Tolles Video, ich musste erstmal herausfinden, wie die Datei in der BEschreibung zu Öffnen ist. Das Material hat mir dann aber sehr geholfen, den Unterschied der Themenformen zu verstehen.
Hab vielen Dank für das Feedback. Freut mich echt, dass auch das Material weiterhilft. Da habe ich bei vielen Videos Noten ergänzt, damit man die Sachen nacharbeiten kann (und sofern es sich dabei um Noten handelt, sollte das Öffnen und Anschauen / Anhören immer gleich funktionieren. Viele Grüße - und falls mal Fragen sind, gib gern Bescheid. Martin
habe früher hier schonmal einen Kommentar hinterlassen, muss mich nochmal bedanken, dein Infomaterial ist der Hammer und hilft mir bei der letzten mündlichen Prüfung in Musik morgen fürs Abi!
Vielen Dank für deinen Kommentar - ich freu mich, wenn dir die Videos helfen. Und morgen drück ich dir alle Daumen, dass die Prüfung gut läuft: Toi toi toi, Martin
Danke für die Rückmeldung - das freut mich echt. Und wenn mal Fragen offen sind, schreib gerne Kommentare oder über das Kontaktformular auf capella-academy.de Es gibt auch viele Sachen, zu denen es (noch) keine Videos gibt - ich bin immer für Vorschläge dankbar. Beste Grüße, Martin
Hallo und danke für dein Feedback! Zu deiner Frage: Hier gibt es viele Varianten. Das häufigste Muster bei einer klassischen Sonate mit vier Sätzen ist dieses: 1. Satz (Hauptsatz) - Sonaten(haupt)satzform 2. Satz - ein langsamer Satz 3. Satz - ein tänzerischer Satz im Dreiertakt (Menuett oder Scherzo, gesprochen "Skerzo") 4. Satz (Finalsatz) in der Regel schnell, häufig in Sonatensatzform oder als Rondo Allerdings ist das kein Gesetz, sondern lediglich ein häufig zu beobachtendes Muster. Reale Sonaten weichen häufig davon ab. Die berühmte Mondscheinsonate zum Beispiel hat nur drei Sätze, beginnt mit einem langsamen Satz, der nicht in der Sonatensatzform steht. Bei ihr steht erst der schnelle Finalsatz in der Sonatensatzform. Was alle mehrsätzigen Sonaten gemeinsam haben: Jeder Satz ist ein in sich geschlossenes Musikstück. Wenn man einen einzelnen Satz hört, klingt es also nicht so, als hätte man mittendrin die Musik abgebrochen. ABER: Alle Sätze zusammen ergeben noch einmal eine größere Struktur, in der ein Zusammenhang mit eigener Dramaturgie zu erkennen ist. Ich hoffe, das hilft dir ein wenig weiter. Details zu anderen Formen (z.B. Rondo) werden sicher auch einmal in eigenen Videos auf diesem Kanal erscheinen. Da muss ich aber um etwas Geduld bitten. Beste Grüße, Martin
3:20 Nehme ich richtig an, dass es dort offen gelassen wird weil es einen Halbschluss (Dominante in dem fall g am Ende )gibt? Und bei der Periode der Abschluss durch einen ganzschluss erzeugt wird
Hallo und danke für die Rückfrage. Deine Vermutung ist vollkommen zutreffend. Am Ende des Vordersatzes klingt bei dieser Periode (wie bei vielen anderen) ein Halbschluss. Der Nachsatz einer Periode dagegen endet mit einem Ganzschluss. Im Video habe ich diese Fachbegriffe zunächst vermieden, weil ihre Wirkung intuitiv erfassbar ist und die Erklärung der Begriffe Ganz- und Halbschluss das Video beträchtlich verlängert hätten. Dazu müsste man ja auch die Begriffe Tonika und Dominante einführen. Das werde ich in einem separaten Video in der Harmonielehreserie nachholen, wo es konzentriert um die verschiedenen Schlusswendungen geht. Auf alle Fälle bist du schon ziemlich sattelfest in der Musiktheorie. Machst du selbst auch Musik? Viele Grüße, Martin
@@capellaacademy Vielen Dank für die Antwort :). Das video ist einfach toll: kurz, verständlich und auf den Punkt gebracht. Es macht Sinn, dass du es nicht erwähnt hast. Ich versuche mich auf eine Aufnahmeprüfung in Komposition vorzubereiten und habe dazu deine videos angesehen um alles rund um die Sonate zu wiederholen . Ich spiele auch Klavier :D Vielen Dank, LG Hugo
Hallo Hugo, dann drücke ich dir die Daumen, dass es mit der Aufnahmeprüfung glatt läuft. Wenn du mal Fragen hast, schreib gerne. Entweder in den Kommentaren oder per Kontaktformular auf capella-academy.de Ich werd versuchen, zeitnah zu antworten. Und manchmal wird auch ein Video draus - ich bin immer dankbar für Anregungen. Toi toi toi und viele Grüße, Martin
Danke für das schöne Video. Der Unterschied zwischen den Themenformen ist leider echt nicht groß aber ich denke mal, dass der Hauptunterschied ist, dass bei der Periode the Nachsatz genau wie der Vordersatz anfängt oder?
