Super, endlich wieder ein neues Video! Danke dafür. Frühburgunder GG gibts übrigens beim Stodden und Deutzerhof glaub ich. Diese Rebsorte wurde nicht explizit genannt ;)
Habe alle Folgen gesehen. Wirklich absolut klasse und sehr informativ. Chapeau! Schlimm, dass jetzt praktisch die Werbung in dem Video überwiegt, die dann und wann von einem Weinbeitrag unterbrochen wird....
Vielen Dank für das interessante Video und die spannend geführte Kommentarecke - konnte sehr viel lernen! Habe mir im letzten Jahr GGs von Schloss Lieser geholt und diese sind ja gerade durch die Spontanvergährung unheimlich Lange haltbar aber über die Trinkreife war ich mir auch unsicher bzw. hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht. By the way: vll hätte man den armen Herrn Wehrheim 1-2 Gläser Wein früher interviewen sollen ;)
@Tobias Fust Franz Wehrheim? Der war stocknüchtern. Verwechselst Du da vielleicht zwei Winzer? Was lässt Dich denn denken, dass spontan vergorene Weine unheimlich lange haltbar sind (oder überhaupt länger als beimpft vergorene)?
@@webweinschule, ich meinte schon diesen Winzer aber war auch mehr ein Gag, weil der Blick etwas müde war 😌 Dass, spontan vergorene Weine lange haltbar sind wurde mir bei Schloß Lieser erklärt und hatte ich erstmal keinen Grund anzuzweifeln. Da diese ja häufig auch mit höherem RZ daher kommen erschien es mir logisch. Trotzdem lass‘ ich mich gern eines besseren belehren und vll ist mein Rückschluss auch falsch, dass sie dadurch länger haltbar sind als bei Weinen mit Reinzuchthefen. Freue mich auf deine Antwort!
Einfach die Folge über Spontangärung schauen. Mir fällt kein Grund ein, wie das zu mehr Haltbarkeit führen sollte. Klassisches Winzerlatein, ist meine Vermutung.
Da nur wenige Händler wie etwa Heiner Lobenberg eine Trinkreife angeben (an der ich mich als Laie grob mit +1/2 Jahren orientiere) fällt es gerade bei reifedürftigen GG sehr schwer abzuschätzen, ab wann man nicht mehr des Kindsmordes bezichtigt werden kann. Trinkreife oder besser Genussreife als Thema unter Berücksichtigung aller Faktoren wie Klima, Jahrgang, Region, Rebsorte, Boden etc. fände ich ganz spannend. PS: Schön dass es weiter geht!
@MArtin Kohler Ja, und die Trinkfenster stimmen bei den Händlern nur für gute Jahrgänge. Kein Händler bewirbt ein 18er Grünhaus GG bei erscheinen mit ‚Trinken bis 2022‘ (vergleiche Kommentar-Thread mit Ulrich Rehberger weiter unten). Also hier ein schneller aktueller Überblick aus meiner subjektiven Perspektive über die letzten zehn Jahre für Menschen, die kein ausgeprägtes Altweinfaible haben: Riesling 2012 trinken 2013 trinken (ohne Eile) 2014 austrinken 2015 trinken (ohne Eile) 2016 alles, wovon man mehr als eine Flasche hat, jetzt mal eine trinken, den Rest noch liegen lassen 2017 lagern 2018 die wenigen sehr guten lagern, andere austrinken 2019 zwischendurch immer mal eine aufmachen, der Jahrgang war wärmer als man denkt 2020 und 2021 lagern Spätburgunder 2012 trinken 2013 die sehr guten lagern, die zweite Reihe trinken (ohne Eile) 2014 austrinken 2015 trinken (ohne Eile), die besten von der Ahr noch etwas lagern 2016 an der Ahr grandios, noch etwas lagern, sonst trinken (ohne Eile) 2017 lagern 2018 die wenigen sehr guten liegen lassen, andere trinken (ohne Eile) 2019, 2020 und 2021 lagern Hoffe, das hilft.
Hallo, ich warte sehnlichst auf eine Folge zum „Natural Wine“, fände es super spannend von euch einen Einblick in dieses interessante Feld zu bekommen, in dem in den letzten Jahren so viel passiert ist. Besteht die Wahrscheinlichkeit dass ihr ein solches Video produziert? Vielen Dank!
So eine tolle Folge, aber leider so ein schlechter Ton (teilweise). Vielleicht kann man das ja nochmal einem Toningenieur zur Nachbearbeitung geben. Inhaltlich großartig.
