Naive Frage: Hat die Aufarbeitung überhaupt schon stattgefunden? Ein Blick in den Osten der Republik lässt mich zweifeln...es wird wohl noch einige Generationen dauern...
@@Grohtan Also meine Frage nicht umsonst als "naiv" betitelt. Eine Aufarbeitung, die ich für notwendig halte, ist nicht nur das Aufbewahren von Akten, sondern das aktive Auseinandersetzen mit der Diktatur und den dort propagierten Werten. Das ist mir persönlich in dieser Form nicht bekannt und ist z.B. kein/kaum Thema im meinem (westdeutschen) Schulunterricht gewesen. Bezüglich der Schlussfolgerung: Wirft man einen Blick in die heutige Extremismusforschung stellt man fest, dass totalitäre Werte, die sich i.d.R. in einer Diktatur oder autoritären Regime finden, signifikant höher in Ost- als in Westdeutschland vertreten ist. Etwas, das sich in den Stimmanteilen für die in mehr und mehr Teilen rechtsextreme AfD wiederfinden lässt. Daher, aber auch wegen der rein logischen Tatsache, dass die DDR nun mal in Ostdeutschland war, meine Schlussfolgerung.
@David Stier Diese Aufarbeitung ist absolut notwendig, da gebe ich Ihnen recht. In meinem ostdeutschen Lehrplan wurde dies auch umfänglich behandelt (allerdings erst während des Abiturs, was ich für bedenklich halte). Das rechtsextreme Potenzial im Osten hat aber vielschichtige und komplexe Ursachen, nicht zuletzt die absolute Politikverdrossenheit und das Verlieren des Vertrauens in den Staat als Instituion des Volkes. Aber auch die Abschottung von Migranten, bzw. fehlende Sozialisierung mit Migranten als deutsche Bürger. Der Westen hatte das "Privileg" der Gastarbeiterfamilien, welche den Menschen zeigen konnten, dass Migranten auch nur arbeiten und leben wollen. An der Bildung und der aktiven Auseinandersetzung mit der Thematik liegt es aber m.E. nicht. Wie der Kollege mike fischer oben erwähne, wird seit Jahrzehnten in Schulen die NSDAP-Vergangenheit umfänglich aufgearbeitet und mit hoher Professionalität in seiner menschenverachtenden Bedeutung analysiert. Es gibt trotzdem noch unzählige Nazis. Die Aufarbeitung ist also im Osten wesentlich ausgeprägter als im Westen, jedoch auch viel komplexer und schwieriger. Nicht zuletzt aufgrund der offenbar nicht aufzulösenden wirtschaftlichen Ungleichheit.
Diese besagte Aufarbeitung findet statt und ist sogar Teil des Lehrplans und Pflicht für jeden Schüler, jedenfalls bei uns in Thüringen. Unsere Klasse hat tatsächlich diese Woche das ehemalige Stasi-Gefängnis und das Stasi-Unterlagen Archiv Erfurt in einer Exkursion besucht und auch zuvor hatten wir uns im Unterricht umfassend mit diesem Thema befasst und auch selbst Stasi-Akten gelesen und über Erfahrungen der Generation, die diese Zeit erlebt hat (Eltern, Großeltern etc.), diskutiert. Desweiteren hatten wir ein Zeitzeugen-Gespräch am Folgetag der Exkursion und konnten den Zeitzeuge unsere offen gebliebenen Fragen stellen und Details seiner spezifischen Geschichte klären. Ich denke nicht, dass unsere Schule ein Einzelfall ist (Gespräche mit Freunden bzgl. des Thema bestätigen dies). Ich empfinde dieses Engagement als äußerst wichtig und finde es sollte im ganzen Land so gehandhabt werden. Aber da grüßt natürlich mal wieder der Föderalismus.
@@davidstier2797 Nächste Frage, wo hat denn Aufarbeitung überhaupt stattgefunden nach WK II und dessen Folgen in Europa oder jedweden anderen gut zugänglichen Teilen der Welt. Was ist denn die Definition von Aufarbeiten. Ich für meinen Teil, kann dies kaum erkennen! Denn dass wäre ein echter Zugewinn für die Gattung Mensch.
Naive Frage: Hat die Aufarbeitung überhaupt schon stattgefunden? Ein Blick in den Osten der Republik lässt mich zweifeln...es wird wohl noch einige Generationen dauern...
