Booktalk "Not Your Type" - Alicia Zett | Was ist eigentlich gute trans* Repräsentation // Own-voice?
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- Опубліковано 15 лют 2021
- In diesem Video erzähle ich einfach mal alles, was mir zu diesem Buch in den Sinnen gekommen ist - angefangen beim Inhalt und meiner Meinung zur Repräsentation, bishin zum Umgang mit kritischen Rezensionen und dem Thema own-voice/nicht own-voice.
Was geht euch dabei so durch den Kopf? Lest ihr nicht own-voice Bücher grundsätzlich kritischer? Wenn ihr "Not Your Type" schon kennt, könnt auch gerne mal eure Meinung dazu kommentieren.
Hier mal zwei kritische Rezensionen: www.amazon.de/product-reviews...
pCKuK_N1gb...
Hier könnt ihr das Buch bei Thalia kaufen: tidd.ly/3GBDwij *
Mein Instagram Account: / reading_daydreamer
Viel Spaß!
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ERGÄNZUNG:
Ich habe leider ein paar Aspekte vergessen aufzuzählen, deswegen wollte ich sie hier noch ergänzen.
Vorweg eine Begriffserklärung, da ich das im Video auch nicht gemacht habe.
Trans* Person = identifiziert sich nicht oder nicht komplett mit dem ihr bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht.
Cis Person = identifiziert sich mit dem ihr bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht.
Binder = Kleidungsstück um eine optisch flache Brust zu bekommen.
1. Es gab neben der Kritik an der Darstellung der trans* Figur auch Kritik bezüglich der Deutsch-Koreanischen Figur Joon. Auf mich wirkte er ganz sympathisch, aber zum Thema stereotype Darstellung habe ich mich nicht geäußert, da ich mich in diesem Fall noch nicht so intensiv damit auseinandergesetzt habe bisher und mich ja auch nicht in der gleichen Perspektive wie er befinde.
2. Die Tatsache, dass Fynn sehr zurückgezogen ist, eigentlich kein soziales Umfeld hat, bevor er die Clique kennenlernt und Angst vor Berührungen hat (oder sie nicht mag?), halte ich nicht für eine schlechte Repräsentation. Auch wenn bei cis Leser*innen möglicherweise der Eindruck entstehen könnte, dass Fynn aufgrund seiner Transidentität so ist und alle trans* Personen wohl so sein müssten, was natürlich nicht der Fall ist, aber auch trans* Personen haben ja unterschiedliche Charakterzüge, von daher wüsste ich nicht, was dagegenspricht, eben auch einen sehr introvertierten, unsicheren Charakter zu repräsentieren. Es sollte mMn nur nicht in jeder Geschichte über trans* Personen so sein, sondern dass es eben auch dort Vielfalt gibt.
3. Im Buch gibt es mehrere, nicht mal nötige, Harry Potter Referenzen, was ich erst Recht bei einer Geschichte über eine trans* Personen nicht gut finde. (Sucht mal was zu J. K. Rowling terf, wenn ihr von ihren problematischen Äußerungen noch nichts mitbekommen habt.) Weiter hinten im Buch gibt es einen Satz, der darauf schließen lässt, dass Alicia Zett die transfeindlichen Äußerungen Rowlings durchaus bekannt waren zum Zeitpunkt der Verfassung und Veröffentlichung von Not Your Type.
4. Der Hinweis auf die Triggerwarnung, die es hinten im Buch gibt, befindet sich meiner Ansicht nach an einer etwas unglücklichen Stelle bzw. so, dass er leicht überlesen werden kann.
So, das war, glaube ich, alles, was ich noch loswerden wollte.
LG Tom :)
Die Triggerwarnung hinten zu platzieren war allerdings Entscheidung des Verlags, da konnte die Autorin nichts entscheiden, hat sie in nem Livestream gesagt
Zu Punkt drei, ich stehe keines wegs hinter J. K. Rowling, aber ich liebe die Geschichte rund um Harry. Dazu gab und gibt es ja auch Diskussionen, ob man das Buch auf grund der Autorin/des Autors nicht mehr mögen soll (ist nicht das was ich genau sagen wollte, aber mir fällt das Wort hier nicht ein)
@@HarryPotterFan-wz4wy Meinst du "Cancel Culture"?
Mir geht es auch weniger darum, ob jemand die Bücher noch mag und für sich selber einfach liest. Nur finanziell oder sonst wie unterstützen möchte ich J. K. Rowling nicht und für mich hätte die Geschichte inzwischen auch einen bitteren Beigeschmack. Ich verstehe in dem Fall einfach nicht, warum diese Anspielungen sein mussten, wenn trans Menschen dadurch verletzt werden können, wenn sie das dann lesen. (Mich persönlich hat es nicht unbedingt getriggert, aber toll finde ich es auch nicht.)
@@readingdaydreamer ja genau camcel culture meinte ich.
Klar hat die Geschichte aus jetziger Perspektive einen leichten bitteren Beigeschmack, aber da ich Harry Potter sehr mit meiner Kindheit verbinde möchte ich es auch nicht missen. Aber ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn einige sagen, sie wollen sie nicht mehr unterstützen.
Und ob diese Anspielung jetzt 'nötig' war, da kann und sollte man definitiv diskutieren
Du hast so viele wichtige Punkte angesprochen! 💕😁
Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass Leute finden, man darf kein Buch kritisieren, weil es wichtige und sensible Themen anspricht. Aber ein Buch kann trotzdem anders rüberkommen, als die Intention der Autoren*innen. Alicia wollte ganz bestimmt nur eine süße Liebesgeschichte schreiben, wichtige Themen ansprechen und Trans-Menschen repräsentieren. Aber wie du gesagt hast, sie hat Dinge geschrieben, die manche Leser*innen verletzt haben. Und nur weil ihr das Thema wichtig ist und am Herzen lag, heißt es nicht, dass man es nicht kritisieren dürfte. Außerdem will sie niemand damit persönlich angreifen.