Auch Winzer, die nicht im VDP sind, haben bestimmt vereinzelt Weinbergslagen, die ähnlich klassifiziert werden könnten und ähnlich "große" Weine hervorbringen können (ihr hattet neulich im Blindflug bspw. Korrell diskutiert), sind diese irgendwo gelistet, d.h. gibt es ein Verzeichnis, das wirklich alle großen Lagen in D. benennt?
@Seegucker01 Grundsätzlich ist weder der Begriff Großes Gewächs noch die Abkürzung GG markenrechtlich schützbar. Da hat der VDP in den Nullerjahren durch alle Instanzen Prozesse verloren. Deswegen darf jeder, der will, GG auf jeden beliebigen Wein schreiben. Das gilt dann als Wein-Name im Sinne des Weingesetzes. Meine Frage an Steffen Christmann bezog sich insofern nur auf die aktuelle Neufassung des Weingesetzes, die das GG auch als gesetzliche Qualitätsstufe definieren will. Das nur vorweg. Das einzige Anbaugebiet, das komplett durch klassifiziert ist, ist der Rheingau, (weil es dort ja eine weinrechtliche Definition gibt, wie Mark Barth im Video erläutert). Die Übersicht findest Du hier: www.rheingau.com/fileadmin/user_upload/Wein/RGG/L8_Lagenkarte-Rheingau-neu_0419.pdf Für die Mosel gibt es eine berühmte historische Klassifikation, eine preußische Steuerkarte. Die kann man als Kunstdruck kaufen, zum Beispiel beim letzten Interviewpartner des Videos: lauer-ayl.de/shop/lagenkarte-mosel-bereich-koblenz/ Hier kannst Du eine halbwegs lesbare digitale Version finden: vanvolxem.com/wp-content/uploads/2020/04/VanVolxem_Lagenkarte_2016-05-scaled.jpg Die Karte ist eine Grundlage der aktuellen Klassifikation, aber nicht identisch mit ihr. Für die anderen Regionen gilt: der VDP hat nur Lagen klassifiziert, in denen mindestens ein Mitglied begütert war. Wenn ein neues Mitglied dazu kommt, kann er das machen, was Löwenstein im Video erklärt. So ist zum Beispiel in Hessen der Hundertgulden als Große Lage klassifiziert worden, als sich das Weingut Bischel dem Verband anschloss und den entsprechenden Antrag stellte. ’Seine' Großen Lagen listet der VDP auf seiner Webseite. Korrells Lagenkiste bezieht sich auch auf seine eigene Klassifikation. Das Kreuznacher Paradies zum Beispiel ist vom VDP gar nicht klassifiziert, weil dort kein VDP-Mitglied sitzt.
@@webweinschule Danke für die schnelle und ausführliche Antwort, sowie die Links! Letztlich bin ich bei Mark Barth - es sollte "eine Line sein und eine Kommunikation". Daher meine ich, dass es für den ambitionierten Weinkonsumenten sicher eine Hilfestellung wäre, wenn es analog dem Rheingau-Ansatz eine einheitliche, "neutrale" Klassifikation (VDP plus Nicht-VDP) für alle Weinbaugebiete geben würde. Verbunden damit, dass dann auch nur entsprechend klassifizierte Lagen GGs hervorbringen können. Jedoch schwer vorstellbar - schon beim VDP hat es ja lt. Reinhard Löwenstein einige Diskussionen gegeben, bis man sich von Regionalverbänden bis Bundesvorstand einig war. Wie soll es da erst unter allen Winzern und Verbänden zu einem einheitlichen "Gentlemen Agreement" (Zitat Reinhard Löwenstein) kommen. Ich bin gespannt, wie es bei der Thematik um die Verwendung des Begriffs GG ("jeder, der will...") weitergeht. Wie Du gesagt hast: Dem Lächeln von Steffen Christmann nach, wird das wohl eher kontrovers diskutiert - ich vermute einen VDP-Sonderweg, einfach um die berechtigte Exklusivität (Einnahmepotentiale) zu wahren, die man sich über viele Jahre erarbeitet hat. "Eine Linie und Kommunikation" (s.o.) schafft man so aber weiter nur partiell innerhalb des VDP.
