Hallo Peer, auf der Suche nach Infos zum Trockenmauerbau bin ich „endlich“ auf Deine Videos gestoßen. Erst mal „Hut ab“ - endlich mal wertvoller Inhalt und nicht nur (Verkaufs-)Blabla von irgendwelchen Stümpern. Bei Dir ist mal echt Kompetenz am Start - vielen Dank dafür. Bei Deinem „Short“-Video „Trockenmauer - wie es NICHT geht“ kritisierst Du die Splitt-Schicht zwischen den Blöcken. Für mich als Maschinenbauer ist das zwar sofort nachvollziehbar (da wo ich Scherkraft übertragen möchte bau ich schließlich kein „Kugellager“ ein !! ;-) Aaaber: In unserer Gegend sehe ich eigentlich überall exakt genau das = Splitt als Ausgleichslage. Teilweise bei Muschelkalk-Steinblöcken die 60-80cm dick sind. Anscheinend arbeiten hier bei uns wohl alle „Fachfirmen“ exakt so wie es nicht sein sollte. Sofern die Steine deutlich unebener sind als in Deinem Video wird das mit den Zwickelsteinen eben doch ne riesen Arbeit - dagegen ist etwas Splitt zwischenrein zu kippen in ner Minute erledigt… Verführerisch - auch wenn es eigentlich falsch ist… !? Eine eingefallene Mauer habe ich aber dennoch nie gesehen und manche haben bestimmt schon viele Jahrzehnte auf dem Buckel. Wird da die Sache doch akademisch/normkonform heißer gekocht als sie praktisch/handwerklich gegessen wird? Viele Grüße Sven
Hallo Sven, vielen Dank für dein tolles Feedback. Du bringst es total auf den Punkt, genau so ist es. Allerdings Thema Splitt: bei kleineren Mauersteinen führt es über kurz oder lang zur Instabilität. Ich selbst habe vor drei vier Jahren eine neu aufgebaut. Sie ist zwar nicht zusammengebrochen, aber sie war auch nur vor einem Haus ohne Hangdruck. Kommt dieser dazu, und der wird sehr oft massiv unterschätzt, kann das tatsächlich zum Zusammenbrechen führen im Laufe der Zeit. Hab ich im Urlaub schon gesehen. Bei den von dir beschriebenen großen Mauersteinen, sofern die Splittschicht nicht zu dick ist, gehts auch um Berufsehre. Ein echter Zimmermann fertigt echte Holzverbindungen an wie Überblattungen und verwendet keine Metalllverbinder, ein Schreiner bevorzugt Schwalbenschwänze statt Spax, usw. Ich glaube, du weißt, was ich meine. Für mich ist es grauslig und ist halt nicht fachgerecht. Außerdem besteht je nach Situation immer die Gefahr der Beschädigung. Wenn ich das so darstelle, beschreibe ich dich 100%, die es bei der Ausführung niemals geben wird. Aber Mann soll es halt anstreben. Hoffe, meine Antwort ist für dich soweit nachvollziehbar. Viele Grüße
Das mit der Handwerkerehre ist in dem Fall so eine Sache. Natürlich sehen Überblattungen oder Schwalbenschwanz eleganter aus als ein Stahlwinkel. Aber Zwickelsteine sind nun nicht wirklich "schön". Da wäre eine Splitt-Schicht optisch unauffälliger.
@@xy3986 es liegt natürlich immer im Auge des Betrachter😉 aber abgesehen davon gilt, was ich dir in meiner Antwort geschrieben habe. Übrigens muss man erfahrungsgemäß bei den großen Mauersteinen normal garnichts machen, außer hinterfüllen und verdichten. Liegen normalerweise eh satt auf.
