Na ja. Er hat doch wohl auch "einige Fähigkeiten entwickelt", die sich "auch heute noch kein CEO zu Herzen nehmen sollte", oder? Nichts gegen Schärfung und Ausdifferenzierung in der Betrachtung und Analyse dieses Zeitgenossens. Doch der relative Wertungsrahmen sollte wohl doch gewahrt bleiben. Was mir nach mehren Folgen nun auch schon aufgefallen ist: Es wäre an Stellen, wo neue Informationen gebracht werden, besser, direkt das Publikum zu addressieren. Denn so wirkt es schon seltsam verquer bis hin zu unsympathisch arrogant, wenn er sich an seinen Co-Vortragenden - einen Professor? - wendet und ihm etwa sagt, dass er ihm nun gleich erzählen werde (= einen Unwissenden darüber aufklären wird), wie Temüdschin z.B. bald darauf einen außergewöhnlichen Fluchtversuch unternehmen wird. Als beabsichtigtes erzählerisches Stilmittel und Spannungselement verfehlt das komplett die Wirkung, sorry. Da eh jeder weiß, dass der Co-Vortragende (mindestens?) den gleichen Informationsstand hat. Und es wird damit ja auch wohl keine versteckte Absicht bestehen, damit die Bühne zu dominieren und/oder den Gesprächspartner zu "ownen". Überhaupt täten dem Format sehr viel ausgeglichenere Redeanteile sehr gut. Als konstruktiver Vorschlag: wechselt doch Kapitel- oder Aspektweise jeweils die Rolle des Vortragenden und des dann ergänzenden Sidekicks. Denn ein Vortragsformat ist es - so sehr sich auch bemüht wird, dies in dem Gewand eines Dialogs daherkommen zu lassen. Nicht zuletzt wird der eindeutige Vortragscharakter deutlich, da sich in den Themen und selbst deren Detailaspekten niemals bis höchstens in homöopathischsten Dosen mal ein - und sei es auch nur geschmacklicher - Dissens auftut. Habt dabei ruhig Vertrauen darin, dass das Format damit sehr wohl spannend, lehrreich und interessant bleibt (und im Gegenzug sehr viel weniger strange und irritierend erscheint). Denn Thema, Thementiefe und Qualität von Informationen setzen bessere Erfolgstandards als ein bemühtes wie eben hier leider unpassendes Sesselgespräch. (Wobei die gemütlichen Sessel selbst natürlich gerne bleiben mögen. ;-) )
Ich habe keine Mühe damit wer mehr weiss. Hier geht es doch vorwiegend um die Zuhörenden. Das ist der neue Stil unserer Zeit. Um etwas zu verstehen braucht es für die Vermittlung nicht immer Streitgespräche. Streit, Krieg, Hass, Eifersucht gibt es bereits genug und erst recht Belehrungen. Durch diese Art der Übermittlung werde ich angeregt selber mehr herauszufinden.
Es ist sicherlich Geschmacksache, aber ich mag die Unaufgeregtheit dieses Gesprächsformats. Andere Podcasts versuchen mit (gespielter oder echter) Unwissenheit des Gesprächspartners den Hörer abzuholen. Kann man machen, finde ich aber immer sehr bemüht und traut dem Hörer wenig zu. Hier unterhalten sich zwei Profis, die sich beide auf das Thema vorbereitet haben und gemeinsam ein Bild des Betrachtungsgegenstands zu zeichnen. Dass der eine mehr vorträgt und der andere mehr einwirft und ergänzt, kann einen natürlich stören, okay. Sehe ich persönlich aber nicht kritisch. Die Rollen scheinen ganz gut zu den Personen zu passen. Womit ich übereinstimme: Ein bisschen mehr Diskussion über Einordnung und Bewertung dürfte ruhig stattfinden, um auch mal etwas mehr über das rein Narrative hinauszugehen. In dem Zusammenhang kommt mir auch die Quellenkritik etwas zu kurz - vor allem in dieser Folge, in der man sich fast nur auf eine Quelle stützt. Sie klingt zwar immer durch, könnte aber gerne etwas deutlicher sein.
Super interessant.
