Das ist doch kein Geschichtsnerdismus. Das ist eine ganz hervorragende Einführung in die Materialkultur des Spätmittelalters und sehr empfehlenswert für angehende Feldarchäologen. Einige der hier beschriebenen Objekte sind stets wiederkehrende Funde in nahezu jeder stadtarchäologischen Grabung. Toll und Danke!
Vielen Dank, aber ist es nicht typisch für den Nerdismus, dass er auch nach Fachwissen strebt? Und wenn das dann dem Feldarchäologen ebenso nützt wie dem Spielleiter oder einem Larper der sein Zelt einrichten möchte, ist das doch genau das wonach dieses Format strebt.
Sehr interessant. Ich hatte mich immer gewundert, wieso Stahlschwämme bei meinen Großeltern "Panzerschwamm" genannt wurden. Jetzt hab ich zumindest eine Idee warum das so gewesen sein könnte.
Lieber Andrej! Zuerst, ich habe und werde vieles, das ich von dir gelernt habe in meinem Unterricht einbauen. Vielen lieben Dank, dass du mein Wissen so sehr bereichert hast. Ich habe mir schon viele deiner Beiträge angesehen, aber hier muss ich einfach sagen: Der Wikingervogel schlägt alles! LG
Andreas ich bin begeistert. Ein großartiger Beitrag mit sehr viel erhellend Erkenntnissen. Unglaublich viel leicht bekömmliches Wissen. Du machst einen wunderbaren Job und ich hoffe noch auf viel mehr Content von dir. Ich schätze auch deine kleine RPG/DSA Querverweise. Wir sind ja schließlich alle Nerds. Auch wenn ich diesmal die Fez-Time (Achtung Wortspiel) vermisst habe..
Ja, den Tipp hat gestern schon ein Zuschauer auf Twitch gegeben. Ich hab auch noch mal nachgeschlagen, offenbar ist das korrekt. Wie wundervoll, das ich am Ende schlauer bin als vorher.
Bei dem Singvogel in dem Käfig @21:20 würde ich auf einen Stieglitz tippen (roter Kopf). Nach kurzer Recherche hat sich gezeigt, dass der Stieglitz sehr häufig auf mittelalterlichen Gemälden abgebildet ist und unter anderem die Passion Christi symbolisiert.
Als "Spät-Wahrnemender" Deiner "Video-Nerds" - und weil ein- bis zweimal angesprochen war, dass die Betten so kurz seien - könnte das damit in Zusammenhang stehen, dass das schlafen in eher einer Sitz- bis Halb-Liege-Haltung in diesen Zeitläuften von statten ging und deswegen kürzere Betten ausreichten - wenn denn dem so gewesen war (?). Ansonsten: Gelobt wurde schon genug - dem schließe ich mich schlicht nur an - mir haben es seit ein paar Monaten der spät-gotische Kupferstich und dessen frühe Meister angetan - Dein Superstar M+S ist auch meiner. Danke + Viele Grüße !
Megaschön, danke! Noch nie so richtig Gedanken darüber gemacht, aber echt interessant sich mal damit zu beschäftigen. Schön für mich persönlich wäre natürlich zu wissen, was der Unterschied zum Hochmittelalter (12.Jhdt) so war.
Genau darüber habe ich mich gestern noch mit einer Darstellerin aus dem Bereich Hochmittelalter unterhalten und wir kamen im Grunde zum Schluss, dass die Gegenstände im großen und ganzen die gleichen waren, aber anders aussahen. So gab es z.B. viel weniger Metall im Haushalt, abgesehen von Eisen. Wo wir im 15. Jahrhundert Zinnkannen und Bronzeleuchter haben, sind es im Hochmittelalter eher Daubenschalen, Holzkannen und Leuchter aus Ton.
48:39 Ich würde mal tippen, dass das auf dem Tisch ein Kerzenhalter ist mit einer Art Spiegel, und in dem Halter lässt sich die Kerze nach Bedarf nach oben schieben.
Ach, wie cool, der Brunzscherm! Im österreichischen kennen wir sowohl das Wort brunzen für Wasser lassen (es kann auch zB etwas brunzeln, dann riecht es nach PiPi), als auch der Scherm für Topf, man kann zum Beispiel den Scherm aufhaben, dann hat man von etwas die Schnauze voll. Außerdem gibt es zb noch den Kuttenbrunzer, das ist ordinär ausgedrückt der Ordensbruder...
