Illegales Geschäftsmodell? Wie eine Firma Praktikant:innen ausbeutet | reporter
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- Опубліковано 22 чер 2021
- 🧑💻 Mit einem Online-Praktikum im Bereich SEO & Content Marketing soll eine Firma ihre Praktikant:innen als unbezahlte Arbeitskräfte ausnutzen. Das habt ihr uns in einer Mail berichtet. Auch in Bewertungsportalen für Praktika häufen sich Beschwerden über die Firma - einige Praktikant:innen fühlen sich ausgebeutet. Ben recherchiert undercover, um herauszufinden: Was ist dran an den Vorwürfen und dürfen Firmen ihre Praktikant:innen als unbezahlte Arbeitskräfte ausnutzen?
🎵 Musik:
Max Cooper - Waves
Christian Löffler - Pigment (Christian Löffler Rework)
Max Cooper - Coils of Living Synthesis
Tom Day - One Point Five
SBTRKT - Trials Of The Past (feat. Sampha)
Max Cooper - Molten Landscapes
Christian Löffler - Haul (Max Cooper Remix)
Max Cooper - Four Tone Reflections
Max Copper - Hope (Parra For Cuva Remix)
Max Cooper - Chromos
👉 Wichtigste Fragen und Regeln zu Praktika:
💶 Wann muss ein Praktikum bezahlt werden?
Grundsätzlich fallen Praktikant:innen unter das Mindestlohngesetz, d.h. ihnen stehen aktuell jeweils 9,50€ pro Stunde zu. Allerdings gibt es Ausnahmen. Pflichtpraktika von Schulen und Hochschulen oder während der Ausbildung, müssen nicht entlohnt werden. Auch freiwillige Praktika bis zu einer Länge von 3 Monaten müssen nicht bezahlt werden, sofern sie der beruflichen Orientierung dienen.
🤔 Woran erkenne ich, dass ich eigentlich Arbeitnehmer:in (Scheinpraktikant:in) und keine echte Praktikant:in bin?
Das kann immer nur im Einzelfall entschieden werden (im Zweifelsfall durch ein Gericht). Klar ist jedoch: In einem Praktikum steht das Lernen im Vordergrund. Eine Praktikant:in soll den Betrieb, in dem sie ihr Praktikum verrichtet, kennenlernen. Sie soll einen Einblick in die typischen Arbeitsabläufe bekommen und verschiedene Erfahrungen sammeln. Am Ende des Praktikums steht Praktikant:innen ein individuelles Zeugnis zu.
Wenn man in seinem Praktikum vor allem arbeitet, also Dinge tut, die der Arbeitgeber:in zugutekommen, ohne dass man dabei etwas lernt und ohne dafür Feedback zu bekommen, dann spricht das dafür, dass man eigentlich Arbeitnehmer:in bzw. Scheinpraktikant:in ist. Dabei ist unerheblich, was im Vertrag steht, entscheidend ist, was man im Praktikum tatsächlich macht.
💡 Was passiert, wenn ich Scheinpraktikant:in bin?
Als Scheinpraktikant:in bist du eigentlich Arbeitnehmer:in d.h. für dich gelten alle Rechte und Pflichten einer Arbeitnehmer:in. Konkret heißt das u.a., dass du ein Anrecht auf Lohn, Urlaub und Kündigungsschutz hast und sozialversicherungspflichtig wirst. Das Fehlverhalten liegt auf der Seite der Firma. Wenn du glaubst, Scheinpraktikant:in bzw. eigentlich Arbeitnehmer:in gewesen zu sein, dann kannst du einklagen, was dir als Arbeitnehmer:in zusteht, d.h. Lohn, ggf. Urlaub usw.
💻 Darf ich im Praktikum überhaupt nicht arbeiten, also keine Aufgaben erledigen, die der Firma zugutekommen?
Doch, allerdings darf dabei nicht der Nutzen für die Firma im Vordergrund stehen, sondern, dass du dabei etwas lernst. Deshalb ist es wichtig, dass du nach Erledigung der Aufgabe ein Feedback bekommst und dass du im Verlauf des Praktikums verschiedene und nicht immer die gleiche Aufgabe machst.
🧠 Was ist, wenn ich am Anfang des Praktikums etwas lerne und dann nur noch umsetzen muss, was mit beigebracht wurde?
Wenn du zum Beispiel am Anfang eines Praktikums in einer Fabrik lernst, wie du ein Bauteil zusammensetzt und das dann den Rest deines Praktikums täglich machen musst, dann liegt eher eine Arbeitnehmer:innen-Tätigkeit vor. Denn auch normale Arbeitnehmer:innen müssen zu Beginn ihrer Beschäftigung eingearbeitet werden.
🙌 Team: Ben Bode, Maik Arnold, Daniela Roos, Andreas Josef, Lisa Schöffel, Julia von Cube
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🙋♂️ Ich bin Ben und sowas wie der Dinosaurier unter den “reporter” Reportern. Seit fünf Jahren arbeite ich vor und hinter der Kamera für dieses Format, das ganz am Anfang noch # WDR360 hieß. Los ging es für mich nach meinen Philosophiestudium mit meinem eigenen UA-cam Kanal “SOundSO gesehen”. Das Motto das in “So und So gesehen” steckt bewegt mich auch heute noch, ich will verschiedene Perspektiven ziegen, vermitteln und Verständnis schaffen.