Aber ja! Sehr wichtiges Video. ❤️💕🙌
Endlich mal ein Video darüber! Danke!
So nach dem Video:
- Deadname: Ist schwierig aber ich stimme dir da zu, als Monolog okay oder als Eltern die ihn ansprechen aber ich versteh was die Menschen da mit meinen. Transfeindlichkeit ist auch schwierig, ist realistisch was ich mag (wie schlechte coming out Erfahrungen) aber auch triggernd für einige Leser.
- Der Fakt, dass der erste Teil einfach zu kurz ist und Joon jemand fremden einfach in den Urlaub mitbringt??
- kleine Fehler: Mit Fachabi kommt man nicht in Psychologie rein, oder ganz schwer bei dem NC und ich wohne auch in Frankfurt. Im Skyline Plaza darf man nicht rauchen!! (Ist dumm aber hat mich mega aufgeregt)
- Die Beschreibungen von Mailand und Florenz waren so nichts aussagend also ich hab mich nicht im Urlaub gefühlt 😅
- Der BINDER!! (Wer fährt so in den Urlaub mit den Leuten die man nicht kennt), das ist mega schlecht für den Rücken etc in manchen darf man nicht mal fliegen
- die Szene mit dem testo Schuss klingt so als würde er sich Heroin spritzen wenn man es nicht besser weiß.
Bisschen komisch, dass sie dich angeschrieben hat und dir gesagt hat, wie du das Buch lesen sollst. Das ist meiner Meinung nach ein bisschen unprofessionell und kommt so rüber, als ob sie beeinflussen will, welche Reaktionen das Buch bekommt. Dabei sollte ein Buch für sich selbst stehen und man sollte nicht den Hintergrund der Autor*in kennen müssen, um eine gute Rezension zu schreiben. Ich finde, das geht schon in Richtung Manipulation, wenn sie sagt "es war so viel Arbeit" oder "Ich bin verletzt".
Für mich ist es z.B. nicht so relevant ob ein Buch own-voices ist, oder nicht. Auch cis Menschen können trans Themen gut repräsentieren und ich habe einige own-voices Bücher von trans Menschen gelesen, die ich wirklich nicht gut fand (z.B. Felix Ever After oder I Wish You All the Best).
Klar kann es für eine Autor*in enttäuschend sein, wenn das eigene Buch nicht so ankommt, wie sie wollte. Aber ich glaube, es ist eine wichtige Fähigkeit, zu lernen, das nicht persönlich zu nehmen, sondern als eine Gelegenheit, etwas dazu zu lernen und eine andere Perspektive einzunehmen.
Oder man hat halt genügend Vertrauen in sein eigenes Buch, dass man sagen kann "Okay, diese Person mochte es nicht, aber man kann es eben nicht allen recht machen." Und dann lässt man die Kritik auch einfach mal so stehen.
Ich finde es gut, dass wir darüber reden, was eigentlich gute trans Repräsentation ausmacht. Für mich persönlich ist es immer wieder enttäuschend, überall die gleichen Plots zu sehen, die trans sein hauptsächlich als schreckliches Leiden darstellen.
Was für mich getrost sterben kann:
- öffentlich geoutet werden oder mit der Drohung eines Outings erpresst zu werden
- die Liebe einer cis Person "heilt" die trans Person von ihrem Selbsthass
- extremer Fokus auf wie sehr die trans Person den eigenen Körper hasst
- unnötiges Deadnaming
- trans sein als schreckliches Geheimnis, das keiner erfahren darf und macht, dass der/die Protagonist*in in ständiger Angst lebt
- Beschreibungen von extremer Transfeindlichkeit ggü. trans Charakteren (ich weiß, dass so was in der Realität auch passiert, aber ich würde mir wünschen, dass Autor*innen mehr darüber nachdenken, dass auch trans Menschen diese Bücher lesen, die in ihrem Alltag schon damit konfrontiert sind, und davon getriggert werden können - ein bisschen Transfeindlichkeit in Geschichten ist okay, aber ab einem gewissen Punkt liest sich so was für mich wie trauma porn)
Wovon ich mehr möchte:
- komplexe trans Charaktere mit Interessen, Hobbies und Eigenschaften unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität
- trans/trans love stories
- Darstellungen von glücklichen trans Menschen verschiedenen Alters (wie cool wäre ein verrückter trans Onkel? Oder eine Oma?)
- gender-non-conforming trans Charaktere. Trans Jungs mit Nagellack, trans Mädchen, die sich nicht die Beine rasieren
- mehr nichtbinäre Charaktere
- Geschichten, in denen vorkommt, wie verdammt anstrengend die ganze trans Bürokratie ist
- Ein Outing, das von Anfang an gut läuft!
Richtig gute Aspekte, die du nennst! Ich kann dir da auch zustimmen, bei den Sachen die echt häufiger (oder überhaupt mal...) vorkommen sollten 🙌
This! 🙌
Super Video, danke dafür! :)
Allerdings noch eine Anmerkung: ich finde, dass oftmals vergessen wird, dass die Protagonisten auch eigene Stimmen/Meinungen haben, die vielleicht von der Meinung von der Autorin abweichen. Bspw. Wenn Fynn sagt, Marie habe ein Recht darauf, zu erfahren, dass er Trans ist, dann muss das ja nicht automatisch der Meinung der Autorin entsprechen. Vielleicht spiegelt das auch einfach die Unsicherheit von Fynn selbst wider und sein persönliches Empfinden, er müsse die ganze Geschichte mit Marie teilen und komplett ehrlich und offen damit umgehen.
Bei diesem Punkt im Speziellen würde ich dadurch nicht unbedingt Rückschlüsse auf die Autorin ziehen.
