Also wenn es im Streckenbuch nicht ausdrücklich vorgeschrieben ist kannst du bis 100km/h auch ohne Streckenkunde fahren. Erschlag mich wenn ich falsch liege.
Ganz im Gegenteil! Du musst vor Schlägen geschützt werden! Für mich und meine Kollegen, (sowie meines Wissens bei der DB) ist Deine Aussage 100 % korrekt.
Ohne harsch klingen zu wollen, aber darf ich fragen ob du Quereinsteiger bist? (Ich hoffe, das "Du" ist in Ordnung) Ich weiß das Dienstjahre nicht immer mit dem Alter gleichzusetzen sind, aber ich meine irgendwie herauszuhören, das du mal was anderes beruflich gemacht hast. Wenn dem so ist, würde es mich brennend interessieren, und ob du den Schritt bereut hast. Schöne Grüße Moritz
Hallo Moritz, Jeder darf mich Duzen. Jede Frage ist erlaubt! Ich muss ja nicht jede Frage beantworten 😁 Spaß beiseite, Du liegst richtig. Ich bin ein Quereinsteiger. Nachdem ich ca 30 Jahre Bürostuhlbesetzer war habe ich die eine oder andere falsche Entscheidung getroffen. Dann traf ich die Entscheidung, Tf zu werden und begann die 11 Monate dauernde Umschulung. Glücklicherweise landete ich sofort auf meiner "Wohlfühllok". Ich liebe es. Das Einzige, was mich ärgert ist, dass ich es nicht schon früher gemacht habe. Mein Gefühl meint, dass ich auch beim richtigen EVU gelandet bin. (Perfekt ist nichts auf der Welt) Folgenden Post habe ich einmal an meine Kollegen gesendet : "Glück kann man sich nicht kaufen, aber man kann Lokführer bei uns werden. Dichter dran kommt man nicht." Meine Ausbildung begann ich im zarten Alter von 51 Jahren. Sowohl alle Zwischenprüfungen, die schriftliche, wie auch die mündliche Prüfung habe ich im 1. Anlauf bestanden. Mein Vorteil war, dass ich Null Ahnung hatte und mein Gehirn "Regeln" automatisch verknüpfen kann. Ich brauchte im Prinzip die 408 nur 1x extrem aufmerksam zu lesen, mir Kopfbilder dazu zu basteln und im Gehirn speichern. Fertig.
Mahlzeit Ist nicht jede Strecke von jedem zu jeder Zeit befahrbar....?! Und ist daraus schließend die Signal - und Fahrsteuerung nicht so eingerichtet, das auch TF ohne Kunde oder Streckenkenntnisse alles fahren könnten...? Im Straßenverkehr ist es ja so.... auch wenn man keine Ahnung vom Verlauf der Straße hat, kann man sie fahren..... allerdings mit der nötigen Voraussicht und vorsichtig je nach Zustand..... Gruß Matthias
Hi Matthias, normal ist, dass wir überall in Begleitung lernen, bis wir selbst sagen, ich kann! Erlaubt ist es zu fahren, wenn es die Vorschriften erlauben. In unserem Unternehmen (und bei der DB soweit ich weiß auch) ist es immer erlaubt, wenn die DB es auf dieser Strecke nicht verboten hat. Es ist fast überall erlaubt. Überall dort, wo alle verbauten Signale, Funktionen, Abfolgen und Abstände den Vorschriften entsprechen. Ist es verboten, steht es in unserem "Roadbook". Z.B. von Magdeburg über Haldensleben nach Oebisfelde. Dort muss man wissen, was dort die Signale noch zusätzlich zum Lehrbuch bedeuten. Überall bedeutet das Signal "Langsamfahrt" eben Langsamfahrt. Aber auf der Strecke kann es auch "Langsamfahrt und dann folgt ein Haltsignal ohne weitere Ankpndigung" bedeuten. Und weil das nicht jeder weiß, musste ich erst mit einem Kollegen insgesamt 6x die Strecke entlang fahren, bevor ich allein dort fahren durfte.
@lokiich3736 diese Antwort trage ich voll mit. Ich lehne auch lieber ab, als zu fahren. Das mit den Zs2v's ist aber nicht so drastisch, wie beschrieben. Um solche Dinge zu wissen schaue ich 1. die komplette Strecke inkl aller Bahnhöfe im Streckenbuch an. Da steht das auch drin. 2. Dann lese vorher den kompletten Fahrplan im Detail, im Fahrplan sind die zu erwartenden Zs2v's auch im Fußtext angegeben. 3. Telefoniere ich mit meinem EBL. Der übrigens im Falle des Falles noch mehr den Kopf hinhalten müsste, als ich. Zu den Zs2v's : In der Schule gelernt, auf meiner Lz Fahrt von Löhne nach Lehrte im Video erläutert. Dennoch! Fahren ohne Streckenkunde ist nicht zu empfehlen. Im Fall "Mukran" muss ich gestehen, dass meine "Neugier auf Rügen" den Löwenanteil an meiner Entscheidung trug.
@lokiich3736 vielen Dank für die tolle Erklärung und Info dazu...!!!! Im übertragenen Sinne erschließt sich mir jetzt auch die Logik...., denn wir kennen unsere Gegend bei Unfällen und Staus ja auch besser, als Ortsfremde......wenn man das so als Vergleich zulassen wollte.. Denn wir mit Kenntnis zischen eher mal ums Eck, eh ein Ortsfremder sich traut auch enge und wenig einladend aussehende Schleichwege zu nutzen... Danke und Gruß aus dem Weserbergland Matthias
Also wenn es im Streckenbuch nicht ausdrücklich vorgeschrieben ist kannst du bis 100km/h auch ohne Streckenkunde fahren. Erschlag mich wenn ich falsch liege.
