Hallo Hartwig, meine Idee für kommendes Jahr ist eine Mischung vor allem aus Hohlstängelern und Komponenten die schon bei leichtem Frost abfrieren. zb Sonnenblume, Ackerbohne, Ramtill uvm. Das ganze dann mit dem Roller Crimper vor der Saat quetschen. Kann ich aber erst im nächsten Jahr etwas zu sagen.
Hallo Herr Callsen! Ich bin auf Umwegen auf Ihren Video-Kanal gestoßen und finde Ihre Videos und Informationen hoch interessant. Ich bin zwar kein Landwirt, komme aber immer wieder durch das Thema Klimaschutz mit Themen der Landwirtschaft in Berührung. Das Schöne an dem von Ihnen vorgestellten Anbausystem ist das Denken in Systemen, die Berücksichtigung mehrerer Faktoren und der Umgang mit Zielkonflikten, z.B. mit Glyphosat. Mich würde besonders interessieren ob Ihr Anbausystem auch dazu geeignet ist den im Boden fixierten Kohlenstoff immer weiter zu erhöhen oder ist bei einer aus landwirtschaftlicher Sicht optimalen Kohlenstoffmenge im Boden Schluss. Meine Frage zielt auf die Absicht die landwirtschaftlich genutzten Böden auch als CO2-Senke zu nutzen ohne die Nutzung durch den Landwirt einzuschränken bzw. zu unterbinden.
Nach meiner Erfahrung und meinem Wissen können wir in landw. Böden enorme Mengen Kohlenstoff speichern und damit sowohl den CO2-Gehalt der Atmosphäre auf vorindustrielles Niveau (wird behauptet, kann ich persönlich nicht verifizieren) senken und gleichzeitig die natürlichen Funktionen unserer Böden regenerieren. Dass es geht, wird z.B. in UA-cam-Videos von David Brandt und Gabe Brown gezeigt. Wie es unter unseren Klimaten und Landnutzungssystemen geht, muss noch herausgefunden werden, ich bin mir noch nicht sicher. Sicher ist, dass es nur geht, wenn Bodenbearbeitung unterbleibt !! So ist es ganz "normal", dass Böden unter Dauergrünland (also ohne Bodenbearbeitung) bis zu doppelt soviel Kohlenstoff speichern, wie jährlich bearbeitete Ackerböden. Sicher gibt es einen optimalen, natürlichen oder auch maximalen Kohlenstoffgehalt in unseren Böden, aber wo der liegt, weiß keiner genau - weil dass noch nie als Ziel definiert und erforscht wurde. Dazu bedarf es einer ganzheitlichen Forschung und nicht der bisherigen, eindimensionalen Sicht auf ein einzelnes Problem : so wird z.B. aus Sicht des Grundwasserschutzes von Wissenschaftlern davor gewarnt, Humus aufzubauen, weil im Humus auch Stickstoff gespeichert wird und wenn dann der Humus wieder abgebaut wird (warum eigentlich ??) , wird der Stickstoff freigesetzt und kann ausgewaschen werden. Durch diese Brille betrachtet, wird also ein "steriler" Boden mit einer Pflanzenernährung wie in einer Hydrokultur favorisiert, in dem man alles berechnen und verfolgen kann. Hat aber nichts mit Natur zu tun. Alles sehr komplex.
Ich denke mal Laser dürften die beste Alternative sein. Ok es dürfte auch Boden Leben absterben. Doch auch bei Glyphosat stirbt der ein oder andere bestimmt. Alles noch Zukunftsmusik doch schon morgen kann sich das ändern.
Das größte Problem an der Maschine zur elektronischen Unkrautbekämpfung ist dass man laut Hersteller Arbeitsgeschwindigkeiten von 3 bis 6 km/h hat, bei einem 3 Meter Gerät hat man somit eine geringe Schlagkraft. Zudem kostet das Gerät ca. 190.000 Euro was sich für einen Ackerbau Betrieb nicht rechnet. Die Zielgruppe für diese Technik ist daher der Gemüseanbau und Sonderkultuern.
Hallo Hartwig, ich habe eine Frage zum Direktsaatsystem in Verbindung mit der N Düngung. Ist es in Direktsaat und damit bei guter Biologie sinnvoll ammoniumbetont zu düngen? Hast Du, oder kennst Du jemanden, der insbesondere die Cultan Injektion (AHL oder ASL)im Direktsaat System anwendet?
Cultan & Direktsaat sind sozusagen ein Dream-Team !! Leider habe ich selbst hier keine Technik dazu in realistischer Entfernung zur Verfügung, aber da gibt es genug Spezialisten, z.B. Ulrich Zink, Alexander Klümper, Burkhard Fromme - die machen das so.
