Theodor Fontane „Archibald Douglas"
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- Опубліковано 12 вер 2024
- Rezitation: Fritz Stavenhagen
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Vergleichsrezitation: Otto Sander
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Vergleichsrezitation: Gert Westphal
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Text:
»Ich hab' es getragen sieben Jahr,
und ich kann es nicht tragen mehr,
wo immer die Welt am schönsten war,
da war sie öd' und leer.
Ich will hintreten vor sein Gesicht
in dieser Knechtsgestalt,
er kann meine Bitte versagen nicht,
ich bin ja worden alt,
Und trüg' er noch den alten Groll,
frisch wie am ersten Tag,
so komme, was da kommen soll,
und komme, was da mag.«
Graf Douglas sprichts. Am Weg ein Stein
lud ihn zu harter Ruh',
er sah in Wald und Feld hinein,
die Augen fielen ihm zu.
Er trug einen Harnisch, rostig und schwer,
darüber ein Pilgerkleid, -
da horch, vom Waldrand scholl es her
wie von Hörnern und Jagdgeleit.
Und Kies und Staub aufwirbelte dicht,
herjagte Meut' und Mann,
und ehe der Graf sich aufgericht't,
waren Roß und Reiter heran.
König Jakob saß auf hohem Roß,
Graf Douglas grüßte tief,
dem König das Blut in die Wangen schoß,
der Douglas aber rief:
»König Jakob, schaue mich gnädig an
und höre mich in Geduld,
was meine Brüder dir angetan,
es war nicht meine Schuld.
Denk nicht an den alten Douglas-Neid,
der trotzig dich bekriegt,
denk lieber an deine Kinderzeit,
wo ich dich auf den Knieen gewiegt.
Denk lieber zurück an Stirling-Schloß,
wo ich Spielzeug dir geschnitzt,
dich gehoben auf deines Vaters Roß
und Pfeile dir zugespitzt.
Denk lieber zurück an Linlithgow,
an den See und den Vogelherd,
wo ich dich fischen und jagen froh
und schwimmen und springen gelehrt.
O denk an alles, was einsten war,
und sänftige deinen Sinn,
ich hab' es gebüßet sieben Jahr,
daß ich ein Douglas bin.«
»Ich seh' dich nicht, Graf Archibald,
ich hör' deine Stimme nicht,
mir ist, als ob ein Rauschen im Wald
von alten Zeiten spricht.
Mir klingt das Rauschen süß und traut,
ich lausch' ihm immer noch,
dazwischen aber klingt es laut:
Er ist ein Douglas doch.
Ich seh dich nicht, ich höre dich nicht,
das ist alles, was ich kann,
ein Douglas vor meinem Angesicht
wär' ein verlorener Mann.«
König Jakob gab seinem Roß den Sporn,
bergan ging jetzt sein Ritt,
Graf Douglas faßte den Zügel vorn
und hielt mit dem Könige Schritt.
Der Weg war steil, und die Sonne stach,
und sein Panzerhemd war schwer;
doch ob er schier zusammenbrach,
er lief doch nebenher.
»König Jakob, ich war dein Seneschall,
ich will es nicht fürder sein,
ich will nur warten dein Roß im Stall
und ihm schütten die Körner ein.
Ich will ihm selber machen die Streu
und es tränken mit eigner Hand,
nur laß mich atmen wieder aufs neu
die Luft im Vaterland.
Und willst du nicht, so hab' einen Mut,
und ich will es danken dir,
und zieh dein Schwert und triff mich gut
und laß mich sterben hier.«
König Jakob sprang herab vom Pferd,
hell leuchtete sein Gesicht,
aus der Scheide zog er sein breites Schwert,
aber fallen ließ er es nicht.
»Nimm's hin, nimm's hin und trag es neu,
und bewache mir meine Ruh',
der ist in tiefster Seele treu,
der die Heimat liebt wie du.
Zu Roß, wir reiten nach Linlithgow,
und du reitest an meiner Seit',
da wollen wir fischen und jagen froh
als wie in alter Zeit.«
Bilder: Diverse
Was für eine beeindruckende Rezitation! ❤
Dankeschön, wie einer der Meisten hier musste ich dies in der 7.Klasse vortragen und habe dies als eine gute Lernmethode angesehen.
Danke hat geholfen und auch Pluspunkte für eine gar nicht vorhandene Strophe bekommen.
