Wie immer: informativ, knackig, toll gesprochen! Es ist ein Genuss, Dir zuzuhören und ich lerne immer wieder viel Neues und Überraschendes. Danke für Deinen unermüdlichen Einsatz!
Wie immer sehr Informativ, ich liebe diese Vorträge, da sie Sachlich sind und beim Hund muss ich an unsere ehemalige Bernersennerhündin denken. Mercci😍.
Möchte nur erwähnen, dass es beim Privilegium Maius ja um einen ganzen Packen verschiedener Dokumente gehandelt hat wie im Vlog auch erwähnt doch der Titel "Erzherzog" = "archdux" darin aber nur ein einziges mal Erwähnung findet. Im Vlog bekommt man aber den Eindruck als ob es beim Privilegium Maior hauptsächlich nur um den Titel gegangen wäre..dabei war der Erzherzogtitel da in den Dokumenten bloß quasi "eine Notiz am Rande" Ebenfalls erwähnenswert wäre gewesen und im Vlog keine Erwähnung findet, dass bereits der Sohn von Karl IV Sigismund von Luxemburg als gewählter römisch - deutscher König (die päpstliche Ernennung zum Kaiser war erst 1433) das Privilegium Maius bereits 1421 anerkannt hat. Und ab da nachdem Sigismund in seiner Funktion als deutscher König es anerkannt hatte spielte es überhaupt keine Rolle mehr ob es sich dabei um Fälschungen gehandelt hat = Weil Sigismund von Luxemburg hat da mit seiner Anerkennung ja bereits "Fakten geschaffen" Friedrich III hat es dann - aber bereits 1442 als gewählter römisch - deutscher König (die päpstliche Ernennung zum Kaiser war erst 1452) - bloß nur mehr nochmals bestätigt und das mit der Zustimmung der Kurfürsten von Mainz, Brandenburg und Sachsen...also nicht im Alleingang so wie es im Vlog den Anschein hat...und 1453 wurde es dann unter der Kaiserwürde Friedrichs III dann nur mehr sozusagen "ganz offiziell im Reich gültig" gemacht, somit musste man die Sache beim nächsten folgenden gewählten römisch - deutschen König/designierten Kaiser nicht mehr nochmals vorbringen um es zum wiederholten Male bestätigen zu lassen..
Vielen Dank! Allerdings erhielten die Habsburger auch als "Erzherzöge" von Österreich keine Kurwürde. Diese erhielten sie erst dadurch, dass sie in Personalunion Könige von Böhmen wurden. Daran änderte sich dann auch bis 1806 nichts mehr.
Interessant! Mich würde sehr interessieren, woran man 400 Jahre später die Fälschung erkannt bzw. womit man die Fälschung beweisen/ nachweisen konnte. Grüße aus dem Norden Deutschlands
kann es sein, dass meine erste Antwort verschwunden ist? Wie gesagt, Petrarca hat das schon zur Entstehungszeit als Fäschung erkannt (aber bei weitem nicht alles, eigentlich nur ganz wenig), wie weiß ich aber auch nicht.
@@phrapanja4353 Ja heute, die Radiocarbondatierung C14. Die gibt es erst seit 1946. Es war die Diskrepanz zwischen den historischen Fakten und dem gefälschten Text des Privilegium maius, die 1852 Wilhelm Wattenbach aufzeigte.
Ich kenn mich da nicht aus, aber habe ein paar Vermutungen. Eine Möglichkeit wäre zB Siegel/Unterschriften von Personen, die bereits einige Zeit tot/ noch nicht geboren waren zum angeblichen Entstehungszeitpunkt. Fehlerhafte Siegel/ Wappen. Zu "moderner" Sprach-, bzw Schriftgebrauch. Anekdoten/Zitate der Fälscher.