Ich habe mal gehört, dass Verfahren mit Schaum "foaming" zur Unkrautbekämpfung in der Entwicklung seien, aber davon auch schon länger nichts mehr gehört. Hast du dazu Informationen?
@@axelroth2221 Ja, ist sehr enerrgieaufwändig (CO2) und wenn es die Unkräuter verbrennt, überleben es die meisten Lebewesen auf der Bodenoberfläche auch nicht (Spinnen, Käfer, Pilze, etc.). Zudem scheidet es in DS schon aus, weil es die Mulchauflage entzünden würde und unter den meisten Umständen unvermeidlich einen Flächenbrand auslösen würde mit einer weitgehenden Zerstörun der Mulchauflage und der Humus-Vorstufen auf der Bodenoberfläche !
Scherz beiseite... In der Wissenschaft der Allelopathie sehe ich riesiges Potential. Hier haben zumindest wir Landwirte die Möglichkeit Versuche anzulegen. "Unter Allelopathie versteht man Wechselwirkungen, die durch die Abgabe von selbst produzierten oder beim Zerfall freigesetzten chemischen Verbindungen (allelochemicals) zwischen Pflanzen derselben oder verschiedener Arten, Pflanzen und Mikroorganismen bzw. Pflanzen und Pilzen induziert werden."
Ja, richtig !! Mit einer dichten Avena Strigosa-Zwischenfrucht habe ich auch schon ein unkrautfreies Feld im Frühjahr für die Bohnenaussaat hergestellt - das geht ! Zu bedenken ist allerdings, dass wir dann auf eine Zwischenfrucht-Mischung und damit die positiven Effekte der Arten-Biodiversität verzichten müssen, ebenso wäre eine Beweidung damit nicht möglich. Außerdem ist Allelopathie generell nicht-selektiv, d.h. es richtet sich nicht nur gegen "Unkraut" sondern evtl. auch gegen unsere folgende Saat. Da muss man wohl überlegt handeln. Die allelopathisch wirksamen Wurzelexsudate werden durch Zeit und durch Bodenbearbeitung abgebaut - bedeutet für DS, dass wir höllisch aufpassen müssen, welche Frucht wann und wie auf eine allelopathisch aktive Zwischen- oder Hauptfrucht folgen soll und kann !! Sonst kann es böse Überraschungen geben.
Danke Hartwig für die Ausführung. Ich hatte letztes Jahr auf einen Streifen Steinklee in die ZW vor Mais eingemischt, der Rest wurde durch Inkarnatklee getauscht. Steinklee mit dessen Cumaringehalt scheint sehr wohl als Beispiel, Einfluss auf die Hauptkultur zu haben, in Form von Wuchsdepressionen. Dennoch sehe ich in der Gestaltung der ZW Mischung einen wesentlichen Schlüssel, in Verbindung mit noch hoffentlich anwendbaren Herbiziden. Hafer, egal ob Rau/Sandhafer würde ich persönlich nie in Dichtsaat ohne Partner als ZW nutzen. Ich habe viele Videos aus den USA verfolgt, wo als sog. Cover crop überwiegend Wicke mit Roggen genutzt wird. Bestimmten Berichten zufolge walzen einige Farmer ohne Totalherbizid mit Messerwalzen die Meter hohen Bestände nieder und säen anschließend direkt Mais oder Soja.Kann das ohne Glypho funktionieren?
@@robertsigmund-wild7686 Ja, das "Roller Crimping" funktioniert meines Wissens gut, ab nur unter bestimmten klimatischen Verhältnissen und Fruchtfolgevoraussetzungen : Es wird eine "Quetschwalze" eingesetzt, die die Stängel knickt und die Leiterbahnen damit abschnürt, aber nicht schneidet. Die Pflanzen müssen dazu in einem fortgeschrittenen generativen Wachstumsstadium sein, d.h. z.B. im Ährenschieben, so dass sie nicht wieder ins vegetative Wachstum "zurückschalten" und neu austreiben können. Das setzt ein Klima voraus, dass genug Temperatursumme und Sonneneinstrahlung hat, dass diese Voraussetzung früh im Jahr erfüllen kann - dann auch in Verbindung mit einer Hauptfrucht, die zu dem Zeitpunkt noch gesät werden kann. D.h. in der Praxis, dass in warmen Klimaten Roggen als ZF über Winter gesät wird, der früh Ähren schiebt und sehr lange Stengel hat, die sich gut & sicher quetschen lassen. Zu dem Zeitpunkt wird dann Körnermais oder Soja gesät, die sich dann noch normal entwickeln können und ausreifen als Hauptfrucht. Gemacht wird das Verfahren erfolgreich z.B. in einem Körnermais - Sojabohnen - Wechsel (Fruchtfolge nenne ich das nicht), d.h. reiner Sommerungsanbau mit rel. gorßkörnigen und damit robusten Arten in einem warmen (oder kontinentalem) Klima. Das ist auch denkbar z.B. in süddeutschen oder österreichischen Klimalagen, hier im Norden reicht die Vegetationszeit dafür so nicht aus und für Winterkulturen in unserem Spätdrusch & Frühsaat-Gebiet scheidet es ohnehin aus. Also: es ist ein sehr interessantes und vorteilhaftes Verfahren in warmen Klimalagen, wenn man sich auf die dafür geeigneten Früchte beschränken kann & will, aber hier im nordisch-kühlen Klima ist das so nicht umsetzbar und mir ist auch noch keine Idee gekommen, wie es adaptiert werden könnte.