Hallo Tom :)
Das Thema von deinem Video ist wirklich sehr interessant. Zum Thema own-voice habe ich mir auch schon einige Gedanken gemacht, gerade weil ich ja selbst ein Buch schreibe. Ich bin da grundsätzlich zu dem Schluss gekommen, dass Bücher gerne nicht-own-voice sein können - denn mal ehrlich, wenn wir es ganz ernst sehen, dann dürften in einem Buch von Autor*in XY nur Leute vorkommen, die genauso sind, wie Autor*in XY. Und das ist ja nun auch wieder nicht Sinn der Sache.
Aber ich sehe auch, wieso Menschen eher weniger angetan sind, wenn ein Buch nicht own-voice ist. Immerhin ist da das Potential, dass Dinge falsch rüber kommen noch ein Stück höher. Und es gibt ja auch schon genug negativ Beispiele.
Nun ja, das ganze ist wirklich ziemlich schwierig. Was deine Meinung zu ebendiesem Buch angeht bzw. zur Behandlung der Kritik, kann ich dir zustimmen. Die Art, wie dir Autorin sich verteidigt hat, war schon etwas sehr unglücklich...
Also nochmal, ein wirklich sehr interessantes Thema! Wenn ich nach meinem Uni-Tag nicht völlig ausgelaugt wäre, würde ich hier wahrscheinlich eine ganze Abhandlung niederschreiben. Aber so bleibt es bei diesem erschöpften Kommentar.
Hab noch einen schönen Abend!
LG Nora
Hey, danke für deinen Kommentar! :) Ja, das Thema ist wirklich spannend und ja irgendwie auch wichtig. Ich hätte, glaube ich, auch noch mehr sagen können als im Video bzw. manche Sachen gehen mir jetzt im Nachhinein noch so durch den Kopf. Na ja, ich kann mich aber auch schlecht kurzfassen 😅
Gute Nacht
LG Tom
Vielen Dank dir für dieses Video und deine Meinung zu dem Buch bzw der ganzen Situation!
Danke für dein Feedback!
Danke für das Video. Ich habe tatsächlich vorher gar nichts über das Buch gehört, neulich nur von einer Freundin im Buchladen gesagt bekommen, dass ich mich bei den Buch vorher nochmal erkundigen sollte, da die Meinungen nicht so gut sein. Dein Video war wahnsinnig angenehm und auch sehr gut erklärt. danke dafür!
Vielen Dank für das Feedback, das freut mich zu hören 😊
Hi, ich wollte kurz sagen dass ich dein Video echt super finde! Du erklärst die Punkte echt gut und gibst Einblick in beide Seiten der Diskussion und man kann deine Meinung sehr gut nachvollziehen.
Sending much love😄
Danke dir, das freut mich zu hören! :)
Beeindruckende Reflexion und Eloquenz, sodass Zuhören und -sehen erfreut.
Vielen Dank!
Danke, dass du deine Sicht dargestellt hast!
Mir ist es immer wichtig, dass man sich eingesteht, etwas Verletzendes getan oder gesagt zu haben und sich entschuldigt. Absicht oder nicht, es tut weh
Gerne! Ja, da hast du Recht.
Danke für das Video, sehr informativ! Und ja ich habe bis zum Ende geschaut ;)
Gerne, das freut mich! :)
Danke für dieses Video! Richtig gut erklärt und deine Meinung erläutert
Danke!!
Danke für dieses Video! Ich schaue mir regelmäßig an, was Alicia und Luca auf Instagram posten, und habe daher schon viel über Not Your Type gelesen. Das Buch selbst zu lesen konnte ich mir aber nie vorstellen, da mir die Handlung nicht interessant (für mich) vorkommt und Liebesromane eh nicht meins sind. Deine Rezension war sehr interessant und es ist angenehm dir zuzuhören!
Vielen Dank für die Rückmeldung! :)
Zum Thema Deadname. Die Autorin hat sich schon mehrfach in ihrer Story darüber aufgeregt, dass Leute den Deadname von ihrem Verlobten verwenden. Verständlich. Aber dann ein Buch schreiben, wo der Deadname auf der ersten Seite geschrieben steht, sich Kritik dazu durchzulesen zu müssen und dann ausrasten wie man sie kritisieren kann.
Seh nur ich diese Doppelmoral?
So wahr, über diesen Aspekt hatte ich noch gar nicht nachgedacht!
Ist nicht der deadname. Sie hat dazu im Interview gesagt dass es lediglich ein Spitzname sei, gerade um den richtigen deadname nicht zu nennen. Abgesehen davon nennt der Protagonist diesen Namen selbst, was nochmal was andres ist als wenn andere Personen ihn nennen würden. Er erinnert sich ja schließlich daran und so gesehen macht es (für mich) aus der Perspektive des Main Charakters schon Sinn.
Ich bin nur bei UA-cam und nicht bei Instagram und anderen sozialen Netzwerken. Daher habe ich (cis) das Buch (fast) unvoreingenommen gelesen (zwei Rezensionen beim Kauf auf Amazon habe ich überfolgen).
1.Ich finde die Inhaltswarnung hätte an den Anfang gehört. Ich habe sie nämlich eher zufällig entdeckt (ich habe kein Problem mit den Themen) und sie erfüllt ja nicht ihren Zweck, wenn man das Buch liest und am Schluss sieht, in welchen Fällen das Buch "nicht geeignet / schwierig" sein könnte.
2. Ich habe vor einigen Jahren einen Film von Harry Potter geschaut (mehr aus Zwang und weniger aus eigenem Interesse, bei einem Filmeabend). Daher kann ich zu diesen Anspielungen nichts sagen, für mich hätten einige auch weggelassen werden können.
Genauso wenig kann ich zu der "Deadname-Sache" sagen.
