Schleiden (D), kath. Kirche St.Nikolaus - Vollgeläute
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- Опубліковано 5 гру 2014
- Ein bunt zusammengemischtes Geläut hängt im Turm von St.Nikolaus in Schleiden bei Aldenhoven.
Im Jahre 1310 findet sich die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche in Schleiden. Wie alt das Gebäude zu dem Zeitpunkt war ist leider nicht bekannt. Fest steht, dass im 16.Jahrhundert grundlegende bauliche Veränderungen, wenn nicht sogar ein kompletter Neubau erfolgte. Im Jahre 1862 wurde ein neues Kirchenschiff errichtet. Der alte Turm blieb jedoch erhalten. Ende August des Jahres 1943 wurde die Kirche von einer Luftmine getroffen. Das Kirchenschiff sowie einige umliegende Häuser wurden dem Erdboden gleichgemacht. Lediglich der Turm stand noch schwer beschädigt, sowie das alte Pfarrhaus nebenan. Nach Kriegsende riss man den Turm ab, um Platz für ein neues Gotteshaus zu schaffen. Zwischen 1952 und 1953 baute man eine relativ schlichte, aber dennoch ganz ansehnliche neue Kirche, die am 26.April 1953 durch den Bischof von Aachen, Johannes Joseph van der Velden, eingeweiht wurde. Die Orgel ist mit 2 Manualen, 1 Pedal sowie 15 Registern ausgestattet, und wurde von Karl Bach in Aachen gebaut.
Die Vervollständigung des Geläutes musste aber noch bis 1959 auf sich warten lassen. Aus dem Jahre 1718 stammt die Marienglocke. Sie ist ein Werk von Edmund Fabri, und ist der Umguss einer älteren Vorgängerin. Ob im 1.Weltkrieg eine zweite Glocke abgeliefert und eingeschmolzen wurde ist leider nicht bekannt. 1926 lieferte die Fa. Petit & Gebr. Edelbrock 2 neue Glocken. Sie wurden allerdings im 2.Weltkrieg abgeliefert. Den Einschlag der Luftmine überstand die Marienglocke von 1718 glücklicherweise unbeschädigt im Turm. Aus diesem wurde sie auch anschließend herausgenommen. Nach Kriegsende kehrte die kleinere der beiden Glocken von 1926 nach Schleiden zurück. Dieses zweistimmige Geläut wurde in einem einfach zusammgezimmerten Holzgerüst aufgehängt, und rief bis zum Neubau von St.Nikolaus die Menschen zum Gottesdienst. Im Jahre 1959 wurde das Duett um 2 große Glocken erweitert, die von der Eifeler Glockengießerei Johannes Mark & Sohn in Brockscheid gegossen wurden. Anlass hierfür war das silberne Priesterjubiläum des damaligen Pfarrers Peter Weindorf. Die beiden neuen Glocken passen nicht nur sehr gut zum Altbestand, sondern wurden auch ohne jegliche Tonkorrektur ausgeliefert! Einzig die unpassenden Klöppel in den alten Glocken trüben den weitestgehend positiven Gesamteindruck ein wenig.
Petrusglocke, Schlagton e'±0, Gewicht ca. 1.170 kg, Durchmesser 1232 mm, gegossen im Jahre 1959 von der Eifeler Glockengießerei Johannes Mark & Sohn in Brockscheid.
Nikolausglocke, Schlagton g'±0, Gewicht ca. 700 kg, Durchmesser 1032 mm, gegossen im Jahre 1959 von der Eifeler Glockengießerei Johannes Mark & Sohn in Brockscheid.
Marienglocke, Schlagton a'-5, Gewicht ca. 430 kg, Durchmesser 885 mm, gegossen im Jahre 1718 von Edmund Fabri.
Josefsglocke, Schlagton h'+2, Gewicht ca. 315 kg, Durchmesser 795 mm, gegossen im Jahre 1926 von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westf.).
Für die Ermöglichung dieser Aufnahme möchte ich mich herzlich bei der Küsterin sowie bei Herrn Schumacher von Kirchenvorstand bedanken!
Vom vorbildlichen An- und Ausläuten, welches hier immer praktiziert wird, können sich einige Kirchengemeinden ein Scheibchen abschneiden!
Ausgezeichnet. Da gehen die musikalischen Herzen auf :)
very nice bells!
Trotz der "bunten Mischung" des Geläutes, ein durchaus in sich stimmiges Plenum. Der kleinen h' ist es, für mein Empfinden, zu verdanken, dass das Gesamtgeläut aufgelockert wird, eben durch den hellen, klaren und kräftigen Klang, der sich bemerkenswert gegen die anderen Glocken durchsetzen kann. Tolles Geläut!
...die h' könnte noch kräftiger und leuchtender klingen, wenn man ihr denn einen halbwegs adäquaten Klöppel verpassen würde. ^^
Die herrliche Fünfziger-Architektur, vergleichbar mit Reken, Münster Dreifaltigkeitskirche... Tolles Geläute! Nun, woher kenne ich Fabri doch her?
Woher du den werten Herrn Fabri kennst? Vielleicht von Facebook? ;-)
Naja, vllt hab ich etwas viel Kontaktpersonen auf FB, aber keinerlei Tote. ^^
Auffallend die Singfreude der g', und die barocke a' tönt auch ganz passabel, die erste, die ich von diesem Gießer höre. Insgesamt ein sympatisch-angenehmes Quartett.
Die Spezies der Glocken-Schalter mit ästhetischem Empfinden scheint am Aussterben zu sein, umso positiver,dass sie hier noch existiert.
Die g' hat mir von den beiden neuen Glocken auch am besten gefallen! Du hast aber mit Sicherheit schonmal eine Glocke von Edmund Fabri gehört: ua-cam.com/video/rVQp198Y5N8/v-deo.html ;-)
Ja, das mit dem Einschalten ist so eine Sache... Bei bestimmten Geläuten ist das "chaotische Anläuten" vielleicht ganz reizvoll, aber nicht überall.
Mit neuen(besseren) Klöppeln wären die Glocken noch einen Tick besser...
Auch mit diesen eher verbesserungswürdigen Klöppeln ein schönes, aussagekräftiges Geläut! Die fünfziger Architektur ist aber nicht ganz mein Fall...
Mir gefallen alte Kirchen auch besser, aber diese hier sieht doch schon deutlich besser aus als diverse andere moderne architektonische Ergüsse. ;-)
Das stimmt allerdings auch wieder. Besser als die ganzen Betonklötze ist diese hier allemal ;-)
die a kling ein wenig vertieft auf ais
Ähm... Unterhalb des a' liegt das gis'!