Theologische Sprechstunde #19 - Rom unterm Regenbogen? - Was Fiducia supplicans wirklich sagt

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  • Опубліковано 9 вер 2024

КОМЕНТАРІ • 10

  • @sarahdeutinger3100
    @sarahdeutinger3100 8 місяців тому +12

    Die Ausführungen von Martin Brüske im vorliegenden Video sind äußerst selektiv und beleuchten leider nur einen sehr kleinen Teil von Fiducia Supplicans. Darüber hinaus sind sie von persönlichen Emotionen stark gefärbt. Es gibt einige Passagen im Text, die durchaus gelungen sind, doch darf das über zwei entscheidende Punkte nicht hinwegtäuschen.
    Erstens: FS ist verwirrend und so gehalten, dass man nicht genau weiß, was die eigentliche Aussageintension des Textes ist. Dass der Text offensichtlich schwerfällig und irreführend ist, zeigt sich nicht nur bei der Selbstlektüre, die ich an dieser Stelle aufs wärmste empfehle, sondern auch die zahlreichen unterschiedlichen Kommentare aus der Weltkirche und dem Weltepiskopat. Zwischen einzelnen Nummern und manchmal sogar innerhalb einer einzigen Nummer bestehen Bezugsprobleme oder der Bezug wirkt weit hergeholt, zuweilen sogar konstruiert. Bei Nummer 41 angekommen und mit so mancher Frage im Gepäck erklärt einem dann das Dokument, dass man von seitens der Glaubenskongregation keine weiteren Fragen beantworten werde, obwohl dies dringend geboten wäre.
    Zweitens: Das Dokument führt sogenannte pastorale Segnungen ein, die von FS als Neuerung herausgestellt werden. Das Dokument spricht von einer Weitung des Segensbegriffes und hält fest, dass man Paare in irregulären Situationen als Paar jetzt segnen kann. Zwar wird dieser sog. Segen durch zahlreiche Auflagen eingeschränkt und Fernandez stellt in einem Interview zu FS heraus, dass man das Paar segnet, aber nicht die Verbindung - doch bleiben Fragen:
    1. Frage: Kann es so einen Segen überhaupt geben, denn schließlich gab es diesen Segen ja einen Tag vor FS noch nicht? Aus meiner Sicht hält der Segen einer Überprüfung auf Verwurzelung in Schrift, Tradition und Lehramt nicht stand und stellt somit einen Nicht-Segen dar, also einen Segen, der keiner ist, da es sich nicht um generische Lehrentwicklung handelt, sondern um einen Sprung.
    2. Frage: Wir erfahren über den Segen, dass er spontan sein muss, er darf nicht liturgisch sein, er darf nicht eheähnlich sein uvm. - aber wie soll dieser Segen denn aussehen, wenn er keine Form besitzt? Ein Segen ohne Form kommt nicht zustande. Wiederum muss man, diesmal aufgrund der Formlosigkeit, von einem Nicht-Segen sprechen.
    3. Frage: Auf Grundlage von Frage 1 und 2 müssen wir uns zuletzt fragen, welche Gnaden bei einem solchen Segen vermittelt werden. Jeder Segen ist auch immer eine Sakramentalie und vermittelt Gnaden. Unter Wahrung der Tatsache, dass es Gott freisteht Gnaden zu wirken wo er möchte, müssen nach kirchlicher Überzeugung in Bezug auf Frage 1 eine Lehrentwicklung, nicht wie bei FS ein Sprung enthalten sein und in Bezug auf Frage 2 eine konkrete Segensform existieren. Überdies muss klar sein, dass ein irreguläres Paar ja nicht nur für all das Gute in ihrer „Beziehung“ gesegnet werden möchte, sondern sie wollen den Segen auch für das, was moralisch verwerflich und falsch ist; sonst wäre das Paar ja nicht in einer irregulären Beziehung. Somit muss auch hier von einem Nicht-Segen gesprochen werden, da ein Segen unter solchen Bedingungen nicht zustande kommt.
    Betrachtet man die drei Fragen, so wird ersichtlich, dass FS letztlich falsche Versprechungen von einem Segen für irreguläre Paare kolportiert. Was auch immer die Intension hinter diesem Schreiben ist, der Trick reformeifrigen Katholiken mit diesem sog. Segen ein kleines „Zuckerstück“ zu schenken ist grundlegend gescheitert. Das Dokument hat, auch wenn man die Bestmögliche Lesart annimmt und die Besten Intensionen, so muss man leider feststellen, dass dieses Dokument nicht nur durch seinen verwirrenden Inhalt, sondern auch durch die verschiedenen Lesarten zu Irritationen beitragen wird und Allen vor den Bug stößt, die sich seit Jahrzehnten für die katholische Sexualmoral stark gemacht haben. Da ist es ein schwacher Trost, dass mit FS theoretisch auch allen deutsch-synodalen Reformbemühungen ein Riegel vorgeschoben worden ist. Denn die Damen und Herren des synodalen Ausschusses werden weitermachen, mit oder ohne Fiducia Supplicans.