@@hartwigcallsen126 Sehr interessant! Mein Stsndort liegt in Niederbayern, ich arbeite seit Jahren konservierend auf schweren Tonböden, aber auch auf Kiesböden an der Donau-Isarmündung. Wir haben hier mittlerweile Probleme mit Vorsommertrockenheit und dürfen zusehen, wie der Regen im Bayerischen Wald hengen bleibt. Aufgrund von anstehenden Maschinenreinvestitionen sehr ich die Direktsaat als Option. Ich produziere u. a. Körnermais mit eigener Trocknung, der Moneymaker. Bei Direktsaat sehe ich die Möglichkeit, die Körnermsisproduktion einzustellen und stattdessen Verträge mit einer Biogasanlage abzuschliessen. Hierbei ergäben sich durchaus mehrer Möglichkeiten in Direktsaat zu arbeiten und auf Glypho. verzichten zu können. Hier fehlt Planungssicherheit auch von Seiten der Biogasler in Bezug auf innovative Substrate.
@@robertsigmund-wild7686 Wenn Sie Kontakt zu Direktsäern in Ihrer Region zum Erfahrungsaustausch möchten, empfehle ich Ihnen eine Anfrage bei www.gkb-ev.de
Sehr tolles Statement an die jungen Leute. Nur durch Wissen, das man sich aneignet, egal ob in der Schule, in der Ausbildung oder durch eigene Praxiserfahrungen im Alltag usw. kommen wir weiter. Ideologien nach zu predigen bringt nicht so viel!
hallo herr carlsen, blöde frage von einem nichtlandwirt, was wäre wenn ihre schöne zwischenfrucht einfach im frühjahr abgemäht wird (der teil der nicht abgefroren ist) und breit abgelegt werden würde. man hätte den mulch und trotzdem eine sichere abtötung, ausserdem könnte man direkt hinein sähen. funktioniert natürlich nur wenn immer eine zwischenfrucht vor der hauptfrucht steht. die wurzelstöcke würden ja nicht mehr austreiben oder?
Doch, mit abmähen wird keine (mir fällt jetzt spontan zumindest keine ein....) Pflanze abgetötet ! Vor allem nicht im jungen Stadium - wenn es richtung Samenreife geht, schon eher, weil dann der natürliche Absterbeprozess eingeleitet wird, aber auch nur bei einjährigen. Ist auch ganz einfach evolutionär zu erklären : wenn eine Pflanze durch abmähen sterben würde, könnte sie sich nicht fortpflanzen, wenn sie einmal von einem Tier abgefresen wurde. Die Art würde also ziemlich sicher aussterben, da überhaupt gar nicht konkurrenzfähig in der Natur ! Danke für die Frage und den Gedanken, aber so leicht macht es uns die Natur nach Millionen Jahren Evolution leider nicht !
danke für die antwort. warum „funktioniert“ das dann mit messerwalze und „rollercrimper“ (oder eben nicht, es gibt ja viele videos aus amerika wo suggeriert wird dass das sehr wohl geht)
@@praschta Eigentlich ganz einfach, diese Walzen sind sehr gut zum zerkleinern der ZWF geeignet erfassen aber nicht die Unkräuter die zu diesem Zeitpunkt noch sehr klein sind und schlichtweg nicht erfasst werden, diese werden dann sobald die Kulturpflanze aufgelaufen ist zum Problem. So eine Messerwalze setzt höchstens alle 10cm einen Schnitt wenn nicht erst alle 15-20cm.
Ein junger Mann(25) aus der Nachbarschaft,war öfter in Neuseeland,weil seine Freundin dort für ein Jahr ein Auslandspraktikum gemacht hatte. Er will aber da auf gar keinen Fall hin,sondern hat hier gerade seinen ersten Job nach dem Studium angefangen.