Das Besondere ist nicht dass sich eine alte Adelsfamlie einen Titel erschwindelt hat, sondern dass man in diesem Fall genau nachvollziehen, wer und wann
der Erzherzogenhut ist keine, ich wiederhole keine, Kurfürstenkrone, auch wenn er sehr ähnlich aussieht und eine kronenartige Anmutung vermittelt es gab vor zwei Jahren (ungefähr) eine Ausstellung in Speyer zum Thema Habsburger im Mittelalter, da konnte man sich den gefälschten Quadratmeter und das Hütchen (nicht Krönchen) schön anschauen
@@Zeidgenosse Vielleicht über den Freistaat Danzig 1919-1939, der Schweizer Burkhard war vom Völkerbund aus in Danzig. Währung Danziger Gulden, und vieles mehr, war schließlich auch ein Kriegsgrund des schlimmen Zweiten Weltkrieges
Sprich eigentlich könnte man das "Privilegium Maius" als "Wunschzettel ans Christkind" bezeichnen. Der Luxemburger Kaiser hat es ja nicht "bestätigt" also nicht als echt und gültig gesehen. Der spätere Habsburger Kaiser hat dann die Wünsche erfüllt. Also wärs ab dann ja keine Fälschung mehr sonder einfach ab dann gültig. (man müßt halt die Formulierung dementsprechend haben...)
Genau. Man darf ja nicht denken, dass die Zeitgenossen damals (no pun intended) völlig naiv waren. Diese Dokumente waren einfach ein Anspruch, der abhängig von den Machtverhältnissen anerkannt wurde - oder eben nicht.
Warte, wenn ich eine Urkunde schreibe, die noch von der höheren Instanz anerkannt werden muss, ist es doch keine Fälschung im heutigen Sinn, oder? Eher ein Forderungskatalog?
Was hier etwas untergeht, ist der Umstand, dass ein Erzherzog über den Kurfürsten stand und damit die Wahl zum römischen Kaiser deutscher Nationen, einzig und alleine dem Hause Habsburg, oblag
? Salut! Ich habe keine Ahnung, woher Du das hast, aber das stimmt nicht. Am Kurfürstenkollegium oder an der Königswahl hat das Privilegium maius nichts geändert.
Das stimmt nicht. Formal war das Reich bis zu seinem Ende eine Wahlmonarchie, auch wenn die Hansburger de facto eine Erbherrschaft etablieren konnten. Aber Ansätze dazu hatte es schon vorher gegeben, bei den Luxemburgern und davor bei den Ottonen, Saliern und Staufern. Es war einfach so, dass eine starke Dynastie ihren Erben relativ problemlos zum Nachfolger wählen lassen konnte, aber sobald sie in machtpolitische Schwierigkeiten geriet oder keinen Erben hatte, waren die Kurfürsten ganz schnell dabei, einen anderen Kandidaten zu wählen. Das passierte letztlich auch nach dem Tod Karls VI., als sich im Osterreichischen Erbfolgekrieg alle Bluthunde auf die Erbmasse Habsburgs stürzten. Dass Maria Theresia am Ende die Oberhand behielt und die kurze Herrschaft des Wittelsbachers Karl VII. nur eine Episode blieb, war keineswegs zwangsläufig.
@@ZeidgenosseEs stimmt schon, dass ein bzw. der Erzherzog streng genommen über den Kurfürsten stand, das sprach ihm aber kein Wahlrecht in irgendeiner Form zu, da auch z.B. ein Großherzog streng genommen höher stand, als die Kurfürsten. Also ist es eigentlich vollkommen irrelevant, dass der Erzherzog über den Kurfürsten stand. Quelle: de.m.wikipedia.org/wiki/Adelstitel
Super Beitrag 👍🏻. Traue keiner Urkunde, die Du nicht selber gefälscht hast 😊
Ich traue nicht mal jenen, die ich selbst gefälscht habe. Ja, meine Handschrift lässt zu wünschen übrig und bietet viel Raum für Interpretationen. 😂
Wie immer: informativ, knackig, toll gesprochen! Es ist ein Genuss, Dir zuzuhören und ich lerne immer wieder viel Neues und Überraschendes. Danke für Deinen unermüdlichen Einsatz!
Danke dafür. Sehr interessant.
Ich liebe deine Beiträge zur Geschichtsbildung des Volkes!
Wie immer sehr Informativ, ich liebe diese Vorträge, da sie Sachlich sind und beim Hund muss ich an unsere ehemalige Bernersennerhündin denken. Mercci😍.
