Für mich als Pflegefachkraft ist es nicht nur das "Emotional Labor", welches mich immer mehr belastet, sondern auch, dass ich in meinem Fall, umso länger ich mich in der Pflege weiterqualifiziere (Bachelor of Science in Pflege und jetzt im Masterstudiengang für den Master of Science in Pflege [ANP - CHN]), desto weniger möchte und kann ich mir vorstellen in Deutschland als Pflegefachkraft tätig zu sein, da mir dadurch immer mehr klar wird, wie weit das hiesige Gesundheitssystem in Deutschland mit der Arztzentrierung etc. pp., ein an den aktuellen pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen orientiertes Arbeiten in der Pflege verhindert. Mit diesem Wissen aus dem Studium wird das "Emotional Labor" noch schwieriger für mich, weil ich mein Unbehagen über meine von extern beschnittene Berufsausübung, vor den Patient*innen/Bewohner*innen/Klient*innen nicht zum Ausdruck bringen darf, egal wie sehr ich aus pflegefachlicher und pflegeberufspolitischer Sicht über die Auswirkungen in der Berufspraxis frustriert bin, da ich weiß, dass es an vielen Stellen eine bessere Versorgung geben könnte, wenn wir in der Pflege gleichberechtigter in der Wissenschaft und in der gesundheitlichen Versorgung der Gesellschaft sowie als heilkundliche Disziplin behandelt würden.
Ich habe mit 43 Jahren leider schon viele Wochen stationär verbringen dürfen/müssen. Hab leider manchmal eher bisschen am "lieblosen" Umgang gelitten, insbesondere bei Pflegekräften, die schon länger im Beruf waren. Hätte mir eigentlich Pflege "mehr ans Bett" gewünscht und auch ein bisschen mehr Emotionen und Verständnis, es ist ja für jeden Patienten eine Ausnahmesituation. (Das schließt ja Pausen und Pausenräume etc. nicht aus). Man ist ja teilweise echt ausgeliefert. Hab selber mal einen Witz erfunden, also bitte nicht ganz ernst nehmen, aber etwas ist dran:. Erst waren es Nonnen, dann Krankenschwestern, danach GuK und jetzt Pflegefachkräfte. Das nennt sich dann Professionalisierung, die menschliche Distanz wächst und Patienten werden immer mehr zum Fall.
Außergewöhnliches Video, vielen Dank an Dr. Sascha Friesike für die Auseinandersetzung mit dem faszinierenden Thema "Emotionsarbeit". Es ist richtig, dass sie in den meisten Dienstleistungsberufen, wie z.B. im Tourismus, eine zentrale Tätigkeit ist. Wissenschaftlich hervorragend dokumentiert, erfährt man im Video, woran man Emotionsarbeit erkennt und wie sie sich in der digitalen Welt verändert. 🤩
Unglaublich interessantes Video! Danke für die vielen Denkanstöße. Als Therapeutin habe ich über viele Jahre gelernt, präsent zu sein und mitzufühlen, also einen sicheren Raum für den aktuellen Zustand des Klienten / Patienten zu geben, ohne jedoch auf persönlicher Ebene zu stark mitzuleiden. Ich denke, dass das eine unglaublich wichtige Fähigkeit ist, damit man innerlich offen bleiben kann, und nicht emotional ausbrennt mit der Zeit. Wenn Patienten ihre eigene Wut oder Frust auf ihren Therapeut abladen, fällt es tatsächlich manchmal schwer, dann nach "Protokoll" vorzugehen und sachlich sowie freundlich zu bleiben 😅 Ich liebe meinen Beruf dennoch sehr. Deine Punkte mit den Pausenzeiten und dem Maske fallen lassen können - super wichtig!!
