Hallo Steffen, ich entwickele KODAK VISION CINE Film sehr gerne, sehr häufig und habe viel Erfahrung damit .... ich weiß nichts "besser" aber hier meine Einschätzung: Das Entfernen der Remjet Beschichtung mit einer Wasch-SODA-Lösung geht völlig problemlos, sauber und ohne Rückstände. 4 Esslöffel-Waschsoda auf einen Liter Wasser und dann 2 mal + Zwischenwässerung umspülen (alles bei 40 Grad). Anschließend habe ich nicht nur den Film sauber, sondern auch die komplette Labor-Hardware! Kein Problem also mit der schwarzen Brühe. Ich empfehme für PHOTOZWECKE die ECN-2-Entwicklung von CINE-Material ausdrücklich NICHT! Insbesondere dann NICHT, wenn die Negative tatsächlich anschließend RA-4 ausbelichtet werden sollen, ist eine C-41-Entwicklung die viel bessere Wahl .... muss man mir nicht glauben, kann man probieren! ECN-2 entwickelter Cinefilm kommt merklich "flauer" im RA-4 Print und Du hast ja nunmal keine Chance, den Kontrast beim Ausbelichten zu erhöhen. Entsprechenden Content findet man dazu tatsächlich auch bei YT ... ich kann das bestätigen. Es kommt bei der C-41-Entwicklung der KODAK VISION-Filme zu wundervollen KODAK typischen und farbrichtigen Farben für beides, Print und SCAN. Die Filmempfindlichkeit steigt bei C41 statt ECN-2 um eine 2/3 ISO-Stufe an (muss man nicht beim Belichten berücksichtigen, aber kann man!) Ich bemerke bei C-41-Entwicklung auch KEIN grobkörnigeres Ergebnis oder irgendwelche anderen Nachteile im Vergleich mit "normalem" C41-Print-Film. Die Anmutung kommt PORTRA-Ergebnissen sehr nahe (gefallen mir sogar besser!) Ich würde die C-41-Entwicklung der VISION-Filme auf keinen Fall als "Cross-Entwicklung" sehen wollen, sondern als die -FÜR PHOTO ZWECKE- tatsächlich bessere Lösung! Und noch ein Tipp ..... gegensätzlich zu Deiner Empfehlung des FILME-Sammelns. Das "Vergammeln" der wertvollen Farb-Chemie lässt sich für geringen "Durchsatz" also privater Entwicklung von nicht so vielen Farb-Negetiv-Filmen recht einfach mit der Pulver-Chemie von Cinestill lösen! Das Pulver hält praktisch ewig und kann einfach in z.B. Gurkengläser o.ä. umgefüllt werden! Jetzt setzt man NICHT die gesamte Menge für einen Liter an, sondern wiegt Pulver für z.B. 250ml Gebrauchslösung ab! Dabei das verbleibende Pulver nach Gebrauch immer gut "schütteln", das vermeidet Entmischungen .... nix erzählen lassen ... das geht ohne Probleme! Für die Rotationsentwicklung (nicht für Kippentwicklung!) in normalen Standard-Dosen reichen 250ml absolut aus! In 250ml gehen innerhalb von 6 Wochen nach Ansatz dann bis zu 5 Filme. Auf diese Weise können nicht nur KODAK-Vision Filme, sondern alle C41-Farbfilme immer spntan (also auch einzeln) immer mit frischer und zuverlässiger Chemie gleichbleibend gut entwickelt werden. VISION 3 500T: Noch ein Erfahrungswert! Du zeigst eine Bulk-Rolle V3 - 500T! Das ist Kunstlicht-Film, der eigentlich bei Tageslicht mit einem lästigen 85B Korrektur-Gelbfilter geschossen werden müsste, was zudem eine lästige 0,6 Beli Belichtungsanhebung nötig macht! Ich belichte den auch bei Tageslicht OHNE Korrekturfilter. Nach C-41 Entwicklung ist zumindest beim Scannen der Blaustich kein Problem und lässt sich recht einfach neutral ausregeln. Ob das beim RA-4-Print auch klappt, habe ich noch nicht ausprobiert. Natürlich ist einer der "D"-Filme (z.B. der 250D) für Außenaufnahmen die sinnvollere Wahl ... ich mag den 250D sehr! Grüße und schöne Photos Klaus Rickert
Hallo Steffen, vielen Dank für Deinen informativen Beitrag! Wie sieht es denn mit dem Entwickler von Jobo aus? Löst sich der Remjet Layer da auch so unkompliziert auf?
Es ist eine häufiger Irrglaube dass ECN2 flacher ist um mehr Raum in der Nachbearbeitung zu geben. Der ECN2 Prozess is viel älter als digitale Nachbearbeitung. ECN2 arbeitet flacher weil Printfilm für die Projektion deutlich kontrastreicher als Papier seinen muss, um gute Schwarzwerte zu liefern. Und weil das Printen durch mehrere Kopiergenerationen den Kontrast erhöht. Wenn man einen C41 Film durch einen Kinoscanner jagen und den in Log encoaden würde, hätte der ähnlich viel Spielraum wie ein ECN2 Film. So lange man halt einen sehr high end Film wie Portra nimmt, weil natürlich nicht alle C41 Filme auf dem Level wie die Vision3 Filme sind.