Möchte nur erwähnen, dass es beim Privilegium Maius ja um einen ganzen Packen verschiedener Dokumente gehandelt hat wie im Vlog auch erwähnt doch der Titel "Erzherzog" = "archdux" darin aber nur ein einziges mal Erwähnung findet. Im Vlog bekommt man aber den Eindruck als ob es beim Privilegium Maior hauptsächlich nur um den Titel gegangen wäre..dabei war der Erzherzogtitel da in den Dokumenten bloß quasi "eine Notiz am Rande"
Ebenfalls erwähnenswert wäre gewesen und im Vlog keine Erwähnung findet, dass bereits der Sohn von Karl IV Sigismund von Luxemburg als gewählter römisch - deutscher König (die päpstliche Ernennung zum Kaiser war erst 1433) das Privilegium Maius bereits 1421 anerkannt hat. Und ab da nachdem Sigismund in seiner Funktion als deutscher König es anerkannt hatte spielte es überhaupt keine Rolle mehr ob es sich dabei um Fälschungen gehandelt hat = Weil Sigismund von Luxemburg hat da mit seiner Anerkennung ja bereits "Fakten geschaffen"
Friedrich III hat es dann - aber bereits 1442 als gewählter römisch - deutscher König (die päpstliche Ernennung zum Kaiser war erst 1452) - bloß nur mehr nochmals bestätigt und das mit der Zustimmung der Kurfürsten von Mainz, Brandenburg und Sachsen...also nicht im Alleingang so wie es im Vlog den Anschein hat...und 1453 wurde es dann unter der Kaiserwürde Friedrichs III dann nur mehr sozusagen "ganz offiziell im Reich gültig" gemacht, somit musste man die Sache beim nächsten folgenden gewählten römisch - deutschen König/designierten Kaiser nicht mehr nochmals vorbringen um es zum wiederholten Male bestätigen zu lassen..
Super spannend! Danke.
Vielen Dank! Allerdings erhielten die Habsburger auch als "Erzherzöge" von Österreich keine Kurwürde. Diese erhielten sie erst dadurch, dass sie in Personalunion Könige von Böhmen wurden. Daran änderte sich dann auch bis 1806 nichts mehr.
Interessant! Mich würde sehr interessieren, woran man 400 Jahre später die Fälschung erkannt bzw. womit man die Fälschung beweisen/ nachweisen konnte.
Grüße aus dem Norden Deutschlands
das Privilegium Maius wurde schon Mitte des 14. Jahrhunderts (angeblich durch Petrarca) als Fälschung erkannt. Aber wie genau weiß ich auch nicht.
Das würde mich auch brennend interessieren. @Zeidgenosse gibts ein Follow Up Video dazu? :)
kann es sein, dass meine erste Antwort verschwunden ist? Wie gesagt, Petrarca hat das schon zur Entstehungszeit als Fäschung erkannt (aber bei weitem nicht alles, eigentlich nur ganz wenig), wie weiß ich aber auch nicht.
@@phrapanja4353 Ja heute, die Radiocarbondatierung C14. Die gibt es erst seit 1946. Es war die Diskrepanz zwischen den historischen Fakten und dem gefälschten Text des Privilegium maius, die 1852 Wilhelm Wattenbach aufzeigte.
Ich kenn mich da nicht aus, aber habe ein paar Vermutungen. Eine Möglichkeit wäre zB Siegel/Unterschriften von Personen, die bereits einige Zeit tot/ noch nicht geboren waren zum angeblichen Entstehungszeitpunkt. Fehlerhafte Siegel/ Wappen. Zu "moderner" Sprach-, bzw Schriftgebrauch. Anekdoten/Zitate der Fälscher.
Tolles Video.