Hallo und besten Dank für die Rückmeldung. Wenn man zum ersten Mal versucht, Satz und Periode allein durch Hören zu unterscheiden, ist das definitiv ziemlich schwierig. Dabei hilft der Unterschied, den du beschreibst sehr gut weiter: Wenn der Nachsatz genauso beginnt wie der Vordersatz, dann ist es vermutlich eine Periode. Als ein weiterer Anhaltspunkt kann man das Ende des Themas: Bei einem Satz endet es "offen", so dass das Stück unmöglich da enden kann. Die Periode hat dagegen einen Abschluss, wie beim Ende eines Liedes, so dass das Stück an dieser Stelle enden könnte. Es gibt sogar Lieder, deren Melodie gerade einer Periode entspricht (z.B. das Kinderlied "Hänschen klein, ging allein in die weite Welt hinein". Wenn du weitere Beispiele suchst, schau mal das Material an, das unter dem Video verlinkt ist. Da kannst du die Unterschiede nochmal selbst nachlesen und nachvollziehen. Viele Grüße, Martin
Hallo - deine Frage führt zum Thema Leittöne. Das sind flapsig ausgedrückt bestimmte Töne, die zu einem anderen Ton hinleiten. Aber der Reihe nach: Du kannst das Notenbeispiel für das Thema vom Typ Satz auch einmal ohne dieses Vorzeichen spielen, so dass im dritten Takt ein f steht und kein fis. Das Thema ist dadurch nicht weniger harmonisch. Das fis in der linken Hand hat aber eine besondere Eigenschaft: Es liegt gerade einen Halbton unter dem darauffolgenden g. Das ist noch nichts besonderes, aber hier liegt es in einer besonderen harmonischen Umgebung: - Am Ende des dritten Taktes gehören die dort klingenden Töne zum D-Dur-Akkord: a und d in der rechten Hand sowie d und fis in der linken. - Im nachfolgenden vierten Takt klingen zunächst g und h - die Zutaten für einen G-Dur-Akkord. Genau an der Taktgrenze wechselt die Harmonie also von D-Dur zu G-Dur. Das fis in der linken Hand wechselt an dieser Stelle also vom mittleren Dreiklangston von D-Dur zum Grundton des folgenden G-Dur-Akkords. Dieser Harmoniewechsel ist so häufig mit genau diesem Melodieverlauf verbunden, dass man als Zuhörende/r fast erwartet, dass die Melodie genau diesen Verlauf nimmt. Der Fachbegriff dafür ist eben Leitton: Das fis ist ein Leitton zum darauffolgenden g. Woher dieses Phänomen kommt, darüber lässt sich streiten: Ist es eine anerzogene Gewohnheit, dass man das so hören möchte (und enttäuscht wäre, wenn die linke Hand zum Beispiel einen Sprung nach unten machen würde)? Oder gibt es tatsächlich so etwas wie einen Charakter einzelner Töne, der sie in eine bestimmte Richtung weiterleitet? Unabhängig davon kann man das Phänomen "Leitton" aber gezielt einsetzen und ausnutzen: In diesem Beispiel führt es zu einem geschmeidigen Fortgang der Musik. Wenn man mit geschlossenen Augen zuhörst, wundert einen dieses fis beim Hören vermutlich gar nicht. Umgekehrt kann man mit einer Wendung, die die ausgetretenen Pfade verlässt und einen Leitton eben nicht wie erwartet fortführt, die Zuhörer überraschen. Übrigens gibt es auch ganz ohne Vorzeichen solche Leittöne: In der Dur-Tonleiter bildet zum Beispiel die siebente Tonstufe einen solchen Leitton zum darüberliegenden Grundton. Der Tonschritt ist auch hier gerade ein Halbton. Erreicht eine Melodie auf die letzte (unbetonte) Zählzeit eines Taktes diese siebente Tonstufe, dann "erwartet" das Gehör in gewisser Weise, dass auf die darauffolgende betonte erste Zählzeit des Folgetaktes der darüberliegende Grundton erklingt. Folgt dagegen ein Sprung abwärts oder ein weiter Sprung aufwärts, klingt das irgendwie unlogisch. Auch hier wird noch gestritten, ob es sich um eine anerzogene Erwartung, oder um ein natürliches Phänomen handelt. Auf alle Fälle folgen aber viele Melodien genau diesem Muster, gerade bei bekannten und gängigen Liedern, wie zum Beispiel Volksliedern: Kommt die Melodie auf einer unbetonten Zählzeit auf der siebenten Stufe an, folgt auf die folgende betonte Zählzeit der Grundton darüber. Bitte entschuldige, dass die Antwort ein wenig länger geworden ist. Bei solchen Stilfragen gibt es leider keine kurzen und knappen "Regeln". Aber du siehst: Auch hinter so einfachen Fragen wie "warum steht da ein fis" verbergen sich manchmal komplexere Themen. Wenn du weitere Fragen hast, kannst du gern zurückschreiben, oder alternativ das Kontaktformular auf capella-academy.de nutzen. Viele Grüße, Martin
Hallo, vielen Dank für dieses informative und hilfreiche Video. Ich schreibe nächste Woche eine Klausur im MusikGK über die Analyse der Expression von einer Sonate. Daher wollte ich nachfragen, ob Sie dazu bereits ein Video hochgeladen haben oder wissen, wie man dabei am besten vorgeht? Viele Grüße