Absolut Großartig. Für den Wikingervogel musste ich erstmal pausierenum den witz zu genießen (vermutlich ist er deshalb auch im Käfig, nicht dass man dem Fürst erklären muss warum sein Kloster gebrandschatzt wurde). Der "Pilgerstab" könnte vielleicht ein schürhaken oder ähnliches sein.
Diese beiden Kugelförmigen Verdickungen sind halt typisch für Pilgerstäbe. Natürlich kann es auch alles mögliche andere sein, aber angesichts dessen, das Pilgerfahrten durchaus populär waren, kann ich mir eben auch Pilgerstäbe im Hausrat vorstellen.
Super Video! Sehr informativ! Eine Anmerkung: der Brunsscherben wird vermutlich mit kurzem "u" gesprochen. Ich arbeite im Krankenhaus. Wenn alte russlanddeutsche Frauen Wasser lassen mussten, sagten sie: Ich muss mal brunsen! Mit kurzem u wie z.b Ulm. In dieser Sprache haben sich ja etliche alte Worte erhalten. Aber wie gesagt, nur eine Vermutung.
Ein sehr spannender Beitrag. Ich erkenne also den einen oder anderen Begriff, den du hier aufzählst, in den Dialekten, die wir heute noch in der Schweiz verwenden: eine Schäube, ist das, was die Großmutter über ihre Alltagskleidung (Schürze) angezogen hat, ein Strehl ist übrigens ein Kamm, ein sehr gebräuchliches Wort im Innerschweizer/Luzerner Dialekt (Strähl). PS: Wie du sicher weisst, haben wir eine Milizarmee und jeder Wehrpflichtige nimmt sein Gewehr mit nach Hause. Was denkst du, wo die meisten von ihnen ihr Gewehr zwischen den Auffrischungskursen aufbewahren? Richtig, im Schlafzimmer, meistens im Kleiderschrank. Deshalb finde ich die Rüstung im Schlafzimmer gar nicht so unpassend. 😁
Nein, nicht in dem Zusammenhang. Ich kenne natürlich auch den modernen Begriff Ofenrohr, in dem Gedicht ist aber eben die Rede von mobilen Gegenständen. Zudem war ein Backofen in einem normalen Haus der Zeit gar nicht vorhanden. So etwas hatten Bäcker oder es gab Backhäuser. Dementsprechend zeigen auch die Abbildungen von Küchen keine Backöfen. In großen Küchen wie Klosterküchen oder den Küchen herrschaftlicher Haushalte gibt es wiederum Backöfen, aber selbst da gerne baulich von der eigentlichen Küche getrennt.
Ich hätte jetzt ein Rohr zum anblasen ausgeschlossen, da ja der Blasebalg vorhanden ist. Aber zum Anblasen der Glut am nächsten Morgen, wäre so ein Blasrohr sicherlich sinnvoller. Das Wort "Ofen" soll ursprünglich ein Kochgefäß oder ein Gefäß zum Bewahren der Glut bezeichnet haben (Duden Bd.7 Etymologie). Das würde deine Theorie des Anblasrohres oder Glutrohres kräftigen
@48:38 Ich könnte mir vorstellen, dass es sich dabei um einen Fächer nebst dazugehörigen Ständer handelt. Eine Ähnlichkeit mit einem Flabellum ist auf jeden Fall gegeben.
Ich widerspreche, denn es gibt diese Art von Scheren im Mittelalter in allen Größen. Von der ganz kleinen für Handarbeiten bis zu großen z.B. eben für Schafschur. Es ist eher so, dass bei der Schafschere sich diese alte Form erhalten hat, bei anderen Scherenformen aber nicht.
Mittelalterliche Latwerge ist aber noch etwas anderes. Dabei wir das Fruchtmus solange eingekocht bis es fest wird. Es hat eine lederartige Konsistenz und wird in Stücke geschnitten und wie Bonbons gegessen.