Fantastisches Video !! Augenöffnend und super erklärt. Ich hab selber Pflegerisch und als Kellner gearbeitet und immer nach genau dem gesucht was einen dabei, neben dem Körperlichen teilweise so mitnimmt. Vielen vielen dank für die Aufschlüsselung und vor allem den wichtigen Lösungsansatz mit den Pausenzeiten und dem "die Maske fallen lassen können". Bitte unbedingt den Kanal weiter betreiben :)
Genau über diese Thematik hatte ich mehr als kritisch durchdacht und darüber philosophiert, als ich neben meinem Studium in der Gastronomie arbeitete... ich habe versucht, meine Emotionen zu reflektieren und hatte mich entschieden, nie wieder jemanden ein Gefühl vorzuspielen, dass war nicht einfach, da es schon zu einer Gewohnheit geworden war. Psychisch war es belastend, da meine Emotionen irgendwie, verwirrt waren.
Interessant! Hatte ich noch nie bewusst gehört. Aber kenne ich zu gut. Bin Erzieherin - da ist es immer ein Drahtseilakt zwischen authentischem Umgang mit den eigenen Gefühlen und "Emotionallabour". 🫣
Ich hatte mal ein Praktikum in der Gastronomie. Dort gab es nicht nur keinen Pausenraum/Rückzugsraum, sondern es war auch noch verboten sich hinzusetzen. Selbst, wenn kein Kunde da war. Man war also dauerhaft auf dem Präsentierteller und konnte sich noch nicht einmal einen Moment ausruhen.
Den Punkt mit dem ausbrennen fand ich sehr interessant! Bei uns wird das gern belächelt, wenn jemand Burnout hat, so nach dem Motto "der oder die hat doch gar nicht so viel zu tun!", aber daß es da oft um die emotionale Erschöpfung geht oder zu viel Mind load, das wird im Kollegium nicht gesehen
Danke für das Thema. Ich dachte immer, sich auskotzen habe etwas mit mangelnder Kontrolle zu tun. Oder man sei nicht "professionell" genug. Jetzt weiß ich, daß das gesund ist. Und ja, ich werde beim auskotzen zynisch und böse. Das tut verdammt gut. Danke, noch mal. Ihr seid Klasse!
Danke für das nette Video. So ein Thema muss mehr diskutiert werden. Ich arbeite als Lehrerin seit ca. 5 Jahren und muss jeden Tag ganz viel Emotionsarbeit leisten, obwohl ich schon körperlich und natürlich auch intellektuell viel auf dem Teller habe. Es ist total anstrengend und auch nervig, dass dieses unnatürliche ständige Lächeln erwartet wird..ich bin müde und kurz vor einem Burnout und will kaum noch arbeiten gehen, obwohl ich eigentlich meinen Job mag. pffff
Keine Ahnung was da der Leitfaden oder so vorgibt, aber ich erwarte von einem Lehrer angemessen Emotionen als immer nur „positive“. Also ich kenne genug Lehrer welche nicht den ganzen Tag gelächelt haben. Die waren meist schon länger dabei, haben ihren Job gut gemacht und waren trotzdem sympathisch.
Tja, ich bin Lehrer und fand das Lehrerzimmer als "sozialen Raum" schon immer sehr interessant. Hier wird natürlich auch viel über Schüler gelästert (mal mehr, mal weniger). Und zu einem gewissen Grad ist das ganz normal, aber sowas kann auch strukturell notwendige Reformen verhindern. Wenn Schüler, Lehrer und Eltern dauergaft unzufrieden sind, dann macht es keinen Sinn, das mit Schimpfen und "Emotionen rauslassen" zu verarbeiten bzw. zu verdecken. Dann sind grundlegende Reformen notwendig. Gerade im Schulsystem werden die aber oft verschleppt...
