist) und dem Lehrerjob an mindestens drei Schulen eine Chance geben.
Da gibt es nur ein Problem. Um die Schule zu wechseln, musst du einen Versetzungsantrag stellen und den muss sowohl die Schulleitung als auch das Schulamt bewilligen.
@@wolfsm0on Ja, das ist so. Vereinzelt gibt es auch Fälle, wo die Schulleitung einem Steine in den Weg legt. Dann muss man kämpfen. Der Regelfall ist aber, dass Schulwechsel klappen. In Hamburg ist es darüber hinaus so, dass die Schulleitung einen nicht halten kann, wenn man sich erfolgreich auf eine Beförderungsstelle an einer anderen Schule beworben hat (z.B. A14).
Ich war bis heute Arzt. Ab morgen werde ich als angestellte Lehrkraft in einer Grundschule arbeiten. Ich freue mich sehr darauf! Eine Herzensangelegenheit ❤
Eigentlich wäre dann der Plan ab dem Sommer den "Vorbereitungsdienst" zu starten. Leider klingen viele Erfahrungen im Referendariat gruselig. Und damit meine ich nicht in erster Linie den Umfang der Arbeit, sondern eher das Zwischenmenschliche mit Seminarleitern etc...
Wir werden sehen...
Spannend! Vielen Dank fürs Teilen 🤝 Warum hast du dich für diesen Wechsel entschieden? Wir wünschen dir auf jeden Fall alles Gute und viel Erfolg 🧡
Wie war dieser Schritt möglich?
@@37Grad vor 20 Jahren hatte ich mich für das Lehramt beworben und wurde abgelehnt. Verrückt im Nachhinein. Aber Glück im Unglück. Ich war jetzt 15 Jahre Arzt. Zuletzt Anästhesist und Notarzt. Ein sehr schöner Beruf und fühlte sich bis zuletzt auch einigermaßen sinnvoll an.
Aber ehrlich gesagt kann ich mir gerade nix sinnvolleres vorstellen als jungen Menschen etwas mit auf den Weg zu geben. Und nicht nur das reine Fachwissen. Die Möglichkeiten zum Quereinstieg sind ja auch gerade sehr gut. Ich bin einfach in einige Grundschulen gegangen, hab mich dort vorgestellt und hospitiert. Ich habe eine sehr schöne Schule gefunden, engagierte Kollegen und Schulleitung. Ich glaube die freuen sich genauso sehr auf mich wie ich auf sie.
@@sarahb.5782 tatsächlich habe ich viele Mails geschrieben. Darauf gab es wenig bis gar kein Feedback. Ich bin dann einfach mit dem Fahrrad los und habe die Schulen in der Umgebung abgeklappert. Die haben sich alle sehr gefreut
@@thomasm.2182 Das finde ich sehr spannend und freut mich für dich.:) Kann man als Arzt so einfach in den Vorbereitungsdienst einsteigen? Normalerweise muss man aus dem Abschluss doch Unterrichtsfächer ableiten können oder hat sich da etwas geändert?
Ich bin gerade selbst im Referendariat und diese Doku spricht mir so sehr aus dem Herzen. Danke dafür ❤
In welchen Punkten konntest du dich wiederfinden? 🤝
@@37Grad in der wiener wurstbude - da kommt das gejaule vom reichskanzler auch her
Vor- und Nachbereitung wird stark unterschätzt.
Die Examens Erwartungen auch sehr hoch - ob Lehramt - Jura oder Medizin....
Tatsächlich sind die Anforderungen und die Aufgaben die man neben des Lehrens hat Aufgabe von Eltern und Schulleitung - richtige Entscheidung,wenn man nicht seinem Anspruch gerecht wird.
Riesen Respekt!!!
Sehr sympathische Frau, sehr sympathischer Freund und toller Buch Geschmack. Ich wünsche den beiden alles gute für die Zukunft 🙂
Ich kann leider jeden einzelnen Punkt bestätigen bis hin zu Panikattacken wegen ganz bewusst ausgeübten psychischen Druck der Fachleiter - auch wenn nicht jeder so ist. Ich bin seit Jahren mit dem Ref durch und Lehrerin geworden/ geblieben. Das System lässt einen aber immer wieder zweifeln, obwohl der Beruf, die Arbeit mit und für junge Menschen, einfach toll ist.
ich habe zwar kein Lehramt studiert, aber wollte gerne als Lehrerin arbeiten und habe einen Quereinstieg angefangen. Habe zwischendrin schon gemerkt, dass das so nicht geht und letzlich hat meine Schulleiterin auch beschlossen, dass ich nicht geeignet bin ..
Ich war auch einige Jahre Lehrer und habe die ganze Problematik erfahren. Bei mir kam noch dazu, dass ich eine erz-konservative Direktorin hatte (kath. Religionslehrerin/Latein) die mit meinen Ansichten und gewählten Lern- und Lehrmethoden sowie meinem Fach Ethik/Philosophie mal so gar nichts anfangen konnte und mich 13 Monate während des Refs fast täglich schickaniert hat. Ich musste teils 10 Vertretungsstunden in der Woche extra machen. Sogar einen Tag vor meinem schriftlichen Examen hat sie mir noch die 9. und 10. Stunde aufgehalst, so dass ich erst gegen 19 Uhr zu Hause ankam, da ich einen weiten Fahrweg hatte. Ich habe es durchgehalten und bin dann in den Schuldienst, um dann dort nach einigen Wochen festzustellen, dass ich komplett am falschen Ort bin. Unser Schulsystem und unsere Lernpläne sowie das hierarchische und komplett veraltete Schulsystem stand allem entgegen was ich gelernt hatte und für was ich als Person stand. Wenn ich die Kaliopi mal einschätzen müsste, hätte ich ihr schon im ersten Semester gesagt, sie soll sich nach etwas anderem umschauen. Sie scheint ein sehr sensibler und emotionaler Mensch zu sein. Das kannst du komplett vergessen. Schule ist purer Stress und Druck und endet dann meistens in einer Art Apathie nach einigen Jahren. Oder viele Lehrkräfte haben auch Alkohol oder Drogenprobleme, sind mental down nach 4,5 Jahren. So ist es, ich habe es erlebt...
Das, was ich während des Referendariats, das mir wohlgemerkt weitestgehend viel Spaß machte, lernen konnte, ist das Setzen von Grenzen. Die 50h-Woche ist noch in Ordnung, sollte aber auch nicht unbedingt zur Gewohnheit werden. 60h-Wochen sollten wirklich die absolute Ausnahme sein (Abiturzeit etc.). Ich sehe es nicht (mehr) ein, mich bis 22 Uhr oder gar bis Mitternacht an den Schreibtisch zu setzen. Eine Klausur darf auch mal eine Woche später zurückgegeben werden und für Eltern muss ich nicht immer dauererreichbar sein - auch nicht als Klassenleitung. Meine Wochenarbeitszeit (Vollzeitstelle) liegt meist irgendwo zwischen 40 und 50 Stunden und es klappt dennoch. Ich habe Zeit für meine Familie, meine Freunde und für mich selbst und genau das ist es, was mich psychisch gesund hält. Und nur wenn ich selbst psychisch gesund bin, kann ich Schülerinnen und Schülern die notwendige Unterstützung zukommen lassen. Als psychisches Wrack wird das nichts. Das sollte man immer im Hinterkopf haben.