3. Wie bereits im Video erwähnt wurde, finde ich Fynns Vergangenheit / die Sache mit seinen Eltern zu knapp dargestellt.
Man hätte sein Verhältnis zu ihnen und das Vorgefallene, die Konsequenzen für ihn, seine damaligen Gefühle noch ausführlicher beschreiben können. Dies alles hätte er z. B. Marie bei einem Gespräch erzählen und erklären können (Achtung eventuell Spoiler bei meinen Vorschlägen.)
Wie hat er es seinen Eltern erzählt / wie haben sie davon erfahren? Was haben die Eltern gesagt? Wie kamen sie mit ihm zurecht bzw. was sind genau ihre konkreten Probleme mit ihm / seiner Identität?
Das Gleiche gilt meiner Meinung nach für seine aktuellen Gefühle und wieso er so verschlossen ist (wie war er früher als Kind, verschlossen oder eher selbstsicher? Wann wusste er, dass er trans ist?) Das hätte er auch Marie erzählen können.
4. Ich sehe das auch so mit dem Satz "sie muss es wissen" (oder wie der hieß). Besser fände ich so etwas wie "Ich möchte, dass sie es weiß / dass sie weiß, dass ich noch keine Operationen hatte bzw. die Matektomie bald ansteht. (Falls wir uns näher kommen, soll es keine böse Überraschung geben.) Natürlich ist es meine Entscheidung, wann und wem ich es erzähle und so sollte dies bei jeder trans*Person sein."
5. Zum Thema Binder: im Glossar steht "es ist ein Binder vorzuziehen, da es sonst zu Rippen- / Lungenschäden kommen kann." Direkt danach hätte man einfach noch schreiben können, dass dies auch bei einer Überschreitung der vorgesehenen Tragezeit auftreten kann.
Ansonsten hat mir das Buch gefallen und es gab einige spannende Wendungen darin (vor allem gegen Ende) mit denen ich überhaupt nicht gerechnet hatte.
Bei 3. stimme ich zu. Es ist für mich wenig nachvollziehbar, warum in einem Buch, in dem die Transidentität des Protagonisten das zentrale Thema ist, dessen Vergangenheit, welche das Verständnis für seinen Selbsthass extrem erleichtert, gerade mal in ein paar Nebenkapiteln beleuchtet wird.
Verstehe ja, wenn Alicia diesbezüglich aufgrund der vorgegeben Seitenzahl vom Lektorat limitiert war, aber man hätte ja stattdessen die unfassbar trivialen und langatmig wirkenden Roadtripbeschreibungen zusammenstauchen können.
Mich interessiert herzlich wenig, in welchem Restaurant die Protagonist*innen wann und wo gegessen haben, wenn es für den Plot nicht relevant ist.
Danke Dir für diese sehr facettenreiche Rezension und Stellungnahme!
Gerne! :)
Ups, und schon sind 17 Minuten Video um :) Echt spannende Gedanken dazu! Besonders, weil ich bisher nur Alicias und Lucas Sicht kannte, ich folge den beiden schon seit vielen Jahren. Und da wurde mir die Kritik tatsächlich nicht bewusst. Ich habe das Buch (noch?) nicht gelesen und überlege, ob ich stattdessen nicht doch lieber in ein own-voice-Werk investiere... Definitiv interessant verschiedene Seiten kennenzulernen und mega wichtig (das merk ich mir)
Danke für dein Feedback 🙌
Inzwischen habe ich es in der Bibliothek gefunden und gelesen. Ich hatte einen kritischen Blick darauf, doch ich fand es im Endeffekt gar nicht so schlecht. Es war eine, trotz der vielen negativen Gefühle, eher leichte Geschichte und es war schön zu lesen.
Gleichzeitig kann ich, nach weiterer Reflexion, einige Kritikpunkte nachvollziehen. Die einzelnen erscheinen mir nicht so schlimm, doch die Gesamtheit, vor allem der starke Fokus auf das Negative, machen es aus.
Zugleich ist es eine Geschichte von vielen, die ihre Daseinsberechtigung hat.
Klar, own voice ist meist besser, das heißt finde ich aber nicht, dass niemand über etwas schreiben kann was einen selbst nicht betrifft. Man sollte sich dann eben sehr gut informieren, sensibel und offen für Kritik sein :)
Ach, man merkt, wie sehr zwiegespalten ich bin...
Vilen Dank für diese mehr oder weniger Rezension. Ich habe mich schon etwas länger gefragt ob es sich lohnt für mich dieses Buch zu kaufen und dieses Video hat mich zu der Entscheidung geführt es nicht zu kaufen. Nicht weil ich das Drama das um das Buch herum passiert ist besonders schlimm finde oder weil ich etwas an der Repräsentation die das Buch in sich hat falsch finde aber weil es sich nachdem ich deine Beschreibung gehört habe nicht so anhört als würde es sich für mich es lohnen das Buch zu kaufen. Ich habe Alicia Zett's erstes Buch gelesen was ich nicht schlecht fand aber auch nicht unbedingt gut und ich hatte mich gefragt ob sich das zweite Buch mehr lohnt. Außerdem representation matters und ich dachte es könnte mir einen triefgründigeren Einblick in das Leben eines Transmannes geben. Aber so wie sich es anhört ist das eher nicht der Fall. Und da du das Buch auch eher nur ok fandest gibt es glaube ich keinen Grund mehr für mich das Buch zu kaufen. Vielen Dank für deine detailierten Gedanken und das du so erwachsen und neutral mit dem Thema umgegangen bist wie möglich.