Ich glaube, die Crux an der Stelle ist es, den Schülern eine Möglichkeit zur akuten Stressbewältigung an die Hand zu geben und TROTZDEM das eigentliche Problem ernst zu nehmen und vor Allem zu beheben. Aus meiner Sicht muss beides gleichzeitig passieren. Es darf natürlich auf keinen Fall die Lösung sein, zu sagen: "Hier, Kind. Iss deine Pille, dann geht's dir besser und dann brauchst du dich auch nicht mehr so anzustellen." "Kind" lässt sich natürlich auch durch "Lehrer" ersetzen und möglicherweise manchmal auch nur "Eltern". Das ist natürlich doppelt schwer, weil durch bessere Stressbewältigung der innere Druck reduziert und dann vielleicht auch nicht mehr in der Form nach außen getragen wird. Aber wir sollten auch nicht verlangen müssen, dass Systeme (und damit auch Menschen) erst komplett einstürzen, bevor etwas daran geändert wird. Ich bin leider nicht in einer Position, große Veränderungen herbeizuführen zu können, aber ich wüsste trotzdem gern aus erster Hand, wo aus deiner persönlichen Sicht der eigentliche Veränderungsbedarf liegt - falls du das teilen möchtest. Wer weiß, wozu es gut ist. Ich denke mir immer, je mehr Leute davon wissen, desto größer die Chance, den Druck zu erhöhen und Änderungen zu bewirken.
sehr spannend! Vielen Dank. Ich arbeitete auch im Service mit anscheinend einfachen Tätigkeiten, aber war hunderten Menschen im Kurzkontakt zur Freundlichkeit verpflichtet und zur Regulierung von Kundengefühlen mit Sorgen und Beschwerden. Es fehlte mir bisher ein Begriff, der die unglaubliche Ermüdung, die diese Arbeit mit sich bringt beschreibt. Zumal diese Tätigkeit überhaupt keine finanzielle oder sonstige Wertschätzung erfährt. Es wird von Vorgesetzten sogar so getan, als wäre eine entsprechende Freundlichkeit zu jeder Tageszeit selbstverständlich. Also praktisch nichts, was erwähnenswert wäre und so nicht ins Honorar einbezogen werden müsste. Gerade in den Servicebereichen mit Mindestlohn und Wechselschicht und hohem Kundenaufkommen wird diese Emotionsarbeit vorausgesetzt, aber nicht honoriert. Keine Bürotür oder Pausenraum zum Rückzug vorhanden. Nur Öffentlichkeit…
Ich bin Kindergartenpädagogin und egal, wie ein Kind sich benimmt, muss man ruhig und logisch und konsequent sein, darf nie Unsicherheit oder Ärger zeigen (dann ist man nämlich verloren) . Auch wenn ein Kind dich tritt, kratzt, beißt, dir in den Bauch schlägt und sagt "wenn da ein Baby drin ist, schlag ich es tot" (ja, war in letzter Zeit aktuell) ... Lange mache ich das nicht mehr. Sonst geh ich (wieder) kaputt😅
Wenn ich mir vorstelle, dass ich als Kunde irgendwo bin und mit einem Servicemitarbeiter zu tun habe, dann würde es mich doch sehr ärgern, wenn er mir irgendwelche Emotionen vorgaukelt. Und nett und respektvoll mit anderen Menschen umzugehen - insbesondere wenn ich sie nicht kenne - sollte nichts sein, zu dem man sich zwingen muss. Dann ist man vielleicht auch im falschen Beruf? Ich arbeite selbst im Service und viel mit Menschen und ich nerve mich oft über die Arbeit, aber bleibe zu den Kunden selbst immer respektvoll, solange sie mir nicht blöd kommen. Ich halte das für einen normalen, zwischenmenschlichen Umgang.
Interessant und spannend. Wenn bei mir die Gefühle hochkochen und unkontrolliert werden, dann praktiziere ich gerne die "progressive Muskelentspannung": Bei der Methode spannt man bewusst die Muskulatur an und lässt dann bewusst LOS , um letztendlich einfach mal ALLES loszulassen und in einen Entspannungszustand zu finden. Man bekommt dadurch das Gefühl, dass Stress abgebaut wird, selbst in den Gedanken und in der inneren "Gefühlswelt". Mir hat das immer ganz gut geholfen und ich praktiziere die PME deswegen in Kurzform JEDEN Morgen vorbeugend. Die PME ist übrigens eine therapeutisch anerkannte Entspannungsmethode und das sagt vermutlich auch viel über ihre Wirksamkeit aus, zumindest heutzutage.
