Schwerte: Lebensgefahr nach Unglück auf Güterbahnhof | RTL WEST, 02.07.2024

Es muss schnell gehen. Ein Rettungshubschrauber bringt das verletzte Mädchen mit lebensgefährlichen Verbrennungen in die Klinik. Zusammen mit ein paar Freunden wollte es wohl, auf einem Güterbahnhof in Schwerte ein Social-Media-Video drehen.
Als das Mädchen dafür auf einen Waggon klettert, wird aus dem Leichtsinn lebensbedrohlicher Ernst. Durch die Oberleitungen fließen bis 15.000 Volt.
"Sie hatte dabei Kontakt mit der Oberleitung, ist dadurch mehrere Meter durch die Luft geschleudert worden und schließlich auch zu Boden geschleudert worden und erlitt dabei schwerste Verletzungen“, so Pia Leonhardt von der Bundespolizei Dortmund.
Der Stromschlag ist lebensgefährlich. Dabei reicht es aus, den Leitungen zu nahezukommen. Auch ohne Berührung kann ein sogenannter Lichtbogen überspringen.
"Definitiv ist es sehr gefährlich im Gleisbereich. Die Gefahren sind teilweise unsichtbar. Ich brauche gar nicht diese Stromleitung berühren. Der Lichtbogen reicht schon im Abstand von 1,5 Metern, so dass mich diese Lichtbogen erwischen können und ich dann verletzt werde", erklärt Daniel Bösch von der Feuerwehr Schwerte.
Erst im April 2023 kam es in Schwerte zu einem ähnlichen Unfall. Auch damals waren es Jugendliche, die auf den Waggons kletterten und einen Stromschlag bekamen. Ein 13-jähriger Junge starb - er wollte Fotos machen.
Auf Social-Media-Plattformen, wie zum Beispiel TikTok, gibt es immer wieder solche Mutproben. Robert de Lubomirz-Treter von der Landesanstalt für Medien NRW kennt die Gefahren: "Das Thema Mutprobe ist ja nichts ganz Neues. Jetzt kommt aber das Phänomen TikTok dazu und die Tatsache, dass alle oder sehr viele Kinder und Jugendliche auch ein Handy haben. Das heißt, es kann alles jederzeit gefilmt werden und hochgeladen werden. Da ist natürlich der Reiz groß, ein bisschen höher, schneller und weiterzugehen. Und das ist ein Problem."
Das 12-jährige Mädchen aus Schwerte ist noch immer in Krankenhaus. Es besteht immer noch Lebensgefahr.
Bei Fragen rund um das Thema Mediensicherheit hat die Landesmedienanstalt NRW die Seite „Fragzebra.de“ ins Leben gerufen. Hier erhalten Eltern Hilfe und Tipps.
Ein Beitrag von Martin Breunig
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