Habe mir soeben solche Schuhe selber genäht. Sie sind zwar nicht allzu schön geworden, aber für meine ersten selbstgemachten Schuhe finde ich diese Wirklich nett. Ich bin auch sehr überrascht, wie gut man darin läuft. Noch nie hat mir ein Schuh so zugesagt. Deshalb bin ich meistens barfuß unterwegs
Bei den Schuhen (Minute 1:50) handelt es sich durchaus um einen Wendeschuh! Es ist ein frühmittelalterlicher Halbstiefel, den man um die Zeit 1000 - 1250 getragen hat. Dieser Schuh wurde nach einem frühen Fund in Schleswig hergestellt. Nicht authentisch ist die darunter befestigte Sohle. Diese ist aber bei den heutigen Untergründen auf denen man sich mit so einem Schuh, zum Beisp. auf historischen Märkten bewegt ratsam, um den Schuh zu schonen. Ansonsten ist das ein authentischer handgefertigter Wikingerschuh. Ich trage genau diese Schuhe und sie sind sehr bequem, ich kann sie sehr empfehlen.
Schade, dass ihr die Bundschuhe nur so knapp erwähnt. Nun kommt wieder "jeder Marktwikinger" damit dahergestiefelt und zeigt dann auch noch euer Video als Beleg! ;) Macht doch noch direkt ein Bundschuh-Evolutions-Special! LG
Hehe die wendeschuhe hab ich mir auch schon fürs larpen genäht. Ich finde die schwachstelle ist, dass man sich auf feuchter wiese beim rennen herrlich gut auf die schnüss legen kann. 😉
Vorab : ich mag das video und die Art der Präsentation. Ich habe aber tatsächlich so ne art wie der gezeigte Stiefel :-) gefiel mir einfach besser und vielleicht gab es ja den einen der etwas höhere Schuhe trug, man hat ihn nur nicht gefunden :-)
Wendeschuhe sind im MA und bei ,, Indianer"- Mokassins absolut authentisch. Es gab noch keine Schuhmacher, die als Spezialisten die Schuhe ,, über den Leisten schlugen. Klebt vorbeugend eine dünne Hartgummisohle mit Spezialkleber (Schuhmacherbedarf) unter, und Ruhe ist.
Interessensfrage an die Kaptorga-Crew: wo bekommt ihr eure Treter her? Im Netz findet man, bzw zumindest ich, leider häufig nur die „sieht gut aus, ist aber modern besohlt“ Variante.
Ich würde mir gerne selbst Wendegenähte Schuhe herstellen, da ich mit meiner Schuhgröße nichts erschwingliches finde. Oberleder war kein Problem, jedoch welche Lederdicken sind bei Wendegenähten Schuhen korrekt? Was ich so an Sohlenleder gesehen habe ist schon sehr dick und meistens bretthart. Vielleicht könnt Ihr auch Bücher mit entsprechendem Wissen empfehlen?
Hey, ich arbeite zurzeit daran eine Rüstung für einen möglichst historisch akkuraten Rus-Krieger zusammenzustellen, und dein Video konnte mir bereits gut dabei helfen, aber ich finde oft nur sehr wenig material über die genaue kleidung dieser Krieger. Wäre es akzeptabel das Schuhmodell aus Haithabu auch für das Outfit was ich zusammenstelle zu tragen, oder gibt es spezielle Modelle gerade aus dem slawischen Raum? Oder trugen Krieger als Schuh nochmal etwas ganz anderes? Vielen dank für das Video, und ich hoffe auf eine Antwort! :)
Erstmal cooles Video. Gibt es eigentlich bei den Wendeschuhen Belege dafür, dass diese irgendwie gefüttert waren? Oder wurden die Füße nur dicker eingewickelt? Wie wurde das Leder bearbeitet, so dass Schnee und Eis, nicht ganz so ein Grund waren das Haus nicht zu verlassen?
Auf manchem "Mittelalter-Markt" wieder erhältlich . Doch besonders die Qualität der Sohle sollte beachtet werden, wer schon einen beachtlichen "Preis" dafür zahlen möchte. WIKINGER waren zumeist zu Wasser unterwegs und da hatte das Schuhwerk leicht zu sein.