"...erfahrungsgemäß bei den großen Mauersteinen normal garnichts machen..." Mutige Worte - - sag' das mal nicht zu laut im Beisein meiner Jura-Kalkstein-Blöcke... ...die springen Dir sonst mit ihren (dank teilweise abgeplatzter Mergelschicht) teils min. 5-10cm Höhenunebenheiten auf Ober- und/oder Unterseite bestimmt direkt auf Deine Füße - aber Achtung - keiner von denen wiegt unter einer Tonne ! ;-) (so schön ebene Steine wie in Deinen Videos hätte ich auch gerne - aber das ist bei mir nun mal nicht so... :-( ) So wie die teilweise aufeinander wackeln denke ich mittlerweile schon darüber nach mir meine "Zwickelsteine" selbst herzustellen: 1. entweder mit nem 3d-Scanner die Konturen der Ober- und Unterseite aufnehmen und eine für beide Steine passende Zwischenraumform ausdrucken und diese mit Beton ausgießen => im echten Leben könnte es ja mit unendlich viel Glück genau diesen "Zwickelstein" geben !??? - (Wahrscheinlichkeitsrechnung hatte ich in der Schule nie :-) ...oder nun mal Spaß beiseite... 2. ...einfacher mittels Trasszement und feinerem Sand ne Zwischenlage zu setzen => damit wären Unter- und Oberstein direkt die "Gussformen". D.h. mein "zufälliger Zwickelstein" wäre "ganz zufällig" optimal passend (besser als jeder natürliche Zwickelstein) und wird auch nicht ausgewaschen => was würde hier dagegen.. sprechen !? Wenn ich darauf achte dass dieser synthetische Zwickelstein min. 5 cm hinterhalb der Sichtfläche aufhört wäre es sogar nicht eine so große Beleidigung für das Betrachter-Auge !? (...Handwerker-Ehre mal außen vor gelassen... ;-)
Ich schildere hier in meinem Kanal Bauweisen nach den Regeln der Technik. Grundsätzlich gilt: ungebundene Bauweise auf ungebundenem Fundament, gebundene Bauweise auf gebundenem Fundament. Allerdings spricht meiner Erfahrung nach nicht viel dagegen, auch eine Trockenmauer auf einem Betonfundament aufzubauen. Aber es ist nicht notwendig und daher auch eine Kostenfrage. Außerdem stellt es keine nennenswerte Verbesserung des Aufbaus dar. Bei großen und massiven Bauweisen sieht das natürlich wieder etwas anders aus, das berechnen dann aber auch Statiker
Hallo Peer,
auf der Suche nach Infos zum Trockenmauerbau bin ich „endlich“ auf Deine Videos gestoßen.
Erst mal „Hut ab“ - endlich mal wertvoller Inhalt und nicht nur (Verkaufs-)Blabla von irgendwelchen Stümpern.
Bei Dir ist mal echt Kompetenz am Start - vielen Dank dafür.
Bei Deinem „Short“-Video „Trockenmauer - wie es NICHT geht“ kritisierst Du die Splitt-Schicht zwischen den Blöcken.
Für mich als Maschinenbauer ist das zwar sofort nachvollziehbar (da wo ich Scherkraft übertragen möchte bau ich schließlich kein „Kugellager“ ein !! ;-)
Aaaber:
In unserer Gegend sehe ich eigentlich überall exakt genau das = Splitt als Ausgleichslage. Teilweise bei Muschelkalk-Steinblöcken die 60-80cm dick sind. Anscheinend arbeiten hier bei uns wohl alle „Fachfirmen“ exakt so wie es nicht sein sollte.
Sofern die Steine deutlich unebener sind als in Deinem Video wird das mit den Zwickelsteinen eben doch ne riesen Arbeit - dagegen ist etwas Splitt zwischenrein zu kippen in ner Minute erledigt…
Verführerisch - auch wenn es eigentlich falsch ist… !?
Eine eingefallene Mauer habe ich aber dennoch nie gesehen und manche haben bestimmt schon viele Jahrzehnte auf dem Buckel.
Wird da die Sache doch akademisch/normkonform heißer gekocht als sie praktisch/handwerklich gegessen wird?