Ketzerische Frage fürs nächste Video: Wann kommen die ersten PiWi-GGs? :) Ansonsten würde ich in Anschluss an Caroline Diels Aussage mal gerne wissen, was denn die "Stellschrauben" sind, wenn ein Wein mal nicht den Anforderungen entspricht? Mit Reinzuchthefe unter 9g RZ prügeln, etwas nachschwefeln, doch filtrieren etc. ... Wäre sehr interessant 😊
@Gero Klein 'Mit Reinzuchthefe unter 9g RZ prügeln‘ hast Du noch mehr Klischees auf Lager? Sie spricht von füllfertig, damit hat der Wein doch sowieso weniger als 9 RZ. Und Reinzuchthefen sind am Ende ganz normale Hefen. Es gibt keine weinbergseigenen Hefen, schon vergessen? Es geht vermutlich eher um das Umziehen zwecks Belüftung oder Ausscheiden von Gärkohlensäure oder unangenehmen Gerüchen, bezeichnungsunschädlicher Verschnitt (aus gleicher Lage) gehört bestimmt dazu, vielleicht auch das Reduzieren (oder Weglassen) einzelner Tanks aus der Cuvée (bei größeren Mengen) etc. Schönungen, die so dringend nötig sind, dass sie den Wein retten, hat der Winzer hoffentlich schon vor der Probe vorgenommen und filtriert sind 99 Prozent der GGs sowieso.
@@webweinschule Da hab ich mich wohl zu lapidar ausgedrückt, das war eigentlich gar nicht beabsichtigt. Es ging hierbei tatsächlich um eine Wissenslücke meinerseits. Dass das so sehr Klischee ist war mir gar nicht bewusst. Der Verschnitt ist zum Beispiel genau so eine Antwort, auf die ich jetzt selbst nicht gekommen wäre. Reinzuchthefe oder nicht ist mir eigentlich egal, das "Klischee" was ich da nur wohl im Kopf habe kommt eher daher, dass mir Aussagen darüber geläufig sind, dass spontan vergorene Weine durch nachträgliche Zugabe von "Turbosekthefe", ich glaub der Begriff fiel sogar mal im Podcast, gerne mal aus der Balance gebracht werden. Filtration ist wieder so ne Sache. Da bezog ich mich eher auf Pinot als auf Riesling und dann auf die Studie zu filtriert vs nicht filtriert über die ihr auch mal geredet habt. Das war von mir ganz ohne ideologisches Dogma von besser oder schlechter gemeint und spielte dann eher auf die alteingesessenene, und ja tendenziell eher inkorrekte, Meinung an, dass unfiltriert immer besser ist. Danke für die Antwort.
@Gero Klein das Wörtchen runterprügeln ist halt diese klassische Klischee-Komponente, die bei mir was triggert. Ich glaube nicht, dass ich ernsthaft Turbosekthefe gesagt habe, Turbohefen sind ja eigentlich eher die besonders gärstarken, die auch bei hohem Alk-Gehalt verlässlich weitergehen. Sekthefen werden meist ob Druckunempfindlichkeit, geringerer Alkoholausbeute und - vor allem - CO2-Bildung ausgewählt. Aber es stimmt, sie haben immer auch die Eigenschaft bei schon relativ fortgeschrittener Gärung/hohem Alkohol (Sektgrundwein hat ja idR schon 10,5%), die Arbeit aufzunehmen. Sie zünden also quasi den Turbo.
Die nicht VDP Winzer machen zum Teil bessere und günstigere Weine im GG Bereich. GG, nicht automatisch groß, außer beim Preis. Teilweise überkonzentrierte Weinmoster die müde machen, oft zu viel Alkohol haben, und sehr oft auch nicht wirklich trocken schmecken. Der Dornfelder und der Baccus werden sicher auch noch GG fähig, Gier frisst Hirn.
So viel Prominenz! Danke, Felix Bodmann, dass wir durch Deine/Ihre Expertise teilhaben durften.
Super, endlich wieder ein neues Video! Danke dafür.
Frühburgunder GG gibts übrigens beim Stodden und Deutzerhof glaub ich. Diese Rebsorte wurde nicht explizit genannt ;)
Hahaha, stimmt. An der Ahr gibt‘s Frühburgunder.
Sehr interessant. Vielen Dank. :)
Habe alle Folgen gesehen. Wirklich absolut klasse und sehr informativ. Chapeau! Schlimm, dass jetzt praktisch die Werbung in dem Video überwiegt, die dann und wann von einem Weinbeitrag unterbrochen wird....
Ist das so? Die neueren Videos werden halt von Werbung unterbrochen, weil sie länger als zehn Minuten sind.