Ganz im Gegenteil! Du musst vor Schlägen geschützt werden!
Für mich und meine Kollegen, (sowie meines Wissens bei der DB) ist Deine Aussage 100 % korrekt.
@@frankebstein5961 Danke... ,immer gut wenn man mal wieder was auffrischen kann .
Ohne harsch klingen zu wollen, aber darf ich fragen ob du Quereinsteiger bist? (Ich hoffe, das "Du" ist in Ordnung)
Ich weiß das Dienstjahre nicht immer mit dem Alter gleichzusetzen sind, aber ich meine irgendwie herauszuhören, das du mal was anderes
beruflich gemacht hast. Wenn dem so ist, würde es mich brennend interessieren, und ob du den Schritt bereut hast.
Schöne Grüße Moritz
Hallo Moritz,
Jeder darf mich Duzen. Jede Frage ist erlaubt!
Ich muss ja nicht jede Frage beantworten 😁
Spaß beiseite, Du liegst richtig. Ich bin ein Quereinsteiger. Nachdem ich ca 30 Jahre Bürostuhlbesetzer war habe ich die eine oder andere falsche Entscheidung getroffen.
Dann traf ich die Entscheidung, Tf zu werden und begann die 11 Monate dauernde Umschulung.
Glücklicherweise landete ich sofort auf meiner "Wohlfühllok". Ich liebe es.
Das Einzige, was mich ärgert ist, dass ich es nicht schon früher gemacht habe.
Mein Gefühl meint, dass ich auch beim richtigen EVU gelandet bin.
(Perfekt ist nichts auf der Welt)
Folgenden Post habe ich einmal an meine Kollegen gesendet :
"Glück kann man sich nicht kaufen, aber man kann Lokführer bei uns werden. Dichter dran kommt man nicht."
Meine Ausbildung begann ich im zarten Alter von 51 Jahren.
Sowohl alle Zwischenprüfungen, die schriftliche, wie auch die mündliche Prüfung habe ich im 1. Anlauf bestanden.
Mein Vorteil war, dass ich Null Ahnung hatte und mein Gehirn "Regeln" automatisch verknüpfen kann. Ich brauchte im Prinzip die 408 nur 1x extrem aufmerksam zu lesen, mir Kopfbilder dazu zu basteln und im Gehirn speichern. Fertig.
Mahlzeit
Ist nicht jede Strecke von jedem zu jeder Zeit befahrbar....?! Und ist daraus schließend die Signal - und Fahrsteuerung nicht so eingerichtet, das auch TF ohne Kunde oder Streckenkenntnisse alles fahren könnten...?
Im Straßenverkehr ist es ja so.... auch wenn man keine Ahnung vom Verlauf der Straße hat, kann man sie fahren..... allerdings mit der nötigen Voraussicht und vorsichtig je nach Zustand.....
Gruß Matthias
Hi Matthias,
normal ist, dass wir überall in Begleitung lernen, bis wir selbst sagen, ich kann!
Erlaubt ist es zu fahren, wenn es die Vorschriften erlauben.
In unserem Unternehmen (und bei der DB soweit ich weiß auch) ist es immer erlaubt, wenn die DB es auf dieser Strecke nicht verboten hat.
Es ist fast überall erlaubt. Überall dort, wo alle verbauten Signale, Funktionen, Abfolgen und Abstände den Vorschriften entsprechen.
Ist es verboten, steht es in unserem "Roadbook". Z.B. von Magdeburg über Haldensleben nach Oebisfelde.
Dort muss man wissen, was dort die Signale noch zusätzlich zum Lehrbuch bedeuten.
Überall bedeutet das Signal "Langsamfahrt" eben Langsamfahrt.
Aber auf der Strecke kann es auch "Langsamfahrt und dann folgt ein Haltsignal ohne weitere Ankpndigung" bedeuten.
Und weil das nicht jeder weiß, musste ich erst mit einem Kollegen insgesamt 6x die Strecke entlang fahren, bevor ich allein dort fahren durfte.
@lokiich3736 diese Antwort trage ich voll mit. Ich lehne auch lieber ab, als zu fahren.
Das mit den Zs2v's ist aber nicht so drastisch, wie beschrieben.
Um solche Dinge zu wissen schaue ich 1. die komplette Strecke inkl aller Bahnhöfe im Streckenbuch an. Da steht das auch drin. 2. Dann lese vorher den kompletten Fahrplan im Detail, im Fahrplan sind die zu erwartenden Zs2v's auch im Fußtext angegeben.
3. Telefoniere ich mit meinem EBL. Der übrigens im Falle des Falles noch mehr den Kopf hinhalten müsste, als ich.
Zu den Zs2v's :
In der Schule gelernt, auf meiner Lz Fahrt von Löhne nach Lehrte im Video erläutert.
Dennoch! Fahren ohne Streckenkunde ist nicht zu empfehlen.
Im Fall "Mukran" muss ich gestehen, dass meine "Neugier auf Rügen" den Löwenanteil an meiner Entscheidung trug.
@lokiich3736 vielen Dank für die tolle Erklärung und Info dazu...!!!! Im übertragenen Sinne erschließt sich mir jetzt auch die Logik...., denn wir kennen unsere Gegend bei Unfällen und Staus ja auch besser, als Ortsfremde......wenn man das so als Vergleich zulassen wollte..
Denn wir mit Kenntnis zischen eher mal ums Eck, eh ein Ortsfremder sich traut auch enge und wenig einladend aussehende Schleichwege zu nutzen...
Danke und Gruß aus dem Weserbergland
Matthias