Hallo und danke für deine Rückmeldung. Mit Expression meinst du wahrscheinlich Exposition, oder? Vermutlich ein Fehler der Autokorrektur? Bei Expression wüsste ich spontan nicht, was das in Bezug auf eine Sonate wäre. Wenn du die Exposition einer klassischen Sonate analysieren sollst, würde ich wie folgt vorgehen: 1. Finde das Haupt- und das Seitenthema (siehe ua-cam.com/video/ikI4cMUtSDY/v-deo.html ). Klassischerweise geht es mit dem Hauptthema los und das Seitenthema kommt kurz danach. Meistens sind es in sich geschlossene 8-taktige Melodien, die zueinander in Gegensatz stehen. 2. Wenn du die beiden Themen hast, schau sie dir genauer an. Kannst du bestimmen, nach welchem Muster sie aufgebaut sind (Periode oder Satz). Dazu findest du in diesem Video einige Anhaltspunkte und dazu in der Videobeschreibung eine capella-Datei mit einigen Beispielen. Mit dem kostenlosen capella reader kannst du dir die Noten anschauen und anhören. Das lohnt sich, weil du dann diese Muster vielleicht auch in deiner Klausur-Aufgabe wiedererkennen kannst. Oder du hast sogar Glück und es kommt gerade eines von den Beispielen dran. Bei eiener Analyse hilft es dir, wenn du beschreiben kannst, woran du diese Muster erkennst: Wiederholt sich ein Abschnitt? Oder wird etwas fortgesponnen? Beschreibe dazu den Charakter der Themen (laut / leise, bewegt / getragen, ...) 3. Schau dir dann noch die Zwischenspiele zwischen den Themen an. Gibt es hier etwas besonderes zu sagen? Sind sie kurz oder länger als die Themen? Führen sie nur ein Thema weiter, oder haben sie etwas eigenes, spezielles...? Beispielhaft findest du zwei Sonaten in diesen Videos: ua-cam.com/video/D5VjqToH5WY/v-deo.html und ua-cam.com/video/5uZyAa9VyY0/v-deo.html Bei beiden sind die Noten incl. der Analyse dazu dabei (wieder als capella-Datei). So könntest du auf alle Fälle herangehen. Ich drück dir auf alle Fälle die Daumen für die Klausur. Und wenn noch Fragen offen sind, schreibe gern zurück. Beste Grüße, Martin
@@capellaacademy Vielen Dank für diese ausführliche und weiterbringende Antwort. Bei Ihrer Analyse sagen Sie, die Kadenz bestätige die neue Tonart (Ende der Überleitung).Woran erkenne ich denn eine Kadenz? Viele Grüße und danke im Vorraus :)
Die Kadenz ist ein Begriff aus der Harmonielehre. Die Kadenz einer Tonart ist eine bestimmte Abfolge von Harmonien. Und zwar ist das einmal der Grunddreiklang der Tonart (Tonika), der Dreiklang auf der vierten Stufe (Subdominante), der Dreiklang auf der fünften Stufe (Dominante) und zum Abschluss noch einmal der Dreiklang der Grundtonart (Tonika). Wenn dir die Begriffe Tonika, Subdominante und Dominante noch nichts sagen, schau mal hier: ua-cam.com/video/-QmVQGhttPM/v-deo.html Wichtig: Bei der Sonate in der Überleitung in der Exposition wechselt die Musik gerade die Tonart: Von der Tonart des Hauptthemas hin zur Tonart des Seitenthemas. So ein Tonartwechsel (Modulation) wird häufig mit einer Kadenz in der neuen Tonart abgeschlossen, denn diese häufige Harmoniefolge gibt den Zuhörenden eine gute Vorstellung der neuen Tonart. ABER: Diese Kadenz ist für sich genommen keine "Pflicht" - es gibt auch einige Überleitungen, die ohne eine solche Harmoniewendung am Ende auskommen. Wichtig Nummer 2: Leider gibt es den Begriff Kadenz nicht nur in der Harmonielehre, sondern - ausgerechnet - auch in bestimmten Sonatensätzen, vor allem bei Solokonzerten (also Konzert für Violine und Orchester, Klavier und Orchester oder irgend ein anderes Soloinstrument und Orchester). In solchen Solokonzerten gibt es häufig am Ende der Durchführung kurz vor der Reprise einen Abschnitt, in dem das Orchester pausiert und die Solistin oder der Solist Gelegenheit hat, allein zu musizieren - entweder eine vorbereitete Komposition oder eine spontane Improvisation. Das nennt man ebenfalls Kadenz (oder genauer Solo-Kadenz). Das ist aber etwas anderes, als die Harmoniewendung. In den Analysen der beiden Sonaten nutze ich den Begriff im Sinne dieser speziellen Harmoniefolge. Ich hoffe, das hilft dir ein Stück weiter. Leider haben manche Begriffe in der Musiktheorie mehrere Bedeutungen. Viel Erfolg beim Lernen! Martin
Guten Tag. Ich schreibe morgen eine Klausur in Musik und muss ein Stück aus der Klassik analysieren. Ich wollte Sie fragen, wie man Halbschlüsse und Ganzschlüssen und Kadenzen in einer Sonate erkennen kann.