Was ein krasses Video, sehr prominente Gäste.
Danke schön.
Vielen Dank für das interessante Video und die spannend geführte Kommentarecke - konnte sehr viel lernen!
Habe mir im letzten Jahr GGs von Schloss Lieser geholt und diese sind ja gerade durch die Spontanvergährung unheimlich Lange haltbar aber über die Trinkreife war ich mir auch unsicher bzw. hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht.
By the way: vll hätte man den armen Herrn Wehrheim 1-2 Gläser Wein früher interviewen sollen ;)
@Tobias Fust Franz Wehrheim? Der war stocknüchtern. Verwechselst Du da vielleicht zwei Winzer?
Was lässt Dich denn denken, dass spontan vergorene Weine unheimlich lange haltbar sind (oder überhaupt länger als beimpft vergorene)?
@@webweinschule, ich meinte schon diesen Winzer aber war auch mehr ein Gag, weil der Blick etwas müde war 😌
Dass, spontan vergorene Weine lange haltbar sind wurde mir bei Schloß Lieser erklärt und hatte ich erstmal keinen Grund anzuzweifeln. Da diese ja häufig auch mit höherem RZ daher kommen erschien es mir logisch. Trotzdem lass‘ ich mich gern eines besseren belehren und vll ist mein Rückschluss auch falsch, dass sie dadurch länger haltbar sind als bei Weinen mit Reinzuchthefen.
Freue mich auf deine Antwort!
Einfach die Folge über Spontangärung schauen. Mir fällt kein Grund ein, wie das zu mehr Haltbarkeit führen sollte. Klassisches Winzerlatein, ist meine Vermutung.
Da nur wenige Händler wie etwa Heiner Lobenberg eine Trinkreife angeben (an der ich mich als Laie grob mit +1/2 Jahren orientiere) fällt es gerade bei reifedürftigen GG sehr schwer abzuschätzen, ab wann man nicht mehr des Kindsmordes bezichtigt werden kann. Trinkreife oder besser Genussreife als Thema unter Berücksichtigung aller Faktoren wie Klima, Jahrgang, Region, Rebsorte, Boden etc. fände ich ganz spannend.
PS: Schön dass es weiter geht!
@MArtin Kohler Ja, und die Trinkfenster stimmen bei den Händlern nur für gute Jahrgänge. Kein Händler bewirbt ein 18er Grünhaus GG bei erscheinen mit ‚Trinken bis 2022‘ (vergleiche Kommentar-Thread mit Ulrich Rehberger weiter unten).
Also hier ein schneller aktueller Überblick aus meiner subjektiven Perspektive über die letzten zehn Jahre für Menschen, die kein ausgeprägtes Altweinfaible haben:
Riesling
2012 trinken
2013 trinken (ohne Eile)
2014 austrinken
2015 trinken (ohne Eile)
2016 alles, wovon man mehr als eine Flasche hat, jetzt mal eine trinken, den Rest noch liegen lassen
2017 lagern
2018 die wenigen sehr guten lagern, andere austrinken
2019 zwischendurch immer mal eine aufmachen, der Jahrgang war wärmer als man denkt
2020 und 2021 lagern
Spätburgunder
2012 trinken
2013 die sehr guten lagern, die zweite Reihe trinken (ohne Eile)
2014 austrinken
2015 trinken (ohne Eile), die besten von der Ahr noch etwas lagern
2016 an der Ahr grandios, noch etwas lagern, sonst trinken (ohne Eile)
2017 lagern
2018 die wenigen sehr guten liegen lassen, andere trinken (ohne Eile)
2019, 2020 und 2021 lagern
Hoffe, das hilft.
@@webweinschule Starke Liste! Danke!
@@webweinschule Vielen Dank!
Hallo, ich warte sehnlichst auf eine Folge zum „Natural Wine“, fände es super spannend von euch einen Einblick in dieses interessante Feld zu bekommen, in dem in den letzten Jahren so viel passiert ist. Besteht die Wahrscheinlichkeit dass ihr ein solches Video produziert? Vielen Dank!
Ja, machen wir im Februar.
@@webweinschule Super, danke für die schnelle Antwort! :)
So eine tolle Folge, aber leider so ein schlechter Ton (teilweise). Vielleicht kann man das ja nochmal einem Toningenieur zur Nachbearbeitung geben. Inhaltlich großartig.
Och naja, die ersten 5.500 Zuschauer haben es ja auch ganz gut verstanden.