Ich verstehe Ihre Frage nicht ganz und zweifel an Ihrer Schlussfolgerung
@@Grohtan
Also meine Frage nicht umsonst als "naiv" betitelt. Eine Aufarbeitung, die ich für notwendig halte, ist nicht nur das Aufbewahren von Akten, sondern das aktive Auseinandersetzen mit der Diktatur und den dort propagierten Werten. Das ist mir persönlich in dieser Form nicht bekannt und ist z.B. kein/kaum Thema im meinem (westdeutschen) Schulunterricht gewesen.
Bezüglich der Schlussfolgerung:
Wirft man einen Blick in die heutige Extremismusforschung stellt man fest, dass totalitäre Werte, die sich i.d.R. in einer Diktatur oder autoritären Regime finden, signifikant höher in Ost- als in Westdeutschland vertreten ist. Etwas, das sich in den Stimmanteilen für die in mehr und mehr Teilen rechtsextreme AfD wiederfinden lässt. Daher, aber auch wegen der rein logischen Tatsache, dass die DDR nun mal in Ostdeutschland war, meine Schlussfolgerung.
@David Stier Diese Aufarbeitung ist absolut notwendig, da gebe ich Ihnen recht. In meinem ostdeutschen Lehrplan wurde dies auch umfänglich behandelt (allerdings erst während des Abiturs, was ich für bedenklich halte).
Das rechtsextreme Potenzial im Osten hat aber vielschichtige und komplexe Ursachen, nicht zuletzt die absolute Politikverdrossenheit und das Verlieren des Vertrauens in den Staat als Instituion des Volkes. Aber auch die Abschottung von Migranten, bzw. fehlende Sozialisierung mit Migranten als deutsche Bürger. Der Westen hatte das "Privileg" der Gastarbeiterfamilien, welche den Menschen zeigen konnten, dass Migranten auch nur arbeiten und leben wollen.
An der Bildung und der aktiven Auseinandersetzung mit der Thematik liegt es aber m.E. nicht. Wie der Kollege mike fischer oben erwähne, wird seit Jahrzehnten in Schulen die NSDAP-Vergangenheit umfänglich aufgearbeitet und mit hoher Professionalität in seiner menschenverachtenden Bedeutung analysiert. Es gibt trotzdem noch unzählige Nazis.
Die Aufarbeitung ist also im Osten wesentlich ausgeprägter als im Westen, jedoch auch viel komplexer und schwieriger. Nicht zuletzt aufgrund der offenbar nicht aufzulösenden wirtschaftlichen Ungleichheit.
Diese besagte Aufarbeitung findet statt und ist sogar Teil des Lehrplans und Pflicht für jeden Schüler, jedenfalls bei uns in Thüringen.
Unsere Klasse hat tatsächlich diese Woche das ehemalige Stasi-Gefängnis und das Stasi-Unterlagen Archiv Erfurt in einer Exkursion besucht und auch zuvor hatten wir uns im Unterricht umfassend mit diesem Thema befasst und auch selbst Stasi-Akten gelesen und über Erfahrungen der Generation, die diese Zeit erlebt hat (Eltern, Großeltern etc.), diskutiert. Desweiteren hatten wir ein Zeitzeugen-Gespräch am Folgetag der Exkursion und konnten den Zeitzeuge unsere offen gebliebenen Fragen stellen und Details seiner spezifischen Geschichte klären. Ich denke nicht, dass unsere Schule ein Einzelfall ist (Gespräche mit Freunden bzgl. des Thema bestätigen dies). Ich empfinde dieses Engagement als äußerst wichtig und finde es sollte im ganzen Land so gehandhabt werden. Aber da grüßt natürlich mal wieder der Föderalismus.
@@davidstier2797 Nächste Frage, wo hat denn Aufarbeitung überhaupt stattgefunden nach WK II und dessen Folgen in Europa oder jedweden anderen gut zugänglichen Teilen der Welt. Was ist denn die Definition von Aufarbeiten. Ich für meinen Teil, kann dies kaum erkennen! Denn dass wäre ein echter Zugewinn für die Gattung Mensch.
Wo ist Heinrich Buttchereit ,?
Habt ihr mehr als eine ? 🔰
(Stasiakte) / (Schrotti)
Drücke nicht auf mehr Anzeigen....
Ich weiß diese Kommentare regen auf...
Hattest du in deiner frühen Kindheit traumatische Erfahrungen?
Nerrix, ja
Schreib Mal!!!
Ist doch nur vertuschen und unter Tisch gekehrt
Gauck der Fisch ist Witz