Ich habe ein baugleiches Modell von meinen Eltern geerbt und habe das Ding in den 80-iger Jahren auf mehrwöchigen Trekkingtouren im Gebirge und am Meer ausgiebig genutzt. Damals gab es nur diesen Kocher oder keinen oder alternativ Spiritus-Tabletten. Prinzipiell funktioniert das Teil sehr zuverlässig. Man braucht sauberes, unverbleites Benzin (z.B. Waschbenzin). Den Tank sollte ca. 1/3 bis 1/2 gefüllt sein, nicht mehr. Die Lage der Einfüllöffnung begrenzt die Füllmenge. Nicht ohne Grund, den es wird noch Raum im Tank für vergastes Benzin benötigt. Zum Anzünden bringt man etwas Brennstoff in die ringförmige Vertiefung im Tank rund um den Brenner und zündet es an. Damit wird der Brenner vorgewärmt, Benzin im Docht im Brenner wird vergast und außerdem entsteht etwas Druck im Tank, was die Nachförderung von Brennstoff unterstützt. Wenn man nun das Ventil öffnet, kann man die Flamme mit Streichholz o.ä. anzünden. Es entsteht eine saubere blaue Flamme, die über das Ventil regulierbar ist. Den Brenner sollte man mit einem Windschutz betreiben, da es sonst ewig dauert, bis ein Topf Wasser warm wird. Alternativ (z.B. am Strand) kann man ein kleine Grube buddeln und den Kocher dort hineinstellen, um ihn so vor Wind zu schützen. Außerdem kann man die Grube schnell mit Sand/ Erde zuschütten und den Kocher so löschen, sollte der Kocher umfallen oder irgendwie außer Kontrolle geraten. Vorteile: sehr kompakt und wertig (leider kein Edelstahl, gabs damals nicht), sparsam, Brennstoff überall erhältlich, unverwüstlich, Ersatzteile forever dabei. (Übrigens das kleine zylinderförmige Ersatzteil ist eine Ersatz-Stopfbuchse für das Regulierventil und sitzt unter der Überwurfmutter am Regler) Jetzt zu den Nachteilen: Wenn der Brenner einige Zeit brennt, wird er immer heißer und produziert immer mehr Benzingas. D.h. die Flamme wird nach und nach immer größer, so dass man das Regulierventil nachregeln (langsam zuddrehen) muss. Wenn sich die Flammenfarbe von blau nach gelb ändert ist es höchste Zeit runterzuregeln. Leider ist das Ventil nicht besonders feinfühlig zu regeln. Man darf den Kocher nicht aus den Augen lassen und auf gar keinen Fall sollte man ihn im Zelt verwenden! Alles in allem ein schönes Vintage-Teil, dass auch unter extremen Bedingungen noch funktioniert (Kälte, Höhe), aber unbeaufsichtigt gefährlich sein kann. Heute (35 Jahre Entwicklung später) würde ich ehr ein System nutzen, bei dem Brenner und Topf aufeinander abgestimmt sind (z.B. mit Wärmetauscher). Das ist sicherer und geht schneller.
@@romanklich72 Das sollte eigentlich nicht passieren, wenn das Überdruckventil in Ordnung ist. Da sollte man sowieso immer drauf achten. Und wie der Kamerad oben auch schon schrieb: Im Betrieb nicht aus den Augen lassen!
👍 wonderful camera angle and close shot
Ich habe ein baugleiches Modell von meinen Eltern geerbt und habe das Ding in den 80-iger Jahren auf mehrwöchigen Trekkingtouren im Gebirge und am Meer ausgiebig genutzt. Damals gab es nur diesen Kocher oder keinen oder alternativ Spiritus-Tabletten.
Prinzipiell funktioniert das Teil sehr zuverlässig. Man braucht sauberes, unverbleites Benzin (z.B. Waschbenzin). Den Tank sollte ca. 1/3 bis 1/2 gefüllt sein, nicht mehr. Die Lage der Einfüllöffnung begrenzt die Füllmenge. Nicht ohne Grund, den es wird noch Raum im Tank für vergastes Benzin benötigt.
Zum Anzünden bringt man etwas Brennstoff in die ringförmige Vertiefung im Tank rund um den Brenner und zündet es an. Damit wird der Brenner vorgewärmt, Benzin im Docht im Brenner wird vergast und außerdem entsteht etwas Druck im Tank, was die Nachförderung von Brennstoff unterstützt. Wenn man nun das Ventil öffnet, kann man die Flamme mit Streichholz o.ä. anzünden. Es entsteht eine saubere blaue Flamme, die über das Ventil regulierbar ist.
Den Brenner sollte man mit einem Windschutz betreiben, da es sonst ewig dauert, bis ein Topf Wasser warm wird. Alternativ (z.B. am Strand) kann man ein kleine Grube buddeln und den Kocher dort hineinstellen, um ihn so vor Wind zu schützen. Außerdem kann man die Grube schnell mit Sand/ Erde zuschütten und den Kocher so löschen, sollte der Kocher umfallen oder irgendwie außer Kontrolle geraten.
Vorteile: sehr kompakt und wertig (leider kein Edelstahl, gabs damals nicht), sparsam, Brennstoff überall erhältlich, unverwüstlich, Ersatzteile forever dabei. (Übrigens das kleine zylinderförmige Ersatzteil ist eine Ersatz-Stopfbuchse für das Regulierventil und sitzt unter der Überwurfmutter am Regler)
Jetzt zu den Nachteilen: Wenn der Brenner einige Zeit brennt, wird er immer heißer und produziert immer mehr Benzingas. D.h. die Flamme wird nach und nach immer größer, so dass man das Regulierventil nachregeln (langsam zuddrehen) muss. Wenn sich die Flammenfarbe von blau nach gelb ändert ist es höchste Zeit runterzuregeln. Leider ist das Ventil nicht besonders feinfühlig zu regeln. Man darf den Kocher nicht aus den Augen lassen und auf gar keinen Fall sollte man ihn im Zelt verwenden!
Alles in allem ein schönes Vintage-Teil, dass auch unter extremen Bedingungen noch funktioniert (Kälte, Höhe), aber unbeaufsichtigt gefährlich sein kann.
Heute (35 Jahre Entwicklung später) würde ich ehr ein System nutzen, bei dem Brenner und Topf aufeinander abgestimmt sind (z.B. mit Wärmetauscher). Das ist sicherer und geht schneller.
Kann das Teil explodieren,wenn das Behälter zu heiss wird?
@@romanklich72 Das sollte eigentlich nicht passieren, wenn das Überdruckventil in Ordnung ist. Da sollte man sowieso immer drauf achten. Und wie der Kamerad oben auch schon schrieb: Im Betrieb nicht aus den Augen lassen!
Faltó lo más importante, ver como enciende y como funciona.