Danke
Na ja. Er hat doch wohl auch "einige Fähigkeiten entwickelt", die sich "auch heute noch kein CEO zu Herzen nehmen sollte", oder?
Nichts gegen Schärfung und Ausdifferenzierung in der Betrachtung und Analyse dieses Zeitgenossens. Doch der relative Wertungsrahmen sollte wohl doch gewahrt bleiben.
Was mir nach mehren Folgen nun auch schon aufgefallen ist: Es wäre an Stellen, wo neue Informationen gebracht werden, besser, direkt das Publikum zu addressieren.
Denn so wirkt es schon seltsam verquer bis hin zu unsympathisch arrogant, wenn er sich an seinen Co-Vortragenden - einen Professor? - wendet und ihm etwa sagt, dass er ihm nun gleich erzählen werde (= einen Unwissenden darüber aufklären wird), wie Temüdschin z.B. bald darauf einen außergewöhnlichen Fluchtversuch unternehmen wird.
Als beabsichtigtes erzählerisches Stilmittel und Spannungselement verfehlt das komplett die Wirkung, sorry.
Da eh jeder weiß, dass der Co-Vortragende (mindestens?) den gleichen Informationsstand hat.
Und es wird damit ja auch wohl keine versteckte Absicht bestehen, damit die Bühne zu dominieren und/oder den Gesprächspartner zu "ownen".
Überhaupt täten dem Format sehr viel ausgeglichenere Redeanteile sehr gut.
Als konstruktiver Vorschlag: wechselt doch Kapitel- oder Aspektweise jeweils die Rolle des Vortragenden und des dann ergänzenden Sidekicks.
Denn ein Vortragsformat ist es - so sehr sich auch bemüht wird, dies in dem Gewand eines Dialogs daherkommen zu lassen.
Nicht zuletzt wird der eindeutige Vortragscharakter deutlich, da sich in den Themen und selbst deren Detailaspekten niemals bis höchstens in homöopathischsten Dosen mal ein - und sei es auch nur geschmacklicher - Dissens auftut.
Habt dabei ruhig Vertrauen darin, dass das Format damit sehr wohl spannend, lehrreich und interessant bleibt (und im Gegenzug sehr viel weniger strange und irritierend erscheint).
Denn Thema, Thementiefe und Qualität von Informationen setzen bessere Erfolgstandards als ein bemühtes wie eben hier leider unpassendes Sesselgespräch.
(Wobei die gemütlichen Sessel selbst natürlich gerne bleiben mögen. ;-) )
Ich habe keine Mühe damit wer mehr weiss. Hier geht es doch vorwiegend um die Zuhörenden.
Das ist der neue Stil unserer Zeit.
Um etwas zu verstehen braucht es für die Vermittlung nicht immer Streitgespräche.
Streit, Krieg, Hass, Eifersucht gibt es bereits genug und erst recht Belehrungen.
Durch diese Art der Übermittlung werde ich angeregt selber mehr herauszufinden.
Es ist sicherlich Geschmacksache, aber ich mag die Unaufgeregtheit dieses Gesprächsformats. Andere Podcasts versuchen mit (gespielter oder echter) Unwissenheit des Gesprächspartners den Hörer abzuholen. Kann man machen, finde ich aber immer sehr bemüht und traut dem Hörer wenig zu.
Hier unterhalten sich zwei Profis, die sich beide auf das Thema vorbereitet haben und gemeinsam ein Bild des Betrachtungsgegenstands zu zeichnen. Dass der eine mehr vorträgt und der andere mehr einwirft und ergänzt, kann einen natürlich stören, okay. Sehe ich persönlich aber nicht kritisch. Die Rollen scheinen ganz gut zu den Personen zu passen.
Womit ich übereinstimme: Ein bisschen mehr Diskussion über Einordnung und Bewertung dürfte ruhig stattfinden, um auch mal etwas mehr über das rein Narrative hinauszugehen. In dem Zusammenhang kommt mir auch die Quellenkritik etwas zu kurz - vor allem in dieser Folge, in der man sich fast nur auf eine Quelle stützt. Sie klingt zwar immer durch, könnte aber gerne etwas deutlicher sein.