Leider Alltag. Bin an einer Grundschule und bin entsetzt, wie stressig und realitätsfern die Anforderungen sind.
Ich fand, dass ersten 5 Jahre nach dem Ref nochmal viel krasser waren als das Ref selbst, gerade als Klassenlehrer. Mal sehen, wie es in den nächsten Jahren wird.
So dankbar, dass du ausgestiegen bist und auch den support seitens Partner bekommen hast ❤️ bin in meinem Master auf Lehramt und habe mich auch entschieden, dass der Beruf LehrerIn sein, so wie es aktuell ist mit dem System, es nicht wert ist! Kein Beruf & Geld der Welt ist es mir Wert einen einzigen Tag mit Bauchschmerzen und Tränen zu verbringen! SO HAPPY FÜR DICH ❤️❤️
Kann ich völlig nachvollziehen. Ich hab auch so oft überlegt, ob ich aufhören soll. Das war so viel an Willkür, Druck, teils auch menschlicher Bösartigkeit und Abhängigkeit von den Launen der Leute, die in den wichtigen Positionen sitzen. Und wenn man sich mal gewehrt hat, wurde man richtig fertig gemacht. Und das war nicht nur bei mir so, sondern bei ALL meinen Kollegen, die ich kannte. Das hat schon System. Die Schüler und manche nette Kollegen waren meine Lichtblicke.
Ja meinst Du, dass wäre in der freien Wirtschaft anders?! Nur dass es da (wenn man Pech hat) gerade mal 20 Urlaubstage bei einer 5 Tagewoche gibt, die Bezahlung schlechter ist und man eben kleine Renten anstatt fetter Pensionen erhält.
@@monileinchen6 Aber klar doch. Ich arbeite jetzt in der freien Wirtschaft. ;) Dort verdiene ich über ein Drittel mehr, habe mit privater Vorsorge mehr für die Rente und deutlich weniger Stress. Denn Feierabend ist dann meist auch Feierabend. Soviel dazu. Und als Lehrer verdient man auch weniger, als man es mit der Qualifikation sonst könnte. Jedenfalls wenn man ein Fach wie Wirtschaft oder Technik hat.
Ich bin fast 63 Jahre und arbeite als Lehrer in Vollzeit. Lehrer ist der geilste Job! Ich liebe es!
Das klingt toll! Weiter so! Könnten Sie bitte sagen an welcher Schulform in welchem Gebiet? Ich bin Grundschullehrkraft und aufgrund der großen Klassen, des Lärms und der vielen verschiedenen Fachrichtungen, die man abdecken muss ziemlich fertig. Könnte aber auch ans Gymnasium wechseln.... Überlege schon seit längerem...
Eine Sache, die wenig bis nie thematisiert wird ist die mangelnde Wertschätzung für den Beruf. Schaut euch einmal die Wertschätzung für den Beruf in Finnland an. Das zweite Problem sind in meinen Augen die Nebenaufgaben, die du neben dem Unterricht noch erledigen musst. (6:46 "Wir sind mittlerweile Elternberater, Eltern-Therapeuten, Kindertherapeuten, Psychologen, Reisebüro und das alles soll in den Unterricht integriert werden.) Politisch wäre es richtig einmal klarzustellen, was NICHT Aufgabe des Lehrers ist. Es wäre einmal richtig solche Aufgaben zu streichen. Aber damit lassen sich keine Wählerstimmen bekommen.
Tatsächlich kann ich hier aus 15 Jahren Berufserfahrung im Freistaat Bayern auch "meinen Senf" dazu geben. Letztlich werden bei uns gut und teuer ausgebildete Lehrer für zusätzliche zeitintensive Tätigkeiten (neben Lehre, Korrekturen, Unterrichtsvorbereitung und pädagogischem Wirken) ausgenutzt. Wenn man diese nebensächlichen (ohne Studium, Referendariat und Berufserfahrung machbare) unterrichtsfernen adminsitrativen Aufgaben oder vom Kultusministerium angeordnete Alibimaßnahmen nicht hätte, könnte man locker 2-3 Unterrichtsstunden mehr pro Woche leisten.
Letztlich sind gutausgebildete Lehrkräfte doch gerade überall Mangelware, und deswegen sollte man diese Ressourcen nicht für (auch sie selbst unbefriedigende) Zusatzaufgaben verplempern.
PS: Freiwillige Mehrarbeit wird übrigens in diesem System nicht hinreichend gefördert.
Warum 2-3 Stunden mehr statt die Zeit in die Stunden zu stecken die man hat oder einfach darein gesund zu bleiben
@@dlke0s21hpwl in Österreich bist du als Lehrperson verpflichtet, die Zusatzarbeit zu leisten und das Gehalt ist im Vergleich zu Deutschland für ein sechsjähriges Studium nicht angemessen. Die Zusatzaufgaben sehen hier beispielweise so aus, dass sich Informatiklehrer*innen um die ganze IT in der Schule kümmern müssen oder Lehrpersonen müssen noch zusätzlich im Sekretariat arbeiten...). Diese Zeit sollte eigentlich für die SuS und Elternarbeit sein.
@@dlke0s21hpwl In den ersten fünf Berufsjahren ist der Arbeitsvertrag befristet und muss jedes Jahr verlängert werden. Wenn du es als Junglehrer*in nicht machst, wirst du schnell ersetzt (bei überlaufenen Fächerkombinationen wie Geschichte, PuP, Geographie, etc. umso schneller).
@@dlke0s21hpwl Ich verstehe, was du meinst und im Prinzip funktioniert dieses System nur, weil es genug Menschen mitmachen. Lehrermangel hast du auf dem Gymnasium aber nur in MINT-Fächern (zumindest in Wien). Ich kenne genug Personen, die mit bestimmten Fächerkombinationen seit Jahren auf eine Stelle warten und nur in der Nachmittagsbetreuung arbeiten (für die Mittelschule braucht man zumindest ein Hauptfach). Wer bereit ist, an der Mittelschule zu unterrichten, kann eher Nein sagen. Aber du hast schon recht, zu viel Idealismus und Ja-Sagerei führt letztendlich Selbstausbeutung und das ist im Sozialbereich/Pflegebereich extrem.
Diese Zusatzaufgaben hat jeder Lehrer an jeder Schule-
Ich möchte Lehrerin werden und habe schon im Praktikum gemerkt. Lehrer sein bedauertet vieeeel arbeite. Anders als viele denken. Wenn ich höre das viele meiner Freunde lange Kaffeepause habe und manchmal sogar Netflix schauen können. Das kann ein Lehrer sich nicht erlauben. Ein Lehrer steht auf der Bühne und wird beobachtet. Ich hoffe dass das System angepasst wird sodass Lehrer bessere Pädagogen sein können z.B. durch kleinere Klassen und ein leichteres weniger volles Ref. und auch, dass die Wertschätzung für den Beruf in der Gesellschaft steigt.
Vielen Dank, dass du das hier mit uns teilst 🙏 Was begeistert dich denn besonders am Lehrerberuf?
Hier mal was zur allgemeinen Beruhigung: Glückliche 😅Lehrerin mit vollem deputat und ausreichend Zeit zum netflixen. Nebenbei alleinerziehende Mutter.
@@TocoTronica ich meinte zwar Netflix schauen während der Arbeitszeit. Aber es freut mich sehr, dass Sie kräftemäßig gut klar kommen. Das gibt Hoffnung für die Zukunfty
@@serena9089 ja, Netflix während der Arbeitszeit, wer kennt es nicht...