Schönes Video, habe mich trotzdem für einen wendeschuh mit gummi Sohle entschieden. Für unseren modernen Straßen Belag ist es verträglicher. Eine Frage hätte ich noch an kaptorga. Ist eine gugel für einen "Nordmann, Wikinger" authentisch? Gruß aus Hessen.
Es gibt einen Fund einer Gugel aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Das ist streng genommen noch die Wikingerzeit und Textilfunde sind sowieso selten, also ist dass es "nur eine" ist kein Argument. Aber, diese Gugel ist eine der ersten, auch in der Darstellung. Die Gugel kommt eigentlich, und in großer Zahl und ganz Epochen-prägend erst später auf und steht für das Hoch- und Spätmittelalter. Man kann als später Wikinger noch eine Gugel tragen, aber typisch für die Wikingerzeit ist es eher nicht.
@@KaptorgaVisualHistory Vielen Dank für die schnelle und fundierte Antwort. Ihr seid echt super. Habe erst vor kurzem entdeckt das ihr sogar mit Dr Mark Benecke zwei Videos gemacht habt. Einmal bezüglich der Wikinger ein kurzes und zweitens der Vampir. Aber lange Rede kurzer Sinn, kann jetzt beruhigt die Gugel tragen (auch wenn es nur einen Fund Ende der Wikinger Zeit ist), ohne mich dabei zu fühlen wie ein Nordmann mit Spock Ohren. Ein Video mit dem Leiter des Haithabu Museums, Dr Matthias Toplak, wäre echt klasse. Freue mich auf weitere wissens Videos von Euch, haut rein Jungs. Gruß aus Hessen.
Glatte Ledersohlen sind auf nassem Untergrund schon sehr rutschig. Waren die Wendeschuhe eher für "schön" (Anlässe) und sonst wurde was anderes verwendet, oder gabs damals andere Abhilfe gegen das Rutschen (Modifikationen der Sohle), oder wurden dann einfach die Schuhe ausgezogen? (Bis ins vorige Jahrhundert haben Bergsteiger oft auch die Schuhe ausgezogen zum Klettern und sind trotzs Kälte barfuß geklettert. Heute gibts dafür Kletterschuhe)
Vorweg, sehr interessantes und auch gutes Video! Hätte nur eine Frage. Habe jetzt auf mehreren Websites oder Märkten wendegenähte Schuhe mit zusätzlich aufgenagelter Sohle gesehen, gibt es dazu irgendwelchen historischen Hintergrund (wenn ja zeitlich wo ein zu ordnen)? Danke im Voraus
Das ist eher Unsinn, grde das Marktmittelalter liefert da eine Fülle an frei Erdachtem. Es gibt zwa tatsächlich wenige Quellen aus dem Spätmittelalter für genagelte Schuhe. Aber auch die sind nicht so, wie man sie auf besagten Seiten und Märkten sieht.
So als Laie stellt sich da die Frage, ob die aufgenagelte Sohle wegen der heutigen Straßenbeläge nicht sinnvoll ist. Denn - vermute ich einmal - die Evolution des Schuhes orientierte sich an den Notwendigkeiten (siehe Nagelbeschlag auf römischen Sandalen und gepflasterten Straßen). Daher wäre wohl - wenn man das "Feeling" haben will, eine Anpassung hilfreich.
Was den modernen Straßenbelag anbelangt, freu ich mich, dass du bei ner Römerdarstellung auch genagelte Treter verwenden kannst (zum Beispiel die nahezu sprichwörtlichen Caligae). Die sollten länger überleben. Ich frage mich, ob und wenn ja weshalb man später längere Zeit nicht mehr auf genagelte Sohlen zurückgegriffen hat 🤔 Hatte zumindest das Spätmittelalter nicht Überschuhe? Und was ist eigentlich mit Holzpantinen?
Es gab ja nördlich der Alpen im Frühmittelalter kaum noch gepflasterte Straßen. Die Holzpantinen im Spätmittelalter nennt man Trippen. Die kamen soweit ich weiß in den Städten auf und wurden dann auch im Adel schick.
