Digitaler Reset. Technologien für die sozialökologischeTransformation | Steffen Lange

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  • Опубліковано 6 лип 2024
  • Der Report zum Download: digitalization-for-sustainabi...
    Dr. Steffen Lange ist Senior Researcher am Fachgebiet Sozial-ökologische Transformation an der TU Berlin und assoziierter Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Ressourcenökonomik an der HU Berlin.
    Mehr Informationen zum Vortragenden: www.steffenlange.org/
    Der Vortrag fand statt auf dem Fachworkshop der Nationalen Dialogplattform Smart Cities 3.0 "Kommunale Beiträge zum Umgang mit der Klimakrise" des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).
    Über den Report:
    Regierungen weltweit, die Europäische Union und Organisationen der Vereinten Nationen bringen derzeit neue Initiativen zur Lenkung digitaler Technologien und Medieninfrastrukturen auf den Weg. Die meisten dieser politischen Initiativen lassen jedoch die umfassenderen Auswirkungen der Digitalisierung auf ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit außer Acht.
    In diesem Bericht wird argumentiert, dass die Bewältigung des Megatrends der Digitalisierung den heutigen gesellschaftlichen Herausforderungen gerecht werden muss. Der fortschreitende Klimawandel, der Verlust der biologischen Vielfalt, die zunehmende soziale Polarisierung und die Aushöhlung der Demokratie erfordern rasches und entschlossenes Handeln. Die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen, dass die Digitalisierung in ihrer jetzigen und gängigen Form diese Krisen noch verschärft und dass inkrementelle Veränderungen nicht ausreichen, um diese Situation zu beheben. So fördert Digitalisierung beispielsweise die Polarisierung von Einkommen und Vermögen, da sie die Kluft zwischen einem wachsenden Anteil des Gesamteinkommens aus Kapital und einem schrumpfenden Anteil aus Löhnen und Gehältern vergrößert. Gleichzeitig bringt die Digitalisierung zusätzliche Belastungen mit sich, denn der ökologische Fußabdruck digitaler Geräte und des neuen digitalen Konsums ist beträchtlich, während die Effizienzsteigerung durch den Einsatz digitaler Technologien geringer als erhofft ausfällt. Alles in allem optimiert die derzeitige Digitalisierung den nicht-nachhaltigen Status quo, anstatt ihn zu verändern.
    Daher bedarf es eines „digitalen Resets“: einer grundlegenden Neuausrichtung des Zwecks der digitalen Technologien auf tiefgreifende Nachhaltigkeitstransformationen. Digitalisierung muss mit dem Ziel gestaltet werden, die Ursachen nicht nachhaltiger Produktions- und Konsummuster zu beseitigen anstatt bloß deren Symptome zu lindern.
    In diesem Bericht wird untersucht, wie die Digitalisierung neu ausgerichtet werden kann, um den Wandel hin zu einer tiefgreifenden und nachhaltigen Transformation der Gesellschaft zu unterstützen. Er zeigt auf, wie digitale Technologien nachhaltige Lebensweisen fördern und eine resiliente, dem Gemeinwohl dienende Wirtschaft ermöglichen können. Und er nennt die Bedingungen, einschließlich einer umfassenden politischen Steuerung, die gegeben sein müssen, um einen konstruktiven Beitrag der Digitalisierung zu Ökologie und Gerechtigkeit zu gewährleisten.
    Der Bericht ist das Ergebnis des zweijährigen internationalen wissenschaftspolitischen Dialogs „Digitalization for Sustainability“ (D4S) (digitalization-for-sustainabi...) und stellt eine aktuelle und umfassende Analyse der Chancen, Risiken und Steuerungsmöglichkeiten von Digitalisierung für Nachhaltigkeit dar.
    Der Bericht liefert einen Leitfaden für die Europäische Union, wie Digitalisierung neu gedacht werden kann, damit sie in erster Linie zu einer klimaneutralen Gesellschaft, die Artenvielfalt schützt und den Ressourcenverbrauch reduziert, und zu einer widerstandsfähigen Wirtschaft beiträgt, während sie gleichzeitig soziale Gerechtigkeit fördert und die Rechte und Privatsphäre von Bürgerinnen und Bürgern uneingeschränkt respektiert. Dies setzt voraus, dass Digitalisierung ein integraler Bestandteil des europäischen 'Green Deals‘ wird. Doch auch wenn die derzeitigen Maßnahmen im Rahmen des Green Deals eine wirtschaftliche Neuausrichtung der Europäischen Union einläuten, so bilden sie doch nur den Anfang einer notwendigen und tiefer gehenden sozial-ökologischen Transformation, die noch bevorsteht. Die Digitalisierung sollte auf eine Weise gesteuert werden, die Systeminnovationen und neue Praktiken fördert und so Europa zu einem Labor für eine zukunftsfähige Gesellschaft macht.

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