Mein Gegenüber bekommt genau das was er selbst verkörpert. Wenn mich jemand aufregt lade ich genau das auch bei der Person ab. Respekt ist keine Einbahnstraße.
Wie finden Sie "Oberfeldwebel" in der Pflege, denen Patientinnen und Patienten oft in einer hilflosen Situation ausgesetzt sind? Es gibt natürlich auch unhöfliche Patienten.
Ich hab das nie gemacht. Aber ich bin auch trotz meiner wissenschaftlichen Arbeit und Kreativität nie Professorin geworden. Schleimen liegt mir nicht. Und ich kann hier noch etwas sagen: Als Mittelschichts-Kind musste ich einige Jobs machen, um mein Studium zu finanzieren. In den von dir so bezeichneten Berufen musste ich allerdings nie schleimen, bei Kunden, im Handwerk und so weiter. An der Uni, erst als Studentin und dann als Mitarbeiterin habe ich so viel Schleimerei erlebt, dass es mir im Nachhinein noch schlecht wird. Nie wieder will ich dort arbeiten. Dass ich den Begriff "Emotionsarbeit" deshalb als superzynisch empfinde, versteht sich von selbst. Allerdings finde ich das Wort auch darüber hinaus geradezu irreführend: Gefühle zu unterdrücken, wäre keine Arbeit, also kein produktiver Akt. Als Verrat am Sein wäre das selbstverständlich das Gegenteil und somit destruktiv.
Weshalb Autisten auch gerne Probleme haben: Fast jegliche Kommunikation ist auch Sachebene. Die Emotionsarbeit ist da eher wenig aktiv. Weil Autisten eher weniger emotional, sondern rationaler handeln wirken sie auf Nicht-Autisten angsteinflößend. Autisten be- und verurteilen zwischenmenschliche Situationen eher selten. Da wird das Surface Acting auch kaum Aufmerksamkeit geschenkt, oft gar nicht verstanden.
Es gab ja schon ein paar Skandale wo sich Leute Ärzte gesucht haben um keine Maske zu tragen obwohl keine nachweisliche medizinische Einschränkungen bestanden. Hatte mich auch als Asthmatiker und Pollenallergiker bei meinem Lungenarzt erkundigt und die meinten Sie könnte mich von der FFP2 Pflicht befreien, ich müsste jedoch weiterhin medizinische Masken tragen. Fand das etwas Sinnlos als Risikogruppe und hab meine FFP2 dann öfter gewechselt bei Pollenzeit. Viel mir danach etwas schwerer die Leute nachzuvollziehen die eine Befreiung hatten. Gerade da man die Leute mit Autoimmun Schwächen mit Handschuhen, Maske, etc. im Supermarkt gesehen hat um sich zu schützen.
Für mich als Pflegefachkraft ist es nicht nur das "Emotional Labor", welches mich immer mehr belastet, sondern auch, dass ich in meinem Fall, umso länger ich mich in der Pflege weiterqualifiziere (Bachelor of Science in Pflege und jetzt im Masterstudiengang für den Master of Science in Pflege [ANP - CHN]), desto weniger möchte und kann ich mir vorstellen in Deutschland als Pflegefachkraft tätig zu sein, da mir dadurch immer mehr klar wird, wie weit das hiesige Gesundheitssystem in Deutschland mit der Arztzentrierung etc. pp., ein an den aktuellen pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen orientiertes Arbeiten in der Pflege verhindert. Mit diesem Wissen aus dem Studium wird das "Emotional Labor" noch schwieriger für mich, weil ich mein Unbehagen über meine von extern beschnittene Berufsausübung, vor den Patient*innen/Bewohner*innen/Klient*innen nicht zum Ausdruck bringen darf, egal wie sehr ich aus pflegefachlicher und pflegeberufspolitischer Sicht über die Auswirkungen in der Berufspraxis frustriert bin, da ich weiß, dass es an vielen Stellen eine bessere Versorgung geben könnte, wenn wir in der Pflege gleichberechtigter in der Wissenschaft und in der gesundheitlichen Versorgung der Gesellschaft sowie als heilkundliche Disziplin behandelt würden.