Sind die Schuhe bei etwa 2 Minuten (mutmaßlich CP-Schuhe?) wirklich keine Wendeschuhe? Wenn man das Sohlenleder vor dem Zusammennähen auf der Innenseite einschneidet, wie Christian (Kanal "CP Abenteuer") es in seinem Video "Basic #7 ..." zeigt, ergibt sich diese Optik - es ist aber keine nachträglich aufgenähte Sohle. Das hat denn eben den Vorteil, dass das Oberleder unten nicht/weniger den Fußboden berührt und weniger verschleißt.
Blockfett Vielen Dank. Für Bundschuhe in der Wikingerzeit gibt es bspw. Fragmente aus Ribe und Haithabu. Die sehen im Detail etwas anders aus als römische oder mittelalterliche Bundschuhe, aber dennoch waren sie offenbar auch im Gebrauch. Der wendegenähte Schuh dürfte aber wesentlich häufiger gewesen sein. Übrigens kann man auch Bundschuhe mit wendegenähter Sohle fertigen 😊.
Gab es Möglichkeiten des repurposing für Ledersohlen im Frühen Mittelalter? In der Neuzeit war es ja durchaus üblich alles mögliche wiederzuverwenden. So wurden ja Beispielsweise alte Lumpen von Lumpensammlern (Bei uns in Österreich auch als "Fetzendandler" bekannt) gesammelt und in Papiermanufakturen gebracht wo sie weiter zu Papier verarbeitet wurden.
Waren die Schuhe für jeden Fuß unterschiedlich? Ich habe mal gehört, dass man früher 2 gleiche Schuhe hatte. Und das war nicht so lange her. S. das Bild von Goethe im Frankfurter Städel. Sieht aus, als wenn der Maler den Fuß falschrum gemalt hätte, aber da wurde gesagt, dass die Schuhe früher keine Richtung hatten. Oder ist das Wissen darüber etwa wieder in Vergessenheit geraten? 🙄
Schuhe wurden früher tatsächlich symmetrisch hergestellt. Das war bei dem damals verwendeten Leder und der Art der Schuhherstellung kein Problem, da vegetabil gegerbtes Leder bei Feuchtigkeit sehr formbar ist. Nach dem ersten Tragen haben die sich quasi von selbst an die Füße angepasst. Heutzutage werden Schuhe deutlich formstabiler hergestellt, gerne auch mit Schuhspitzen aus Kunststoff, sodass sich da nichts mehr anpasst.
Ja, aber ich empfehle dir trotzdem einen Schuh mit einer drunter gesetzten Sohle weil du ansonsten ... Naja, ich meine gut, geht auch ohne wenn man sie wirklich nur "ein paar mal" im Jahr anzieht und primär auf Wiesen rum steht. Ansonsten haste relativ hohe laufende Kosten außer du bist selbst Schuster. Die CP Schuhe die gezeigt wurden sind tatsächlich "wendegenäht" und die Sohle ist im Nachhinein angebracht worden, kA wieso er sagt sie seien nicht wendegenäht nur weil eine Sohle angebracht wurde. ô.ô'
Waren wasserdicht, ist ja Leder und wenn sie von richtigen Schuhmachern kommen auch sehr gute Qualität. Und für die Wärme wurden Wollbeinlinge getragen.
Ich würde zu gern wissen, wie man seine Füße und auch Schuhe damals im Schnee geschützt hat. Man wird doch sicher nicht mit solch dünnen Lederschuhen oder Holzschuhen im hohen Schnee gelaufen sein. Leider finde ich keine Informationen dazu im Net.
Oh doch, das geht gut. Die Schuhe werden natürlich quasi sofort nass, aber solange man sich bewegt und die Füße gut durchblutet sind, ist das kein wirkliches Problem. Zumal es noch die Möglichkeit gibt, die Schuhe mit trockenem Stroh oder Laub auszustopfen, um so eine gewisse Isolierung gegen die Kälte zu haben (wobei man das Material regelmäßig auswechseln muss, sobald es nass ist, sonst ist erstens die isolierende Wirkung weg und zweitens riskiert man, einen Grabenfuß zu bekommen. Menschen, die am Feuer sitzen, ihre Füße wärmen und ihre Schuhe zum trocknen umgedreht über das Feuer halten, sind eine extrem häufige Winterszene in mittelalterlichen Buchmalereien.
