Super Erklärt! Im Endeffekt ist Bodenbearbeitung doch immer ein Mittel zum Zweck gewesen, um die Saat in den Boden zu bringen... Wenn es mittlerweile aber Maschinen gibt, mit denen man ohne Bodenbearbeitung auch säen kann, spricht so gesehen nicht mehrwirklich viel für die Bodenbearbeitung. Rein rational gesehen.
Das Säen ist das eine, die andere Herausforderung bei der Saat ohne Bodenbearbeitung ist der Umgang mit "Begleitflora" und tierischen Schädlingen (z.B.: Mäuse, Schnecken) als auch pilzlichen Krankheitserregern vor allem bei der Umstellung des Anbauverfahrens.
Der Pflug istt ein geniales Werkzeug, sofern die Zugmaschine nicht in der Furche fährt und sehr flach gearbeitet wird. Besser noch, wenn er nicht benutzt wird
Klasse dass Sie den Beitrag zu meiner Frage gebracht haben! Es waren eine Menge hilfreiche Punkte dabei. Herzlichen Dank! Eine Frage noch am Rande: Können Sie die Arbeitsweise einer Spatenmaschinen dahingehend einschätzen? Interessant wäre das, wenn sie weniger Pflugsohle erzeugen als ein Pflug, aber besser "reinen Tisch" macht als No-Till. (Die Spatenmaschine habe ich mir eher aus arbeitswirtschaftlich Gründen angesehen, aber wenn sie auch Vorteile für die Bodenstruktur bringt, würde mich das interessieren). Danke nochmal!
Spatenmaschinen kenne ich nur vom Video, sie sind in Holland wohl beliebt. Im Prinzip gilt das was ich gesagt habe für alle Bodenbearbeitung. Auch bei der Spatenmaschine ist das Problem dass der Boden überlockert ist und somit die Gefahr des Einwaschens von Schluff und Ton gegeben ist. Allerdings sind die Hohlräume auch kleiner, da das organsiche Material nicht als Schicht abgelegt wird. Organisches Material an der Bodenoberfläche ist für die Bodenbiologie wichtig. Besonders tiefgrabende Regenwürmer leben davon, die notwendig sind um gebildete Sohlen zu durchgängig zu machen.
ich verstehe im Grunde was das Video aussagen will, aber wie verhällt sich das z.b bei mir am Standort. wir haben unter der flachen humus schicht 1-2 meter mächtige lehm schichten welche ja quasi zu großteilen aus den Partickeln der beschriebenen Sperrschicht besteht. An so einem Standort hätte ich das beschriebene Problem theoretisch auch bei no-till als dauerzustand, oder?
Nein ! Es geht nicht um das Vorhandensein der Schluffpartikel sondern um die Beweglichkeit. In einem lockeren Boden können sie vom Sickerwasser mitgenommen werden. An dem Übergang von locker zu fest werden sie aber sich absetzen und die Poren dort verstopfen. Bei No-Till als Dauerzustand ist der Boden als ganzes fest, und die Poren werden durch die Tätigkeit des Regenwurms gebildet/erhalten. Es gibt keine Sperrschicht an der die Versickerung reduziert wird.
Wie sind denn so genannte Untergrundhacken oder Unterschaare wie das Öko Schar von Kverneland zu bewerten? Hierbei kann ich die Pflugtiefe reduzieren, streifenweise wird aber tiefer gelockert. Bildet sich hier auch eine Pflugsohle?
Die "Pflugsohle" bildet sich bei jeder Art der Bodenbearbeitung, auch beim Grubber. Der Vorteil des Öko-Schars ist, dass dabei nur ein Teil des Ackers tief bearbeitet wird, und der andere Teil die Lasten auffangen kann. Untergrundhaken durchbrechen die Pflugsohle ohne dass der Unterboden nach oben geholt wird. Aber auch hier gilt, durch die Lockerung wird die Pflugsohle tiefer gelegt. Wobei wie beim Ökoschar beschrieben durch die streifige Bearbeitung ein Teil der Lasten vom festen Unterboden aufgefangen werden. Eine streifig gelockerte Pflugsohle ist für Wurzeln und Wasser besser durchdringbar da sie an den Kanten der Lockerung auch seitlich durchdrungen werden kann.
Überhaupt nicht pflügen ist der richtige Weg, noch besser keine Bodenbearbeitung. Nur weil alle anderen in einer Region pflügen muss man es doch nicht auch so machen, sind wir Lemminge oder was?
Die Frage was der richtige Weg ist, muss jeder für sich beantworten. Richtig ist, dass pflügen den kurzfristigen Erfolg bringt, aber langfristig Probleme. Wem das egal ist, für den ist das der Weg zur kurzfristigen Gewinnmaximierung, das Nachsehen hat dann die nächste Generation
@@Toli217 Das ist deine Theorie,aber nach dem MD wirds Stroh geerntet,dann wird gemulcht und wenns grün wird,kommt der Flachgrubber,auch zwei- oder dreimal im Abstand von 4 Wochen,dann kurz vor der Saat der Tiefgrubber.
Das hast du wirklich Klasse erklärt 👍
Danke für das dicke Lob !
Dann scheint mir der Spagat zwischen Vereinfachung und Erklärung des Wesentlichen gelungen.
Super erklärt! 👍
Danke für das Lob!
Super Erklärt! Im Endeffekt ist Bodenbearbeitung doch immer ein Mittel zum Zweck gewesen, um die Saat in den Boden zu bringen... Wenn es mittlerweile aber Maschinen gibt, mit denen man ohne Bodenbearbeitung auch säen kann, spricht so gesehen nicht mehrwirklich viel für die Bodenbearbeitung. Rein rational gesehen.