Ich bin selbst GKP und stimme dir mit allem zu. Ich werde nicht mehr in den Beruf zurück gehen.
Ich habe mit 43 Jahren leider schon viele Wochen stationär verbringen dürfen/müssen. Hab leider manchmal eher bisschen am "lieblosen" Umgang gelitten, insbesondere bei Pflegekräften, die schon länger im Beruf waren. Hätte mir eigentlich Pflege "mehr ans Bett" gewünscht und auch ein bisschen mehr Emotionen und Verständnis, es ist ja für jeden Patienten eine Ausnahmesituation. (Das schließt ja Pausen und Pausenräume etc. nicht aus). Man ist ja teilweise echt ausgeliefert. Hab selber mal einen Witz erfunden, also bitte nicht ganz ernst nehmen, aber etwas ist dran:. Erst waren es Nonnen, dann Krankenschwestern, danach GuK und jetzt Pflegefachkräfte. Das nennt sich dann Professionalisierung, die menschliche Distanz wächst und Patienten werden immer mehr zum Fall.
Die Intensivpflegerinnen und -pfleger habe ich geliebt❤❤❤
Außergewöhnliches Video, vielen Dank an Dr. Sascha Friesike für die Auseinandersetzung mit dem faszinierenden Thema "Emotionsarbeit".
Es ist richtig, dass sie in den meisten Dienstleistungsberufen, wie z.B. im Tourismus, eine zentrale Tätigkeit ist.
Wissenschaftlich hervorragend dokumentiert, erfährt man im Video, woran man Emotionsarbeit erkennt und wie sie sich in der digitalen Welt verändert. 🤩
Unglaublich interessantes Video! Danke für die vielen Denkanstöße. Als Therapeutin habe ich über viele Jahre gelernt, präsent zu sein und mitzufühlen, also einen sicheren Raum für den aktuellen Zustand des Klienten / Patienten zu geben, ohne jedoch auf persönlicher Ebene zu stark mitzuleiden. Ich denke, dass das eine unglaublich wichtige Fähigkeit ist, damit man innerlich offen bleiben kann, und nicht emotional ausbrennt mit der Zeit. Wenn Patienten ihre eigene Wut oder Frust auf ihren Therapeut abladen, fällt es tatsächlich manchmal schwer, dann nach "Protokoll" vorzugehen und sachlich sowie freundlich zu bleiben 😅 Ich liebe meinen Beruf dennoch sehr. Deine Punkte mit den Pausenzeiten und dem Maske fallen lassen können - super wichtig!!
Herzlichen Dank für das Lob - und auch für den kleinen Einblick in die Praxis der Emotionsarbeit!
Fantastisches Video !! Augenöffnend und super erklärt. Ich hab selber Pflegerisch und als Kellner gearbeitet und immer nach genau dem gesucht was einen dabei, neben dem Körperlichen teilweise so mitnimmt. Vielen vielen dank für die Aufschlüsselung und vor allem den wichtigen Lösungsansatz mit den Pausenzeiten und dem "die Maske fallen lassen können". Bitte unbedingt den Kanal weiter betreiben :)
Herzlichen Dank, das freut uns sehr!
Genau über diese Thematik hatte ich mehr als kritisch durchdacht und darüber philosophiert, als ich neben meinem Studium in der Gastronomie arbeitete... ich habe versucht, meine Emotionen zu reflektieren und hatte mich entschieden, nie wieder jemanden ein Gefühl vorzuspielen, dass war nicht einfach, da es schon zu einer Gewohnheit geworden war. Psychisch war es belastend, da meine Emotionen irgendwie, verwirrt waren.