Hallo Tom, ich finde das sehr interessant, was du alles sagst, ich glaube momentan ist die Debatte einfach wahnsinnig schwierig, weil sie an vielen Stellen entweder mit viel Hass geführt wird (nicht bei dir!), aber eben auch mit der Situation, dass sich alle nur verletzt fühlen, was es dann immer ummöglicher macht, irgendwelche konstruktiven Gespräche zu führen. Ich fand das jetzt interessant, was du sagst über "Alicia ist verletzt" und dann "sie würde sich in die Opferrolle drängen". Bitte verstehe mich nicht falsch, ich finde, es gut alles auszusprechen aber natürlich hat sie das "gleiche Recht" verletzt zu sein wie jede kritisierende Transperson, der man ja genauso "vorwerfen könnte" sich in eine Operrolle zu drängen. Ich denke einfach, dass die Gespräche momentan so schnell in eine Sackgasse führen, die nur über diese Art von Emotionalität geführt werden. Anyway, danke für deine Zeit und Mühe mit deinen Videos .-) Liebe Grüße!
Stimmt, teilweise sind die Gespräche nicht unbedingt zielführend. Vielleicht habe ich zu dem "Alicia ist verletzt" auch nicht ganz erklärt, was ich meine. Also ich wollte jedenfalls darauf hinaus, dass es, meiner Meinung nach, erstmal bei dem Vorwurf, etwas sei transfeindlich (was ich letztendlich, wie im Video gesagt, gar nicht in ihrem Buch wahrgenommen habe) um die - potenzielle - Diskriminierung gehen sollte. Und wenn etwas doch gar nicht transfeindlich ist - umso besser. Ich fand nur ihre Reaktion auf die Tatsache, dass Personen verletzt sind, komisch, nämlich dass sie sich verletzt fühlt, dadurch, dass Personen ausdrücken, sie wurden verletzt?! Klingt irgendwie verworren, vielleicht ist trotzdem noch mal deutlicher geworden, was ich meine.
Danke jedenfalls auch für die Schlussworte! :)
@@readingdaydreamer Nein, nein, ich verstehe es schon, wie du es meinst, auch verworren!
Ich als cis-Frau habe das Buch einfach aus Interesse an dem Thema gelesen und mir hat es ziemlich gut gefallen. Ich denke, dass Alicia es hier schon schafft, das Thema positiv an die "unwissende Masse" heranzutragen. Trotzdem kann ich viele der Kritikpunkte nachvollziehen. Allerdings finde ich es schon übertrieben, Alicia Transfeindlichkeit zu unterstellen. Ihre Reaktion auf die Kritik wiederum ist auch nicht ganz das Wahre... Das Thema ist einfach ein sehr sehr sensibles. Ich sehe da wirklich die Gefahr, dass Autoren, die keine "Own voices" sind, von dem Thema abgeschreckt werden, weil sie zu viel Angst haben, etwas falsch zu repräsentieren. Und das kann ja eigentlich auch nicht das Ziel sein. Viel cooler wäre es doch, wenn Trans-Personen einfach als Charaktere in Büchern vorkommen, so wie Cis-Frauen und -Männer eben auch.
Oooh ja, es gibt tatsächlich Transmenschen, die ihre "eigenen Leute" attakieren und sie als weniger Trans* hinstellen, nur weil sie anders denken als man selbst. Zumindest bei Transmännern hab ich diese Erfahrung gemacht ^^
Aber zu deinem Video: Ich finde dich suuuuper sympathisch und du bist irgendwie die aller erste kritische Stimme zu dem Buch, die ich mir anhören/ansehen kann, ohne mir die Haare zu raufen. Bei anderen klingt es immer so, als wäre deren Meinung Gesetz, aber du gibst einem zu keinem Zeitpunkt dieses Gefühl. Sehr sehr sympathisch =)
Ich selbst fand das Buch eigentlich ganz unterhaltsam, auch wenn es mich teilweise genervt hat, dass Fynn ja wirklich NUR schlecht drauf ist und sich nicht mal über so richtig dicke Brocken wie das Schreiben vom Arzt (war es von nem Arzt?), wo er die Zusage für die OP kriegt, freuen kann.
Eine Frage noch: Was um alles in der welt ist das für eine Pflanze da im Hintergrund? Dieses knollige ... Knollen...knäuel ^^
Vielen Dank für die Rückmeldung, das freut mich sehr!
Und stimmt, dass mit Fynns beinahe dauerhafter Negativität habe ich gar nicht erwähnt, das ist mir teilweise auch erst im Nachhinein aufgefallen. Finde ich auch schade.
Das im Hintergrund ist übrigens ein - ja etwas skurriler - "Bücherwurm" (kann man dort nicht so gut erkennen) gebastelt/geschnitzt aus einer Wurzel, habe ich mal geschenkt bekommen :)
@@readingdaydreamer Sehr gern =)
Ah ein Bücherwurm ... ist das untere dann die Nase? Ich glaube mir fehlt grad ein bisschen die Fantasie ^^ Aber die Idee ist cool, sowas aus einer Wurzel zu schnitzen
Finde das Video sehr differenziert, fand das Buch an sich ganz gut, konnte einige Kritikpunkte schon nachvollziehen, andere nicht so, aber ist denke ich auch in Ordnung, sich irgendwo auf beiden Seiten einer Diskussion zu sehen. Die ownvoices Sache finde ich auch etwas schwierig, einerseits klar sollten ownvoices Bücher nicht weniger die Gelegenheit bekommen veröffentlicht zu werden als nicht ownvoices. Andererseits wäre das Konzept auf die Spitze getrieben halt wirklich nicht brauchbar, da ja gerade Autor*innen über andere Welten und Menschen schreiben als sie selbst sind.
Das Buch hat mir eigentlich ganz gut gefallen, trotz der Kritikpunkte. Die Outing-Szene fand ich allerdings auch.. schwierig und irgendwie sehr verletzend gegenüber ihm. Natürlich passieren solche Dinge und vielleicht muss das dem cis Publikum auch erst vor Augen geführt werden, aber trotzdem fand ich das schon krass. Die Reaktion von Alicia auf die Kritik hätte natürlich echt anders sein können/müssen.
btw Mir gefällt dein T-Shirt voll!