Das Säen ist das eine, die andere Herausforderung bei der Saat ohne Bodenbearbeitung ist der Umgang mit "Begleitflora" und tierischen Schädlingen (z.B.: Mäuse, Schnecken) als auch pilzlichen Krankheitserregern vor allem bei der Umstellung des Anbauverfahrens.
Die phytosanitären Aspekte des Pflugeinsatzes sind nicht zu verachten.
Der Pflug istt ein geniales Werkzeug, sofern die Zugmaschine nicht in der Furche fährt und sehr flach gearbeitet wird. Besser noch, wenn er nicht benutzt wird
Für mich gibt es nur noch eine Pflugtiefe. 0cm
Der Weg dahin ist nicht immer einfach, insbesondere gilt es aus dem im Video beschriebenen Teufelskreis herauszukommen.
Klasse dass Sie den Beitrag zu meiner Frage gebracht haben! Es waren eine Menge hilfreiche Punkte dabei. Herzlichen Dank!
Eine Frage noch am Rande: Können Sie die Arbeitsweise einer Spatenmaschinen dahingehend einschätzen? Interessant wäre das, wenn sie weniger Pflugsohle erzeugen als ein Pflug, aber besser "reinen Tisch" macht als No-Till. (Die Spatenmaschine habe ich mir eher aus arbeitswirtschaftlich Gründen angesehen, aber wenn sie auch Vorteile für die Bodenstruktur bringt, würde mich das interessieren).
Danke nochmal!
Spatenmaschinen kenne ich nur vom Video, sie sind in Holland wohl beliebt.
Im Prinzip gilt das was ich gesagt habe für alle Bodenbearbeitung.
Auch bei der Spatenmaschine ist das Problem dass der Boden überlockert ist und somit die Gefahr des Einwaschens von Schluff und Ton gegeben ist. Allerdings sind die Hohlräume auch kleiner, da das organsiche Material nicht als Schicht abgelegt wird.
Organisches Material an der Bodenoberfläche ist für die Bodenbiologie wichtig. Besonders tiefgrabende Regenwürmer leben davon, die notwendig sind um gebildete Sohlen zu durchgängig zu machen.
Langfristig müssen wir aus verschiedenen Gründen vom Pflug weg, hin zur Direktsaat.
ich verstehe im Grunde was das Video aussagen will, aber wie verhällt sich das z.b bei mir am Standort. wir haben unter der flachen humus schicht 1-2 meter mächtige lehm schichten welche ja quasi zu großteilen aus den Partickeln der beschriebenen Sperrschicht besteht. An so einem Standort hätte ich das beschriebene Problem theoretisch auch bei no-till als dauerzustand, oder?
Nein !
Es geht nicht um das Vorhandensein der Schluffpartikel sondern um die Beweglichkeit. In einem lockeren Boden können sie vom Sickerwasser mitgenommen werden. An dem Übergang von locker zu fest werden sie aber sich absetzen und die Poren dort verstopfen.
Bei No-Till als Dauerzustand ist der Boden als ganzes fest, und die Poren werden durch die Tätigkeit des Regenwurms gebildet/erhalten. Es gibt keine Sperrschicht an der die Versickerung reduziert wird.
Wie sind denn so genannte Untergrundhacken oder Unterschaare wie das Öko Schar von Kverneland zu bewerten? Hierbei kann ich die Pflugtiefe reduzieren, streifenweise wird aber tiefer gelockert. Bildet sich hier auch eine Pflugsohle?
Die "Pflugsohle" bildet sich bei jeder Art der Bodenbearbeitung, auch beim Grubber. Der Vorteil des Öko-Schars ist, dass dabei nur ein Teil des Ackers tief bearbeitet wird, und der andere Teil die Lasten auffangen kann.
Untergrundhaken durchbrechen die Pflugsohle ohne dass der Unterboden nach oben geholt wird. Aber auch hier gilt, durch die Lockerung wird die Pflugsohle tiefer gelegt. Wobei wie beim Ökoschar beschrieben durch die streifige Bearbeitung ein Teil der Lasten vom festen Unterboden aufgefangen werden.
Eine streifig gelockerte Pflugsohle ist für Wurzeln und Wasser besser durchdringbar da sie an den Kanten der Lockerung auch seitlich durchdrungen werden kann.
Überhaupt nicht pflügen ist der richtige Weg, noch besser keine Bodenbearbeitung. Nur weil alle anderen in einer Region pflügen muss man es doch nicht auch so machen, sind wir Lemminge oder was?
Die Frage was der richtige Weg ist, muss jeder für sich beantworten.
Richtig ist, dass pflügen den kurzfristigen Erfolg bringt, aber langfristig Probleme.
Wem das egal ist, für den ist das der Weg zur kurzfristigen Gewinnmaximierung, das Nachsehen hat dann die nächste Generation
@ der dem das egal der sollte seine Berufswahl nochmal überdenken!
Wenn man AFU nicht in den Griff bekommt,weil man auch kein Glyphosat einsetzen darf,hilft nur Pflügen mit Vorschäler.
@ du pflügst denn Samen mir unter und holst ihn das nächste Mal wieder hoch, wenn dann maximal einmal pflügen und dann nie wieder das es was bringt.
@@Toli217 Das ist deine Theorie,aber nach dem MD wirds Stroh geerntet,dann wird gemulcht und wenns grün wird,kommt der Flachgrubber,auch zwei- oder dreimal im Abstand von 4 Wochen,dann kurz vor der Saat der Tiefgrubber.