Hallo, zu Beginn eine Frage: Sollst du die Ganz- und Halbschlüsse allein durch Hören erkennen - oder hast du die Noten dazu? Wenn du Noten vor dir hast, ist es leichter. Kadenz sowie Ganz- und Halbschluss sind Begriffe aus der Harmonielehre und bezeichnen Harmonische Wendungen, also eine bestimmte Art, wie die Harmonie wechselt. In der Klassik hat ein Musikstück ja immer eine Grundtonart. Eine Kadenz ist eine Harmoniefolge, in der die Grundtonart (Tonika), die Tonart auf der vierten Stufe (Subdominante), die Tonart auf der fünften Stufe (Dominante) und zum Schluss wieder die Grundtonart (Tonika) erklingt. Beispiel für die Tonart C-Dur: Hier wäre eine Kadenz die Harmoniefolge C-Dur, F-Dur, G-Dur und wieder C-Dur (denn F ist gerade die vierte Stufe der C-Dur-Tonleiter und G die fünfte). Ein Ganzschluss ist die Harmoniefolge von der fünften Stufe zur Grundtonart (also im Beispiel G-Dur -> C-Dur). D.h. eine Kadenz endet gerade mit einem Ganzschluss. Beim Halbschluss ist es gerade umgekehrt: (im Beispiel: C-Dur -> G-Dur) - der Halbschluss ist also ein "umgekehrter" Ganzschluss. Soweit zur Theorie. Wenn du Klavier spielst (das legt dein Nickname nahe), dann spiele ruhig einmal diese Harmoniefolgen und präge dir den Klang ein. Innerhalb einer Sonate haben diese harmonischen Standardwendungen spezifische Aufgaben: Eine Periode (siehe Video) mündet am Ende des Vordersatzes (also bei Takt 4) in der Regel in einen Halbschluss. Halbschlüsse haben einen öffnenden Charakter. Sie klingen eher wie eine Ankündigung, dass es weitergeht. Im Video heißt es "die Harmonie öffnet sich". Am Ende einer Periode steht dagegen in der Regel ein Ganzschluss, der deutlich signalisiert: Die Periode ist zu Ende. Beim Satz ist es anders: Der endet häufig auf einem Halbschluss, denn vom Charakter her soll er ja gerade einen öffnenden Charakter haben. Eine Kadenz findest du in der Regel am Schluss eines Sonatensatzes, sowie häufig einer Überleitung, wenn die Tonart gewechselt wird. Durch die Harmoniewendung einer Kadenz wird die aktuelle Tonart bekräftigt und deutlich gemacht. Und das ist vor allem nach einem Tonartwechsel wichtig. Kleiner Tipp: Schau (und höre) dir das Material an, das unter dem Video verlinkt ist: www.capella-software.com/de/assets/File/Sonate_Satz_und_Periode.capx Zum Anschauen und -hören brauchst du die capella score reader App (kostenlos und werbefrei im Appstore / Playstore) oder ebenfalls kostenlos für PC und Mac auf www.capella-software.com/de/index.cfm/download/capella-reader/download-capella-reader/ In dem Notenblatt findest du mehrere Sätze und Perioden und kannst die Harmonien nachhören und nachvollziehen. Ich hoffe, die Erklärung hat dir ein wenig geholfen. Und wenn noch Fragen offen sind, kannst du mir gerne hier in den Kommentaren antworten oder du nutzt das Kontaktformular auf capella-academy.de Und toi toi toi für die Klausur! Martin PS: Achtung: Kadenz hat in der Klassik bei Instrumentalkonzerten noch eine zweite Bedeutung: Am Ende der Durchführung hat der Solist bzw. die Solistin die Gelegenheit, zu improvisieren (d.h. der Komponist / die Komponistin überlassen es den Interpreten, was in diesem Moment erklingt). Diesen Improvisationsteil nennt man ebenfalls Kadenz. Eine Kadenz ist so etwas wie die Visitenkarte des Solisten / der Solistin. Heute ist es allerdings üblich, vorkomponierte Kadenzen zu spielen.
@@capellaacademy danke für Ihre hilfreiche und ausführliche Antwort. Ich habe die Klausur geschrieben und sie war in Ordnung. Zur ihrer Frage: ich habe das Stück sowohl gehört als auch die Noten dazu bekommen :)
Spitze, dann drück ich mal die Daumen, dass auch ne gute Note dabei rausspringt. Und wenn wieder mal Fragen sind (oder du Themenwünsche hast), immer raus damit.
Tolles Video, ich musste erstmal herausfinden, wie die Datei in der BEschreibung zu Öffnen ist. Das Material hat mir dann aber sehr geholfen, den Unterschied der Themenformen zu verstehen.