Habe irgendwo mal gelesen dass die Bauern frühhhher mit Borax gedüngt haben und habe vorhin geguckt ob ich was im Internet finde habe aber nur das hier gefunden
Borax als Dünger Bor ist ein wichtiges Spurenelement für die Pflanzenernährung und in manchen Düngemitteln (Kunstdünger) zugesetzt. Fehlt Bor, so finden sich Schäden am Pflanzengewebe (Herz- und Trockenfäule, gelbliche Blätter, braungelbe Flecken im Laub, Verkümmerung), die Blüte ist vermindert und auch der Fruchtansatz. Genau genommen ist es der Calciummangel, welcher den Pflanzen zusetzt, denn Bor reguliert vermutlich bei Pflanzen (wie beim Menschen) entscheidend den Calciumhaushalt. Verformte Früchte können die Folge sein. Kartoffeln und Rüben werden glasig und faulig, usw.; Blumenkohl wird schnell braun und Gurken (welche viel Bor enthalten) kümmern dahin. Der Mindestgehalt an dem Spurenelement im Boden sollte 0,8 - 1,0 mg Bor/kg Boden betragen. Mangelt es im Boden an Bor, so kann mit Borax gedüngt werden. Eine Überdüngung ist aber tunlichst zu vermeiden. Dosierung für die Düngung: 20 - 100 g Borax auf 100 qm Bodenfläche (besser wenig konzentriert und jährlich) im Frühjahr ausbringen. 5 - 10 g in 10 l Wasser aufgelöst, nimmt man für Obstbäume und gießt damit gleichmäßig den Wurzelbereich. Besonders Zwetschgen, Pflaumen, Pfirsiche und Aprikosen wandeln in ihren Früchten Bor für den Menschen verfügbar um. Ein leicht gehäufter Teelöffel Borax = ca. 5 bis 6 g, ein gestrichener Teelöffel ca. 4 g.
Ich denke das die Laserrobotter eine super Alternative zu Herbiziden im bestehenden Bestand sind. Und somit durchaus DS tauglich. Glyphosat ersatz bei Sommerungen könnte eventuell ein Nachauflauf Crimpeln sein. Damit die Zwischenfrucht und Unkräuter größer werden können um sie abzutöten. Alles weitere kleine mit "klassischen" Herbiziden. Eine weitere Idee: Im Frost die Pflanzen platt Walzen mit einer Ackerwalze oder ähnlichem und sofort die Sommerung in den Gefrorenen Boden einsähen. Somit müssten die bestehenden Pflanzen absterben da die Zellen platzen. (dieses Phänomen kann man im Frühjahr beim Gülle fahren im Grünland beobachten, Meist ist der Grasbestand im 1. Schnitt massiv hinterher in den Fahrspuren)
Gute Anregung, danke !! Problem sehe ich in unserem Klima hier, dass es 100% witterungsabhängig ist, d.h. wenn kein ausreichender Frost kommt oder die Bedingungen zum notwendigen Stadium das Crimpen nicht zulassen, läuft es auf ein unkontrolliertes Desaster hinaus, wenn wir keine weiteren Werkzeuge mehr haben, z.B. passende Herbizide !?
Hi ich bin biobauer und agregatstabilität geht nicht nur bodenbearbeitungsbedingt... fruchtfolge untersaaten . Extremes zeitmanagement . Humusmanagement. . Das hauptproblem ist doch das wirtschaftliche rahmenkonzept weltweit. 80 prozent der weltbevölkerung werden von ökologisch wirtschaftenden kleinstbetrieben ernährt. Nicht von dér industrialisierten.Die lösung liegt outside the box.
Ich denke auch dass das Elektroherb deutlich schlechter auf die Bodenbiologie wirkt
Hallo Hartwig,
meine Idee für kommendes Jahr ist eine Mischung vor allem aus Hohlstängelern und Komponenten die schon bei leichtem Frost abfrieren. zb Sonnenblume, Ackerbohne, Ramtill uvm.
Das ganze dann mit dem Roller Crimper vor der Saat quetschen.
Kann ich aber erst im nächsten Jahr etwas zu sagen.
Max Henne macht das schon länger so, geht auch ganz gut. Für Wintergetreide. Für Sommerungen brauchen wir eine andere Strategie.
@@hendrikdeepe2437 ich weiß, die Idee hatte ich bevor ich Maximilian kennen gelernt habe. Meine Mischung ist aber etwas anderes als seine.