Großartige Lehrerin. Wie so oft.....die Besten gehen...
Im erzieherischen Bereich verlassen auch viele gute und fähige Mitarbeitende den Elementarbereich, weil die Zustände grauenhaft sind. Die schlechten werden immer bleiben und im Notfall nur versetzt- es geht für Kinder echt bergab 😢
echt ? IST das schulsystem von HAAAAAAAAAAAAAAAAAARALD B.LESCH so scheiße, oder will da schon wieder wer highend luxusartikel nicht bezahlen und auf den rücken der allgemeinheit katzbuckeln
scheiß auf die EU - SCHULEN DICHT MACHEN !!! ENDGÜLTIG
Mir ging es wirklich ähnlich im Referendariat. Das ist bei mir jetzt knapp 10 Jahre her. Ich war einfach zu langsam mich in diese neue Rolle hineinzufinden, habe einige der Unterrichtsbesuche zu lange rausgezögert, weil ich lieber zu dem schöneren Thema xy etwas machen wollte (musste ja immer perfekt sein) und war dann zur Halbzeit (in meinem Fall Sommerferien) an diesem Punkt, dass ich zusammengebrochen bin und drauf und dran war alles zu schmeißen.
Habe mich dann dagegen entschieden und wirklich alles gegeben, was ich konnte um die Verzögerung wieder reinzuholen. Dann kam der Prüfungstag, mit Ach und Krach bestanden. Das war so frustrierend, dass ich mich nichtmal darüber freuen konnte. (Es hat über ein Jahr gedauert, bis ich darüber sprechen konnte, ohne anzufangen zu heulen.)
Jetzt bin ich seit knapp 8 Jahren in dem Job und bin froh, mich durchgebissen zu haben. Trotzdem gibt es immer wieder diese Momente, in denen du mit Sch***e zugeschüttet wirst, die unheimlich zeitraubend ist... Ich kann gar nicht mehr sagen, wieviele Lehrpläne ich in der Zeit schon schreiben musste.
Ja, man wird gut bezahlt, aber der workload ist immens und es wird immer nur mehr. Obwohl ich im Moment froh bin mit meiner Entscheidung, frage ich mich immer wieder, wie lange ich diesen Job noch machen kann (und will) und was für Möglichkeiten ich sonst für mich sehe. Traurig eigentlich... 😕
Das Video kommt einfach am Tag bevor mein Ref hätte beginnen sollen, welches ich wegen eines Behördenfehlers nicht antreten darf. Ich hatte mich wirklich so darauf gefreut und jetzt bricht eine Welt für mich zusammen 😔. Aber vielleicht ist es auch besser so und ich sollte mir direkt etwas anderes überlegen, wenn ich dieses Video sehe...
Selber ausprobieren und sich auch klarmachen, dass das Ref nur eine kurze Zeit des Lehrerberufs ausmacht. Es ist anstrengend, aber endlich. Für mich ist der Lehrerberuf noch immer einer der schönsten Berufe überhaupt.
Würde ich nicht machen, jeder Mensch ist anderes.Ich würde es auf jeden Fall ausprobieren 😊.
First World Problems
Gleich für das Hauptfach vorbereiten, nach Büchern suchen usw.
@@Lieschen_Mueller Ja, es ist ein Kraftakt, aber Lehrer werden so dringend gebraucht und durch das Referendariat alleine sollte sich niemand abschrecken lassen.
Lehrer sein ist heute kein Zuckerschlecken.
Arbeiten generell ist heute kein Zuckerschlecken. Damals war der Lehrer-Job halt recht anspruchslos.
Ich persönlich hatte im vergangenen Job als Trainee 3x Prüfungssituationen (ACs) die sich über 2 Tage à 9 Stunden erstreckten und bei denen man von rund 8 Experten total durchleuchtet wurde - fachlich sowie charakterlich. Einmal durchfallen = Jobverlust.
Ich finde es gut, dass die Hürden hoch liegen. Schließlich beeinflussen die Lehrenden heutzutage stark die Bildung der Kinder. Und nach ausreichender Erfahrung (Abi, Ausbildung, Studium) kann ich mit Recht sagen: Die Qualität nimmt von Lehrer-Generation zu Lehrer-Generation ab.
ABER man muss halt vorne ansetzen und bedenken: Es ist in der Regel nicht die Schuld der angehenden Lehrenden, sondern ein strukturelles. TTT = train the trianer. Wenn der Lehrende nichts taugt, kann die Qualität des zu Lehrenden nicht besser sein. Hinzu kommt das völlig veraltete System.
Wie heißt es so schön (Zitat Michael Nast): “Wir sind Schüler von heute, die in Schulen von gestern von Lehrern von vorgestern mit Methoden aus den Anfängen der industriellen Revolution auf die Probleme von übermorgen vorbereitet werden.”
@@Hoffes85 darf ich fragen, was das für ein Trainee ist? 😮
@@Hoffes85Früher war der Lehrerjob anspruchslos aber die Lehrer waren subjektiv besser. Interessant. Könnte es einen Zusammenhang geben?
@@wordyyou5617Ich könnte mir vorstellen, dass dieses sich tot Studieren noch nicht so schlimm war.
@@VesuvioXXL Das Studium hat vor 50 Jahren auch schon so lange gedauert.
Oh man, Kali, ich kann's so verstehen! Bin auch raus aus dem System und arbeite mittlerweile als digital selbständige Lehrerin. Die Idee kam mit der Pandemie und ich bin soooo glücklich mit der Entscheidung, die ich getroffen habe! Ich arbeite noch einen Tag pro Woche (online) für eine Schule, aber in Vollzeit kann ich's mir nicht mehr vorstellen.
Danke, dass du deine Erfahrungen hier mir uns teilst 🙏
Das ist eine tolle Idee! Diese Option habe ich auch während der Pandemie entdeckt und bin seitdem total entspannt! Man kann zu. B. in Spanien leben und von dort aus Menschen aus der ganzen Welt Deutsch beibringen. Und das sind top ausgebildete Leute wie Ärzte und Ingenieure. Das Arbeiten macht einfach nur Spaß ohne den ganzen bürokratischen Kram wie in der Schule. Alles Gute dir!
Ich habe eine Aubildung in einem handwerklichen Beruf gemacht und auch anschließend in dem Beruf gearbeitet, bevor ich mich entschieden habe doch noch zu studieren. Der Studiengang war letztendlich doch nicht mein Fall, also habe ich mit 25 Jahren beschlossen, endlich meinem Traumberuf nachzugehen und studieren seitdem Bio und Chemie auf Lehramt. Ich hoffe wirklich, dass es mir am Ende nicht so geht wie Kaliopi.
Mit Chemie sollte dir das nicht passieren.
@@spiderschaf der strahlemann hätte ja auch in tschernobyl bleiben können - wär doch auch keinem aufgefallen der mutantenschaden
Ich habe Englisch und Sport auf Gymnasiallehramt studiert und mit einem guten bis sehr guten 2. Staatsexamen beendet. Daraufhin bin ich im Ref psychisch kaputt gegangen und ausgestiegen. Das System ist völlig kaputt. Ich möchte aber auch erwähnen, dass ich meinen Traum nicht aufgegeben habe. Sofort nach meinem Ausstieg habe ich weiter als Lehrkraft ohne 2. Staatsexamen an einer mir bekannten Schule weiterunterrichtet. Hier bin ich auch noch heute und genieße jeden Tag. Ich werde aber dieses Jahr wieder in das Ref gehen, einfach aus finanzielle Gründen. Dieses mal selbstbewusster und entspannter.