Das Besondere ist nicht dass sich eine alte Adelsfamlie einen Titel erschwindelt hat, sondern dass man in diesem Fall genau nachvollziehen, wer und wann
Mich würde mal interessieren, ob das Haus Habsburg die (ich sab mal die enttarnte) Fälschungen anerkannt hat🤔
Verschwörungen gab es zu jeder Zeitepoche
der Erzherzogenhut ist keine, ich wiederhole keine, Kurfürstenkrone, auch wenn er sehr ähnlich aussieht und eine kronenartige Anmutung vermittelt
es gab vor zwei Jahren (ungefähr) eine Ausstellung in Speyer zum Thema Habsburger im Mittelalter, da konnte man sich den gefälschten Quadratmeter und das Hütchen (nicht Krönchen) schön anschauen
Vitamin B schon immer der beste weg bei uns x)
Wirst du auch Videos über die anderen ehemaligen deutschen Ostgebieten machen? Das Video zu Ostpreußen gibt's ja
Salut! Evtl., ja. Vermutlich wird es dann aber um konkrete Ereignisse gehen. Zusammenfassen ist immer etwas schwierig(er). :)
@@Zeidgenosse Merci, hab deinen Kanal erst gestern gefunden und bin echt begeistert
@@Zeidgenosse Vielleicht über den Freistaat Danzig 1919-1939, der Schweizer Burkhard war vom Völkerbund aus in Danzig. Währung Danziger Gulden, und vieles mehr, war schließlich auch ein Kriegsgrund des schlimmen Zweiten Weltkrieges
Sprich eigentlich könnte man das "Privilegium Maius" als "Wunschzettel ans Christkind" bezeichnen.
Der Luxemburger Kaiser hat es ja nicht "bestätigt" also nicht als echt und gültig gesehen.
Der spätere Habsburger Kaiser hat dann die Wünsche erfüllt.
Also wärs ab dann ja keine Fälschung mehr sonder einfach ab dann gültig. (man müßt halt die Formulierung dementsprechend haben...)
Genau. Man darf ja nicht denken, dass die Zeitgenossen damals (no pun intended) völlig naiv waren. Diese Dokumente waren einfach ein Anspruch, der abhängig von den Machtverhältnissen anerkannt wurde - oder eben nicht.
@@untruelie2640 Genau, die Form war halt eine Fälschung weil auch damals ein Anspruch eine formale Legitimation gebraucht hat.
Erinnert mich an die falsche Karte, die Hamburg zusätzliche Rechte einbrachte.
Wann gibt es dich mal in deinen Videos als echten Menschen zu sehen? :)
Nein, bitte nicht. Das Mysterium soll erhalten bleiben!
(Außerdem ist der Hund niedlich.)
Warte, wenn ich eine Urkunde schreibe, die noch von der höheren Instanz anerkannt werden muss, ist es doch keine Fälschung im heutigen Sinn, oder? Eher ein Forderungskatalog?
Salut! Doch, weil diese Forderungen mit frei erfundenen Urkunden gerechtfertigt wurden.
@@Zeidgenosse Danke. Dann habe ich das falsch verstanden
Was hier etwas untergeht, ist der Umstand, dass ein Erzherzog über den Kurfürsten stand und damit die Wahl zum römischen Kaiser deutscher Nationen, einzig und alleine dem Hause Habsburg, oblag
? Salut! Ich habe keine Ahnung, woher Du das hast, aber das stimmt nicht. Am Kurfürstenkollegium oder an der Königswahl hat das Privilegium maius nichts geändert.
Das stimmt nicht. Formal war das Reich bis zu seinem Ende eine Wahlmonarchie, auch wenn die Hansburger de facto eine Erbherrschaft etablieren konnten. Aber Ansätze dazu hatte es schon vorher gegeben, bei den Luxemburgern und davor bei den Ottonen, Saliern und Staufern. Es war einfach so, dass eine starke Dynastie ihren Erben relativ problemlos zum Nachfolger wählen lassen konnte, aber sobald sie in machtpolitische Schwierigkeiten geriet oder keinen Erben hatte, waren die Kurfürsten ganz schnell dabei, einen anderen Kandidaten zu wählen. Das passierte letztlich auch nach dem Tod Karls VI., als sich im Osterreichischen Erbfolgekrieg alle Bluthunde auf die Erbmasse Habsburgs stürzten. Dass Maria Theresia am Ende die Oberhand behielt und die kurze Herrschaft des Wittelsbachers Karl VII. nur eine Episode blieb, war keineswegs zwangsläufig.
@@ZeidgenosseEs stimmt schon, dass ein bzw. der Erzherzog streng genommen über den Kurfürsten stand, das sprach ihm aber kein Wahlrecht in irgendeiner Form zu, da auch z.B. ein Großherzog streng genommen höher stand, als die Kurfürsten. Also ist es eigentlich vollkommen irrelevant, dass der Erzherzog über den Kurfürsten stand.
Quelle: de.m.wikipedia.org/wiki/Adelstitel