Hallo Steffen,
ich entwickele KODAK VISION CINE Film sehr gerne, sehr häufig und habe viel Erfahrung damit .... ich weiß nichts "besser" aber hier meine Einschätzung:
Das Entfernen der Remjet Beschichtung mit einer Wasch-SODA-Lösung geht völlig problemlos, sauber und ohne Rückstände. 4 Esslöffel-Waschsoda auf einen Liter Wasser und dann 2 mal
+ Zwischenwässerung umspülen (alles bei 40 Grad). Anschließend habe ich nicht nur den Film sauber, sondern auch die komplette Labor-Hardware! Kein Problem also mit der schwarzen Brühe.
Ich empfehme für PHOTOZWECKE die ECN-2-Entwicklung von CINE-Material ausdrücklich NICHT!
Insbesondere dann NICHT, wenn die Negative tatsächlich anschließend RA-4 ausbelichtet werden sollen, ist eine C-41-Entwicklung die viel bessere Wahl .... muss man mir nicht glauben, kann man probieren! ECN-2 entwickelter Cinefilm kommt merklich "flauer" im RA-4 Print und Du hast ja nunmal keine Chance, den Kontrast beim Ausbelichten zu erhöhen. Entsprechenden Content findet man dazu tatsächlich auch bei YT ... ich kann das bestätigen.
Es kommt bei der C-41-Entwicklung der KODAK VISION-Filme zu wundervollen KODAK typischen und farbrichtigen Farben für beides, Print und SCAN. Die Filmempfindlichkeit steigt bei C41
statt ECN-2 um eine 2/3 ISO-Stufe an (muss man nicht beim Belichten berücksichtigen, aber kann man!) Ich bemerke bei C-41-Entwicklung auch KEIN grobkörnigeres Ergebnis oder irgendwelche
anderen Nachteile im Vergleich mit "normalem" C41-Print-Film. Die Anmutung kommt PORTRA-Ergebnissen sehr nahe (gefallen mir sogar besser!)
Ich würde die C-41-Entwicklung der VISION-Filme auf keinen Fall als "Cross-Entwicklung" sehen wollen, sondern als die -FÜR PHOTO ZWECKE- tatsächlich bessere Lösung!
Und noch ein Tipp ..... gegensätzlich zu Deiner Empfehlung des FILME-Sammelns.
Das "Vergammeln" der wertvollen Farb-Chemie lässt sich für geringen "Durchsatz" also privater Entwicklung von nicht so vielen Farb-Negetiv-Filmen recht einfach mit der Pulver-Chemie von
Cinestill lösen! Das Pulver hält praktisch ewig und kann einfach in z.B. Gurkengläser o.ä. umgefüllt werden! Jetzt setzt man NICHT die gesamte Menge für einen Liter an, sondern wiegt Pulver für
z.B. 250ml Gebrauchslösung ab! Dabei das verbleibende Pulver nach Gebrauch immer gut "schütteln", das vermeidet Entmischungen .... nix erzählen lassen ... das geht ohne Probleme!
Für die Rotationsentwicklung (nicht für Kippentwicklung!) in normalen Standard-Dosen reichen 250ml absolut aus! In 250ml gehen innerhalb von 6 Wochen nach Ansatz dann bis zu 5 Filme.
Auf diese Weise können nicht nur KODAK-Vision Filme, sondern alle C41-Farbfilme immer spntan (also auch einzeln) immer mit frischer und zuverlässiger Chemie gleichbleibend gut entwickelt werden.
VISION 3 500T:
Noch ein Erfahrungswert! Du zeigst eine Bulk-Rolle V3 - 500T! Das ist Kunstlicht-Film, der eigentlich bei Tageslicht mit einem lästigen 85B Korrektur-Gelbfilter geschossen werden müsste, was
zudem eine lästige 0,6 Beli Belichtungsanhebung nötig macht! Ich belichte den auch bei Tageslicht OHNE Korrekturfilter. Nach C-41 Entwicklung ist zumindest beim Scannen der Blaustich kein Problem und lässt sich recht einfach neutral ausregeln. Ob das beim RA-4-Print auch klappt, habe ich noch nicht ausprobiert. Natürlich ist einer der "D"-Filme (z.B. der 250D) für Außenaufnahmen
die sinnvollere Wahl ... ich mag den 250D sehr!
Grüße und schöne Photos
Klaus Rickert
Hallo Steffen, vielen Dank für Deinen informativen Beitrag! Wie sieht es denn mit dem Entwickler von Jobo aus? Löst sich der Remjet Layer da auch so unkompliziert auf?
Ich bekomme den Remjet immer sehr gut mit einer Natronlösung ab.
Ob die C41-Chemie heute nach 45 Jahren, als die Bäder in Flaschen füllte, auch noch Bilder hervorbringt, muss ich mal testen.
Es ist eine häufiger Irrglaube dass ECN2 flacher ist um mehr Raum in der Nachbearbeitung zu geben. Der ECN2 Prozess is viel älter als digitale Nachbearbeitung. ECN2 arbeitet flacher weil Printfilm für die Projektion deutlich kontrastreicher als Papier seinen muss, um gute Schwarzwerte zu liefern. Und weil das Printen durch mehrere Kopiergenerationen den Kontrast erhöht. Wenn man einen C41 Film durch einen Kinoscanner jagen und den in Log encoaden würde, hätte der ähnlich viel Spielraum wie ein ECN2 Film. So lange man halt einen sehr high end Film wie Portra nimmt, weil natürlich nicht alle C41 Filme auf dem Level wie die Vision3 Filme sind.
ich scheue mich bisher noch immer vorm einfachen schwarz-weiß entwickeln.
😊
Film beisst nicht, einfach machen.
SW ist schon ziemlich easy.