Danke! 🤗
Ich denke, dass muss war für ihn halt das: ich möchte jetzt mit ihr intim werden und dann wird sie das sehen und ich will es ihr sagen, bevor sie es rausfindet -> wenn sie es nicht selbst herausfinden soll muss ich es ihr sagen, denn sonst wird sie es anders herausfinden als ich möchte.
Ich denke das es daher kam.
Ansonsten habe ich mich auch schon als Cis Person über einige Dinge etwas gewundert (Bindertragzeit) und hab es dann als Angst vor dem ungewollten Outing gesehen.
Ich habe durchaus gut mitfühlen können, aber auch für mich kamen die Hintergründe etwas zu kurz. Wie Fynn zum rodtrip dazugekommen ist empfand ich auch als sehr holprig, als wäre das einfach nötig gewesen, damit die Geschichte richtig anfängt.
Der Spannungsbogen, Schreibstil und Perspektiven mochte ich sehr.
Die Harry Potter Zitate fand ich nicht schlimm, ich mag oft nur das Werk ohne mich mit dem/der Erschaffer*in auseinander zu setzen...
Ich finde es sehr gut, dass du aus deiner Perspektive auf das Buch schaust, wobei ich es gut gefunden hätte, wenn du erst über das Buch und dann über die Autorin gesprochen hättest. Denn insgesamt empfinde ich es so, dass du weniger auf das Buch und wie repräsentativ es ist eingehst, sondern viel mehr darauf wie die Autorin mit Kritik umgegangen ist. Dadurch hat man direkt ein anderen Blickwinkel auf das Buch und ich dachte eigentlich, dass es in dem Video darum geht, wie repräsentativ das Buch tatsächlich ist.
Ich fänd es schön, wenn du das evtl in Zukunft vermeiden könntest.
Hey, danke für dein Feedback, das kann ich in gewisser Weise nachvollziehen. Ich werde versuchen, das künftig mehr zu differenzieren oder vielleicht auch einfach den Videotitel/das Thumbnail passender zu gestalten.
Ich habe das Buch gehört. Den Anfang fand ich die ersten Stunden sehr gut. Dann merke ich das der Roadtrip im Zentrum liegt, wie du auch meinst. Ich hatte eindeutig mehr Tiefe erwartet. Das mit dem Binder fand ich in Ordnung für die Figur, ich habe sowas allerdings noch nie getragen. Ist vielleicht so wie das erste Mal einen BH zu tragen. 🙈🤷♀️
Ich fand komisch, dass Fynn mit der OP so weit ist und es ihm sehr an Selbstbewusstsein mangelt. Ist es nicht so, dass man etwa 1 Jahr öffentlich dazu stehen sollte, bevor es weiter geht?
Als Abschluss finde ich, das es ein schönes Sommerbuch geworden ist. 👍
Das mit der schönen Sommergeschichte sehe ich auch so ähnlich. Die Atmosphäre fand ich irgendwie angenehm und macht Lust auf einen Roadtrip! Mir fällt auf, dass ich im Video sowas auch gar nicht erwähnt habe 😅
Zu dem Binder: da verstehe ich nicht ganz, was du meinst, da es tatsächlich zu gesundheitlichen Problemen kommen kann, wenn man ihn zu lange (da spricht man meistens von über 8 Stunden) trägt und ich das niemandem empfehlen würde 🤔🤷🏻♂️
Ja, Fynn kam mir auch sehr unsicher vor, so allgemein gesagt. Ich bin mir nicht sicher, ob das nicht vielleicht auch Teil seiner Charakters ist?
Ich glaube, du meinst den sogenannten Alltagstest, den gibt so eigentlich nicht mehr als Pflicht.
@@readingdaydreamer mit dem BH meinte ich, dass ich versucht habe es zu vergleichen, um mir ein eingeengtes Gefühl vorzustellen.
Danke für die Erklärungen. Als cis Frau wäre ist tatsächlich schwierig das zu verstehen ohne die Perspektive einer trans Person anzuhören. Ich verstehe deine Kritik und finde sie völlig legitim, hoffe dass Alicia Zett die Kritik wirklich verstanden und angenommen hat. Das ist natürlich schwer einzuschätzen, ihre Reaktion wirkt auf mich nicht sooo einsichtig (aber auch nicht schlimm) aber eigentlich halte ich sie für halbwegs reflektiert.
Gerne! Ich freue mich über diese Rückmeldung :)
Ich fand halt die Art und Weise wie der Deadname genutzt wurde etwas ungeschickt. Fynn hat ein Problem mit seinem Deadname und dann hat es nichtmal einen Nutzen. Beispiel, wenn er in der Gegenwart gedeadnamet wäre und das zu einer direkten Konsequenz geführt hätte, dann wäre es vielleicht noch was anderes gewesen.
Stimmt, das sehe ich auch so!
Aber wie würdest du empfehlen, über fynns Vergangenheit zu schreiben dann? Also ich versteh den kritikpunkt, wüsste aber nicht, wie man das anders machen sollte. Es soll ja verdeutlicht werden, dass er früher als Mädchen sozialisiert gelebt hat und das für ihn sehr schlimm war
@@sprashyhd2929 es kann ja mit einer Leerstelle statt dem Namen gearbeitet werden oder so. Also z. B. Statt "Alle sehen nur (hier den Namen denken). Das Mädchen mit den blonden Haaren, der weißen Haut und den kleinen Händen." ginge ja auch "Alle sehen nur das Mädchen mit den blonden Haaren, der weißen Haut und den kleinen Händen." Da würde das ja genau so klar werden...
Ich frage mich manchmal warum man die Geschichte nicht für sich stehen lassen kann. Ich hab die Geschichte noch nicht gelesen, aber die Auseinandersetzung mit dem Trans-Thema so aufzupuschen ist mal wieder ein wenig zu übertrieben. Nicht dass man nicht konstruktive Kritik äußern darf, es ist ja wichtig zu sagen, wenn einem etwas nicht passt. Mich stört halt, dass dann sofort ein Community-Krieg ausbricht.