Interessant! Hatte ich noch nie bewusst gehört. Aber kenne ich zu gut. Bin Erzieherin - da ist es immer ein Drahtseilakt zwischen authentischem Umgang mit den eigenen Gefühlen und "Emotionallabour". 🫣
Das video musst du unbedingt nochmal Reuploaden, es hat soviel mehr klicks verdient 😊
Wirklich spannend 😮🎉
Auf deutsch: Das gekaufte Herz: Die Kommerzialisierung der Gefühle (Campus Bibliothek)
Ich hatte mal ein Praktikum in der Gastronomie. Dort gab es nicht nur keinen Pausenraum/Rückzugsraum, sondern es war auch noch verboten sich hinzusetzen. Selbst, wenn kein Kunde da war. Man war also dauerhaft auf dem Präsentierteller und konnte sich noch nicht einmal einen Moment ausruhen.
Den Punkt mit dem ausbrennen fand ich sehr interessant! Bei uns wird das gern belächelt, wenn jemand Burnout hat, so nach dem Motto "der oder die hat doch gar nicht so viel zu tun!", aber daß es da oft um die emotionale Erschöpfung geht oder zu viel Mind load, das wird im Kollegium nicht gesehen
Ich hatte malnin der Weihnachtszeit ein Tannenbäumchen, das ich in meinen Pausen angeschrieen habe 😆
Danke für das Thema. Ich dachte immer, sich auskotzen habe etwas mit mangelnder Kontrolle zu tun. Oder man sei nicht "professionell" genug. Jetzt weiß ich, daß das gesund ist. Und ja, ich werde beim auskotzen zynisch und böse. Das tut verdammt gut. Danke, noch mal. Ihr seid Klasse!
@@mitternachtshexe7130 💛
Hoffentlich ironisch gemeint? 🤔
Hi! Beim "auskotzen" lasse ich alles los. Und wenn es böse wird, dann ist das gut so. Es sollte für uns ein Savespace sein.
Danke für das nette Video. So ein Thema muss mehr diskutiert werden. Ich arbeite als Lehrerin seit ca. 5 Jahren und muss jeden Tag ganz viel Emotionsarbeit leisten, obwohl ich schon körperlich und natürlich auch intellektuell viel auf dem Teller habe. Es ist total anstrengend und auch nervig, dass dieses unnatürliche ständige Lächeln erwartet wird..ich bin müde und kurz vor einem Burnout und will kaum noch arbeiten gehen, obwohl ich eigentlich meinen Job mag. pffff
Keine Ahnung was da der Leitfaden oder so vorgibt, aber ich erwarte von einem Lehrer angemessen Emotionen als immer nur „positive“.
Also ich kenne genug Lehrer welche nicht den ganzen Tag gelächelt haben. Die waren meist schon länger dabei, haben ihren Job gut gemacht und waren trotzdem sympathisch.
Tja, ich bin Lehrer und fand das Lehrerzimmer als "sozialen Raum" schon immer sehr interessant. Hier wird natürlich auch viel über Schüler gelästert (mal mehr, mal weniger). Und zu einem gewissen Grad ist das ganz normal, aber sowas kann auch strukturell notwendige Reformen verhindern. Wenn Schüler, Lehrer und Eltern dauergaft unzufrieden sind, dann macht es keinen Sinn, das mit Schimpfen und "Emotionen rauslassen" zu verarbeiten bzw. zu verdecken. Dann sind grundlegende Reformen notwendig. Gerade im Schulsystem werden die aber oft verschleppt...
