Schwanenberg (D), evang. Kirche - Vollgeläute

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  • Опубліковано 19 сер 2024
  • Ein historisch bedeutendes Geläut hängt im Turm der evangelischen Kirche zu Schwanenberg.
    Wann es die erste Kirche in Schwanenberg gab, ist leider nicht mehr herauszufinden. Der aus dem 12. Jahrhundert stammende Turm ist wohl der älteste Bauteil des heutigen Gotteshauses. Im 2. Viertel des 16. Jahrhunderts folgten das spätgotische dreischiffige Langhaus und der polygonale Chor. Die Bauarbeiten waren wohl 1547 abgeschlossen, wie an einem Strebepfeiler an der Südseite zu lesen ist. Durch die Reformation ging ein Großteil der ursprünglichen Ausstattung verloren. Aus dem 18. Jahrhundert stammen noch die Rokokokanzel, der Abendmahltisch und das Schöffengestühl. Das Chorgestühl entstand im Jahr 1908 anlässlich einer Renovierung der Kirche, bei welcher damals auch Reste von Malereien im Chor entdeckt worden sind. Diese wurden jedoch während der Renovierungsarbeiten zerstört. Die zweimanualige Orgel mit 10 Registern wurde im Jahr 1973 durch die Aachener Orgelbaufirma G. Stahlhuth erbaut. Hierbei übernahm man eine Windlade sowie wenige Register der Vorgängerorgel, die in ihren Ursprüngen noch aus dem Jahr 1884 von der Orgelbauwerkstatt Ibach aus Barmen bei Wuppertal stammte.
    Von überregionaler Bedeutung ist das dreistimmige, vollständig historische Geläut. Das besonders klangvolle Fundament bildet hierbei die 1448 von Johann van Venlo gegossene Marienglocke. Diesem Instrument kommt nicht nur der ganztonvertiefte Prim-Vertreter, sondern auch die besonders schwere Rippenkonstruktion musikalisch zugute. Die beiden anderen Glocken sind Umgüsse älterer Vorgängerinnen. So ist zum Beispiel die zweite Glocke der Umguss einer im Jahre 1472 von Jacob van Venraid gegossenen, wie man der Inschrift entnehmen kann. Auch die kleine Glocke entstand aus dem Metall einer bereits vorhandenen, über die jedoch jedwede Informationen fehlen. Aufgrund der ungewöhnlich schlanken Formgebung wird man davon ausgehen dürfen, dass es sich hierbei um ein sehr altes, vielleicht sogar noch aus der Bauzeit des Turmes stammenden Instrument gehandelt hat. Beide Glocken sind 1754 von Christian Wilhelm Voigt und seinem Sohn Christian Voigt gegossen worden. Diese sind, vor allem musikalisch, das absolute Gegenteil der spätgotischen Marienglocke. Die Schlagtöne der beiden großen Glocken sind fast deckungsgleich. In Kombination mit den völlig unterschiedlichen Klangcharaktern der einzelnen Glocken ergibt sich hier ein sehr herbes, fast schon unruhiges Klangbild, welches trotz aller Differenzen von der Marienglocke getragen wird.
    Marienglocke, Schlagton fis'-6, Gewicht ca. 1.190 kg, Durchmesser 1194 mm, gegossen im Jahre 1448 von Johann van Venlo.
    Zweite Glocke, Schlagton fis'+1, Gewicht ca. 560 kg, Durchmesser 1019 mm, gegossen im Jahre 1754 von Christian Wilhelm Voigt und Christian Voigt.
    Dritte Glocke, Schlagton a'-4, Gewicht ca. 340 kg, Durchmesser 858 mm, gegossen im Jahre 1754 von Christian Wilhelm Voigt und Christian Voigt.
    Ein herzlicher Dank gilt allen Beteiligten, die diese Aufnahme ermöglicht haben!

КОМЕНТАРІ • 10

  • @sanctus100
    @sanctus100 9 місяців тому

    Etwas heiser und kurzatmig, nixdesto trotz alleine schon der Dispo wegen genial!

    • @Engerlingraucher
      @Engerlingraucher  9 місяців тому

      Es fällt halt völlig aus dem Raster und ist eine wohltuende Abwechslung zwischen den ganzen genormten Te deum-Geläuten der Nachkriegszeit... 🙂

  • @MauveStingerStings
    @MauveStingerStings 9 місяців тому

    Really love the big fis' bell. Good presentation.

  • @glockenlandschaft_thueringen
    @glockenlandschaft_thueringen 9 місяців тому

    Ein sehr schönes historisches Trio :-)

  • @GlockenTV
    @GlockenTV 9 місяців тому

    Verengte Halbtöne hört man sich immer gerne an. Der grossen Glocke merkt man schon an, dass sie doppelt so viel wiegt wie die Barockglocke. Sie klingt voll und kräftig, während die beiden anderen Glocken etwas stumpf klingen.

    • @Engerlingraucher
      @Engerlingraucher  9 місяців тому +1

      Hier ist es ja eine etwas gedehnte Prime - aber es wirkt trotzdem unglaublich schön! Die große Glocke ist natürlich das absolute Highlight in diesem Turm. 🙂

  • @alexenderlein6626
    @alexenderlein6626 9 місяців тому

    Hm, den doppelten Schlagton kann ich hier nur lesen, aber nicht wirklich hören. Ich vermute mal, das liegt daran, dass die Marienglocke mehr als doppelt so schwer ist, wie die andere fis'-Glocke. Knapp 1,2 t ist schon enorm für eine fis', oder?
    Alles in allem ist das hier ein Geläut, das mich durchaus anspricht.
    Danke fürs Zeigen 🙂

    • @Engerlingraucher
      @Engerlingraucher  9 місяців тому

      Mit 1,2 Tonnen wiegt die Marienglocke deutlich mehr als eine mittelschwere Glocke in gleicher Tonlage, die nur etwa 800 - 850 kg auf die Waage bringen würde. 🙂