Danke für deine Erläuterung.
Ich glaube dass es schwer ist ein Buch über die LGBTQ-Community zu schreiben, ohne dass sich irgendjemand angegriffen fühlt. Schade dass die Gesellschaft nicht bereit dafür ist, jeden so sein zu lassen und denjenigen/diejenige zu lieben, den man liebt. Warum muss darüber immer diskutiert werden? Das nervt mich langsam.
So Bücher sind wichtig, sollten aber nicht aufgrund des Themas gehypt werden.
Ja, dass ein "Community Krieg" deswegen entsteht, finde ich auch nicht gut, aber wenn einzelne trans Leser*innen ihre kritischen Rezensionen dazu teilen, ist das doch nicht das Problem? Sondern (in meinen Augen) viel mehr dann, wenn andere - in dem Fall cis Personen - versuchen ihnen die Meinung anzusprechen und meinen zu wissen, wann sich trans Personen gut repräsentiert fühlen.
Wenn ein Community Krieg ausbricht, ist das nie schön.
Wenn aber die Autorin in ihrer Story von einer "wütenden Meute" dem Unwillen das Buch zu mögen und "Hass" schreibt und in der nächsten Story die Rezension teilt, zwar zensiert, sie aber immer noch klar zuzuordnen ist und die Konsequenz ist, dass der Blogger lauter Hassnachrichten bekommen hat und andere konfronatative Kommentare lesen musste und das wiederum zur Folge hatte, dass ihn Leute verteidigen, dann finde ich, dass es wichtig ist zu überlegen, welche Seite kritisiert werden sollte. ✌🏻
Sorry für den Bandwurmsatz btw
@@readingdaydreamer Das mit der Repräsentation ist eh so eine Sache. Ich mische mich nicht in so Social-Media-Disdkussionen ein, denn ich bin beispielsweise nicht auf Instagramm und Co. Deswegen kann ich nichts dazu sagen, wer was geschrieben hat usw. Dass will ich auch gar nicht. Ich finde es nur schade, dass man heutzutage nichts mehr schreiben kann, ohne dass es eine Debatte auslöst. Ich kann verstehen, wenn sich vielleicht jemand angegriffen fühlt und sich dann dazu äußert. Das ist für einen Autor sehr wichtig. Vor kurzem hat Naffy ( eine BookTuberin, sry wenn ich es falsch geschrieben habe) gemeint, dass auch weiße Menschen über farbige Menschen schreiben sollen und dürfen. Also warum nicht auch jemand über eine Sexualität, die nicht die eigene ist? Nur so kann mehr Toleranz entstehen. Natürlich ist es dabei wichtig, bestimmte Hintergründe mit einzubeziehen.
Letztendlich kann ich zu der cis-Diskussion nichts sagen.
@@writtenbetweenthelinesderb7803 Kann ich nachvollziehen. Wie schon erwähnt, ich mische mich in so was nicht ein und finde es auch kindisch und nicht die feine Art etwas zu Lösen oder Konflikte zu führen. Zum einen sollte ein Autor auch auf negative Rezensionen vorbereitet sein und diese annehmen und zulassen können. Zum anderen sollte ein Autor sich nicht selbst angegriffen fühlen, wenn die Rezension konstruktiv und nicht beleidigend verfasst wurde. Gleichfalls bedeutet die Ausage, dass eine Thematik nicht korrekt behandelt oder aufgefasst wurde nicht, dass die Geschichte perse schlecht ist.
Ich glaube die Autorin, die ich noch von ihrer BookTuber-Zeit kenne, wollte, dass die Geschichte vielen gefällt und ist jedoch persönlich zu sehr befangen mit der Thematik durch ihren Verlobten. Ich weiß nur durch deine Schilderungen was da abgegangen sein soll, deswegen möchte ich beipflichten, dass ich auf keine der beiden Seiten stehe und weder die eine noch die andere Partei wirklich nachvollziehen kann. Denn wo sind wir den, wenn man sich plötzlich von anderen verteidigen muss und es mehr einer schlechten Schuldebatte als begründeten Beiträgen gleicht. Ich habe manchmal das Gefühl, dass jeder zu allem eine Meinung haben muss und diese auch mehr schlecht als Recht herausposaunt. Jetzt habe ich mich doch zu etwas geäußert, zu dem ich eigentlich nichts beitragen möchte.
Ich möchte jedoch für das Video zu dem Buch mich bedanken, denn jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich es noch lesen möchte. Denn eigentlich hat mich die Thematik angesprochen und die Autorin, aber durch diese ganzen Diskussionen darum, verliere ich die Lust. Denn ich möchte mehr Geschichten aus dem LGBTQ-Bereich. Aber ich möchte nicht immer irgendwelche Hybes oder Schlammdchlachten drumherum. Für mich soll , in Geschichte Protagonist n enthalten, mit denen ich mich identifizieren kann und die Liebe und Beziehungen erfahren, die inspirieren und prägen. Unabhängig vom Geschlecht und die Sexualität des Autors. Jeder soll schreiben, was er/sie schreiben möchte und was einem auf der Seele brennt...
Sry, dass es so lang und ausführlich wurde. Ist auch bloß meine Meinung.