@@webweinschuleAntwort im Suff verfasst? Oder einfach nicht fähig, konstruktive Kritik, die auch noch wertschätzend verpackt ist, anzunehmen?
@robertwegner8962 weder noch.
Hallo. Super interessant. Was (mir) nicht klar wird: was sind denn die Interessenskonflikte zwischen VDP und Weinbauverband?
Das ist eine lange Geschichte, die ich vor Jahren schon mal aufgeschrieben habe: www.schnutentunker.de/neues-weingesetz/
Hey danke Felix. Werd ich bei nächster Gelegenheit lesen. Viele Grüße
Auch Winzer, die nicht im VDP sind, haben bestimmt vereinzelt Weinbergslagen, die ähnlich klassifiziert werden könnten und ähnlich "große" Weine hervorbringen können (ihr hattet neulich im Blindflug bspw. Korrell diskutiert), sind diese irgendwo gelistet, d.h. gibt es ein Verzeichnis, das wirklich alle großen Lagen in D. benennt?
@Seegucker01 Grundsätzlich ist weder der Begriff Großes Gewächs noch die Abkürzung GG markenrechtlich schützbar. Da hat der VDP in den Nullerjahren durch alle Instanzen Prozesse verloren. Deswegen darf jeder, der will, GG auf jeden beliebigen Wein schreiben. Das gilt dann als Wein-Name im Sinne des Weingesetzes. Meine Frage an Steffen Christmann bezog sich insofern nur auf die aktuelle Neufassung des Weingesetzes, die das GG auch als gesetzliche Qualitätsstufe definieren will. Das nur vorweg.
Das einzige Anbaugebiet, das komplett durch klassifiziert ist, ist der Rheingau, (weil es dort ja eine weinrechtliche Definition gibt, wie Mark Barth im Video erläutert). Die Übersicht findest Du hier: www.rheingau.com/fileadmin/user_upload/Wein/RGG/L8_Lagenkarte-Rheingau-neu_0419.pdf
Für die Mosel gibt es eine berühmte historische Klassifikation, eine preußische Steuerkarte. Die kann man als Kunstdruck kaufen, zum Beispiel beim letzten Interviewpartner des Videos: lauer-ayl.de/shop/lagenkarte-mosel-bereich-koblenz/
Hier kannst Du eine halbwegs lesbare digitale Version finden: vanvolxem.com/wp-content/uploads/2020/04/VanVolxem_Lagenkarte_2016-05-scaled.jpg
Die Karte ist eine Grundlage der aktuellen Klassifikation, aber nicht identisch mit ihr.
Für die anderen Regionen gilt: der VDP hat nur Lagen klassifiziert, in denen mindestens ein Mitglied begütert war. Wenn ein neues Mitglied dazu kommt, kann er das machen, was Löwenstein im Video erklärt. So ist zum Beispiel in Hessen der Hundertgulden als Große Lage klassifiziert worden, als sich das Weingut Bischel dem Verband anschloss und den entsprechenden Antrag stellte. ’Seine' Großen Lagen listet der VDP auf seiner Webseite.
Korrells Lagenkiste bezieht sich auch auf seine eigene Klassifikation. Das Kreuznacher Paradies zum Beispiel ist vom VDP gar nicht klassifiziert, weil dort kein VDP-Mitglied sitzt.
@@webweinschule Danke für die schnelle und ausführliche Antwort, sowie die Links!
Letztlich bin ich bei Mark Barth - es sollte "eine Line sein und eine Kommunikation". Daher meine ich, dass es für den ambitionierten Weinkonsumenten sicher eine Hilfestellung wäre, wenn es analog dem Rheingau-Ansatz eine einheitliche, "neutrale" Klassifikation (VDP plus Nicht-VDP) für alle Weinbaugebiete geben würde. Verbunden damit, dass dann auch nur entsprechend klassifizierte Lagen GGs hervorbringen können. Jedoch schwer vorstellbar - schon beim VDP hat es ja lt. Reinhard Löwenstein einige Diskussionen gegeben, bis man sich von Regionalverbänden bis Bundesvorstand einig war. Wie soll es da erst unter allen Winzern und Verbänden zu einem einheitlichen "Gentlemen Agreement" (Zitat Reinhard Löwenstein) kommen. Ich bin gespannt, wie es bei der Thematik um die Verwendung des Begriffs GG ("jeder, der will...") weitergeht. Wie Du gesagt hast: Dem Lächeln von Steffen Christmann nach, wird das wohl eher kontrovers diskutiert - ich vermute einen VDP-Sonderweg, einfach um die berechtigte Exklusivität (Einnahmepotentiale) zu wahren, die man sich über viele Jahre erarbeitet hat. "Eine Linie und Kommunikation" (s.o.) schafft man so aber weiter nur partiell innerhalb des VDP.