Ich glaube, die Crux an der Stelle ist es, den Schülern eine Möglichkeit zur akuten Stressbewältigung an die Hand zu geben und TROTZDEM das eigentliche Problem ernst zu nehmen und vor Allem zu beheben. Aus meiner Sicht muss beides gleichzeitig passieren. Es darf natürlich auf keinen Fall die Lösung sein, zu sagen: "Hier, Kind. Iss deine Pille, dann geht's dir besser und dann brauchst du dich auch nicht mehr so anzustellen." "Kind" lässt sich natürlich auch durch "Lehrer" ersetzen und möglicherweise manchmal auch nur "Eltern". Das ist natürlich doppelt schwer, weil durch bessere Stressbewältigung der innere Druck reduziert und dann vielleicht auch nicht mehr in der Form nach außen getragen wird. Aber wir sollten auch nicht verlangen müssen, dass Systeme (und damit auch Menschen) erst komplett einstürzen, bevor etwas daran geändert wird. Ich bin leider nicht in einer Position, große Veränderungen herbeizuführen zu können, aber ich wüsste trotzdem gern aus erster Hand, wo aus deiner persönlichen Sicht der eigentliche Veränderungsbedarf liegt - falls du das teilen möchtest. Wer weiß, wozu es gut ist. Ich denke mir immer, je mehr Leute davon wissen, desto größer die Chance, den Druck zu erhöhen und Änderungen zu bewirken.
sehr spannend! Vielen Dank. Ich arbeitete auch im Service mit anscheinend einfachen Tätigkeiten, aber war hunderten Menschen im Kurzkontakt zur Freundlichkeit verpflichtet und zur Regulierung von Kundengefühlen mit Sorgen und Beschwerden. Es fehlte mir bisher ein Begriff, der die unglaubliche Ermüdung, die diese Arbeit mit sich bringt beschreibt. Zumal diese Tätigkeit überhaupt keine finanzielle oder sonstige Wertschätzung erfährt. Es wird von Vorgesetzten sogar so getan, als wäre eine entsprechende Freundlichkeit zu jeder Tageszeit selbstverständlich. Also praktisch nichts, was erwähnenswert wäre und so nicht ins Honorar einbezogen werden müsste. Gerade in den Servicebereichen mit Mindestlohn und Wechselschicht und hohem Kundenaufkommen wird diese Emotionsarbeit vorausgesetzt, aber nicht honoriert. Keine Bürotür oder Pausenraum zum Rückzug vorhanden. Nur Öffentlichkeit…
Vielen Dank für den Erfahrungsbericht - und schön, dass unser Video ein bisschen bei der Einordnung geholfen hat!
Ich bin Kindergartenpädagogin und egal, wie ein Kind sich benimmt, muss man ruhig und logisch und konsequent sein, darf nie Unsicherheit oder Ärger zeigen (dann ist man nämlich verloren) . Auch wenn ein Kind dich tritt, kratzt, beißt, dir in den Bauch schlägt und sagt "wenn da ein Baby drin ist, schlag ich es tot" (ja, war in letzter Zeit aktuell) ...
Lange mache ich das nicht mehr. Sonst geh ich (wieder) kaputt😅
Tolle Doku❤❤❤
Dankeschön! 💛💛💛
Für mich ist das ganze Leben emotionarbeit 😂
Wenn ich mir vorstelle, dass ich als Kunde irgendwo bin und mit einem Servicemitarbeiter zu tun habe, dann würde es mich doch sehr ärgern, wenn er mir irgendwelche Emotionen vorgaukelt. Und nett und respektvoll mit anderen Menschen umzugehen - insbesondere wenn ich sie nicht kenne - sollte nichts sein, zu dem man sich zwingen muss. Dann ist man vielleicht auch im falschen Beruf? Ich arbeite selbst im Service und viel mit Menschen und ich nerve mich oft über die Arbeit, aber bleibe zu den Kunden selbst immer respektvoll, solange sie mir nicht blöd kommen. Ich halte das für einen normalen, zwischenmenschlichen Umgang.
Es geht aber doch gerade darum, respektvoll zu bleiben und keine negativen Gefühle auszudrücken, auch wenn einem jemand "blöd kommt"
Interessant und spannend.
Wenn bei mir die Gefühle hochkochen und unkontrolliert werden, dann praktiziere ich gerne die "progressive Muskelentspannung":
Bei der Methode spannt man bewusst die Muskulatur an und lässt dann bewusst LOS , um letztendlich einfach mal ALLES loszulassen und in einen Entspannungszustand zu finden. Man bekommt dadurch das Gefühl, dass Stress abgebaut wird, selbst in den Gedanken und in der inneren "Gefühlswelt".
