Typ schreit vor Angst - Erster Tandemsprung planlos aus einer Cessna mit Fallschirm

Mein erster Tandemsprung mit Kommentaren
Als Kind habe ich mich nicht in Achterbahnen getraut und nun das.
Kenne jemanden der sowas auch macht und das hat mich neugierig gemacht, hätte mir nicht vorstellen können es mal selber zu wagen, die Angst vorm freien Fall ist halt ein Naturinstinkt.
Höhenangst habe ich nicht, mit Sicherungsleine mache ich alles. hochseilgarten emfinde ich eher als total nervig und nicht als angstvoll. Nur die Angst vorm Freien Fall die blieb immer noch.
Alleine beim Gedanken aus einem Flugzeug zu springen hatte ich bei der Vorstellung immer ein Schaudern gehabt. Durch Zufall dann in Berlin 3 Minuten im Windkanal gebucht.
Als diese 3 Minuten Flugzeit im Windkanal um waren, hatte ich voll den Lachflash bekommen weil es absolut cool war. Okay erste Lektion gelernt: im freien Fall zu schweben ist nicht so schlimm, weil man auf einem Luftkissen reitet.
Mhh aber was ist damit aus einem Flugzeug zu springen und dann die Beschleunigung zu erleben? Blieb immer noch die Angst vor den ersten 10 Sekunden.
Hatte mir bei Groupon einen Gutschein gekauft, der gültig war bis Oktober. Blieben nur noch zwei Probleme. Die Angst zu überwinden und bis Oktober dann das Körpergewicht zu verringen.
Nach ein paar Wochen war das Gewicht unter 100 kg und ich durfte springen. Termin gebucht und Augen zu. Am Sprungtag war ich viel zu früh da und musste erstmal warten, dazu kam dass das Wetter wechselhaft war und ich etwas Bammel hatte das der ganze Flug abgesagt wird.
Egal es gab eine kurze Einweisung und dann umgezogen, tja nur das Warten das ging weiter und es kamen die ersten Böen auf. Oh Mann, hoffentlich hält das Wetter! Keine Lust noch mal anzureisen! Das Warten das war echt wie Folter!!! Alle waren umgezogen und wollten Fliegen.
Irgendwann ging es dann ins Flugzeug, die Angst vor den ersten 10 Sekunden war noch da. Die Nervosität die überbrückte ich mit Geschwätzigkeit um mich selber abzulenken. Ein anderer Kunde sass mit seinem Tandemmaster im selben Flugzeug und hat kein Wort gesagt.
Der Flug bis zur Absprungshöhe von 3300 Meter war quälend langsam. Es gab einige Turbolenzen und fühlte wie das Flugzeug absackte. Waren das die Vorboten vom "freien Fall" ????
Für 2 Sekunden steigerter ich mich in Panik rein, aber die Aufregung war halt grösser.
Durch den Höhenmesser von meinem Tandemmaster wusste ich wieviel Zeit mir noch blieb bis zum Absprung. Die Zeit war wirklich quälend langsam. Nur langsam gewann das Flugzeug an Höhe. Ich guckte aus den Fenstern raus und bewunderte die Landschaft. Höhenangst habe ich nicht, und konnte die Aussicht total geniessen.
Irgendwann war es halt so weit, es gab die letzten Instruktionen die ich konzentriert zughörte. Ich versprach nicht zu zappeln und die Klappe zu halten, aber der Tandemmaster ermahnte micih einfach nur nett zu Lächeln für schöne Photos.
Die Tür ging auf, der erste Gedanke war. Mein Gott, macht doch einer die Tür wieder zu es zieht. Mit einem Achselzucken bemerkte ich das der andere Kunde rausgesprungen ist. Jetzt war ich dran. Ich gehorchte mechanisch. Ich war extrem abgelenkt davon meine verdammten Füsse aus der Tür zu bringen, weil alles verdammt eng war.
Ich spürte den kalten starken Wind, und eher ich es begriffen hatte, war ich schon im freine Fall mit meinem Tandemmaster.
Es wurde eine Rolle gemacht und ich verlor für 3 Sekunden die Orientierung. Wo ist oben, wo ist unten? Das Gefühl als ob man in einer Waschmaschine im Schleudergang gelandet ist. Das erste Schulterklopfen habe ich nicht gemerkt, dann wurde wieder auf meine Schulte geklopft. Mein Gedanke war, mhh etwas hat micih an der Schulter berüht. Wieder wurde an meine Schulter geklopft und diesemal begriff ich sofort. Ich streckte meine beiden Arme raus. War das selbe Gefühl wie im Windkanal und ich war beschäftigt möglichst stabil zu fliegen. Für die Landschaft unter mir hatte ich keinen Blick.
Diese Phase wärte nur wenige Sekunden, dann wurde die Reissleine gezogen.
Ich wurde nach oben gezogen und fing an zu schreien, Reflexartig umklammerte ich den Schultergurt. Nach 2 Sekunden war der Ruck vorbei und schlagartig war ich orientiert und ohne Angst. Im Sinkflug konnte ich zum ersten mal die Landschaft so richtig genießen. Ich habe alles Weitere dem Tandemmaster überlassen und habe ich Landschaft bewundert, die Anspannung war augenblicklich vorbei. Wie ein Idiot habe ich dann den Flugplatz gesucht, wo ist der bloss, Links, Rechts oder weiter weg???
Der Tandemmaster meinte ich müsste mal direkt nach unten schauen. Ahha also DA ist der Flugplatz. Blick nach unten war für mich auch kein Problem.
Der boden kam näher aber das war für mich auch kein Problem. Wir beide landeten butterweich auf dem hinterteil. Ich bin schnell aufgestanden um wieder festen Stand unter meinen Beinen zu spüren.Der andere Kunde ist wortlos aufs Klo gerannt und hat kein Wort gesagt, aber ich selber war Glücklich. Der freie Fall war viel zu kurz, aber durch das Video konnte ich es wieder Revue passieren.

[@tomseifert6424]

November