@@KaptorgaVisualHistory Vielen Dank, für die rasche, informative Antwort. Ich konnte mir wirklich nicht vorstellen, wie die Menschen das mit ihrem Schuhwerk damals im Schnee gemacht haben. Jetzt kann ich mir ein genaueres Bild machen. Gruselig, wenn man bedenkt, dass der Schutz der Füße nicht wirklich gegeben war, aber so muss es wohl gewesen sein, denn man hatte ja noch nicht wirklich andere Möglichkeiten. Einerseits kann man sich gut vorstellen, dass es auch ein Aspekt war, der mit zu gewissen Krankheiten beigetragen hat. Andererseits waren die Menschen aber auch wesentlich abgehärteter, als wir heute, wenn sie (unter anderem) mit solchen Umständen leben mussten. Vielen Dank nochmal. 🙂
Ja, ich bin ein bisschen dumm und deswegen total ... langsam. Aber ich finde es schon toll, dass Du trotzdem unsere Videos guckst. Da hat sich die ganze Arbeit gelohnt!
Hör ma du Kasper, du kannst das Mowl aufreißen wenn du 200 Videos und 28.000 Abonnenten auf deinem Kanal hast. Und jetzt verroll dich, geh beim Drachenlord stänkern, aber lass den Fürsten in Ruhe...
Ich musste mich ein wenig an die Sprechweise des Sprechers gewöhnen, finde sie aber jetzt sehr angenehm, denn ich mag eine langsame Sprechgeschwindigkeit, denn sie hilft mir beim Zuhören.
Die Informationen sind ja wirklich gut, nur sprichst du als würdest du nach jedem zweiten Wort einen Punkt setzen, zuhören ist da wirklich anstrengend. Zumindest für mich.
Habe mir soeben solche Schuhe selber genäht. Sie sind zwar nicht allzu schön geworden, aber für meine ersten selbstgemachten Schuhe finde ich diese Wirklich nett. Ich bin auch sehr überrascht, wie gut man darin läuft. Noch nie hat mir ein Schuh so zugesagt. Deshalb bin ich meistens barfuß unterwegs
Hey! Hast du eine Anleitung dafür? Ich würde das gerne einmal ausprobieren! 😀
Dieser Moment wo du feststellst, dass Wickie nen zeitgenössischen Wendeschuh trägt.
Ich habe mir auch mal Helfert-Salier-Schlappen zugelegt! Ein tolles Video!
Bei den Schuhen (Minute 1:50) handelt es sich durchaus um einen Wendeschuh! Es ist ein frühmittelalterlicher Halbstiefel, den man um die Zeit 1000 - 1250 getragen hat. Dieser Schuh wurde nach einem frühen Fund in Schleswig hergestellt. Nicht authentisch ist die darunter befestigte Sohle. Diese ist aber bei den heutigen Untergründen auf denen man sich mit so einem Schuh, zum Beisp. auf historischen Märkten bewegt ratsam, um den Schuh zu schonen. Ansonsten ist das ein authentischer handgefertigter Wikingerschuh.
Ich trage genau diese Schuhe und sie sind sehr bequem, ich kann sie sehr empfehlen.
Der Wendeschuh gefällt mir. Ich hätte ihn gern vorne etwas breiter (danke) 😃 im Ernst, das Video hat mir gut gefallen 👍
Schade, dass ihr die Bundschuhe nur so knapp erwähnt. Nun kommt wieder "jeder Marktwikinger" damit dahergestiefelt und zeigt dann auch noch euer Video als Beleg! ;)
Macht doch noch direkt ein Bundschuh-Evolutions-Special! LG
Ich liebe diese Videos mit den tollen Erklärungen-super
Ein Klasse Video 👍Danke
Hehe die wendeschuhe hab ich mir auch schon fürs larpen genäht. Ich finde die schwachstelle ist, dass man sich auf feuchter wiese beim rennen herrlich gut auf die schnüss legen kann. 😉
Vorab : ich mag das video und die Art der Präsentation. Ich habe aber tatsächlich so ne art wie der gezeigte Stiefel :-) gefiel mir einfach besser und vielleicht gab es ja den einen der etwas höhere Schuhe trug, man hat ihn nur nicht gefunden :-)
Wendeschuhe sind im MA und bei ,, Indianer"- Mokassins absolut authentisch. Es gab noch keine Schuhmacher, die als Spezialisten die Schuhe ,, über den Leisten schlugen. Klebt vorbeugend eine dünne Hartgummisohle mit Spezialkleber (Schuhmacherbedarf) unter, und Ruhe ist.