@@Geschichtsfenster Dass mag sein aber die Herstellung ist die selbe nur um Fruchtleder herzustellen braucht es mehr zeit und weniger Masse, als es bei einem Backofen Pflaumenmus der fall wäre. Mir ging es eher darum das der Begriff sich bis heute noch im Deutschen Dialekt gehalten hat und im Dörflichen noch benutzt wird.
33:49 Leden, könnten mit Leden Fensterläden gemeint sein? In Form von abnehmbaren Stellbrettern, vergleichbar mit den Vorfenstern die man früher im Winter zusätzlich eingehangen hat.
P.s.: Jetzt würde ich gerne mal überprüfen, ob die Zeitpunkte, an denen mir Blut abgenommen wurde, nach mittelalterlichen Maßstäben überhaupt "gutes timing" - im astrologischen Sinne - waren. Ich fürcht nur, dazu mangelt mir an Pedanterie.
@@alinamariseedithinc853 Das Selbe was der Friseur auch mit Haaren gemacht hat. Wo Fingernägel... hingekommen sind. Also auf den Müll! Für weisse Magie war das Blut wertlos da man z.B. für eine Liebestrank etwas von der/dem Angebeteten brauchte. Für andere magische Zwecke auch. Da musste es von einem Gehenkten... stammen. Es war also Müll!
Minute 38,54 Standen --- Der große 80 Liter Steingutbehälter in dem bei uns das Sauerkraut eingeschlagen wurde, wurde Krautstande genannt. Auch Fleisch und Fisch wurde in "Standen" eingepökelt. In Bayern sagt man dort so viel ich weiß "Selchfass". Minute 45,23 --- könnte das auch Waschlauge (Seife) sein?
Stimmt beides. Standen habe ich über die Krautstande auch gefunden und das im Tiegel kann auch die Lauge sein. Sicher kann man sich bei letzterem natürlich nicht sein. Vielen Dank.
48:35 Könnte das der Fliegenwedel sein? Schaut von seiner Form her aus wie die heutigen runden Handfächer, ..... Und zum Prunzscherben: Joah, .... wer aus Wien kommt, versteht das sofort. :D
Andrej meinst du, der automatische Broilerspieß wurde abgebildet, weil er "ganz normal" war, oder vielleicht, weil der "geile Scheiß" in der Küche war?
Wir haben relativ viele Belege für solche Bratspieße und sogar erhaltene. Ich würde sagen in großen, herrschaftlichen Küchen war der im 15. Jahrhundert eher die Regel.
Geschichte abseits der Schlachten ist so viel interessanter und liefert ein viel umfassenderes Bild über die tatsächlichen Lebensumstände. Sehr schön.
Das ist doch kein Geschichtsnerdismus. Das ist eine ganz hervorragende Einführung in die Materialkultur des Spätmittelalters und sehr empfehlenswert für angehende Feldarchäologen. Einige der hier beschriebenen Objekte sind stets wiederkehrende Funde in nahezu jeder stadtarchäologischen Grabung. Toll und Danke!
Vielen Dank, aber ist es nicht typisch für den Nerdismus, dass er auch nach Fachwissen strebt? Und wenn das dann dem Feldarchäologen ebenso nützt wie dem Spielleiter oder einem Larper der sein Zelt einrichten möchte, ist das doch genau das wonach dieses Format strebt.
Solche Informationen würden den Geschichtsunterricht in Schulen interessant machen.
Vielen Dank für die detaillierten Erklärungen.
"Alltagsgeschichte" ist vielleicht sogar spannender als die "Geschichte der großen Männer". Dieses Video bestätigt diese These!
Schon immer gewesen für mich. In hobby wie studium. :)
Mit Liebe und Sachverstand gemacht. Großartig! Danke.
Sehr interessant. Ich hatte mich immer gewundert, wieso Stahlschwämme bei meinen Großeltern "Panzerschwamm" genannt wurden. Jetzt hab ich zumindest eine Idee warum das so gewesen sein könnte.
Tatsächlich kann man bei Petromax zur Reinigung der Dutch Oven genau solche Kettenhemdläppchen kaufen. 😅
Lieber Andrej!
Zuerst, ich habe und werde vieles, das ich von dir gelernt habe in meinem Unterricht einbauen. Vielen lieben Dank, dass du mein Wissen so sehr bereichert hast.