    • @martinospitaletta8198
      @martinospitaletta8198 7 місяців тому

      Was ist der intendierte Effekt des Segens? A. Umkehr von der sexuellen Sünde. B. Verharren in der sexuellen Sünde? Das ist die offene Frage. Jeder Segnende kann sich für A, aber auch B entscheiden. Konservative reden sich ein,nur Intention A sei gewünscht, Modernisten werden aber nur Segen mit Ziel B senden.
      Also erlaubt Franziskus, die Lehre zu leugnen.

  • @1258-Eckhart
    @1258-Eckhart 8 місяців тому +4

    Jetzt habe ich auch noch die Stellungnahme des Herrn Markus Hoffmann zugehört. Dazu muss ich sagen, dass ich wie er homosexuell veranlagt bin, und dass ich zölibatär lebe. Das sage ich nicht, um als "besseren Mensch" erscheinen zu wollen, sondern nur, um meinen Hintergrund zu beleuchten. Ich bin auch Mitglied einer christlichen LGBTQ-Gruppe und kenne schon ausreichend die Positionen, die auch Herr Hoffmann hier umreißt. So will man etwa seine homosexuelle Partnerschaft als solche gesegnet bekommen, man will nicht als "Sünder" angesehen werden. Wie soll das gehen? Auch der Papst ist nicht bevollmächtigt, die christliche Anthropologie einseitig zu ändern. Die Ehe ist ein Sakrament der Kirche und ist ein Zusammenschluss von zwei Menschen, um eine Familie zu gründen und für sie zu sorgen. Die Argumente Sakrament/Sakramentalie sind hier schon ausreichend aufgeführt worden, und müssen nicht wiederholt werden - mich enttäuschen eher die letzten Worte des Herrn Hoffmann, der in diesem Papier trotz allem noch einen Lichtblick sieht und hofft, dass der Papst noch umdenkt. Das Papier ist nichts dergleichen, wie Herr Brüske schon ausführlich erklärt hat. Es wird trotzdem von den Lichtblick-gläubigen nicht in die Tonne gehauen, wie jemand weiter unten empfiehlt, sondern als Brecheisen benutzt, um weitere Zugeständnisse des kirchlichen Lehramtes herauszupressen. Und gerade deswegen sehen viele das Papier als "zweideutig", "ambivalent", "immerhin ein Anfang", "ein kleiner Schritt in die richtige Richtung", "eine Segnung "dritter Klasse"". Somit trägt das Papier keineswegs zu einer Klärung bei, vielmehr verdunkelt es nur die Lehre der Kirche und entnimmt ihr die Eindeutigkeit, ohne sie mit einer neuen Eindeutigkeit zu ersetzen. Das Papier glänzt durch seine Ambivalenz, und dient als Aufforderung des Papstes an die LGBTQ-Gruppen, an der Sache weiterzukämpfen, es lohne sich!

  • @evangileenlanguesanciennes8612
    @evangileenlanguesanciennes8612 8 місяців тому +7

    Einen Text, der das Segnen homosexueller Paare ausdrücklich erlaubt, kann man getrost ungelesen in den Papierkorb der Geschichte werfen. Das Lesen dieses Textes ist reine Zeitverschwendung.

  • @myriam1985
    @myriam1985 8 місяців тому +2

    Deutsche Brille, schade... Schaut mal über den Tellerrand der eigenen engen Grenzen hinaus!