Ich denke als Mittel gegen Distel im Ökolandbaus wäre die Maschine nicht schlecht. Auf keine Fall um kompletten Flächen abzufahren
Hallo Herr Callsen!
Ich bin auf Umwegen auf Ihren Video-Kanal gestoßen und finde Ihre Videos und Informationen hoch interessant. Ich bin zwar kein Landwirt, komme aber immer wieder durch das Thema Klimaschutz mit Themen der Landwirtschaft in Berührung. Das Schöne an dem von Ihnen vorgestellten Anbausystem ist das Denken in Systemen, die Berücksichtigung mehrerer Faktoren und der Umgang mit Zielkonflikten, z.B. mit Glyphosat.
Mich würde besonders interessieren ob Ihr Anbausystem auch dazu geeignet ist den im Boden fixierten Kohlenstoff immer weiter zu erhöhen oder ist bei einer aus landwirtschaftlicher Sicht optimalen Kohlenstoffmenge im Boden Schluss. Meine Frage zielt auf die Absicht die landwirtschaftlich genutzten Böden auch als CO2-Senke zu nutzen ohne die Nutzung durch den Landwirt einzuschränken bzw. zu unterbinden.
Nach meiner Erfahrung und meinem Wissen können wir in landw. Böden enorme Mengen Kohlenstoff speichern und damit sowohl den CO2-Gehalt der Atmosphäre auf vorindustrielles Niveau (wird behauptet, kann ich persönlich nicht verifizieren) senken und gleichzeitig die natürlichen Funktionen unserer Böden regenerieren.
Dass es geht, wird z.B. in UA-cam-Videos von David Brandt und Gabe Brown gezeigt. Wie es unter unseren Klimaten und Landnutzungssystemen geht, muss noch herausgefunden werden, ich bin mir noch nicht sicher.
Sicher ist, dass es nur geht, wenn Bodenbearbeitung unterbleibt !! So ist es ganz "normal", dass Böden unter Dauergrünland (also ohne Bodenbearbeitung) bis zu doppelt soviel Kohlenstoff speichern, wie jährlich bearbeitete Ackerböden. Sicher gibt es einen optimalen, natürlichen oder auch maximalen Kohlenstoffgehalt in unseren Böden, aber wo der liegt, weiß keiner genau - weil dass noch nie als Ziel definiert und erforscht wurde.
Dazu bedarf es einer ganzheitlichen Forschung und nicht der bisherigen, eindimensionalen Sicht auf ein einzelnes Problem : so wird z.B. aus Sicht des Grundwasserschutzes von Wissenschaftlern davor gewarnt, Humus aufzubauen, weil im Humus auch Stickstoff gespeichert wird und wenn dann der Humus wieder abgebaut wird (warum eigentlich ??) , wird der Stickstoff freigesetzt und kann ausgewaschen werden. Durch diese Brille betrachtet, wird also ein "steriler" Boden mit einer Pflanzenernährung wie in einer Hydrokultur favorisiert, in dem man alles berechnen und verfolgen kann. Hat aber nichts mit Natur zu tun. Alles sehr komplex.
Ich denke mal Laser dürften die beste Alternative sein. Ok es dürfte auch Boden Leben absterben. Doch auch bei Glyphosat stirbt der ein oder andere bestimmt. Alles noch Zukunftsmusik doch schon morgen kann sich das ändern.
Das größte Problem an der Maschine zur elektronischen Unkrautbekämpfung ist dass man laut Hersteller Arbeitsgeschwindigkeiten von 3 bis 6 km/h hat, bei einem 3 Meter Gerät hat man somit eine geringe Schlagkraft. Zudem kostet das Gerät ca. 190.000 Euro was sich für einen Ackerbau Betrieb nicht rechnet. Die Zielgruppe für diese Technik ist daher der Gemüseanbau und Sonderkultuern.
Das Ding ist ja auch noch in der Entwicklung
Jau, ist eine Sackgasse der Schildbürger ..
Hallo Hartwig, ich habe eine Frage zum Direktsaatsystem in Verbindung mit der N Düngung. Ist es in Direktsaat und damit bei guter Biologie sinnvoll ammoniumbetont zu düngen? Hast Du, oder kennst Du jemanden, der insbesondere die Cultan Injektion (AHL oder ASL)im Direktsaat System anwendet?
Cultan & Direktsaat sind sozusagen ein Dream-Team !! Leider habe ich selbst hier keine Technik dazu in realistischer Entfernung zur Verfügung, aber da gibt es genug Spezialisten, z.B. Ulrich Zink, Alexander Klümper, Burkhard Fromme - die machen das so.