Ich habe mir schon viele deiner Beiträge angesehen, aber hier muss ich einfach sagen: Der Wikingervogel schlägt alles!
LG
36:16 Ein Strääl ist im Alemannischen Sprachgebrauch ein Kamm.
Grüße aus Süddeutschland ;)
Wie gewohnt: Einfach großartig! Danke.
Mit "Strehl" bei 36:13 könnte eine Haarbürste gemeint sein, ist in einige alemannischen Dialekten noch erhalten.
Sehr faszinierend. Danke!
Was für ein grossartiges Video! Ich glaube ich muss fürs Hospital so einen Waschschrank bauen...
Andreas ich bin begeistert. Ein großartiger Beitrag mit sehr viel erhellend Erkenntnissen. Unglaublich viel leicht bekömmliches Wissen. Du machst einen wunderbaren Job und ich hoffe noch auf viel mehr Content von dir. Ich schätze auch deine kleine RPG/DSA Querverweise. Wir sind ja schließlich alle Nerds. Auch wenn ich diesmal die Fez-Time (Achtung Wortspiel) vermisst habe..
Das Wort "Strehl" könnte Kamm heissen. Auf Schweizerdeutsch heisst das zumindest heute noch Kamm.
Cooles video wie immer :)
Ja, den Tipp hat gestern schon ein Zuschauer auf Twitch gegeben. Ich hab auch noch mal nachgeschlagen, offenbar ist das korrekt. Wie wundervoll, das ich am Ende schlauer bin als vorher.
wollt ich auch sagen mein Opa hat als ich kind war im badischen Dialekt zu mor gesagt wenn er sich gekämmt hat .. timo komm ma gehn uns strehle !
vergleich: Striegel
Ich mag die Serie sehr. Super entspannt auf der Arbeit anhören. Gerne mehr davon.
Höre immer wieder gerne zu :)
Strehl könnte ein Kamm sein, ist in Teilen der Schweiz immer noch als "Strrähl" bekannt. strählen = kämmen.
Bei dem Singvogel in dem Käfig @21:20 würde ich auf einen Stieglitz tippen (roter Kopf). Nach kurzer Recherche hat sich gezeigt, dass der Stieglitz sehr häufig auf mittelalterlichen Gemälden abgebildet ist und unter anderem die Passion Christi symbolisiert.
Als "Spät-Wahrnemender" Deiner "Video-Nerds" - und weil ein- bis zweimal angesprochen war, dass die Betten so kurz seien - könnte das damit in Zusammenhang stehen, dass das schlafen in eher einer Sitz- bis Halb-Liege-Haltung in diesen Zeitläuften von statten ging und deswegen kürzere Betten ausreichten - wenn denn dem so gewesen war (?). Ansonsten: Gelobt wurde schon genug - dem schließe ich mich schlicht nur an - mir haben es seit ein paar Monaten der spät-gotische Kupferstich und dessen frühe Meister angetan - Dein Superstar M+S ist auch meiner.
Danke + Viele Grüße !
Das "Kannenbrett" erinnert mich stark an das englische "Cupboard"
Sprachlich sicher verwandt, nur dass das Kannenbrett eben dazu da ist, dass man die Kannen kopfüber einhängt.
großartig, vielen Dank!
Sehr gut, vielen Dank für das interessante Video!
Super interessantes Video, danke für die Arbeit. Gerne mehr davon
Megaschön, danke! Noch nie so richtig Gedanken darüber gemacht, aber echt interessant sich mal damit zu beschäftigen. Schön für mich persönlich wäre natürlich zu wissen, was der Unterschied zum Hochmittelalter (12.Jhdt) so war.
Im Hochmittelalter gabs nur Graupensuppe. Und die musste man mit der Gabel essen, weil der Löffel noch nicht erfunden war.
@@82MrKanister 😅 solche Touriaussagen musste ich mir 25Jahre lang auf den Märkten und Museen anhören....eine Zeit lang isses lustig...