Ich könnte hier noch so viel mehr zu schreiben. Heute als
Lehrkraft zu arbeiten kann so toll sein! Das habe ich durch meine Arbeit vor dem Ref jeden Tag erfahren dürfen. Leider hat mir die Zeit im Ref nur gezeigt was es heißt richtig zu Leiden. Ich kann nur jedem empfehlen entspannt in das Ref zu gehen ohne zu sehr auf die hohen Ansprüche zu schauen. Vergleicht euch bitte auch nicht mit anderen. Jeder hat seinen eigenen Unterrichtsstil, auch wenn das so manche Ausbilder heute nicht verstehen und noch so einen guten UB in der Luft zerreißen weil ihr die Stunde nicht genau so gemacht habt wie dieser möchte. Lehrermangel? Ach Quatsch, wir kann das denn sein?
@@MrCrubsy Ja, es ist schon traurig, dass wir den Schülern individuell gerecht werden sollen, im Ref die Menschen doch wieder in ein Raster gequetscht werden und die Bewertung einer Stunde und der Lehrbefähigung überhaupt vor allem von der persönlichen Meinung einiger weniger abhängt, die oftmals zudem ihre eigenen Defizite kompensieren. Ich habe da im Ref ganz eigenartige Persönlichkeiten kennen gelernt, die kein pädagogisches Feingespür bei der Arbeit mit ihren Schützlingen zeigten. So bleibt einem letztendlich nichts Anderes übrig, als sich ein dickes Fell zuzulegen und diese Phase durchzustehen.
Ich mache nächstes Jahr mein Abi und überlege Lehrerin zu werden, allerdings bekomme ich kaum noch etwas positive Erfahrungen von Lehrern mit, was mich sehr verunsichert. Warum hast du dich entschieden weiterhin als Lehrkraft zu arbeiten? Abgesehen von finanziellen Gründen?
@@Ella-kw4me Ich hatte als Schüler leider so manche Lehrer, die mich sehr unfair behandelt und bewertet haben. Ich wollte schon immer ein besseres Beispiel sein und muss schon sagen, dass es das ist was mich antreibt. Mir macht es auch einfach Spaß, den Schülern viel mitzugeben. Aber dabei sei gesagt, dass es leider immer mehr Schüler gibt, die respektlos sind und die viel Kritik einstecken musst, von den Schülern selbst und auch den Eltern. Es ist ein anstrengender Job. Man muss vorher durch Praktika wirklich schauen ob man dafür gemacht ist. Ich kenne viele Leute, die es bereut haben, Lehramt zu studieren.
@@MrCrubsy vielen Dank für die Antwort!
Echt spannend! Ich bin seit 15J Lehrkraft in Ö und finde dass wir Lehrkräfte kaum offene und ehrliche Austauschmöglichkeiten haben
Ich bin gerade im Ref in BW, in 6 Wochen beginnt der Lehrprobenzeitraum. Ich unterrichte wöchentlich 13 Stunden. Dazu kommen Seminarzeiten, bin zwei mal in der Woche von 7 bis 19 Uhr unterwegs. Es gibt nie Feierabend und keine Wochenenden. Aber, ich mache das mit vier Kindern. Ich komme nach der Schule heim und da ist zunächst Familie mit Hausaufgaben, Kochen, Kinder hin und her fahren angesagt. Wenn sie im Bett sind, beginnt meine 2. Arbeitsphase. Meist von 21 bis 00 Uhr. Wenn ich mir das Ref oder das Studium ohne Kinder vorstelle, dann erscheint mir das sehr gut machbar zu sein. Aber da ist jeder vermutlich unterschiedlich belastbar oder perfektionistisch veranlagt. Ich mache, was ich kann und so gut ich es eben kann, in der Zeit, die mir zur Verfügung steht. Jedoch steht für mich nach dem Ref bereits fest, an eine Regelschule möchte ich nicht. Ich habe 6 Kinder mit ADHS in der Klasse, die anderen 20 kommen permanent zu kurz. So arbeiten möchte ich nicht.
6 Kinder mit ADHS mit ADHS finde ich sehr krass. Unter Umständen reicht ja auch schon einer,um die ganze Show zu schmeißen.
Vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen und dein Engagement trotz der Herausforderungen. Der Alltag als Lehrkraft kann in der Tat belastend sein, gerade wenn man, wie du, eine Familie und andere Verpflichtungen hat. Deine Bemühungen, sowohl deinen Schülern als auch deiner Familie gerecht zu werden, sind sehr bewundernswert 💪 Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg auf deinem Weg 🧡
Habe ich auch gemacht dièse Erfahrung! Es interessiert Niemanden! In manchen Klassen ( arbeitete als Eingliederungshilfe) sind bis zu ein Drittel der Kinder ADHS, émotional sozial auffaellig oder haben eine Lernschwaeche! So gelingt Inklusion bestimmt!
Warten Sie mal ab, bis der Lehrprobenzeitraum beginnt. Die Zeit davor, in der Sie jetzt sind, ist noch die Entspannteste vom ganzen Ref.
Schule hat mich traumatisiert, war die härteste Zeit meines Lebens auch wenn die Depressionen erst später kamen
Habe damals auch abgebrochen. Ich träume nach 28 Jahren noch vom Unterrichten Müssen mit Angst.
Das tut mir sehr leid...
Leider können solche Erfahrungen immer auch Verletzungen hinterlassen, die einen jahrelang begleiten.
Linksgrüner faschistoider Lehrerverband- werden jetzt auch „zufälligerweise” verstärkt instrumentalisiert trotz Neutralitätsgebots
Desto subjektiver, desto toxischer, hauptsache Chaos und Entfremdung unter dem „Gleichberechtigungs-Inklusionsnarrativ”
Meist junge Lehrer verteidigen den Aspekt 5-7 Jahre ihrer Lebenszeit verschwendet zu haben mit „Eigentlich liebe ich es mit Kindern zusammen zu arbeiten,aber....” „Eigentlich” und „aber” sind Stellvertretend für den unerklärlichen Widerspruch, resultierend aus der kognitiven Dissonanz der Wertschöpfungskette des Lehrerberufs.
Es sollte um Fähigkeiten, Können gehen und nicht nach pseudohafter „Bildungs(in)kompetenz-Indoktrination”
Schlussendlich ist es ein Job wo das Phänomen Mensch gerne gegeneinander ausgespielt wird, sei es Lehrer oder Schüler oder höhere Instanzen
Lehrer sollten sich Fragen, was kann ich meinen Schülern beibringen und nicht wozu bin ich bereit mein Ego zu stärken.
Der Fachkräftemangel wurde/wird über die Bildungspolitik implementiert und instrumentalisiert.
Beschwert euch über die 5-7 Jahre und nicht über die Kritik an euer Ego
Hammer! Und wirklich nicht in Ordnung! Denke dass diese Lückenhaftigkeit des Zustands für die Lehrerinnen verbunden ist mit dem problematischen Ergebnis bei vielen Schülerinnen! Danke für das Vertrauen und den Mut an dieser Reportage teilzunehmen.