Ketzerische Frage fürs nächste Video: Wann kommen die ersten PiWi-GGs? :)
Ansonsten würde ich in Anschluss an Caroline Diels Aussage mal gerne wissen, was denn die "Stellschrauben" sind, wenn ein Wein mal nicht den Anforderungen entspricht? Mit Reinzuchthefe unter 9g RZ prügeln, etwas nachschwefeln, doch filtrieren etc. ... Wäre sehr interessant 😊
@Gero Klein 'Mit Reinzuchthefe unter 9g RZ prügeln‘ hast Du noch mehr Klischees auf Lager? Sie spricht von füllfertig, damit hat der Wein doch sowieso weniger als 9 RZ. Und Reinzuchthefen sind am Ende ganz normale Hefen. Es gibt keine weinbergseigenen Hefen, schon vergessen?
Es geht vermutlich eher um das Umziehen zwecks Belüftung oder Ausscheiden von Gärkohlensäure oder unangenehmen Gerüchen, bezeichnungsunschädlicher Verschnitt (aus gleicher Lage) gehört bestimmt dazu, vielleicht auch das Reduzieren (oder Weglassen) einzelner Tanks aus der Cuvée (bei größeren Mengen) etc. Schönungen, die so dringend nötig sind, dass sie den Wein retten, hat der Winzer hoffentlich schon vor der Probe vorgenommen und filtriert sind 99 Prozent der GGs sowieso.
@@webweinschule Da hab ich mich wohl zu lapidar ausgedrückt, das war eigentlich gar nicht beabsichtigt. Es ging hierbei tatsächlich um eine Wissenslücke meinerseits. Dass das so sehr Klischee ist war mir gar nicht bewusst. Der Verschnitt ist zum Beispiel genau so eine Antwort, auf die ich jetzt selbst nicht gekommen wäre. Reinzuchthefe oder nicht ist mir eigentlich egal, das "Klischee" was ich da nur wohl im Kopf habe kommt eher daher, dass mir Aussagen darüber geläufig sind, dass spontan vergorene Weine durch nachträgliche Zugabe von "Turbosekthefe", ich glaub der Begriff fiel sogar mal im Podcast, gerne mal aus der Balance gebracht werden.
Filtration ist wieder so ne Sache. Da bezog ich mich eher auf Pinot als auf Riesling und dann auf die Studie zu filtriert vs nicht filtriert über die ihr auch mal geredet habt. Das war von mir ganz ohne ideologisches Dogma von besser oder schlechter gemeint und spielte dann eher auf die alteingesessenene, und ja tendenziell eher inkorrekte, Meinung an, dass unfiltriert immer besser ist.
Danke für die Antwort.
@Gero Klein das Wörtchen runterprügeln ist halt diese klassische Klischee-Komponente, die bei mir was triggert. Ich glaube nicht, dass ich ernsthaft Turbosekthefe gesagt habe, Turbohefen sind ja eigentlich eher die besonders gärstarken, die auch bei hohem Alk-Gehalt verlässlich weitergehen. Sekthefen werden meist ob Druckunempfindlichkeit, geringerer Alkoholausbeute und - vor allem - CO2-Bildung ausgewählt. Aber es stimmt, sie haben immer auch die Eigenschaft bei schon relativ fortgeschrittener Gärung/hohem Alkohol (Sektgrundwein hat ja idR schon 10,5%), die Arbeit aufzunehmen. Sie zünden also quasi den Turbo.
GG immer trocken?
Ja
😱
Und was hat Dich so erschreckt?
@@webweinschule Nicht erschreckt, positiv erstaunt!
Wiewohl mir das schon klar war 😉.
Die nicht VDP Winzer machen zum Teil bessere und günstigere Weine im GG Bereich. GG, nicht automatisch groß, außer beim Preis. Teilweise überkonzentrierte Weinmoster die müde machen, oft zu viel Alkohol haben, und sehr oft auch nicht wirklich trocken schmecken. Der Dornfelder und der Baccus werden sicher auch noch GG fähig, Gier frisst Hirn.
Aha