Vielen Dank
Ich habe mal gehört, dass Verfahren mit Schaum "foaming" zur Unkrautbekämpfung in der Entwicklung seien, aber davon auch schon länger nichts mehr gehört. Hast du dazu Informationen?
Nein, dazu weiss ich nichts.
@@hartwigcallsen126 und wie sieht es mit dem bereits bekanntem abflammen aus?
@@axelroth2221 Ja, ist sehr enerrgieaufwändig (CO2) und wenn es die Unkräuter verbrennt, überleben es die meisten Lebewesen auf der Bodenoberfläche auch nicht (Spinnen, Käfer, Pilze, etc.).
Zudem scheidet es in DS schon aus, weil es die Mulchauflage entzünden würde und unter den meisten Umständen unvermeidlich einen Flächenbrand auslösen würde mit einer weitgehenden Zerstörun der Mulchauflage und der Humus-Vorstufen auf der Bodenoberfläche !
Scherz beiseite... In der Wissenschaft der Allelopathie sehe ich riesiges Potential. Hier haben zumindest wir Landwirte die Möglichkeit Versuche anzulegen.
"Unter Allelopathie versteht man Wechselwirkungen, die durch die Abgabe von selbst produzierten oder beim Zerfall freigesetzten chemischen Verbindungen (allelochemicals) zwischen Pflanzen derselben oder verschiedener Arten, Pflanzen und Mikroorganismen bzw. Pflanzen und Pilzen induziert werden."
Ja, richtig !!
Mit einer dichten Avena Strigosa-Zwischenfrucht habe ich auch schon ein unkrautfreies Feld im Frühjahr für die Bohnenaussaat hergestellt - das geht !
Zu bedenken ist allerdings, dass wir dann auf eine Zwischenfrucht-Mischung und damit die positiven Effekte der Arten-Biodiversität verzichten müssen, ebenso wäre eine Beweidung damit nicht möglich.
Außerdem ist Allelopathie generell nicht-selektiv, d.h. es richtet sich nicht nur gegen "Unkraut" sondern evtl. auch gegen unsere folgende Saat. Da muss man wohl überlegt handeln.
Die allelopathisch wirksamen Wurzelexsudate werden durch Zeit und durch Bodenbearbeitung abgebaut - bedeutet für DS, dass wir höllisch aufpassen müssen, welche Frucht wann und wie auf eine allelopathisch aktive Zwischen- oder Hauptfrucht folgen soll und kann !! Sonst kann es böse Überraschungen geben.
Danke Hartwig für die Ausführung. Ich hatte letztes Jahr auf einen Streifen Steinklee in die ZW vor Mais eingemischt, der Rest wurde durch Inkarnatklee getauscht. Steinklee mit dessen Cumaringehalt scheint sehr wohl als Beispiel, Einfluss auf die Hauptkultur zu haben, in Form von Wuchsdepressionen. Dennoch sehe ich in der Gestaltung der ZW Mischung einen wesentlichen Schlüssel, in Verbindung mit noch hoffentlich anwendbaren Herbiziden. Hafer, egal ob Rau/Sandhafer würde ich persönlich nie in Dichtsaat ohne Partner als ZW nutzen. Ich habe viele Videos aus den USA verfolgt, wo als sog. Cover crop überwiegend Wicke mit Roggen genutzt wird. Bestimmten Berichten zufolge walzen einige Farmer ohne Totalherbizid mit Messerwalzen die Meter hohen Bestände nieder und säen anschließend direkt Mais oder Soja.Kann das ohne Glypho funktionieren?
@@robertsigmund-wild7686 Ja, das "Roller Crimping" funktioniert meines Wissens gut, ab nur unter bestimmten klimatischen Verhältnissen und Fruchtfolgevoraussetzungen :
Es wird eine "Quetschwalze" eingesetzt, die die Stängel knickt und die Leiterbahnen damit abschnürt, aber nicht schneidet. Die Pflanzen müssen dazu in einem fortgeschrittenen generativen Wachstumsstadium sein, d.h. z.B. im Ährenschieben, so dass sie nicht wieder ins vegetative Wachstum "zurückschalten" und neu austreiben können. Das setzt ein Klima voraus, dass genug Temperatursumme und Sonneneinstrahlung hat, dass diese Voraussetzung früh im Jahr erfüllen kann - dann auch in Verbindung mit einer Hauptfrucht, die zu dem Zeitpunkt noch gesät werden kann.
D.h. in der Praxis, dass in warmen Klimaten Roggen als ZF über Winter gesät wird, der früh Ähren schiebt und sehr lange Stengel hat, die sich gut & sicher quetschen lassen. Zu dem Zeitpunkt wird dann Körnermais oder Soja gesät, die sich dann noch normal entwickeln können und ausreifen als Hauptfrucht.