Viele Grüße
Sven
Hallo Sven, vielen Dank für dein tolles Feedback. Du bringst es total auf den Punkt, genau so ist es. Allerdings Thema Splitt: bei kleineren Mauersteinen führt es über kurz oder lang zur Instabilität. Ich selbst habe vor drei vier Jahren eine neu aufgebaut. Sie ist zwar nicht zusammengebrochen, aber sie war auch nur vor einem Haus ohne Hangdruck. Kommt dieser dazu, und der wird sehr oft massiv unterschätzt, kann das tatsächlich zum Zusammenbrechen führen im Laufe der Zeit. Hab ich im Urlaub schon gesehen. Bei den von dir beschriebenen großen Mauersteinen, sofern die Splittschicht nicht zu dick ist, gehts auch um Berufsehre. Ein echter Zimmermann fertigt echte Holzverbindungen an wie Überblattungen und verwendet keine Metalllverbinder, ein Schreiner bevorzugt Schwalbenschwänze statt Spax, usw. Ich glaube, du weißt, was ich meine. Für mich ist es grauslig und ist halt nicht fachgerecht. Außerdem besteht je nach Situation immer die Gefahr der Beschädigung. Wenn ich das so darstelle, beschreibe ich dich 100%, die es bei der Ausführung niemals geben wird. Aber Mann soll es halt anstreben. Hoffe, meine Antwort ist für dich soweit nachvollziehbar. Viele Grüße
Das mit der Handwerkerehre ist in dem Fall so eine Sache. Natürlich sehen Überblattungen oder Schwalbenschwanz eleganter aus als ein Stahlwinkel. Aber Zwickelsteine sind nun nicht wirklich "schön". Da wäre eine Splitt-Schicht optisch unauffälliger.
@@xy3986 es liegt natürlich immer im Auge des Betrachter😉 aber abgesehen davon gilt, was ich dir in meiner Antwort geschrieben habe. Übrigens muss man erfahrungsgemäß bei den großen Mauersteinen normal garnichts machen, außer hinterfüllen und verdichten. Liegen normalerweise eh satt auf.
"...erfahrungsgemäß bei den großen Mauersteinen normal garnichts machen..."
Mutige Worte - - sag' das mal nicht zu laut im Beisein meiner Jura-Kalkstein-Blöcke...
...die springen Dir sonst mit ihren (dank teilweise abgeplatzter Mergelschicht) teils min. 5-10cm Höhenunebenheiten auf Ober- und/oder Unterseite bestimmt direkt auf Deine Füße - aber Achtung - keiner von denen wiegt unter einer Tonne ! ;-)
(so schön ebene Steine wie in Deinen Videos hätte ich auch gerne - aber das ist bei mir nun mal nicht so... :-( )
So wie die teilweise aufeinander wackeln denke ich mittlerweile schon darüber nach mir meine "Zwickelsteine" selbst herzustellen:
1. entweder mit nem 3d-Scanner die Konturen der Ober- und Unterseite aufnehmen und eine für beide Steine passende Zwischenraumform ausdrucken und diese mit Beton ausgießen => im echten Leben könnte es ja mit unendlich viel Glück genau diesen "Zwickelstein" geben !??? - (Wahrscheinlichkeitsrechnung hatte ich in der Schule nie :-)
...oder nun mal Spaß beiseite...
2. ...einfacher mittels Trasszement und feinerem Sand ne Zwischenlage zu setzen => damit wären Unter- und Oberstein direkt die "Gussformen". D.h. mein "zufälliger Zwickelstein" wäre "ganz zufällig" optimal passend (besser als jeder natürliche Zwickelstein) und wird auch nicht ausgewaschen => was würde hier dagegen.. sprechen !?
Wenn ich darauf achte dass dieser synthetische Zwickelstein min. 5 cm hinterhalb der Sichtfläche aufhört wäre es sogar nicht eine so große Beleidigung für das Betrachter-Auge !? (...Handwerker-Ehre mal außen vor gelassen... ;-)
@@xy3986 hallo Sven, habe exklusiv für dich heute ein Video zu diesem Thema veröffentlicht. Viel Spaß beim kucken😃
Warum darf der fondamen nicht aus beton sein .?
Ich schildere hier in meinem Kanal Bauweisen nach den Regeln der Technik. Grundsätzlich gilt: ungebundene Bauweise auf ungebundenem Fundament, gebundene Bauweise auf gebundenem Fundament. Allerdings spricht meiner Erfahrung nach nicht viel dagegen, auch eine Trockenmauer auf einem Betonfundament aufzubauen. Aber es ist nicht notwendig und daher auch eine Kostenfrage. Außerdem stellt es keine nennenswerte Verbesserung des Aufbaus dar. Bei großen und massiven Bauweisen sieht das natürlich wieder etwas anders aus, das berechnen dann aber auch Statiker
Danke dir vielmals für die Antwort
Gerne😊