Gevenich (D), kath. Kirche Hl. Maurische Märtyrer - Vollgeläute

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  • Опубліковано 24 кві 2015
  • Aus 3 verschiedenen Jahrhunderten stammt das schöne Geläut der Kirche zu Gevenich.
    Die den hl. Maurischen Märtyrern geweihte Kirche in Gevenich ist im Ursprung sehr alt. Erstmals erwähnt wird sie um 1300 im Liber valoris. Im Jahre 1444 taucht die Kirche erneut in einer Urkunde auf. Dieses Gebäude dürfte wohl bis zum Ende des 18.Jahrhunderts existiert haben. Wie diese erste Gevenicher Kirche aussah weiß man leider nicht. Man darf vermuten, dass die alte Kirche in dieser Zeit baufällig wurde. Sie wurde abgerissen und auf den alten Fundamenten wurde bis 1804 ein neues Gotteshaus errichtet. Hierbei handelt es sich um einen einfachen Saalbau mit dreiseitig geschlossenem Chor. Im 2.Weltkrieg wurde die Kirche bis auf die Grundmauern zerstört, konnte jedoch wieder aufgebaut werden. Die Arbeiten waren 1951 abgeschlossen. Trotz dieser Zerstörung haben sich bis heute einige historische Ausstattungsgegenstände erhalten. Darunter sind ein Gabelkruzifix aus dem 14.Jahrhundert, ein Taufstein aus dem Jahre 1775 sowie eine Figur des auferstandenen Christus aus dem 18.Jahrhundert, die einst den im 2.Weltkrieg zerstörten barocken Hochaltar bekrönte. Nicht jünger ist eine Statue des hl. Stephanus. Interessant ist auch die Brüstung der heutigen Orgelempore aus der Zeit um 1700, die in der alten Kirche als Kommunionbank gedient haben soll!
    3 Glocken befinden sich heute im Turm. Die älteste von ihnen ist die im Jahre 1383 gegossene Marienglocke. Geschaffen wurde sie vermutlich von Peter van Trier, einem Meister der Lütticher Werkstatt. Darauf weisen ihre stilistische Merkmale eindeutig hin. Nach dem 2.Weltkrieg musste die Glocke aufgrund eines Risses geschweißt werden. Offensichtlich war die Glocke auch an der Krone beschädigt. Von den 6 Henkeln ist nur einer im Originalzustand erhalten; die anderen sind eine "freie Komposition" und wurden bedenkenlos aufgeschweißt. 1721 goss Gottfried Dinckelmayer die große Marien- und Barbaraglocke. Sie ist mit sehr schönen Akanthusfriesen geschmückt. Gelitten hat sie nach dem 2.Weltkrieg durch zwei schlecht ausgeführte Schweißungen. Es wurde ein Riss geschlossen sowie 2 ausgebrochene Stellen am Schlagring ersetzt. Eine dritte Glocke goss Peter Boitel im Jahre 1824, die aber merkwürdigerweise noch vor dem 1.Weltkrieg verschwand. Ersetzt wurde sie durch die 1964 von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher gegossene kleine Glocke. Sie wurde damals von der Gevenicher Zivilgemeinde gestiftet und ist den hl. Maurischen Märtyrern geweiht. Insgesamt kann gesagt werden, dass im Turm der Gevenicher Kirche ein schönes und durch die verschiedenen Glocken sehr reizvolles Geläut hängt!
    Marien- und Barbaraglocke, Schlagton a'-3, Gewicht ca. 500 kg, Durchmesser 941 mm, gegossen im Jahre 1721 von Gottfried Dinckelmayer.
    Marienglocke, Schlagton c''±0, Gewicht ca. 375 kg, Durchmesser 852 mm, gegossen im Jahre 1383 von Peter van Trier.
    Maurische Märtyrer-Glocke, Schlagton d''-2, Gewicht ca. 190 kg, Durchmesser 670 mm, gegossen im Jahre 1964 von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westf.).
    Herzlich bedanken möchte ich mich bei der Küsterin für die Aufnahmeermöglichung!

КОМЕНТАРІ • 12

  • @MichaelSchmidtWalburgaglocke
    @MichaelSchmidtWalburgaglocke 9 років тому +1

    Ich kann mich nur anschließen. Herrlich.

  • @glockengambe
    @glockengambe 9 років тому +1

    In der Tat kann ich hier gut ein Tedeum heraushören, und schön,dass sogar zwei Altglocken erhalten blieben. Die Dinckelmayerin trägt ganz schön dick auf, aber interessantes Klangbild hat sie so oder so, ebenso wie die c''. Schönes Fundstück!

  • @engelbertschoormans
    @engelbertschoormans 9 років тому +1

    Ein interessantes Geläut, durchaus. Nun, ist Peter van Trier Familie der Glockengießerdynastie?

    • @Engerlingraucher
      @Engerlingraucher  9 років тому +1

      Nein, Peter van Trier hat nichts mit der späteren Aachener Glockengießerdynastie zu tun.

  • @luisemolls6246
    @luisemolls6246 3 роки тому +1

    Leider sind dem Autor des Textes über die Gevenicher glocken zwei größere Fehler unterlaufen: Die älteste Glocke heißt nicht Maria Barbara sondern nur Maria (s. hierzu die Schulter) und man hat ganz vergessen als, Quelle für den Text den Autor zu nennen. Autsch

    • @Engerlingraucher
      @Engerlingraucher  3 роки тому +2

      Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Die große Glocke von 1721 heißt Maria & Barbara, die mittlere nur Maria. Der Autor des Begleittextes ist meine Wenigkeit.

    • @manfredmolls9785
      @manfredmolls9785 Рік тому +1

      @@Engerlingraucher, dann hat meine Wenigkeit einen schwerwiegenden Fehler gemacht. Ich stehe gerade neben den Glocken, yGr. und weiterhin mehr Aufmerksamkeit und immer die Quelle nennen. Wichtig. M.M.

  • @Prianteltix
    @Prianteltix 9 років тому +1

    Ein durchaus Reizvolles TeDeum! Die a' klingt eher archaisch und scheint die anderen etwas zu übertönen. Die c" mit ihrem scharfen Klang finde ich am interessantesten, sie hat ja einige Jahre auf dem Buckel und die moderne d" rundet das ganze gut ab.

    • @Engerlingraucher
      @Engerlingraucher  9 років тому +1

      Wenigstens kann sich die a' gut durchsetzen. Andere Barockglocken haben diese Eigenschaft z. T. nicht... Die c'' klingt scharf? Davon wüsste ich aber was...

    • @Prianteltix
      @Prianteltix 9 років тому +2

      Bei der c" fehlt mir irgendwie das passende Wort zur Beschreibung...

    • @Engerlingraucher
      @Engerlingraucher  9 років тому +2

      Dann sag doch einfach, dass sie unbeschreiblich schön klingt. ;-))

    • @Prianteltix
      @Prianteltix 9 років тому +1

      Ok, so sollte es auch gehen ;-)