Dr. Andrej Holm | Wohnungspolitik in Ballungszentren - am Beispiel Berlin

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  • Опубліковано 30 вер 2024
  • Vor ein paar Monaten veröffentlichte die „Berliner Zeitung“ ein Foto aus dem Jahr 1932. Es zeigte den heruntergekommenen Hinterhof eines Berliner Mietshauses, an deren hinterer Wand mit großen weißen Lettern „ERST ESSEN - DANN MIETE“ stand. Aus den Fenstern hingen zahlreiche braune und rote Fähnchen mit Hakenkreuzen und Hammer und Sicheln. Ein Jahr später hatten die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland übernommen.
    Heute hängen in Berlin wieder Fahnen und Plakate aus Fenstern, um gegen Mieterhöhungen und Verdrängung von Menschen aus ihren Wohnungen zu protestieren. Angst und Wut sind ist in der Stadt spürbar, eine Wut gegen die explodierenden Mieten, gegen Bodenspekulation, Luxussanierung und Verdrängung aus angestammten Wohnvierteln.
    Die Wut ist so groß, dass eine Initiative mittels Volksbegehren/Volksabstimmung die größten börsennotierten Wohnungsunternehmen enteignen will. Nach jüngsten Umfragen unterstützen 44 Prozent der Berliner Bevölkerung das Projekt. Aber auch in Teilen der Politik und den Medien stößt die Initiative auf Verständnis und Zustimmung.
    Wohnen gehört zu den Grundbedürfnissen von Menschen, die man nicht dem Markt überlassen darf. Wer dies missachtet, kommt schnell mit politischem Sprengstoff in Berührung, zerstört den inneren Frieden unserer Gesellschaft. Es zeigt auch, wie wenig die politisch Verantwortlichen aus der Geschichte gelernt haben.
    Weil ganz ähnliche Entwicklungen in fast allen Großstädten der Bundesrepublik seit längerer Zeit sichtbar sind, ohne dass die Politik wirksam einschreitet, geht Vertrauen in die Politik zunehmend verloren - und leider auch in die Demokratie als Staats- und Lebensform.
    Warum gelingt es den handelnden PolitikerInnen nicht, die politisch und sozial besonders sensiblen Bereiche der Daseinsvorsorge vor der Gier der Finanzmärkte zu schützen? Einer der besten Kenner dieser Probleme ist der Berliner Sozialwissenschaftler und Städteplaner Dr. Andrej Holm. Seine Analysen und Vorschläge sind radikal, sie gehen an die Wurzeln des Wohnungsproblems. Ein Grund, ihn zum Vortrag nach Gödelitz einzuladen.

КОМЕНТАРІ • 2

  • @richiericher9084
    @richiericher9084 3 роки тому +1

    Werden die Folien irgendwo zur Verfügung gestellt?

  • @meryem9133
    @meryem9133 Місяць тому

    Alleinerziehende Mutti hier: Wohnkosten liegen bei mir bei 50%