Ich habe auch meinen "Traumjob" in Marketing aufgegeben und muss mich neu orientieren. I feel the same like you. Aber lieber jetzt als später! Unglückliche Lehrkräfte = unglückliche/schlechte Schüler! Muttig und richtig!!
Bin selbst Lehrer und versteht die Frau zu 100%.
|R verstehe 😉
@@Chris-jn5of : passiert bei schnellem Tippen im Internet. Soziale Medien sind weder Klassenarbeiten noch offizielle Publikationen ... die liest man sich weder 2x durch noch beauftragt man einen Lektor ... 😆
@@icelinx man nehme meine Korrektur mit Humor, denn so war sie gemeint! 😄
@@Chris-jn5of 😁
Ich finde die Hauptverantwortung tragen unsere Bildungspolitiker. Warum, habe ich in einen ausführlichen Kommentar geschrieben. Kurz um man tritt Lehrer und Schülern Respektlos auf. Betrachteten Schule als Labor, in dem man versucht, gerade zu biegen, was Gesellschaftspolitisch schief läuft. Für jeden guten Lehrer der kapituliert, sollten zwei Bildungspolitiker entlassen werden. Bis die richtigen da sitzen, wo sie sitzen. Und wenn ich mit richtig meine, meine auch die Bereitschaft zu sagen "Leckt mich!" wenn die anderen sagen geht nicht, und zurücktreten. Noch besser währe , wenn ihr Lehrer mal in einen Generalsstreik tretet, ob beamtet oder nicht. Und zwar von den Sommer ferien 2024 bis zu den Sommerferien 2025. Dann werden die VERANTWORTLICHEN wohl begreifen, das sie so nicht weitermachen können.
Ich bin auch gerade im Ref offiziell in Teilzeit da ich zwei Kinder habe. Ich bin auch am überlegen auszusteigen, denn eine 5 tage Woche verstehe ich nicht als Teilzeitjob und die ganze Arbeit immer mit nach Hause nehmen. Nie richtig abschalten können. Und die Kinder die vernachlässigt werden und immer unterwegs sein zu müssen (der Standort des Seminars ist leider weit entfernt).
Ob eine 5 Tage woche TZ ist, hängt wohl davon ab wie viele Stunden man an den 5 Tagen arbeitet und ob Überstunden, die anfallen vergütet werden.
Im System krankt vieles! Klassenführung, Klassengröße, Klassenzusammenstellung (besondere Bedürfnisse, LR-Störungen, Adhs usw. ), zu unterrichtende Fächer (Vorbereitungs- u Korrekturaufwand, z.B. Sport versus Deutsch) alles egal! Lehrer werden unabhängig davon bezahlt. Die einen können sich ausruhen mit wenigen Kindern ohne nötige Sonderförderung und ohne Klassenführung, ohne Korrekturen, chillig - die anderen Lehrer haben Bedingungen, die ihre Arbeit nicht mehr zufriedenstellend erfüllbar macht, die sich daran auf Dauer kaputtarbeiten!
Man müsste dringend ein System der Entlastung für jene schaffen, die enorm - teilweise mehrfach - belastet sind.
@@nenni3386 Das würde letztendlich mehr Personal erfordern. Und daran mangelt es.
Welcher Lehrer hat denn keine Korrekturen?
@@ElenMira In der Grundschule sind das einige Fächer...
@@ElenMira
Mitunter in WPU, Sport und Kunst in der Sek 1.
Ansonsten ist die Korrektur von Deutscharbeiten in der Regel aufwendiger (man sitzt länger), als das Korrigieren einer Lernkontrolle in Biologie (Sek 1), wenn man nicht gerade eine Arbeit rund um Grammatik und Rechtschreibung schreiben lässt.
Ich habe in jeder Hinsicht den größten Respekt vor dem Beruf und bewundere Lehrer für ihre tägliche Leistung.
Einziger Kritikpunkt:
Bei sehr vielen Lehrern merkt man, dass sie nie in der freien Wirtschaft gearbeitet haben. Vorstellung von der freien Wirtschaft, Selbständigkeit, Unternehmertum sind oft nicht vorhanden.
Ich bin seit 20 Jahren Lehrer und rate jedem jungen Menschen ab diesen Beruf zu ergreifen.
Ich bin seit über25 Jahren Lehrerin an einem Gymnasium. Obwohl die Kinder vergleichsweise problemlos sind, muss ich sagen, dass ich den Beruf auch nicht empfehlen würde. Mich hat an der Doku sehr erschrocken, dass ich das erste Mal reflektiert habe, was die Zeit mit meiner Persönlichkeit gemacht hat - ich bin auch nicht mehr ich. Habe ich nie an mich rangelassen. Gerade überschattet die Belastung wieder alles: 74 Oberstufenklausuren auf dem Tisch. Heute am Sonntag mal wieder ein kompletter Arbeitstag - wie auch schon gestern. Privatleben???
interessant... Aber warum genau rätst du ihnen ab? Ich meine, selbst machst du es seit 20 Jahren, da fände ich es nachvollziehbarer wenn du wollen würdest, dass junge Menschen in deine Fussstapfen treten?! Und falls sich in den letzzten 20 Jahren so vieles zum Negativen geändert hat, wäre es nicht logischer eben diese Dinge zu ändern???
@@klarablick7796 Hm, müsste man das System nicht anders organisieren?? Also so, dass die Lehre/innen wirklich "nur" unterrichten, und Orgakram auslagern können, zB an andere Kräfte in der Schule...?
@@MariaM-tn5ro Weil die Fehlentwicklungen bekannt sind und nichts geändert wird - im Gegenteil. Ich sehe keinen Änderungswillen. Und als Lehrkraft kannst du es nicht ändern - du kannst nur reduzieren oder den Beruf wechseln.
@@MariaM-tn5ro Ich rate ihnen ab weli es eben heute scheiße ist, ich bin noch verbeamtet worden, ich ziehe das jetzt durch, ach und was verändern ? Guter Witz, was soll ich denn machen ? Die Gesamtschulen dicht machen und das Klientel was seit 2015 die Schulen flutet aus dem Land werfen und die Sonder/Förderschulen wieder aufmachen ?
Habe bereits im Ref abgebrochen. Der IT Job ist viel angenehmer.
Wie bist du dann in die IT gekommen? Hast du noch ein Studium drangehängt? Frage aus eigenem Interesse 😅
Hier muss man echt ein paar Sachen auseinanderhalten: Die intensive - aber zeitlich beschränkte - Belastung im Ref, die dazu noch mit dem Praxisschock einhergeht vs. die eher nagende Dauerbelastung als Lehrkraft. Wer an 1. scheitert, scheitert an der Intensität der Belastung im "System" Referendariat, was immer mehr der jüngeren Generation betrifft. Nebenbei ne tolle gebührenfinanzierte Werbung für Frau Probst, deren "Alternative" zum Lehrerdasein paradoxerweise darin besteht, die Leute zu Alternativen zu coachen. Was hat sie denn faktisch erreicht?
@@エキセントリッ Bin kein "Boomer", aber verstehe nicht, was Dein Kommentar zur Sache beiträgt.
Der Kommentar bezog sich auch nicht auf Dich als Person. @@sybersecurity277
Mal wieder die alte Mär vom angeblichen Praxisschock. Das kann man auch echt nur noch glauben, wenn man die letzten 10 Jahre hinterm Mond gelebt hat und nicht mitbekommen hat, dass das ganze Studium längst umgestellt wurde, in NRW vor 2012 schon. Dieser Glaube existiert auch echt nur noch in Kommentare auf Social Media-Kanälen und ist scheinbar nicht tot zu kriegen. Und als nächstes kommt natürlich die Geringschätzung, der jüngeren Generation, die einfach nicht mehr genügend belastbar ist, ne? Das müssen alles Weicheier sein, wenn sie es nicht schaffen. Ich finde die Beiträge von Frau Probst sehr nützlich.