Gemacht wird das Verfahren erfolgreich z.B. in einem Körnermais - Sojabohnen - Wechsel (Fruchtfolge nenne ich das nicht), d.h. reiner Sommerungsanbau mit rel. gorßkörnigen und damit robusten Arten in einem warmen (oder kontinentalem) Klima.
Das ist auch denkbar z.B. in süddeutschen oder österreichischen Klimalagen, hier im Norden reicht die Vegetationszeit dafür so nicht aus und für Winterkulturen in unserem Spätdrusch & Frühsaat-Gebiet scheidet es ohnehin aus.
Also: es ist ein sehr interessantes und vorteilhaftes Verfahren in warmen Klimalagen, wenn man sich auf die dafür geeigneten Früchte beschränken kann & will, aber hier im nordisch-kühlen Klima ist das so nicht umsetzbar und mir ist auch noch keine Idee gekommen, wie es adaptiert werden könnte.
@@hartwigcallsen126 Sehr interessant! Mein Stsndort liegt in Niederbayern, ich arbeite seit Jahren konservierend auf schweren Tonböden, aber auch auf Kiesböden an der Donau-Isarmündung. Wir haben hier mittlerweile Probleme mit Vorsommertrockenheit und dürfen zusehen, wie der Regen im Bayerischen Wald hengen bleibt. Aufgrund von anstehenden Maschinenreinvestitionen sehr ich die Direktsaat als Option. Ich produziere u. a. Körnermais mit eigener Trocknung, der Moneymaker. Bei Direktsaat sehe ich die Möglichkeit, die Körnermsisproduktion einzustellen und stattdessen Verträge mit einer Biogasanlage abzuschliessen. Hierbei ergäben sich durchaus mehrer Möglichkeiten in Direktsaat zu arbeiten und auf Glypho. verzichten zu können. Hier fehlt Planungssicherheit auch von Seiten der Biogasler in Bezug auf innovative Substrate.
@@robertsigmund-wild7686 Wenn Sie Kontakt zu Direktsäern in Ihrer Region zum Erfahrungsaustausch möchten, empfehle ich Ihnen eine Anfrage bei www.gkb-ev.de
Sehr tolles Statement an die jungen Leute. Nur durch Wissen, das man sich aneignet, egal ob in der Schule, in der Ausbildung oder durch eigene Praxiserfahrungen im Alltag usw. kommen wir weiter. Ideologien nach zu predigen bringt nicht so viel!
Darum Direkte Technokratie statt Demokratie
hallo herr carlsen, blöde frage von einem nichtlandwirt, was wäre wenn ihre schöne zwischenfrucht einfach im frühjahr abgemäht wird (der teil der nicht abgefroren ist) und breit abgelegt werden würde. man hätte den mulch und trotzdem eine sichere abtötung, ausserdem könnte man direkt hinein sähen. funktioniert natürlich nur wenn immer eine zwischenfrucht vor der hauptfrucht steht. die wurzelstöcke würden ja nicht mehr austreiben oder?
Ich denke die Pflanzen würden erneut austreiben
Doch, mit abmähen wird keine (mir fällt jetzt spontan zumindest keine ein....) Pflanze abgetötet ! Vor allem nicht im jungen Stadium - wenn es richtung Samenreife geht, schon eher, weil dann der natürliche Absterbeprozess eingeleitet wird, aber auch nur bei einjährigen.
Ist auch ganz einfach evolutionär zu erklären : wenn eine Pflanze durch abmähen sterben würde, könnte sie sich nicht fortpflanzen, wenn sie einmal von einem Tier abgefresen wurde. Die Art würde also ziemlich sicher aussterben, da überhaupt gar nicht konkurrenzfähig in der Natur !
Danke für die Frage und den Gedanken, aber so leicht macht es uns die Natur nach Millionen Jahren Evolution leider nicht !
danke für die antwort. warum „funktioniert“ das dann mit messerwalze und „rollercrimper“ (oder eben nicht, es gibt ja viele videos aus amerika wo suggeriert wird dass das sehr wohl geht)
@@praschta Eigentlich ganz einfach, diese Walzen sind sehr gut zum zerkleinern der ZWF geeignet erfassen aber nicht die Unkräuter die zu diesem Zeitpunkt noch sehr klein sind und schlichtweg nicht erfasst werden, diese werden dann sobald die Kulturpflanze aufgelaufen ist zum Problem. So eine Messerwalze setzt höchstens alle 10cm einen Schnitt wenn nicht erst alle 15-20cm.