Hab vielen Dank für das Feedback. Freut mich echt, dass auch das Material weiterhilft. Da habe ich bei vielen Videos Noten ergänzt, damit man die Sachen nacharbeiten kann (und sofern es sich dabei um Noten handelt, sollte das Öffnen und Anschauen / Anhören immer gleich funktionieren. Viele Grüße - und falls mal Fragen sind, gib gern Bescheid. Martin
habe früher hier schonmal einen Kommentar hinterlassen, muss mich nochmal bedanken, dein Infomaterial ist der Hammer und hilft mir bei der letzten mündlichen Prüfung in Musik morgen fürs Abi!
Vielen Dank für deinen Kommentar - ich freu mich, wenn dir die Videos helfen. Und morgen drück ich dir alle Daumen, dass die Prüfung gut läuft: Toi toi toi, Martin
Lieben Dank für deine Hilfe. Schreibe nächste Woche Klausur und das hat mir echt weiter geholfen. Lieben Dank nochmal 👍😊
Danke für die Rückmeldung - das freut mich echt. Und wenn mal Fragen offen sind, schreib gerne Kommentare oder über das Kontaktformular auf capella-academy.de Es gibt auch viele Sachen, zu denen es (noch) keine Videos gibt - ich bin immer für Vorschläge dankbar. Beste Grüße, Martin
Danke für das informative Video!
Danke dir für das super Feedback!
Danke Danke Danke!!!
Also wie du das hier machst ist einfach genial! Kurze Frage: Was ist eigentlich mit den anderen Sätzen der Sonate?
Hallo und danke für dein Feedback!
Zu deiner Frage: Hier gibt es viele Varianten. Das häufigste Muster bei einer klassischen Sonate mit vier Sätzen ist dieses:
1. Satz (Hauptsatz) - Sonaten(haupt)satzform
2. Satz - ein langsamer Satz
3. Satz - ein tänzerischer Satz im Dreiertakt (Menuett oder Scherzo, gesprochen "Skerzo")
4. Satz (Finalsatz) in der Regel schnell, häufig in Sonatensatzform oder als Rondo
Allerdings ist das kein Gesetz, sondern lediglich ein häufig zu beobachtendes Muster. Reale Sonaten weichen häufig davon ab. Die berühmte Mondscheinsonate zum Beispiel hat nur drei Sätze, beginnt mit einem langsamen Satz, der nicht in der Sonatensatzform steht. Bei ihr steht erst der schnelle Finalsatz in der Sonatensatzform.
Was alle mehrsätzigen Sonaten gemeinsam haben: Jeder Satz ist ein in sich geschlossenes Musikstück. Wenn man einen einzelnen Satz hört, klingt es also nicht so, als hätte man mittendrin die Musik abgebrochen. ABER: Alle Sätze zusammen ergeben noch einmal eine größere Struktur, in der ein Zusammenhang mit eigener Dramaturgie zu erkennen ist.
Ich hoffe, das hilft dir ein wenig weiter. Details zu anderen Formen (z.B. Rondo) werden sicher auch einmal in eigenen Videos auf diesem Kanal erscheinen. Da muss ich aber um etwas Geduld bitten.
Beste Grüße, Martin
3:20 Nehme ich richtig an, dass es dort offen gelassen wird weil es einen Halbschluss (Dominante in dem fall g am Ende )gibt?
Und bei der Periode der Abschluss durch einen ganzschluss erzeugt wird
Hallo und danke für die Rückfrage. Deine Vermutung ist vollkommen zutreffend. Am Ende des Vordersatzes klingt bei dieser Periode (wie bei vielen anderen) ein Halbschluss. Der Nachsatz einer Periode dagegen endet mit einem Ganzschluss.
Im Video habe ich diese Fachbegriffe zunächst vermieden, weil ihre Wirkung intuitiv erfassbar ist und die Erklärung der Begriffe Ganz- und Halbschluss das Video beträchtlich verlängert hätten. Dazu müsste man ja auch die Begriffe Tonika und Dominante einführen. Das werde ich in einem separaten Video in der Harmonielehreserie nachholen, wo es konzentriert um die verschiedenen Schlusswendungen geht.
Auf alle Fälle bist du schon ziemlich sattelfest in der Musiktheorie. Machst du selbst auch Musik? Viele Grüße, Martin
@@capellaacademy Vielen Dank für die Antwort :). Das video ist einfach toll: kurz, verständlich und auf den Punkt gebracht. Es macht Sinn, dass du es nicht erwähnt hast.
Ich versuche mich auf eine Aufnahmeprüfung in Komposition vorzubereiten und habe dazu deine videos angesehen um alles rund um die Sonate zu wiederholen . Ich spiele auch Klavier :D Vielen Dank,
LG Hugo
Hallo Hugo, dann drücke ich dir die Daumen, dass es mit der Aufnahmeprüfung glatt läuft. Wenn du mal Fragen hast, schreib gerne. Entweder in den Kommentaren oder per Kontaktformular auf capella-academy.de
Ich werd versuchen, zeitnah zu antworten. Und manchmal wird auch ein Video draus - ich bin immer dankbar für Anregungen.