Ich habe mit Mitte 30 meinen Job als IT-Berater gekündigt und führe jetzt meine eigene Tanzschule.
Zurück in ein Anstellungsverhältnis zu gehen, geschweige denn in einen Bürojob, kann ich mir nicht mehr vorstellen.
Klingt spannend! Darf ich fragen wie du das gemacht hast? Tanzlehrerausbildung dann selbstständig gemacht??
Hattest du Ersparnisse und ein Startkapital? Oder irgendwas geerbt bekommen? Ich habe nämlich NICHTS und niemanden mit 33, außer meinen Beruf als Lehrerin... Kann nicht einfach mal aufhören.
@@vv-gr4sj Ich hatte schon als Jugendlicher in einer Tanzschule als Assistent gearbeitet und später dann nebenberuflich als Tanzlehrer. Die Tanzschule gibt es nun aber wegen Corona leider nicht mehr und ich habe mich an einem anderen Ort selbständig gemacht.
@@Apricot90 Als IT-Berater hatte ich zwar nicht schlecht verdient und auch was angespart aber nach den Pandemiejahren mit kaum Arbeit war davon nicht mehr viel übrig.
Ich hatte für die Neugründung einen Förderkredit bekommen, mit dem ich den Ausbau der neuen Räume finanzieren konnte.
Meine Ref Zeit war dee Horror. Überstunden noch und nöcher, Alpträume, Magenschmerzen, Nasenbluten, schlaflose Nächte... einzig und allein haben mich meine Partnerin und meine Freunde aufgegangen. Meine Eltern habe es nie verstanden, meine Schwester hat mich als Simulant betitel.
Wow...was.für eine kluge und starke Frau ❤
All das was sie beschrieben hat kenne ich zu gut. Ich habe 1 Jahr versucht das Ref durchzuziehen, hab dann kurzzeitig aufgehört und das 1. Jahr wiederholt, bis ich dann auch vor der Unterrichtsvorbereitung saß und einfach nicht anfangen konnte, den Unterricht zu planen. Es war einfach physisch unmöglich. Es ist schwer machzuvollziehen, aber ich hatte so eine Angst zu versagen und kritisiert zu werden dass ich dadurch wie eine Blockade erlebt habe. Ich habe dann abgebrochen und bin jetzt in meinem jetzigen Beruf viel glücklicher.
@immersg Was machst du jetzt?
Wm du jetzt ?
Als Refrendar muss man mittlerweile vom ersten Tag an exakt den gleichen Workload bewältigen, wie eine arrivierte Lehrkraft und zwar während wie auch nach dem Unterricht. Viele Schulen haben Refrendare allerdings mittlerweile für sich auch als Lückenfüller definiert, um u.a. den massiven Unterrichtsausfall oder den anfallenden Korrekturwust zu kompensieren: Oh... wir haben da noch 2 Klausuren... kein Problem! Gib sie dem Refrendar. Sprich: an manchen Schulen ist der Workload von Refrendaren sogar deutlich höher als der von arrivierten Lehrkräften. Wenn man mir jetzt sagt, dass ein Richteramtsanwärter mehr arbeiten muss, als z.B. der Gerichtsvorsitzende, und sofort schwerste Kriminalfälle aburteilen soll, wenn behauptet wird, dass ein Assistenzarzt mehr arbeiten muss als der Chefarzt und u.a. sofort eine OP am offenen Herzen unternehmen soll, dann glaube ich das per se nicht. Aber genau das müssen heutige Refrendare leisten.
Und wenn doch? Dann steht bei Assistenzärzten immer noch der Oberarzt daneben und schaut, dass sich der Anwärter bei der OP nicht verschnippelt. Ein Richteramtsanwärter fängt erst einmal als Nebensitzer an und hat immer einen Ansprechpartner neben sich. All das haben Refrendare aber nicht. Die sind Alleinkämpfer, sich selbst und den Kindern überlassen. Der dadurch entstehende psychologische Druck, der auf den Refrendaren lastet, weil diese in völliger Unkenntnis agieren, ob das, was sie da machen richtig ist oder nicht, ist immens. Das wird auch in diesem Beitrag des Frontal-Magazins kurz angerissen, dass es diese Unwissenheit ist, die Refrendare oft als besonders belastend empfinden, weil sie ständig an sich selbst zweifeln, ob sie mit dem heutigen Unterricht den Kindern wirklich das bestmögliche gegeben haben, was ihnen möglich war.
Der Lehrerberuf ist nunmal kein Beruf wie jeder andere, kann mit anderen kaum verglichen werden. Noch nicht einmal einen Kaffee kann man sich während der Arbeitszeit holen oder zur Toilette gehen oder mit dem Kollegen am Nebentisch ein kurzes Schwätzchen über das Wochenende halten, wie es in anderen Berufen aber normal ist, wo man erst einmal morgens ins Büro kommt und dann mit einem zweiten Frühstück in den Tag startet. Und in den Pausen? In den Pausen geht man nicht wie in anderen Berufen zum Bäcker oder quarzt mit Kollegen vor der Tür, sondern steht am Kopierer, um die Arbeitsblätter für die nächste Gruppe zu kopieren, die man noch am Vorabend bis um 1 Uhr (!!) frühmorgens am heimischen PC erstellt hat.
Das Wissen um die besondere Belastung für die Lehrer war früher auch mal allgemeiner Konsens und der Respekt gegenüber dieser Berufsgruppe entsprechend hoch. Mittlerweile gibt es einfach viel zu wenig Wissen in der Gesellschaft um den Lehrerberuf, was dann zu erschreckenden Vorverurteilungen dieser Berufsgruppe führt. Von den ganzen "Sabotage-Eltern" ganz zu schweigen, mit denen man als Lehrer oft konfrontiert ist, die sich da Kompetenzen anmaßen, über die sie aber überhaupt nicht verfügen. Man stelle sich mal vor, dass würden sich die Leute auch bei einem Arzt erdreisten, diesen permanent beraten zu wollen, wie er seinen Job zu machen habe ("Entschuldigen Sie! Aber sie müssen den Schnitt von links nach rechts führen und nicht von rechts nach links... sind sie überhaupt ein Arzt?") Ich habe jedenfalls größtes Verständnis für jeden, der sagt, dass er/sie auf den Job als Lehrer keinen Bock mehr hat und den Job hinschmeißt.
Es stünde uns allen gut, uns in Demut gegenüber einer Berufsgruppe zu üben, denen das Allerwertvollste anvertraut ist, was unsere Gesellschaft zu bieten hat: unsere Kinder!
sämtliche diplomingenieure deutschlands lachen sich gerade zu tode
doof gewinnt
Für den Lehrberuf bedarf es Idealismus…. jede Menge davon. Zudem gibt es so viele Schulen und Schulformen, so viele unterschiedliche Schüler und Eltern. Da darf man nicht gleich aufgeben!
Es brauch Lehrerinnen und Lehrer. Das ist unsere einzige Chance gegen Vorurteile, Verschwörungstheorien und extremistische Gedanken anzukämpfen.