Für mich eine der besten Balladen und in diesem Falle perfekt vorgetragen.
Wunderschön vorgetragen, von wem? Das würde mich interessieren!Wie kann jemand eine höhere Schule besuchen und diesen Text nicht verstehen? Fontane ist immer wieder ein Balsam für die Seele.
Sehr berührend 💖 und macht auch recht nachdenklich 🤔
Aber nur durch Vergebung,
kann weiteres Unheil verhindert werden und vielleicht auch Versöhnung entstehen ! 💕
Hallo ich sollte diese Ballade hören als Vorbereitung auf eine Arbeit
Doch irgendwie verstehe ich den Inhalt nicht können sie mir weiter helfen?
ich hoffe, dass ich das kann.
Sieh mal hier . . .
1. de.wikipedia.org/wiki/Archibald_Douglas_(Ballade)
und hier, vielleicht etwas zu ausführlich für Deine Zwecke,
2. www.schulzeux.de/deutsch/gedichtvergleich-das-herz-von-douglas-von-moritz-graf-strachwitz-und-archibald-douglas-von-theodor-fontane_epoche-des-realismus.html
ich hoffe, ich konnte helfen.
nein scherz ich muss es morgen als ballade vortragen und kann nur die hâlfte
+Bunter Unicorn - erzähl ob es geholfen hat, die Ballade hier zu hören. Und . . . wie ist es ausgegangen?
yasii_ heart ich auch:D
Vielen Dank ich muss das jetzt gerade in der Hausaufgaben machen aber ich verstehe den Inhalt irgendwie noch nicht richtig und dies kommt in der Arbeit vor können sie mir weiterhelfen ?
In der Ballade “Archibald Douglas" von Theodor Fontane, die zur Epoche des Realismus geschrieben wurde, geht es um das Thema “Vergebung". Die Geschichte handelt von einem Edelmann, dessen Verwandte den König Jakob V. von Schottland verraten haben, und der deswegen - obwohl er selber unschuldig ist - seit sieben Jahren verbannt ist. Nach einer erregten Bittsprache, in der Douglas den König überzeugen will, ihn in die Heimat zurückkehren zu lassen, da er diese so liebt, und des Königs Seneschall und Kindesfreund war, gibt der König nach und erhebt ihn in seine alte Stellung zurück. Ort der Handlung ist das alte Schottland in der Gegend um Linlithgow, Zeit das spätere Mittelalter, um 1550 herum.
Fontane wurde in seinem Balladenschaffen stark beeinflußt von Bischof Percys “Reliques of ancient English poetry" und Walter Scotts “Ministrelsy of the Scottish border", zwei Bücher, “die auf Jahre hin meine Richtung und meinen Geschmack bestimmten".
In letzterem findet sich die von Scott auch anderswo erzählte Anekdote von dem Grafen Archibald Douglas von Kilspindie, der von dem schottischen König Jakob V. mit dem ganzen Geschlecht der Douglas verbannt wurde, obgleich dieser an dem alten Waffenmeister und Gefährten seine Jugend in großer Liebe hing. Als Douglas hochbetagt in seine Heimat zurückkehrte, um des Königs Gnade zu erflehen, wurde er abgewiesen, mußte ins Exil zurückkehren und starb in Frankreich an “gebrochenem Herzen". Der englische König Heinrich VIII. mißbilligte das Verhalten seines Neffen mit dem alten Reimspruch: A king’s face should give grace.
“Diese kleine Douglas Geschichte machte großen Eindruck auf mich, und da ich ganz der Ansicht von Heinrich VIII. war, so modelte ich den Stoff in dem entsprechenden Sinne. Die Ansprache des Douglas und die Antwort des Königs darauf schrieb ich noch am selben Abend, und zwar auf dem kalten, weißgetünchten Vorflur des königlichen Schauspielhauses. Ich sehe mich noch stehen, wie ich ein kleines Blatt nach dem anderen an den Wandpfeiler legte, um mit dem Bleistift, der keine rechte Spitze mehr hatte, besser zu schreiben oder doch das Nötigste festzuhalten". - Am 3.12.1854 wurde die Ballade beim Stiftungsfest des “Tunnels" unter dem Titel “Der Verbannte" mit Beifall vorgetragen. Der erste Druck erfolgte in der “Argo, Album für Kunst und Dichtung", 1857.
es hat geholfen aber leider habe ich es zu spât gehört!
Kann jeman mir 5 merkmale sagen