Toi toi toi und viele Grüße,
Martin
Danke für das schöne Video. Der Unterschied zwischen den Themenformen ist leider echt nicht groß aber ich denke mal, dass der Hauptunterschied ist, dass bei der Periode the Nachsatz genau wie der Vordersatz anfängt oder?
Hallo und besten Dank für die Rückmeldung. Wenn man zum ersten Mal versucht, Satz und Periode allein durch Hören zu unterscheiden, ist das definitiv ziemlich schwierig. Dabei hilft der Unterschied, den du beschreibst sehr gut weiter: Wenn der Nachsatz genauso beginnt wie der Vordersatz, dann ist es vermutlich eine Periode. Als ein weiterer Anhaltspunkt kann man das Ende des Themas: Bei einem Satz endet es "offen", so dass das Stück unmöglich da enden kann. Die Periode hat dagegen einen Abschluss, wie beim Ende eines Liedes, so dass das Stück an dieser Stelle enden könnte. Es gibt sogar Lieder, deren Melodie gerade einer Periode entspricht (z.B. das Kinderlied "Hänschen klein, ging allein in die weite Welt hinein".
Wenn du weitere Beispiele suchst, schau mal das Material an, das unter dem Video verlinkt ist. Da kannst du die Unterschiede nochmal selbst nachlesen und nachvollziehen. Viele Grüße, Martin
ich wundere mich immer über die plötzlichen Vorzeichen... warum hat es im 3. Takt ein Fis....
Hallo - deine Frage führt zum Thema Leittöne. Das sind flapsig ausgedrückt bestimmte Töne, die zu einem anderen Ton hinleiten.
Aber der Reihe nach: Du kannst das Notenbeispiel für das Thema vom Typ Satz auch einmal ohne dieses Vorzeichen spielen, so dass im dritten Takt ein f steht und kein fis. Das Thema ist dadurch nicht weniger harmonisch. Das fis in der linken Hand hat aber eine besondere Eigenschaft: Es liegt gerade einen Halbton unter dem darauffolgenden g. Das ist noch nichts besonderes, aber hier liegt es in einer besonderen harmonischen Umgebung:
- Am Ende des dritten Taktes gehören die dort klingenden Töne zum D-Dur-Akkord: a und d in der rechten Hand sowie d und fis in der linken.
- Im nachfolgenden vierten Takt klingen zunächst g und h - die Zutaten für einen G-Dur-Akkord.
Genau an der Taktgrenze wechselt die Harmonie also von D-Dur zu G-Dur. Das fis in der linken Hand wechselt an dieser Stelle also vom mittleren Dreiklangston von D-Dur zum Grundton des folgenden G-Dur-Akkords. Dieser Harmoniewechsel ist so häufig mit genau diesem Melodieverlauf verbunden, dass man als Zuhörende/r fast erwartet, dass die Melodie genau diesen Verlauf nimmt. Der Fachbegriff dafür ist eben Leitton: Das fis ist ein Leitton zum darauffolgenden g.
Woher dieses Phänomen kommt, darüber lässt sich streiten: Ist es eine anerzogene Gewohnheit, dass man das so hören möchte (und enttäuscht wäre, wenn die linke Hand zum Beispiel einen Sprung nach unten machen würde)? Oder gibt es tatsächlich so etwas wie einen Charakter einzelner Töne, der sie in eine bestimmte Richtung weiterleitet?
Unabhängig davon kann man das Phänomen "Leitton" aber gezielt einsetzen und ausnutzen: In diesem Beispiel führt es zu einem geschmeidigen Fortgang der Musik. Wenn man mit geschlossenen Augen zuhörst, wundert einen dieses fis beim Hören vermutlich gar nicht.
Umgekehrt kann man mit einer Wendung, die die ausgetretenen Pfade verlässt und einen Leitton eben nicht wie erwartet fortführt, die Zuhörer überraschen.
Übrigens gibt es auch ganz ohne Vorzeichen solche Leittöne: In der Dur-Tonleiter bildet zum Beispiel die siebente Tonstufe einen solchen Leitton zum darüberliegenden Grundton. Der Tonschritt ist auch hier gerade ein Halbton. Erreicht eine Melodie auf die letzte (unbetonte) Zählzeit eines Taktes diese siebente Tonstufe, dann "erwartet" das Gehör in gewisser Weise, dass auf die darauffolgende betonte erste Zählzeit des Folgetaktes der darüberliegende Grundton erklingt. Folgt dagegen ein Sprung abwärts oder ein weiter Sprung aufwärts, klingt das irgendwie unlogisch. Auch hier wird noch gestritten, ob es sich um eine anerzogene Erwartung, oder um ein natürliches Phänomen handelt. Auf alle Fälle folgen aber viele Melodien genau diesem Muster, gerade bei bekannten und gängigen Liedern, wie zum Beispiel Volksliedern: Kommt die Melodie auf einer unbetonten Zählzeit auf der siebenten Stufe an, folgt auf die folgende betonte Zählzeit der Grundton darüber.
Bitte entschuldige, dass die Antwort ein wenig länger geworden ist. Bei solchen Stilfragen gibt es leider keine kurzen und knappen "Regeln". Aber du siehst: Auch hinter so einfachen Fragen wie "warum steht da ein fis" verbergen sich manchmal komplexere Themen. Wenn du weitere Fragen hast, kannst du gern zurückschreiben, oder alternativ das Kontaktformular auf capella-academy.de nutzen.