Nein, das wäre Aufgabe der Eltern!!!
@@cerise2206 _" Für den Lehrberuf bedarf es Idealismus "_
mekelst was ? der Eurobürgerpaß will mal wieder wem ins hirn scheißen - die wollen im übrigen an VW Industrie mal wieder ran
Sehr sympathisches Paar mit Herzenswärme 😊. Finde es toll, dass solche Missstände im Schulsystem mal offen kommuniziert werden und Stereotype durchbrochen werden. Ich bekomme es durch meinen Freundes- und Bekanntenkreis oft genug mit, wie viel Stress und Belastung wirklich im Lehrer*innen-Beruf vorkommt. 😮💨
klar besonders INNEN - die bilden sich aber auch nur alle ein was zu sein
Nach fast 10 Jahren als Gymnasiallehrerin habe ich 2018 den Antrag auf Entlassung gestellt und mit der Lehrtätigkeit aufgehört. Beste Entscheidung ever.
Was machst du jetzt? Ich würde auch am liebsten gehen...
@@diewirklichwichtigendinge2681 auf jeden fall keine sonderschule für komplett verranztes aus dem osten
glückwunsch - ich hoffe du findest nochmal was nach der sonderschule
Bin auch raus. Trotz Verbeamtung auf Lebenszeit. Lange krank geschrieben und nun mental endlich wieder fit und die Zusage für einen neuen Job!
Was machst du denn jetzt?
Linksgrüner faschistoider Lehrerverband- werden jetzt auch „zufälligerweise” verstärkt instrumentalisiert trotz Neutralitätsgebots
Desto subjektiver, desto toxischer, hauptsache Chaos und Entfremdung unter dem „Gleichberechtigungs-Inklusionsnarrativ”
Meist junge Lehrer verteidigen den Aspekt 5-7 Jahre ihrer Lebenszeit verschwendet zu haben mit „Eigentlich liebe ich es mit Kindern zusammen zu arbeiten,aber....” „Eigentlich” und „aber” sind Stellvertretend für den unerklärlichen Widerspruch, resultierend aus der kognitiven Dissonanz der Wertschöpfungskette des Lehrerberufs.
Es sollte um Fähigkeiten, Können gehen und nicht nach pseudohafter „Bildungs(in)kompetenz-Indoktrination”
Schlussendlich ist es ein Job wo das Phänomen Mensch gerne gegeneinander ausgespielt wird, sei es Lehrer oder Schüler oder höhere Instanzen
Lehrer sollten sich Fragen, was kann ich meinen Schülern beibringen und nicht wozu bin ich bereit mein Ego zu stärken.
Der Fachkräftemangel wurde/wird über die Bildungspolitik implementiert und instrumentalisiert.
Beschwert euch über die 5-7 Jahre und nicht über die Kritik an euer Ego
Das Problem ist nicht nur das System, sondern v.a. auch die Eltern.
In der Steinzeit sind aber nicht Mann und Frau jagen gegangen.
Was meinst du damit 🤔? Welche Erfahrungen hast du gemacht?
Genau, jetzt sind es wieder die Eltern. Wir Eltern werden vom Lehrer unseres Kindes so respektlos behandelt. Das geht gar nicht 😢
Dann erzeih es mal ordentlich. Es ist dein Balg oder setzt dich für die Prügelstrafe ein, dann kommen die Lehrer nicht mehr zu dir sondern können es selbst klären@@NanCy-hm2pd
Auch die Eltern sind Produkte des Systems!
Ich denke, dass es in spätestens 20 Jahren eine große Veränderung im Schulsystem geben wird.
Die jungen Lehrer haben eine ganz andere Vorstellung von diesem Job als die „alten“. Sie sind nicht mehr bereit sich für diesen Job kaputt machen zu lassen. Eine schwierige Situation, wenn man bedenkt, das viele Elternhäuser die Erziehungsarbeit den Schulen überlassen, um dann aber immer wieder korrigierend einzugreifen.
Der Druck auf die Lehrerinnen steigt dadurch ständig an.
Es muss daher eine grundlegende Veränderung des Schulsystems her, die das Wohl der Schülerinnen und auch der Lehrerinnen in den Mittelpunkt stellt und nicht irgendwelche Testergebnisse. Sonst wird es niemanden mehr geben, der die Kinder Unterrichtet, wenn die letzten meiner Generation das Lehrerzimmer verlassen und in Rente gehen.
Leider ist es in staatlichen Dingen selten so, dass das System dann überarbeitet wird, wenn gar nichts mehr geht (siehe Bundeswehr, DeutscheBahn, Pflegebereich etc.) Es werden dann einfach bestimmte Fächer wie Naturwissenschaften auf ein Minimum reduziert, sowie die Klassengröße und Anzahl der Arbeitsstunden deutlich erhöht. Da wo es keine Lehrer mehr gibt, gibt es einfach Unterrichtsausfall. Ich kenne bereits Schulen an denen nur noch drei Tage in der Woche Unterricht stattfindet und der Rest über Hausaufgaben abgedeckt wird.
So lange der Staat nicht an einer ernsthaften Lösung interessiert ist und bereit ist in das Schulsystem zu investieren, wird es da keinen Wandel geben und die Bürger werden sich daran gewöhnen und es nicht mal mehr kritisieren.
Sind in der Politik? Da hat man auch immer große Pläne für in 20 Jahren, kann einem ja jetzt keiner vorhalten :D
Wau! Zuerst mal großen Respekt und Dankeschön an Kaliopi, dass du dich zeigst. Auch finde ich es super, dass die Stimmen über das schon so lange Verschwiegene lauter werden. Es gibt so einige Punkte, die bereits in der Anfangsphase des Lehrerdaseins starten. Doch was ich aktuell wieder mal nicht verstehen kann, ist > Ich habe mich nach 20 Jahren Vollzeit privat weiter gebildet. Da die Angebote innerschulisch leider nicht dem Anspruch gerecht wurden. Ich wusste nur, so schaffe ich es nicht länger. Habe viel Zeit und Geld investiert. Ohne das, wäre ich bereits arbeitsunfähig. Eigentlich super! Der Staat dankt es einem, indem es beim Absetzen über die Steuer als unrelevant für die Arbeit abgelehnt wird. Das ist die Wertschätzung, die ich gewohnt bin. Unglaublich. Und hier wären wir bei einem Punkt, den man immer wieder findet. Es entscheidet eine Person, nicht der "Staat". So vieles hängt in diesem System von der Tageslaune/dem Know-how/dem Charakter einer einzelnen Person ab.
Ich kann die Junge und super liebe Frau gut verstehen ❤ Ich hoffe Sie finden Ihren Weg ❤
wer kennt es nicht der ausschnitt aus per anhalter durch die galaxis wo etwas aus der zeit gefallen war
Klasse Beitrag! Kann ich so als LiV (Lehrer im Vorbereitungsdienst) aus Sachsen-Anhalt bestätigen.
Fun Fact zusätzlich, zu allem, was im Bericht und den anderen Kommentaren schon gesagt wurde:
Durch die sog. „Vorgriffsstunde“ in Sachsen-Anhalt wird mich meine Schule nicht weiter beschäftigen. Ich habe mich also insgesamt 18 Monate umsonst kaputt gearbeitet und Unterricht vorbereitet. Das kann ich jetzt alles wegschmeißen und mir einen neuen Job suchen, weil die Quereinsteiger bessergestellt sind als wir LiVs. Die haben nämlich einen Arbeitsvertrag; ich nur einen Ausbildungsvertrag.