@@praschta Habe ich gerade weiter oben unter dem Thread von Robert Sigmund-Wild erläutert !
Toller Beitrag! Es gibt eine Lösung: Auswandern😉
nach Russland,Brasilien,Neuseeland oder USA??
@@hansgrehoner9847 Kanada? War doch nur ein Scherz! Mir gehts ja auch nicht anders!
Dürfte wohl die einzige Möglichkeit sein, zumindest aus derzeitiger Sicht
Ein junger Mann(25) aus der Nachbarschaft,war öfter in Neuseeland,weil seine Freundin dort für ein Jahr ein Auslandspraktikum gemacht hatte.
Er will aber da auf gar keinen Fall hin,sondern hat hier gerade seinen ersten Job nach dem Studium angefangen.
Und Borax als Dünger?
Ist mir neu - welche Mengen lassen dann welche Wirkung erwarten ??
Habe irgendwo mal gelesen dass die Bauern frühhhher mit Borax gedüngt haben und habe vorhin geguckt ob ich was im Internet finde habe aber nur das hier gefunden
Borax als Dünger
Bor ist ein wichtiges Spurenelement für die Pflanzenernährung und in manchen Düngemitteln (Kunstdünger) zugesetzt. Fehlt Bor, so finden sich Schäden am Pflanzengewebe (Herz- und Trockenfäule, gelbliche Blätter, braungelbe Flecken im Laub, Verkümmerung), die Blüte ist vermindert und auch der Fruchtansatz. Genau genommen ist es der Calciummangel, welcher den Pflanzen zusetzt, denn Bor reguliert vermutlich bei Pflanzen (wie beim Menschen) entscheidend den Calciumhaushalt. Verformte Früchte können die Folge sein. Kartoffeln und Rüben werden glasig und faulig, usw.; Blumenkohl wird schnell braun und Gurken (welche viel Bor enthalten) kümmern dahin. Der Mindestgehalt an dem Spurenelement im Boden sollte 0,8 - 1,0 mg Bor/kg Boden betragen. Mangelt es im Boden an Bor, so kann mit Borax gedüngt werden. Eine Überdüngung ist aber tunlichst zu vermeiden.
Dosierung für die Düngung:
20 - 100 g Borax auf 100 qm Bodenfläche (besser wenig konzentriert und jährlich) im Frühjahr ausbringen.
5 - 10 g in 10 l Wasser aufgelöst, nimmt man für Obstbäume und gießt damit gleichmäßig den Wurzelbereich. Besonders Zwetschgen, Pflaumen, Pfirsiche und Aprikosen wandeln in ihren Früchten Bor für den Menschen verfügbar um.
Ein leicht gehäufter Teelöffel Borax = ca. 5 bis 6 g, ein gestrichener Teelöffel ca. 4 g.
Ich meine nur als Borax ohne Pestizide
Ich habe aber keine Ahnung 🤔 wäre schön wenn sowas möglich wäre ohne Chemie
Ich denke das die Laserrobotter eine super Alternative zu Herbiziden im bestehenden Bestand sind. Und somit durchaus DS tauglich.
Glyphosat ersatz bei Sommerungen könnte eventuell ein Nachauflauf Crimpeln sein. Damit die Zwischenfrucht und Unkräuter größer werden können um sie abzutöten.
Alles weitere kleine mit "klassischen" Herbiziden.
Eine weitere Idee:
Im Frost die Pflanzen platt Walzen mit einer Ackerwalze oder ähnlichem und sofort die Sommerung in den Gefrorenen Boden einsähen.
Somit müssten die bestehenden Pflanzen absterben da die Zellen platzen. (dieses Phänomen kann man im Frühjahr beim Gülle fahren im Grünland beobachten, Meist ist der Grasbestand im 1. Schnitt massiv hinterher in den Fahrspuren)
Gute Anregung, danke !!
Problem sehe ich in unserem Klima hier, dass es 100% witterungsabhängig ist, d.h. wenn kein ausreichender Frost kommt oder die Bedingungen zum notwendigen Stadium das Crimpen nicht zulassen, läuft es auf ein unkontrolliertes Desaster hinaus, wenn wir keine weiteren Werkzeuge mehr haben, z.B. passende Herbizide !?
Hi ich bin biobauer und agregatstabilität geht nicht nur bodenbearbeitungsbedingt... fruchtfolge untersaaten . Extremes zeitmanagement . Humusmanagement. . Das hauptproblem ist doch das wirtschaftliche rahmenkonzept weltweit. 80 prozent der weltbevölkerung werden von ökologisch wirtschaftenden kleinstbetrieben ernährt. Nicht von dér industrialisierten.Die lösung liegt outside the box.