Genau darüber habe ich mich gestern noch mit einer Darstellerin aus dem Bereich Hochmittelalter unterhalten und wir kamen im Grunde zum Schluss, dass die Gegenstände im großen und ganzen die gleichen waren, aber anders aussahen. So gab es z.B. viel weniger Metall im Haushalt, abgesehen von Eisen. Wo wir im 15. Jahrhundert Zinnkannen und Bronzeleuchter haben, sind es im Hochmittelalter eher Daubenschalen, Holzkannen und Leuchter aus Ton.
48:39 Ich würde mal tippen, dass das auf dem Tisch ein Kerzenhalter ist mit einer Art Spiegel, und in dem Halter lässt sich die Kerze nach Bedarf nach oben schieben.
Ach, wie cool, der Brunzscherm! Im österreichischen kennen wir sowohl das Wort brunzen für Wasser lassen (es kann auch zB etwas brunzeln, dann riecht es nach PiPi), als auch der Scherm für Topf, man kann zum Beispiel den Scherm aufhaben, dann hat man von etwas die Schnauze voll. Außerdem gibt es zb noch den Kuttenbrunzer, das ist ordinär ausgedrückt der Ordensbruder...
Absolut Großartig. Für den Wikingervogel musste ich erstmal pausierenum den witz zu genießen (vermutlich ist er deshalb auch im Käfig, nicht dass man dem Fürst erklären muss warum sein Kloster gebrandschatzt wurde).
Der "Pilgerstab" könnte vielleicht ein schürhaken oder ähnliches sein.
Diese beiden Kugelförmigen Verdickungen sind halt typisch für Pilgerstäbe. Natürlich kann es auch alles mögliche andere sein, aber angesichts dessen, das Pilgerfahrten durchaus populär waren, kann ich mir eben auch Pilgerstäbe im Hausrat vorstellen.
"Der Vogel ist ein Wikinger" 🤣🤣🤣
Dann hat er da bestimmt Met in seinem Hörnchen...
Kolter... Wie lange habe ich das nicht mehr gehört XD wie zuhause
und die Bücher gehören zum Schlafzimmer !!! Yeah !!!
Bei 48:39 das könnte durchaus ein Kerzenhalter mit einem Leuchtschirm sein. derart gefaltet hab ich schon einige gesehen.
Super Video! Sehr informativ!
Eine Anmerkung: der Brunsscherben wird vermutlich mit kurzem "u" gesprochen. Ich arbeite im Krankenhaus. Wenn alte russlanddeutsche Frauen Wasser lassen mussten, sagten sie: Ich muss mal brunsen! Mit kurzem u wie z.b Ulm. In dieser Sprache haben sich ja etliche alte Worte erhalten. Aber wie gesagt, nur eine Vermutung.
Die Schreibweise in der Quelle ist: "prunczscherben", was tatsächlich auf einen kurz gesprochenen Vokal hindeutet.
Klingt nach österreichischem Dialekt. Brunzen und Heferl sagen wir auch heute noch hier in Oberösterreich.^^
Ich fände eine Folge über Häuserarten toll
Auch ein spannendes Thema, das aber viel Einarbeitungszeit braucht.
@@Geschichtsfenster Stimmt👍🏼
Ein sehr spannender Beitrag. Ich erkenne also den einen oder anderen Begriff, den du hier aufzählst, in den Dialekten, die wir heute noch in der Schweiz verwenden: eine Schäube, ist das, was die Großmutter über ihre Alltagskleidung (Schürze) angezogen hat, ein Strehl ist übrigens ein Kamm, ein sehr gebräuchliches Wort im Innerschweizer/Luzerner Dialekt (Strähl).
PS: Wie du sicher weisst, haben wir eine Milizarmee und jeder Wehrpflichtige nimmt sein Gewehr mit nach Hause. Was denkst du, wo die meisten von ihnen ihr Gewehr zwischen den Auffrischungskursen aufbewahren? Richtig, im Schlafzimmer, meistens im Kleiderschrank. Deshalb finde ich die Rüstung im Schlafzimmer gar nicht so unpassend. 😁
Der Harald Lesch des Mittelalters!
Lass den Lesch weg. Ein übler Lügner. Regimetreuer Schwätzer.
Hahaha, Brunsscherben.Wir Franken sagen heute noch ,, I geh mol brunsn " wenn wir das kleine ,, Geschäft" meinen 😉
@27:00 ich denke ein Ofenrohr ist eher kein Rohr zum anblasen sondern ein Backrohr oder Backofen.