Ich wurde durch eine Quereinsteigerin mit einem Bachelor ersetzt. Hat sich echt gelohnt nach 3 Jahren Ausbildung noch 5 Jahre zu studieren und Schulden aufzubauen.
Ich finde die Behandlung unfair. Den Quereinsteigern wird alles möglich gemacht und denen werden die Lernfelder gegeben, mit denen sie auch zurechtkommen und uns, die wir den ordentlichen Weg gewählt haben, entwertet man das Studium (kann ja nun jeder Lehrer werden, der nur einen Bachelor in irgendwas hat) und wirft uns auf den Arbeitsmarkt, wo wir die Reste nehmen müssen, die die Quereinsteiger nicht haben wollen.
Mir wurde von meinen Seminarleitern und der Schulleitung bestätigt, dass ich ein wirklich guter Lehrer bin, ich setze mich für meine Schüler ein und bekommen eine Menge positive Rückmeldung von denen zurück. Aber für mich wird es das dann wohl gewesen sein.
So gesehen wäre es besser, wenn alle Lehramtsstudenten ihr Studium abbrechen und was „Normales“ studieren, womit man dann auch wo anders besser unterkommt, wenn es nicht klappt… Denn der sog. „Schweinezyklus“ setzt nun wieder bald wieder ein; bei den Grundschulen ist es schon so.
Das ging mir auch so... wobei meine Schulleiterin mich veräppelt und mir Aussichten gemacht hat. Kurz vor Ende hat sie mir dann gesagt, dass es doch nichts wird. Wissend, dass ich dann mindestens vier Monate aufgrund der Sommerferien keine andere Beschäftigung an der Schule mehr finde...
@@docdespair792 Krass… Das kenne ich so ähnlich auch. Vor den Sommerferien, als die Quereinsteigerin eingestellt wurde und ich schon gesehen habe, dass dadurch meine Stelle, die ich eigentlich füllen sollte wegfällt, habe ich meine Schulleitung gefragt, ob es noch Sinn ergibt das REF weiter zu machen. Da kamen dann Aussagen, dass man mich nicht umsonst so einsetze und ich ein wertvoller Teil des Teams sein.
Letzte Woche war’s dann vorbei. Hätte ja niemand kommen sehen können…
Was machst du jetzt? Immer noch Schuldienst oder etwas Neues? Ich weiß nämlich noch nicht, was ich mache. Gerade weil ich als Berufsschullehrer kein Gymnasium in Deutsch unterrichten will.
4:55: Würden die Lehrenden endlich eine Arbeitszeiterfassung bekommen (seit 2019 von der EU gefordert und ALLE Kultusminister drängen für Lehrende auf Ausnahme), dann bricht das Schulsystem komplett zusammen.
Naja ob das was bringt. Nachher wird den Lehrkräften noch nachgesagt, sie arbeiten zu ineffizient...
Der Stundensatz könnte aber gerade im Grundschulbereich reduziert werden. Warum müssen Grundschullehrer in Bayern 4 Stunden mehr arbeiten als Gymnasiallehrer für das gleiche Gehalt?
@@kuntaikoful Nee, die meisten arbeiten nicht ineffizient. Die reale Arbeitsbelastung von Lehrkräften bleibt im Verborgenen. Spricht man mit lokalen Politikern darüber, dann ist denen das auch bewusst. Sprechen die Gewerkschaften in den Ministerien darüber, dann ist es ebenfalls allen bewusst. Klammheimlich kommen eben immer mehr Funktionen hinzu, die zusätzlich abgearbeitet werden müssen. Diese Zusatzaufgaben werden nicht immer vergütet und sind normalerweise im Verwaltungsbereich verortet (z.B. Schutzimpfungen überprüfen, deutlich mehr Dokumentation betreiben vor allem im Bereich Schulabsentismus oder Leistungsverweigerung, pädagogische Konzepte ausarbeiten, Einführen von neuen Konzepten wie Inklusion vor ~15 Jahren oder der Digitalität, Verwaltungsprogramme etc.) Die Liste ist lang.
Das perfide dabei: Die „offizielle“ Arbeitszeit von rund 40 Stunden in NRW hat sich nicht geändert nur soll in dieser Zeit eben deutlich mehr als noch vor 15 Jahren geleistet werden. Es ist ja wirklich kein Zufall, dass kaum noch Leute nachrücken und Burnout die häufigste Langzeiterkrankung bei Lehrenden ist. Die sind somit auf einem Level mit Topmanagern.
Zum Thema Grundschule, dazu kann ich für heute nicht viel sagen, früher aber war mal der Plan, dass Studienräte viele Korrekturen haben, die nun einmal auch Arbeitszeit sind, weshalb weniger Stunden in der Schule zu leisten sei. Inwiefern das fair oder unfair ist für Grundschullehrer, kann ich beim besten Willen nicht sagen - dazu fehlt mir einfach der Vergleich - Ich bin aber insoweit froh, dass NRW die unfaire Bezahlung schon mal abgeschafft hat.
Ich fühle sie! Ich bin an einer Förderschule tätig, die seit Jahrzehnten erfolgreich arbeitet: super für Kinder und Lehrer, die Arbeit macht Sinn und Freude. Politisch nicht gewollt, im Sommer ist Schluss und bis jetzt weiss noch keiner, was mit Schülerinnen und Lehrkräften passieren wird. Da planen andere Menschen...
Mir tun diese Schüler leid . Erstmal gibt es viele solcher Schulen die einfach schrecklich sind . Ich habe oft erleben müssen wie man z.T. mit z.B. behinderten Kindern umgeht . Da ist der äußere Schein manchmal ganz schön, doch hinter den Kulissen erschreckt man sich auch oft !
Und wenn es solche Schulen dann gar nicht mehr gibt werden es diese Kinder auch oft schwer haben .
M.E. kann das nicht funktionieren mit der sogenannten Inklusion .
Bin gespannt wie sich das dann entwickelt.
@@heikekuhfuss8341 wir haben auch richtig Angst, wie das für unsere SchülerInnen endet - vermutlich werden einige gar keine Schule mehr besuchen und wg Beurlaubung oder Homeschooling sang- und klanglos und unbemerkt hinten runter fallen
@@selinakonik8914 Das wird wohl so sein . Und ein Miteinander zwischen "behinderten" und gesunden Kindern an einer Schule stelle ich mir ehrlich gesagt unmöglich vor.
Das wird so oder so schlimm werden .
ich bin zwar nur pädagogische ergenzungskraft aber erst mal meinen respekt. ich bin nach 2 jahren ausbildung + 1 jahr berufs erfahrung auch raus aus den sozialen bereich. ich sehe so viele baustellen und falsche wege wie die politik damit umgeht. konnte durch meinen burnout auch sehr lange überlegen was ich mit meinen leben anfangen will und ab september gehts für mich in die IT. auf jeden fall alles gute für deinen weg solltest du das lesen.
Meine Schwägerin befindet sich aktuell auch im Ref. an einem Gym. Genau das, was im Video thematisiert wird, bekomme ich auch von ihr mit. Leider betrifft das auch andere Berufe. Ich arbeite auf Vollzeit und studiere berufsbegleitend, das ist ebenso ne harte Nummer. Wichtig und richtig dieses Thema anzusprechen.