Ich muss wirklich sagen, dass ich in der Hinsicht total auf Alicia's Seite bin. Ich finde es immer wahnsinnig unnötig, wie sehr sich Leute gerade in unserer community von Sachen verletzt fühlen, die nicht verletzend gemeint sind. Das ist der Grund, wieso manche Leute schon mit den Augen rollen, wenn es um lgbtq+ geht. Es ist natürlich ok, konstruktiv Kritik zu äußern und auch etwas als unglücklich geschrieben zu empfinden. Jedoch ist es nicht ok, jemanden als transfeindlich zu bezeichnen, denn dahinter steckt eine bewusste Absicht und man sollte solche Vorwürfe wohl überlegt äußern, sonst werden sie bei wirklich schweren Fällen nicht mehr ernst genommen! Und ja, Alicia fühlt sich meiner Meinung nach auch etwas zu oft angegriffen, allerdings trifft das auf beide Seiten zu. Ich finde zb., wenn jemand ein riesen Problem mit dem deadname hat, sagt das mehr über die Unsicherheit der Betroffenen aus als über irgendeine vermeintliche transphobe Einstellung anderer Menschen. Eine transperson hat nun mal einen deadname, das ist eben so und ich persönlich kenne wenig Leute über 20, die mit ihrem deadname ein Problem haben!
Höre ich das richtig heraus, dass du meinst, etwas ist nur transfeindlich, wenn es auch so gemeint war? Bei Diskriminierung geht es doch nicht um die Absicht, die die Person hatte, sondern um die Wirkung. Ich mag da das Beispiel, wenn mir jemand auf den Fuß tritt. Das kann absichtlich oder aus Versehen passieren - in beiden Fällen tut es weh.
Aber davon mal abgesehen, habe ich selber ja nicht mal gesagt, dass Alicia transfeindlich ist. Mir hat einfach die Tiefe in dem Buch gefehlt und andere Dinge wie Harry Potter Referenzen, nun ja, hätten eben auch nicht sein müssen, aber das habe ich im Video bzw. Kommentar ja bereits erklärt.
@@readingdaydreamer ich habe auch gar nicht dich jetzt gemeint, ich finde dein video super, sorry so sollte das nicht klingen! :)
Und ja, ich weiß was du meinst mit dem absichtlich /unabsichtlich. Aber ich finde trotzdem, dass man 1.) sparsam mit dem Begriff transfeindlich umgehen sollte und zudem dann explizit sich auf das Buch beziehen sollte, nicht die Autorin! Das Buch enthält diskriminierend Passagen ist etwas ganz anderes wie Alicia ist transphob. Ich hab leider auch wirklich vernichtende Kritik gelesen, die echt zu weit ging...
Vielen Dank für dieses Video! Ich hatte eigentlich vor, mir das Buch zu kaufen, aber nachdem ich bei Goodreads einige negative Rezensionen von trans* Personen gelesen hatte, war ich verunsichert. Bin mir immer noch unsicher, mag die Autorin gerne, will aber nichts unterstützen, was trans* Menschen verletzt. Naja, mal sehen...
Tolles Video! Total wichtig kritisch Sachen zu betrachten, dass die Autorin verletzt ist kann ich nachvollziehen, vorallem, da sie durch ihren Verlobten vermutlich emotional sehr involviert ist, macht Kritik natürlich nicht weniger wichtig!
Mit deiner Ansicht, der Partner habe kein Recht darauf es zu erfahren um sich dann umzuentscheiden kann ich dir leider nicht uneingeschränkt zustimmen.
Ich bin eine cis Frau, somit kann ich mich nur in die Sicht des potentiellen Partners fühlen, aus dieser finde ich es allerdings sehr wichtig darüber zu reden.
Grund eins (pre-op) : ich bin zum Beispiel nicht nur lesbisch, sondern habe auch ein Männerproblem wenn meine Partnerin jetzt also noch entsprechende Genitalien hätte würde mich das sehr triggern, ich könnte vermutlich keine sexuelle Beziehung mit ihr eingehen.
Grund 1.2 Auch würde ich es nachvollziehen können wenn man auf ein Geschlecht steht und dann zu der pre op trans Person einfach die sexuelle Anziehung fehlt, das sollte man aus meiner Sicht niemandem vorwerfen, für sexuelle orientierung kann man schließlich ebenso wenig etwas wie fürs trans sein.
Grund 2 (post op): hier wäre das Problem der Fortpflanzung aus meiner Sicht angebracht hier empfinde ich die Info als deutlich später notwendig, wenn man jetzt allerdings in einer hetero Beziehung ist und der gegenüber unbedingt leibliche Kinder haben möchte sollte dies frühzeitig geklärt werden, das gilt natürlich auch für Personen die aus anderen Gründen nicht nicht Zeugungsfähig sind und Personen die keine Kinder möchten.
Im allgemeinen finde ich Kommunikation soo super wichtig und die Einstellung er*sie hat kein Recht das zu erfahren wirkt auf mich nicht wie eine gute Grundlage.
Man kann es nie allen recht machen und sie hat extra Transperson testreden lassen.
Ich bin auch deiner Meinung, dass man dadrauf hören soll, wenn Leute einer Gruppe Stellung nehmen zu der man was geschrieben hat. Aber ich finde trotzdem dass sie zu sehr unter Kritik steht. Was für manche Leute normal ist, ist für andere ein no go. Was manche wollen, wollen manche nicht und das gilt für alle Menschengruppen
Hast du Druck geschaut? Falls ja, was denkst du über die trans representation in dieser serie?
Ja, ich habe letztens erst Staffel 3 nochmal geschaut, weil ich sie echt gerne mag! Also ich konnte mich gut in David wiedererkennen und finde die Serie generell sehr authentisch 👍
Ich mochte das Buch sehr, weil ich mich sehr in Fynn wieder gefunden habe. Allerdings mag ich auch Alicia und Luca auch total.
Dann freut es mich für dich :)
@@readingdaydreamer Dankeschön 😊
Ich dachte, ich wäre die einzige Person der Welt, die Diebe von Will Gatti gelesen hat
Ja, es ist so unbekannt, aber so gut 🤯😍
@@readingdaydreamer habe es mit so 14 Jahren gelesen. Mein Onkel hatte es mir zu Weihnachten geschenkt und ich habe es geliebt