Mir hat das immer ganz gut geholfen und ich praktiziere die PME deswegen in Kurzform JEDEN Morgen vorbeugend.
Die PME ist übrigens eine therapeutisch anerkannte Entspannungsmethode und das sagt vermutlich auch viel über ihre Wirksamkeit aus, zumindest heutzutage.
Mein Gegenüber bekommt genau das was er selbst verkörpert. Wenn mich jemand aufregt lade ich genau das auch bei der Person ab. Respekt ist keine Einbahnstraße.
Da isses wieder Pflegekräfte sind zum waschen und für ärztliche Hilfstätigkeiten da, bis zu diesem Punkt fand ich das Video gut.
Wie finden Sie "Oberfeldwebel" in der Pflege, denen Patientinnen und Patienten oft in einer hilflosen Situation ausgesetzt sind? Es gibt natürlich auch unhöfliche Patienten.
Zuenden schauen => er zählt sehr wertschätzend sehr viel mehr auf
Ich hab das nie gemacht. Aber ich bin auch trotz meiner wissenschaftlichen Arbeit und Kreativität nie Professorin geworden. Schleimen liegt mir nicht.
Und ich kann hier noch etwas sagen: Als Mittelschichts-Kind musste ich einige Jobs machen, um mein Studium zu finanzieren. In den von dir so bezeichneten Berufen musste ich allerdings nie schleimen, bei Kunden, im Handwerk und so weiter. An der Uni, erst als Studentin und dann als Mitarbeiterin habe ich so viel Schleimerei erlebt, dass es mir im Nachhinein noch schlecht wird. Nie wieder will ich dort arbeiten. Dass ich den Begriff "Emotionsarbeit" deshalb als superzynisch empfinde, versteht sich von selbst. Allerdings finde ich das Wort auch darüber hinaus geradezu irreführend: Gefühle zu unterdrücken, wäre keine Arbeit, also kein produktiver Akt. Als Verrat am Sein wäre das selbstverständlich das Gegenteil und somit destruktiv.
Weshalb Autisten auch gerne Probleme haben: Fast jegliche Kommunikation ist auch Sachebene. Die Emotionsarbeit ist da eher wenig aktiv. Weil Autisten eher weniger emotional, sondern rationaler handeln wirken sie auf Nicht-Autisten angsteinflößend. Autisten be- und verurteilen zwischenmenschliche Situationen eher selten. Da wird das Surface Acting auch kaum Aufmerksamkeit geschenkt, oft gar nicht verstanden.
"Ch" wird Englischen wie k ausgesprochen.
Vielleicht sollte Emotionsarbeit zusätzlich vergütet werden.
Sogar als Consultant ist man vertraglich verpflichtet den Kollegen gegenüber gute Laune zu verbreiten. Zum Kotzen.
Das Beispiel mit dem angeblichen Coronaleugner finde ich daneben!
Darauf ist nicht mehr als Surface Acting möglich..., man lächelt höflichst.
6.13 Warum Coronaleugner ?????
Es gab ja schon ein paar Skandale wo sich Leute Ärzte gesucht haben um keine Maske zu tragen obwohl keine nachweisliche medizinische Einschränkungen bestanden. Hatte mich auch als Asthmatiker und Pollenallergiker bei meinem Lungenarzt erkundigt und die meinten Sie könnte mich von der FFP2 Pflicht befreien, ich müsste jedoch weiterhin medizinische Masken tragen. Fand das etwas Sinnlos als Risikogruppe und hab meine FFP2 dann öfter gewechselt bei Pollenzeit. Viel mir danach etwas schwerer die Leute nachzuvollziehen die eine Befreiung hatten. Gerade da man die Leute mit Autoimmun Schwächen mit Handschuhen, Maske, etc. im Supermarkt gesehen hat um sich zu schützen.