Interessensfrage an die Kaptorga-Crew: wo bekommt ihr eure Treter her?
Im Netz findet man, bzw zumindest ich, leider häufig nur die „sieht gut aus, ist aber modern besohlt“ Variante.
Gute Frage!
Super Video.
Tip top!
Und welche Schuhmarke war bei den Wikingern die beliebteste? Natürlich Wike. ;-)
😂 😂 😂
Ich würde mir gerne selbst Wendegenähte Schuhe herstellen, da ich mit meiner Schuhgröße nichts erschwingliches finde. Oberleder war kein Problem, jedoch welche Lederdicken sind bei Wendegenähten Schuhen korrekt? Was ich so an Sohlenleder gesehen habe ist schon sehr dick und meistens bretthart. Vielleicht könnt Ihr auch Bücher mit entsprechendem Wissen empfehlen?
Ich würde sagen so dick wie möglich und so dünn wie nötig. Muss ja eben noch gewendet werden können.
Hey, ich arbeite zurzeit daran eine Rüstung für einen möglichst historisch akkuraten Rus-Krieger zusammenzustellen, und dein Video konnte mir bereits gut dabei helfen, aber ich finde oft nur sehr wenig material über die genaue kleidung dieser Krieger. Wäre es akzeptabel das Schuhmodell aus Haithabu auch für das Outfit was ich zusammenstelle zu tragen, oder gibt es spezielle Modelle gerade aus dem slawischen Raum? Oder trugen Krieger als Schuh nochmal etwas ganz anderes? Vielen dank für das Video, und ich hoffe auf eine Antwort! :)
Erstmal cooles Video. Gibt es eigentlich bei den Wendeschuhen Belege dafür, dass diese irgendwie gefüttert waren? Oder wurden die Füße nur dicker eingewickelt? Wie wurde das Leder bearbeitet, so dass Schnee und Eis, nicht ganz so ein Grund waren das Haus nicht zu verlassen?
Im Frühmittelalter hat man bei Kälte in der Regel dicke Wollsocken getragen. Da ist eine Fütterung nicht mehr nötig.
Auf manchem "Mittelalter-Markt" wieder erhältlich . Doch besonders die Qualität der Sohle sollte beachtet werden, wer schon einen beachtlichen "Preis" dafür zahlen möchte.
WIKINGER waren zumeist zu Wasser unterwegs und da hatte das Schuhwerk leicht zu sein.
Schönes Video, habe mich trotzdem für einen wendeschuh mit gummi Sohle entschieden. Für unseren modernen Straßen Belag ist es verträglicher. Eine Frage hätte ich noch an kaptorga. Ist eine gugel für einen "Nordmann, Wikinger" authentisch? Gruß aus Hessen.
Es gibt einen Fund einer Gugel aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Das ist streng genommen noch die Wikingerzeit und Textilfunde sind sowieso selten, also ist dass es "nur eine" ist kein Argument. Aber, diese Gugel ist eine der ersten, auch in der Darstellung. Die Gugel kommt eigentlich, und in großer Zahl und ganz Epochen-prägend erst später auf und steht für das Hoch- und Spätmittelalter. Man kann als später Wikinger noch eine Gugel tragen, aber typisch für die Wikingerzeit ist es eher nicht.
@@KaptorgaVisualHistory Vielen Dank für die schnelle und fundierte Antwort. Ihr seid echt super. Habe erst vor kurzem entdeckt das ihr sogar mit Dr Mark Benecke zwei Videos gemacht habt. Einmal bezüglich der Wikinger ein kurzes und zweitens der Vampir. Aber lange Rede kurzer Sinn, kann jetzt beruhigt die Gugel tragen (auch wenn es nur einen Fund Ende der Wikinger Zeit ist), ohne mich dabei zu fühlen wie ein Nordmann mit Spock Ohren. Ein Video mit dem Leiter des Haithabu Museums, Dr Matthias Toplak, wäre echt klasse. Freue mich auf weitere wissens Videos von Euch, haut rein Jungs. Gruß aus Hessen.