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🎥 reporter wird vom Programmbereich Aktuelles des WDR für funk produziert. funk ist ein Gemeinschaftsangebot der Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) und des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF). go.funk.net/impressum
Schade das du hier aufhörst, alles gute & bleib Rauchfrei 🚬 🚫
Mega cool, dass du Digital Minds noch konfrontiert hast!
Lösung: grundsätzliche Pflicht zur Ausbildung und Bezahlung von Praktikanten für alle Unternehmen, Ausnahmen nur auf Antrag in Härtefällen.
Fände es ziemlich stark, wenn alle, die das hier sehen und betroffen sind, den Mindestlohn von diesem Unternehmen einklagen 😄👌🏻 Ich hätte schon nach dem ersten Tag gekündigt.. 😂
Musste für 3 Monate Vollzeit in der Pflege arbeiten mit allen drum und dran, Schichtdienst 7 Tage+ am Stück, total unterbesetzt, Spät- Frühwechsel, Feiertage etc. und 0€ bekommen. Sowas gehört einfach verboten
Wieso genderst du Praktikanten auf eine solch falsche Art und Weise. Du kombinierst männlich Singular mit weiblich Plural? Ich verstehe ja das bei einigen Situationen das gendern wichtig ist um eventuelle Unklarheiten beiseite zu schaffen, das trifft hier doch bei weitem nicht zu und das man da trotzdem unbedingt gendern muss als ob es schon ein Zwang ist und dabei sämtliche Grammatikregeln außen vor lässt, kann ich einfach nicht nachvollziehen.
Wenn man Mitarbeiter nicht angemessen bezahlt, kann man sich halt keine Mitarbeiter leisten...
Also wenn das legal ist, dann weiß ich auch nicht mehr 😦 als Praktikant hat man es teilweise echt nicht einfach. Ich musste während meinem Studium einige machen und meistens war es eher ein „Augen zu und durch“. Trotzdem nicht vergleichbar mit dem hier gezeigtem
Plottwist: Emely macht ein unbezahltes Praktikum bei reporter und hat als Aufgabe bekommen eine Doku zu schreiben und selber authentisch interviewt zu werden.
Mir ist aufgefallen, dass es mehr Praktikantenstellen gibt als richtige bezahlte Arbeitsstellen. Offenbar werden nur Fachkräfte gesucht die man nicht bezahlen muss.
Meine Nachhilfelehrerin hat während ihres Lateinstudiums in Heidelberg verschiedene Textauszüge von Latein auf Deutsch übersetzt. Der Dozent hat sich von den Studenten die besten Übersetzungen rausgesucht und die so zusammengewurschtelt, dass er am Ende eine Übersetzung des ganzen Werks
Vielen Dank für die spannenden Reportagen, Ben. Und alles Gute für die Zukunft!
"Praktikum" ist dafür eigentlich das falsche Wort. Sehr viele Unternehmen lassen Horden an unterbezahlten Praktikanten eine Menge Arbeit verrichten, die dann beim Kunden anders abgerechnet wird. Das ist leider völlig normal in unserer Wirtschaft. Aber das System hier ist ja nochmal ein Stück dreister.
Ich habe da auch ein Praktikum gemacht. Habe vorzeitig gekündigt, weil es sich um ein Scheinpraktikum handelt und man von vorne bis hinten ausgenutzt wird. Das war Anfang/Mitte 2020. Ich habe in meiner Kündigung sehr detailliert meinen Ärger geäußert, aber offenbar hat sich nichts geändert. Unfassbar.
Ich habe dort vor 2 Jahren Praktikum gemacht und mir kam das auch immer ein bisschen komisch vor. Ich musste für die Uni ein Pflichtpraktika absolvieren und diese werden meist nicht vergütet, deswegen habe ich das gar nicht hinterfragt. Einfach krass jetzt so davon zu hören. Spaß gemacht hat mir das Praktikum nicht wirklich, da es fast ausschließlich um das Schreiben dieser Texte ging.
Ich muss als Medizinstudentin erst 3 Monate unbezahlt in der Pflege arbeiten, was ein Knochenjob ist.
Die Ironie der Geschichte: Als Praktikant wird man in Deutschland 2021 immer ausgebeutet weil es quasi keine bezahlten Praktika mehr gibt
Ach ganz ehrlich, bei uns im Maschinenbaustudium mussten alle mehrer Wochen Pflichtpraktikum machen. Der großteil ist einfach in irgendeine Handwerksbude gegangen und hat deine seine 40h Wochen für lau abgeleistet. Immerhin hat mein Chef mir am Ende noch einen fuffi zugesteckt. Das runterrechnen auf Stundenlohn habe ich mir einfach mal geschenkt....
Die Öffentlich-Rechtlichen haben bis letzten Monat ihre Praktikant*innen auch nicht bezahlt. Das ist selbstverständlich nicht das mit den im Video gezeigten Praktiken gleichzusetzen, lässt aber nichts desto trotz eine Menge Menschen, die finanziell benachteiligt werden, außen vor.