Nein, nicht in dem Zusammenhang. Ich kenne natürlich auch den modernen Begriff Ofenrohr, in dem Gedicht ist aber eben die Rede von mobilen Gegenständen. Zudem war ein Backofen in einem normalen Haus der Zeit gar nicht vorhanden. So etwas hatten Bäcker oder es gab Backhäuser. Dementsprechend zeigen auch die Abbildungen von Küchen keine Backöfen.
In großen Küchen wie Klosterküchen oder den Küchen herrschaftlicher Haushalte gibt es wiederum Backöfen, aber selbst da gerne baulich von der eigentlichen Küche getrennt.
@@Geschichtsfenster Da habe ich wohl zu einfach gedacht :)
Auf jeden Fall klasse, wie viel Mühe Du dir gibst.
Ich bin aber sehr dankbar für solche Hinweise. Der Stieglitz war mir zum Beispiel nicht klar.
Ich hätte jetzt ein Rohr zum anblasen ausgeschlossen, da ja der Blasebalg vorhanden ist. Aber zum Anblasen der Glut am nächsten Morgen, wäre so ein Blasrohr sicherlich sinnvoller.
Das Wort "Ofen" soll ursprünglich ein Kochgefäß oder ein Gefäß zum Bewahren der Glut bezeichnet haben (Duden Bd.7 Etymologie). Das würde deine Theorie des Anblasrohres oder Glutrohres kräftigen
@48:38 Ich könnte mir vorstellen, dass es sich dabei um einen Fächer nebst dazugehörigen Ständer handelt. Eine Ähnlichkeit mit einem Flabellum ist auf jeden Fall gegeben.
Super Format 👍
Kannst du auch mal über germanische Stämme sprechen (Kultur, Religion usw.)? Man findet da im Internet echt wenig drüber
Das überlasse ich gerne Adam und Phillip, die haben da sehr viel mehr Ahnung. Aber auch von denen gibt es hier bald wieder neue Beiträge.
Da gibt es in der letzten Ausgabe von GeoEpoche einen sehr tollen Artikel. Rom und die Germanen ist der Titel der Ausgabe
Grüß dich,
die Schere auf deinem Holzschnitt ist eine Schafsschere. Siehe dir dazu einmal das Wappen der Gemeinde Ispringen an.
Ich widerspreche, denn es gibt diese Art von Scheren im Mittelalter in allen Größen. Von der ganz kleinen für Handarbeiten bis zu großen z.B. eben für Schafschur. Es ist eher so, dass bei der Schafschere sich diese alte Form erhalten hat, bei anderen Scherenformen aber nicht.
Der Vogel ist ein Wikinger; I love it
Schönes Thema, aber wo ist die schicke Kopfbedeckung? 😃
Ich gelobe Besserung. Vielleicht am Sonntag zum Late Night Talk auf www.twitch.tv/kaptorga reinschauen, da bekommt der Fes sogar Gesellschaft.
Zwetschgen/Pflaumenmus heißt heute noch im Pälzer Platt - Latwersch
Mittelalterliche Latwerge ist aber noch etwas anderes. Dabei wir das Fruchtmus solange eingekocht bis es fest wird. Es hat eine lederartige Konsistenz und wird in Stücke geschnitten und wie Bonbons gegessen.
@@Geschichtsfenster Dass mag sein aber die Herstellung ist die selbe nur um Fruchtleder herzustellen braucht es mehr zeit und weniger Masse, als es bei einem Backofen Pflaumenmus der fall wäre. Mir ging es eher darum das der Begriff sich bis heute noch im Deutschen Dialekt gehalten hat und im Dörflichen noch benutzt wird.
33:49 Leden, könnten mit Leden Fensterläden gemeint sein? In Form von abnehmbaren Stellbrettern, vergleichbar mit den Vorfenstern die man früher im Winter zusätzlich eingehangen hat.
Unwahrscheinlich an der Stelle zwischen Kleidersack und Lesepult im Schlafzimmer.
Das um 15:29 fand ich besonders interessant.
V.a. im behelfsweise willkürlichen Kontext heutiger Blutabnahme, -spende als medizinische Sitte.