Tolle Schuhe =) Die bestickten Schuhe sind wirklich sehr schön! Macht ihr die Schuhe selber ?
Markus Pilyouknowhim Nein, die machen professionelle Schuhmacher. Solche Dinge in Replikenqualität anzufertigen ist ein anspruchsvolles Handwerk.
Gibt es ein e n Workshop, wo man die Schuhe selber für sich herstellen kann? Wenn nicht, schlage ich dies hiermit vor.
Glatte Ledersohlen sind auf nassem Untergrund schon sehr rutschig. Waren die Wendeschuhe eher für "schön" (Anlässe) und sonst wurde was anderes verwendet, oder gabs damals andere Abhilfe gegen das Rutschen (Modifikationen der Sohle), oder wurden dann einfach die Schuhe ausgezogen?
(Bis ins vorige Jahrhundert haben Bergsteiger oft auch die Schuhe ausgezogen zum Klettern und sind trotzs Kälte barfuß geklettert. Heute gibts dafür Kletterschuhe)
Vorweg, sehr interessantes und auch gutes Video!
Hätte nur eine Frage. Habe jetzt auf mehreren Websites oder Märkten wendegenähte Schuhe mit zusätzlich aufgenagelter Sohle gesehen, gibt es dazu irgendwelchen historischen Hintergrund (wenn ja zeitlich wo ein zu ordnen)?
Danke im Voraus
Das ist eher Unsinn, grde das Marktmittelalter liefert da eine Fülle an frei Erdachtem. Es gibt zwa tatsächlich wenige Quellen aus dem Spätmittelalter für genagelte Schuhe. Aber auch die sind nicht so, wie man sie auf besagten Seiten und Märkten sieht.
Kaptorga - Visual History
Danke für die schnelle Antwort, dann hab ich mir wohl mal weder was andrehen lassen. Naja wenigstens schön sind sie
So als Laie stellt sich da die Frage, ob die aufgenagelte Sohle wegen der heutigen Straßenbeläge nicht sinnvoll ist. Denn - vermute ich einmal - die Evolution des Schuhes orientierte sich an den Notwendigkeiten (siehe Nagelbeschlag auf römischen Sandalen und gepflasterten Straßen). Daher wäre wohl - wenn man das "Feeling" haben will, eine Anpassung hilfreich.
Was den modernen Straßenbelag anbelangt, freu ich mich, dass du bei ner Römerdarstellung auch genagelte Treter verwenden kannst (zum Beispiel die nahezu sprichwörtlichen Caligae). Die sollten länger überleben. Ich frage mich, ob und wenn ja weshalb man später längere Zeit nicht mehr auf genagelte Sohlen zurückgegriffen hat 🤔
Hatte zumindest das Spätmittelalter nicht Überschuhe? Und was ist eigentlich mit Holzpantinen?
Es gab ja nördlich der Alpen im Frühmittelalter kaum noch gepflasterte Straßen. Die Holzpantinen im Spätmittelalter nennt man Trippen. Die kamen soweit ich weiß in den Städten auf und wurden dann auch im Adel schick.
@@Tristan-so2eb Nicht "Trippen"?
@@alecempire1499 Richtig, natürlich Trippen, das war die Autokorrektur :D
der bundschuh gefällt mir am besten
richtig gut :) nur die art bei sprechen die pausen zu setzen irritiert mich sehr
sei ehrlich :-) findest du es authentisch besser oder die kleidung und friesuren + bärte aus filmen?
"Andersherum wird ein Schuh draus!"
Sind die Schuhe bei etwa 2 Minuten (mutmaßlich CP-Schuhe?) wirklich keine Wendeschuhe? Wenn man das Sohlenleder vor dem Zusammennähen auf der Innenseite einschneidet, wie Christian (Kanal "CP Abenteuer") es in seinem Video "Basic #7 ..." zeigt, ergibt sich diese Optik - es ist aber keine nachträglich aufgenähte Sohle. Das hat denn eben den Vorteil, dass das Oberleder unten nicht/weniger den Fußboden berührt und weniger verschleißt.