Viele Grüße, Martin
Hallo, vielen Dank für dieses informative und hilfreiche Video. Ich schreibe nächste Woche eine Klausur im MusikGK über die Analyse der Expression von einer Sonate. Daher wollte ich nachfragen, ob Sie dazu bereits ein Video hochgeladen haben oder wissen, wie man dabei am besten vorgeht? Viele Grüße
Hallo und danke für deine Rückmeldung.
Mit Expression meinst du wahrscheinlich Exposition, oder? Vermutlich ein Fehler der Autokorrektur? Bei Expression wüsste ich spontan nicht, was das in Bezug auf eine Sonate wäre.
Wenn du die Exposition einer klassischen Sonate analysieren sollst, würde ich wie folgt vorgehen:
1. Finde das Haupt- und das Seitenthema (siehe ua-cam.com/video/ikI4cMUtSDY/v-deo.html ). Klassischerweise geht es mit dem Hauptthema los und das Seitenthema kommt kurz danach. Meistens sind es in sich geschlossene 8-taktige Melodien, die zueinander in Gegensatz stehen.
2. Wenn du die beiden Themen hast, schau sie dir genauer an. Kannst du bestimmen, nach welchem Muster sie aufgebaut sind (Periode oder Satz). Dazu findest du in diesem Video einige Anhaltspunkte und dazu in der Videobeschreibung eine capella-Datei mit einigen Beispielen. Mit dem kostenlosen capella reader kannst du dir die Noten anschauen und anhören. Das lohnt sich, weil du dann diese Muster vielleicht auch in deiner Klausur-Aufgabe wiedererkennen kannst. Oder du hast sogar Glück und es kommt gerade eines von den Beispielen dran.
Bei eiener Analyse hilft es dir, wenn du beschreiben kannst, woran du diese Muster erkennst: Wiederholt sich ein Abschnitt? Oder wird etwas fortgesponnen? Beschreibe dazu den Charakter der Themen (laut / leise, bewegt / getragen, ...)
3. Schau dir dann noch die Zwischenspiele zwischen den Themen an. Gibt es hier etwas besonderes zu sagen? Sind sie kurz oder länger als die Themen? Führen sie nur ein Thema weiter, oder haben sie etwas eigenes, spezielles...?
Beispielhaft findest du zwei Sonaten in diesen Videos: ua-cam.com/video/D5VjqToH5WY/v-deo.html und ua-cam.com/video/5uZyAa9VyY0/v-deo.html Bei beiden sind die Noten incl. der Analyse dazu dabei (wieder als capella-Datei).
So könntest du auf alle Fälle herangehen. Ich drück dir auf alle Fälle die Daumen für die Klausur. Und wenn noch Fragen offen sind, schreibe gern zurück.
Beste Grüße, Martin
@@capellaacademy Vielen Dank für diese ausführliche und weiterbringende Antwort. Bei Ihrer Analyse sagen Sie, die Kadenz bestätige die neue Tonart (Ende der Überleitung).Woran erkenne ich denn eine Kadenz? Viele Grüße und danke im Vorraus :)
Die Kadenz ist ein Begriff aus der Harmonielehre. Die Kadenz einer Tonart ist eine bestimmte Abfolge von Harmonien. Und zwar ist das einmal der Grunddreiklang der Tonart (Tonika), der Dreiklang auf der vierten Stufe (Subdominante), der Dreiklang auf der fünften Stufe (Dominante) und zum Abschluss noch einmal der Dreiklang der Grundtonart (Tonika). Wenn dir die Begriffe Tonika, Subdominante und Dominante noch nichts sagen, schau mal hier: ua-cam.com/video/-QmVQGhttPM/v-deo.html
Wichtig: Bei der Sonate in der Überleitung in der Exposition wechselt die Musik gerade die Tonart: Von der Tonart des Hauptthemas hin zur Tonart des Seitenthemas. So ein Tonartwechsel (Modulation) wird häufig mit einer Kadenz in der neuen Tonart abgeschlossen, denn diese häufige Harmoniefolge gibt den Zuhörenden eine gute Vorstellung der neuen Tonart. ABER: Diese Kadenz ist für sich genommen keine "Pflicht" - es gibt auch einige Überleitungen, die ohne eine solche Harmoniewendung am Ende auskommen.
Wichtig Nummer 2: Leider gibt es den Begriff Kadenz nicht nur in der Harmonielehre, sondern - ausgerechnet - auch in bestimmten Sonatensätzen, vor allem bei Solokonzerten (also Konzert für Violine und Orchester, Klavier und Orchester oder irgend ein anderes Soloinstrument und Orchester). In solchen Solokonzerten gibt es häufig am Ende der Durchführung kurz vor der Reprise einen Abschnitt, in dem das Orchester pausiert und die Solistin oder der Solist Gelegenheit hat, allein zu musizieren - entweder eine vorbereitete Komposition oder eine spontane Improvisation. Das nennt man ebenfalls Kadenz (oder genauer Solo-Kadenz). Das ist aber etwas anderes, als die Harmoniewendung. In den Analysen der beiden Sonaten nutze ich den Begriff im Sinne dieser speziellen Harmoniefolge.