P.s.: Jetzt würde ich gerne mal überprüfen, ob die Zeitpunkte, an denen mir Blut abgenommen wurde, nach mittelalterlichen Maßstäben überhaupt "gutes timing" - im astrologischen Sinne - waren. Ich fürcht nur, dazu mangelt mir an Pedanterie.
P.p.s. Mich würd außerdem interessieren: Was haben die Ärzte mit dem menschlichen Blute dann gemacht?
@@alinamariseedithinc853 Das Selbe was der Friseur auch mit Haaren gemacht hat. Wo Fingernägel... hingekommen sind. Also auf den Müll!
Für weisse Magie war das Blut wertlos da man z.B. für eine Liebestrank etwas von der/dem Angebeteten brauchte. Für andere magische Zwecke auch. Da musste es von einem Gehenkten... stammen.
Es war also Müll!
Ich habe nicht verstanden, woher das Bild bei 25:00 stammt.
Ist die Person in blau eine Frau, die nur eine Schürze und Beinlinge trägt?
Minute 38,54 Standen --- Der große 80 Liter Steingutbehälter in dem bei uns das Sauerkraut eingeschlagen wurde, wurde Krautstande genannt. Auch Fleisch und Fisch wurde in "Standen" eingepökelt. In Bayern sagt man dort so viel ich weiß "Selchfass".
Minute 45,23 --- könnte das auch Waschlauge (Seife) sein?
Stimmt beides. Standen habe ich über die Krautstande auch gefunden und das im Tiegel kann auch die Lauge sein. Sicher kann man sich bei letzterem natürlich nicht sein. Vielen Dank.
Ein Glasgefäß kann man durch Einflechten tragbar machen. Das würde es zumindest plausibel machen. Als Beleg taugt das natürlich nichts.
Danke dafür. Gibt es euch eigentlich auch auf Spotify oder sowas?
Bei Spotify: Nach Kaptorga Geschichtsnerdismus suchen.
48:11 - Pilgerstab: vielleicht ist das ein Wetzstahl?
Ein Strehl ist ein Kamm, sagt man in Basel noch.
könnten "Hackpenk" und "Pankschaben" (?) etwas mit "Schabefleisch" (zermatschtes Rind) und "Hackepeter" (Mett) bzw. deren Herstellung zu tun haben?
48:35 Könnte das der Fliegenwedel sein? Schaut von seiner Form her aus wie die heutigen runden Handfächer, .....
Und zum Prunzscherben: Joah, .... wer aus Wien kommt, versteht das sofort. :D
36:15 Ein Strähl, ich vermute damit ist ein Kamm, oder eine Haarbürste gemeint.
Ja, ziemlich sicher, das haben schon mehrere Leute angemerkt. Kannte ich vorher nicht.
härenes Tuch ist eigentlich ein Tuch aus Haaren also aus Wolle ,
und Strehl hört sich nach Striegel an , könnte das eine Waschbürste sein ?
Strehl ist ein Kamm, beim "heris Tuch" bin ich dagegen recht sicher.
Andrej meinst du, der automatische Broilerspieß wurde abgebildet, weil er "ganz normal" war, oder vielleicht, weil der "geile Scheiß" in der Küche war?
Wir haben relativ viele Belege für solche Bratspieße und sogar erhaltene. Ich würde sagen in großen, herrschaftlichen Küchen war der im 15. Jahrhundert eher die Regel.
War das ein Livestream
Die Filme kommen immer erst Dienstags auf www.twitch.tv/kaptorga als Livestream und dann einen Tag später als Film hier.
@@Geschichtsfenster OK danke, liebe Geschichte immer wieder gerne.
Pftt Garethien... Mittelreich... es lebe der Horas *kicher*
Dafür würde ich aber andere Quellen vorschagen. Für Grangorien zum Beispiel die Gemälde von Vermeer.
Du hast deine Rüstung nicht im Schlafzimmer ? und wenn Einbrecher kommen ?
Damit wollte er nur sagen, dass er zwar die Rüstung nicht im Schlafzimmer hat, aber das Bett im Rüstzimmer. Also alles gut.
@@zrgbrg Jetzt bin ich beruhigt