Angenommen ich wolle einen halbwegs authentischen Slawen darstellen wollen, so ums 9 Jhd rum. Würden da Bundschuhe noch reichen?
Wie man es gerne in..."bestimmten"...Serien (...) sieht.
Blockfett Vielen Dank. Für Bundschuhe in der Wikingerzeit gibt es bspw. Fragmente aus Ribe und Haithabu. Die sehen im Detail etwas anders aus als römische oder mittelalterliche Bundschuhe, aber dennoch waren sie offenbar auch im Gebrauch. Der wendegenähte Schuh dürfte aber wesentlich häufiger gewesen sein. Übrigens kann man auch Bundschuhe mit wendegenähter Sohle fertigen 😊.
Gab es Möglichkeiten des repurposing für Ledersohlen im Frühen Mittelalter? In der Neuzeit war es ja durchaus üblich alles mögliche wiederzuverwenden. So wurden ja Beispielsweise alte Lumpen von Lumpensammlern (Bei uns in Österreich auch als "Fetzendandler" bekannt) gesammelt und in Papiermanufakturen gebracht wo sie weiter zu Papier verarbeitet wurden.
Waren die Schuhe für jeden Fuß unterschiedlich? Ich habe mal gehört, dass man früher 2 gleiche Schuhe hatte. Und das war nicht so lange her. S. das Bild von Goethe im Frankfurter Städel. Sieht aus, als wenn der Maler den Fuß falschrum gemalt hätte, aber da wurde gesagt, dass die Schuhe früher keine Richtung hatten. Oder ist das Wissen darüber etwa wieder in Vergessenheit geraten? 🙄
Schuhe wurden früher tatsächlich symmetrisch hergestellt. Das war bei dem damals verwendeten Leder und der Art der Schuhherstellung kein Problem, da vegetabil gegerbtes Leder bei Feuchtigkeit sehr formbar ist. Nach dem ersten Tragen haben die sich quasi von selbst an die Füße angepasst. Heutzutage werden Schuhe deutlich formstabiler hergestellt, gerne auch mit Schuhspitzen aus Kunststoff, sodass sich da nichts mehr anpasst.
Also wurden zu der Zeit bei den Wikingern Bundschuhe und Wendeschuhe getragen?
Ja, aber ich empfehle dir trotzdem einen Schuh mit einer drunter gesetzten Sohle weil du ansonsten ... Naja, ich meine gut, geht auch ohne wenn man sie wirklich nur "ein paar mal" im Jahr anzieht und primär auf Wiesen rum steht.
Ansonsten haste relativ hohe laufende Kosten außer du bist selbst Schuster.
Die CP Schuhe die gezeigt wurden sind tatsächlich "wendegenäht" und die Sohle ist im Nachhinein angebracht worden, kA wieso er sagt sie seien nicht wendegenäht nur weil eine Sohle angebracht wurde. ô.ô'
Waren diese Schuhe überhaupt Wasserdicht oder warm?
Waren wasserdicht, ist ja Leder und wenn sie von richtigen Schuhmachern kommen auch sehr gute Qualität. Und für die Wärme wurden Wollbeinlinge getragen.
Ich würde zu gern wissen, wie man seine Füße und auch Schuhe damals im Schnee geschützt hat.
Man wird doch sicher nicht mit solch dünnen Lederschuhen oder Holzschuhen im hohen Schnee gelaufen sein.
Leider finde ich keine Informationen dazu im Net.
Oh doch, das geht gut.
Die Schuhe werden natürlich quasi sofort nass, aber solange man sich bewegt und die Füße gut durchblutet sind, ist das kein wirkliches Problem.
Zumal es noch die Möglichkeit gibt, die Schuhe mit trockenem Stroh oder Laub auszustopfen, um so eine gewisse Isolierung gegen die Kälte zu haben (wobei man das Material regelmäßig auswechseln muss, sobald es nass ist, sonst ist erstens die isolierende Wirkung weg und zweitens riskiert man, einen Grabenfuß zu bekommen.