Ich hoffe, das hilft dir ein Stück weiter. Leider haben manche Begriffe in der Musiktheorie mehrere Bedeutungen. Viel Erfolg beim Lernen! Martin
Guten Tag. Ich schreibe morgen eine Klausur in Musik und muss ein Stück aus der Klassik analysieren. Ich wollte Sie fragen, wie man Halbschlüsse und Ganzschlüssen und Kadenzen in einer Sonate erkennen kann.
Hallo,
zu Beginn eine Frage: Sollst du die Ganz- und Halbschlüsse allein durch Hören erkennen - oder hast du die Noten dazu? Wenn du Noten vor dir hast, ist es leichter.
Kadenz sowie Ganz- und Halbschluss sind Begriffe aus der Harmonielehre und bezeichnen Harmonische Wendungen, also eine bestimmte Art, wie die Harmonie wechselt.
In der Klassik hat ein Musikstück ja immer eine Grundtonart. Eine Kadenz ist eine Harmoniefolge, in der die Grundtonart (Tonika), die Tonart auf der vierten Stufe (Subdominante), die Tonart auf der fünften Stufe (Dominante) und zum Schluss wieder die Grundtonart (Tonika) erklingt. Beispiel für die Tonart C-Dur: Hier wäre eine Kadenz die Harmoniefolge C-Dur, F-Dur, G-Dur und wieder C-Dur (denn F ist gerade die vierte Stufe der C-Dur-Tonleiter und G die fünfte).
Ein Ganzschluss ist die Harmoniefolge von der fünften Stufe zur Grundtonart (also im Beispiel G-Dur -> C-Dur). D.h. eine Kadenz endet gerade mit einem Ganzschluss.
Beim Halbschluss ist es gerade umgekehrt: (im Beispiel: C-Dur -> G-Dur) - der Halbschluss ist also ein "umgekehrter" Ganzschluss. Soweit zur Theorie. Wenn du Klavier spielst (das legt dein Nickname nahe), dann spiele ruhig einmal diese Harmoniefolgen und präge dir den Klang ein.
Innerhalb einer Sonate haben diese harmonischen Standardwendungen spezifische Aufgaben: Eine Periode (siehe Video) mündet am Ende des Vordersatzes (also bei Takt 4) in der Regel in einen Halbschluss. Halbschlüsse haben einen öffnenden Charakter. Sie klingen eher wie eine Ankündigung, dass es weitergeht. Im Video heißt es "die Harmonie öffnet sich". Am Ende einer Periode steht dagegen in der Regel ein Ganzschluss, der deutlich signalisiert: Die Periode ist zu Ende.
Beim Satz ist es anders: Der endet häufig auf einem Halbschluss, denn vom Charakter her soll er ja gerade einen öffnenden Charakter haben.
Eine Kadenz findest du in der Regel am Schluss eines Sonatensatzes, sowie häufig einer Überleitung, wenn die Tonart gewechselt wird. Durch die Harmoniewendung einer Kadenz wird die aktuelle Tonart bekräftigt und deutlich gemacht. Und das ist vor allem nach einem Tonartwechsel wichtig.
Kleiner Tipp: Schau (und höre) dir das Material an, das unter dem Video verlinkt ist: www.capella-software.com/de/assets/File/Sonate_Satz_und_Periode.capx Zum Anschauen und -hören brauchst du die capella score reader App (kostenlos und werbefrei im Appstore / Playstore) oder ebenfalls kostenlos für PC und Mac auf www.capella-software.com/de/index.cfm/download/capella-reader/download-capella-reader/
In dem Notenblatt findest du mehrere Sätze und Perioden und kannst die Harmonien nachhören und nachvollziehen. Ich hoffe, die Erklärung hat dir ein wenig geholfen. Und wenn noch Fragen offen sind, kannst du mir gerne hier in den Kommentaren antworten oder du nutzt das Kontaktformular auf capella-academy.de
Und toi toi toi für die Klausur!
Martin
PS: Achtung: Kadenz hat in der Klassik bei Instrumentalkonzerten noch eine zweite Bedeutung: Am Ende der Durchführung hat der Solist bzw. die Solistin die Gelegenheit, zu improvisieren (d.h. der Komponist / die Komponistin überlassen es den Interpreten, was in diesem Moment erklingt). Diesen Improvisationsteil nennt man ebenfalls Kadenz. Eine Kadenz ist so etwas wie die Visitenkarte des Solisten / der Solistin. Heute ist es allerdings üblich, vorkomponierte Kadenzen zu spielen.
@@capellaacademy danke für Ihre hilfreiche und ausführliche Antwort. Ich habe die Klausur geschrieben und sie war in Ordnung. Zur ihrer Frage: ich habe das Stück sowohl gehört als auch die Noten dazu bekommen :)
Spitze, dann drück ich mal die Daumen, dass auch ne gute Note dabei rausspringt. Und wenn wieder mal Fragen sind (oder du Themenwünsche hast), immer raus damit.