Menschen, die am Feuer sitzen, ihre Füße wärmen und ihre Schuhe zum trocknen umgedreht über das Feuer halten, sind eine extrem häufige Winterszene in mittelalterlichen Buchmalereien.
@@KaptorgaVisualHistory Vielen Dank, für die rasche, informative Antwort.
Ich konnte mir wirklich nicht vorstellen, wie die Menschen das mit ihrem Schuhwerk damals im Schnee gemacht haben.
Jetzt kann ich mir ein genaueres Bild machen.
Gruselig, wenn man bedenkt, dass der Schutz der Füße nicht wirklich gegeben war, aber so muss es wohl gewesen sein, denn man hatte ja noch nicht wirklich andere Möglichkeiten.
Einerseits kann man sich gut vorstellen, dass es auch ein Aspekt war, der mit zu gewissen Krankheiten beigetragen hat.
Andererseits waren die Menschen aber auch wesentlich abgehärteter, als wir heute, wenn sie (unter anderem) mit solchen Umständen leben mussten.
Vielen Dank nochmal. 🙂
Vom Wendeschuh kommt AFAIK auch die Redewendung: ,,Umgekehrt wird ein Schuh daraus!''
Ich lerne hier vor allem, dass im Mittelalter alles "wunderschön" war. ;)
Da ist doch der ein oder andere Helfert-Schuh dabei oder? ;-)
jaegerin86 ich dachte das auch.
Aber selbstverständlich. Andis Schuhe sind perfekt.
Ich würde meine NIE wieder her geben. Ein zweites Paar ist in Planung. Doof, dass es für uns in der Merowingerzeit so wenige Funde gibt.
Wo findet man die Wendeschuhe aus dem Thumbnail ?
:(
Der Schuh aus dem Thumbnail ist eine Maßanfertigung von Andreas Helfert von www.reenactment-bedarf.de und entspricht dem Haithabu Typ 10 Schuh.
Aus dem heidnischen Dorf beim WGT weiß ich, dass Wikinger meistens Schnürstiefel mit Kappe tragen.
🤣
Das sollen Wikingerschuhe sein?? Da ist ja gar kein Schlamm dran!
Adidas, oder?
Nike air viking 😝
KEINE SPRINGERSTIEFEL MIT STAHLKAPPEN...?!?🤣🤣🤣🤣
dumm?
@@thorodinson7739 Sollte ein Witz sein...
Mit Hörnern drauf....😁
An sich gute Videos aber bitte mal fließend reden,es ist die Hölle da zuzuhören.
Musst du vor jedem Wort überlegen?
Ja, ich bin ein bisschen dumm und deswegen total ... langsam. Aber ich finde es schon toll, dass Du trotzdem unsere Videos guckst. Da hat sich die ganze Arbeit gelohnt!
@@KaptorgaVisualHistory Völlig in Ordnung, wie du sprichst.
Lass dir nichts einreden.
Deine Reaktion auf die unangebrachte Kritik, ist prima. 😉
@@lianel664Finde ich auch. So schlimm ist es gar nicht und wenn man öfter Videos schaut, fällt es gar nicht mehr auf 😉
Na Nike airmax das weiß doch jeder der sich mit der Materie beschäftigt
Depp.
Boah kann man sich nicht anhören .... bitte lerne sprechen ....
Und Du lerne bitte, keine anonymen Beleidigungen im Internet abzusondern. Du weißt nicht mal, warum ich so spreche.
Hör ma du Kasper, du kannst das Mowl aufreißen wenn du 200 Videos und 28.000 Abonnenten auf deinem Kanal hast.
Und jetzt verroll dich, geh beim Drachenlord stänkern, aber lass den Fürsten in Ruhe...
Hasse wat anne ohren oder wat? Jeh ma bei putin stänkern
Ich musste mich ein wenig an die Sprechweise des Sprechers gewöhnen, finde sie aber jetzt sehr angenehm, denn ich mag eine langsame Sprechgeschwindigkeit, denn sie hilft mir beim Zuhören.
Die Informationen sind ja wirklich gut, nur sprichst du als würdest du nach jedem zweiten Wort einen Punkt setzen, zuhören ist da wirklich anstrengend. Zumindest für mich.